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Higurashi no Naku Koro ni - They always cry...

von

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Mion-Arc - Prolog

Wenn ich in den Spiegel schaue, hab ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt... Als wäre ich nur ein Teil eines großen Ganzes... als wäre ich nicht vollständig...
 

Mit diesem Gedanken wachte Mion Sonozaki schweißgebadet auf. Fahrig fuhr sie sich mit der Hand über die Augen und sah sich mit pochendem Herzen um. Wie üblich war sie in ihrem Zimmer, und entgegen des Gefühles, beobachtet zu werden, war sie allein.

  Erneut fuhr sie sich über das Gesicht, um die restlichen Spuren des eben erlebten Traumes abzustreifen, doch selbst jetzt, als sie wach war, fiel es ihr schwer, das eben erlebte als Traum abzustempeln und dorthin zu verbannen, wo es hingehörte: In die Traumwelt.
 

Mion Sonozaki war die zukünftige Erbin des Sonozaki-Clans, welche unter den drei großen Häusern des Dorfes Hinamizawa die wahre Herrschaft hatte. Die Familie Sonozaki hatte nämlich erstens ziemlich drastische Möglichkeiten, ihre Meinung durchzusetzen, und zweitens Kontakt zur Yakuza. Von all dem wusste Mion aber noch nicht sehr viel, da sie erst langsam in die Traditionen und Geheimnisse der Sonozaki-Familie eingeweiht wurde.

  Wie auch all ihre Vorfahren, war auch Mion ein Einzelkind. Weder ihre Mutter, noch ihre Großmutter, hatten Geschwister. Die Sonozakis glaubten nämlich, dass es mit einem fürchterlichen Fluch zusammen stand, mehr als nur ein Kind zu kriegen. Zudem würde ein weiteres Kind nur Probleme bei der Erbreihenfolge bereiten, und so war es ein unausgesprochenes Gesetz, dass jedes Mitglied der Sonozaki-Familie nur ein Kind haben durfte. Einmal hatte sie mit angehört, dass es Gabe war, ein zweites Kind - insbesondere bei Zwillingen - sofort und noch vor dem ersten Bad zu erwürgen. Aber als sie danach fragte, hieß es, dass es sich bei der Geschichte nur um ein Ahnenmärchen hielt. So bestand die Familie momentan nur noch aus ihr, ihren Eltern und Oni-baba - keine Tanten, keine Onkel.

  Als zukünftige Erbin des Sonozaki-Clans stand ihr ein außerordentliches Maß an Respekt und Rechten zu. Sie war zudem als älteste die Klassensprecherin der kleinen Dorfschule von Hinamizawa, welche nur aus einer Klasse von Schülern, die unterschiedlicher Altersklassen angehörten, bestand. Und sie hatte viele Freunde. Neben Rena Ryūgū, welche eine Zeit lang außerhalb von Hinamizawa gelebt hatte, zählten auch Rika Furude - der Furude-Clan gehörte genauso wie die Sonozakis und die Kimoyoshis zu den drei großen Herrschaftshäusern von Hinamizawa -, Satoko Hōjō und der erst kürzlich hierher gezogene Keiichi Maebara dazu.

  Man konnte sagen, dass sie glückliche Tage hatten. Sie alle gehörten zu einem von Mion gegründeten Club, dessen hauptsächliche Aufgabe darin bestand, zusammen Spiele zu spielen und den Verlierer mit dem sogenannten "Batsu Game" zu bestrafen. Es waren glückliche Tage voll mit Spaß und Freude, und eigentlich fehlte es Mion auch sonst an nichts. Und doch...

  Wenn sie in den Spiegel sah, überkam sie das Gefühl, dass etwas nicht richtig war. Es war, als würde ihr etwas fehlen. Manchmal zog es ihr das Herz so schmerzhaft zusammen, dass ihr die Tränen kamen. Und dann gab es Momente, wo sie blauen Flecken am Körper hatte, an denen sie sich nichtmal gestoßen hatte, oder dass es so wehtat, als hätte man ihr in den Finger geschnitten, obwohl sich dort nichtmal im Ansatz eine Wunde befand. In diesem Momenten fühlte sie sich schrecklich entzweit... und einsam.

  Und es geschahen seltsame Dinge in Hinamizawa.

  Jedes Jahr zur selben Zeit, nämlich zur Zeit des Watanagashi-Festes, welches zu Ehren des großen Dorfheiligen Oyashiro-sama abgehalten wurde, geschah ein mysteriöser Mord, während zum selben Zeitpunkt eine andere Person spurlos verschwand. Diese "Morde" werden als "Oyashiro-sama no Tatari", als Fluch des Oyashiro-samas, bezeichnet. Und obwohl es keine Beweise gibt, wird gemunkelt, dass unter anderem die Sonozaki-Familie einige dieser Morde zu verschulden hat. Aber wenn Mion dieses Thema ansprach, bekam sie nie eine Antwort - sie wär angeblich "noch nicht so weit", um alle Geheimnisse des Sonozaki-Clans zu erfahren.
 

"Bereits Juni..." Mion war gerade aufgestanden und war nun dabei, sich fertig zu machen. Wie immer zog sie den langen, leicht verblassten roten Rock, die weiße Bluse mit der hellgrünen Krawatte und die gelbe Überjacke an. Die Haare band sie sich, ebenfalls wie üblich, zu einem Zopf zusammen. Doch gerade, als sie das Zimmer verlassen wollte, fiel ihr Blick auf den Kalender. "Juni..." Bei dem Gedanken an das Watanagashi-Fest zog sich ihr Magen krampfhaft zusammen. Wen wird es wohl dieses Mal treffen? Sie hoffte nur, dass es niemanden von ihren Freunden oder gar sie selbst treffen würde. Vielleicht sollten wir Kei-chan aufklären... - Kei-chan, das war Mions Spitzname für Keiichi, den erst kürzlich hinzugezogenen Schüler, welcher ein Jahr jünger als sie war.

  Sie wollte das Zimmer verlassen, als ihr Blick auf den Spiegel fiel. Sie sah darin ein Mädchen mit langen, grünen Haaren, was sich maskuliner gab, als es in Wirklichkeit war, und welches das zukünftige Oberhaupt des Sonozaki-Clans werden würde. Aber sie sah darin auch auf eine schwer zu erklärende Art und Weise ein Mädchen, welches unvollkommen war - als wäre sie nur eine Seite der Medaille, als wäre sie die andere Hälfte eines zerbrochenen Spiegels.

  Entzweit war das Wort, welches ihr in diesen Momenten immer in den Sinn kam. Aber was bedeutete dieses Wort schon....?

  Hastig schüttelte Mion den Kopf. "Mach dich nicht verrückt, Mion...!", sagte sie zu sich selbst. Dann wandte sie sich ab und verließ das Haus, um sich auf den Weg zur Schule zu machen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-04-28T22:07:19+00:00 29.04.2010 00:07
Arme Shionnn~ daaaaw Q A Q
Ich mag Shion weil sie einen guten Männergeschmack hat, douw~ Ó_q;
besonder gut gefällt mir deine komplexe Wortwahl und die schmückende Adjektive
Total schönes Prolog und ein guter Einstieg in die Geschichte! ;A; Muchos amore send*


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