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Ein neues gemeinsames Leben?

UruhaXRei UruhaXTora
von

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Vergessene Feinde

Mit dröhnender Musik in den Ohren war Reita mittlerweile schon eine gute Stunde unterwegs. Seine Mutter mochte es abgelegen zu wohnen, wo auch ja keine Bahn oder schon gar kein Bus fuhr. Es ist ja egal das ihr eigener Sohn allein um zur Schule zu kommen schon mehr als zwei Stunden braucht. Angenervt schlenderte er durch ein unbeleuchteten Park und beobachtete nicht weit entfernt ein paar Jugendliche die sich eine hinter die Binde kippten. Mitten in der Menge erkannte er eine nicht allzu unbekannte Person. Groß, kurze, schwarze Haare und eine unsympathische Ausstrahlung.

Wie hieß er noch gleich? Ja Richtig, Tora nannte der Typ sich.
 

Die Blicke von Reita und Tora trafen sich. Woher kannte er den Kerl nur? Sein Gesicht kam ihn schon in der Schule so bekannt vor, aber er wusste einfach nicht wo er ihn hinstecken sollte. War er vielleicht einer aus der alten Schule? Nein, niemals. Und auch wenn, er würde ihn sowieso nicht mehr erkennen, er hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit sein früheren Ich.

Der Blonde zuckte leicht zusammen als er bemerkte, dass er stehengeblieben war und sein Blickpartner dieses sehr amüsant fand wie er ihn musterte.

Wie vom Blitz getroffen lief er schnell weiter ohne den grinsenden Blick Toras zu bemerken.

Diese Augen und dieses fiese Grinsen hatte er schon mal irgendwo gesehen.

Wer ist der Typ? Ihm wird es schon noch einfallen.
 

Zehn Minuten vom Park entfernt kam er dann endlich Zuhause an. Er öffnete leise die Tür, um schnell unbemerkt in sein Zimmer zu gelangen.

Aber dieses Glück war ihn nicht vergönnt. Er spürte während er seine Schuhe auszog schon die Anwesenheit einer Person und guckte über seine Schulter nach hinten.

Der neue Freund seiner Mutter. Ein sehr „liebevoller“ Mann.
 

„Die bist also wirklich in diesem Outfit zur Schule gegangen? Interessiert es dich denn gar nicht wie wir jetzt dastehen? Du siehst aus wie so ein Penner von der Straße!!! Und nimm dieses Ding aus deinen Gesicht wenn ich mit dir rede!!!“

Im Laufe seines Redeschwalls kam er immer näher an Akira ran, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen den beiden waren und er die lüsternen Blicke seines Gegenübers wahrnehmen konnte.

Hakikes Statur verursachte beim Blonden doch eine leichte Regung von Angst, zwar war er übergewichtig dafür aber auch ziemlich stark.

Plötzlich hob Hakike seine Hände in Richtung Reitas Gesicht und löste gewollt sanft das Band hinter sein Gesicht.

Akira war vollkommen überfordert mit dieser Situation. Was macht er da?
 

„So siehst du doch schon viel hübscher aus, oder findest du nicht?“ ein streicheln über Reitas Wange. Geschockt von dieser Berührung stieß er Hakike von sich weg, welcher mit dem Kopf an der nächsten Wand prallte und zusammensank. Dann kam auch schon die Mutter rein und lief zu ihrem neuen Freund um ihn zu fragen was passiert war.

Natürlich bekam Akira die ganze Schuld aufgeladen, wie sollte es auch anders sein. Seine Mutter interessierte sich schon lange nicht mehr für die Wahrheit. Sie wollte die Blicke, die Hakike ihrem Sohn zuwarf einfach nicht richtig deuten und schon gar nicht wollte sie glauben, dass er andere Neigungen hat. Alles war gut so wie es war, solange man nur gut weggucken kann.
 

„Du glaubst ihm?! Warum sollte ich so etwas ohne Grund machen?“ Akira war vollkommen außer Fassung. Seine Mutter schaute ihn mit einem undefinierbaren Blick an, er zeigte eine tiefe Abneigung gegenüber ihrem Sohn.

„Warum du so etwas ohne Grund tust weiß ich auch nicht! Du bist wie ausgewechselt seitdem dein Vater gestorben ist! Ich weiß nicht was ich dir angetan habe, dass du so zu meinem neuen Lebenspartnern bist. Fühlst du dich eingeschüchtert weil ich jetzt andere Männer als dein Vater habe? Glaub mir Akira, dein Vater war nicht so toll wie du ihn in Erinnerung hast. Er hatte viele andere Frauen, und seinen eigenen Sohn hat er auch nie geliebt.“ seine Mutter machte eine kurze Pause und fuhr dann ohne ihre Lautstärke zu verändern fort. Den glasigen Blick von Akira ignorierte sie gekonnt.
 

„Du warst kein Wunschkind Akira. Eigentlich sollte ich dich abtreiben lassen, doch ich hab es einfach nicht übers Herz gebracht. Doch im Nachhinein wäre es vielleicht doch besser gewesen, dann würde dein Vater sogar noch leben.“

Akira taumelte ungehalten nach hinten und stieß gegen die Haustür. Ist das wahr? Wäre sein Vater noch am Leben wenn er nicht existieren würde? Plötzlich brach die Fassade des Blonden in sich zusammen und konnte die Tränen nicht mehr für sich behalten. Unbemerkte Tränen rannen über seine Wange während die Mutter wieder anfing zu reden.

„Wenn du nicht mit mein jetzigen Leben zurechtkommst, mein Sohn, dann kannst du gerne gehen. Keiner wird dich aufhalten. Nimm deine Sachen und geh einfach.“

Akiras Mutter stand mit ihren neuen Lebensgefährten auf, stützte ihn auf den Weg bis hin zur Wohnstube und ließ ihren zerstörten Sohn im Flur zurück.
 

Die Tränen suchten hemmungslos ihren Weg über Reitas Wangen. Er fing am ganzen Körper an zu zittern und auf einmal war alles wieder wie früher.

Ein Schluchzen kam über seine Lippen als er an damals zurückdachte. Er wurde an den anderen Schulen täglich fertig gemacht genauso wie Zuhause. Es war auch nie einfach mit den neuen Lebensgefährten seiner Mutter. Einige waren Trinker, die anderen ohne Grund aggressiv. Nie konnte er jemanden etwas recht machen, wurde nur immer runtergemacht. So wie er jetzt im Flur stand, stand er damals jeden Tag. Seine Mutter interessierte das schon lange nicht mehr.

Ohne zu wissen was er tat schnappte er sich, immer noch aufgelöst, seine Jacke und Schuhe und verließ das Haus. Es war mittlerweile später Nachmittag, doch zu dieser Jahreszeit wird es noch länger hell bleiben.
 

Wieder im Park angekommen setzte Akira sich auf eine Bank und beobachtete die Enten auf dem Teich. Was sollte er denn jetzt tun? Sollte er den Wunsch seiner Mutter erfüllen und endlich aus ihrem Leben verschwinden? Aber er hatte ja nicht einmal Geld, geschweige denn das Durchhaltevermögen auf der Straße zu leben.

Reitas Atem ging anhaltend unregelmäßig, die Tränen sind bereits an der Wange getrocknet. Er musste miserabel aussehen. Total verheult und ohne…

„Moment mal!“ wild suchte er in seinem Gesicht herum und fand nicht das gesuchte Stück Stoff. In allen Überfluss bemerkte er auch wieder die Person von vorhin im Park und diese bewegte sich grinsend auf ihn zu.

Scheiße! Was sollte er jetzt tun? Einfach weglaufen? Boah, wie doof würde das denn bitte aussehen.
 

„Na Neuer! Was führt dich denn hier her?“ Reita antwortete nicht, schaute einfach in die entgegengesetzte Richtung in der sich Tora hingesetzt hatte.

„Sag bloß du bist schüchtern wenn du das Teil nicht in dein Gesicht hast?! Lass mich dich doch mal sehen, siehst bestimmt richtig scheiße aus!“

Mit einem Griff am Kinn zwang Tora Akira in seine Richtung zu gucken und setzte plötzlich einen unklaren Blick auf. Akira war sich schon bewusst wie er nun aussehen mochte. Rote angeschwollene Augen vom Heulen und eine fette Narbe quer über der Nase aber so schlimm das Tora sprachlos wurde konnte es nun wirklich nicht sein.

Tora war immer noch still und schien zu überlegen. Mittlerweile wurde es dem Blonden dann doch zu blöd. Was guckte dieser Typ ihn einfach nur so an und sagt nichts? Er riss sich los und wollte schon abhauen bis Tora ein Laut von sich gab.
 

„Ein Moment mal. Akira war dein Name, oder? Akira Suzuki? Genau, jetzt weiß ich woher ich dich kenne!“ Tora stand auf und ging mit einem grinsenden Gesichtsausdruck auf Akira zu und musterte ihn nochmal gründlich um sich vollkommen sicher zu sein.

„Hast dich ganz schön verändert. Vom größten Verlierer zum Möchtegern Macho, oder wie soll man das verstehen?“

Was redet der Kerl da? Woher kannte er ihn? Reitas Gehirn begann zu arbeiten. Woher kannte er diese Augen denn bloß? Warum wollte es ihm verdammt nochmal nicht einfallen?

Und dann machte es Klick.
 

Reita wich ein Schritt zurück, doch Tora kam diesen ihn wieder entgegen. Das konnte nicht wahr sein, er hatte die Erinnerung bis jetzt erfolgreich verdrängt. Wieso holte sie ihn jetzt ein? Tora hatte sich wie er, ziemlich verändert. Damals hatte er noch längere hellbraune Haare und war kleiner als er, außerdem hatte er noch keinen Spitznamen deswegen hat er ihn auch nicht so schnell erkannt.

Reita kam die Panik von damals wieder hoch, er erinnerte sich an seine alte Schule und an Tora.

Tora hatte es sich damals zur Aufgabe gemacht das Leben von Akira zur Hölle zu machen. Er und seine „coole Gang“ genossen es jeden Tag ihn zu treten, seine Sachen ins Klo zu schmeißen oder ihn bis nach Hause zu jagen um ihn dann, falls sie ihn kriegten, zu verprügeln. Tora war der selbsternannte Anführer von den allen und er machte seine Sache sehr gut, keine Gelegenheit wurde ausgelassen um Akira niederzumachen. Das alles passierte vor drei Jahren bis sein Vater starb und sie endlich wegzogen. Reita war damals froh da wegzukommen, doch anscheinend sah man sich wirklich zweimal im Leben.

Jetzt darf er nur nicht wieder wie früher Schwäche zeigen. Tora darf nicht sehen das er Angst vor ihm hat, denn das würde er wieder schamlos ausnutzen um ihn erneut fertig zu machen. Doch diesmal nicht, nicht an dieser Schule. Er wollte neu anfangen und das würde dieses Arschloch ihm nicht versauen.
 

„Tja, manche Leute verändern sich halt zum Positiven. Eine wirkliche Schönheit bist du ja nicht geworden und jetzt rück mir nicht auf die Pelle!“ mit einen kräftigen Stoß vergrößerte Reita wieder den Abstand zwischen den beiden. Tora schwankte zurück und schaute Akira nur erstaunt an, fing darauf aber erneut an zu grinsen.

„Ach Akira, tu doch nicht so. Wir beide hatten damals doch viel Spaß, oder nicht? Wenigstens hatten wir nie Langeweile. Du warst wirklich sehr unterhaltsam.“

„Weißt du was, Shinji? Damals warst du mir vielleicht überlegen, aber diese Zeiten sind vorbei. Also tu nicht so arrogant und geh mir aus den Weg.“ Akira rempelte Tora beim weggehen nochmal an, steckte sich eine Zigarette an und ging ohne über die Schulter zu schauen weiter.

Tora stand wie angewurzelt da und schaute dahin wo eben noch Reita stand. Er zitterte am ganzen Körper und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er war wütend, ziemlich wütend.

„Du glaubst ich lass mir das von so einem Spinner wie dir gefallen? Du bist noch der gleiche Loser wie damals und jetzt glaubst du, du kannst hier auftauchen und mir mein Kerl wegnehmen? Verdammt bleib stehen!!!“ zum Ende seiner Sätze wurde Shinji immer lauter und fing sogar an zu schreien.
 

Reita blieb stehen, immer noch mit einer Zigarette in der Hand.

Sein Kerl? Hatte Akira das gerade richtig verstanden? Meint er etwa den kleinen Braunhaarigen, der ihm die Schule gezeigt hat? Tora hat schon den ganzen Tag so eifersüchtig geguckt und ist ihnen immer hinterhergeschlichen. Wäre das denn nicht die perfekte Rache für das alles was Tora ihm jemals angetan hatte? Ihm einfach seine Liebe wegzuschnappen? Eigentlich ist der Kleine gar nicht Reitas Typ, aber was macht man nicht alles nur um seinen damaligen Feind eins auszuwischen.
 

„Meinst du den Süßen der mir die Schule gezeigt hat? Ich hatte zwar nicht vor was mit ihm anzufangen, aber wenn ich mal so darüber nachdenke, er war doch schon ziemlich nervös wenn ich bei ihm war. Hätte bestimmt Chancen bei ihm, meinst du nicht auch? Ich kenn ihn noch nicht so lange, aber das waren garantiert eindeutige Zeichen.“ Man sah Tora den Hass förmlich an. Er kam immer näher bis er vor Akira stand, ihm am Hals packte und ihn gegen einen Baum drückte. Akira kämpfte gegen die Atemnot an, doch Tora schaute ihm nur zu wie er rot anlief und keine Luft bekam.

„Wage es nicht Uruha anzufassen. Ich werde dir jeden Knochen einzelnd brechen. Das sind keine leeren Versprechungen, du weißt dass ich das drauf habe.“

Und das war wirklich keine Lüge. Wenn Tora wütend ist, ist er einfach unberechenbar. Akira musste das am eigenen Leib erfahren. Es war zwar nur ein gebrochener Finger, aber diesen kalten Blick und diese Selbstverständlichkeit wird er nie mehr vergessen.

Shinji ließ ihn los. Akira sank bis auf den Boden zusammen und fasste sich am Hals.
 

„Ach Shinji, so hab ich dich ja noch nie gesehen. Die Barbie scheint ja was ganz besonderes zu sein. Wir werden ja sehen für wen er sich entscheidet und solange musst du uns einfach weiter eifersüchtig beobachten. „ Ein gezwungenes Grinsen brachte Akira noch zustande obwohl ihm gar nicht so gut dabei war. Tora würde das nicht so einfach an sich vorbei gehen lassen und so war es dann auch. Tora holte mit sein Bein aus und trat Akira damit so kräftig wie er konnte in den Bauch. Diesen ganzen Vorgang wiederholte er bis zu fünf Mal. Akira lag am Boden konnte sich kaum bewegen und verkrampfte sein ganzen Körper vor Schmerzen. Jeder einzelne Tritt von Tora zog sich durch sein ganzen Körper.
 

Doch Tora ließ von ihm ab und entfernte sich einige Meter. War das eine Herausforderung? Akira schaffte es sich mit Mühe auf die Beine zu stellen und sich am Baum abzustützen. Er atmete einmal tief durch bis er Tora ansah. Der Gegenüber stand da, als wenn er Tag ein, Tag aus nichts anderes machen würde. Schon wieder diese kalten Augen und dieser Blick.

Reita hatte sich noch niemals mit jemand geprügelt geschweige denn sich mit jemand angelegt.
 

„Auf Leute eintreten die am Boden liegen ist nicht wirklich stark, oder was sagst du dazu?“

Warum hatte er das gesagt? Er war jetzt schon total am Ende und forderte Tora immer noch heraus. Akira versuchte sich immer noch mit Mühe auf den Beinen zu halten. Verdammt was ist das denn nur für ein Schmerz im Magen?

„Jetzt liegst du doch nicht mehr, ne?“ Es ging einfach alles zu schnell, Akira bekam ein kräftigen Schlag am Kinn ab und noch mehrere im Gesicht. Er konnte selber nicht zuordnen wo sie hingingen. Irgendwann war es dann auch vorbei. Alles war schwarz um ihn herum. Die Stimme von Shinji war nur noch verzerrt wahrnehmbar. Sein ganzes Umfeld war nur noch wie durch ein Schleier zu sehen. Akira ging zu Boden. Sein ganzer Körper fühlte sich taub an, er schien zu brennen und sich zusammen zu ziehen, bei jedem Atemzug mehr.
 

Das letzte was Akira noch annähernd wahrnehmen konnte war Toras Stimme, ganz nah an sein Ohr.

„Das war eine kleine Kostprobe. Halt dich von Uruha fern, sonst gehen wir in die zweite Runde und dann wirst du ganz sicher nicht so gut wegkommen.“ ein erneuter Tritt in den Magen und alles um ihn herum verschwand. Reita blieb regungslos im Park am Teich liegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-10-12T18:48:00+00:00 12.10.2011 20:48
Oha das ist mega mies!!!
Armer Reita, böser Tora und dabei mag ich ihn doch so sehr....EGAl! xD
Das Kapitel war trotzdem super interessant und dein Schreibstil ist toll!
LG -^.^-
Von:  KenTsu
2011-06-15T11:20:47+00:00 15.06.2011 13:20
hallöchen,
das is aber jetzt echt fies. warum jetzt schluß ende aus vorbei. ich will doch nur wissen wie es mit rei weitergeht?
*heul*
aber tolle FF. schon allein deswegen weil hier rei mal das "opfer" is und nich er der große makker is.

aber ne doofe mutter hat er. ich mag die alte nich.

lg und bis zum next chap.


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