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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Beichte

Ein neues Kapitel von "der Junge in mir" Ich wünsche viel Spaß beim lesen...

LG
 

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Kapitel 6: Beichte
 

Den Rest des Schultages über meldete Jo sich nicht noch einmal. Er war endlich eingeschlafen, auch wenn ich sein Schnarchen als komisch empfand. In der Nacht, in der er sich entschuldigt hatte, war kein Schnarchen zu hören gewesen. Aber vermutlich lag das auch daran, dass ich vor ihm eingeschlafen, nach ihm aufgewacht bin und einen tiefen Schlaf gehabt hatte.

Etwas jedoch irritierte mich: Seit wann kam er an, um sich zu entschuldigen? Sonst war immer ich es gewesen, die sich bei diesem manchmal ziemlich ungehobelten Macho entschuldigte. Doch seit wann war er so zuvorkommend? Warum rief er mich in einer Nacht ganze sechsundzwanzig Mal an? Warum verbrachte er die halbe Nacht vor meiner Haustür? War er es etwa gewesen, der gestern Abend bei mir geklingelt hatte?

Ich seufzte tonlos auf und schüttelte die Gedanken ab. Englisch. Die Bratpfanne. In ihr brutzelten kleine Würstchen und ich unterdrückte ein Würgen. Warum musste ich die Dinger braten?

“Sam, du kannst die Flamme runterdrehen und die Würste auf den Teller legen.”, meinte meine Englischlehrerin zu mir und wandte sich wieder jemand anderem zu.

Ich tat, wie mir gehießen, stellte den Herd ab und nahm die Würste aus dem noch brutzelnden Öl, um sie Jake, der neben mir stand, auf den Teller zu legen, den er in der Hand hielt. Dabei verzog ich angewidert das Gesicht.

“Nicht so grummelig, Sam!”, meinte Jake feixend und ich hätte ihm am liebsten die Pfanne gegen den Kopf gehauen. Ich brummte ungehalten und legte die letzte Wurst auf den Teller. Die Pfanne legte ich in das Spülbecken, bevor ich mich neben Jake auf den Stuhl setzte und mir, mich anlehnend, die Hände in die Taschen stopfte.

“Ich denke, ich werde heute Nachmittag zu Jo gehen!”, sagte Jake plötzlich und ich zuckte bei dem Namen Jo zusammen. “Willst du vielleicht mitkommen?” Ich schluckte. Jo war bei mir, aber das konnte ich dem Blonden wohl kaum sagen. Ich wollte nicht wissen, wie er darauf reagieren würde!

“Er ist vorhin erst eingeschlafen.”, meinte ich und zog die Schultern nach oben. Wieso lief es mir gerade kalt den Rücken runter? “Ich meine, wir sollten ihn nicht stören, wenn er krank ist. Jedenfalls heute nicht.”, sagte ich zu Jake, der mich erstaunt ansah.

“Wie, er ist vorhin erst eingeschlafen?”, fragte er.

“Nun, er hatte mir vorhin gesagt, dass er nicht einschlafen konnte und dann hat er sich mit uns Physik reingezogen. Hast du das Schnarchen vorhin nicht mitbekommen?”, fragte ich verwirrt.

“Schnarchen? Nein.”, meinte er und ich zuckte die Schultern. “Hast du auch im Unterricht mit ihm telefoniert? Die ganze Pause durch und dann auch noch bei Eckard?” Als ich nickte, lachte er leise auf. “Und er schnarcht? Hab ich noch nie bemerkt. Weder auf Klassenfahrt, noch, als er bei mir übernachtet hatte. Ich zog die Stirn kraus. Also hatte er ihn auch noch nicht schnarchen gehört. “Also ist er wirklich krank!”, vermutete er und ich seufzte lautlos.

“Scheint so!”, sagte ich nur.

“Gut, dann esse ich seine Wurst!”, grinste Jake und ich verdrehte genervt die Augen.

“Du kannst auch gerne meine haben!”, sagte ich und zog meine Hände aus den Taschen, um den Teller zu nehmen, den mir Elias reichte.

“Ach, die wollte ich doch haben!”, murrte er und ich sah ihn fragend an. Gott, er meinte es ernst! Also nahm ich eine der Würste vom Teller und reichte sie Eli, der daraufhin freudig grinste.

“Danke, Sam!”, jubelte er, ließ sich mir gegenüber auf den Stuhl fallen und biss genüsslich hinein.

Ich verdrehte die Augen und fünf Minuten später aß die gesamte Klasse. Nach einer weiteren halben Stunde machten wir uns daran, das Geschirr zu reinigen und das Zimmer aufzuräumen.

“So, Ladies and Gentlemen! I wish you a nice weekend. Good bye!”, sagte meine Lehrerin, ich erhob mich, schwang den Rucksack auf den Rücken und stellte den Stuhl nach oben. Jake hielt mich am Arm fest, was mich ihn erstaunt ansehen ließ.

“Was machst du heute?”, fragte er mich und sah mir direkt in die Augen. Gosh! Was war denn heute los?

“Ich muss noch einkaufen!”, meinte ich und drehte mich zur Tür. Jake folgte mir.

“Kannst du das nicht wann anders machen? Ich würde mich gerne mit dir treffen!”, meinte er und ich spürte die gleißende Hitze in meinem Gesicht. Dann schüttelte ich den Kopf.

“Tut mir Leid, aber ich habe nur noch ein Stück Butter im Kühlschrank!”, sagte ich. Es entsprach auch der Wahrheit. Wieso sollte ich ihn hinsichtlich meines Kühlschrankes auch anlügen?

“Kann ich nicht mitkommen?”, fragte er und ich runzelte verwirrt die Stirn.

“Du willst mit einkaufen kommen?” Er seufzte laut auf.

“Nein, eigentlich nicht, aber ich will was mit dir unternehmen, Sam! Mehr nicht!”, sagte er laut und wich zurück.

“Wir treffen uns doch am Sonntag!”, meinte ich und mir drang ein erneutes Seufzen ans Ohr. “Sorry, aber ich muss jetzt los! Bis Sonntag, halb vier!” Damit wandte ich mich zum gehen.

“Warte!”, kam es wieder von Jake und ich sah ihn über die Schulter hinweg an. “ Wir treffen uns schon um drei.”, sagte er leise und ich nickte.

“Geht klar, bis dann!” Ich sah nach vorne und machte mich auf den Weg nach Hause. Hatte ich was verpasst? Wann hatten die Leute sich entschlossen, sich eine halbe Stunde eher zu treffen? Ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche, als ich das Hochhaus betrat und blickte in den Briefkasten. Daraus entnahm ich nur Werbung, die ich gleich wieder wegschmiss.

Ich ging zum Fahrstuhl, fuhr damit in den achtzehnten Stock und blieb vor meiner Tür stehen. Dort fuhr ich mir mit der freien Hand durch die Haare, seufzte leise und entschloss mich dann doch, die Tür zu öffnen. Die Wohnung betretend lauschte ich. Doch zu hören gab es nichts.

Dann ging ich in mein Zimmer hinein und lächelte den Knäuel auf meinem Bett an. Den Rucksack setzte ich ab und stellte ich vor meinen Kleiderschrank ab. Ich ging in die Küche und setzte Teewasser auf. Ich holte zwei Tassen aus dem Schrank und hängte je einen Teebeutel hinein. Sobald das Wasser kochte, füllte ich beide Tassen mit Wasser und ging wieder ins Zimmer, stellte die Tassen auf den Schreibtisch, um gleich darauf das Fenster zu öffnen. Dann nahm ich meine Tasse, meine Kopfhörer und die Fernbedienung vom Schreibtisch und setzte mich vor den Fernseher, den Rücken an das Bettende gelehnt. Die Kopfhörer stöpselte ich in die dafür vorgesehene Buchse und setzte sie gleich darauf auf. Dann schaltete ich den Fernseher ein und suchte mir die Nachrichten.

Doch wirklich konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. Mir ging einfach zu viel durch den Kopf. Wieso schlief Jo vor meiner Tür? Wieso verhielt sich Jake so komisch?

Als man mir die Kopfhörer vom Kopf schob, drehte ich mich erschrocken um und erblickte Jo, der mich mit roten Augen ansah.

“Du siehst scheiße aus!”, entfuhr es mir. Jo legte den Kopf schief, öffnete den Mund, aber nur ein leises Krächzen war zu vernehmen. Er räusperte sich und verzog den Mund zu einem gequältem Lächeln.

“Danke!”, krächzte er und legte sich wieder hin. Ich stand auf und untersuchte seine Jacke. “Was…”, krächzte er wieder.

“Klappe!”, schnauzte ich ihn an. “Ich suche deine Geldbörse. Wir gehen zum Arzt!”, meinte ich und zog seine Brieftasche aus der Jacke.

“Aber…”, krächzte er wieder. Ich sah ihn böse an.

“Halt endlich die Klappe, Jo! Trink deinen Tee und zieh dich an!”, zischte ich und schaltete den Fernseher aus. Dann wurde ich von hinten umarmt und auf das Bett gezogen. Sam hockte hinter mir, den Kopf an meinem Rücken.

“Sam!”, krächzte er. “Ich muss nicht zum Arzt! Ich lag nur zwei Stunden da unten.” Ich entwand mich seinem Griff und stand auf.

“Wie meinst du das?”, fragte ich ihn mit zusammengekniffenen Augen.

“Ich war gestern einen Trinken!”

“Allein?”, wollte ich wissen. Er nickte. Im nächsten Moment landete meine Hand mit einem leisen Knall auf seiner Wange. Er schloss gequält die Augen.

“Aus dem Einen wurden mehrere, ab zwölf hab ich aufgehört und um fünf wurde ich schließlich rausgeschmissen.”, sagte er, als hätte ich ihn gar nicht geschlagen. Ich runzelte die Stirn.

“Du hast gar nicht nach Alkohol gerochen!”, sagte ich leise, und er sah mich verwundert an. Dann lächelte er leicht.

“Wie gesagt, ich hab ab zwölf aufgehört und nur noch Wasser getrunken.” Er seufzte leise. “Du hast gestern Abend die Tür nicht aufgemacht, du hast nicht auf meine Anrufe geantwortet. Jedes Mal, wenn deine Mailbox angesprungen ist, kam das nächstbeste alkoholische Getränk.”, meinte er und zog mich neben sich auf das Bett.

“Verdammt, musstest du dich betrinken?”, fragte ich leise und er nickte leicht.

“Du hast mir nicht geantwortet.”, wiederholte er. Ich seufzte.

“Muss immer ich der Grund für deine Taten sein? Du weißt, dass ich meine Ruhe brauche, wenn ich schlechte Laune habe.”, sagte ich und ließ mich nach hinten auf das Bett fallen. Jo seufzte leise und legte sich ebenfalls auf das Bett.

“Ja, tut mir Leid!”

“Hör auf, dich zu entschuldigen!”, meinte ich und erhob mich wieder. “Ich muss noch einkaufen gehen!” Jo hielt mich am Arm fest und zog mich zurück.

“Bringst du mir was?”, fragte er und sah mich bittend an. Ich seufzte leise.

“Nein!”, sagte ich dann und stand auf.

“Aber…”, wollte er schon protestieren und ich legte ihm die Hand auf den Mund.

“Aber du kannst mitkommen! Es ist nicht weit bis zum nächsten Supermarkt.”, meinte ich und nahm die Hand aus seinem Gesicht. Jo starrte mich nur irritiert an. Dann grinste er siegessicher und sprang auf.

“Okay, los geht’s!”, sagte er, trank von seinem nur noch lauwarmen Tee und marschierte dann in den Flur, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Ich seufzte tonlos und folgte ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NaBi07
2010-07-02T18:32:25+00:00 02.07.2010 20:32
jo ist so niedlich und so anhänglich, das gefällt mir ;)

und jake.....

hehe

was der wohl in der halben stunde vor hat??
denn mit sicherheit sind die anderen nicht da!
der freche der


Von:  Fie
2010-05-08T11:00:29+00:00 08.05.2010 13:00
auch hier gleiches kommi. Jo bzw Sam verhalten sich eindeutig zu weiblich ^^ um zwei männliche Freunde darzustellen oder du machst Jo homosexuell dann würde es auch wieder passen/ ansonsten tatschen sich die jungs viel zu oft an ^^ Geschichte gefällt mir trotzdem und warte auf mehr


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