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Der Spiegel der Seele

von

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Sein allerliebstes Spielzeug

Kapitel 5! ^-^

*sich vor allen verbeug, die bis hierhin durchgehalten haben * Dankeeeeh :D schon wieder ;) Das hier ist ehrlich gesagt das erste Kapitel, bei dem ich nachgedacht habe, was ich schreiben soll und über die Geschichte und so xD Das mit Mariku und Ryou hat mir ja rechtes Kopfzerbrechen bereitet, weil es so viele Mööglichkeiten gab... Noja, hab dann schlussendlich eine genommen (wow, wirklich? xD), von der ich hoffe, dass sie einigermassen zufrieden stimmt. Manche hab ich von vorneherein ausgeschlossen, weil es dann schlussendlich in nem Blutbad oder ner lebenslangen Fehde zwischen einigen Leuten geendet hätte und das wollte ich nun wirklich nicht... oo Hoffe, sie kommt für euch nicht zu billig rüber, ich glaube, ich war nicht so einfallsreich xD Naja, bildet euch ne eigene Meinung und lasst mir ne Kopie davon da, wenn ihr schon dabei seid! :3

Gut, dann nochma danke fürs lesen und ein fettes, hoffnungsvolles „Enjoy! ^-^“
 

Malik hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Trümmerfeld, zu dem er die Wohnung mehr oder weniger gemacht hatte, aufzuräumen. Das war ihm nicht mehr wichtig. Er wollte das so wie so alles bald hinter sich lassen, und da spielte es keine Rolle, ob es nun aufgeräumt war oder nicht.

Wieder stieg die Wut, Enttäuschung und Trauer in ihm auf. Er verkrampfte sich und krallte die schlanken Finger in den kühlen Teppich unter ihm. Wie gerne er jetzt einfach versinken und alles hinter sich lassen würde. Einfach nur schlafen. Er war so müde... Mit feuchten Augen beobachtete er die vorüber ziehenden Wolken durch das Glasdach.

Er liebte es, die Wolken zu beobachten. Das hatte er schon immer getan, wenn er nachdenken wollte.

Er beneidete sie. Auch das hatte er schon immer getan, vom ersten Mal an, als er sie erblickt hatte, hatte er am liebsten einfach genau so frei sein wollen, irgendwo weit oben, wo man ihn nicht einsperren konnte.

Es war immer sein Traum gewesen. Seine ganze Kindheit hatte er im ägyptischen Untergrund verbracht, nur einmal hatte er sich mit seiner Schwester verbotenerweise nach draussen gestohlen. Es war umwerfend gewesen, als er seinen ersten Schritt nach draussen getan hatte. Zuerst hatte ihn das helle Tageslicht geblendet und er hatte nicht hinsehen können, doch dann, als sich seine Augen daran gewöhnt hatten, hatte sich das blau vor ihm ausgebreitet wie ein gewaltiger Baldachin. Bis da hin hatte er das Wort „unendlich“ nicht verstanden, doch dieser eine, kleine Schritt nach draussen hatte das geändert. Die Schönheit des Himmels hatte ihn ihm den tiefen Wunsch geweckt, einmal dahin gehen zu dürfen, wohin er wollte. Zu tun, was er wollte.

Von jenem schicksalhaften Tag an, an dem Mariku in ihm erwacht war und ihn von seinen Fesseln durch seinen Vater befreit hatte, hatte er diese Freiheit gehabt. Doch diese hatte nicht lange gewährt.

Mariku hatte ihn verlassen, nachdem er sein Werk getan hatte. Er wusste nicht wohin er gegeangen war und was er getan hatte, doch er hatte es geschafft, seine Seele zu verkörpern. Malik wollte auch nicht wissen, wie genau.

Eines Tages dann war er zurückgekommen. Bis dahin hatte er noch nie mit ihm geredet oder ihn gesehen, denn wenn er von seinem Körper Besitz ergriffen hatte, war es, als würde er in einen tiefen Schlaf fallen.

Doch von dem Moment an, als er das erste Mal in amethystfarbene Augen geblickt hatte, war er wieder gefangen gewesen.

Mariku hatte ihn in einen sanften, doch unzerstörbaren Käfig gesperrt, aus dem es kein Entrinnen gab.

Wenn er nach seines Vaters Tod zu einer Wolke geworden war, dann war Mariku der plötzliche Windstrom, der ihn immerfort mit sich zog und ihm seine Freiheit wieder nahm.

Und doch war es eine so süsse Gefangenheit.

Er war immer glücklich gewesen, so lange er in diese Augen hatte blicken dürfen. Er liebte es, einfach nur seine Stimme zu hören, und wenn sie auch stritten. Er liebte sein breites Grinsen, dem er so verfallen war. Er liebte es, seine Hand in seinem Haar zu spüren, weiche Lippen auf seinen.

Es war wie eine Krankheit, die seinen Körper so furchtbar schwach machte. Seine Seele so schutzlos. Und unsagbar glücklich.

Doch schlussendlich hatte sie ihn in die Knie gezwungen.

Nun war er nur noch ein verängstigtes Tier, das sich zusammenrollte und seine Wunden leckte. In die Ecke gedrängt, sich duckend und bereit, sich zu verteidigen, niemanden mehr in sein Herz lassend.

Doch wie sehr er auch wünschte, nun seinen Frieden zu haben, so leicht war es nicht.

Es gab noch zwei grosse Hürden zu überwinden, bis er wieder frei sein konnte von all dem Schmerz.

Die erste war Mariku selbst.

Die zweite seine Liebe zu ihm.

Zwei Bürden, nur eine Chance, sie zu überwinden. Eine Chance, die er nicht verspielen durfte, auch wenn er sich so sehr zusammenreissen musste, wie er es noch nie getan hatte.

Um seiner Freiheit Willen.
 

∽∽∽∽∽∽∽∽∽
 

Bakura presste seine Augen zusammen. Das war das grösste, was er Ryou nun schenken konnte. Seinen eigenen Tod. Das Ende seiner Schmerzen.

Langsam ritzte er sich mit dem Dolch über den Hals und liess einen tiefen Ritz zurück, von dem aus ein rotes Rinnsal wie in Zeitlupe die helle Haut in Besitz nahm.

„Mein Blut für dein Glück... Ein geringer Preis“, flüsterte Bakura, legte die kühle Klinge wieder an seinen Hals.

Dann führte er sie an seinem Kopf vorbei, um sein Leben mit einem einzigen Vorüberschnellen des scharfen Metalls beenden zu können.

Er atmete tief durch., begann eine schnelle Bewegung.

Die Klinge schien zu erbeben, als sie auf Bakuras porzellanweisse Kehle zuschnellte.

Und da erstarrte sie mitten in der Luft, die scharfe Spitze schon an der dünnen Haut.

„Kura...“

Bakura riss seinen Kopf hoch, den Blick auf Ryous Ebenbild gerichtet.

Er kannte das Bild. Er wusste, dass sein Doppelgänger gerade hinter der Ecke stand und Ryou beobachtete.

Dass er sich vor Wut die Unterlippe blutig biss.

Ryou regte sich in den Scherben, die ein kaltes Klirren von sich gaben.

„Kura...“, flüsterte er noch einmal und seine Stimme erzeugte ein Echo, dass so laut war, als hätte er geschrien.

Wieder und wieder hallte es durch den Raum, aus dem plötzlich alles verschwand, ausser die kahlen Wände und Ryou.

Dieser öffnete seine Augen und blickte Bakura an.

Die braune Iris schien zu leuchten, fast zu brennen, so sehr pulsierte Ryous Blick.

Ein warmes, grausames braunes Feuer, dass ihm die Netzhaut versengte.

Darin lag weder Wut, noch Anklage, doch umso mehr davon loderte nun wieder in Bakura hervor.

Er zuckte zusammen und sein ganzer Körper schien sich zu verkrampfen. Doch noch immer war seine Hand mit der Klinge darin starr und unbeweglich.

Da wurde vor ihm eine nebelhafte Gestalt immer deutlicher. Was erst ein schemenhafter Streich des Lichts war wurde zu einer Gestalt, die ihm exakt glich.

Wieder blickte Bakura in sein eigenes Gesicht.

Die Augen waren zusammengepresst und in Zeitlupe sah er die Bewegung des Dolches, die er vorhin getan hatte, wie die Klinge langsam auf seine Kehle zufuhr. Bakura blickte auf die funkelnde Klinge und da durchströmten ihn alle Fragen, die er sich selbst stellte auf einmal. Doch etwas hallte in seinem Kopf und wiederholte sich immer wieder. Und so wie vorhin Ryous Blick schien auch dieser Gedanke zu brennen.

War Ryou wirklich frei, wenn Bakura sich dem Tod hingeben würde? Würde er damit je gut machen können, was er getan hatte? Hatte er es nicht verdient, unter seinen Gefühlen zu leiden, indem er lebte, anstatt sich einfach dem erlösenden, kalten Nichts hinzugeben? Und war das wirklich Yami Bakura? Diese Gestalt, die da vor ihm kauerte, dabei sich selbst das Leben zu nehmen, Furcht in den geschlossenen Augen und schwach im Herzen? War das das Ich, dass er hatte wieder finden wollen?

„Nein...“, flüsterte Bakura eindringlich. Die Furcht und die Hitze seines Hasses waren aus seiner Stimme verschwunden.

Er durfte nicht einfach so aufgeben, nur weil es für ihn selber leichter sein würde. Er hatte sich selbst belogen. Es wäre nicht für Ryou gewesen, nicht um der Gerechtigkeit Willen oder um die Welt von seinem Hass zu befreien, er hätte es nur für sich selbst getan, nur weil er so schwach war.

Bakura schmetterte den Dolch zu Boden.

Nun war es nicht mehr weit. Er spürte es.

Noch ein wichtiges Bruchstück fehlte.

Und er fühlte, dass es bereits darauf wartete, von ihm gefunden zu werden.
 

∽∽∽∽∽∽∽∽∽
 

Ryou schaute ängstlich zu dem Ägypter hoch, der auf ihn zukam.

„Wieso läufst du denn weg?“, sagte Mariku betont liebevoll, blieb stehen und stämmte die Arme in die Hüfte. „Ich will dir doch nichts tun.“

Ryou entspannte sich nicht. Er machte noch einmal einen zittrigen Schritt rückwärts.

Der Blonde seufzte. „Ach, komm schon, ich will doch bloss ein wenig Spass haben. Du wartest allein und verlassen auf deinen scheinbar doch nicht so tollen Yami und Malik scheint kein Interesse daran zu haben, etwas mit mir zu machen. Das ergänzt sich doch, findest du nicht, Kleiner?“

Ryou wusste nicht genau, was Mariku mit „Spass“ meinte, doch dass er nicht näher darauf einging, was er von ihm wollte, machte ihm Angst..

„W-was genau willst d-du? Mariku?“, sagte Ryou unsicher und fixierte dabei einen Punkt an der Wand.

„Hey, entspann dich!“, sagte der Andere beschwichtigend, stahl sich an Ryou vorbei ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa, auf dem er sich lässig ausstreckte. „Nun komm schon, setz dich!“, rief er Ryou zu, als ob er ihn auf seine eigene Sitzgelegenheit einladen würde.

Immer noch etwas misstrauisch und ängstlich aber etwas entspannter liess sich Ryou mit grösstmöglichem Abstand neben Mariku nieder.

Dieser grinste schelmisch. „Na also, geht doch.“

Ryou bemühte sich, den Grösseren nicht anzuschauen, was wirkte, als würde er den Boden nach Staub absuchen.

„Du wirkst so niedergeschlagen, Kleiner. Stimmt was nicht?“ Der Blonde stützte sein Gesicht mit der Hand ab und musterte den zu Boden blickenden Ryou mit hochgezogenen Augenbrauen.

„N-Nein, alles bestens....“, stotterte Ryou und starrte nun angestrengt aus dem Fenster.

„Du hast geweint.“

„Ich sagte doch, es geht mir g-„

Mariku schnaubte laut, ein deutliches Zeichen, dass nun er wieder an der Reihe war. Der blonde Ägypter hatte nie besonders auf Respekt geachtet. Er sagte, was er sagen wollte, und wann er es sagen wollte.

„Du kannst mir nichts vormachen. Darin bist du nicht einmal halb so begabt wie mein liebenswerter Hikari.“

Nun wandte Ryou den Kopf zu ihm um.

„Mariku, was willst du?“, sagte er mit zittriger aber dennoch ärgerlicher Stimme.

Der Angesprochene seufzte noch einmal und liess seinen Kopf genervt nach hinten fallen. „Mir ist langweilig.“

„Da kann ich dir auch nicht helfen.“

Mariku hob den Kopf wieder und blickte dem Kleineren direkt in die Augen.

„Bringen wirs auf den Punkt. Wie du wahrscheinlich weißt, bin ich kein Freund langer Reden und indirekter Botschaften wie eine gewisse ander Person.“

Ryou zuckte unter der plötzlichen Härte der Stimme seines Gegenübers zusammen. „Du bist allein, ergo ist Bakura nicht da.“

„Woher weißt du-„

„Du hast geweint und was man sonst noch so macht, wenn man jemanden vermisst und sich einsam fühlt. Und mir ist langweilig, also bin ich hergekommen, um dich zu trösten. Ich tröste nun mal gern. Klar?“

„K-klar?“, stammelte Ryou in einem fragenden Ton.

„Nun, Kleiner, jetzt darfst du zugeben, dass du einsam bist.“ Mariku grinste wieder.

„Aber ich bin nicht-„

„Hatten wir das nicht eben durch? Komm schon, ich bin nicht hier um dich aufzufressen aber damit ich dich trösten kann, musst du mir schon etwas entgegenkommen.“ Nun lächelte Mariku. Eigentlich tat er doch gar nichts Schlimmes.

Auf einmal hatte Ryou das Bedürfnis, Mariku alles anzuvertrauen, einfach um jemanden zu haben, der ihm zuhörte. Er wollte wieder Halt haben. Halt bei jemandem, der einfach nur da war. Und schliesslich hatte sein Yami Mariku lange gekannt und sie waren immer Freunde gewesen.

Doch als er den Mund öffnete, sagte er viel weniger als beabsichtig, einen einzigen Satz, viel zu klein und bedeutungslos für all das, was ihm auf dem Herzen lag.

„Kura... Ist... Fort....“ Ryous Augen wurden feucht und sein Blick so verloren wie der eines in einem Schneesturm ausgesetzten Rehkitzes.

Mariku grinste zufrieden. „Siehst du, jetzt gibst du mir endlich meinen Grund, dir Trost zu spenden, Kleiner.“

Ryous glänzende Augen weiteten sich erschrocken, als Mariku ihn auf seinen Schoss zog. „Du bist nicht mehr allein und ich hab meinen Spass. Vorteil für beide Seiten.“

Dann vergrub er das Gesicht in Ryous Haar und begann mit den Händen sein Gesicht zu streicheln.

Ryou zuckte zusammen. Plötzlich spürte er heissen Atem in seinem Nacken, dann Marikus Lippen, die mit seinem Ohrläppchen spielten, einen Finger der seine Lippen entlang fuhr.

„Ma...Rik, hör auf...!“, flüsterte er schwach. Es fühlte sich so gut an, nicht mehr allein zu sein, jemanden zu spüren. Und er musste zugeben, dass es nicht unangenehm war und doch hasste er, was Mariku tat. „Hör auf!“

„Du hast also Angst vor deiner Lust... Interessant.“, erwiderte dieser und liess seine Hände Ryous Oberkörper hinabfahren.

„Nein! Ich will nicht!“

„Das glaube ich dir nicht...“, murmelte Mariku grinsend schob Ryou auf den Rücken und beugte sich über ihn. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten.

„Wieso tust du das?“

„Aus Langeweile.“

„Aber... Du hast doch Malik!“

Der Yami zuckte kaum merklich zusammen, als er den Namen seines Hikaris hörte. „Malik hat anderes zu tun.“

„Du benimmst dich wie ein Kleinkind!“

„Na und?“ Mariku schürzte die Lippen.

„Du behandelst Menschen wie Spielzeug, merkst du das denn nicht?“

Der Grössere grinste höhnisch. „Was, wenn Menschen Spielzeug sind?“

Dann senkte er seine Lippen auf Ryous. Dieser begann zu zappeln und versuchte den Grösseren wegzudrücken, doch er hatte keine Chance.

Mariku hob den Kopf wieder und drückte mit beiden Händen Ryous Arme fest nach unten, so dass er sie nicht mehr bewegen konnte. „Komm schon, es wird dir gefallen.“

Ryou traten Tränen in die Augen.

„Nein... Nein...! Kura... Hilf mir.... Kura...!“, schluchzte er und wand sich unter Mariks eisernem Griff.

Mariku verzog das Gesicht und beobachtete sein wehrloses Opfer.

„Komm zurück... Kura...“

„Tse“, machte der über ihm lehnende plötzlich. „Dein Verlust.“ Dann seufzte er und fuhr sich mit der Hand durch das ungestüme Haar. „Nun gut, du hast gewonnen, Kleiner.“

Fassungslos zog Ryou seine Beine ein und drückte sich verängstigt in eine Ecke des grossen Sofas.

„Hör mal, ich hab nicht gedacht, dass es dir wirklich so beschissen geht... Hatte keine Ahnung, dass dir der alte Sack so viel bedeutet.“

Ryou hätte den Worten allein nicht vertraut, doch er wusste, das Mariku die Wahrheit sagte. Er war zwar eine wirklich schlimme Person, was viele Dinge anging, doch er war ehrlich.

„Sorry... Ich hätte es wissen müssen.“, schnaubte Mariku, genervt darüber, dass er sich entschuldigen musste, doch er meinte es ernst.

„Ich... schon gut...“

Der Yami wandte sich ab und schien das Wohnzimmer zu mustern.

„Mariku?“, sagte Ryou, immer noch etwas eingeschüchtert.

„Hm.“

„Wieso bist du hierher gekommen?“

„Hab ich doch schon gesagt. Mir war langweilig. Ausserdem bist du echt zum Anbeissen. Ein Wunder, dass Bakura sich noch nicht an dir vergriffen hat.“ Mariku klang, als rede er gerade über das Wetter.

Ryou errötete und zog ein wenig ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Das... War es nicht, was ich meinte. Was ist mit Malik?“

Der Andere stöhnte genervt und drehte sich nun zu Ryou um, ein Funkeln in den Augen. „Hab ich auch schon gesagt. Der hat Besseres zu tun.“

Ryou atmete einmal tief durch. Er wollte ihn etwas fragen, was Mariku wahrscheinlich wütend machen würde, doch Ryou war entschlossen, es zu tun, weil Malik sein Freund war und das schon seit Langem. Bevor sich Bakura verändert hatte, hatten sie sich sehr oft getroffen und wenn Mariku wieder einmal sein Unwesen getrieben hatte, hatte er bei Ryou stets Trost gefunden. Mit ihm hatte er über alles sprechen können, was ihn beschäftigte, auch, wie sehr das Verhalten seines Yamis ihn traf.

Mariku hasste es, wann man sich in seine Angelegenheiten einmischte, doch das war Ryou nun egal. „Du sagst ihm, du liebst ihn, tust aber das Gegenteil! Wieso?“, sagte er mit für ihn ungewöhnlich wütender Stimme. Etwas erschrocken über seinen eigenen wütenden Ton und in Erwartung, dass Mariks Stimme ihn drohend anzischte, kniff er die Augen zusammen.

Doch als nichts geschah, öffnete er sie langsam wieder und blickte ihn verwundert an.

Der blonde Ägypter hatte den Kopf abgewandt, doch es schien, als würde er betreten zu Boden blicken. „Das... Das sagt man eben einfach, Kleiner. Aber vorhin hast du das sehr gut erfasst.“ Nun wandte Mariku ihm wieder das Gesicht zu, strenge, amethystfarbene Augen, die es ihm verbieten wollten, sich einzumischen. „Menschen sind für mich wie Spielzeug. Wie sehr du oder er es sich auch wünschen, Malik bildet keine Ausnahme.“ Sein Ton schien keinen Widerspruch zu dulden, doch Ryou ignorierte das.

„Dafür, dass er nur ein Spielzeug ist, erwähnst du ihn sehr oft.“

„Dann ist er eben mein Lieblingsspielzeug. Ist doch egal.“ Mariku stützte sein Kinn mit der Hand ab und blickte aus dem Fenster.

Ryou wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Betretenes Schweigen erfüllte den Raum. Malik litt so sehr unter Marikus ständiger Fremdgeherei, doch am Schlimmsten war es für ihn, dass er sich nicht mehr sicher sein konnte, ob dieser seine Zuneigung ernst meinte, oder es für ihn nur ein Spiel war.

Ryou war sich sicher, dass er es eigentlich ernst meinte, doch was brachte das, wenn er ihn nicht dazu bringen konnte, es sich einzugestehen...? Oder glaubte er nur zu sehr an das Gute in ihm?

Mariku streckte sich, dann stand er auf. „Ich geh dann mal. Nachschauen ob mein Spielzeug wieder verwendungsfähig ist“, sagte Mariku betont gelangweilt und schlenderte zur Tür. Ryou erhob sich hastig und in seinem Kopf wirbelten seine Gedanken durcheinander, während er versuchte, eine Möglichkeit zu finden, Mariku dazu zu bringen, sich seine Gefühle, von denen er hoffte, dass sie da waren, einzugestehen.

Etwas schwankend ging er zur Tür, die er absichtlich langsam öffnete. Es musste doch eine Möglichkeit geben...

Der Andere musterte erst die sich langsam öffnende Tür, dann Ryous besorgtes Gesicht. Dann zog er eine Augenbraue hoch und grinste. „He, Kleiner, willst du etwa, dass ich bei dir bleibe? Ich hätte ja nichts dagegen.“

Ryou schreckte hoch. „J- N-Nein!“ Natürlich wollte er, dass er blieb, aber aus einem anderen Grund. Wenn er ihn dazu auffordern würde, würde er das zweifellos falsch verstehen. Und wenn er ihm sagen, würde, dass er über Malik reden wollte, würde er erst recht gehen. Eben wie ein kleines Kind, dass vor seinen Problemen davonläuft.

Marik betrachtete eindringlich Ryous Gesicht, dann seufzte er bedauernd. „Schande... Das ich jemanden wie dich nem anderen überlasse...“ Mariku ging zur nun offenen Tür hinaus, steckte dann jedoch den Kopf noch mal hinein, sein typisches Grinsen im Gesicht. „Und bleib so verführend, wie du bist, du wirst es nicht bereuen. Weder im einen, noch im anderen Fall.“ Dann verschwand Marikus wilder Haarschopf aus dem Türspalt und liess einen verwirrten Ryou zurück.

Was sollte das denn heissen?

Nachdenklich ging Ryou in die Küche, wo er sich etwas Milch wärmte.

Er hatte schon immer gern Milch getrunken. Bakura hatte ihn deswegen immer „Kätzchen“ genannt. Bei dem Gedanken musste er lächeln. Er hatte wieder ein wenig mehr Zuversicht, dass er zurückkehren würde, wahrscheinlich lag es an der, wenn auch etwas unangenehmen, Gesellschaft. Es waren mehr als unkonfortable Gesprächsthemen gewesen, doch es war besser, als herumzusitzen und sich zu fragen, was er falsch gemacht hatte. Natürlich fand er, das Mariku kein schlechter Mensch sei. Er hatte auch seine humorvollen und freundschaftlichen Seiten, doch wenn er wieder einmal Malik betrog, litt er immer mit ihm. Er würde so gerne einfach zu Malik gehen und ihn trösten, doch er musste doch auf Bakura warten... Fast schon hätte er wieder angefangen, über alles nachzugrübeln, doch dann fiel ihm ein, was Bakura immer gesagt hatte.

Das Leben ist wie ein Grab. Geh rein und hol dir alles, was du kriegen kannst. Wenn du dir Sorgen um die Fallen machst, hat dich schon eine erwischt, also denk besser darüber nach, wie du das ganze Zeug in deine Tasche kriegst...
 

∽∽∽∽∽∽∽∽∽
 

Noch ein kurzes Nachwort...

Ich wollte das ganze mit Marik und Ryou nicht in der Mitte abbrechen, das hätte nicht wirklich geklappt, deswegen gabs in diesem Chapi etwas wenig von Bakura, aber im nächsten kommt er wieder zum Zug, dafür wahrscheinlich Marik /Malik weniger. Ich hoffe mal, das macht nix... xD Wenn ich das ganze in einem Kapi machen würde hätte ich wieder mal Probleme beim Titelsuchen... oo

Verzeiht Ryou seine Naivität... So ist er eben xD Ein normaler Mensch würde Marik für so etwas richtig fürchten.... x)

Noja, ich hoffe, es hat euch gefallen! Da ich jetzt ne Woche Ferien habe, kommen die nächsten Kapis auch schneller als das hier ;) Da ich jetzt mal darüber nachgedacht habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass das Ganze auf etwa 8 / 9 Kapitel hinauslaufen wird. (Hab jetzt schon Angst, den Schluss zu versauen xD )

Gruss >.<

InfernalMirror



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Stanislaw
2010-06-25T17:16:27+00:00 25.06.2010 19:16
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Mariku als psychologe -kicher-
omg ich stell ihn mir grad vor wie er da sitzt, mit der brille auf der nase, nen notiezblock und ryou vor ihm liegt und dann BOOM
tauschen die rollen und mariku erzählt ryou sein ganzes leid

mah ich mag das kapitel*Q* wie die anderen~ gott ich kann mich einfach nur wiederholen *Q*
es ist einfach nur hammer goil *3*
-weiter lesen muss-
Von:  Kura-sama
2010-05-11T22:53:10+00:00 12.05.2010 00:53
Weiß net was du hast, das Kapitel war doch toll
o-o
Es ist irgendwie interessant, was da zwischen Marik und Ryou ist
xDD
*g*
Nur Malik tut mir irgendwie Leid der arme ><
Wehe du biegst das da net wieder hin!
xD
Und ich bin gespannt wie es bei dem guten Bakura weiter geht. Was noch alles kommt und so öö
spannend XD
also, wie gesagt, tolles kapitel x3


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