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Urlaub in Konoha!

GaaNaru / SasuNaru
von

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Unerwarteter Besuch!

Naruto lief langsam durch die Straßen Konoha's, auf den Lippen ein leichtes Lächeln präsentierend, um sein derzeitiges Befinden zu vertuschen. Seit gestern Morgen war Team Kakashi wieder in Konoha, zurück von ihrer Mission, welche in Naruto's Augen gescheitert war. Schon wieder, dachte er sich insgeheim. Schon wieder hatte er Sasuke nicht retten können, obwohl er in den vergangenen Jahren so hart trainiert hatte.
 

"Wolltest du nicht Hokage werden, Naruto?" kam ihm der Satz Sasuke's wieder in den Sinn, dessen Stimme so nahe an seinem linken Ohr erklungen war. Ja, Naruto wollte noch immer seinen Traum erfüllen, aber wie könnte er jemals Hokage werden, wenn er nicht mal in der Lage war, einen einzigen Freund zu retten?
 

Naruto seufzte, ehe ihm Ichiraku ins Blickfeld kam. Seit gestern Morgen hatte er keinen Bissen zu sich genommen, weil er wegen seinem Versagen absolut kein Hungergefühl verspürte. Nun, vielleicht sollte er auf Sakura hören und einfach sein Training fortsetzen? Ja, vielleicht, denn selbst Sai hatte gemeint, dass sie es beim nächsten Mal schaffen würden.
 

"Hey Naruto...". Der Blonde blieb stehen und drehte sich zur Stimme hin, welche ihn gerufen hatte. Naruto blickte in die braunen Augen eines braunhaarigen Jungen, welcher seine Haare zu einem Zopf gebunden hatte. Dessen Hände waren in den Hosentaschen vergraben, während die Person eine lässige Haltung eingenommen hatte.
 

"Hi Shikamaru..." grüßte Naruto nun ebenfalls, betrachtete nochmals den Braunhaarigen, welcher ihren Abstand voneinander überwandt. Vor Naruto blieb der junge Jounin stehen und musterte den Blonden eingehend. Er hatte vorhin die Sache mit Sasuke erfahren, als er seinen Bericht von der letzten Mission bei Tsunade eingereicht hatte. Dementsprechend wusste Shikamaru also sehr wohl, dass Naruto's Laune im Moment nicht die Beste war.
 

"Wie geht es dir?" wollte er schließlich vom Blonden wissen, welcher nun wieder ein Grinsen auflegte, um seine wahren Gefühle zu verstecken. "Du weißt es schon, oder? Tsunade hat dir sicherlich alle Einzelheiten erzählt, nicht wahr, Shikamaru?". Der Braunhaarige nickte bestätigend, ehe er Naruto's trauriges Lächeln empfing. Tsunade hatte wirklich nicht untertrieben, was Naruto's derzeitige Laune anbelangte.
 

"Lass den Kopf nicht hängen, Naruto... Irgendwann ergibt sich sicher eine neue Chance". Shikamaru wollte den Blonden wenigstens ein bisschen aufbauen, wusste er doch genau, dass sich Naruto nun Vorwürfe machte. Schon damals, Shikamaru erinnerte sich noch sehr gut, war Naruto ebenso deprimiert gewesen. Damals, als Sasuke Konoha verlassen hatte.
 

"Irgendwann... Weißt du, Shikamaru... Ich habe einfach das Gefühl, dass ich schon wieder versagt habe. Kennst du dieses Gefühl?". Der junge Jounin nickte dem letzten Satz zu, denn er hatte sich auch mal so gefühlt. Ja, damals bei Sasuke's Rettungsaktion hatte er sich auch so schlecht gefühlt.
 

"Damals bei der Rettungsaktion musste ich jeden Einzelnen von euch seinem Schicksal überlassen. Ich habe mir furchtbare Vorwürfe gemacht und habe meine Qualitäten als Teamführer in Frage gestellt. Es war mein Versagen, so dachte ich damals zumindest, dass Choji, Neji und Kiba so schwer verletzt worden waren". Naruto hörte sehr wohl den traurigen Unterton aus Shikamaru's Stimme heraus, weswegen er mitfühlend zum Braunhaarigen blickte.
 

"Ja, ich erinnere mich noch... Wie könnte ich diesen Tag nur vergessen?" gab Naruto nach längerem Schweigen von sich und ließ einige Erinnerungen in seinen Gedanken nochmals revue passieren. Über drei Jahre lag dieser Tag schon zurück, doch erschien es dem Blonden, als sei alles erst gestern Morgen passiert. Ja, die Erinnerungen wirkten noch immer so frisch, als sei es noch gar nicht so lange her.
 

"Du solltest stark sein, denn ich musste es ebenso sein. Für das gesamte Rettungsteam bin ich schließlich stark geblieben, obwohl ich mir diese Vorwürfe gemacht habe. Trainiere weiterhin hart und dann wirst du Sasuke retten können. Kein anderer Shinobi aus Konoha kann es schaffen. Nur du...". Naruto nickte leicht, ehe sich ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Vielleicht hatte Shikamaru Recht mit seinen Worten und er ließ sich grundlos so hängen. Der junge Jounin schien genau zu wissen, was momentan in ihm vorging, oder?
 

"Danke... Ich glaube, ich bekomme nun doch Hunger" grinste der Blonde und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ramen, er hatte endlich Hunger auf Ramen und da Ichiraku nur noch ein paar Meter von ihm entfernt lag, würde er nun dorthin gehen und sich den Bauch vollschlagen.
 

"Na dann... Wir sehen uns die Tage. Iss nicht zuviel, sonst wirst du noch fett". Naruto sah empört in eine andere Richtung, während Shikamaru ein gehässiges Grinsen auf den Lippen trug. Zu einfach war es doch, den Blondschopf zu ärgern. Seine rechte Hand erhebend, winkte er Naruto noch zu, ehe Shikamaru den Weg nach Hause einschlug. Sein Vater wollte sicherlich wissen, wie seine Mission verlaufen war, während seine Mutter ihm das Essen auf den Tisch stellte.
 

Naruto winkte ebenfalls zum Abschied, ehe auch er den Weg fortsetzte und schließlich Ichiraku betrat. Sich auf einen Hocker beim Tresen setzend, bestellte er sich sofort seine Lieblingsspeise, während er mit Ayame einige Worte wechselte. Und dennoch, auch wenn er mit der Tochter Teuchi's sprach, so waren seine Gedanken noch immer bei Sasuke. Sasuke, welcher ihn hatte töten wollen. Ihm wäre es sicherlich auch gelungen, wäre Sai nicht gewesen, oder? Ja, vermutlich, denn Naruto hatte bis zum Schluss Vertrauen verspürt. Vertrauen in den Uchiha, welcher sich so sehr verändert hatte.
 

"Ich wusste, dass ich dich hier finden werde, wenn du nicht zu Hause bist" erklang eine vertraute Stimme neben dem Blonden. Seinen Kopf nach Rechts drehend, erblickte er seinen ehemaligen Sensei, obwohl er Kakashi natürlich noch als seinen Sensei ansah. Wie war er so lautlos neben ihm getreten? Vielleicht war Naruto auch nur zu sehr in Gedanken versunken gewesen?
 

"Kakashi... Geht es ihnen besser? Durften sie das Krankenhaus verlassen?" erkundigte sich der Genin rasch und bemerkte sehr wohl, dass sein Sensei wieder in seinem Buch vertieft war. Leicht stupste er ihn in die Seite, um endlich eine Antwort zu bekommen, ehe Kakashi sein Buch schloss und es in seine Beintasche steckte. "Ich wurde heute Morgen entlassen. Die Ärzte meinten, sie könnten mit mir nichts mehr anfangen". Scheinbar lächelte Kakashi, denn sein rechtes Auge schloss sich und Naruto glaubte, die Maske bewegte sich etwas. Ja, sein Sensei schien zu lächeln.
 

Auch Naruto grinste schief, ehe er sich nun seinen Ramen zuwendete und genüsslich einige Nudeln verschlang. Weswegen war Kakashi hier? Es schien so, als hätte er den Blonden gesucht, oder? "Ich war vorhin bei Tsunade und sie möchte dich sprechen. Es scheint, dass wir in den nächsten Wochen einen Ehrengast in Konoha haben". Einen Ehrengast, dachte sich Naruto und legte ein fragendes Gesicht auf. Wie meinte Kakashi das? Könnte es sich um eine neue Mission handeln?
 

"Einen Ehrengast? Wie meinst du...". "Die Einzelheiten wird dir Tsunade erklären, Naruto" unterbrach der Kopierninja den Genin, welcher damit wohl nicht so einverstanden war und leicht genervt wirkte. Kakashi konnte über dieses Verhalten nur nochmals lächeln, da sich Naruto in dieser Hinsicht kaum verändert hatte. Zwar war der Blonde ein wenig reifer geworden und auch gewachsen, doch schien er in manchen Situationen noch ein kleines Kind zu sein. Ganz anders, als der Besuch, welchen er vorhin gesehen hatte. Wie Tag und Nacht.
 

"Gut, wenn du mir keine Einzelheiten nennen willst, dann werde ich nun zu Tsunade gehen. Ich freue mich schon auf die neue Mission, Kakashi" grinste Naruto breit, bezahlte seine Ramen und rannte förmlich aus den Laden. Kakashi hatte noch etwas sagen wollen, denn es handelte sich gar nicht um eine Mission, doch war Naruto schon zu weit entfernt, als dass er es ihm noch hätte sagen können. Kopfschüttelnd, da der Wirbelwind sich wirklich nicht verändert hatte, zückte Kakashi sein Buch mit der Aufschrift 'Flirtparadies' und begann erneut darin zu lesen. Er würde nun erstmal nach Hause gehen, denn der Arzt hatte gemeint, er solle sich noch etwas schonen, bevor er Naruto's Training in Angriff nahm.
 

Naruto sah bereits den Hokage-Turm und rannte noch ein wenig schneller. "Eine Mission... Vielleicht hat sie etwas mit Sasuke zutun und dann... Diesmal werde ich ihn an den Haaren nach Konoha schleifen und wenn es das Letzte ist, was ich tue". Außer Atem hielt er vor der Bürotür und stützte sich auf seine Knie. Erstmal zu Atem kommen und dann konnte er vielleicht bald den Ehrengast begrüßen. Wer das wohl war? Eine reiche Person, welche sie beschützen mussten? Ja, bestimmt ein reicher Schnösel und Naruto hoffte, dass dieser reiche Mensch wenigstens nicht so unfreundlich war, wie es sonst immer der Fall gewesen war. Kam schon häufig vor, wenn er sich Recht entsann.
 

Die Tür zum Büro öffnend und völlig vergessend, dass er eigentlich klopfen sollte, trat er ein und bemerkte, dass die Unterhaltung stoppte. Tsunade sah wütend zur Tür, erblickte den Blonden sofort und schlug ihre Hände auf den Tisch. "Naruto... Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du anklopfen sollst? Außerdem... Ich warte schon seit geschlagenen drei Stunden auf dich. Hat Kakashi dich nicht informiert?".
 

Naruto hielt sofort inne und kniff seine Augen zusammen, als er diese wütende Stimme vernahm. Ja, er hatte vergessen, dass er an klopfen sollte, ja und? Nicht gleich ein Grund, um ihn dermaßen anschreien zu müssen. Und was meinte Tsunade da? Sie wartete schon seit drei Stunden auf ihn? Super, war Naruto's Gedanke und dachte an seinen Sensei. War doch klar, dass Kakashi wieder einmal zu spät kam, oder?
 

"Kakashi hat mir eben erst Bescheid gegeben, dass du nach mir rufen lässt. Also... Wie lautet nun meine neue Mission? Ist sie spannend, oder unheimlich? Doch nichts mit Geistern, oder?". Bei diesen Gedanken lief es dem Blonden eiskalt den Rücken runter, da er fürchterliche Angst vor Geistern hatte. Kein Wunder, sie waren gruselig und total unheimlich. Da kam ihm direkt einige vergangene Mission in den Sinn, denn er hatte es schon oft mir Geistern zutun gehabt. Gott, er wäre damals so gern nach Hause gerannt, um sich zu verkriechen, aber eine Mission blieb eine Mission.
 

"Mission? Was hat Kakashi dir denn da erzählt?" wollte die Blonde wissen und stützte sich auf ihrem Schreibtisch ab, ehe sie sich erhob und den Wirbelwind musterte. Er schien sich wahrlich auf eine Mission zu freuen, aber sie würde ihn enttäuschen müssen. Es gab keine Mission, jedenfalls im Moment nicht, aber Naruto würde eine tolle Aufgabe bekommen, denn deswegen hatte sie ihn hierher bestellt.
 

"Wie? Keine Mission?". Naruto schien enttäuscht, doch als er plötzlich ein Geräusch neben sich vernahm, sah er in die linke Richtung. Verwundert hob er seine Augenbrauen und starrte den rothaarigen Jungen neben sich an, welcher auf einem Stuhl saß. Wieso war er hier? Wieder zu Tsunade blickend, nicht ohne einen fragenden Blick aufzulegen, seufzte die Blonde und sah zum derzeitigen Kazekage rüber, welcher ebenso verwundert zu sein schien. Nun, vielleicht hätte sie dem Kazekage sagen sollen, dass sie vor einigen Stunden nach Naruto hatte rufen lassen.
 

Wieder in die blauen Augen des Blonden blickend, seufzte Tsunade ein weiteres Mal, ehe sie tief Luft holte, um die gesamte Situation zu erklären. "Naruto... Der Grund, warum ich nach dir rufen habe lassen... Suna's Berater sind der Meinung, dass der Kazekage Urlaub bräuchte und nun ja...". Die Blonde wurde unterbrochen, da sich Gaara erhob und nun ebenfalls zum Schreibtisch trat, dicht neben Naruto, welcher noch immer ein fragendes Gesicht zog.
 

"Der Verlust Shukaku's macht mir noch zu schaffen und das wirkt sich auf meine Arbeit aus. Ich war es gewohnt, bei Nacht wach zu sein, doch nun, wenn ich nachts wach bin, schlafe ich des Öfteren über meine Akten ein. Mein Bruder und Baki meinten, ich soll mich erst an diese Umstellung gewöhnen und dann könnte ich die Arbeit eines Kazekage wieder aufnehmen". Gaara blickte gen Boden, da er sich etwas unwohl fühlte. Sicher, er war damit einverstanden gewesen, sich eine Auszeit zu nehmen, aber was mochte Konoha von ihm denken? Was würden Tsunade und schließlich auch Naruto von ihm halten?
 

"Und... Du willst hier in Konoha bleiben?" wollte Naruto wissen und beugte sich ein wenig hinab, um Gaara besser ansehen zu können. Nie hätte er gedacht, dass Gaara so unter den Verlust Shukaku's litt. Wie denn auch? Sie lebten in zwei völlig verschiedenen Dörfern, welche dazu noch so weit voneinander entfernt lagen.
 

"Richtig, Naruto. Suna ist der Meinung, dass Konoha eine gute Wahl wäre und hier ist Gaara auch nicht so allein. Immerhin kennt ihr euch schon und somit muss sich Gaara nicht an einen Fremden gewöhnen, mit welchen er auch noch zusammen wohnen wird". Naruto sah erneut verwundert drein, da er glaubte, sich verhört zu haben. Wie bitte? Hörte sich an, als solle Gaara bei ihm wohnen, oder? Wieso schockierte ihn diese Tatsache so sehr? Nun, vielleicht, weil seine Wohnung total unaufgeräumt war? Toller Eindruck von Konoha und dem zukünftigen Zuhause des Kazekage.
 

"Gaara soll bei mir wohnen? Ich meine...". "Ich kann auch in ein Hotel ziehen, wenn dir das unangenehm ist, Naruto" unterbrach der Rothaarige seinen Nebenan, welcher daraufhin hastig seinen Kopf schüttelte. Darum ging es dem Blonden doch gar nicht. Alles kam so verdammt plötzlich und Naruto wusste überhaupt nicht, wie er die jetzige Lage betrachten sollte. Gaara sollte bei ihm wohnen. Naruto würde in den nächsten Wochen nicht mehr alleine sein und hätte einen Mitbewohner. Wo sollte der Kazekage denn überhaupt schlafen? Der Blonde besaß doch bloß ein Bett.
 

"Nein... Ich ähm... Das kommt nur so verdammt plötzlich und... Ich muss noch aufräumen, weil... Ich weiß nicht mal, wo du schlafen sollst?". Naruto fuhr sich durch sein blondes Haar und dachte angestrengt nach. Wie sollte er nur die nächsten Tage, gar Wochen planen? Er wollte Gaara gegenüber nicht unfreundlich erscheinen und hatte auch kein Problem damit, den Kazekage bei sich wohnen zu lassen, aber er müsste sich noch einige Gedanken über die bevorstehende Zukunft machen, oder?
 

Tsunade legte ein Lächeln auf, während sie zwischen Gaara und Naruto hin und her sah. Es war eine gute Idee gewesen, Naruto für diese Aufgabe auszuwählen, denn er würde sich schon um den Kazekage kümmern, oder? Dessen momentane Probleme würden sich bald in Luft auflösen und dann könnte Gaara wieder sein Amt vertreten.
 

"Ähm... Dann komm mit, Gaara... Mir ist das zwar furchtbar peinlich, aber... Ich verspreche dir, ich räume meine Wohnung gleich auf". Eine beachtliche Röte war auf Naruto's Wangen erschienen, ehe er die Tür öffnete und auf dem Kazekage wartete. Der Rothaarige blickte nochmals zu Tsunade, welche dazu nickte, ehe er dem Blonden folgte. Gut, er kam bei Naruto unter, obwohl er damit nicht gerechnet hatte. Eigentlich, so dachte Gaara, hatte er gedacht, erst später auf Naruto zu treffen, doch nun würde er in den nächsten Tagen, oder auch Wochen, bei Naruto leben. Gaara würde mit seinem Retter zusammen wohnen und würde einen tieferen Einblick in das Leben des blonden Wirbelwindes bekommen.

Langsames Kennenlernen!

Langsam liefen Gaara und Naruto die Straße hinunter, zu der Wohnung des Blonden, wie der Kazekage zuvor erfahren hatte. Seine türkisen Augen wanderten immer wieder zu seinem Retter rüber, dessen Blick auf den Boden gerichtet war. Ob sein Nebenan nachdachte? Er schien noch immer nicht zu wissen, wo der Kazekage überhaupt schlafen sollte, weswegen Gaara nun ebenfalls gen Boden blickte und seine Stimme erhob.
 

"Vielleicht ist es doch besser ein Hotelzimmer zu beziehen". Sofort ruhten blaue Augen auf Gaara, welcher nun ebenfalls seinen Blick wieder hob. Er wollte Naruto keine Umstände bereiten und vorhin, im Büro von Tsunade, da hatte Gaara schon das Gefühl gehabt, als sei er eigentlich unerwünscht. Vielleicht fasste er Naruto's Aussagen auch falsch auf? Wäre möglich, oder?
 

"Unsinn... Ich freue mich doch, dass ich dir helfen kann. Bei deiner Rettungsaktion habe ich schon so wenig tun können und... Ich...". Naruto stoppte in seiner Ausführung, da er bemerkte, wie schnell sich seine Stimmung wieder ändern konnte. Genau, dachte er sich. Bei Gaara war es das gleiche Problem gewesen. Ihm hatte er auch nicht retten können und beinahe, der Blonde erinnerte sich noch sehr wohl an dieses beklemmende Gefühl, wäre der Kazekage wirklich für immer von ihnen gegangen. Wäre Chiyo nicht gewesen, welche Gaara mit ihrem speziellen Jutsu wieder ins Leben zurückgerufen hatte, Naruto wüsste nicht, wie er mit diesem Wissen hätte leben können.
 

"Machst du dir etwa Vorwürfe? Ich habe dir damals meinen Dank gar nicht aussprechen können, weil wir ständig von meinen Geschwistern und deinem Team umzingelt waren. Dank dir lebe ich zum Glück noch und mittlerweile weiß ich auch, dass wir uns sehr ähnlich sind". Gaara blieb stehen, als Naruto einen Schlüssel aus seiner Hosentasche zog und unter einer Brücke herlief. Scheinbar war hier seine Wohnung? Diese Gegend wirkte ein wenig schmuddelig, fand der Kazekage zumindest, jedoch würde er dem Blonden folgen, weil Äußerlichkeiten nie eine große Rolle spielten.
 

Bevor Naruto jedoch seine Haustür aufschloss, hielt er inne und dachte über Gaara's Worte nach. Er wusste, wie sehr sie sich ähnelten? Hieß diese Aussage, dass Gaara von seinem Geheimnis wusste? "Du... Natürlich, du bist der Kazekage und...". "Nur die Berater Suna's wissen von deinem Geheimnis, mich inbegriffen, da ich erfahren wollte, warum du dich so für mich eingesetzt hast. Du hast geweint und das nicht ohne Grund. Jedenfalls glaube ich den Grund zu wissen" unterbrach Gaara den Blonden schnell und erhob seine Hand, welche er auf dessen Schulter legte. Er wusste selbst nicht, wieso er Naruto alles erklärte, denn eigentlich hatten sie sich schon immer ohne Worte verstanden. Auch damals, als sie sich vor Suna's Toren voneinander verabschiedet hatten.
 

"Wie würdest du dich denn fühlen, wenn dein Freund tot vor deinen Füßen liegt? Ich habe Sasuke schon nicht retten können und bei dir... Ich kam mir so hilflos vor und als Chiyo meinte, sie könne dich zurück ins Leben rufen, da fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen". Naruto war ein wenig lauter geworden, wurde daraufhin mit einen undeutsamen Blick beobachtet, ehe er endlich die Tür mit dem Schlüssel öffnete. Langsam betrat er das Treppenhaus, überwandt die Stufen rasch, ehe er im letzten Stock hielt und seine Wohnungstür öffnete und betrat sein Chaos. Er stieg einfach über einige Klamotten rüber und blickte über seine Schulter zu Gaara, welcher sich erstmal umsehen musste.
 

"Wenn ich gewusst hätte, dass ich längeren Besuch bekomme, dann hätte ich aufgeräumt. Mir ist das unangenehm, dass du mein Chaos siehst" verteidigte sich Naruto und warf seinen Schlüssel aufs Bett und kniete sich hin, um schon mal einige Kleidungsstücke aufheben zu können. Gott, er wollte gar nicht wissen, was der Kazekage im Moment dachte. Sicherlich nichts Gutes, oder?
 

Der Kazekage trat nun doch endlich ein, schloss die Wohnungstüre hinter sich, ehe er über einige Ramenschüsseln hinweg stieg und sich ebenfalls zu Naruto auf den Boden kniete, um wenigstens ein bisschen zu helfen. Zuvor hatte er seinen Sandbehälter neben dem Bett abgestellt, welchen er nun nicht brauchen würde. Seine wachsamen Augen huschten über Zeitschriften, aufgemachte Chipstüten, ehe er einige Kleidungsstücke des Blonden entdecke. Unterwäsche, welche wohl dreckig zu sein schienen, oder?
 

"Du musst mir nicht helfen, also...". "Doch, gemeinsam bringen wir schon Ordnung in deine Wohnung". Naruto lächelte leicht, da Gaara nicht mal eine einzige Miene verzog. Störte ihn dieses Chaos denn nicht? Es schien nicht so und der Kazekage wollte ihm sogar beim Aufräumen helfen. Naruto konnte sich nicht erinnern, dass jemals ein Freund ihm beim Aufräumen geholfen hatte, aber er war auch noch nie in solch einer Situation gewesen.
 

Natürlich dachte sich Gaara seinen Teil zu dieser Unordnung, aber warum hätte er dazu etwas sagen sollen? Naruto hatte zuvor schon gesagt, dass er aufräumen müsse, deswegen war der Kazekage auch vorbereitet gewesen. Nun würden sie zusammen aufräumen und so lange der Rothaarige hier in dieser Wohnung wohnen würde, würde es vermutlich auch ordentlich bleiben, oder?
 

Zeitgleich ergriffen sie eine Schüssel, berührten sich mit ihren Händen und sahen auf, um zu erfahren, was ihr Gegenüber wohl denken mochte. "Ähm..." räusperte sich Naruto und spürte deutlich, wie sich ein rötlicher Schleier auf seine Wangen legte. Was war denn jetzt los? So etwas passierte ihm auch nicht jeden Tag und als Gaara ebenso rötlich um die Nase anlief, blickte er wieder auf den beschmutzten Boden und wusste nicht, ob er überhaupt etwas sagen sollte.
 

Gaara dachte sich nichts dabei, fragte sich jedoch schon, warum der Blonde so rot im Gesicht geworden war, während er auch Hitze auf seinen Wangen spürte. Seltsames Gefühl, aber es war nicht unangenehm gewesen. Sich wieder dem Chaos zuwendend, griff er zu einer alten Zeitschrift, hob diese hoch und betrachtete das Titelbild, welches eine leicht bekleidete Frau zeigte. Natürlich wusste Gaara sofort, was er in der Zeitschrift für schmutzige Bilder finden würde, sah deswegen zum Blonden rüber, welcher nun ebenfalls interessiert zu sein schien.
 

"Ah... Gib her... Das ist...". Grob riss Naruto dem Kazekage die Zeitschrift aus der Hand, kratzte sich verlegen am Kopf, da er nicht bedacht hatte, dass Gaara diese Zeitschriften zu Gesicht bekommen würde. Gott, konnte es noch peinlicher werden? Naruto hoffte nicht, warf die Zeitschrift sofort in den Müll und griff nach einer Mülltüte, um die unbrauchbaren Klamotten zu entsorgen.
 

Der Kazekage sah noch immer ein wenig irritiert drein, da er mit dieser Reaktion nun nicht gerechnet hatte, wendete sich jedoch wieder dem Aufräumen zu, als Naruto mit einer Mülltüte zurückkehrte. Es dauerte auch nicht so lange, wie zu Anfang gedacht, als sämtlicher Müll verschwunden war und nur noch die Kleidung des Blonden zu Gaara's Füßen lagen.
 

"Danke für deine Hilfe, aber... Setz dich auf mein Bett, ja? Ich werfe meine Klamotten eben in die Waschmaschine und dann mache ich uns Tee, wenn du magst". Gaara nickte dem zu, erhob sich vom Boden und setzte sich aufs Bett, wie Naruto eben gemeint hatte. Im Augenwinkel sah er noch, wie der Blonde das scheinbar Wohn und Schlafzimmer verließ und scheinbar das Bad aufsuchte, wo wohl die Waschmaschine zu stehen schien.
 

Gaara's Augen glitten durch den nun sauberen Raum, blieben jedoch beim Nachttisch hängen, welcher neben dem Bett stand und betrachtete ein Bild, welches Naruto im jungen Alter zeigte. Sasuke konnte er auch erkennen, ebenso das rosahaarige Mädchen namens Sakura, welche er bei der letzten Mission auch gesehen hatte. Dessen Sensei hatte seine Hand auf Naruto's und Sasuke's Kopf gelegt und schien zu grinsen, was die beiden Schüler nicht taten. Nein, ein stummer Kampf schien zwischen den beiden Schülern zu herrschen, weswegen sich Gaara fragte, wie sich ihr Verhältnis wohl im Laufe der Zeit verändert haben musste.
 

Ihm kamen sämtliche Informationen in den Sinn, denn es war ihm natürlich nicht entgangen, dass Naruto seit seiner letzten Mission nicht mehr ganz so fröhlich war. Grund war Sasuke, welcher, laut Gaara's Wissensstand, den Blonden hatte töten wollen. Ja, Tsunade hatte ihm heute Morgen alles erzählt, da er hatte wissen wollen, wie es Naruto eigentlich ging.
 

"Hier... Ich habe dir Früchtetee gemacht, da ich nicht wusste, was du magst" erklang Naruto's Stimme, welcher ein Tablett in den Händen hielt und es langsam zum Bett trug. Vorhin hatte er noch im Bad nachgesehen, ob er vielleicht ein Futon für Gäste hatte, doch lag er mit seiner anfänglichen Vermutung richtig. Toll, also blieb das Problem, wo der Kazekage schlafen sollte.
 

"Danke... Wie geht es dir, Naruto? Vorhin... Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen". Naruto setzte sich nun ebenfalls, nachdem er Gaara eine Tasse mit Tee gereicht hatte und blickte an die Zimmerdecke. Wie es ihm ging? Ob er Kazekage von seinem Versagen wusste? Bestimmt, denn Tsunade hatte es ihm sicherlich erzählt, oder?
 

"Es geht schon... Hör mal... Also, du kannst ruhig in meinem Bett schlafen und na ja... Ich werde schon mit einer Decke auskommen". Gaara wirkte für einen Moment verwundert, da der Blonde so schnell das Thema wechselte. Konnte es sein, dass Naruto im Moment nicht so gern über sich selbst sprach? Ja, wäre möglich und Gaara vermutete stark, dass dieses Verhalten mit der letzten Mission zutun haben musste.
 

Moment. Was hatte Naruto gerade gemeint? Er wolle sein Bett an ihn abtreten und Naruto würde mit einer Decke auskommen? An dem Tee nippend, betrachtete er das Bett und studierte dessen Größe mit seinen Augen. Sie würden locker zusammen im Bett liegen können, doch schien dies dem Wirbelwind wohl nicht sonderlich zu behagen.
 

"Du musst mir nicht dein Bett anbieten, Naruto. Ich schlafe vermutlich sowieso nicht, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen". Hastig schüttelte der Blonde seinen Kopf, da Gaara doch deswegen hier war, oder? Dessen Probleme sollten sich in absehbarer Zeit auflösen, also konnte der Kazekage auch ruhig sein Bett haben. Naruto würde schon irgendwie schlafen können, sofern er konnte, denn er hatte wirklich selten Besuch.
 

"Behandelst du mich so, weil ich der Kazekage bin?" wollte Gaara schließlich wissen und erntete einen verwunderten Blick vom Blonden, welcher dann doch leicht seinen Kopf schüttelte und zu einer Antwort ansetzte. "Warum sollte ich das tun? Willst du denn, dass ich dich förmlich behandel? Ich möchte nur nett sein und...". "Wir können uns das Bett auch teilen, Naruto" unterbrach der Rothaarige seinen Nebenan, welcher nachdenklich sein Bett betrachtete. Ob er über seinen Vorschlag nun nachdachte?
 

"Du willst mit mir in einem Bett schlafen?". Der Kazekage nickte dem zu, verstand jedoch die Frage nicht ganz. Stellte sein Vorschlag etwa ein Problem dar? Betrachtete Naruto diesen Vorschlag als ungewöhnlich, nur weil sie beide dem gleichen Geschlecht angehörten? Wäre es dem Blonden vielleicht lieber, wenn Gaara ein hübsches Mädchen wäre? Solch ein Mädchen, wie auf dem Titelbild der Zeitschrift vielleicht?
 

"Gut, dann haben wir dieses Problem schon mal geklärt". Plötzlich grinste Naruto, jedoch nicht ohne dabei einen leichten Rotschimmer auf den Wangen zu bekommen. Was er wohl gerade dachte? Zu gern hätte der Kazekage diese Frage gestellt, doch genauso plötzlich erhob sich Naruto und hielt ihm die Hand hin. Was wollte er denn nun?
 

"Herzlich Willkommen in Konoha, Gaara. Bei all meinen Sorgen habe ich völlig vergessen, dich Willkommen zu heißen. Verzeih, ich bin es nicht gewohnt, mich höflich zu benehmen und nun ja... Ich muss mich wohl anständig benehmen, da du der Kazekage bist". Verlegen grinste der Blonde, ehe ihm die Hand gereicht wurde und der Rothaarige ebenfalls aufstand. Jedoch schien er nicht derselben Meinung zu sein, wie Naruto, denn er schloss kurz seine Augen und seufzte leise aus, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
 

"Wir sind Freunde, Naruto. Du musst nicht anständig sein, nur weil ich nun für längere Zeit bei dir wohne. Sei einfach so, wie du dich immer gibst, denn anders habe ich dich nicht kennengelernt". Die Hand des Blonden kribbelte etwas und Naruto spürte den leichten Druck, welchen der Rothaarige auf seiner Hand ausübte. Blaue Augen blickten in reines Türkis, ehe sich auch auf Gaara's Lippen ein zaghaftes Lächeln bildete.
 

Er musste sich also nicht verstellen, nur weil Gaara für längere Zeit bei ihm blieb? Gut, denn dies wäre ihm vermutlich auch sehr schwer gefallen, da er doch meist sehr schnell handelte, ohne zuvor nachzudenken. Jedoch glaubte der Blonde, dass er mit dem Kazekage keinerlei Probleme haben würde. Genau, er genoss dessen Nähe auf eine gewisse Art und Weise und irgendwie stimmte es Naruto doch sehr froh, in nächster Zukunft vorerst nicht alleine sein zu müssen. Demnach war er Tsunade auch ein wenig dankbar.
 

Ihre Hände trennten sich voneinander und unschlüssig starrten sich Naruto und Gaara an, dachten nach, was sie nun tun könnten, bis Naruto's Gesicht sich erhellte. "Soll ich dir Konoha zeigen?". Der Kazekage nickte dem zu, denn er würde sich Konoha gern näher ansehen, da er diese frische Luft hier gern atmete. Sie war so anders, als in seinem Dorf, wo nur ständig die Sonne schien und es keinerlei Blütenpracht gab. Ein wenig Neid überkam dem Kazekage schon, jedoch machte er Naruto keinerlei Vorwürfe, da er für seine Herkunft nichts konnte.
 

"Okay, dann komm, Gaara und... Später lade ich dich bei Ichiraku ein, ja? Du musst unbedingt die weltbesten Ramen probieren" grinste der Blonde und ergriff die Hand des Rothaarigen erneut und zog diesen zur Tür. Er beachtete Gaara's Gesicht nicht, welches deutlich Verwunderung zeigte, während seine Augen auf seiner Hand ruhten, welche von Naruto gehalten wurde. Ein wohliges Gefühl durchfuhr den Kazekage, doch es war nicht unangenehm, oder sonst was in der Art. Neu und ungewohnt, aber keineswegs unangenehm. Was passierte mit ihm? Was übte Naruto nur für eine seltsame Macht auf ihn aus?
 

Naruto fühlte sich ebenfalls total wohl und zog seinen neuen Mitbewohner hinter sich her. War ihm doch egal, was die Dorfbewohner denken mochten, wobei ihnen Gaara doch sehr bekannt vorkommen musste, oder? Ja, in Konoha kannte man den amtierenden Kazekage sehr wohl, weswegen ihnen auch deutlich Aufmerksamkeit geschenkt wurden.
 

"Was sie wohl denken?" waren beider Gedanken, als sich einige Dorfbewohner zu ihnen umdrehten und aufgeregt tuschelten. Naruto grinste breit, doch in seinem Inneren wusste er sehr wohl, für welches Aufsehen er hier sorgte und wollte die Hand des Kazekage schon lassen, doch als er den festen Druck um seiner Hand erneut spürte, unterließ er sein Vorhaben und blickte zum Rothaarigen rüber, auf dessen Wangen eine beachtliche Röte lag.
 

"Würdest du meine Hand noch eine Weile halten, Naruto?". Zwar hörte sich diese Bitte ein wenig seltsam an, doch fand der Blonde, dass auch nichts dagegen sprach. Sicher, er fragte sich, wieso Gaara wollte, dass er weiterhin seine Hand in seine geschlossen hielt, aber vielleicht würde er ihn später darauf ansprechen. Vielleicht genoss Gaara auch nur diese Nähe, welche Naruto ihm plötzlich gab?
 

"Danke...". "Kein Problem... Die Farbe Rot steht dir echt gut, Gaara". Daraufhin verdunkelte sich Gaara's Gesichtsfarbe nur noch mehr, ehe sie in eine Seitenstraße einbogen und der Kazekage über einen Stein stolperte und sein Gleichgewicht verlor. Nun fiel ihm auch ein, dass er etwas vergessen hatte. Seinen Sandbehälter, weil er sofort von Naruto mitgezogen worden war.
 

"Weißt du... Ah...". Naruto hatte seinen Satz nicht beenden können, wurde mit in die Tiefe gerissen und landete weich. Seltsam, wieso landete er weich? Die Augen, welche er vor Schreck geschlossen hatte, wieder öffnend, blickte er in Gaara's Gesicht, welches dem seinen sehr nahe war. Eine unangenehme Hitze stieg Naruto zu Kopf, blickte weiterhin in die türkisen Augen, welche auch ein wenig Erschrockenheit und Verwunderung wiederspiegelten.
 

"Entschuldige...". "Du entschuldigst dich dafür, dass ich dich mit mir in die Tiefe gezogen habe?" wollte Gaara verwundert wissen und blickte weiterhin in die blauen Seen. Er spürte deutlich, wie schnell Naruto's Herz doch schlug und Gaara war sich sicher, sein Herz schlug ebenso schnell. Seltsam. Diese plötzlich entstandene Atmosphäre, was bedeutete sie? Wieso fühlte sich Gaara nicht ein wenig bedrängt? Wieso erhob sich Naruto nicht? Alles Fragen, auf welche er später wohl erst eine Antwort finden würde, oder?
 

"Es geht mich zwar nichts an, Naruto, aber solltet ihr solche Dinge nicht lieber zu Hause machen?". Naruto erschrak sofort, als diese Stimme so plötzlich erklang und ließ aus Reflex seinen Kopf auf Gaara's Schulter sinken, welcher jedoch in die Richtung blickte, aus welche er die Stimme vermutete. Okay, nun würden er und Naruto wohl erstmal die Situation erklären müssen, oder? Alles nur ein dummes Missverständnis.

Gaara's Schwäche!

Naruto erhob sich langsam, nachdem er sich vom Schock erholt hatte und half den Kazekage ebenfalls auf die Beine, welcher eher einen gelassenen Eindruck machte. Warum? Machte es Gaara nichts aus, dass eine dritte Person sie in dieser missverständlich Lage gesehen hatte? Naruto spürte deutlich die Hitze, welche sich auf seinen Wangen ausbreitete. Wie peinlich ihm diese unangenehme Stille erschien, vermochte er nicht in Worte zu fassen.
 

"Dann stimmt dieses Gerücht also? Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass der Kazekage eine Schwäche für dich hegt, Naruto". Was hieß denn das? Eine Schwäche für ihn hegen? Wieso konnte Naruto diesen Worten nicht wirklich folgen? "Ich verstehe nicht, Kakashi... Welches Gerücht und was bedeutet 'Eine Schwäche für mich hegen?'" wollte Naruto wissen, blickte kurz zu Gaara rüber, dessen Wangen einen leichten Rotschimmer aufwiesen, ehe der Blonde wieder zum Grauhaarigen blickte, welcher in sein Buch vertieft zu sein schien.
 

"Hast du Naruto nichts erzählt, Gaara?". Der Rothaarige schüttelte seinen Kopf, da er seine Neigung doch lieber verschwiegen hätte. Vorhin schon, als Naruto ihn bei der Hand genommen hatte, war es für den Kazekage schwierig gewesen und dennoch hatte er den Blonden darum gebeten, ihn noch länger bei der Hand zu halten.
 

"Was denn erzählt? Würde man mich bitte aufklären?". Langsam wurde der Blonde schon wütend, weil Kakashi und auch Gaara zu wissen schienen, worum es hier eigentlich ging. Warum sagte man dem Blonden denn nichts? Er wollte wenigstens mitreden können, sofern er, bei welchem Thema Kakashi und Gaara waren, mitreden wollte.
 

"Ähm, ich muss nun weiter... Wir sehen uns in ein paar Tagen bei deinem Spezialtraining, Naruto". Mit diesen Worten entfernte sich Kakashi, denn er wollte nicht unbedingt dabei sein, wenn der Kazekage von seinem Geheimnis erzählte, obwohl schon viele Jounin aus dem Windreich davon wussten.
 

Der Kopierninja hatte dieses Gerücht nicht ernst genommen, doch nun machten seine Beobachtungen auch Sinn. Ja, bei der letzten Mission in Suna, wo sie den Kazekage hatten retten sollen, waren ihm nach dessen Rettung die Blicke des Rothaarigen sehr wohl aufgefallen. Beim Abschied ganz besonders, wenn er intensiver über Gaara's Verhalten nachdachte.
 

"Gaara? Was wollte Kakashi mit seinen Andeutungen sagen? Du weißt, wovon er sprach, oder?". Gaara nickte leicht, nicht ohne, dass sich seine Wangen noch rötlicher verfärbten. Seine Lage wurde langsam unangenehm, doch leider musste er nun die Wahrheit sagen. Naruto würde wohl sonst keine Ruhe geben, oder? Nur, was geschah danach? Wie würde der Blonde reagieren?
 

"Also... Du musst mir aber versprechen, mich weder zu verachten, noch mich irgendwie widerlich zu finden". Wie, dachte sich Naruto und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Warum sollte er den Kazekage verachten, oder ihn widerlich finden? "Ähm... Ich verspreche es dir, obwohl ich dir nicht ganz folgen kann". Der Rothaarige seufzte erleichtert, schöpfte nach genügend Mut, da das Kommende keineswegs einfach für ihn war.
 

"Ich... Ich stehe auf Typen, Naruto". Nun war es raus und ein Zurück gab es nicht mehr, oder? Hielt sich Naruto an sein Versprechen? Vorsichtig blickte Gaara in die blauen Augen, welche deutlich Verwunderung und Erstaunen ausdrückten. Kein Funken Ekel, oder gar Verachtung konnte der Kazekage in ihnen erkennen, weswegen ihm ein erleichterter Seufzer über die Lippen huschte.
 

"Äh... Du bist schwul?". Vielleicht hatte Naruto den Kazekage auch nur falsch verstanden? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Gaara auf Typen stand. Jedoch machten Kakashi's seltsame Aussagen nun auch Sinn, oder? Deswegen auch dieser komische Satz. Hegte Gaara eine Schwäche für ihn? Und wenn dies der Wahrheit entsprach, wie sollte sich der Blonde nun fühlen, oder wie sich verhalten?
 

"Wenn du das so ausdrücken möchtest... Ja, so könnte man es sagen" antwortete der Kazekage leise und blickte gen Boden. Wie sollte er sich denn nun verhalten und wie dachte Naruto über seine Neigung? Gaara hatte es sich auch nicht ausgesucht und am Anfang auch versucht, sich gegen seine Neigung zu wehren, aber er hatte es sich eingestehen müssen, als er von einem jungen Mädchen aus seinem Dorf geküsst worden war. Er hatte sich geekelt, nicht vor dem Mädchen, aber vor ihrer zaghaften Berührung.
 

"Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll, Gaara... Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überrascht". Was hätte Naruto denn auch sonst sagen sollen? Wie sollte er nun mit diesem Wissen umgehen? Und nicht nur das. Jetzt machte Gaara's vorheriges Verhalten auch Sinn. Diese Bitte, dessen Hand noch ein wenig länger zu halten, obwohl Naruto sich schon gefragt hatte, warum Gaara so etwas wollte. Stand der Kazekage auf ihn? Und wenn dies so war, was sollte er dann davon halten?
 

"Dann... Stimmt es, was Kakashi eben behauptet hat? Stehst du auf mich? Wolltest du deswegen, dass ich deine Hand länger halte?". Gaara's Wangen verdunkelten sich noch mehr, während sein Herz anfing unaufhörlich schneller zu schlagen. Ihm waren diese Fragen peinlich, aber scheinbar mochte sein neuer Mitbewohner wissen, warum er sich zuvor so verhalten hatte, oder?
 

"Also... Du hast mich bei der Hand genommen und... Ich finde dich auch nicht unattraktiv, Naruto. Vielleicht stimmen Kakashi's Worte, aber eigentlich wollte ich dir mein Geheimnis verschweigen, weil ich nicht wissen konnte, wie deine Reaktion ausfällt". Naruto sah nun deutlich, wie unangenehm dem Kazekage seine Fragen waren, legte ein kleines Lächeln auf und überlegte, wie er Gaara etwas beruhigen könne. Sicher, diese Information erschreckte ihn ein wenig und das Gaara ihn Attraktiv fand, denn etwas anderes sagten seine Worte nicht aus, schmeichelten ihn schon auf eine gewisse Art und Weise.
 

"Ähm... Äh... Du machst mich ganz verlegen... Also...". "Vielleicht liegt das in meiner Absicht. Eigentlich rede ich nicht viel, sondern zeige meine Gefühle mit Gesten" erwiderte der Kazekage leise, nicht ohne, dass ihm nun deutlich sein Herz bis zum Hals schlug. Er machte Naruto mit seinen Worten verlegen? Es sah ungewohnt aus und als Naruto's Wangen einen deutlichen Rotschimmer bekamen, fand Gaara ihn wirklich anziehend. Seine Hände kribbelten bereits vor lauter Aufregung und zwang sein Innerstes immer wieder zur Ruhe.
 

"Aha? Wie würdest du mir denn deine Gefühle zeigen wollen?". Naruto wusste nicht, wieso er auf einmal so neugierig wurde, aber irgendwie fand er Gaara's Neigung nicht mal so schlimm. Nicht, dass er selbst so dachte, denn er stand auf Mädchen, glaubte er zumindest, aber er hatte noch keine Erfahrungen sammeln dürfen. Sakura wollte nichts von ihm und deswegen hatte er schon vor Jahren aufgegeben. Ein anderes Mädchen interessierte ihn derzeit nicht und deswegen war er schon erstaunt, dass ein Typ, dazu noch der Kazekage, zu ihm sagte, dass er ihn Attraktiv fand?
 

"Möchtest du das wirklich wissen, Naruto? Dann lass uns an einen Ort gehen, wo wir völlig allein sind". Gaara wusste nicht, woher er plötzlich diesen Mut nahm, aber vielleicht lag dies auch an Naruto? Er provozierte es geradezu, dass der Kazekage ihm zeigte, wie er seine Worte meinte. Nur, mochte Naruto das denn auch? Stand Naruto etwa auch auf Typen?
 

"Okay... Komm, wir müssen nicht weit" erklärte Naruto und ergriff erneut Gaara's Hand, welcher nur kurz in die blauen Seen aufblickte, ehe er wieder zu Boden sah. Störte es Naruto denn nicht, dass er den Blonden auf eine gewisse Art und Weise anziehend fand? Seitdem Naruto ihn gerettet hatte, dachte er nur noch an ihn. Keine einzige Sekunde verschwamm das Bild, als Naruto ihn aufgeholfen hatte, damit sie zu Oma Chiyo hatten gehen können. Und den ganzen Weg über, nach Suna zurück, war der Blonde stets an seiner Seite geblieben und hatte ihm beim Laufen geholfen.
 

Wieso? Wieso ließ er Gaara diese Freiheit? War es allein die Neugier, oder hatte er sich von den Worten des Kazekage beeindrucken lassen? Nicht jeden Tag sagte ein Mensch zu ihm, dass er ihn so sehr mochte. War es nur das körperliche Begehren, oder hegte der Rothaarige ernsthaftere Gefühle für Naruto? So wirklich wusste es der Blonde auch nicht, lief zielstrebig durch einige Gassen, ehe sie bei einer langen Treppe hielten. Oben, bei den Steingesichtern, dort ging selten ein Mensch hin. Meist nur Naruto, weil er dort oben nachdenken konnte, ohne dabei gestört zu werden.
 

"Wir müssen die Stufen hoch und dann sind wir da" erklärte er seinem Begleiter, welcher stumm die Stufen zählte, ehe er dem Blonden folgte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich die letzte Stufe passieren konnten, ehe Naruto erleichtert seufzte. Es war und ist immer wieder eine Qual, die ganzen Stufen zu überqueren, doch nun waren sie hier und hatten einen herrlichen Blick auf das Dorf Konoha. Ob dieser Anblick auch Gaara gefiel? Gefiel ihm Konoha?
 

Der Kazekage sah sich eine Weile um, begutachtete das Dorf, welches sie aus dieser Höhe sehr gut überblicken konnten, ehe seine türkisen Augen beim Blonden hielten. "Es ist schön ruhig hier und der Ausblick ist atemberaubend" murmelte er leise, sah dem Blonden dabei zu, wie er sich auf einer Wiese setzte und sich versuchte zu entspannen. Gaara überlegte noch angestrengt, entschied sich dann aber doch dazu, sich neben Naruto zu setzen, welcher aus wachsamen Augen jeden Schritt des Kazekage verfolgte.
 

"Gefällt dir unser Dorf?". Seicht nickte der Rothaarige, blickte erneut über das Dorf Konoha und betrachtete den strahlend blauen Himmel. Ja, er mochte Konoha, denn hier wuchsen Blumen, während er die frische des Waldes in sich aufnehmen konnte. In seinem Dorf gab es weder Bäume, noch roch es hier angenehm nach frischen Tau, wenn man am frühen Morgen mit seinem Training beginnen wollte. So anders war es hier, dass der Kazekage schon ein wenig Neid verspürte.
 

Nochmals nach Mut schöpfend, rückte der Rothaarige auffällig näher, legte seinen Arm um Naruto und ließ seinen Kopf auf dessen Schulter sinken. Naruto wurde augenblicklich rot, da er geglaubt hatte, Gaara würde ihn nur auf den Arm nehmen. Dessen initiatives Handeln überrumpelte den Blonden doch sehr und doch fand er es nicht schlimm, dass Gaara sich an ihn schmiegte. Es war ungewohnt und sehr neu, aber keineswegs ekelhaft, oder gar widerlich.
 

"Ich habe dich schon immer bewundert, Naruto. Aus meiner Bewunderung wurden ernsthafte Gefühle, die mich seit meiner Rettung jeden Tag aufs Neue begleiten. Ich kann nachts kaum schlafen, weil ich dein Gesicht vor mir sehe und jedes Mal, wenn ich dann doch einschlafe, dann verfolgst du mich in meinen Träumen". Die blauen Augen weiteten sich, als er Gaara's Worte vernahm. Es hörte sich an, als mache der Kazekage ihm gerade eine Liebeserklärung, oder?
 

"Wolltest du deswegen Urlaub? Wolltest du zu mir?". Leicht nickte Gaara, denn das er deswegen Urlaub brauchte, weil er einfach seiner Arbeit nicht mehr nachgehen konnte, stimmte schon. Naruto übte eine große Anziehungskraft auf ihn aus. Als er dann hörte, wie die Berater meinten, er solle in Konoha seinen Urlaub machen, hatte er sich gefreut. Gefreut, weil er Naruto dann des Öfteren zu Gesicht bekommen würde. Doch nun wohnte er vorerst beim Blonden, durfte mit ihm sogar ein Bett teilen, was Gaara's Vorstellungskräfte noch um einiges mehr anregten.
 

"Naruto... Ich... Darf ich?". Naruto gab keine Antwort, denn er fühlte sich dazu nicht in der Lage. Nein, er ließ sich wortlos auf den Rücken ins feuchte Gras drücken, spürte plötzlich zwei Hände, welche sein Gesicht umrahmten, ehe Gaara seinen Kopf etwas senkte. "Ich möchte dir zeigen, was ich für dich empfinde, aber nur... Nur wenn du das auch möchtest". Immer noch keine Antwort, aber Naruto spürte deutlich, wie sich seine Wangen rötlich verfärbten und wie sein Herz auf einmal einen schnelleren Takt annahm.
 

"Ich ähm... Du bist der erste Mensch, also... Ich weiß gar nicht, wie ich mich gerade verhalten soll?". Verdammt, Naruto wusste, wie verunsichert er klang, aber er fühlte sich so unerfahren. Er wusste, Gaara wollte ihn küssen, aber Naruto selbst wusste nicht, ob er das konnte. Noch nie hatte er solche Worte von einer Person gesagt bekommen, weswegen er sich einerseits sehr freute und sich unsagbar geschmeichelt fühlte, doch andererseits sagte eine kleine Stimme in seinem Kopf, dass der Kazekage ein Kerl war. Ein Kerl, welcher scheinbar schwul war und auf den Blonden stand, ihn gar liebte.
 

"Schließe deine Augen und den Rest überlässt du mir, Naruto". Folgsam schloss der Blonde seine Augen, spürte im nächsten Moment weiche Lippen auf den seinen, weswegen er ein aufgeregtes Seufzen verlauten ließ. Abgesehen von Sasuke, welchen er vor einigen Jahren hatte küssen müssen, durch einen dummen Unfall, hatte man ihn noch nie geküsst. Demnach war Gaara der erste Mensch, dazu ein Typ, welcher nun mit seiner Zunge über Naruto's Lippen glitt und fordernd nach Einlass verlangte.
 

"Wieso fühlt sich das so gut an?" dachte Naruto sich insgeheim, als sich ihre Zungen in der Mitte trafen. Eine völlig neue Welt und dennoch war dieser Kuss angenehm. Angenehm und furchtbar süß, wie Naruto fand, welcher nun endlich seine Arme erhob und diese um Gaara legte. Wenn er hier schon geküsst wurde und nichts weiter tat, dann wollte er Gaara wenigstens das Gefühl geben, dass ihm ihr Kuss gefiel.
 

"Naruto..." keuchte Gaara in ihren Kuss hinein, beraubte Naruto's Mundhöhle ein weiteres Mal, ehe er diese süße Zunge zu einem neuen Tänzchen aufforderte. Gaara selbst hatte bisher nur einmal einen Jungen geküsst, hatte somit seine Erfahrungen gesammelt, doch mehr auch nicht. Demnach versuchte er den blonden Wirbelwind das zu geben, was er für richtig hielt. Und es schien Naruto zu gefallen, da der Kazekage spürte, wie er näher an Naruto's Brust gezogen wurde.
 

Seine Lippen lösten sich vom Blonden, wanderten über dessen Wangen und hinterließen heiße Küsse auf der gebräunten Haut. Naruto seufzte wohlig, spürte plötzlich den warmen Atem des Rothaarigen an seinem Ohr, ehe leise Worte erklangen. "Ich wünschte, wir würden uns öfter küssen, Naruto... Mir gefiel dieser Moment und ich würde alles geben, damit wir uns immer so nahe sein können". Der Blonde wusste auch diesmal keine passende Antwort, weswegen er schwieg, nicht ohne mit seinen Händen über Gaara's Rücken zu streicheln. Gaara wollte also öfter solche Küsse mit ihm teilen?
 

"Liebst du mich?". Nur leise kam diese Frage über Naruto's Lippen, denn diese Frage beschäftigte ihn nun schon seit einigen Minuten. Warum er diese Frage allerdings beantwortet haben wollte, wusste er nicht. Vielleicht verlangte sein Verstand einfach nur nach Klarheit, oder? "Vielleicht?". Naruto spürte förmlich das Grinsen, als Gaara mit diesem Vielleicht antwortete. Gut, würde er das Befinden des Kazekage in den nächsten Tagen in Erfahrung bringen müssen, wenn Gaara ihm keine richtige Antwort geben mochte.
 

Noch lange blieb der Kazekage so auf Naruto liegen, küsste immer wieder dessen Wangen, den Hals, ehe er wieder die süßen Lippen in Besitz nahm. Da Naruto sich nicht wehrte, sondern auf seine Küsse sogar einstieg, machte sich der Kazekage auch keine weiteren Gedanken. Nur eine Frage huschte ihm hin und wieder in seinem Kopf. Warum ließ Naruto ihn gewähren? Aus Neugier, oder tat er dem Kazekage nur einen Gefallen?

Gemeinsam in einem Bett!

"Wir sollten langsam zu mir gehen, Gaara. Die Sonne geht auch schon unter" machte sich Naruto nach einigen Stunden, so kam es ihm jedenfalls vor, bemerkbar. Noch immer lag der Kazekage auf ihm, umschloss den Blonden mit seinen Armen und machte auch keine Anstalten, sich so schnell wieder zu erheben. Noch immer quälte Naruto die Frage, warum er Gaara gewähren ließ? Eigentlich müsste er ihm doch deutlich machen, dass er nicht die gleichen Gefühle empfand, wie Gaara, doch aus einem unerfindlichen Grund konnte es Naruto nicht. Vielleicht mochte er den Kazekage einfach nur nicht verletzen?
 

"Wenn dir das lieber ist? Ich denke, dein Bett ist auch viel bequemer, als die Wiese hier". Gaara hob seinen Kopf und blickte den Blonden fragend an. Vielleicht ging der Kazekage mit seinen Aussagen zu weit? Verschreckte er Naruto auf eine gewisse Art und Weise? Er mochte doch in dessen Nähe bleiben, ohne dabei Hintergedanken zu hegen, obwohl sich solche Gedanken kaum vermeiden ließen.
 

Eine beachtliche Röte erschien auf Naruto's Wangen, wusste er auch keine Erwiderung und schob den Rothaarigen langsam von sich runter, damit er aufstehen konnte. Kurz streckte er seine müden Knochen, ehe er wieder zu Gaara blickte. "Lass uns gehen". Besser ging er nicht auf Gaara's Anspielung ein und tat so, als hätte er nichts gehört. Ohnehin wusste Naruto nun nicht, ob die Sache mit dem zusammen in einem Bett schlafen, noch so in Ordnung war. Was war denn, wenn der Kazekage in der Nacht auffällig näher rutschte und dann Dinge versuchte, die Naruto sich eigentlich nicht vorstellen mochte? Gut, er hatte nichts gegen den Kazekage, aber er konnte sich solch eine Beziehung einfach nicht vorstellen.
 

Langsam überwanden sie, nachdem sich Gaara wortlos erhoben hatte, die Stufen hinab und traten auf die Straßen Konoha's, auf welche nicht mehr soviel los war, als noch vor einigen Stunden. Sicherlich war es schon später Abend, oder? Naruto wusste es nicht, spürte plötzlich eine Hand, welche seine umschloss, ehe er wieder zu Gaara blickte, welcher jedoch den Boden interessanter zu finden schien, als Naruto's Gesicht.
 

"Sag mal... Wie stellst du dir das nachher vor? Ich meine, ich lasse dich bei mir im Bett schlafen, aber...". Wie sollte Naruto nur seine Bedenken schildern? Nicht, dass er den Rothaarigen mit dummen Worten verletzte. Er wusste doch nur nicht, wie er sich ihr Zusammenliegen im Bett vorstellen sollte. Außerdem schlich sich bei ihm immer wieder der Verdacht ein, dass Gaara ihn sicherlich erneut küssen würde.
 

"Wenn du etwas nicht möchtest, dann musst du nur einen Ton sagen. Ich bin zwar Kazekage, aber ich kann deine Gedanken nicht lesen, Naruto". Wohl wahr, gab Naruto dem Kazekage gedanklich Recht. Vermutlich müsste er wirklich einen Einwand einwerfen, wenn er wirklich etwas nicht wollte. Stellte sich ihm nur die Frage, ob er Gaara überhaupt etwas verbieten konnte.
 

Nach geraumer Zeit erreichten sie endlich Naruto's Zuhause, stiegen die Stufen hinauf, nachdem der Blonde die Tür geöffnet hatte und betraten zusammen die nun aufgeräumte Wohnung. Naruto erstaunte, als er das Licht einschaltete, da er eigentlich mit seinem Chaos gerechnet hatte. Doch dann kamen ihm die Erinnerungen wieder in den Sinn und wie Gaara ihm beim Aufräumen geholfen hatte. Selten genug, dass seine Wohnung sauber war.
 

Ein Magenknurren vertrieb die Stille, ehe sich der Blonde verlegen am Hinterkopf kratzte. "Ähm... Hast du vielleicht auch Hunger, Gaara? Ich mache uns Ramen, wenn du magst". Unsicher blickten türkise Augen zum Blonden rüber, welcher ihnen wohl etwas kochen mochte. Ramen? Das waren doch diese langen Nudeln, in einer leckeren Brühe, oder? Gaara nickte schließlich, auch wenn er noch nie Ramen gegessen hatte. Würde er heute Abend eben das erste Mal solche Speisen probieren und wenn es nicht schmeckte, konnte er diese Suppe immer noch stehen lassen.
 

"Dann lass uns in die Küche gehen" lächelte Naruto und lief voraus. Der Kazekage folgte seinem Gastgeber langsam, betrat nach Naruto die Küche und sah sich interessiert um. Klein, aber fein, war sein Gedanke, ehe er sich auf einen Stuhl setzte und dem Treiben des Blonden zusah. Als sich Naruto jedoch bückte, um an die unteren Schränke kommen zu können, hatte Gaara einen wunderbaren Blick auf dessen Hintern. Er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden, weswegen er auch die Frage nicht vernahm, welche Naruto ihm stellte.
 

Der Blonde wunderte sich schon etwas, denn Gaara gab ihm keine Antwort, weswegen er nun fragend über seine Schulter blickte und stutzte. Wo starrte der Kazekage denn bitte hin? Doch nicht etwa auf seinen Hintern, oder? Leise schluckte der Blonde, ehe er erneut eine Frage stelle, diesmal jedoch passend zur jetzigen Situation. "Willst du vielleicht mal anfassen?". Naruto wusste nicht mal, warum er ausgerechnet diese Frage stellte, aber darauf schien der Kazekage wenigstens zu reagieren.
 

Der Rothaarige errötete sofort, als er diese Frage vernommen hatte. Anfassen? Ob er Naruto's Hintern anfassen wolle? Gaara wusste nicht, wie er diese Frage nun verstehen durfte und blickte fragend zu Naruto's Gesicht auf, welcher ihn noch immer fragend musterte. "Du würdest mir die Erlaubnis geben?". Naruto nickte, denn sonst hätte er wohl kaum gefragt, oder? Deswegen wunderte ihn Gaara's Handeln auch nicht, welcher sich erhoben hatte und nun dicht hinter Naruto stand.
 

"Dreh dich bitte um, Naruto". Der Blonde tat, worum der Kazekage ihn gebeten hatte und drehte sich zu Gaara hin, auf dessen Wangen ein rötlicher Schleier zu sehen war. Naruto war sich jedoch sicher, dass er ebenso rot im Gesicht sein musste, wie der Kazekage es schon die ganze Zeit war.
 

Gaara erhob plötzlich seine Hände und legte diese erst um Naruto's Gesicht, welches er mit sanfter zu sich zog. Einen hauchzarten Kuss drückte er auf Naruto's Lippen, beobachtete dabei, wie der Blonde seine Augen seicht schloss und sich den nächsten Berührungen hingab, welche nicht lange auf sich warten ließen.
 

"Ich hätte dir solche Berührungen nie zugetraut" murmelte Naruto nach einigen Sekunden, behielt seine Augen geschlossen und spürte deutlich jeden Schritt, welchen der Kazekage auswählte und anschließend in die Tat umsetzte. Wieso konnte Gaara so etwas so gut? Woher hatte er gelernt, wie man eine Person so zaghaft berührte?
 

Gaara antwortete nicht, ließ seine Hände über den Stoff der Jacke gleiten, ehe er langsam den Reißverschluss öffnete, um den Blonden seiner Jacke zu entledigen. Nein, Gaara hatte nicht vor, schon diesen Schritt zu gehen. Er wollte lediglich die warme Haut des Blonden unter seinen Fingern spüren. Gut, das hieß, wenn Naruto ihn ließ, aber bis jetzt schien er nichts dagegen zu haben.
 

"War nicht die Rede von meinen Hintern?". Ein kleines Grinsen erschien auf Naruto's Lippen, ehe er erneut in einen Kuss gezogen wurde. Scheinbar mochte sich der Kazekage wohl nicht rechtfertigen, oder? Nein, stattdessen glitten seine Hände unter Naruto's schwarzes Shirt, nur um leicht über seine Bauchmuskeln zu gleiten.
 

"Gaara... Ich kann nicht...". "Beruhige dich und vertrau mir, Naruto" unterbrach der Kazekage den Blonden schnell, nahm erneut dessen Lippen in Besitz, während seine Hände zum Rücken Naruto's glitten und Gaara deutlich erfühlen konnte, wie sich eine Gänsehaut auf dessen Haut bildete. Gefielen Naruto seine Berührungen, oder mochte er schon längst mehr mitmachen? Mit dieser Frage im Kopf, unterbrach er ihren wilden Kuss, denn anders konnte man ihre Küsse nicht mehr beschreiben.
 

"Soll ich aufhören, Naruto?". Verunsicherung konnte man deutlich aus Gaara's Stimme hören, weswegen Naruto die Augen öffnete und Gaara lange musterte. Wieso zog der Kazekage nun solch ein trauriges Gesicht? Machte sich Gaara etwa Vorwürfe? Warum?
 

"Ich... Also... Warum fragst du? Ich habe doch gar nichts gesagt". "Du wolltest aber und da habe ich dich einfach unterbrochen". Ach so? Naruto hatte aber nichts einwenden wollen. Er hatte lediglich eine kleine Tatsache erläutern wollen, weswegen er sich schon seit geraumer Zeit bei der Arbeitsfläche abstützte. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht mehr lange stehen kann. Meine Knie werden immer weicher".
 

"Hast du nicht gesagt, dass du...". Ein lautes Pfeifen ließ den Kazekage verstummen, ehe er seinen Blick auf einen Kessel lenkte, welchen Naruto vor einigen Minuten auf dem Herd gestellt hatte. Auch der Blonde richtete kurz sein Augenmerk zum Kessel, dann jedoch wieder zu Gaara, welcher mitten im Satz verstummt war. "Was wolltest du sagen?".
 

"Du sagtest doch, dass du Hunger hast, oder irre ich mich da?". Ach ja, dachte Naruto sich, denn eigentlich hatte er doch Ramen für den Kazekage und sich machen wollen, aber irgendwie kam er hier nicht weiter. Gaara stand so nahe vor ihm und dessen Hände ruhten noch immer auf seinen Bauch. Vielleicht sollten sie ihren Hunger erstmal verdrängen? Ohnehin schaffte es der Blonde kaum, nun an etwas Essbarem zu denken, denn er war viel zu neugierig darauf, was Gaara noch mit ihm machen wollte.
 

"Hast du denn großen Hunger, Gaara? Ich meine, wir können auch später noch essen". Naruto wollte das Abendessen verschieben? Lag diese Entscheidung vielleicht daran, weil Gaara dem Blonden im Moment so nahe war? "Also... Ich habe schon Hunger, aber auf andere Dinge...". Gaara musste seinen Satz nicht weiter ausführen, da er sich sicher war, dass Naruto ihn schon verstanden hatte.
 

"Ach so? Du hast also mehr Hunger auf mich, wenn ich dich richtig verstehen darf? Ich frage mich nur, wie weit du eigentlich denkst? Weißt du... Ein Kuss ist eine Sache, aber ich kann mir so manche Dinge mit einem Typ einfach nicht vorstellen und auch so verstehe ich nicht, wie man auf Typen stehen kann?". Gaara konnte den blonden Wirbelwind schon verstehen, auch wenn seine letzten Worte ein wenig verletzend klangen. Der Kazekage selbst hätte vor einiger Zeit nicht gedacht, dass er auf das männliche Geschlecht stehen würde, also wunderte ihn Naruto's Meinung auch nicht.
 

"Ich bin ehrlich... Ja, ich verspüre Hunger auf dich und wie weit ich denke, solltest du dir denken können, Naruto. Ich habe mir meine Neigung keineswegs ausgesucht und am Anfang war es mir auch nicht sonderlich Recht. Ich meine, ich bin der Kazekage und eigentlich sollte ich auf Mädchen stehen, aber ich kann es nicht. Sie sprechen mich eben nicht an, nicht optisch und auch nicht charakteristisch". Naruto nickte langsam, denn er konnte sich wirklich vorstellen, dass es dem Kazekage zu Anfang auch gestört haben musste. Wie würde sich Naruto selbst wohl verhalten, wäre er in dessen Situation? Könne er sich einfach damit abfinden, oder würde er sich auch lange Zeit dagegen wehren?
 

Lange sahen die blauen Augen den Kazekage an, ehe dem Blonden ein leises Seufzen über die Lippen huschte und er den Rothaarigen bei der Hand ergriff. Zuvor stellte Naruto den Kessel vom Herd, schaltete diesen aus und zog Gaara anschließend mit sich zum Wohn und Schlafzimmer.
 

Gaara schien irritiert und sah Naruto fragend an, da er dessen Handeln einfach nicht verstehen konnte. Als Naruto sich seines Shirtes entledigte und auch die Hose zu Boden fiel, konnte Gaara dessen Oberkörper eingehend betrachten, während sich ein feiner Rotschimmer auf seinen Wangen legte. Zwei Hände umfassten plötzlich seine Taille, welche langsam zu seinem Brustkorb hinauf glitten und kurz dort verweilten. Was passierte denn nun?
 

"Naruto, was... Du...". "Du willst bestimmt nicht mit deinen Klamotten schlafen, oder?". Nein, mit Klamotten wollte er nicht schlafen, aber warum zog Naruto ihn nun aus? Dessen Hände öffneten die Knöpfe gähnend langsam, ehe ihm die Robe über die Schultern gestreift wurde, welche daraufhin lautlos zu Boden fiel. Nur noch die Hose und ein schwarzes Netzhemd zierten noch den Körper des Rothaarigen, dessen Wangen nun ein dunkleres Rot angenommen hatten.
 

"Naruto... Ich möchte meine Hose lieber nicht ausziehen". Der Blonde musste ja nicht unbedingt sehen, dass dessen Anblick solch erregende Auswirkungen hatten, oder? Naruto sollte einfach nicht sehen, dass er mittlerweile ein kleines Problem im unterem Bereich hatte. "Sei nicht albern, Gaara... Mit Hose ist es viel zu warm" erwiderte Naruto rasch, wobei ihm die Aussage des Kazekage zu denken gab. Wieso wollte Gaara seine Hose nicht ausziehen? Schämte er sich etwa?
 

"Aber... Ich habe da so ein kleines Problem und ich möchte nicht, dass du das siehst" murmelte Gaara leise, denn diese Tatsache war ihm natürlich auf eine gewisse Art und Weise schon sehr peinlich. Sicher, Naruto wusste, wie Gaara empfand und dessen verwundertes Gesicht und dessen Augen, welche nun in den tieferen Regionen wanderten, ließen den Kazekage nervös werden, während er laut schluckte.
 

"Du solltest deine Hose trotzdem ausziehen, Gaara... Dir muss das nicht peinlich sein, oder so". Nickend folgte Gaara dessen Bitte, zog sich erst sein Netzhemd aus, ehe er sich gähnend langsam seiner Hose zuwendete. Wenn Naruto ihn nicht so abwartend anstarren würde, dann würde es dem Rothaarigen auch nicht so unangenehm sein.
 

"Ich wusste nicht, dass dich mein Anblick so sehr erregt...". Die Röte auf Gaara's Wangen nahm noch um einiges zu, ehe er wortlos ins Bett krabbelte, auf die Fensterseite und weit weg von Naruto, da er sich nun wieder beruhigen musste. Er bemerkte nur am Rande, wie der Blonde das Licht ausschaltete und plötzlich die Matratze neben ihm nachgab und er den Körper seiner Begierde neben sich spüren konnte.
 

"Wieso rutscht du so weit weg?". Naruto zog die Zudecke über sie, starrte weiterhin den nackten Rücken seines Bettgefährten an, welcher ihm wohl keine Antwort geben mochte. Er erhob seine Hand, legte diese auf Gaara's Schulter und übte leichten Druck aus.
 

"Sprich mit mir, Gaara. Kann ich dir irgendwie helfen?". Helfen? Wie wollte Naruto ihm bei seinem Problem denn helfen? Es gab da schon einige Dinge, aber er glaubte kaum, dass Naruto ihm Erleichterung verschaffen würde, oder? Der Kazekage entschied sich nach geraumer Zeit doch dazu, sich zum Blonden umzudrehen und sah ihn aus lustverschleierten Augen an. Ja, Naruto könnte ihm helfen und vielleicht erfüllte er ihm auch gewisse Wünsche.
 

"Wie sehr vertraust du mir?". "Wieso fragst du? Du genießt mein vollstes Vertrauen, Gaara, also mach dir keine Sorgen" erwiderte Naruto leise und spürte plötzlich eine Hand auf seiner, ehe die blauen Augen sich erschrocken weiteten. Wo führte Gaara seine Hand denn bitte hin? Er spürte deutlich etwas Hartes an seiner Handinnenfläche, aber Naruto hoffte, dass es nicht das war, woran er nun dachte.
 

"Sag es mir, wenn ich eine Grenze überschreite" murmelte der Kazekage, schloss genießerisch die Augen, während er leichten Druck auf Naruto's Hand ausübte. Ein leises, jedoch wohliges Seufzen entfuhr Gaara's Lippen, ehe der Blonde nun seinerseits den Druck seiner Hand erhöhte.
 

"Ich habe das noch nie bei einem Jungen gemacht. Bei mir selbst schon, aber...". "Wenn du das nicht tun willst, dann hör einfach auf, Naruto" keuchte der Rothaarige, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass der Blonde nun von sich aus die Initiative ergriff und den Weg in seine Shorts einschlug, um Gaara noch intensiver zu massieren.
 

"Du willst doch gar nicht, dass ich aufhöre, habe ich Recht?". Ein amüsiertes Grinsen erschien auf Naruto's Lippen, ehe er nahe an seinem Ohr ein erregtes Stöhnen vernehmen konnte. Dem Kazekage gefielen also seine Berührungen, obwohl Naruto sich schon fragte, warum er das hier überhaupt tat. Er tat diese Tätigkeit von sich aus und nicht, weil Gaara ihn stumm darum gebeten hatte, oder?
 

"Naruto... Warum... Ah... Warum tust du das für mich? Je länger du mich stimmulierst, desto mehr erhoffe ich mir von dir". Naruto nickte leicht, ehe er Gaara's Körper plötzlich auf sich spürte und dessen Augen deutlich machten, was er nun wirklich begehrte. "Sag mir, warum du das tust, Naruto?".
 

"Ich will dir irgendwie helfen, aber... Ich weiß nicht, was richtig für dich ist". Was richtig für Gaara war? Naruto musste so etwas nicht tun, nur weil er diese Lust verspürte. Nicht aus Mitleid und auch nicht aus reinster Nächstenliebe. Durfte er den Worten glauben und sich viel mehr erhoffen? Würde Naruto sogar mit ihm schlafen, wenn er ihn darum bitten würde?
 

"Ich weiß, dass du jetzt mit mir schlafen willst. Ich bin nicht doof und kann deinen schmachtenden Blick sehr wohl deuten, aber...". "Dann... Dann schlaf mit mir, Naruto... Ich halte den Druck einfach nicht mehr aus". Der Blonde erwiderte nichts und konnte auch kein 'Nein' über die Lippen bringen, obwohl er so viele Zweifel hegte. Sollte er wirklich auf diese flehende Bitte eingehen? Gaara brauchte Erlösung, wohl wahr, aber sollte er deswegen gleich mit ihm schlafen? "Bitte, Naruto... Mein Körper verlangt so sehr nach dir".
 

Wieso musste der Kazekage ihn so lieb bitten? Eigentlich wollte er das überhaupt nicht, aber eine leise Stimme in ihm, seine Neugier, drängte ihn dazu, ein leichtes Nicken anzudeuten, weswegen er im nächsten Moment weiche Lippen an seinem Hals spürte, welche sich an seiner Haut festsaugten und ein kleines Liebesmal hinterließen. "Bist du dir wirklich sicher? Es gibt kein Zurück, wenn ich einmal angefangen habe".
 

"So lange du weißt, was du tun musst... Ich habe nämlich gar keine Ahnung von solchen Dingen, aber meine Neugier ist sehr groß und...". "Neugier? Du willst also erfahren, wie es sich anfühlt, einem Typen so nahe zu sein? Darf ich dich so verstehen?". Gaara's Lippen wanderten schließlich zur Halsbeuge des Blonden, biss sanft mit seinen Zähnen in die Haut und erntete ein leises Keuchen. Scheinbar ließ er Naruto nicht so kalt mit seinen Küssen, wie zu Anfang noch vermutet, oder?
 

"Zum Teil... Mein Nachgeben hat nichts mit Liebe zutun... Ich wollte nur, dass dir das klar ist". Gaara nickte dem zu, denn er hatte von Naruto auch nicht solche Gefühle erwartet. Nein, solche Gefühle brauchten Zeit, um sich zu entwickeln und Gaara selbst wusste auch nicht so genau, ob er den Blonden unter sich solche Gefühle entgegen brachte. Was er für Naruto deutlich empfand, war Begehren und Lust, aber ob er Liebe verspürte? Nein, sicherlich nicht, auch wenn er heute Nachmittag noch mit einem 'Vielleicht' geantwortet hatte. Irgendwie hatte er Naruto doch sagen müssen, dass er auf ihn stand, oder? Und nun würden sie miteinander schlafen? Gaara war schon sehr gespannt, wie es wohl war, dem Blonden so nahe zu sein, auch wenn er nun ebenfalls eine neue Erfahrung machen würde.

Die verdrängte Erinnerung!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Innere Sehnsucht!

"Was machst du hier so allein, Naruto?" durchbrach Gaara nach geraumer Zeit die Stille und setzte sich zu Naruto auf die feuchte Wiese. Wieso mied der Blonde den Blickkontakt zu ihm? Um was machte sich sein Nebenan nur Gedanken? Hätte er Naruto wirklich nicht drängen sollen, obwohl dessen Körper eindeutig auf den Kazekage reagiert hatte?
 

"Mich an alte Zeiten erinnern... Ich vermisse die Zeit, in der Team Sieben noch zusammen gewesen ist. Es gab so lustige, als auch schlechte Momente, aber wir haben irgendwie doch alles überstanden. Kakashi, Sakura, Sasuke und ich...". Ein mildes Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, ehe er einen Arm um seinen Schultern spürte. Ein roter Schopf lehnte sich gegen seine Schulter, ehe leise Worte erklangen.
 

"Du bist aber nicht deswegen gegangen, oder etwa doch?". Naruto ließ ein wehleidiges Seufzen verlauten, während er wieder zu den Sternen aufblickte. Vermutlich würde Gaara ihm nicht glauben, wenn Naruto mit einem 'Ja' antwortete, oder? Er konnte dem Kazekage doch schlecht erzählen, dass da mal etwas zwischen Sasuke und ihm gelaufen war. Naruto war sich sicher, er würde Gaara's Gefühle wohlmöglich verletzen und deswegen musste er diese Sache auch irgendwie verschweigen, wenn es denn möglich war.
 

"Warum antwortest du mir nicht? Fällt es dir schwer, mir gegenüber, eine ehrliche Antwort zu geben?". Gaara wollte den Blonden keineswegs zu einer Antwort zwingen, aber er stellte sich im Moment so viele Fragen, auf die er sich Antworten wünschte. "Du sagtest, es lag nicht an mir, aber warum gibst du mir dann genau dieses Gefühl?".
 

"Es lag auch nicht an dir, also... Nicht direkt... Unter anderen Umständen hätte ich auch mit dir geschlafen, aber... Ich kann dir die Gründe einfach nicht nennen. Verzeih mir, bitte". Gut, mit dieser Antwort musste sich der Kazekage wohl zufrieden geben, auch wenn er sich noch immer fragte, was für Gründe der Blonde meinte. Gaara besaß jedoch nicht das Recht, noch weitere Fragen zu stellen, denn er respektierte Naruto's Schweigen.
 

"Gut... Ich werde keine weiteren Fragen stellen, obwohl mich die Gründe natürlich interessieren, weil du einfach...". "Der Grund... Sasuke ist der Grund. Mehr werde ich dir dazu nicht sagen, Gaara" unterbrach Naruto den Rothaarigen rasch, denn er musste dem Kazekage wenigstens den Hauptgrund nennen, oder? Hoffentlich hatte er mit dieser Aussage nicht schon zuviel verraten.
 

Ungläubig blickten die türkisen Augen zum Blonden, welcher noch immer zu den Sternen aufsah. Sasuke war der Grund? Hieß diese Aussage etwa, dass da vor langer Zeit mal etwas zwischen Sasuke und Naruto gelaufen sein musste? Hatte Naruto sich deswegen nicht auf Gaara einlassen können? Hatte ihn diese Situation wohlmöglich erinnert?
 

"Sasuke ist also nicht nur dein bester Freund, sondern weitaus mehr für dich? Dann hast du mich also belogen?". Der Blonde schüttelte seinen Kopf, denn er hatte Gaara nicht belügen wollen. Nein, diese Erinnerung, diese eine Nacht war ihm zu spät in den Sinn gekommen, sonst hätte er sofort den Kazekage bei seinem Versuch gestoppt.
 

"Ich hätte es zwischen uns nicht so weit kommen lassen, wenn ich mich sofort erinnert hätte. Außerdem...". Was sollte Naruto denn noch sagen? Er log doch nicht, weil es ihm Spaß machte, oder? Verdammt, warum hatte er überhaupt einen Grund genannt? Am besten sagte er nun gar nichts mehr, sonst gab er noch mehr preis, als ohnehin schon.
 

"Ach? Du hast dich also plötzlich erinnert? Wem willst du das bitte erzählen, Naruto?". Deutlich hörte der Blonde die Wut aus Gaara's Stimme, ehe sich dieser erhob und seine Robe mit den Händen glättete. "Sei doch einfach ehrlich und sag mir ins Gesicht, dass du diesen arroganten Uchiha liebst. Ich brauche kein Mitleid und von dir hätte ich so etwas auch nie erwartet, weil du doch...". Gaara stoppte sich mitten im Satz und drehte sich um. Wieso regte er sich eigentlich so auf? Weil er sich zuvor noch Chancen ausgerechnet hatte? Wie dumm war er eigentlich gewesen? Vielleicht sollte er wirklich ein Hotelzimmer beziehen, als noch länger bei Naruto zu wohnen. So hatte er sich seinen Urlaub nicht vorgestellt und wenn Gaara ehrlich mit sich war, so bereute er es, jemals nach Konoha gegangen zu sein.
 

"Wie Bitte? Mitleid? Das denkst du also von mir? Besten Dank auch, Gaara... Zu deiner Info, ich liebe Sasuke nicht, wenn du dieser Überzeugung bist. Das war eine einmalige Nacht und ich habe sie verdrängt, weil Sasuke nicht darüber reden wollte und ich... Warum rede ich eigentlich noch mit dir? Du hast deine Meinung und was ich sage, interessiert dich doch sowieso nicht. Nein, stattdessen spielst du den Eifersüchtigen, obwohl Sasuke für mich unerreichbar ist". Nun erhob sich auch Naruto, denn er hatte die Nase gestrichen voll. Er hatte genügend Probleme und da brauchte er solche Probleme nicht auch noch. Schön und gut, der Kazekage persönlich stand vor ihm, aber diese Tatsache hieß noch lange nicht, dass er seine Meinung nicht frei äußern durfte.
 

"Warum sollte ich eifersüchtig sein? Auf einen Kerl, der lieber seine Freunde im Stich lässt und stattdessen sein Dorf hintergeht?". Plötzlich befand sich Gaara auf den feuchten Rasen, spürte ein Gewicht auf seinem Becken, ehe sich ein ziehender Schmerz durch seine Wange zog. Sein Kopf war durch die Wucht zur Seite geflogen und ungläubig, jedoch auch wütend, starrte er zu Naruto auf, welcher seine rechte Faust noch immer erhoben hielt.
 

"Wage es nicht, so über Sasuke zu sprechen. Ob du nun Kazekage bist, oder nicht... Dir steht kein Urteil zu, denn auch, wenn sein Weg falsch ist, so kann ich seine Gründe sehr wohl nachvollziehen. Rede niemals über einen Menschen so abfällig und schon gar nicht über Sasuke" presste Naruto wütend hervor und unterlag der Versuchung, Gaara wirklich zu vermöbeln. Keiner durfte Sasuke schlecht machen und schon gar nicht, wenn Naruto in der Nähe war. Er glaubte an ihre Freundschaft, auch wenn Sasuke diese mit Füßen trat. Irgendwann, Naruto wollte diesen Glauben erhalten, würde er den Uchiha zurückholen.
 

"Du stellst dich also auf die Seite eines abtrünnigen Shinobi? Wer von uns sagte immer, er wolle Hokage werden? Mit dieser Einstellung wirst du diesen Rang nicht erreichen, Naruto, also überlege dir gut, was du da sagst". Wieder schlug Naruto zu, traf diesmal die Nase des Rothaarigen, welcher ein leises Keuchen nicht unterdrücken konnte. "Ich scheiß auf diesen Titel, denn ich kann nicht Hokage werden, wenn ich Sasuke nicht retten kann. Er ist mein bester Freund und der erste Mensch gewesen, der mich wirklich akzeptiert hat. Sprich nicht so über ihn, hörst du?".
 

Stumme Tränen liefen dem Blonden bereits an den Wangen hinab, da einige Wunden aufgerissen waren und er sich an die gemeinsame Zeit mit Sasuke erinnerte. So viele Dinge hatten sie zusammen erlebt, waren füreinander eingestanden und nun? Naruto lebte noch immer hier in Konoha, obwohl er schon oft mit dem Gedanken gespielt hatte, Konoha zu verlassen, um Sasuke auf eigene Faust zu suchen.
 

Gaara rieb sich über seine blutende Nase, denn das er blutete, kam wirklich sehr selten vor. Die türkis wirkenden Augen blickten wütend, dennoch auch forschend zum Blonden hoch, welcher nun in Tränen ausbrach und auch keine Anstalten machte, sich schon sehr bald wieder zu beruhigen. Hätte Gaara die letzten Sätze lieber nicht sagen sollen? Hatte er Naruto mit seinen Worten verletzt, obwohl dies nicht in seiner Absicht gelegen hatte?
 

"Du hast keine Ahnung, wie sehr ich ihn vermisse, diesen arroganten Mistkerl... Er hat mich dazu getrieben, stärker zu werden, denn ich wollte, dass er stolz auf mich ist, aber stattdessen habe ich ihn gekränkt... Diese eine Nacht, ein dummer Ausrutscher, ausgelöst durch ein komisches Mittel und für wenige Minuten hat er mir das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein. Ich hätte mich wehren können, aber ich... Ich durfte eine Seite an Sasuke kennenlernen, die er zuvor keiner anderen Person gezeigt hat. Weil er mir vertraut und weil wir Freunde sind, noch immer". Naruto erhob sich, wischte sich über seine verweinten Augen und unterdrückte ein Schluchzen. Solche Momente waren wirklich selten und Naruto hasste sich dafür, dass Gaara ihn nun so sah. Er versteckte seine verletzliche Seite immer und versuchte stets ein fröhliches Gesicht zu ziehen. Eine Angewohnheit, welche er schon immer anwendete, um seinen eigentlichen Kummer zu verbergen.
 

Auch Gaara erhob sich nun, wischte sich erneut über die Nase und bedachte Naruto nun mit einen undefinierbaren Blick. Der Blonde hatte nun soviel gesagt und schien seine Worte wahrlich ernst zu meinen. Solche Bindungen waren wirklich selten und so langsam bereute der Kazekage seine eben benutzten Worte wirklich, weswegen er gen Boden blickte.
 

"Ich... Ich hätte das eben nicht sagen dürfen, Naruto... Es tut mir leid, ich....". Der Rothaarige wurde unterbrochen, da Naruto schniefte und sich erneut über die Augen wischte. "Hier, geh zu mir nach Hause und versuch ein bisschen zu schlafen. Ich werde morgen Früh wieder da sein". Gaara fing die Schlüssel auf, welche der Blonde ihm zugeworfen hatte, ehe er wieder in die verweinten Augen Naruto's blickte.
 

"Und wo bleibst du die Nacht über? Gehst du mir nun aus dem Weg, weil ich dir meine Meinung gesagt habe? Ich sagte dir doch, dass es mir leid tut". Naruto seufzte, während er wieder zum Sternenhimmel aufsah. "Ich nehme deine Entschuldigung an, auch wenn ich deine Meinung nicht teilen kann. Sasuke ist im Grunde seines Herzens kein schlechter Mensch und deswegen werde ich ihn auch retten".
 

Zwar hatte der Kazekage noch keine Antwort auf seine erste Frage bekommen, aber vielleicht mochte Naruto ihm auch nicht antworten. Ja, Gaara bereute es, seine Meinung geäußert zu haben, denn nun hatte er sich von Naruto ziemlich weit entfernt und dessen Gefühle verletzt. Ihm hätte klar sein müssen, dass Naruto seinen besten Freund in Schutz nehmen würde, weil sie eben soviel zusammen erlebt hatten.
 

"Naruto, ich...". "Bitte... Ich möchte jetzt lieber alleine sein. Nimm das bitte nicht persönlich, ja? Es ist nur so, dass ich...". Der Kazekage schüttelte seinen Kopf, denn er selbst würde nun die Einsamkeit begrüßen, um über das eben Geschehene in Ruhe nachdenken zu können. Ohne ein letztes Wort drehte sich Gaara um und trat den Rückweg an. Naruto würde morgen Früh wieder da sein, also müsste sich der Kazekage keine Sorgen machen.
 

Auch Naruto setzte sich nun endlich in Bewegung, steuerte eine bestimmte Richtung an und sprang auf das nächste Dach, nachdem er über den Trainingsplatz gelaufen war. Seine blauen Augen fixierten sofort ein verlassenes Viertel, welches einige Erinnerungen in Naruto hervorrief. Er war schon oft im Uchiha-Viertel gewesen, auch vor einigen Jahren, als Sasuke noch zu Team Sieben gehört hatte. Ja, damals hatte er den Schwarzhaarigen nach Hause gebracht, auf Wunsch des Kopierninja's, da Sasuke sich nicht wohl gefühlt hatte. Sicher, der Uchiha hatte sich zu Anfang noch geweigert, aber schließlich hatte er doch nachgeben müssen.
 

"Du hattest hohes Fieber, wenn ich mich richtig erinnere... Ich bin sogar über Nacht bei dir geblieben und habe dir Sakura vom Leib gehalten" murmelte Naruto lächelnd, denn er erinnerte sich noch sehr genau, wie er Sasuke umsorgt hatte. Ein leises Seufzen verließ seine Kehle, ehe er über die Dächer hinweg sprang und dem ehemaligen Zuhause seines besten Freundes immer näher kam.
 

Vor dessen Anwesen, denn anders konnte Naruto dieses große Haus nicht bezeichnen, setzte er auf den Boden auf und sog die frische Nachtluft in seine Lungen. Vor einigen Monaten war er das letzte Mal hier gewesen, hatte sogar heimlich hier übernachtet, um dem Schwarzhaarigen irgendwie näher sein zu können. Klang sicherlich seltsam, aber bisher wusste kein Mensch hiervon und es würde auch niemand erfahren. Jedenfalls nicht von Naruto persönlich.
 

Langsam lief er durch den Vorgarten, sah sich kurz um, nur um festzustellen, dass der Rasen mal gemäht werden musste. Vielleicht würde er sich in nächster Zeit darum kümmern, denn wenn Sasuke dann wieder nach Hause käme, würde er bestimmt Augen machen, oder?
 

Die Schiebetür öffnend, trat der Blonde in den dunklen Flur und zog sich seine Schuhe aus. Es war staubig hier, aber was erwartete er von einem Haus, welches schon seit einigen Jahren nicht mehr bewohnt wurde? Nur das Bett seines Freundes wurde hin und wieder frisch bezogen, da Naruto das Zimmer des Uchiha's mochte. Dort herrschte die noch einzige Verbundenheit, welche Naruto keineswegs verlieren mochte.
 

Bei einer Treppe blieb er stehen, sah die Stufen hinauf, ehe ihm wieder eine Erinnerung in den Sinn kam. "Schaffst du die Stufen allein, oder soll ich dir helfen?". Es kam Naruto so vor, als würde er diese Szene nochmals vor Augen sehen, ehe ihm die Antwort des Schwarzhaarigen wieder einfiel, welche ihn schmunzeln ließ.
 

"Ich brauche deine Hilfe nicht, also kannst du auch nach Hause gehen". Ja, dass hatte Sasuke zu ihm gesagt und hatte dann versucht, allein die Treppe zu überwinden. Bei der Hälfte war er ziemlich ins Wanken gekommen und bevor er die Treppe hätte runter fallen können, war der Blonde auch schon an Sasuke's Seite gewesen und hatte stützend die Arme um ihn geschlungen.
 

"Du hast protestiert und mich angeschrien, aber dann hast du dich auch wieder beruhigt und dir helfen lassen. Du mochtest dir diese Schwäche nicht eingestehen, aber du hast mir vertraut, weil du wusstest, ich würde keiner Menschenseele etwas erzählen". Leise lief Naruto die Stufen empör und schwenkte in den rechten Gang ein, ehe er die erste Tür auf der linken Seite öffnete und ein dunkles Zimmer trat.
 

Es war wirklich zu dunkel im Zimmer und da seit einigen Jahren kein Strom mehr floss, konnte Naruto auch nicht das Licht einschalten. Er hatte hier nichts verändert, nur hin und wieder Staub gewischt, da er nicht unbedingt im Staub versinken wollte. Sicher, er räumte bei sich selten auf, aber er bewohnte seine Wohnung, also konnte sich der Staub nicht Zentimeter dick ablegen.
 

Müde lief er auf das Bett zu, welches nicht weit vom Balkon entfernt stand und warf sich in die weichen Kissen. Wieder seufzte er, schloss seine blauen Augen und ließ sich erneut von seinen Erinnerungen verführen. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, da er sich deutlich erinnerte, wie er neben Sasuke's Bett auf dem Boden genächtigt hatte. Ja, dem Schwarzhaarigen hatte es definitiv nicht gefallen, doch letzten Endes waren sie doch miteinander ausgekommen. Irgendwie zumindest.
 

Die blauen Seen öffneten sich wieder, ehe sich Naruto aufsetzte zum Schreibtisch, welches dicht vor dem großen Fenster stand, rüber starrte. Deutlich konnte er ihr Gruppenfoto erkennen, war es, als er zum ersten Mal nach Sasuke's Verschwinden hier aufgetaucht war, umgeklappt gewesen. Er hatte das Glas gesäubert und es etliche Stunde betrachtet. Sehr wohl erinnerte sich Naruto auch, dass er einige Male unter Tränen eingeschlafen war und sich immer wieder Vorwürfe gemacht hatte.
 

"Ich wünschte, wir könnten vernünftig miteinander reden. Ohne wütende Blicke und ohne Menschen um uns herum. Du wolltest mich töten, aber ich frage mich, ob du das nur tun wolltest, um Yamato, Sai und Sakura zu zeigen, dass du nicht mehr der Alte bist? Was wäre geschehen, wenn wir allein gewesen wären?". Naruto wusste es nicht, seufzte ein weiteres Mal und ließ seinen Kopf auf seine Knie sinken. Gaara hatte ihm so viele Dinge gesagt, welche so sehr geschmerzt hatten. Ob er Hokage werden wollte? Nein, wollte er nicht, wenn er Sasuke nicht retten konnte.
 

"Ich glaube, ich würde sogar Konoha verraten, wenn ich dadurch einen Weg finde, um dich zu retten". Würde man so etwas für einen einfachen Freund tun? Der Blonde wusste es nicht und erinnerte sich wieder an Gaara's Worte, welcher unter Eifersucht und Wut gemeint hatte, er wäre in den Uchiha verliebt. Ein mildes Lächeln umspielte Naruto's Lippen, als er sich eine abstruse Situation vorstellte. Klar, er und Sasuke ein Paar. Lächerlich. Sasuke würde nie solche Gefühle für ihn empfinden und auch Naruto mochte an so was gar nicht erst denken. Natürlich wäre es anders, wenn Sasuke noch hier in Konoha leben würde und der Blonde würde wohl auch über diese Option nachdenken, denn schlecht sah Sasuke wirklich nicht aus. Ja, der Uchiha war sogar in den letzten Jahren noch viel hübscher geworden, oder sah nur Naruto ihn mit seinen Augen so?
 

Eine beachtliche Röte erschien auf seinen Wangen, als er sich Sasuke's hübsches Gesicht in Erinnerung rief. Es gab wirklich wenige Momente, in welchen er ein ehrliches Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen gesehen hatte, aber solche Momente waren auch immer die Schönsten gewesen, oder nicht? Naruto hatte sich meist gefreut, weil ein Lächeln doch bedeutete, dass selbst der Uchiha ein Herz besaß. Er tat immer nur so, als würde ihn überhaupt nichts interessieren, aber gerade beim Kampf mit Haku, oder auch der Kampf gegen Gaara, hatte Naruto gezeigt, dass sich Sasuke um sein Team, um seine Freunde hatte er jedenfalls gesagt, doch sehr sorgte und für sie einstand.
 

"Komm zu mir zurück, Sasuke... Ich brauche dich, auch wenn du das nicht verstehen kannst... Ich vermisse unsere kleinen Streitereien, unsere Rivalität und deine nervtötenden Argumente, weil du immer alles besser wissen musst". Naruto schloss seine Arme um seine Beine, machte sich klein, ehe seine Schultern zu beben begannen. Warum konnte sein Wunsch, seine Sehnsucht nicht einfach von Gott erhört werden? Gab es überhaupt einen Gott in dieser Welt? Wenn es wirklich einen Gott gab, warum hatten Naruto und auch Sasuke über Jahre leiden müssen? Naruto unter die Dorfbewohner, welche ihn nach langer Zeit nun doch allmählich akzeptierten und Sasuke, welcher seine halbe Kindheit in Einsamkeit hatte verbringen müssen. Sie waren sich so ähnlich und doch waren sie wie Tag und Nacht. Naruto war das Licht, während Sasuke die Dunkelheit repräsentierte.
 

Ein leises Knacken ließ den Blonden aufschrecken, griff sofort zu einem Kunai, welches er schützend vor sich zog, ehe sich die blauen Augen ungläubig weiteten. Nein, dachte er sich insgeheim, ließ das Kunai aus seiner Hand gleiten, welches mit einem dumpfen Ton auf die Zudecke fiel, während Naruto's Hände anfingen zu zittern. Ein Traum, oder? Ja, ein dummer Traum, eine Einbildung, weil seine Sehnsucht in seinem Herzen so unerträglich wuchs.
 

"Du glaubst also, dass ich dich nicht verstehe? Ich habe dich all die Jahre über verstanden, Naruto. Ich wusste um die Schmerzen, die du meinetwegen erleiden musstest und unser letztes Treffen hat mir auch deutlich gezeigt, wie ernst es dir ist, mich wieder in Konoha zu wissen". Der Blonde stand vom Bett auf, lief einige Schritte, ehe er zögerlich seine Arme erhob und die Gestalt vor sich vorsichtig mit zitternden Händen abtastete. Er musste einfach Gewissheit haben, dass er sich nicht irrte. Er brauchte einen Beweis, dass sein bester Freund wirklich vor ihm stand und ihm diese Worte eben so leise gesagt hatte.
 

"Sag mir, dass ich nicht träume, Sasuke. Du bist wirklich hier bei mir, nicht wahr?". Ein zaghaftes Nicken erfolgte, ehe dem Blonden wahrlich ein Stein vom Herzen fiel. "Sasuke... Ich... Du hast mir so gefehlt und...". "Du mir auch, Naruto. Vermutlich glaubst du mir nun nicht, da die Sache vor einigen Tagen noch anders ausgesehen hat, aber... Ich habe dich nie vergessen". Auf Sasuke's Lippen erschien eines dieser ehrlichen Lächeln, an welches Naruto vor einigen Minuten noch gedacht hatte, weswegen er den Uchiha fest an seine Brust drückte und seinen Freudentränen freien Lauf lief. Vergessen waren die Vorwürfe, die schlechten Gedanken und auch ein gewisser Rotschopf, welcher wohl noch immer bei ihm zu Hause saß und auf ihn wartete. Sasuke war nun hier und das war alles, was für den Blonden im Moment zählte.

Aussprache nach etlichen Jahren!

"Wieso bist du hier? Versteh mich nicht falsch, ich freue mich, dass du hier bist, aber...". Naruto brach seinen Satz ab, als er plötzlich eine Hand auf seiner linken Schulter spürte, welche leichten Druck ausübte. Vorsichtig blickte er zu Sasuke auf, welcher noch immer ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen trug. Seltsam, dachte sich der Blonde. Diesmal empfing er nicht diese Kälte, welche der Schwarzhaarige bei ihrem letzten Treffen ihm noch entgegen gebracht hatte. Was war der Grund für diesen plötzlichen Sinneswandel?
 

"Ich wollte eigentlich nur eine alte Schriftrolle holen, aber ich habe Laute aus meinen Zimmer gehört. Wieso sitzt du hier?". Deutlich zeigte Sasuke Interesse, was er sonst eigentlich nie tat. Warum? Interessierte er sich wirklich für seine wahren Gründe? Sollte er ihm die Wahrheit sagen, auf die Gefahr hin, vom Schwarzhaarigen dümmlich belächelt zu werden?
 

"Also... Ich bin oft hier, weil...". Naruto mochte seine Gründe nicht erläutern, denn sein bester Freund musste nicht alles wissen. Die schwarzen Tiefen sahen weiterhin in die blauen Seen und obwohl es im Zimmer sehr dunkel war, reichte das Mondlicht aus, um die Unsicherheit in Naruto's Augen zu erkennen.
 

"Ich glaube, ich verstehe dich... Also ist mein Haus dein Zufluchtsort?". Langsam nickte der Blonde, auch wenn ihm nicht wohl bei dem Gedanken war, dass Sasuke seine Beweggründe nun auch ohne Worte herausgefunden hatte. Sie kannten sich eben schon zu gut, um ihren Gegenüber zu verstehen, zu wissen, was in dessen Kopf vor sich ging.
 

"Du darfst mein Haus bewohnen, wenn das dein Wunsch ist, Naruto. Ich habe sowieso keine Verwendung mehr für all die Dinge, die ich noch hier habe". Sofort schüttelte Naruto seinen Kopf, löste sich von Sasuke und blickte sich in dessen Zimmer um. Der Uchiha konnte ihm doch nicht einfach sein Haus überlassen. Nein, er wollte doch nur hin und wieder hier sein, um Sasuke ein wenig näher sein zu können.
 

"Ich hole eben die Schriftrolle, die ich benötige und dann werde ich Konoha wieder verlassen". Sasuke drehte sich um, um sein ehemaliges Zimmer zu verlassen und nun in den Keller zu gehen. Dort bewahrte er all die wichtigen Schriftrollen auf, welche ihm früher noch vom Nutzen gewesen waren. Bevor er jedoch sein Zimmer verlassen hätte können, spürte er zwei Arme um seinen Körper, welche ihn daran hinderten, auch nur einen weiteren Schritt zu tun.
 

"Nein, bitte... Lass mich nicht schon wieder allein... Bleib bei mir...". Naruto war sich bewusst, wie seine Worte wohl klingen mussten, aber vielleicht erreichte er wenigstens einmal Sasuke's Gewissen. Vor wenigen Minuten hatte der Uchiha noch behauptet, er habe den Blonden ebenso vermisst, also warum wollte Sasuke ihn schon wieder alleine lassen?
 

"Du kennst meine Gründe, Naruto. Mach es dir nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist". Der Griff um Sasuke verstärkte sich noch ein wenig, ehe ein leises Schluchzen dicht an Sasuke's Ohr erklang. Warum war er nur in sein Zimmer gegangen? Der Uchiha hätte wissen müssen, wie sehr Naruto darunter leiden würde, also warum hatte er sich nur bemerkbar gemacht?
 

"Ich bitte dich, Sasuke... Nur für eine Nacht...". Eine leichte Röte erschien auf Naruto's Wangen, als er sich seinen letzten Satz bewusst wurde. Hoffentlich verstand Sasuke ihn nicht falsch, denn er meinte seine Worte nicht so, wie sie vermutlich verstanden wurden. Er wollte doch nur, dass der Uchiha noch für einige Stunden blieb.
 

"Einverstanden... Eine Nacht, Naruto... Nicht mehr und auch nicht weniger". Die Arme Naruto's verschwanden, weswegen sich der Schwarzhaarige zum Blonden umdrehte und ihn musterte. Dessen Worte klangen wirklich zweideutig, aber Sasuke wusste, wie er die Worte verstehen durfte.
 

Die schwarzen Augen glitten etwas tiefer, ehe er einen Fleck an Naruto's Hals entdeckte. Ein Klutschfleck? Wer war dem Blonden nahe gewesen? Sasuke konnte nicht verhindern, dass sich sein Blick verfinsterte, denn er war bisher der Einzige gewesen, welcher Naruto so nahe gewesen war, oder? Moment, dachte er sich. Konnte es sein, dass Naruto in den letzten Jahren eine Person kennengelernt hatte, mit welcher er diese Intimität auslebte?
 

"Von wem stammt der Knutschfleck an deinem Hals?". Sofort erhob Naruto seine Hand, mit welcher er den Knutschfleck bedeckte. Verdammt, er hatte völlig vergessen, dass Gaara ihn gekennzeichnet hatte. Was sollte er denn nun antworten? Die Wahrheit? Schlechte Idee, fand der Blonde, denn irgendwie schien Sasuke nicht gerade begeistert zu sein, auch wenn Naruto sich fragte, warum Sasuke solch ein finsteres Gesicht zog.
 

"Naruto, nenn mir den Namen... Sofort". Wieso führte sich der Uchiha denn so seltsam auf? Kam Naruto schon fast so vor, als sei Sasuke gerade eifersüchtig. War er wirklich eifersüchtig, oder wünschte es sich Naruto nur insgeheim? Nachdem er ein wütendes Schnauben vom Schwarzhaarigen vernahm, entschied sich der Blonde nun doch dazu, die Wahrheit zu sagen, bevor Sasuke der Kragen noch platzte.
 

"Ich... Also... Gaara wohnt im Moment bei mir, weil...". Plötzlich wurde Naruto aufs Bett gedrückt, spürte ein Gewicht auf sich, während er ungläubig zum Uchiha aufblickte, welcher mit seinem Kopf dem des Blonden gefährlich nahe kam. Dieser Blick, dachte sich Naruto. Sasuke musste ihm nichts sagen, um dem Blonden verständlich zu machen, was gerade in ihm vorging.
 

"Du treibst es also mit ihm? Dein Geschmack hat sich in den letzten Jahren wohl sehr verändert". Wie? Machte Sasuke gerade wirklich einen Vergleich? Ein Vergleich zwischen Gaara und sich selbst? Bekam Naruto nun wirklich die Chance auf eine Aussprache, oder mochte Sasuke noch immer nicht über ihre damalige Nacht sprechen, obwohl sie sowieso schon beim Thema waren?
 

"Nein... Ich konnte nicht, weil ich... Die Sache mit dir kam mir so plötzlich in den Sinn, obwohl ich diese eine Nacht all die Jahre über verdrängen konnte". Sasuke wusste sofort, von welcher Sache hier die Rede war, denn auch er konnte sich noch sehr gut erinnern. Ein einmaliges Erlebnis, über welches er eigentlich kein Wort verlieren wollte, aber Sasuke wusste, der Blonde hatte eigentlich die ganze Zeit über reden wollen.
 

"Sprich deine Gedanken und Fragen aus. Dieses eine Mal höre ich dir zu und werde dir Antworten geben". Der Blonde nickte seicht, während er seine rechte Hand erhob und leicht mit den Fingerspitzen über Sasuke's Wange strich. Die schwarzen Tiefen schlossen sich und ein wohliges Seufzen erreichte Naruto's Ohren, weswegen ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen erschien.
 

"Hast du diese Nacht jemals bereut? Ich konnte es nicht, weil ich eine Seite an dir kennenlernen durfte, die du sonst keiner Person zeigen würdest". Sasuke öffnete seine Augen wieder, da er seinen Ohren nicht traute. So dachte der Blonde also über ihre gemeinsame Nacht? Gut, er würde eine ehrliche Antwort geben, denn dies war er dem Kleineren schuldig.
 

"Nein... Von Reue kann ich nicht sprechen, Naruto. Ich konnte diese Nacht auch nicht vergessen, da du die erste Person warst, die mir je so nahe sein durfte". Naruto errötete, als er diese Worte hörte. Er hatte es gewusst, tief in seinem Herzen. Naruto war der Erste und vermutlich auch der Einzige, welcher dem Uchiha so nahe hatte sein dürfen.
 

"Sasuke, ich...". "Wir könnten diese Nacht auch ein wenig versüßen, Naruto". Der Schwarzhaarige senkte seinen Kopf, sah Naruto dabei zu, wie sich dessen Augen sofort schlossen, während sich die Atmung des Blonden beschleunigte. Vor dessen Lippen machte Sasuke Halt, ließ seine Zunge aus seinen Mund gleiten und leckte über die weichen Lippen des Kleineren.
 

"Sasuke... Ich...". "Sag mir, was du willst, Naruto...". Nur kurz berührte Sasuke die Lippen des Blonden, dessen Weichheit er keine einzige Sekunde vergessen hatte können. Der Uchiha hatte es versucht, so oft, aber er hatte diese Sinnlichkeit, diese Leidenschaft zwischen ihnen nicht vergessen können.
 

"Im Moment will ich nur dich, Sasuke... Ich habe diese Nähe vermisst und...". Der Blonde verstummte, ließ sich in einen leidenschaftlichen Kuss ziehen und genoss die Gefühle, welche plötzlich durch seinen Körper strömten. Kein Mensch konnte so sinnlich küssen, wie der Schwarzhaarige über ihn. Diese Küsse hatte er auch so sehr vermisst, gestand sich Naruto ein und schlang verlangend die Arme um Sasuke, welcher ihren Kuss noch ein wenig vertiefte.
 

"Jagst du mir deswegen hinterher?" fragte sich der Uchiha gedanklich und er konnte nicht verhindern, dass er sich deswegen freute. Suchte Naruto nur so verbittert nach ihm, weil er dessen Nähe suchte? Was barg Naruto für Geheimnisse? Was fühlte er?
 

Sasuke rutschte mit seiner Hand unter Naruto's Rücken, erfühlte kaltes Metall und zog ein Kunai hervor, welches er achtlos zu Boden warf. Durch das laute Geräusch lösten sich diese sündhaften Lippen von seinen und ein erschrockener Blick wurde dem Uchiha entgegen gebracht.
 

"Keine Sorge, Naruto. Ich werde dich nicht töten und ich hatte es auch eigentlich nie vor". Entsprachen diese Worte der Wahrheit, oder sagte Sasuke das einfach nur so daher? Unsicher erforschten die blauen Seen die schwarzen Augen des Uchiha's, welcher wieder auf seinen Hals starrte. Starrte er auf seinen Knutschfleck? Sasuke sollte diesen Knutschfleck einfach nicht beachten und sich wieder liebevoll um ihn kümmern.
 

Die Schwarzhaarige sah wieder auf, sah in die blauen Augen des Kleineren und legte eine ernste Miene auf. "Ich werde Gaara wissen lassen, dass er seine dreckigen Finger von dir lassen soll. Keiner hat das Recht, dich so zu berühren, wie ich es tue". Wieder errötete Naruto, fühlte sich geschmeichelt und kratzte sich verlegen an der rechten Wange. Was sollte er von diesen Worten halten? Meinte Sasuke seine Worte wirklich ernst?
 

"Naruto... Versprich mir, dass nur ich dich so berühren darf" hauchte Sasuke und leckte über Naruto's Hals, saugte sich an einer Stelle fest und hinterließ ein Liebesmal, welches bedeutete, dass Naruto nur ihm gehörte. Sollte es Gaara auch nur einmal wagen, Naruto zu berühren, würde sich Sasuke um dem derzeitigen Kazekage kümmern.
 

"Sasuke... Ich...". "Versprich es mir, sonst muss ich jede Person töten, die dir zu nahe kommt". Warum? Wieso sagte Sasuke nur so etwas? Wieso war dieser auf einmal so Besitz ergreifend? Doch auch, wenn der Blonde den Uchiha nicht so wirklich verstehen konnte, so fühlte er sich wirklich geschmeichelt, weil Sasuke nur ihn wollte. Keiner sollte Naruto haben, denn Sasuke wollte Naruto für sich allein.
 

"Ich... Ich verspreche es dir unter einer Bedingung, Sasuke. Du sagst mir, warum du das von mir verlangst?". Sasuke's Hände glitten unter die bereits geöffnete Jacke des Blonden, suchte sich seinen Weg unter das Shirt und ertastete die warme Haut mit seinen Fingerspitzen. Ein wohliges Seufzen war Naruto's Antwort, ehe der Schwarzhaarige sich an dessen Wange entlang küsste, bis er Naruto's Ohr erreichte.
 

"Weil ich der Einzige sein will, der dich so berührt, Naruto...". Der Blonde keuchte erschrocken, als sich Sasuke's Hand an seiner Hose zu schaffen machte, um diese zu öffnen. Wie weit würde der Uchiha diesmal gehen? Heute waren sie keine Kinder mehr, waren um einige Jahre älter geworden und diesmal beherrschte auch kein Mittel ihre Sinne. Diesmal waren Naruto und auch Sasuke bei klarem Verstand.
 

"Wie weit wirst du diesmal gehen?" wollte Naruto wissen, spürte im nächsten Moment, wie Sasuke ihm die Hose auszog und gleichzeitig seine Shorts mit sich riss. Der Uchiha schien es eilig zu haben, oder? Blieb trotzdem die Frage, wie weit Sasuke diesmal gehen würde? "So weit, wie du mich gehen lässt, Naruto. Ich werde dich zu nichts zwingen". Sasuke stand hinter seinen Worten, welche er eben gesagt hatte und sah Naruto eindringlich an. Wenn Naruto nicht wollte, musste er nur einen Ton sagen.
 

"Ich verstehe dich nicht, Sasuke... Ich weiß, dass du mit mir diese Nacht verbringen willst, aber ich verstehe nicht, warum du das willst? Was bin ich für dich?". Einen traurigen Ausdruck nahmen die blauen Augen an, denn Naruto wollte nicht nur für eine Nacht gut sein. Es sollte schon etwas Besonderes sein, wie in der damaligen Nacht. Er wollte für Sasuke etwas Besonderes sein. Konnte der Uchiha ihm nochmals diese Gefühl geben?
 

Sasuke sah noch sehr lange in die blauen Augen des Kleineren, ehe er dessen Tränen mit dem Daumen beseitigte, welche sich allmählich aus den Augen lösten. Der Blonde wollte wissen, was er für Sasuke war? "Was möchtest du von mir hören?" entgegnete er nach geraumer Zeit, denn er wusste keine passende Antwort. Ohnehin fragte sich Sasuke, worauf der Blonde eigentlich anspielte?
 

"Bin ich nur dein bester Freund, oder doch ein bisschen mehr?". Sasuke's Augen schlossen sich, ehe er wirklich über diese Frage nachdachte. Nein, Naruto war nicht sein bester Freund. Zu Anfang war er es gewesen, aber seit dieser Nacht hatte sich so einiges verändert. Der Schwarzhaarige hatte nicht mehr normal mit Naruto reden können, hatte nicht gewusst, wie er nun mit ihm umgehen sollte und war letzten Endes gegangen. Nicht nur aus diesem Grund, er hatte das Auftauchen des Oto-Quartetts begrüßt und sich heimlich aus dem Staub gemacht.
 

"Du bist mehr für mich... Ich hoffe, diese Antwort genügt dir, Naruto". Mehr vermochte Sasuke im Moment nicht zu sagen, denn er hatte noch nie sonderlich gut über seine Gefühle reden können. Langsam öffnete er seine Augen wieder, sah abwartend in die blauen Seen Naruto's, welche auf einmal einen seltsamen Glanz angenommen hatten.
 

"Wenn... Wenn ich mehr für dich bin, Sasuke, dann... Dann bleib bei mir". Langsam schüttelte der Uchiha seinen Kopf, denn diese Bitte konnte er dem Blonden nicht erfüllen. Er würde diese Option in Erwägung ziehen, wenn er seinen Bruder schon getötet hätte, aber seine Rache stand noch offen. Entweder, der Kleinere wartete so lange, oder er kam mit ihm mit. Ohnehin hatte Naruto vorhin etwas gesagt, was den Schwarzhaarigen zwar erschreckte, aber er hatte nicht gewusst, dass der Kleinere wirklich so weit für ihn gehen würde.
 

"Wenn du wirklich soviel für mich fühlst, warum...". Ein Finger, welcher sich auf Naruto's Lippen legte, ließ ihn verstummen und abwartend zum Uchiha aufblicken. "Du sagtest vorhin, dass du für mich Konoha verraten würdest? Würdest du das wirklich für mich tun?". Geschockt sahen die blauen Augen zu Sasuke auf, da er scheinbar Naruto's Selbstgespräche gehört hatte. Nun, ob er das wirklich tun würde? Würde er mit Sasuke gehen können, mit dem Gewissen, sein Dorf verraten zu haben?
 

"Sind deine Gefühle für mich so stark, dass du Konoha verraten kannst, nur um mit mir zu kommen?". Wieso stellte Sasuke ihn nun auf die Probe? Er konnte doch nicht sofort diese Entscheidung fällen, sondern müsse erstmal in Ruhe darüber nachdenken. Würde Sasuke ihm Zeit geben? Würde er zurückkommen, um ihn zu holen?
 

"Ich... Gib mir Zeit, Sasuke... Ich kann diese Entscheidung nicht sofort treffen, weil ich...". "Gut... Ich gebe dir Zeit, Naruto und nun...". Sasuke überwandt die wenigen Zentimeter, welche sie voneinander getrennt waren und machte kurz vor Naruto's Lippen Halt. "Nun möchte ich diese Nacht mit dir auskosten". Ein leichtes Lächeln erschien auf Sasuke's Lippen, ehe er die letzten Zentimeter überwandt und Naruto erneut in einen leidenschaftlichen Kuss zog.
 

"Wie sehr habe ich mich nach dir gesehnt, Sasuke? Liebst du mich, oder ist es nur die Lust, die dich zu mir treibt? Was fühle ich für dich? Nur Freundschaft, oder empfinde ich weitaus mehr?". Naruto wollte eigentlich gar nicht nachdenken, denn diese weichen Lippen raubten ihm jeglichen Verstand. Diese Gefühle, welche der Schwarzhaarige in ihm auslösen konnte. Ja, er wollte diese Nacht genießen, weswegen er all seine Fragen aus seinem Kopf verbannte und sich dem Uchiha hingab. Diesmal würden sie keine halben Sachen machen, oder? Nein, diesmal nicht, denn sie waren keine Kinder mehr und würden diese Nacht in vollen Zügen genießen.

Vom Pech verfolgt!

Es war schon früher Mittag, als Naruto seine Augen öffnete und sich desorientiert im Zimmer umsah. Wo war er hier? Blinzelnd, da die Sonne ihm genau ins Gesicht schien, versuchte er sich zu erinnern, gähnte herzhaft, ehe ihm die Röte zu Kopf stieg. Jetzt erinnerte er sich wieder, zu deutlich, denn er hatte das Gefühl, die Hände des Schwarzhaarigen befänden sich noch immer auf seinem Körper. Genau, Sasuke war plötzlich hier aufgetaucht, war sogar für einige Stunden geblieben und somit war auch diese Nacht entstanden, welche ihm eine wohlige Gänsehaut bescherte.
 

Vorsichtig hob er die Bettdecke an und vergewisserte sich, dass er auch wirklich nicht nur geträumt hatte. Ein leises Seufzen verließ seine Kehle, ließ die Bettdecke wieder sinken, ehe er seinen Kopf zur Seite drehte und auf die leere Betthälfte neben sich starrte. Der Uchiha war nicht mehr da, was Naruto zwar irgendwie begrüßte, doch genauso schmerzte Sasuke's Verschwinden. Vor allem nach solch einer Nacht, welche Naruto nicht einfach so verdrängen könnte.
 

"Du bist unglaublich eng, Naruto...". Naruto's Röte nahm zu, als ihm diese erregten Worte wieder in den Sinn kamen. So unglaublich sanft war der Schwarzhaarige mit ihm umgegangen und hatte ihn vorbereitet, um ihm keine Schmerzen zu bereiten. Zu Anfang, Naruto erinnerte sich deutlich, hatte er schon Angst verspürt, doch als Sasuke vorsichtig in ihm eingedrungen war, war jegliche Angst gewichen und hatte der aufkommenden Lust platz gemacht. Bedingungslos hatte sich Naruto seinem besten Freund hingegeben und war in einem Meer aus Lust und Gier versunken, in welche Sasuke ihn gezogen hatte.
 

"Ich wünschte, du wärst noch hier, Sasuke... Ich möchte dir so viele Fragen stellen und...". Der Blonde stoppte sich bei seinem Selbstgespräch und blickte auf einen Zettel, welcher neben ihm auf dem Kopfkissen lag. Wieso war ihm dieser Zettel nicht schon früher aufgefallen? Sasuke hatte ihm also eine Nachricht hinterlassen? Müde griff er nach dem Zettel und las sich die Zeilen durch, während ein Grinsen, fast ein glückliches Lächeln auf seinen Lippen erschien.
 

'Guten Morgen, Naruto...

Wenn du diese Zeilen liest, dann habe ich Konoha schon längst verlassen.

Ich möchte dich um einige Dinge bitten und du weißt sicherlich, wie sehr ich solche Momente hasse.

Erstens: Ich möchte, dass du unser Zusammentreffen für dich behältst. Niemand aus Konoha darf erfahren, dass ich bei dir gewesen bin. Die Gründe kann ich dir nun nicht nennen, aber ich hoffe einfach, dass du mich irgendwie verstehst.

Zweitens: Ich gebe dir mein Wort, dass ich in den nächsten Tagen wieder bei dir sein werde, also halte auch du dein Versprechen, welches du mir gegeben hast.

Drittens: Du wirst in den nächsten Tagen erfahren, dass Orochimaru umgebracht wurde. Du wirst mein Handeln verstehen, wenn du deine Entscheidung getroffen hast und bis dahin... Pass auf dich auf und denke in Ruhe über meinen Vorschlag nach'
 

"Sasuke..." murmelte Naruto leise für sich und drückte den Zettel an seine Brust. Ihm bedeuteten die Worte des Uchiha's wirklich viel und er würde seinen besten Freund nicht enttäuschen. Ja, er würde den Mund halten. Er würde auf Sasuke warten und sein Versprechen halten. Zwar verstand er nicht, wieso Sasuke Orochimaru in den nächsten Tagen ausschalten wollte, aber dies käme dem Blonden nur gelegen. Er müsse sich demnach auch keine Sorgen mehr um Sasuke machen, oder? Gut, er würde in den nächsten Tagen in Ruhe über Sasuke's Vorschlag nachdenken und anschließend eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, welche sein Leben wahrlich verändern könnte.
 

"Sind wir jetzt... Ein Paar?" fragte sich Naruto gedanklich, denn dies interessierte ihn schon. Warum hatte Sasuke nicht derartiges im Brief geschrieben? Was waren sie denn nun? Immer noch Freunde, oder was für eine Art Beziehung führten sie nun? Eine Affäre vielleicht? Super, er wusste überhaupt nicht, wie er sein Verhältnis zu Sasuke nun beschreiben könnte.
 

Langsam erhob sich Naruto, streckte sich ausgiebig, ehe sein Blick auf seine Brust fiel. "Ich werde Gaara wissen lassen, dass er seine dreckigen Finger von dir lassen soll". Nun, Sasuke hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, um Naruto's Körper mit etlichen Liebesmalen zu versehen. Allein an seinem Hals befanden sich von Sasuke drei bläuliche Knutschflecke und von seiner Brust wollte er gar nicht erst anfangen zu sprechen.
 

"Die Sonne steht schon ziemlich hoch... Ich sollte mich langsam auf dem Heimweg machen, da Gaara bestimmt schon lange auf mich wartet" murmelte Naruto leise, als er nochmals einen Blick zum Fenster riskierte. Was sollte er dem Kazekage nur erzählen, wenn dieser die Liebesmale entdeckte? Gaara war keineswegs dumm und würde nicht lange brauchen, um die fremden Liebesmale zu entdecken. Sollte er ihm dann die Wahrheit sagen? Würde er Sasuke's Auftauchen dadurch nicht automatisch verraten? Nun, Naruto würde sich noch eine passende Ausrede überlegen, um Gaara's Gefühle nicht zu verletzen und um diese Nacht zu verheimlichen. Gaara durfte einfach nicht wissen, dass Naruto sich dem Uchiha bereitwillig hingegeben hatte, obwohl er zuvor noch in den Armen des Rothaarigen gelegen hatte.
 

Ganz woanders, auf den bereits belebten Straßen Konoha's, lief der Kazekage und sah sich um. Naruto war heute Morgen nicht aufgetaucht und deswegen machte sich Gaara auch Sorgen. Warum war der Blonde nicht nach Hause gekommen? Hatten Gaara's Worte wirklich so geschmerzt, dass Naruto ihn für eine Weile nicht mehr sehen wollte?
 

"Hallo Gaara... Siehst du dir Konoha an?". wollte eine weibliche Stimme wissen, weswegen er in seiner Bewegung stoppte und in die Richtung sah, aus welche er die Stimme vermutete. Er erblickte eine junge Frau mit rosafarbenen Haar, welche ein liebevolles Lächeln auf den Lippen trug und noch immer auf eine Antwort von ihm wartete. Gaara kannte sie sehr wohl, denn sie war damals auch bei seiner Rettungsaktion dabei gewesen.
 

"Nein, ich... Ich suche Naruto. Hast du ihn vielleicht gesehen?". Sakura machte ein verwundertes Gesicht, denn Tsunade hatte ihr heute Morgen mitgeteilt, dass Gaara in der nächsten Zeit bei Naruto wohnen würde, also wieso war ihr Teamkamerad nicht zu Hause?
 

"Warst du schon bei Ichiraku? Naruto isst dort sehr oft seine geliebten Ramen" erklärte die Rosahaarige lächelnd und betrachtete Gaara's nachdenkliches Gesicht. "Verstehe... Kannst du mich dorthin bringen? Ich kenne mich in Konoha noch nicht so gut aus". Dazu nickte Sakura, denn sie musste sowieso in diese Richtung, also konnte sie den Kazekage auch für dieses kurze Stück begleiten.
 

"Ist vielleicht etwas passiert? Wie lange ist Naruto denn schon weg?" durchbrach die junge Frau die Stille, achtete dabei auf dem Weg und bekam das Gefühl nicht los, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Es war auch nicht Naruto's Art, Freunde einfach alleine zu lassen, oder? Sie bemerkte, wie Gaara seinen Blick hob und unsicher zu ihr blickte. Ja, es schien wirklich etwas passiert zu sein, denn sein Blick verhieß nichts Gutes.
 

"Wir hatten gestern Abend eine Meinungsverschiedenheit... Es ging um Sasuke und... Ich hätte wahrscheinlich einige Dinge nicht aussprechen sollen, weil ich Naruto's Gefühle durch meine Worte verletzt habe. Deswegen war er die ganze Nacht über auch nicht zu Hause". Sakura nickte langsam, denn nun konnte sie sich vorstellen, warum Naruto nicht zu Hause gewesen war. Ihr Teamkamerad reagierte ziemlich extrem, wenn man etwas Falsches über den Uchiha sagte.
 

"Weißt du... Sasuke ist wie ein Bruder für Naruto. Er reagiert immer sehr wütend, wenn man Sasuke's Namen in den Schmutz ziehen will...". Der Kazekage nickte wissend, denn dies hatte er gestern Abend auch schon feststellen können. Jedoch würde der Rothaarige nun nicht seine Vermutung aussprechen, welche er seit letzter Nacht hatte. Für eine einfache Freundschaft, fand Gaara zumindest, regte sich der Blonde viel zu sehr auf, oder?
 

Endlich erreichten sie Ichiraku und Sakura warf einen Blick in den Inbiss, konnte allerdings nicht Naruto entdecken, weswegen sie stutzte. Wenn der Blonde nicht hier war, wo war er denn dann? Vielleicht bei Iruka? Es gab nicht viele Orte, wo Naruto hätte übernachten können, weswegen sie kurz die Namen ihrer Freunde in Gedanken durchging.
 

"Also... Die meisten unseres Jahrganges sind momentan auf Missionen geschickt worden. Naruto kann also nicht so schwer zu finden sein. Warst du schon beim Trainingsplatz?". Sakura wirkte nachdenklich, während Gaara den Boden unter seinen Füßen musterte. Leicht nickte er ihr zu, denn beim Trainingsplatz und bei den Steingebilden war er schon längst gewesen. Was sagte Sakura? Es gäbe nicht so viele Orte, wo sich Naruto aufhalten könnte?
 

"Mach dir keine Sorgen um ihn. Naruto ist und bleibt ein Dickkopf. Er kommt schon wieder nach Hause". Die Rosahaarige wirkte zuversichtlich und schien auch an ihre Worte zu glauben. Ob sie Recht behielt? Tauchte Naruto wirklich bald wieder auf? Hoffentlich, denn Gaara musste sich einfach noch mal entschuldigen, denn es war nie seine Absicht gewesen, den Blonden so sehr zu verletzen.
 

Nicht weit von Ichiraku entfernt lief Naruto die Straße hinunter, da ihm der Magen schon in den Kniekehlen hing. Vorhin hatte er noch in einen staubigen Spiegel geschaut und sich notdürftig sein Stirnband um den Hals gebunden, um wenigstens die Knutschflecke ein wenig verstecken zu können. Schön, Sasuke hatte ihn gekennzeichnet, aber hatte der Uchiha wirklich derart übertreiben müssen? Was sollte er denn bitte sagen, wenn seine Freunde ihn dazu befragten?
 

Naruto bog um die nächste Ecke, mit der Absicht nun Ramen essen zu gehen, doch schien er direkt in sein Unglück zu laufen. Vorsichtig blickte er die junge Frau an, welche ihm im Weg gestanden war. "Sakura..." dachte er sich. Warum hatte er nur in die Rosahaarige laufen müssen? Warum ausgerechnet seine Teamkameradin, welche obendrein auch so neugierig werden konnte?
 

"Naruto...". Sofort zuckte der Blonde zusammen, als er diese Stimme hörte. Wirklich, er wurde scheinbar vom Pech verfolgt, denn als er einen Blick über Sakura's Schulter riskierte, erblickte er den Kazekage, in dessen Gesicht sich deutlich Erleichterung ausbreitete. Hatte sich der Rothaarige wirklich solche Sorgen um Naruto gemacht?
 

"Wusste ich es doch... Sag mal, Naruto... Wie konntest du Gaara einfach alleine lassen? Man lässt seinen Besuch nicht allein und bleibt einfach die ganze Nacht weg. Was hast du dir nur dabei gedacht? Wenn Tsunade davon erfährt, dann kannst du dir dein Grab schaufeln". Nochmals zuckte Naruto zusammen, diesmal durch Sakura's lautes Organ, da sie scheinbar nicht so erfreut davon war, dass er die Nacht nicht zu Hause verbracht hatte. Zu gern hätte er ihr nun die Gründe genannt, doch schluckte er seinen Frust runter und hielt den Mund.
 

Gaara achtete wenig auf die Worte der Rosahaarigen, da sein Blick sich an Naruto's Hals verfangen hatte. Erst hatte er sich natürlich gefragt, warum Naruto sein Stirnband um den Hals trug, aber seine Frage wurde abrupt beantwortet, als er bläuliche Flecke auf der gebräunten Haut entdeckte, welche eindeutig nicht von ihm stammten. Gaara erinnerte sich sehr wohl, dass er Naruto einen einzigen Knutschfleck verpasst hatte, also mit wem hatte sich Naruto getroffen? Wer war der Übeltäter, welcher Liebesmale beim Blonden hinterlassen hatte?
 

Sakura runzelte die Stirn, denn es verwunderte sie schon, dass Naruto sein Stirnband um den Hals trug. Als sie genauer zu seinem Hals sah, konnte auch sie die Knutschflecke sehen, weswegen sie ihre Hand auf dessen Stirnband legte und es leicht verschob. "Ach so ist das? Wieso hast du mir denn nie etwas gesagt?". Sakura lächelte schief, denn sie hätte nie gedacht, dass Naruto in seinem Leben noch eine Freundin finden würde. Scheinbar war er in der Nacht bei seiner Freundin gewesen und hatte sich ein wenig amüsiert.
 

"Was gesagt? Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst..." haspelte Naruto verlegen und ergriff ihre Hand, welche er von seinem Stirnband entfernte. Toll, sie hatte die Knutschflecke gesehen und als er zu Gaara blickte und dessen Miene studierte, wusste Naruto sehr wohl, dass es der Kazekage auch gesehen haben musste. Verdammt, was sollte er denn nun tun? "Dafür schuldest du mir einen großen Gefallen, Sasuke. Verlass dich drauf" dachte er sich wütend und malte sich schon mal Strafen aus, welche Sasuke erdulden müsse. Ungeschoren kam ihm der Uchiha mit Sicherheit nicht davon, denn ihm verdankte er doch seine momentane Lage.
 

"Ach komm schon, Naruto. Erzähl... Wer ist die Glückliche?". Augenblicklich lief Naruto rötlich an und kratzte sich verlegen am Kopf. "Was soll ich sagen? Ich muss ihr antworten, aber ich weiß einfach nicht, wie ich die Knutschflecke erklären soll?". Unruhig huschten die blauen Augen auf dem Boden umher, auf der Suche nach einer Ausrede, welche ihm aber einfach nicht einfallen wollte. Die Wahrheit durfte er keinesfalls sagen, sonst würde Sasuke wohlmöglich Schwierigkeiten bekommen. Das war das Letzte, was Naruto dem Uchiha wünschte, weswegen er erneut nach einer brauchbaren Ausrede suchte.
 

"Ein Knutschfleck stammt von mir, Naruto... Was hast du letzte Nacht getrieben und vor allem... Mit wem?". Verwunderte grüne Augen blickten zum Kazekage, da Sakura glaubte, sich verhört zu haben. Eines der Knutschflecke stammte von Gaara? Vielleicht träumte sie auch nur? Nein, der Kazekage schien seine Äußerung wahrlich ernst zu meinen und erwartete scheinbar eine Antwort von Naruto, welcher einen Schritt zurück wich und noch immer sehr unruhig wirkte.
 

"Also... Ich... Gaara, es ist nicht so, wie es aussieht, ehrlich...". "Diese Ausrede zieht bei mir nicht, Naruto. Sei ehrlich und sag mir, von wem die restlichen Knutschflecke stammen". Wieso kam Naruto diese Situation nur so bekannt vor? Moment, dachte er sich und erinnerte sich an die Nacht zurück. Sasuke hatte sich auch so verhalten, oder etwa nicht? War Gaara etwa eifersüchtig? Was sollte er denn nun sagen, ohne dabei die Gefühle des Kazekage zu verletzen? Okay, verletzt hatte er ihn scheinbar schon, allein durch die Tatsache, dass er fremde Knutschflecke besaß, aber musste er sich Gaara gegenüber wirklich rechtfertigen?
 

"Ich wusste gar nicht, dass du schwul bist, Naruto... Ich dachte immer, dass du auf Mädchen stehst" warf Sakura ein und legte ihren Kopf schief. Anders konnte sie sich den Knutschfleck von Gaara nicht erklären. "Äh... Nein, also... Ich bin doch nur...". Naruto wusste einfach nicht weiter, spürte die Hitze auf seinen Wangen und wäre am liebsten im Boden versunken. Wieso musste er sich überhaupt rechtfertigen? Konnte nicht jetzt die Welt untergehen? Alles wäre ihm lieber, als diese unangenehme Situation.
 

Ein Klirren ließ ihn zu Boden blicken, erkannte seine Schlüssel, ehe er in die türkis wirkenden Augen des Kazekage blickte. Was sollte denn das nun? Wieso warf ihm der Rothaarige seine Schlüssel vor die Füße? "Weißt du, Naruto... Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal zu dir sagen würde, aber... Du bist ein verdammter Mistkerl". Gaara hatte sich noch gewählt ausgedrückt, denn eigentlich fielen ihm weitaus schlimmere Worte ein, welche er Naruto am liebsten an den Kopf geworfen hätte. Ihn hielt hier nichts mehr, denn er wollte nicht noch länger vom Blonden verletzt werden, weswegen er sich umdrehte und die Straße hinauf schritt.
 

"Äh... Hallo?" fragte Naruto verwundert, ehe er seine Augenbrauen tief ins Gesicht zog. "Du tust es schon wieder, Gaara. Du spielst den Eifersüchtigen, obwohl überhaupt nichts zwischen uns läuft. Du wolltest doch unbedingt mit mir ins Bett". War dem Blonden reichlich egal, ob die Passanten seinen Wutausbruch hörten, oder ob Sakura ihn nun entsetzt anblickte. Er musste sich das sicherlich nicht vom Kazekage gefallen lassen.
 

Der Rothaarige blieb stehen, drehte sich allerdings nicht um, da er dem Blonden insgeheim Recht geben musste. Ja, er hatte mit Naruto ins Bett gewollt und nicht umgekehrt. Jedoch störte ihn die Tatsache, dass Naruto sich in der Nacht einfach mit einer anderen Person vergnügt hatte. Hatte der Blonde nicht gemeint, er wolle seine Ruhe haben?
 

"Ich gebe dir Recht, Naruto... Ich wollte mit dir ins Bett, weil ich dich sehr anziehend finde und weil ich dich sehr mag. Jedoch stört mich die Tatsache, dass du mich schon wieder belogen hast. Du hättest nur sagen müssen, dass es da eine andere Person gibt, die du treffen wolltest. Von Anfang an hättest du ehrlich zu mir sein sollen, aber stattdessen tischt du mir eine Lüge nach der anderen auf". Naruto schnaubte, denn das stimmte nicht. Er hatte doch nicht gewusst, dass Sasuke so plötzlich bei sich zu Hause auftauchte. Es war eben passiert und Naruto wollte es auch gar nicht rückgängig machen, denn dann müsse er diese Nacht bereuen. Er konnte diese Nacht nicht bereuen, denn er mochte Sasuke dafür viel zu sehr.
 

Gerade wollte Naruto eine Antwort geben, nachdem er sich diese in Ruhe überlegt hatte, als Sakura plötzlich das Wort ergriff. "Klärt eure Streitigkeiten lieber an einen ruhigen Ort. Was sollen denn die Leute denken?". Es war ihr unangenehm, weil sogar einige Dorfbewohner stehen geblieben waren, um der Unterhaltung zu lauschen. Nicht, dass ihr die Tatsache störte, dass Gaara auf Naruto stand. Nein, jeder Mensch sollte sich sein Glück selbst aussuchen dürfen, aber diese Unterhaltung sollte in den eigenen vier Wänden stattfinden und nicht auf offener Straße.
 

"Wozu? Ich bin doch nur ein Mistkerl und obendrein ein Lügner... Ich glaube... Nein, meine Entscheidung fällt, je länger ich mir das hier antun muss" keifte Naruto, hob seine Schlüssel auf, drehte sich um und lief die Straße wieder hinauf. Er musste sich das wirklich nicht antun und vielleicht erfreuten sich die Dorfbewohner sogar daran, wenn sie hörten, dass Uzumaki Naruto nicht länger in Konoha lebte. "Dämlicher Idiot" murrte er leise, denn anders konnte er Gaara nicht bezeichnen. Er hatte überhaupt nicht gelogen. Nicht ein einziges Mal.
 

"Welche Entscheidung?" fragte Sakura leise, während sie ein seltsames Gefühl in der Magengegend verspürte. Was meinte Naruto mit seinen letzten Satz? Auch Gaara fragte sich, was der Blonde mit seinen letzten Satz wohl meinen könnte, weswegen er über seine Schulter blickte. War es ein Fehler gewesen, Naruto derartige Dinge an den Kopf zu werfen? Entsprachen sie denn nicht der Wahrheit? Verdammt, der Kazekage fühlte sich einfach nur verletzt und auch total gekränkt.
 

"Du solltest vor Naruto's Wohnung warten, Gaara. Sprich bitte noch mal mit ihm und... Entschuldige dich. Naruto würde dich niemals belügen, weil er schon immer die Ehrlichkeit in Person gewesen ist". Sakura legte ihre Hand auf Gaara's Schulter, erhoffte sie sich doch, dass sich der Kazekage wieder mit ihrem Teamkameraden vertrug, denn hier lag bestimmt nur ein Missverständnis vor. Bestimmt war alles völlig anders, oder?
 

"Ich weiß, aber... Wieso...". "Ich weiß zwar nicht, wie stark deine Gefühle für Naruto sind, aber wenn du ihn so sehr magst, dann solltest du ihm vertrauen". Ja, er musste Naruto vertrauen. Vertrauen war ein wichtiger Bestandteil bei einer Freundschaft und auch in der Liebe. Wieso hatte er Naruto nicht die Gelegenheit gegeben, sich zu erklären? Weil er so wütend gewesen war?
 

"In Ordnung... Danke...". Sakura lächelte zaghaft, nickte dem Rothaarigen zu, welcher ebenso leicht nickte und sich dann auf dem Weg zu Naruto's Wohnung machte. Es würde vermutlich noch eine Weile dauern, bis der Blonde auftauchen würde, wenn überhaupt, aber Gaara war gewillt auf ihn zu warten. Er würde so lange warten, bis er mit Naruto gesprochen und sich bei ihm entschuldigt hatte.

Glücksgefühle!

Naruto saß seit einigen Minuten auf der Wiese beim Trainingsplatz. Das Wetter war viel zu schön, um jetzt schon nach Hause zu gehen und außerdem ahnte er, dass Gaara bestimmt dort auf ihn wartete, um nochmals mit dem Blonden zu reden. "Und wenn du wartest, bis du schwarz wirst, Gaara... Ich bin doch nicht bescheuert". Ein leises, jedoch angestrengtes Seufzen verließ Naruto's Kehle, während er zum strahlend blauen Himmel aufblickte.
 

"In deinen Augen bin ich also ein Mistkerl und ein verdammter Lügner?" fragte er sich gedanklich und legte ein kleines Lächeln auf. Eigentlich müsste sich Naruto doch freuen, oder? Immerhin kam ihm der Kazekage nun nicht mehr zu nahe und lief dabei Gefahr, von Sasuke umgebracht zu werden. Noch immer fragte er sich, wieso Sasuke so weit für ihn gehen würde? Wollte der Uchiha den Blonden wirklich nur für sich allein und drückte mit dieser Drohung seine Gefühle aus?
 

"Ich bin ein Idiot... Wie kann ich von Sasuke verlangen, mir seine wahren Gefühle zu erklären, wenn ich selbst nicht so genau weiß, wie ich mich fühlen soll?". Seine Hände zerzausten sein blondes Haar, da Naruto wirklich nicht wusste, was er von Sasuke's Verhalten halten sollte. Noch weniger verstand sich Naruto selbst, denn er zog es wirklich in Betracht, für Sasuke Konoha zu verlassen.
 

"Hallo Naruto. Was machst du hier?". Erschrocken sah Naruto auf, erforschte das regungslose Gesicht seines Gegenüber, auf dessen Lippen sich nun doch ein ehrliches Lächeln schlich. Die schwarzen Tiefen schlossen sich, während Naruto sich erneut fragte, wieso sein Gegenüber so blass war? Und nicht nur das, dachte sich der Blonde insgeheim. Sein Gegenüber war dem Uchiha so erschreckend ähnlich, jedenfalls was das Aussehen betraf.
 

Schließlich schüttelte Naruto seine Gedanken ab und setzte zu einer nicht so freundlichen Antwort an. "Musst du dich so anschleichen, Sai? Geht dich überhaupt nichts an, was ich hier mache". Der Blonde verschränkte seine Arme vor der Brust und hoffte, dass der Schwarzhaarige wieder ging und ihn somit alleine ließ. Gut, sie hatten sich im Laufe der letzten Zeit etwas angefreundet, aber Sai kam ihm immer noch irgendwie unheimlich vor.
 

Der Schwarzhaarige lächelte gequält, da er gerade nicht so genau wusste, wie er sich nun verhalten sollte. Dennoch setzte er sich neben Naruto auf die Wiese und sah zum Himmel auf. Vielleicht mochte Naruto später noch reden? Sai wusste es nicht so genau, war aber gewillt zu warten, bis der Blonde vielleicht mit der Sprache rausrücken würde.
 

Sai warf schließlich einen neugierigen Blick zu Naruto, auch wenn er seine Neugierde äußerlich nicht zeigte. Was hatte Naruto denn da für seltsame Flecken am Hals? Vielleicht Würgemale? Er erhob seine Hand, zog das Stirnband etwas tiefer und besah sich die weiteren Flecken, welche zum Vorschein kamen.
 

"Naruto, was...". "Pfoten weg, Sai und glotz nicht so doof" unterbrach Naruto den Älteren und schnaufte unzufrieden, während er Sai's Hand grob beiseite schlug. Der Schwarzhaarige sah nun doch etwas verwundert drein, da Naruto scheinbar ziemlich schlechte Laune besaß. Wieso? War vielleicht etwas passiert? Nochmals nahmen die schwarzen Augen die Male ins Visier, ehe Sai seinen Rucksack vor sich zog und diesen öffnete. Als er das Gesuchte gefunden hatte, zog er es aus dem Rucksack und öffnete es.
 

Naruto sah sehr wohl im Augenwinkel, dass Sai ein Buch aus dem Rucksack geholt hatte und nun darin las. Sakura hatte ihm erklärt, dass Sai sich mit Büchern befasste, um somit das Verhaltensmuster seiner Freunde in Erfahrungen zu bringen. "Spinner" dachte er sich, denn durch Bücher würde der Ältere sicherlich nicht in Erfahrung bringen, was es mit seinen Knutschflecken auf sich hatte. Zudem glaubte Naruto, dass Sai bestimmt nicht wusste, ob er die Knutschflecke überhaupt zuordnen könne.
 

"Hast du dich geprügelt, Naruto?" wollte Sai nachdenklich wissen, las weiterhin in seinem Buch, da er vielleicht dort auf Antworten stieß. Ein wütendes Schnauben ließ ihn aufsehen, in blaue Seen, welche ihn feindselig fixierten. Ob er vielleicht etwas Falsches gesagt hatte? Moment, vielleicht stand in dem Buch, wie er sich nun verhalten sollte, denn Naruto schien wahrlich wütend auf ihn zu sein.
 

"Ich frage mich, ob du vom Mars kommst? So dumm kann doch kein Mensch sein und... Pack endlich das Buch weg, Sai. Dort wirst du bestimmt keine Antworten finden". Unglauben konnte der Blonde deutlich in den schwarzen Tiefen erkennen, ehe Sai sein Buch sinken ließ und seine noch freie Hand erhob und diese an sein Kinn legte. Nun wirkte er wirklich nachdenklich und schien nach einer passenden Antwort zu grübeln. Wirklich, dachte sich Naruto. So dumm konnte wirklich kein Mensch sein. Selbst Naruto war schlauer, auch wenn er nicht alles sofort verstehen konnte.
 

"Also hast du dich nicht geprügelt? Woher kommen dann die Würgemale?". Naruto ließ seinen Kopf hängen, denn er konnte einfach nicht verstehen, wie Sai nur auf solche Klöpse kommen konnte. Er hatte sich nicht geprügelt. Okay, nicht direkt, denn gestern Abend hatte er sehr wohl den Kazekage verprügeln wollen, aber daher kamen die angeblichen Würgemale doch nicht.
 

"Das sind keine Würgemale, du blöder Spinner" murrte der Blonde schließlich und starrte wieder wütend zum Himmel. Konnte Sai nicht einfach verschwinden und ihn in Ruhe lassen? Er wollte nachdenken, wollte nochmals die Nacht revue passieren lassen, um vielleicht eine Entscheidung treffen zu können. Auf keinen Fall wollte er noch mal nach Hause. Er wollte einfach nicht noch mal mit Gaara sprechen, denn dieser hatte seine Meinung und konnte auch ruhig bei dieser bleiben.
 

"Was ist es denn dann?". "Verdammt, das sind Knutschflecke und jetzt lass mich in Ruhe, Sai. Wieso nervst du mich überhaupt? Merkst du nicht, dass du störst?" platzte es aus Naruto heraus, während er sich erhob und seine Hände wütend zu Fäusten ballte. Deutlich konnte er die Neugierde in den schwarzen Tiefen erkennen, doch es kam überhaupt nicht in Frage, dass er noch mehr erzählte. Sai sollte endlich gehen. Er konnte Sakura nerven, oder sonst wem in Konoha, aber nicht Naruto, welcher noch immer nicht wusste, was er nun eigentlich tun, denken, oder gar fühlen sollte.
 

Naruto seufzte nochmals, entkrampfte seine Hände und setzte sich wieder. Es brachte doch überhaupt nichts, wenn er sich nun aufregte und seine Wut an Sai ausließ, welcher sowieso nicht verstehen konnte, welches Gefühlschaos gerade in ihm herrschte. Nein, er musste selbst damit fertig werden und nach einer brauchbaren Lösung suchen. Sicher, Sasuke meinte seinen Vorschlag vermutlich wirklich ernst, aber der Blonde wusste einfach nicht so genau, ob er sich für seinen besten Freund entscheiden sollte.
 

"Vielleicht möchtest du mir erzählen, was es mit den Knutschflecken auf sich hat, Naruto? Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass Knutschflecke von einer geliebten Person gemacht werden. Hast du eine geliebte Person?". Ein angestrengtes Seufzen ließ Naruto verlauten, ehe er in die schwarzen Tiefen des Älteren blickte. Diese Augen waren die des Uchiha's so verdammt ähnlich. In der gestrigen Nacht waren sie so voller Lust gewesen und hatten dem Blonden wirklich glauben lassen, dass Naruto wahrlich etwas Besonderes für den Schwarzhaarigen sein musste. Dieses schöne Gefühl, Sasuke soviel zu bedeuten, hatte ihn dazu verleitet, sich ihm hinzugeben. Dieses Gefühl, von Sasuke so sehr begehrt zu werden, das alles andere bedeutungslos wurde.
 

"Sai... Wie sehr kann ich dir vertrauen?" wollte Naruto nach geraumer Zeit wissen und blickte zu seinen Füßen. Er konnte nicht länger in diese schwarzen Seen blicken, sonst bildete er sich noch ein, Sasuke würde neben ihm sitzen. Sai beugte sich etwas vor, blickte in die verträumten blauen Augen des Blonden, ehe er wieder zum Himmel sah. Wie sehr Naruto ihm vertrauen konnte? Nun, sie waren doch Freunde geworden, auch wenn auf eine seltsame Art und Weise, aber sie hatten ein kostbares Band zueinander geknüpft.
 

"Wir sind Freunde, denke ich zumindest, also kannst du mir vertrauen". Langsam nickte Naruto und überlegte, ob er wirklich mit Sai darüber sprechen sollte. Er wollte doch nur ein wenig Hilfe und musste sich einer Person anvertrauen. Sicher, Sasuke hatte ihn darum gebeten, den Mund zu halten, aber konnte der Uchiha nicht auch verstehen, dass er mit dieser Sache nicht alleine fertig werden konnte?
 

"Du bist ein ANBU-Mitglied und unterstehst dem Hokage... Alles, was ich dir sagen werde, muss unter uns bleiben. Solltest du dein Wort gegenüber mir brechen, Sai... Ich schwöre dir, ich lasse dich töten". Ein ehrliches Lächeln erschien auf Sai's Lippen, auch wenn er mit dem letzten Satz wirklich nicht gerechnet hatte. Naruto würde ihn töten lassen? Von wem? Nun stieg seine Neugierde noch weiter an, weswegen er langsam Naruto zunickte, denn er würde sich hüten, auch nur ein Wort zu verlieren.
 

"Du hast mein Wort, Naruto. Was auch immer du mir nun erzählen wirst, ich werde es keiner Person sagen". Nochmals nickte Naruto und umschloss seine Beine mit seinen Armen. Seinen Kopf bettete er auf seine Knie, während er starr auf die Holzpfähle blickte. Hoffentlich hielt Sai auch sein Wort, sonst würde Sasuke kurzen Prozess mit ihm machen und das wollte Naruto eigentlich nicht. Außerdem wollte er den Uchiha so ungern enttäuschen, denn er brach eines der Versprechen, welches Naruto ihm gegeben hatte.
 

"Du bist Sasuke ziemlich ähnlich, weißt du das eigentlich? Es fällt mir schwer, dir in die Augen zu sehen, weil ich dann denke, ich sehe in die Augen von Sasuke...". Verwunderung machte sich in Sai's Gesicht breit, ehe er ungläubig in den Himmel starrte. Er war Sasuke ähnlich? Seine Augen erinnerten den Blonden an den Uchiha? Wieso erzählte Naruto ihm das auf einmal?
 

"Gestern Abend habe ich mich mit Gaara gestritten, weil er Sasuke's Namen in den Dreck ziehen wollte... Du selbst weißt, wie sehr ich das hasse und hast deswegen auch schon Ärger von Sakura bekommen, nicht?". Ja, daran konnte sich der Ältere noch sehr gut erinnern. Sakura hatte ihn mit einem falschen Lächeln in Sicherheit gewogen, doch im nächsten Moment hatte er ihre Faust ins Gesicht bekommen. Sie hatte es getan, weil Naruto vermutlich sonst noch ausgerastet wäre. Für Sasuke würde der Blonde wohl durchs Feuer gehen, oder? Ja, so manches würde er für den Uchiha tun, dessen war sich Sai sicher.
 

"Ich habe Gaara zu mir nach Hause geschickt und ich bin stattdessen zum... Zum Uchiha-Viertel... Ich bin sehr oft dort, weil es der einzige Ort ist, der mich noch mit Sasuke verbindet". Naruto schloss seine Augen, da er sich selbst nicht verstehen konnte. Nie hatte er einer Menschenseele davon erzählen wollen, doch nun saß er hier neben dem Älteren und erzählte ihm von seinen Geheimnissen. Warum? Wusste er sich im Moment wirklich nicht selbst zu helfen?
 

"Vermisst du ihn so sehr?" wollte Sai leise wissen und erhob seine rechte Hand, welche er auf Naruto's Schulter legte. Auch wenn er sehr wenig von Gefühlen verstehen konnte, so hörte er deutlich den Schmerz aus Naruto's Stimme. Ob das Zusammentreffen mit Sasuke ihn noch sehr plagte? Wurde Naruto mit diesen Schmerz nicht fertig und suchte deswegen Trost bei einer Person, welche er vertrauen konnte? Es gab doch so viele Leute um den Blonden herum und trotzdem schien Sai ihm momentan am Nächsten zu stehen.
 

"Natürlich... Er war damals mein Rivale und gleichzeitig mein bester Freund. Ich konnte seine plötzliche Entscheidung nie hinnehmen, Sai. Ich wäre ihm so gern in die Dunkelheit gefolgt, weil er doch der Einzige ist, der mich von all meinen Freunden am meisten respektiert. Ich weiß, was in ihm vorgeht, denn auch, wenn ich nie mit Eltern aufgewachsen bin, habe ich durch sein Verschwinden einen wertvollen Menschen verloren". Vereinzelte Tränen bildeten sich in den blauen Augen des Kleineren, während er an das Gespräch dachte, welches beim Tal des Endes stattgefunden hatte.
 

"Du hast doch keine Ahnung, wie schmerzhaft das ist, wenn man seine Eltern verliert. Du warst immer allein, Naruto, also versuch erst gar nicht, mein Leid zu verstehen". Ja, dass hatte Sasuke zu ihm gesagt und er hatte es wirklich nicht nachempfinden können. Nicht direkt, denn er war nicht mit Eltern aufgewachsen. Jedoch hatte er es Jahre später verstanden, denn Sasuke war wie ein Bruder für ihn gewesen. Ein großer Bruder, welcher ihn antrieb. So schmerzhaft war sein Verschwinden für den Blonden gewesen, aber er hatte Sasuke's Schmerz begriffen.
 

"Soll ich dich in den Arm nehmen, Naruto? Ich habe in einem Buch gelesen, dass man einen Freund in den Arm nimmt, wenn er Kummer hat". Ungläubig sah der Blonde auf, als er die erste Frage hörte. In den Arm nehmen? Sai kam wirklich auf dumme Sachen, aber eigentlich wollte er wirklich nur helfen. "Lass nur... Ich möchte das nicht, weil... Sonst heul ich wirklich noch, Sai". Ein mildes Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, ehe er sich rücklings ins Gras fallen ließ. Wieder fixierte er den blauen Himmel und versuchte dort seinen Kummer zu besänftigen. Sollte er dem Schwarzhaarigen wirklich erzählen, dass Sasuke gestern Nacht in Konoha gewesen war?
 

"Die Knutschflecke... Einer davon gehört Gaara, weil er auf mich steht und mit mir ins Bett will. Keine Ahnung, was ich davon halten soll, aber...". "Der Kazekage? Deswegen diese seltsamen Gerüchte... Vorhin habe ich gehört, dass der Kazekage auf Typen steht und dein Name ist auch gefallen, aber den Zusammenhang habe ich nicht verstanden" unterbrach Sai den Blonden und sah nachdenklich zum Himmel. Nun, das erklärte natürlich einiges, aber da waren mehr Knutschflecke an Naruto's Hals, weswegen er stutzte und Naruto eindringlich musterte.
 

"Was ist? Willst du etwa auch noch? Langsam geht mir das wirklich auf den Keks... Mir sollten Mädchen hinterher laufen und keine Typen" regte sich der Blonde auf und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Wirklich, ihm sollten Mädchen in Scharren hinterher laufen und keine Jungs. Er war doch nicht schwul, oder? Okay, er hatte mit Sasuke geschlafen, aber deswegen war er noch lange nicht schwul.
 

"Ähm... Nein... Ich frage mich nur, woher dann die anderen Knutschflecke kommen? Du hast eben gesagt, dass du einen von Gaara hast, aber da sind noch... Drei". Sai hatte seine Hand erhoben, um die bläulichen Flecke zu zählen, während er nun wieder in die blauen Augen blickte, welche sich schlossen, ehe Naruto ein wütendes Schnauben von sich gab. Musste der Schwarzhaarige ihn so begaffen und auch noch die Knutschflecke zählen? Es waren ohnehin zu viele, denn der Uchiha hatte übertreiben müssen.
 

"Sie stammen von Sasuke". Mehr vermochte Naruto eigentlich gar nicht zu sagen, denn er hatte Sasuke's Wort gebrochen. Es gab kein Zurück, dessen war sich der Blonde sicher und wenn der Uchiha wieder in Konoha auftauchen würde, würde Naruto es ihm versuchen zu erklären. Sasuke sollte sich nicht hintergangen fühlen. Nein, eigentlich suchte Naruto doch nur nach Antworten für sich selbst, doch dieses Schweigen verhieß nichts Gutes, oder? Wieso sagte Sai denn nichts? War er geschockt, oder musste er nun erstmal nachdenken?
 

"Sai... Denk an dein Wort, hast du verstanden? Denk nicht im Traum daran, zu Tsunade zu gehen und ihr von Sasuke's Auftauchen zu erzählen. Ich habe Sasuke mein Wort gegeben, denn eigentlich durfte ich nichts verraten, aber... Er hat mich so verwirrt und ich weiß jetzt überhaupt nicht, wie ich ihn betrachten soll?". Der Ältere ließ sich nun ebenfalls ins Gras fallen, sah dabei Naruto noch immer eindringlich an und wusste nicht so wirklich, wie er nun reagieren sollte. Eigentlich müsste er Sasuke's Auftauchen melden, aber Naruto wollte das nicht. Nein, scheinbar wollte er seinen besten Freund nicht in den Rücken fallen.
 

"Du hast mein Wort und mehr werde ich dazu auch nicht sagen, Naruto. Eine Sache interessiert mich trotzdem. Was hat das zu bedeuten? Lässt du dich auf einen abtrünnigen Shinobi ein? Bist du Sasuke verfallen, oder wie darf ich sonst seine Knutschflecke verstehen?". Ja, dass interessierte den Älteren schon, denn er konnte sich darauf keinen Reim machen. Vor ein paar Tagen hatte Sasuke doch noch versucht, den Blonden zu töten und nun so etwas. Das passte doch gar nichts ins Bild, oder etwa doch?
 

Naruto errötete, denn Sai's Worte hörten sich ziemlich eindeutig an. Ob er Sasuke verfallen war? Gute Frage, musste Naruto zugeben. "Ich weiß nicht... Gestern Nacht, also... Du kannst dir doch vorstellen, was passiert ist, oder?". Ein Nicken von Sai ließ Naruto erleichtert seufzen, denn er wollte nicht wirklich ins Detail gehen. "Vor einigen Jahren ist das schon mal passiert. Es war eher ein Unglück und... Wir hatten vor, dieses Unglück zu verdrängen". "Und trotzdem ist es letzte Nacht dazu gekommen? Wer hat den Anfang gemacht?" sprach Sai sofort und legte sich seitlich. Wirklich, er konnte dieses Verhalten nicht nachvollziehen, aber scheinbar waren gestern Nacht Erinnerungen erwacht, welche hätten besser ruhen sollen, oder?
 

"Ich bestimmt nicht... Sasuke besitzt diese dominante Ader und... Weißt du, er gab mir wieder dieses Gefühl, etwas Besonderes in seinen Augen zu sein. Ich frage mich, was er für mich empfindet? Begehrt er mich nur, oder liebt er mich?". Naruto seufzte bekümmert, denn er wusste einfach keine Antworten auf diese Fragen. Auch wusste er nicht, was er davon halten sollte, wenn er sie wüsste.
 

"Möchtest du denn, dass er dich liebt? Was würde passieren, wenn er dir diese Worte sagen würde?". Sai drehte den Blonden zu sich, sah ihn noch immer eindringlich in die Augen und versuchte in den blauen Seen Antworten zu finden. Deutlich konnte er Unsicherheit und Zweifel in ihnen erkennen, aber wie durfte er diese Gefühle deuten? Was ging momentan in Naruto vor?
 

"Ich weiß es doch nicht, Sai... Ich habe mir von dir Antworten erhofft". Wie? Naruto wollte von ihm Antworten? Er konnte ihm keine Antworten geben, denn über Naruto's Gefühle wusste er doch nichts. Nein, dessen Gefühle musste Naruto selbst zuordnen und dabei konnte kein Außenstehender helfen. "Allerdings..." fügte der Blonde noch hinzu, während sich ein rötlicher Schleier auf seine Wangen legte. "Ich wäre wahrscheinlich glücklich, wenn er mir genau diese Worte sagen würde. Ich glaube, dann würde ich mit ihm wollen. Ich möchte wieder in seinen Armen liegen, Sai... Ist das schlimm? Machst du mir deswegen Vorwürfe?".
 

Sai schüttelte den Kopf, denn er konnte Naruto unmöglich Vorwürfe machen, nur weil er solche Wünsche hegte. Der Kleinere schien wirklich viel für den Uchiha zu empfinden und deswegen würde er den Mund halten. Stellte sich ihm nur die Frage, ob Naruto Konoha verlassen würde, würde Sasuke irgendwann diese drei magischen Worte aussprechen. Würde der Blonde wirklich mit Sasuke gehen? Wohin würden sie dann wohl gehen?
 

Eisernes Schweigen herrschte über ihre Köpfe und Sai wollte auch gar nichts mehr sagen. Nein, er nahm diese Situation nun hin und würde dem Blonden noch eine Weile Gesellschaft leisten. Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er sah, dass Naruto eingeschlafen war. Gut, sollte sich der Blonde ein bisschen ausruhen, denn Sai müsste sowieso noch eine ganze Weile nachdenken. Sasuke war wirklich hier in Konoha gewesen. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Uchiha wieder auftauchen würde, oder? Ja, bis dahin müsse sich Naruto wohl noch gedulden und auf seinen besten Freund warten.
 

Eine Tatsache bereitete ihm jedoch gehöriges Kopfzerbrechen, denn er erinnerte sich an Naruto's Worte zu Anfang. Der Kazekage wohnte momentan bei Naruto zu Hause und schien auch auf den Blonden zu stehen. Gestern Abend hatte es auch Streit wegen Sasuke gegeben und Sai war sich eigentlich schon relativ sicher, dass es in naher Zukunft noch mehr Streitereien geben würde. Vielleicht sollte er diesbezüglich ein Auge auf diese Sache halten, denn wenn er Naruto's Worten glauben schenken durfte, dann war Sasuke nicht gerade der Typ, welcher einfach nur zusehen würde. Sollte Gaara dem Kleineren zu nahe kommen, könnte es vielleicht sogar Tote geben. Ja, er müsse sehr wahrscheinlich deswegen ein wenig auf den Kazekage aufpassen, sonst könnte Suna bald einen neuen Kazekage wählen.

Drohung eines abtrünnigen Shinobi!

"Naruto...". Der Blonde drehte sich auf die andere Seite, murmelte etwas Unverständliches in sich hinein und winkte mit seiner Hand. Wer auch immer ihn nun wecken wollte, Naruto hatte nicht vor nun aufzustehen. "Naruto... Der Abend bricht schon an. Du solltest vielleicht nach Hause gehen". Erneut gab der Blonde etwas Missmutiges von sich, öffnete jedoch nun langsam seine Augen und blinzelte einige Male.
 

Nachdem er sich den Schlaf aus den Augen gewischt hatte, drehte er sich auf die andere Seite und erblickte Sai, welcher ein erleichtertes Seufzen ausstieß. Hatte der Ältere ihn etwa die ganze Zeit schlafen lassen? Es schien so und als sich Naruto aufsetzte, um sich umsehen zu können, hörte er ein leises Lachen neben sich, weswegen er erneut zu Sai blickte, welcher sich die Hand vorm Mund hielt. Was war denn bitte so lustig?
 

"Entschuldige... Du hast Gras an deiner Wange kleben und siehst total durchwuselt aus" erklärte der Ältere noch immer kichernd und deutete auf Naruto's linke Wange. Naruto erhob seine Hand, nicht ohne Sai verständnislos zu mustern und sich dabei den Dreck von der Wange zu wischen. Es kam wirklich selten vor, dass Sai lachte, oder? Eigentlich, wenn Naruto so nachdachte, hatte er den Schwarzhaarigen noch nie lachen gesehen. Ein ehrliches Lächeln schon, aber nie ein unbekümmertes Lachen.
 

"Wie spät ist es, Sai? Wie lange habe ich geschlafen?" wollte Naruto nach geraumer Zeit wissen und sah sich nochmals um. Gott, wenn er daran dachte, dass er nun nach Hause müsse, zog sich sein Magen zusammen. Naruto wollte so ungern mit Gaara sprechen, denn ihm konnte er die Wahrheit unmöglich sagen. Gaara war der Kazekage und gerade deswegen musste der Blonde Sasuke's Auftauchen verheimlichen.
 

"Machst du dir Sorgen, Naruto? Ich halte mein Wort, also mach dir keine weiteren Gedanken". Sai erhob sich, nachdem er sein Buch in den Rucksack gepackt hatte und hielt dem Blonden seine Hand entgegen. Naruto ergriff die helfende Hand und ließ sich auf die Beine ziehen. Nun, um Sai machte er sich keine Gedanken, obwohl er sich beim Älteren auch nicht so sicher sein konnte.
 

"Das ist es nicht... Gaara wartet bestimmt auf mich und will eine Erklärung, was die Knutschflecke betrifft. Ich kann ihm schlecht die Wahrheit sagen, weil er der Kazekage ist". Ein Nicken von Sai folgte, während er ein nachdenkliches Gesicht zog. In der Tat war das ein Problem, denn der Kazekage durfte solche Dinge nicht verschweigen. Also musste eine Notlüge her, welche die Knutschflecke erklärte, oder?
 

"Dann müssen wir eine glaubhafte Notlüge erfinden. Wie weit würdest du für Sasuke gehen? Was würdest du tun, um Sasuke's Auftauchen zu verheimlichen?". Ungläubig starrten die blauen Seen Sai an, ehe Naruto kurz den Boden unter seinen Füßen musterte. Wie weit er für Sasuke gehen würde? Nun, er würde fast alles tun, um dessen Auftauchen zu vertuschen.
 

"Du hast schon eine Idee, oder? Sonst würdest du mich wohl kaum fragen... Für Sasuke tue ich fast alles, aber... Er schuldet mir mittlerweile einen riesigen Gefallen" murmelte der Blonde, wurde zum Ende hin lauter, da er wohl ziemlich sauer zu sein schien. Sai fragte diesbezüglich nicht nach, machte eine Kopfbewegung Richtung Marktplatz, ehe Naruto mit einem Nicken zustimmte und sich die beiden Shinobi in Bewegung setzten.
 

"Du liegst mit deiner Vermutung richtig, denn ich kenne wirklich eine Möglichkeit, um dir einige Erklärungen zu ersparen... Allerdings weiß ich nicht, ob ich morgen Früh noch aufwachen werde". Naruto wusste nicht, wie er mit dem letzten Satz umgehen sollte, denn er verstand Sai nicht wirklich. Konnte der Ältere nicht langsam zum Punkt kommen? Wie sah dessen Plan aus?
 

"Könntest du deutlicher werden? Ich verstehe dich sonst nicht, Sai". Ein leises Seufzen folgte vom Schwarzhaarigen, ehe er tief Luft holte, um seine Idee zu erläutern. Die Konsequenzen konnte sich der Kleinere dann sicherlich selbst denken, oder? Immerhin würde Sai sein Leben aufs Spiel setzen, nur um Naruto zu helfen.
 

"Wir können Gaara glauben lassen, dass du letzte Nacht bei mir warst und von mir die Knutschflecke hast. Das erspart dir einige Erklärungen, wie schon erwähnt, aber... Ungefährlich ist das Ganze nicht". Naruto blickte nun wieder auf den Boden und nickte dem langsam zu. An sich war Sai's Idee auch genial, musste Naruto wirklich zugeben. Nur, er würde dem Kazekage verletzen, oder? Wollte er das? Und wenn Sasuke zufälligerweise in der Nähe war und diese Sache in den falschen Hals bekäme? Sasuke würde kurzen Prozess mit dem Älteren machen, oder?
 

"Gute Idee, Sai... Ich weiß nur nicht, ob ich Gaara wirklich verletzen will und... Wenn Sasuke uns sieht... Ich glaube ihm wirklich... Zwar verstehe ich ihn immer noch nicht so ganz, aber ich möchte nicht, dass er dich umbringt, nur weil...". Sai nickte dem zu, denn er wusste um die Gefahr, in welche er sich in wenigen Sekunden begeben würde. Vielleicht bestand auch die Möglichkeit zu reden, sollte Sasuke bei ihm auftauchen.
 

Nur noch wenige Schritte waren sie von Naruto's Wohnung entfernt und bevor Naruto etwas einwenden konnte, wurde er bei der Hand ergriffen und an Sai's Brust gezogen. "Hey... Nicht so nah... Ich...". "Bleib ruhig... Gaara sieht uns" wisperte Sai und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Wie rötlich Naruto gerade anlief und versuchte, sich an diese Situation zu gewöhnen. Ob es morgen Früh schon erste Gerüchte geben würde? Mit Sicherheit, denn die Dorfbewohner brauchten immer Klatsch und Tratsch.
 

Gaara traute seinen Augen kaum und rieb sich diese, da er er glaubte, in einem Traum gefangen zu sein. Wer war denn dieser schwarzhaarige Typ, welcher Naruto in die Arme geschlossen hielt? Seltsam, die Augen und auch die Haarfarbe erinnerten den Kazekage an den Uchiha, aber dieser Typ war nicht Sasuke. War das etwa Naruto's Geliebter? Die Knutschflecke an Naruto's Hals, stammten sie von diesem Typen?
 

Schließlich blieb Sai mit dem Blonden in seinen Armen stehen und versuchte sich an einem verträumten Blick. "Du machst mir Angst, Sai... Sieh mich gefälligst nicht so an" murmelte Naruto verlegen und wusste im Moment nicht, wie er sich überhaupt verhalten sollte. Schön, der Ältere spielte seine Rolle wirklich ausgezeichnet, aber bei diesem Blick wurde ihm wirklich mulmig zumute. Fehlte nur noch, dass er von seinem Teamkameraden geküsst wurde.
 

"Ich versuche nur meine Rolle zu spielen. Jetzt müssten wir uns noch küssen, damit unsere Notlüge auch glaubhaft erscheint". Wieder setzte Sai ein kleines Lächeln auf und wartete auf Naruto's Reaktion, welche nicht lange auf sich warten ließ. "Bist du bescheuert? Du unterschreibst dein Todesurteil, wenn du das tust und außerdem... Ich habe keine Lust von jeder daher gelaufenen Person geküsst zu werden" presste Naruto wütend hervor und sah zur Seite. Er konnte nicht verhindern, dass sich ein rötlicher Schleier auf seine Wangen legte, denn Sai sah dem Uchiha wirklich so unglaublich ähnlich. Würde er die Augen schließen und sich wirklich vom Älteren küssen lassen, würde er vermutlich auch noch glauben, in den Armen Sasuke's zu liegen. Obwohl? Nein, keine Person konnte so sinnlich küssen, wie es der Uchiha konnte.
 

"Ich weiß... Du willst nur von Sasuke geküsst werden, schon klar. Er scheint dich wirklich um den Finger gewickelt zu haben". Wie bitte? Sasuke hatte ihn überhaupt nicht um den Finger gewickelt. Wie kam Sai nur auf solche Ideen? Naruto konnte dem Uchiha auch widerstehen, oder? Okay, er konnte Sasuke nicht widerstehen, wenn sich dessen Lippen langsam vom Hals hinab zu Naruto's Brust küssten und er dabei spielerisch mit den Fingern an seinen Seiten entlang glitt. Verdammt, was hatte Sasuke denn nur mit ihm angestellt?
 

"Ich... Nein... Was denkst du bloß von mir? Ich komme auch ohne Sasuke klar und...". "Sicher... Versuch du nur deine Gefühle für Sasuke zu verleugnen. Es mag stimmen, dass ich viele Gefühle nicht deuten kann, aber ich sehe deutlich in deinen blauen Augen, wie sehr du ihn vermisst". Sai entließ den Kleineren aus seiner Umarmung und wendete sich vom Blonden ab. Er würde nun nach Hause gehen und erstmal über die neuen Informationen nachdenken. Vermutlich müsse er sogar in der Nacht besonders aufpassen, denn er ahnte bereits, dass ein gewisser Uchiha bei ihm auftauchen würde, um zu verdeutlichen, dass er die Finger von Naruto lassen solle.
 

"Sai, warte... Ich...". "Du hast mein Wort, Naruto... Ich schweige wie ein Grab" betonte Sai noch und lief einfach weiter. Er wusste, Naruto brauchte noch mal diese Bestätigung, welche sein Gewissen beruhigte. Sai hatte sein Wort gegeben und würde auch nichts erzählen. Nein, er würde stattdessen die Sache im Auge behalten, sofern es ihm im Geheimen möglich war.
 

Naruto seufzte erleichtert, denn er glaubte Sai's Worten. Hoffentlich passierte dem Älteren nichts, denn auch, wenn nichts Weltbewegendes zwischen Sai und ihm passiert war, so konnte diese Umarmung durchaus falsch verstanden werden. Mit einem mulmigen Gefühl wendete er sich dem Kazekage zu, welcher an der Hauswand lehnte und scheinbar nicht glaubte, was er zuvor noch gesehen hatte. Fragen würden sowieso gestellt werden, aber Naruto wusste noch immer nicht, ob er diese Notlüge wirklich weiter ausbauen sollte. Gaara sah doch sowieso schon einen Lügner in ihm, also sollte er dessen Aussage nicht noch unterstützen, oder?
 

"Wartest du schon lange auf mich?" wollte Naruto nach längerem Schweigen wissen, bekam nur ein Nicken von Gaara entgegen gebracht, ehe sich dieser von der Hauswand abstieß und genau vor Naruto zum Stehen kam. Die türkis wirkenden Augen sahen noch immer prüfend zum Blonden, während er seine Hand erhob und diese auf Naruto's Wange legte.
 

"Ich... Meine Worte waren nicht so gemeint, Naruto. Du... Ist dieser Typ dein Geliebter? Ist er für die Knutschflecke verantwortlich?". Der Blonde biss sich auf die Unterlippe, schloss seine Augen und schüttelte hastig den Kopf. Er konnte den Kazekage nicht belügen, auch wenn er nun sicherlich wie der letzte Trottel vor Gaara stand. Sicherlich würden noch weitere Fragen folgen, aber vielleicht konnte er dem Rothaarigen verständlich machen, dass er nicht reden wollte.
 

"Bitte... Ich zerbreche an die Ungewissheit. Sag mir, wer dich letzte Nacht besessen hat?". Naruto sah deutlich den Kummer, welchen Gaara gerade durchleiden musste. Dennoch konnte er ihm diese Antwort nicht geben, auch wenn der Kazekage solch einen traurigen Blick auflegte. "Ich... Ich kann dir die Wahrheit nicht sagen... Es tut mir leid". Nein, er konnte es ihm nicht sagen, aus Angst, er würde ihn noch weiter verletzen und Sasuke durch einen Fehler seinerseits verraten.
 

Langsam wendete sich Naruto vom Kazekage ab, schloss die Türe auf und lief die Treppe empor. Eigentlich wollte er nun seine Ruhe haben, aber er konnte Gaara nicht einfach so seinem Schicksal überlassen und deswegen ließ er ihn auch wieder in seine Wohnung, nachdem er die Wohnungstür aufgeschlossen hatte. Genauso langsam legte er sein Stirnband ab, gab somit die Sicht auf seine zahlreichen Knutschflecke frei und legte sich aufs Bett. Naruto fühlte sich wirklich unwohl in seiner Haut und verfluchte einmal mehr den Uchiha, welchen er seine momentane Lage zu verdanken hatte.
 

Gaara blieb vor dem Bett stehen, stellte seinen Sandbehälter ab, welchen er die ganze Zeit bei sich getragen hatte, ehe er wieder in die blauen Augen des Blonden blickte. Woran dachte Naruto im Moment? Durfte er ihm überhaupt noch irgendwelche Fragen stellen? Nun, vielleicht kam es auf einen Versuch an.
 

"Naruto, du... Wer war der Typ eben? Wenn er nicht dein Geliebter ist, warum hat er dich dann in den Arm genommen?". Diese Fragen belasteten Gaara so sehr und erhoffte sich eine ehrliche Antwort. Naruto drehte kaum merklich seinen Kopf, rutschte ein wenig zum Fenster hin, damit sich auch der Kazekage setzen konnte. Gaara tat, wie ihm stumm angeboten wurde und sah weiterhin zum Blonden hinab, auf dessen Hals er deutlich die Liebesmale erkennen konnte. Wer war das nur gewesen? Gaara konnte seine Hände in Unschuld waschen, denn er war nur für ein einziges Liebesmal verantwortlich.
 

"Das... Sein Name lautet Sai und er ist der neue Ersatz für Sasuke... Am Anfang habe ich ihn nicht leiden können, weil er Sasuke in den Schmutz gezogen hat. Na ja... Mittlerweile versteht er mich schon, was Sasuke betrifft und möchte uns bei den nächsten Missionen unterstützen". Gaara nickte dem zu, denn davon hatte er nicht gewusst. Dieser Typ wollte also nur helfen und schien den heutigen Tag für den Blonden da gewesen zu sein. Ja, so musste es gewesen sein und nicht anders.
 

"Wer hat deinen Körper nur so zugerichtet? Da...". Ein wenig zog Gaara das Shirt des Blonden tiefer, entdeckte nun weitere bläuliche Flecke und traute seinen Augen kaum. Da waren nicht nur Knutschflecke, sondern eindeutig Bissspuren, welche aus Lust entstanden sein mussten. Wer um alles in der Welt war mit dem Blonden in der letzten Nacht zusammen gewesen?
 

"Mach dir keine Sorgen, Gaara... Ich habe keine Schmerzen, auch wenn die Knutschflecke, Biss und Kratzspuren total schlimm aussehen". Ein müdes Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, als er sich daran erinnerte, mit welcher Intensivität der Uchiha seine Lust verdeutlicht hatte. Zu Anfang hatte er gedacht, er müsse schreien, doch schnell hatte er Gefallen an Sasuke's Art gefunden. Er konnte nicht verhindern, dass er rötlich um die Nase anlief, als er sich an Sasuke's erregtes Stöhnen erinnerte. Wieso konnte der Uchiha ihm nur so sehr den Kopf verdrehen?
 

"Die letzte Nacht... Hast du sie genossen? Dir hat dieser Unbekannte kein Leid zugefügt, oder?". Sofort schüttelte Naruto den Kopf, denn er hatte alles freiwillig gemacht. "Mach dir doch nicht solche Sorgen... Ich bin doch nicht aus Zucker und stecke so einiges weg und außerdem... Wieso willst du das alles wissen? Du verletzt dich mit solchen Fragen nur selbst und ich kann dir auch keine Antworten geben. Ich nehme doch die ganze Zeit schon Rücksicht auf deine Gefühle". Gaara nickte dem zu, denn er wusste, Naruto schwieg eisern, um eben seine Gefühle nicht zu verletzen. Und dennoch plagte dem Kazekage die Ungewissheit. Er wollte wissen, mit wem der Blonde die letzte Nacht verbracht hatte, auch wenn es ihm vermutlich das Herz brechen würde.
 

"Ich weiß, Naruto...". Gaara beugte sich etwas zum Blonden hinab, legte seine Hand auf dessen Wange und zog die feinen Narben mit seinen Fingerspitzen nach. "Ich mag dich so sehr, Naruto... Ich gestehe, ich bin eifersüchtig auf diesen Kerl, aber kannst du mich nicht auch ein bisschen verstehen?". Unglauben stand dem Blonden deutlich ins Gesicht geschrieben, denn er hatte nicht gesagt, dass diese Knutschflecke von einem Typ stammten.
 

"Woher weißt du...". "Nur ein Kerl würde so offensichtlich zeigen, dass ich dich nicht mehr anrühren soll. So sind diese Knutschflecke doch gemeint, nicht wahr?". Langsam nickte Naruto, denn alles andere wäre eine Lüge gewesen. Und dennoch wagte sich Gaara so weit aus dem Fenster und berührte ihn. War es diese Sehnsucht, die er in den Augen des Rothaarigen sehen konnte?
 

Nochmals beugte sich Gaara ein wenig hinab, streifte Naruto's Lippen mit den seinen, weil er nicht anders konnte. Er begehrte diesen blonden Wirbelwind viel zu sehr, auch wenn es da einen anderen Typen gab. War Naruto vielleicht verliebt? Sagte er nur nichts, weil er Gaara's Gefühle nicht unnötig verletzen wollte? Zählte Ehrlichkeit denn überhaupt nicht?
 

"Ich will nach wie vor noch immer mit dir schlafen, Naruto. Ich will etwas Besonderes für dich sein, aber scheinbar gibt es da schon einen Menschen in deinem Leben". Naruto wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Auf der einen Seite sollte er Gaara von sich stoßen, allein wegen Sasuke, aber auf der anderen Seite konnte er die ehrlichen Gefühle nicht verletzen. Warum denn nicht? Er hatte doch gar nicht darum gebeten, von Gaara so sehr gemocht zu werden. Nun, wenn es sich beim Kazekage nicht schon um Liebe handelte.
 

"Wieso sagst du nichts? Kannst du es nicht, oder...". "Ich weiß überhaupt nicht, was ich denken soll? Du schmeichelst mir, Gaara, keine Frage, aber... Mir wächst die ganze Sache über den Kopf. Auf der einen Seite will ich für dich da sein, denn du bist mein Freund, aber...". Naruto brach seinen Satz ab und dachte sich seinen Teil dazu. "Er wird dich umbringen, wenn ich mich dir hingebe. Es wäre Betrug und ein starker Vertrauensbruch. Ich will Sasuke nicht verlieren, nur weil ich einem Freund helfe".
 

Gaara wartete geduldig auf Naruto's weiteren Satz, doch schien der Blonde nichts mehr sagen zu wollen. Nochmals beugte er sich zu Naruto hinab, wollte gerade dessen Lippen erneut mit den seinen vereinigen, als er einen Luftzug spürte. Ein seltsames Geräusch erklang, weswegen er den Kopf hob und zur Wand blickte. Ein Kunai? Was hatte nun das zu bedeuten?
 

Naruto's Augen weiteten sich, denn er hatte das Kunai wie in Zeitlupe an Gaara's Kopf vorbei fliegen sehen, welches nun in der Wand steckte. Ein Zettel hing am Ende, wie der Blonde erkennen konnte und vorsichtig starrte er zum offenen Fenster. Wirklich, er war froh, dass es offen stand, sonst hätte es wohl ein Scherbenhaufen gegeben. Also war der Uchiha noch immer hier in Konoha und hielt ein wachsames Auge auf ihn? Warum? Vertraute Sasuke ihm etwa nicht, oder wollte er einfach nur den Kazekage im Auge behalten?
 

Gaara erhob sich schließlich, blickte nochmals zum Fenster raus und betrachtete die Umgebung. Keine Person zu erkennen, weswegen er sich dem Kunai zuwendete und es aus der Wand zog. Eine Nachricht hing am Ende, welche er vom Kunai entfernte und sie erstmal für sich las. "Lass deine Finger von Naruto, sonst segnest du schon sehr bald das Zeitliche. Du kannst Naruto ausrichten, dass ich mich nun um seinen neuen Teamkameraden kümmern werde". Wie? Wer drohte ihm und was wollte der Typ von diesen Sai? War das etwa der Unbekannte, von dem Naruto die Knutschflecke besaß?
 

"Sasuke..." dachte sich der Blonde und starrte erneut zum Fenster raus und suchte die Umgebung ab. Wo war Sasuke denn nur? Konnten sie sich nicht treffen und miteinander reden? Sasuke musste nicht eifersüchtig sein und schon gar nicht auf Gaara. Nun, vielleicht doch ein bisschen, da der Kazekage wahrlich ernste Absichten besaß. Nur, Naruto wusste eben nicht, ob er es so weit kommen lassen würde, mit dem Wissen, Sasuke irgendwie zu hintergehen. Er würde es auch nicht toll finden, wenn der Uchiha so etwas mit ihm abziehen würde, obwohl ihre jetzige Beziehung zueinander noch ein großes Rätsel für Naruto war.
 

"Dieser Sai... Er ist in Gefahr, denke ich..." murmelte Gaara leise und lief zum Bett zurück. Rasch überreichte er dem Kleineren die Nachricht, welcher sie mit seinen Augen überflog, nur um hastig aus dem Bett zu springen. "Sasuke... Mach keinen Unsinn..." dachte er sich insgeheim und suchte seine Klamotten zusammen. Notfalls müsse er gegen den Uchiha kämpfen, wenn dieser nicht mit sich reden ließ.
 

"Warte, ich komme...". "Nein, du bleibst hier, Gaara. Ich muss ihn aufhalten, denn nur ich habe noch Einfluss auf ihn, wenn überhaupt" erwiderte Naruto schnell, zog sein Stirnband fest und eilte zur Tür. "Bitte, bleib hier und warte auf mich. Ich muss Sai helfen, bevor ihm wirklich etwas passiert" rief er nochmals, zog die Tür hinter sich zu und rannte die Stufen hinunter. Gott, was hatte er nur angestellt? Er hätte Sai niemals diese dumme Idee ausführen lassen dürfen, denn nun ging es ihm sicherlich an den Kragen.
 

"Ich kann nicht warten, Naruto... Ich muss mit eigenen Augen sehen, wer für dich töten würde" dachte sich der Kazekage und griff zu seinem Sandbehälter. Wenn er dem Blonden unauffällig folgte, dann würde das Geheimnis um den mysteriösen Unbekannten sicherlich bald gelüftet werden. Wer würde für Naruto so weit gehen? Hastig rannte er ebenfalls die Stufen hinab, sah sich draußen um und erblickte den Blonden nicht weit von sich entfernt. Gut, gleich würde er wissen, wer ihm mit dem Tod drohte, würde er nicht die Finger von Naruto lassen.

Du bedeutest mir sehr viel!

"Sasuke... Du verstehst das total falsch" dachte sich Naruto und sprang über die Dächer hinweg, sein Ziel anvisierend, welches er schon sehen konnte. Zum Glück wusste der Blonde, wo Sai wohnte. Hoffentlich kam er nicht zu spät, denn er traute Sasuke im Moment alles zu. Stellte sich ihm nur die Frage, warum der Uchiha so weit gehen würde? Sie waren doch kein Paar, oder etwa doch? Naruto wusste es nicht, beschleunigte sich nochmals, da er wirklich ein ungutes Gefühl in der Magengegend verspürte.
 

Gaara hielt ein wenig Abstand, hatte auch er ein ungutes Gefühl, da er nicht genau wusste, was nun auf ihn zukommen würde. Naruto schien jedenfalls sehr wohl zu wissen, welche Gefahr dessen Teamkamerad drohte und diese Tatsache ließ den Kazekage grübeln. Wer hatte ihm diese Drohung zukommen lassen? Kannte er diese Person wohlmöglich? Gleich würde er es sicherlich wissen.
 

Naruto hielt auf einem Dach, schlich sich schließlich leise voran, da er nun keine Geräusche verursachen durfte. Zwar lief die Zeit gegen ihn, doch wusste er um die Wachsamkeit seines besten Freundes, dessen Sinne immer geschärft waren. "Ich höre Stimmen... Das ist..." dachte sich der Blonde und lauschte gespannt. Zum Endes des Daches schleichend, ging er dort in die Hocke, um den Worten zu folgen, welche nun ausgesprochen wurden.
 

Sai stand an der Wand gelehnt, bewegte sich nicht und sah auf sas Schwert, welches ihm an die Kehle gehalten wurde. Er hatte es gewusst und als er leise Geräusche vom offenen Fenster her gehört hatte, hatte er sein Kunai unter dem Kopfkissen bereit gehalten. Es war auf einmal zu still im Raum geworden und vorsichtig hatte er aufgesehen, ehe ihm ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen war. "Das Sharingan" war es ihm sofort in den Sinn gekommen, ehe die nächsten Momente viel zu schnell an ihn vorbei gezogen waren.
 

Nun stand er hier, sah Sasuke unbeeindruckt an, dessen Augen ihn langsam zu durchbohren versuchten. Warum? Sai hatte mit dessen Besuch gerechnet, aber das es dem Uchiha so ernst mit Naruto war, verwunderte ihn doch sehr. Konnte es denn sein, dass der Uchiha den Blonden liebte und deswegen diese Show hier abzog?
 

"Du bist ein schlechter Ersatz für mich und... Noch ein schlechterer Umgang für Naruto. Folgendes werde ich dir nur einmal sagen, also hör mir genau zu...". Sai sah noch immer unbeeindruckt zu Sasuke, dessen Sharingan an Intensität zunahm. Deutlich konnte Sai die Wut und unbändigen Hass in den roten Augen erkennen, ehe Sasuke sich zu ihm vorbeugte und den Schwarzhaarigen vor sich noch fester ins Visier nahm.
 

"Kommst du Naruto noch einmal zu nahe, wirst du höllische Qualen erleiden. Jeden einzelnen Knochen werde ich dir brechen, solltest du meine Worte nicht ernst nehmen". Leise, jedoch sehr bedrohlich erklangen die Worte, welche einen kalten Schauer über Sai's Rücken laufen ließen. Sai zweifelte nicht an, dass der Uchiha seine Drohung durchführen würde, würde er Naruto nochmals zu nahe treten.
 

"Ich zweifel an deinen Worten nicht, aber du solltest wissen, dass Naruto und ich nur Freunde sind. Bevor du mir drohst, Sasuke, solltest du die Hintergründe in Erfahrung bringen, denn ich habe Naruto nicht ohne Grund umarmt". Sai hielt an seiner Meinung fest, denn er war gewillt, die vorhin entstandene Situation zu erklären. Fragte sich nur, ob Sasuke überhaupt mit sich reden ließ?
 

Naruto rutschte noch weiter zum Rand des Daches, wollte sich mit der rechten Hand bei der Regenrinne abstützen, doch bemerkte er zu spät, dass diese locker zu sein schien, weswegen er vornüber fiel. Ein erschrockener Laut entwich seiner Kehle, ehe er mit der linken Hand so gerade eben noch den Rand zu fassen bekam, weswegen er nun in der Luft baumelte. Leise seufzte Naruto, denn das war nun wirklich knapp gewesen. Scheinbar musste er nicht eingreifen, da Sasuke wohl nur seine Ansicht klarstellen wollte. Sai sei ein schlechter Umgang für ihn? Wie kam Sasuke denn auf so etwas?
 

Sasuke hatte sehr wohl ein Geräusch gehört, sah zum Fenster rüber und erblickte zwei Füße, welche vor dem Fenster baumelten. Dumm war er nicht, um zu wissen, dass es sich um Naruto handeln musste. Hätte ihn gewundert, wenn der Kleinere nicht aufgetaucht wäre, um ein wachsames Auge auf ihn zu halten. Gut, wenigstens traute Naruto ihm zu, dass er für den Blonden töten würde.
 

"Es war noch nie deine Stärke, dich ohne Geräusche zu verstecken und im Verborgenem nach Informationen zu suchen. Manche Dinge ändern sich eben nie, nicht wahr, Naruto?". Der Blonde errötete, da Sasuke ihn scheinbar bemerkt hatte Verdammte Regenrinne, fluchte Naruto insgeheim. Er hätte sich nicht verraten, wäre er nicht beinahe vom Dach gefallen.
 

Mit einem murrenden Laut ließ er los und sprang zum offenen Fenster rein. Seine Miene zeigte deutlich, dass es ihm nicht passte, dass Sasuke solch eine Meinung von ihm hatte. Er konnte auch anders, aber nun hatte er sich verraten und stand vor Sasuke, welcher Sai sein Schwert an die Kehle hielt. Es wurde Zeit, die ganze Angelegenheit zu erklären, bevor Sasuke wirklich noch etwas Unüberlegtes tat.
 

"Sasuke... Lass dein Schwert sinken und hör mir zu... Es ist nämlich nicht so, wie du vielleicht denkst". Der Uchiha sah nun wieder zu Sai, welcher noch immer ruhig und gelassen bei der Wand lehnte und ihn mit einem vorsichtigen Blick bedachte.
 

"So? Wie soll es denn dann sein, Naruto? Für mich sahen seine und vor allem Gaara's Absichten sehr eindeutig aus... Du hast mir ein Versprechen gegeben, aber...". "Hör mir bitte zu, Sasuke... Gib mir doch wenigstens die Chance, dir die Sache zu erklären... Vertraust du mir etwa nicht?". Naruto sah abwartend zum Uchiha rüber, dessen Augen nun wieder ihre normale Farbe annahmen und den Blickkontakt zu ihm herstellten. Langsam ließ Sasuke sein Schwert sinken, denn der letzte Satz trieb ihn dazu, Naruto sein Gehör zu schenken.
 

"Ich höre..." murmelte der Schwarzhaarige und sah den Kleineren nun ebenfalls abwartend an. Er vertraute Naruto, jedoch dessen Teamkamerad nicht und noch weniger dem Kazekage, welcher Naruto trotz der Knutschflecke ein weiteres Mal geküsst hatte. Vielleicht sollte er Gaara wirklich aus den Weg räumen, denn er stellte in Sasuke's Augen nur ein Störfaktor dar, welcher beseitigt werden musste.
 

Der Kazekage hatte sich nun näher ans offene Fenster gewagt, nachdem Naruto durchs Fenster geklettert war. Er hörte der Unterhaltung zu und als Naruto den Namen seines besten Freundes ausgesprochen hatte und im nächsten Moment der Name des Rothaarigen fiel, ausgesprochen von einer Person, welche eigentlich gar nicht in Konoha sein dürfte, wagte Gaara einen vorsichtigen Blick durchs Fenster rein. Er glaubte seinen Augen nicht, da er deutlich Uchiha Sasuke erkennen konnte. Er war dieser Unbekannte? Nein, dass konnte doch gar nicht sein, oder?
 

"Sai weiß, dass du letzte Nacht bei mir gewesen bist... Bevor du mich nun anschreist, hör mir zu..." begann Naruto und sein Blick duldete keinen Einwand, oder gar Widerspruch. Sasuke's Miene blieb unverändert, denn er hatte sich durch sein Auftauchen sowieso verraten. Sollte Naruto erklären, er würde ihm zuhören.
 

"Ich habe Sai meine momentane Lage erklärt, da ich zuvor Stress mit Gaara hatte, weil er natürlich wissen wollte, von wem die Knutschflecke auf einmal sind. Sai kam auf die Idee, sich als mein Freund auszugeben, damit mir die Fragen erspart bleiben, aber... Ich konnte Gaara einfach nicht belügen und schon gar nicht seine Gefühle für mich verletzen". Naruto atmete tief durch, während Sai leicht seinen Kopf schüttelte. Es wäre besser gewesen, hätte der Blonde diese Notlüge benutzt, denn nun stand er wieder inmitten von unangenehmen Fragen, welche Naruto doch gar nicht beantworten wollte.
 

"Naruto... Manchmal ist eine Notlüge besser... Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Gaara hinter eure Treffen kommt. Ich habe dir mein Wort gegeben und werde weiterhin schweigen, aber sollte Gaara diese Sache hier herausfinden... Er darf nicht schweigen, weil er der Kazekage ist" erwähnte Sai leise, denn er wollte seine Bedenken ausgesprochen haben. Es sah auch nicht so aus, als hätte Sasuke einen Angriff auf Konoha vor. Nein, es schien ihm einzig und allein um Naruto zu gehen.
 

"Kein Problem... Ich beseitige ihn, da er mir eh ein Dorn im Auge ist. Wer braucht ihn schon?". Naruto trat näher an den Uchiha heran, legte bestimmend seine Hände auf dessen Schultern und sah eindringlich in die schwarzen Tiefen, welche wieder so kalt wirkten. Sasuke konnte seine Worte doch nicht ernst meinen, oder?
 

"Sasuke... Ich...". "Sieh mich nicht so flehend an, Naruto... Er hätte einfach seine Finger von dir lassen sollen" murrte der Schwarzhaarige und sah weiterhin in die blauen Augen des Kleineren, welcher seinen Kopf leicht schüttelte. Ein kleines Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, da sein Herz so kräftig in seiner Brust schlug. Wieso freute er sich so sehr, dass Sasuke eifersüchtig war? Eigentlich müsste es ihn doch nerven, aber aus irgendeinem Grund tat es das nicht. Warum?
 

"Warum bist du nur so eifersüchtig, Sasuke? Stört es dich wirklich so sehr, wenn mich eine andere Person so berührt, wie du es letzte Nacht getan hast?". Unverändert starrte Sasuke weiterhin in die blauen Seen, welche einen seltsamen Glanz angenommen hatten. Erfreute diese Tatsache den Kleineren wohlmöglich? Sasuke würde nun keine Antwort geben, denn sie waren nicht allein und außerdem wusste Naruto seine momentanen Empfindungen doch sowieso.
 

"Ich hätte es wissen müssen..." ertönte es plötzlich vom Fenster, ehe sich der Kazekage zu erkennen gab. Naruto drehte sich erschrocken um, denn mit Gaara hatte er nun gar nicht gerechnet. Wieso war der Rothaarige nicht bei ihm zu Hause geblieben? Was sollte er denn nun tun? Nun wusste der Kazekage, um wem es sich wirklich handelte.
 

"Als ich dich fragte, ob du in Sasuke verliebt bist, warst du da ehrlich zu mir? Du hast schon wieder gelogen, oder sehe ich das falsch?". Gaara verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Naruto forschend an. Dieser Uchiha war also der Unbekannte, welcher sogar töten würde, nur um Naruto für sich allein zu haben. Woher nahm er sich dieses Recht? Er hatte den Blonden einfach alleine gelassen und nun tauchte er auf und wollte Naruto für sich allein beanspruchen?
 

Rasch erschien das Sharingan in den schwarzen Tiefen, während kleine Blitze um Sasuke herum tänzelten. Erschrocken wich Naruto zurück, wurde zur Seite geschoben, während die blauen Augen jede noch so kleinste Bewegung des Uchiha's verfolgten. "Du hast Mut, Gaara... Zuviel Mut kann manchmal tödlich enden..." zischte Sasuke und fixierte den Kazekage, während er bestimmend Naruto hinter sich zog.
 

"Du willst mir drohen, Uchiha? Bedenke, in welcher Lage du dich befindest". Gaara ließ sich von Sasuke's Drohung nicht beeindrucken und auch, wenn er nun nicht mehr Shukaku's Kräfte besaß, so konnte der Kazekage seinem Sand beliebige Befehle erteilen, um sich notfalls zu schützen.
 

"Sollte ich das? Wir werden gleich sehen, wer hier...". Sasuke stoppte bei seiner Ausführung, da Naruto nun wieder vor ihm stand und bestimmend die Arme um ihn schlang. "Beruhige dich, Sasuke... Tu ihm nichts... Versprich es mir, bitte". Ein leises Knurren konnte der Blonde dicht neben seinem Ohr vernehmen, ehe er einen Arm um sich spürte.
 

"Wenn ich ihn nicht töten darf, Naruto, wirst du mich verlieren". Was sagte Sasuke denn da? Wie sollte er dessen Aussage denn nun deuten? Ungläubig starrte Naruto zum Uchiha auf, dessen Augen noch immer rötlich schimmerten. "Was sagst du denn da?". "Was glaubst du, wird passieren, wenn ich ihn am Leben lasse? Es gäbe keine Treffen mehr".
 

Naruto senkte seinen Kopf, da er nun verstanden hatte. Ja, Gaara würde vermutlich bald Tsunade über Sasuke's Auftauchen informieren und somit würde sich der Uchiha in Gefahr begeben, würde er weiterhin irgendwelche Besuche bei ihm abstatten. Gab es denn keine Lösung für dieses Problem, ohne einen Menschen gleich töten zu müssen? Er wollte nicht, dass Sasuke den Kazekage tötete, nur damit sie sich weiterhin sehen konnten.
 

"Gaara... Ich möchte dich...". "Kommt nicht in Frage, Naruto. Du kennst meine Meinung zu ihm. Er ist ein abtrünniger Shinobi, der sein Dorf und auch dich verraten hat. Wie kannst du...". Sofort verstummte der Kazekage und biss sich auf die Unterlippe. Er tat es schon wieder, obwohl er Naruto nicht mehr hatte verletzen wollen. Er sah nicht, wie Sasuke sein Schwert erhob und wie sich zischende Blitze um das kalte Metall schlängelten.
 

"Sasuke..." murmelte Naruto und zog den Kopf des Schwarzhaarigen zu sich runter. Wenn Sasuke nicht auf Worte hörte, dann vielleicht auf dieses Mittel, oder? Sai sah sofort in eine andere Richtung, da er nicht so genau wusste, ob er nun gerade störte. Wieso musste sich überhaupt alles in seiner Wohnung abspielen? Konnte Naruto seinen Schwarm nicht mit zu sich nach Hause nehmen? Obwohl, da war noch Gaara, welcher nun ein geschocktes Gesicht zog und scheinbar nicht wusste, was er von allem halten sollte.
 

"Naruto..." dachte sich der Uchiha und ließ tatsächlich sein Schwert sinken, steckte es zurück in die Scheide und formte ein Fingerzeichen. Rasch riss er sich von diesen sündhaften Lippen los, welche ihn einfach überfallen hatten, ehe er einen auffordernden Blick zu Sai warf. "Verstanden... Ich werde mein Möglichstes versuchen" gab der Ältere von sich und sah dabei zu, wie Sasuke und auch Naruto durch ein Jutsu aus seiner Wohnung verschwanden. Gut, nun müsste er sich nur noch um den Kazekage kümmern, aber ob er ihn überzeugen könne? Sai war sich sicher, dass da noch ein hartes Stück Arbeit auf ihn wartete.
 

Ganz woanders, in einem kleinen Waldstück vor Konoha, tauchte Sasuke mit Naruto wieder auf. Sofort wurde der Blonde an einen Baumstamm gedrängt, ehe er in einen zärtlichen Zungenkuss gezogen wurde. "Ich bin nur ein Doppelgänger, Naruto..." hauchte Sasuke nahe an dessen Ohr, nachdem er sich von den Lippen des Kleineren hatte lösen können, knabberte an Naruto's Ohrläppchen, welcher ein erregtes Keuchen von sich gab.
 

"Habe ich mir schon gedacht" erwiderte Naruto und schob Sasuke ein wenig von sich. Verwunderung stand dem Uchiha ins Gesicht geschrieben, ehe er schließlich bestimmend an den Baumstamm gedrückt wurde und im nächsten Moment weiche Lippen an seinem Hals spürte, welche sich an seiner Haut festsaugten. "Naruto... Kein Knutschfleck" keuchte der Schwarzhaarige, doch wurde sein Flehen scheinbar nicht erhört.
 

Naruto ließ nur für wenige Sekunden von Sasuke's Hals ab und grinste diabolisch, da sein bester Freund wohl nicht so erfreut zu sein schien. "Du schuldest mir noch einen großen Gefallen, Sasuke. Du hast mich schließlich in eine Lage gebracht, in der ich nicht sein wollte".
 

Der Schwarzhaarige lehnte sich zurück, sah er natürlich ein, dass er Naruto wohl schon etwas schuldete, da er den Kleineren in Schwierigkeiten gebracht hatte. Ein fester Biss ließ ihn keuchen, während er seine Hände erhob und diese auf Naruto's Schultern legte, um etwas Halt zu bekommen. Das war wohl die Rache für die etlichen Bisswunden, welche er Naruto in der letzten Nacht zugefügt hatte, oder?
 

Beruhigend leckte der Blonde über die Bisswunde, befriedigte es ihn natürlich nicht, weil ein Doppelgänger vor ihm stand und somit der echte Sasuke keinen Schaden davon trug. Nun, für diesen Moment würde es reichen und eines schwor sich Naruto jetzt schon. Würde der echte Sasuke wieder vor ihm stehen, würde der Uchiha noch in diesen Genuss kommen.
 

"Du solltest nun besser nach Hause gehen, Naruto... In ein paar Tagen werde ich dich holen, sofern du das möchtest". Sofort verschwanden die weichen Lippen, während der Blonde traurig zum Uchiha aufblickte. Ja, in ein paar Tagen wollte Sasuke ihn holen und bis dahin müsse er eine Entscheidung getroffen haben. Nur, wollte er sein Zuhause wirklich für Sasuke verlassen? Konnten sie nicht einfach wieder zu Team Sieben werden, wie es früher einst gewesen war?
 

"Ich kann nicht zurück, auch wenn du dir das wünschst. Ich bin diesen Weg gegangen und... Es gibt kein Zurück mehr. Entweder, du kommst mit mir und ziehst mit mir von Dorf zu Dorf, oder du bleibst hier und wirst ewig auf meine Rückkehr warten müssen". Naruto blickte traurig gen Boden, denn er hatte diese Worte schon erwartet. Ja, beim Tal des Endes hatte Sasuke auch gemeint, dass es kein Zurück mehr gäbe. Warum denn nicht? Gab es wirklich keinen anderen Weg?
 

"Ich würde dir gern sagen, dass ich mit dir komme, aber... Was wird dann aus meinen Freunden? Du vergisst, dass ich den Neunschwänzigen in mir trage und... Was wird aus deiner Rache an Itachi?". Sasuke seufzte, ehe er sich beim Baumstamm hinunter gleiten ließ und den Blonden mit sich zog. Zwischen seinen Beinen kam der Kleinere zum Sitzen, während Sasuke ihn in die Arme schloss.
 

"Wenn du nicht mehr in Konoha bist, dann sieht Akatsuki keinen Grund mehr darin, Konoha anzugreifen. Meine Rache werde ich noch bekommen, doch bis dahin muss ich noch stärker werden. Orochimaru kann mir auch nichts mehr beibringen und deswegen sehe ich keinen Grund mehr, ihm meinen Körper zu überlassen". Naruto nickte langsam, während er sich an die Brust seines besten Freundes lehnte. So sah also die momentane Lage aus? Ja, Sasuke behielt Recht mit seiner Aussage. Wenn Naruto nicht mehr in Konoha wäre, würde Akatsuki auch nicht hier auftauchen, denn dies würde früher, oder später mit Garantie passieren. Er würde somit sein Dorf mit sein Verschwinden auf eine gewisse Art und Weise beschützen, oder?
 

"Und trotzdem suche ich immer noch nach dem Grund. Sasuke... Sag mir, warum du mich mitnehmen willst? Was empfindest du wirklich für mich?". "Wenn ich dir nun die gleiche Frage stelle, könntest du mir dann eine ehrliche Antwort geben?" antwortete Sasuke sofort und sah forschend in die blauen Seen, welche zu ihm aufblickten. Deutlich konnte er die Zweifel in ihnen erkennen und auch soviel Zuneigung, welche Naruto dem Uchiha entgegen brachte.
 

"Ich... Also eigentlich... Ich weiß es nicht". Ein rötlicher Schleier erschien auf Naruto's Wangen, ehe er wieder die Lippen des Uchiha's auf seinen spürte. Wieso fühlte er sich nur so sehr zu Sasuke hingezogen? Wieso klopfte sein Herz so schnell, wenn er vom Schwarzhaarigen so sinnlich geküsst wurde? War er wirklich etwas Besonderes für seinen besten Freund?
 

Sasuke löste ihren leidenschaftlichen Kuss schließlich, nur um über die feinen Narben mit seinen Fingerkuppen zu gleiten, welche Naruto auf seinen Wangen trug. "Reicht es dir, wenn ich dir sage, dass du mir sehr viel bedeutest und das du der Einzige bist, mit dem ich solche Berührungen austauschen will?". Abwartend sahen die schwarzen Tiefen zum Blonden hinab, dessen Wangen sich noch mehr verfärbten, ehe Naruto seine Hand erhob und sich verlegen am Kopf kratzte.
 

"Also... Was sagst du denn da für Sachen, Sasuke? Von dir bin ich solche Worte überhaupt nicht gewohnt und das... Du machst mich ganz verlegen". Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern, ehe der Blonde an Sasuke's Brust gezogen wurde und genießerisch die Augen schloss. Eine Weile wollte er noch diese Nähe genießen, bevor er schließlich nach Hause ging und sich seinen neuen Problemen stellte. Hoffentlich hielt Gaara den Mund und ließ den Blonden selbst entscheiden. Er wollte Sasuke jedenfalls nicht verlieren.
 

Auch Sasuke schloss nun seine Augen, während er Naruto noch ein wenig näher an seine Brust zog. Er wusste, der Blonde wollte diese Nähe noch für einige Minuten, oder gar Stunden genießen, bevor sie sich wieder trennen mussten. Was würde nun passieren? Schaffte es der Teamkamerad des Kleineren den Kazekage zu überzeugen? Große Hoffnungen hegte Sasuke wirklich nicht und sollte Gaara ihn wirklich bei Tsunade verpfeifen, würde er in ein paar Tagen in Konoha auftauchen und Naruto trotzdem mit sich nehmen. Bis dahin hatte der Kleinere in seinen Armen noch Zeit, um sich über seine Gefühle im Klaren zu werden, obwohl der Uchiha bereits wusste, oder eher erahnte, was der Blonde für ihn wirklich empfand.

Ein unglaublicher Deal!

Nach wenigen Stunden, für Naruto kamen sie eindeutig zu kurz vor, stand er vor seiner Wohnungstür. Diese Nacht hatte er nicht mit Sasuke verbringen dürfen, handelte es sich sowieso nicht um den echten Uchiha und außerdem gab es noch Redebedarf mit den Kazekage, welcher nun von Sasuke's plötzlichen Auftauchen wusste. Was würde nun geschehen? Durfte Naruto seinen besten Freund noch weiterhin sehen, ohne dadurch in Schwierigkeiten zu geraten?
 

"Na gut... Ich muss das jetzt hinter mich bringen" seufzte Naruto und schloss seine Wohnungstür auf. Ob Gaara überhaupt hier war? Ohne Schlüssel käme er nicht rein und unten vor der Haustür hatte Naruto ihn nicht gesehen. Warum musste er eigentlich alleine mit Gaara reden? Es ging hier doch größtenteils um Sasuke, oder nicht? Wieso konnte der Uchiha ihm keinen Beistand leisten?
 

"Du schaffst das schon, Naruto... Wenn Gaara wirklich so sehr auf dich steht, dann wirst du in der Lage sein, ihn um den Finger zu wickeln. Übertreib es nur nicht, sonst stehe ich nächstes Mal persönlich vor deiner Tür". Toll, dachte sich Naruto insgeheim und biss die Zähne aufeinander. Sasuke wollte also wirklich, dass er mit den Gefühlen des Kazekage spielte? Sasuke musste doch eigentlich genau wissen, dass der Blonde genau das nicht konnte, oder?
 

Nochmals seufzte Naruto, ehe er die Klinke betätigte und die Tür öffnete. Dunkelheit kam ihm entgegen und doch sah er sich suchend um, nur um Gaara nicht zu entdecken. Gut, dann blieb ihm also noch Zeit, um über alles in Ruhe nachdenken zu können. Leise schloss er die Türe hinter sich, zog sich anschließend die Schuhe aus und lief über den kurzen Flur. Als er sein Wohn und Schlafzimmer erreichte, sah Naruto sich auch hier um, erblickte das offen stehende Fenster, welches er leise schloss.
 

"Er ist nicht hier... Wenn ich das gewusst hätte, dann...". Ja, was dann? Wäre er das Risiko wirklich eingegangen und hätte Sasuke mit zu sich nach Hause genommen? Es war dem Blonden vor einigen Minuten schon so schwer gefallen, dem Doppelgänger das Jutsu auflösen zu lassen, damit der echte Sasuke über alles in Kenntnis gesetzt werden würde. Was hatte der Doppelgänger noch mal gesagt, bevor er sich in Rauch aufgelöst hatte?
 

"Pass auf dich auf, Naruto... Gedulde dich noch ein bisschen und zieh nicht solch ein Gesicht". Naruto sollte also noch warten? Wie lange und lohnte es sich überhaupt zu warten? "Sasuke... Was machst du nur mit mir?" murmelte der Blonde und zog die Schublade seines Nachtschrankes auf. Ein Stirnband kam zum Vorschein, dessen Zeichen mit einem Kratzer durchgestrichen worden war.
 

Mit beiden Händen umfasste Naruto dieses Stirnband, legte sich anschließend ins Bett und starrte an die Zimmerdecke. So lange hatte er nach seinem besten Freund gesucht und nun ergab sich diese Chance, für immer bei Sasuke bleiben zu können. Sicher, er müsse dafür sein Zuhause verlassen und vor allem seine Träume aufgeben, aber waren diese Träume nicht bedeutungslos, wenn er nicht beim Uchiha sein konnte? Sie waren noch immer ein unschlagbares Team, auch wenn es für Außenstehende nicht so aussehen mochte.
 

Plötzlich wurde das Licht eingeschaltet und für einige Sekunden konnte der Blonde überhaupt nichts sehen, war er doch an die Dunkelheit gewöhnt gewesen. Blinzelnd sah er schließlich zur Tür, welche zur Küche führte und erblickte den Kazekage, welcher im Türrahmen stand. Wie kam er hierher und wieso hatte Gaara sich nicht schon viel früher zu erkennen gegeben?
 

"Hattest du wenigstens deinen Spaß?" wollte Gaara wissen und sah den Kleineren ausdruckslos an. Bisher hatte er noch nichts unternommen, da dieser Sai auch so lange auf ihn eingeredet hatte. Warum sollte er für Naruto schweigen? Es war ihm nicht erlaubt, auch wenn er den Blonden noch so sehr mochte. Naruto musste ihn einfach verstehen, denn als Kazekage durfte er nicht zusehen und müsse den Hokage informieren.
 

"Ich..." erwiderte Naruto und senkte seinen Blick. Spaß, dachte er sich. Nun, hätte er einfach mal Spaß gehabt, denn nun wusste er nicht, ob er Sasuke überhaupt noch mal zu Gesicht bekommen würde. Er wollte den Uchiha nicht verlieren, nur weil Gaara zu Tsunade ging und alles erzählte. Was also tun, um genau das zu verhindern? Sollte er sich gegen Gaara stellen? Würde er somit nicht schon Konoha verraten?
 

"Gaara... Ich... Bitte verschweige die Sache mit Sasuke. Er hat keine bösen Absichten und...". "Bist du dir im Klaren, was du da redest? Ich bin verpflichtet, solche Dinge zu melden. Auch wenn ich dich sehr mag, Naruto... Diesen Gefallen kann ich dir nicht tun". Der Kazekage blickte gen Boden, war er zu Anfang noch sehr laut gewesen, doch gegen Ende immer leiser geworden. Er wollte Naruto auch gar nicht verletzten, nicht schon wieder, aber diesmal blieb dem Rothaarigen keine andere Wahl.
 

"Verstehe... Vielleicht will ich deswegen kein Hokage mehr werden? Ich habe mich vor Jahren entschieden und so lange ich Sasuke nicht sicher in Konoha weiß, werde ich dieses Amt auch niemals antreten". Gaara sah sehr wohl die Entschlossenheit in den blauen Seen, weswegen er sich seine Antwort verkniff. Dem Kleineren war einfach nicht zu helfen, völlig gleich, was für Argumente Gaara auch noch vorbringen würde.
 

"Gut, du willst Tsunade also alles erzählen? Tu es und ich verschwinde für immer aus Konoha und werde Sasuke begleiten". Der Kazekage glaubte etwas an den Ohren zu haben, denn Naruto konnte seine Worte doch nicht ernst meinen, oder? Er wollte für Sasuke sein Dorf verraten? Nein, der Blonde sagte das nur so, oder?
 

"Starr mich nicht so verwundert an, Gaara. Sasuke hat mich gefragt, wie weit ich für ihn gehen würde... Ich bin mir zwar immer noch ein bisschen unsicher, aber wenn du Tsunade von Sasuke erzählst, dann gehe ich... Sasuke wird sich auch bestimmt über meine Entscheidung freuen". Naruto wollte einfach, dass Gaara einsah, wie wichtig ihm der Uchiha doch war. Er würde es tun, sollte Gaara nun wirklich meinen, er müsse Tsunade aufsuchen.
 

"Was hat Sasuke nur mit dir angestellt? Merkst du überhaupt, was du da sagst? Dir kann Konoha doch nicht völlig egal sein, Naruto... Du kannst doch nicht für einen abtrünnigen Shinobi...". Gaara verfluchte sich für seinen letzten Satz, da er nun an die Wand gepresst wurde und in rötlich schimmernde Augen blickte. Warum wollte Naruto ihn nicht verstehen? Wieso wurde er nun wieder mit solch einen wütenden Blick angesehen?
 

"Nenn Sasuke nicht so, hast du verstanden? Was verstehst du denn schon? Weißt du eigentlich, wie wichtig Sasuke mir in all den Jahren geworden ist?". Gaara schluckte, als sich rötliches Chakra um Naruto bildete und es plötzlich so heiß an seinen Schultern wurde. Dieses Chakra. Er hatte Naruto noch nie in diesen Zustand gesehen und eigentlich wollte er solch eine Situation auch vermeiden, aber scheinbar hätte er seinen Mund halten sollen, um Naruto nicht so in Rage zu bringen.
 

"Wieso, Naruto? Liebst du Sasuke so sehr, dass du durch diese Gefühle alles aufgeben willst? Dein Zuhause, deine Freunde und deine Träume? Kannst du mir mit Gewissheit sagen, dass Sasuke dir die gleichen Gefühle entgegen bringt?". Plötzlich ließ Naruto von ihm ab und ließ sich auf die Knie fallen. Mit traurigen Blick sah er gen Boden und versuchte seine innere Ruhe wieder herzustellen. Wieso hatten diese Fragen so sehr geschmerzt?
 

"Naruto?" fragte der Kazekage leise und hockte sich zum Blonden hinab, dessen Schultern auf einmal bebten. Hatte er etwas Falsches gesagt? Wieso vergoss Naruto nun Tränen? "Naruto, was ist...". "Ich weiß es nicht, Gaara. Ich weiß bald überhaupt nichts mehr... Ich mag Sasuke sehr und ich bereue die letzte Nacht mit ihm auch nicht. Ich... Ich wünschte, ich wüsste, wie ich für ihn empfinde und noch mehr wünsche ich mir, dass er mir sagt, wie er für mich fühlt?". Ihm reichte diese Aussage einfach nicht. Viel bedeuten. Was hieß das denn schon? Wieso sagte der Uchiha ihm nicht die Wahrheit? Wusste er seine Gefühle selbst nicht so genau zu erklären, wie es bei Naruto der Fall war?
 

"Du möchtest, dass er dir seine Liebe gesteht? Und wenn er das tut, wie würdest du dann reagieren?". Naruto schüttelte seinen Kopf, da er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Wie denn auch? Er war noch nie in solch einer Situation gewesen und außerdem warf Sasuke's Verhalten so viele Fragen auf. "Reicht es dir, wenn ich dir sage, dass du mir sehr viel bedeutest und das du der Einzige bist, mit dem ich solche Berührungen austauschen will?" kam ihm Sasuke's Satz wieder in den Sinn. Wieso reichte ihm diese Aussage denn einfach nicht?
 

Gaara seufzte, ehe er Naruto in eine Umarmung zog und leicht über dessen Rücken strich. Er konnte den Blonden nicht so leiden sehen und gleichzeitig verkrampfte sich sein Herz. Die Tatsache, dass Naruto soviel für den Uchiha empfand, tat so unsagbar Weh. Was spielte Sasuke nur für ein Spiel? Was wollte er genau von Naruto? War es nur eine Laune, oder hegte der Schwarzhaarige ernsthafte Absichten?
 

"Gaara... Schweige für mich, bitte... Ich möchte Sasuke weiterhin sehen und ich möchte in Ruhe über seinen Vorschlag nachdenken. Ohne Druck und...". Der Blonde hielt inne, als er sich an Sasuke's Satz erinnerte. Er solle Gaara um den Finger wickeln? Gut, dies wäre seine letzte Chance, um den Kazekage zu überzeugen und er war sich sicher, Gaara würde durch kleine Dienste seinerseits schweigen.
 

"Ich... Naruto, versteh doch. Ich bin der amtierende Kazekage und muss meinen Pflichten nachkommen. Es fällt mir...". "Du willst doch etwas von mir, oder? Kann ich dich wirklich nicht umstimmen? Auch nicht, wenn ich das hier tue?" unterbrach Naruto den Rothaarigen, ehe er seinen Kopf hob und leicht die Lippen des Kazekage berührte. Gaara wusste, auf was für ein Spielchen der Kleinere aus war und er wollte sich auch wehren, doch als sich diese weichen Lippen fordernd gegen seine pressten, keuchte er unterdrückt in ihren Kuss hinein. Es war falsch, keine Frage und doch war die Sehnsucht nach dem Blonden weitaus größer.
 

"Es tut mir leid, Gaara... Ich kann nicht zulassen, dass du Sasuke und mir in die Quere kommst und... Es tut mir leid, Sasuke, denn ich muss mein Versprechen brechen, damit Gaara schweigt". Hoffentlich konnte Sasuke ihn verstehen und mischte sich nicht ein. Er würde es ihm bei nächster Gelegenheit erklären, es zumindest versuchen und Naruto wusste schon, wie dieses Gespräch vermutlich ausfallen würde. Er konnte nur abwarten und hoffen, dass sein bester Freund sein Handeln verstand. Er tat es doch auch ein Stück weit für Sasuke, oder nicht?
 

"Naruto... Ich würde deine Dienste wirklich gern in Anspruch nehmen, aber...". "Dann tu es und schweig, mein verehrter Kazekage". Augenblicklich errötete Gaara, als er diese Worte vernahm, lehnte sich an die Wand zurück und spürte im nächsten Moment die weichen Lippen des Kleineren an seinem Hals. Nein, er musste sich gegen diese Berührungen wehren, denn wenn er nun darauf einstieg, dann müsse er schweigen. Warum geriet er nur in solch eine Situation? Wieso konnte er Naruto nicht einfach von sich stoßen und anschließend Tsunade aufsuchen? Er wusste doch genau, dass er nur geküsst wurde, um zum Schweigen gebracht zu werden, aber wieso konnte der Rothaarige diesen sündhaften Lippen nicht widerstehen, welche sich nun langsam an seinem Hals hinab küssten?
 

Mittlerweile hatte sich das rötliche Chakra wieder verzogen und auch Naruto's Augenfarbe hatte sich wieder normalisiert. Nur kurz ließ er von Gaara's Hals ab, um nun seinen eigenen Vorschlag zu erläutern. Er fand einfach keine andere Lösung, so sehr er auch überlegte. Die einzige Chance, um den Kazekage wirklich zum Schweigen zu bringen. Sein Vorschlag war einfach perfekt und Naruto war sich sicher, Gaara könne gar nicht anders und würde einwilligen.
 

"Ich schlage dir einen Deal vor, mein verehrter Kazekage". Ein verführerisches Lächeln erschien auf Naruto's Lippen, weswegen Gaara gut hörbar schluckte. Wieso sah der Blonde ihn so an? Er fand diesen Blick und dieses Lächeln so unwiderstehlich, dass es dem Kazekage wahrlich schwer fiel, seine Ruhe zu bewahren.
 

"Ich gebe dir alles, was sich dein Herz ersehnt und im Gegenzug wirst du schweigen". Gaara's Augen weiteten sich, da er glaubte, sich verhört zu haben. Naruto würde ihm alles geben, wenn er die Sache mit Sasuke verschwieg? Dieser Deal, wie Naruto diesen Vorschlag nannte, klang verlockend und doch durfte er nicht darauf eingehen. Er war der Kazekage und durfte nicht schwach werden.
 

"Ich... Ich kann nicht, Naruto...". "Doch, du kannst. Ich weiß sehr wohl, dass du mich willst. Ich komme dir entgegen, wenn du Sasuke's Auftauchen verschweigst". Verdammt, Naruto hatte so Recht, denn Gaara wollte den Kleineren wirklich. Sollte er vielleicht doch auf dieses Angebot eingehen? Nein, es wäre nicht richtig, weswegen Gaara seine Augen schloss und nur noch halbherzig seinen Kopf schüttelte. Er belog sich gerade selbst, denn seine Fassung bröckelte schon. Warum musste der Kleinere gerade auch so verdammt süß aussehen?
 

"Wie kann ich dich nur umstimmen? Du schadest dir doch nur selbst und...". Naruto ließ seine Hand in Gaara's Schritt wandern und strich hauchzart über die bereits entstandene Beule. Ein Keuchen wurde ihm geschenkt, während der Kazekage seinen Kopf in den Nacken warf. Nur noch ein bisschen, dachte sich Naruto und lächelte erneut verführerisch in Gaara's Richtung. "Ich finde, du solltest dich nicht länger quälen".
 

Plötzlich befand sich Naruto auf den Boden, dicht über ihm Gaara, welcher ihn aus verklärten Augen anblickte. Hatte Naruto nun endlich sein Ziel erreicht? Stieß Gaara an die Grenze seines eisernen Willens? Deutlich konnte Naruto die Lust in den türkisen Augen erkennen, welche langsam die Oberhand zu bekommen schien. Bald hatte er den Kazekage wirklich so weit.
 

"Du hast Recht, Naruto... Ich will dich, aber in meiner Position darf ich mir keine Fehler erlauben". Konnte Naruto seine Lage denn nicht verstehen? Diese weichen Lippen, welche sehnsüchtig darauf warteten, nochmals von Gaara in Besitz genommen zu werden. Gott, er vergaß sich bald, wenn Naruto nicht sofort einen anderen Blick aufsetzte.
 

"Ich weiß... Trotzdem überlegst du, nicht wahr? Dieses Angebot werde ich dir nicht noch einmal machen. Solltest du meinen Vorschlag ablehnen, werden wir wohl gegeneinander kämpfen müssen". Gaara nickte, denn er hatte sich so etwas schon gedacht. Wäre auch seltsam gewesen, wenn er ohne Weiteres zu Tsunade hätte gehen können, ohne jeglichen Widerstand. Blieb trotzdem noch die Frage, was er nun tun sollte? Kämpfen wollte er gegen Naruto nicht, aber er konnte doch unmöglich diesen Vorschlag annehmen, oder?
 

Abwartend sahen die blauen Seen zum Kazekage auf, welcher ziemlich unruhig wirkte. Lange mochte Naruto wirklich nicht mehr warten, denn seine Geduld währte wahrlich nicht lange. Und plötzlich passierte etwas, ließ Naruto innerlich grinsen, ehe er seine Arme um Gaara schlang. Naruto nahm gern die Lippen in Empfang, welche sich schüchtern auf seine legten, ehe der Blonde fordernd seine Zunge aus seinen Mund gleiten ließ und somit um Einlass bat.
 

"Einverstanden" keuchte Gaara in ihren Kuss hinein, obwohl er natürlich wusste, wie falsch sein Handeln nun war. Jedoch konnte er Naruto nicht widerstehen, welcher sich ihm so bereitswillig anbot. Er wollte doch nur ein bisschen Nähe vom Kleineren, mehr nicht. Er wollte nur diese Zweisamkeit genießen, auch wenn er durch sein Handeln einen schwerwiegenden Fehler beging. Zur Hölle mit Sasuke, wo auch immer sich dieser gerade aufhielt. Es war dem Rothaarigen egal, so lange er den Blonden unter sich sein Eigen nennen durfte.
 

Auf einem Dach, nicht weit von Naruto's geschlossenem Fenster entfernt, konnte man einen Schatten im Mondlicht sehen, welche sich dieses Spektakel beäugte. Unruhig biss sich die Person auf die Unterlippe, ehe ein Fingerzeichen erfolgte und sich die Person in Luft auflöste.
 

Ganz woanders, irgendwo in Oto-Gakure, schlug Sasuke seine Augen auf und knurrte wütend. Was hatte er da eben sehen müssen? Naruto machte mit dem Kazekage rum? Der Uchiha zwang sich zur Ruhe, um nicht sofort in Windeseile nach Konoha zu hasten. Er musste nun Ruhe bewahren, um sich auf seinem bevorstehenden Kampf zu konzentrieren. Genau, nun würde er erstmal Orochimaru einen Besuch abstatten und dann, wenn er dieses Ekel vernichtet hatte, würde er sich Gedanken über Naruto und Gaara machen.
 

"Du wirst schon sehen, Gaara. Du bist der Nächste auf meiner Todesliste" murmelte Sasuke und erhob sich von seinem Bett, auf welches er die ganze Zeit gesessen hatte, um zu meditieren. Er griff nach seinem Schwert, beäugte dieses kurz, ehe er seine Zimmertür fixierte. Sein Sharingan schimmerte, war er einfach zu wütend darüber, was er da eben hatte sehen müssen. Rache. Er würde Rache nehmen, weil Gaara seinen Naruto berührte. Gleich, nachdem er Orochimaru ins Nirwana befördert hatte, kam der Kazekage dran.

Neuigkeiten für Team Kakashi!

Zwei Tage waren bisher vergangen, seitdem Naruto diesen Deal vorgeschlagen hatte. Er schämte sich für sein Verhalten, schämte sich dafür, Sasuke so hinterhältig zu betrügen, denn anders konnte er sein Handeln nicht nennen. Das Schlimmste an der ganzen Sache war, er ahnte bereits, dass der Uchiha von seinem Treiben wusste. Er ahnte die Bedrohung, welche unaufhaltsam auf ihm zukommen würde, weswegen er sich einfach nicht mehr so sicher war. Er hätte eine andere Lösung finden müssen, doch stattdessen lieferte er dem Schwarzhaarigen eindeutige Gründe, um den Kazekage umbringen zu dürfen.
 

"Mit deinen Gedanken bist du schon wieder bei Sasuke, nicht wahr?". Gaara's Stimmte an seinem Ohr ließ den Blonden aus seine Gedanken schrecken, ehe er leicht den Kopf drehte und den Kazekage ansah, welcher hinter ihm saß und ihn in die Arme geschlossen hielt. Ach ja, dachte sich Naruto, denn er hatte für wenige Sekunden wirklich vergessen, dass er gar nicht alleine war.
 

"Sei ehrlich zu mir, Naruto. Du liebst ihn und nur deswegen willst du mir jeden meiner Wünsche erfüllen, oder?". Gaara spürte es und nur deswegen verlangte er von Naruto auch nicht, dass er mit ihm schlief. Eigentlich war dieser ganze Deal völliger Schwachsinn, da er bis jetzt noch keinen einzigen Wunsch an den Blonden gerichtet hatte. Außer in der Nacht vor zwei Tagen war nichts passiert, außer diese Umarmungen und hin und wieder ein kleines Küsschen.
 

"Wieso hast du bisher noch keinen einzigen Wunsch geäußert?" wich Naruto mit einer Gegenfrage aus, welche in seinen Augen auch berechtigt erschien. In der Nacht vor zwei Tagen hatte sich der Kazekage auch nicht gebremst und eine Kleinigkeit von ihm verlangt. Nichts Bewegendes und kaum der Rede wert und dennoch schämte sich Naruto so sehr. Er hatte sogar bei dieser Tätigkeit weinen müssen, weil er sich so gezwungen gefühlt hatte. Deswegen war es auch nur bei dieser Kleinigkeit geblieben.
 

"Sasuke hätte so etwas nie von mir verlangt, oder?". Naruto erinnerte sich noch sehr deutlich, wie er Gaara's Glied zögerlich in den Mund genommen hatte. Er hatte sich nicht direkt geekelt und er fand auch, dass Gaara ein hübscher Typ in seinen Augen war, aber in diesen einen Moment hatte er sich so sehr gewünscht, Sasuke würde unter ihm liegen und seinen Namen voller Lust schreien. Naruto fühlte sich einfach nur beschmutzt und hasste sich dafür, diesen dämlichen Deal jemals vorgeschlagen zu haben.
 

"Warum sprichst du denn nicht mit mir?" durchbrach Gaara erneut die Stille und drehte Naruto's Kopf in seine Richtung zurück. Seit endlosen zwei Tagen war der Blonde schon so schweigsam und sprach kaum noch mit ihm. Nein, der Kleinere verkroch sich lieber und dachte vermutlich pausenlos an Sasuke, welcher irgendwo im Nirgendwo war und sich bisher nicht mehr hatte blicken lassen, was Gaara natürlich stutzen ließ.
 

Plötzlich erhob sich Naruto vom Bett und zog sich wortlos die Schuhe an. "Heute Abend bin ich wieder da. Schnüffel mir also nicht hinterher, wie ein krankhaft eifersüchtiger Mensch". Gaara biss sich auf die Unterlippe, als er den ernsten, dennoch auch verletzenden Spruch hörte. Das hatte er wohl davon, weil er Naruto schon des Öfteren gefolgt war.
 

"Bis später, Naruto" murmelte der Kazekage und wenige Sekunden später hörte er, wie die Tür ins Schloss fiel und er nun mit seinen Sorgen alleine war. Er durfte nicht schweigen und doch tat er es Naruto zuliebe. Er brachte ein ganzes Dorf in Gefahr, weil er einen einzelnen Menschen nicht das Herz brechen konnte, obwohl sich Gaara sicher war, den Blonden dennoch die ganze Zeit über zu verletzen. Was sollte er nur tun? Wie könne er das Lächeln auf Naruto's Lippen zurück bringen?
 

Naruto lief nun durch die ziemlich belebten Straßen Konoha's, damit sein Kopf wieder etwas klarer wurde. Diese ganzen Gedanken um Sasuke und Gaara bereiteten ihm höllische Kopfschmerzen und dennoch schweiften seine Gedanken immer wieder zum Uchiha, welcher ihm inzwischen soviel bedeutete. Alles würde er für Sasuke tun, sogar Konoha verlassen, nur um beim Schwarzhaarigen zu bleiben. Er vermisste ihn so sehr und wollte endlich wieder dessen Arme um seinen Körper spüren. Nun, wenn Sasuke ihm überhaupt verzeihen konnte.
 

"Vielleicht liegt Gaara mit seiner Vermutung gar nicht so falsch und ich habe mich tatsächlich in Sasuke verliebt?". Völlig in Gedanken versunken, da sie ihm wichtiger waren, bemerkte er erst spät die Person, welche nach ihm rief und gegen welche er nun stieß. Erst als er zwei Hände auf seinen Schultern spürte, kam er Blonde langsam in die Realität zurück und blickte zu einem grauhaarigen Mann auf, dessen Gesicht er bis zum heutigen Tage noch nicht gesehen hatte. "Sensei..." murmelte Naruto leise und senkte seinen Kopf wieder.
 

"Naruto, ich muss mich bei dir entschuldigen. Es war auch nicht meine Absicht, aber...". Der Blonde sah wieder auf und blickte in ein blasses Gesicht, welches sich gen Boden senkte. Wieso war Sai mit Kakashi unterwegs und was tat seinem Teamkollegen denn leid? Mit fragenden Blick sah Naruto schließlich wieder zu seinem Sensei auf, welcher ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte, jedenfalls sah es für den Jüngeren so aus.
 

"Heute Morgen habe ich Sai getroffen und er wirkte ein wenig angespannt auf mich, als ich ihn nach dir fragte. Ich kam schnell darauf, dass etwas passiert sein muss und deswegen habe ich Sai darum gebeten, mir die Wahrheit zu sagen". Sofort wich Naruto zurück, während er Sai einen tödlichen Blick zuwarf. Wieso hatte der Schwarzhaarige sein Wort gebrochen? Er hatte es ihm doch versprochen, oder etwa nicht?
 

"Wie hast du Gaara dazu bringen können, Sasuke's Auftauchen bis jetzt zu verschweigen? Keine Sorge, ich habe nicht die Absicht, Tsunade davon in Kenntnis zu setzen, aber ich erwarte wenigstens ein paar Antworten" sprach Kakashi auch schon weiter, wollte er den Blonden erstmal beruhigen, da er sich scheinbar Sorgen und zugleich auch Vorwürfe machte. Jedoch unbegründet, da der Jounin Naruto's Handeln verstehen konnte. Der Jüngere wollte doch nur seinen besten Freund beschützen, oder?
 

"Ich..." begann Naruto leise, während er seinen Kopf erneut senkte. Kakashi wollte also wirklich die Wahrheit wissen? Könne sein Sensei vielleicht verstehen, warum er überhaupt so handelte? Verdammt, er wollte das alles nicht länger ertragen müssen. Dieser Deal, welcher so falsch in seinen Augen war und diese Geheimnisse, welche nach und nach ans Tageslicht gerieten. Wieso wurde ihm sein Leben so schwer gemacht?
 

"Ich halte das nicht länger aus... Ich werde Konoha verlassen, wenn Sasuke mich holen kommt" murmelte der Blonde traurig lächelnd, ehe er zu Kakashi aufblickte, dessen Hand er auf seiner Schulter spürte. "Und was wird dann aus unserem Team? Wir brauchen dich hier, Naruto... Sakura, Sai und auch ich, wir werden dich nicht auch noch gehen lassen".
 

Auch wenn sein Sensei gerade so nette Worte für ihn übrig hatte, Naruto wollte nicht länger ohne seinen besten Freund sein. Er wollte nicht länger unter diesen Druck stehen und so tun, als sei alles in bester Ordnung. Nichts war in Ordnung und seit langer Zeit fühlte er sich mal wieder richtig beschissen. Konnte Sasuke nicht endlich nach Konoha kommen, um Naruto zu erlösen?
 

"Ich stimme Kakashi zu. Wir brauchen dich. Sowohl als Freund, sondern auch als Mitglied im Team Kakashi" lächelte Sai und atmete tief durch. "Weißt du... Wenn Sasuke dich wirklich so sehr mag, dann wird er bestimmt für dich hier in Konoha bleiben, oder?". Unglauben spiegelten die blauen Augen wieder, ehe Naruto wieder zum Grauhaarigen blickte, welcher ihm mit der Hand durchs Haar fuhr.
 

"Gib nicht so schnell auf, Naruto. Frag ihn, wenn ihr euch das nächste Mal begegnet, denn eigentlich möchtest du doch hier in Konoha bleiben, nicht wahr?". Langsam nickte Naruto dem Gesagten zu, ehe er sich die Tränen aus den Augen wischte, welche sich bei Kakashi's Worten gebildet hatten. Ja, sein Sensei und auch Sai hatten Recht. Er würde Sasuke fragen und wenn die Gefühle des Schwarzhaarigen so stark für ihn waren, dann würde Sasuke bestimmt auch ihm zuliebe hier im Dorf bleiben, oder?
 

"Danke... Ich mache mir allerdings Sorgen um Gaara, weil ich vor zwei Tagen üblen Mist gebaut habe". Sai trat nun auch ein wenig näher, da er ich sehr wohl an Sasuke's Drohung erinnerte. Der Uchiha würde jede Person töten, welche dem Blonden zu nahe trat. War vielleicht etwas passiert? Ohne Grund würde sich Naruto wohl keine Sorgen um den Kazekage machen, oder?
 

Gerade wollte Kakashi diesbezüglich eine Frage stellen, da sprach der Jüngere auch schon weiter und erzählte schließlich von dem Deal, welchen er Gaara vorgeschlagen hatte. Sai sah nachdenkend zu Boden, denn er verspürte ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Kein Wunder, dachte er sich insgeheim. Wenn der Uchiha davon wusste, dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Sasuke wieder hier in Konoha auftauchte. Was dann allerdings passieren könnte, wollte sich Sai lieber nicht ausmalen.
 

"So stark sind also deine Gefühle für Sasuke? Du machst auch nur Unsinn, Naruto, aber ich glaube, dass Sasuke deine momentane Lage verstehen wird. Rede mit ihm und sag ihm, warum du das gemacht hast". Mehr konnte Kakashi dem Jüngeren auch nicht raten. Er hätte es sich eigentlich denken müssen, oder nicht? Zwischen Sasuke und Naruto hatte sich schon immer ein unzertrennbares Band befunden und dieses war in all den Jahren noch viel stärker geworden, bis sich seine beiden Schüler ineinander verliebt hatten. Die Chance, die der Blonde nutzen sollte, um Sasuke wieder zurück nach Konoha zu führen. Liebe war ein starkes Mittel, dessen war sich Kakashi bewusst.
 

Naruto wollte sich gerade lautstark rechtfertigen, doch ertönte eine weibliche Stimme hinter ihm, welche ein wenig außer Atem zu sein schien. "Team Kakashi soll sich umgehend bei Tsunade melden... Es gibt wichtige Neuigkeiten". Noch immer schien die junge Frau, welche auf den Namen Sakura hörte, völlig außer Atem zu sein, war sie scheinbar durch halb Konoha gerannt, nur um ihre Teammitglieder zu finden. Neuigkeiten? Naruto hatte schon eine gewisse Ahnung, worum es sich handeln könnte, weswegen er wieder zu Kakashi aufsah.
 

"Gut, dann sollten wir uns auf dem Weg machen". Dankend nickte Kakashi der jungen Kunoichi zu, welche sich ihnen anschloss, da sie nun mal auch ein Mitglied von Team Kakashi war. Vorsichtig sah sie zu Naruto, welcher in Gedanken zu sein schien und schweigsam neben dem Grauhaarigen lief. War vielleicht etwas passiert? Als sie zu Sai blickte, bemerkte Sakura, dass auch dieser in Gedanken zu sein schien. Was war denn nur mit ihren Teamkameraden los?
 

Fünf Minuten später standen alle Mitglieder von Team Kakashi im Büro von Tsunade, welche in ihrem Sessel saß und auf einige Unterlagen blickte, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Die braunen Augen sahen auf, als sich der Jounin räusperte, da er scheinbar die Neuigkeiten in Erfahrung bringen wollte. Obwohl Kakashi schon eine Ahnung hatte, um wem es sich nun handelte, so musste er dennoch die nötigen Informationen einholen. Jedes Detail konnte von äußerster Wichtigkeit für ihn sein.
 

"Im Nachbardorf existiert ein Gerücht, welches besagt, dass Orochimaru von Uchiha Sasuke umgebracht wurde. Ob dieses Gerücht der Wahrheit entspricht, kann ich noch nicht so genau sagen, aber ich habe bereits eine ANBU-Einheit zum Dorf geschickt". Tsunade betrachtete nun den Blonden, welcher jedoch keine Gefühlsregung zeigte. Seltsam, dachte sie sich. Von Naruto hätte sie auf jeden Fall etwas erwartet, aber es passierte einfach nichts, weswegen sie wieder zu Kakashi aufblickte.
 

"Es hat also begonnen..." murmelte Sai nachdenklich, während Kakashi dem Schwarzhaarigen nickend zustimmte. Nun war es wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis Sasuke wieder in Konoha auftauchte, falls er nicht schon längst hier war. Vielleicht sollte er Tsunade doch darüber informieren? Würde Sasuke entdeckt werden, würde er sofort in eine Zelle landen, auch wenn er vielleicht nichts Böses im Sinne hatte. Ja, er müsse Tsunade von Sasuke's derzeitiges Verhaltensmuster erzählen und Kakashi war sich eigentlich schon sicher, dass er dann ein Auge auf diese Angelegenheit halten sollte.
 

"Was meinst du damit, Sai?" wollte Sakura wissen, denn sie verstand einfach nicht, was ihr Teamkollege meinen könnte. Kakashi schien jedoch sehr wohl zu wissen, was Sai eben gemeint hatte, weswegen sie fragend zu ihm aufsah. "Würdet ihr bitte das Büro verlassen? Es gibt da einige Dinge, die ich mit Tsunade besprechen muss und... Bevor du nun deinen Einwand äußerst, Naruto... Ich mache das auch für dich". Sofort spürte der Kopierninja ein blaues Augenpaar auf sich ruhen, ehe er zu Naruto blickte und ihm ein beruhigendes Lächeln schenkte.
 

"Ich vertraue ihnen, Sensei. Enttäuschen sie mich nicht". "Mach dir keine Sorgen, Naruto. Überlass alles Weitere mir" versicherte der Jounin dem Jüngeren, ehe Team Kakashi das Büro verließ. Tsunade legte einen fragenden Gesichtsausdruck auf, während sie ihren Kopf auf ihre Hände stützte. "Ich höre..." murmelte die Blonde schließlich, ehe Kakashi tief Luft holte und seinen derzeitigen Wissensstand erläuterte.
 

Kaum waren die ehemaligen Schüler Kakashi's draußen ins Freie getreten, schon wendete sich Sakura ihren beiden Teamkollegen zu, welche scheinbar wussten, worum es eigentlich ging. Naruto's letzter Satz ließ sie außerdem auch stutzen, denn es hatte so geklungen, als habe der Blonde Angst vor irgendwelchen Konsequenzen. Hätte sie sich mit ihrer Frage doch nur ein wenig beeilt, dachte sie sich, denn schon trat Sai vor Naruto und legte einen missmutigen Blick auf.
 

"Was willst du hier? Hast du nicht schon genug angerichtet, verehrter Kazekage?" wollte der Schwarzhaarige wissen und stierte den Rothaarigen feindselig an. Sicher, er verstand noch vieles nicht und gerade was mit Gefühlen zutun hatte, musste er wohl noch eine Menge lernen, aber das Gaara die Notlage seines Freundes so dreist ausnutzte, hätte er wirklich nicht gedacht.
 

"Sai..." murmelte Naruto und legte seine Hand auf dessen Schulter. Er wollte keinen Streit, auch wenn er Sai's Worte verstehen konnte. Ja, er konnte den Schwarzhaarigen verstehen, denn er selbst hätte wohl auch so etwas gesagt. Jedoch konnte er nicht weiter über sich selbst nachdenken, da Gaara nun zur Antwort ausholte, welche geradewegs zum Streit führen würde.
 

"Ach so? Ich bin nun wieder der Sündenbock, weil Naruto meint, unseren Deal ein wenig zu verdrehen, wie?". Ja, Gaara fühlte sich schon veralbert, denn er hatte nur diese eine Nacht etwas vom Blonden verlangt. Danach war überhaupt nichts mehr in dieser Richtung passiert, aber scheinbar wurde es so dargestellt. Er hatte eigentlich noch etwas hinzufügen wollen, doch da sprach dieser blasse Typ auch schon weiter.
 

"Allein die Tatsache, dass du darauf eingestiegen bist, ist widerwärtig. Du weißt doch genau, dass er... Du kennst seine Gefühle und trotzdem hast du ihn ausgenutzt". "Sai, es reicht" murmelte Naruto und hielt sich die Ohren zu. Er wollte das nicht länger ertragen. Er wollte endlich verschwinden. "Nein, es reicht noch lange nicht. Ich verstehe dich, Naruto, aber wie konnte Gaara nur auf so etwas einsteigen? Er ist dir kein guter Freund, wenn er für sein Schweigen eine Gegenleistung fordert".
 

Gaara knurrte, denn er hatte diesen Deal doch nicht vorgeschlagen und bevor er sich nochmals hätte rechtfertigen können, spürte er plötzlich eine Klinge an seinem Hals. Sofort versteifte sich sein Körper, während er warmen Atem an seinem Ohr spüren konnte. Wer war das? Diese Klinge, diese kam ihm so unheimlich bekannt vor und trotzdem war er sich nicht sicher.
 

"So? Dann habe ich Naruto Unrecht getan... Er wollte dich also lediglich zum Schweigen bringen und du...". Diese Worte, gezischt und bedrohlich erklangen sie an Gaara's Ohr und ließen ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen. "Und du steigst drauf ein, weil du ihn begehrst, ja? Hat es dir wenigstens Spaß gemacht? Das war dein letzter Spaß, Gaara". Der Kazekage wollte gerade seinen rechten Zeigefinger bewegen, doch wurde ihm die Klinge nur noch stärker an den Hals gedrückt. Verdammt, so konnte er seinen Sand nicht einsetzen, denn dieser schützte ihn nicht mehr automatisch.
 

"Sasuke..." hauchte Sakura fast tonlos und musterte ihren vermissten Freund, welchen sie über all die Jahre so sehr vermisst hatte. Wieso war Sasuke hier und wieso bedrohte er Gaara? Wieso konnte sie diese gesamte Situation nicht verstehen? Gerade wollte sie eine Frage stellen, doch da sah sie im Augenwinkel schon, wie sich Naruto in Bewegung setzte und schließlich vor Gaara Halt machte, da sein bester Freund hinter dem Kazekage stand.
 

"Lass ihn los, Sasuke... Wir müssen reden". Ernst erklangen diese Worte, welche Sasuke's Hand sinken ließ. Der Kazekage trat sofort zur Seite, hatte er doch eigentlich nur Tsunade einen Besuch abstatten wollen, doch mit dem hier hatte er nicht gerechnet. Super, er geriet immer wieder in Situationen, welche ziemlich gefährlich zu sein schienen. Was machte dieser Uchiha überhaupt am Tage in Konoha?
 

"Ich höre, Kleiner" murmelte Sasuke und ließ sein Schwert in die Scheide zurück gleiten. Die schwarzen Tiefen sahen forschend und neugierig in die blauen Seen des Kleineren, welcher nochmals zu seinen Freunden blickte, wobei Sakura scheinbar völlig ihre Fassung verloren hatte. Sie schien erstarrt zu sein, jedenfalls sah es so aus. Nun, war ihm jetzt auch egal, ehe er zum Fenster des Büro's blickte, an welchen er Kakashi erkennen konnte. Diesem nickte er nur kurz zu und wendete sich wieder an Sasuke, welcher noch immer wartete. "Ich kann nicht mit dir kommen, Sasuke. Ich habe mich in dich verliebt und trotzdem... Trotzdem kann ich meine Freunde nicht für dich opfern. Bleib einfach hier und lass mich nicht wieder allein".

Zurück in Konoha!

Ein seltsames Geräusch hörte sich an, als sei eine Person umgefallen und ließ Naruto über seine Schulter blicken. Sofort kniete sich Sai hin und betrachtete seine Teamkameraden, welche scheinbar durch den Schock in Ohnmacht gefallen war. Auch Gaara schenkte der Rosahaarigen seine Aufmerksamkeit, doch als die Stimme des Uchiha's erklang, sah er mit einem wütenden Gesichtsausdruck wieder zu Sasuke.
 

"Einverstanden" willigte der Schwarzhaarige ein und holte erneut tief Luft. "Ich bleibe für eine Weile in Konoha, aber nur unter einer Bedingung". Naruto sah lange in die schwarzen Tiefen, in welche er die Wahrheit deutlich erkennen konnte. Sasuke würde also wirklich bei ihm bleiben? Der Blonde konnte im Moment nicht beschreiben, wie glücklich er sich gerade fühlte und nickte dem Uchiha zu. Jede Bedingung würde er ihm erfüllen, sofern es in seiner Macht stand.
 

"Der Typ verlässt auf der Stelle Konoha, sonst bring ich ihn wirklich noch um". Die blauen Augen weiteten sich, als Sasuke erneut sein Schwert zog und dieses auf Gaara richtete, welcher sofort seine rechte Hand erhob, um scheinbar ein Jutsu vorzubereiten. Rasch sprang Naruto vor den Kazekage, sah in die türkisen Augen, ehe hinter ihm ein bekanntes Geräusch ertönte. Der Jüngere blickte schnell über seine Schulter, konnte gerade noch den verschwindenden Rauch erkennen, ehe er seinen Sensei erblickte, welcher mit dem Rücken zu ihm stand.
 

"Lange nicht gesehen, nicht wahr, Sasuke?" ertönte die ruhige Stimme des Grauhaarigen und genau so ruhig und gelassen sah er in die schwarzen Augen des Uchiha's, welcher sofort sein Schwert sinken ließ. "Ja, sehr lange sogar" stimmte Sasuke dem Älteren leise zu und ließ sein Schwert zurück in die Scheide gleiten. Scheinbar wollte sein ehemaliger Sensei etwas, sonst wäre er bestimmt nicht hier, oder?
 

"Tsunade würde gern mit dir sprechen, Sasuke. Wenn du wirklich Naruto zuliebe bleiben willst, dann wirst du dich deiner Verantwortung stellen müssen". Sasuke machte eine abfällige Geste, denn er musste sich nicht erklären. Es reichte doch, dass sein ehemaliges Team wusste, worum es ging, oder nicht? Wieso wollte Kakashi unbedingt, dass er sich also seiner Verantwortung stellte, obwohl man seine Denkweise doch eigentlich nachvollziehen konnte?
 

Naruto fasste sich langsam wieder und drängte sich an den Jounin vorbei. "Ich stimme Kakashi zu. Auch wenn es dir vielleicht nicht gefällt, du wirst dein Handeln wohl erklären müssen...". Kurz unterbrach sich der Blonde, ehe er auf Gaara deutete, welcher hinter ihm stand. "Was Gaara betrifft... Er macht hier Urlaub in Konoha und ich besitze nicht das Recht, ihn einfach nach Hause zu schicken. Außerdem will ich das auch gar nicht, denn Gaara ist immer noch ein Freund von mir".
 

"Ein toller Freund... Er hat deine Notlage eiskalt ausgenutzt und sich an dir vergangen" zischte der Uchiha, doch wurde er sofort bei der Schulter ergriffen und zur Ruhe gezwungen. "Das reicht jetzt, Sasuke. Naruto trägt ebenso Schuld, da er diesen unsinnigen Deal erst vorgeschlagen hat" sprach Kakashi sein Machtwort aus und blickte zu Naruto, welcher schuldbewusst den Kopf senkte und nervös am Saum seiner Jacke zupfte.
 

"Gaara, du gehst nun bitte zu Naruto nach Hause und wirst dort warten" erklärte Kakashi, bemerkte das stumme Nicken des Kazekage, welcher sich sofort in Bewegung setzte und nur kurz Naruto ansah, der noch immer den Boden unter seinen Füßen betrachtete. Gaara würde bestimmt später noch erfahren, was nun genau mit Sasuke passierte, also würde er einfach geduldig in Naruto's Wohnung warten müssen.
 

"Sai, du bringst bitte Sakura nach Hause. Ich schätze, Sasuke's plötzliches Auftauchen war ein großer Schock für sie". Sai lächelte leicht und nickte dem Jounin zu, ehe er die junge Kunoichi auf seine Arme hob und sich mit ihr in Bewegung setzte. Ja, Naruto's Worte hatten bei Sakura wohl einen umwerfenden Eindruck hinterlassen. Jedoch fragte er sich nun mehr, ob Tsunade den Uchiha wirklich ohne Weiteres wieder in Konoha aufnehmen würde? Nun, er würde es sicherlich noch später in Erfahrung bringen können.
 

"So... Naruto, Sasuke... Ihr begleitet mich nun zu Tsunade". Widerwillig nickte der Schwarzhaarige und folgte zugleich Kakashi, welcher die Stufen zum Hokage-Turm empor stieg. Jedoch bemerkte er sehr schnell, dass sich ein gewisser Blondschopf immer noch nicht von der Stelle rührte. Mit einem leisen Seufzen kehrte Sasuke schließlich, lief zurück zu Naruto und ergriff dessen Hand. "Komm... Deine Überzeugungskraft ist nun gefragt. Ich verlasse mich auf dich, Naruto" hauchte Sasuke in das Ohr des Blonden, ehe er ihn mit sich zog.
 

Wenige Minuten später standen sie bereits in Tsunade's Büro, während Tsunade mit wachsamen Blick den schwarzhaarigen Jungen fixierte, welcher einfach so in Konoha eingedrungen war. Was glaubte Sasuke denn eigentlich, wer er war? Erst verschwand er einfach ein paar Jahre und nun, wo ihm klar wurde, dass er scheinbar Gefühle für den blonden Jungen hegte, wollte er wieder in Konoha aufgenommen werden?
 

"Ohne Weiteres wirst du keinen Fuß in Konoha fassen können, Sasuke. Ich hoffe, du bist dir dessen bewusst" begann Tsunade leise und blickte auf Sasuke's Hand, welche fest die des Blonden umschloss. Kaum zu glauben, dachte sie sich. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass sich Naruto ausgerechnet in seinen besten Freund verlieben würde. Was hatte Kakashi ihr vorhin noch mal erzählt? Es gäbe interne Streitigkeiten zwischen Gaara und Sasuke, weil der Kazekage auch Gefühle für Naruto hegte? Wahrscheinlich würde genau dieser Faktor noch ein Problem darstellen, weswegen sie den Uchiha und auch Gaara unter Beobachtung stellen müsse.
 

"Sicher" erwiderte Sasuke, doch in seiner Stimme hörte man deutlich, wie wenig er von diesem Gespräch eigentlich hielt. Naruto drückte deswegen die Hand seines Freundes etwas stärker, da er nicht wollte, dass Sasuke's Aufnahme in Konoha gefährdet wurde. Ein leises Murren war die Antwort des Schwarzhaarigen, ehe er leise seufzte. Ja, er würde sich nun benehmen, obwohl das nicht gerade zu seinen Stärken gehörte.
 

"Du wirst dich bewähren müssen und...". Tsunade holte tief Luft, ehe sie sich von ihrem Sessel erhob und zum Fenster lief, aus welches sie nun blickte. "Unter Beweis stellen müssen, dass du Konoha treu untergeben bist". Nochmals ein gelangweiltes 'Ja' ertönte von Sasuke, weswegen er einen Ellbogen in seiner Seite spürte. Zwei blaue Augen sahen ihn warnend an und auch Kakashi schien nicht minder begeistert von Sasuke's Verhalten zu sein, da auch er seinen ehemaligen Schüler einen verständnislosen Blick zuwarf.
 

"Kakashi, du bekommst somit den Auftrag von mir, ein Auge auf Sasuke und Gaara zu halten. Wir wollen nicht, dass es noch Tote gibt, nur weil sich zwei gewisse Shinobi vor lauter Eifersucht nicht beherrschen können". Ein leises Knurren entwich dem Schwarzhaarigen, ehe er in eine andere Richtung blickte. Die Röte auf seinen Wangen ließ sich nicht verhindern, denn er wusste, dass er äußerst eifersüchtig auf Gaara reagierte, wenn dieser seinem Freund zu nahe kam. Genauso wusste er, dass er gern seine Beherrschung verlor, wenn der Kazekage in der Nähe war.
 

"Natürlich... Ich passe auf Sasuke auf und wenn er sich nicht benimmt, dann weiß er schon, wie ich ihn zur Ruhe zwingen kann". Oh ja, dachte sich Sasuke und unzählige Erinnerungen tauchten vor seinem inneren Auge auf. Ja, die damalige Zeit war schon sehr lustig gewesen und vor allem der eine Monat mit Kakashi war äußerst entspannend gewesen. Damals hatte er gelernt, sein Element zu beherrschen und kurz darauf hatte er von seinem ehemaligen Sensei das Chidori gelernt. Ja, diese Zeit war eigentlich die Beste gewesen.
 

"Gut, ihr könnt dann gehen. Sasuke, du wirst wahrscheinlich erstmal alle Hände voll zutun haben, da dein Haus für einige Jahre leer stand. Vielleicht hilft dir Naruto beim Aufräumen". Rasch nickte Naruto dem zu, denn er würde Sasuke selbstverständlich zur Hand gehen, auch wenn er Aufräumen nicht sonderlich mochte. Jedoch war die Tatsache, dass sein bester Freund nun wieder Willkommen in Konoha war, erheiternd und er würde alles für den Uchiha tun.
 

Wenig später liefen sie bereits gemeinsam durch die überfüllten Straßen Konoha's und spürten einige Blicke auf sich ruhen. Kein Wunder, dachte sich Sasuke, denn die Dorfbewohner schienen mit seiner Anwesenheit ein ziemlich großes Problem zu haben. Er war ein Abtrünniger und plötzlich lief er wieder durch Konoha, als sei überhaupt nichts gewesen. Nun, es interessierte ihn auch nicht, was die Dorfbewohner wohl dachten, denn wichtiger war sein blonder Begleiter, welcher immer wieder das Wort ergriff und den Dorfbewohnern zu verstehen gab, dass sie gefälligst nicht so doof glotzen sollten.
 

"Du bist also in mich verliebt, Naruto?" durchbrach Sasuke das Gebrüll des Blonden, welcher abrupt verstummte und sich verlegen am Kopf kratzte. Die Röte auf seinen Wangen verriet, dass er sich ein wenig schämte und wohl in Verlegenheit geriet. "Ich liebe dich auch, Naruto... Ich... Ich wollte es dir schon früher sagen, aber ich war mir unsicher, ob du meine Gefühle überhaupt verstehst" murmelte Sasuke leise und konnte nicht verhindern, dass auch er errötete. Eigentlich hatte er diese Worte niemals aussprechen wollen, doch wenn sein Freund schon so offen über seine Gefühle sprach, dann besaß der Kleinere wohl das gleiche Recht, von seinen Gefühlen zu erfahren, oder?
 

Plötzlich spürte er weiche Lippen auf seiner Wange, weswegen er seine Augen schloss und die Welt um sich herum vergaß. Wie sehr hatte er Naruto's zaghafte Lippen vermisst? Wie sehr sehnte er sich nach einer weiteren Nacht mit seinem Freund? Vielleicht war seine Entscheidung richtig, vorerst in Konoha zu bleiben. Itachi könne er immer noch jagen, denn dieser würde irgendwann hier auftauchen, um Naruto zu holen, oder? Genau, er würde bis dahin geduldig warten, noch ein wenig trainieren und sein momentanes Glück genießen.
 

"Auf offener Straße? Das hätte ich dir nun nicht zugetraut, Naruto". Sofort löste sich Naruto von seinem Freund und blickte in ein schwarzes Augenpaar, welches ihn interessiert und neugierig musterte. "Sai, wie geht es Sakura? Ist sie wieder wach?" wollte Naruto sofort wissen und sah seinen Teamkameraden fragend an. Dieser lächelte leicht, kratzte sich am Kopf und nickte der letzten Frage zu.
 

"Ja, sie hat mich gefragt, ob sie vorhin geträumt hat und als ich ihr sagte, dass deine Worte kein Traum waren, wollte sie schon wieder ohnmächtig werden, aber na ja... Ich konnte sie ein bisschen beruhigen". "Sie steht also immer noch auf mich" stellte Sasuke trocken fest und machte ein angewidertes Gesicht. Nur ungern erinnerte er sich an ihre anhängliche Art und wie sie immer wieder versucht hatte, ihm um ein Date zu bitten. Er wusste ihre ehrlichen Gefühle zu schätzen, aber er empfand einfach nicht das Gleiche für sie.
 

"Vielleicht hätte ich das nicht vor ihr sagen sollen" murmelte Naruto traurig, denn er hatte bestimmt ihre Gefühle verletzt. Zwar sagte sie meist, sie empfinde nichts mehr für Sasuke, aber vielleicht hatte sie auch gelogen? Konnte sein, doch als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und darauf in zwei wunderschöne Augen blickte, in welche er immer wieder zu versinken drohte, erhellte sich sein Gemüt wieder. Er konnte nun mal keine Rücksicht auf Sakura nehmen, denn er liebte den Uchiha.
 

"Ähm..." meldete sich Sai erneut zu Wort und sah vorsichtig zu Naruto, welcher ein fragendes Gesicht zog. "Jetzt, da Sasuke wieder da ist, da braucht ihr mich nicht mehr, oder? Das frühere Team ist wieder zusammen und...". Sai wurde bei seiner Feststellung unterbrochen, da Naruto eine abwehrende Geste mit der Hand machte. Rasch schüttelte er daraufhin seinen Kopf, da er dem Schwarzhaarigen für einige Dinge doch sehr dankbar war. "Nein, du bleibst in unserem Team. Du bist nun ebenfalls ein Mitglied von Team Kakashi. Unser Sensei würde bestimmt auch nicht wollen, dass du einfach so aus unserem Team genommen wirst".
 

Ein leises Puff erklang hinter Naruto und er musste sich nicht umdrehen, um zu erfahren, wer nun hinter ihm stand. Stattdessen spürte er eine Hand auf seiner noch freien Schulter, ehe er leise Worte hören konnte. "Richtig erkannt. Nun besteht Team Kakashi aus vier Mitgliedern und ich wünsche, dass ihr gut miteinander auskommt. Das gilt insbesondere für dich, Sasuke". Der Uchiha sah zu seinem nun wieder Sensei auf und nickte leicht. Klar, so lange der blasse Typ ihm nicht in die Quere kam und die Finger von Naruto ließ, würde es auch keinen Streit geben. Jedoch, als er sich an Sai's Worte erinnerte, welche dieser in der einen Nacht gemeint hatte, sah er in ihm keine Bedrohung. Nein, er schien nur ein guter Freund von Naruto zu sein, welcher ihn sogar vor Gaara beschützen wollte. Ja, dass war ein guter Freund und nicht so ein Typ, der sich gleichzeitig auch noch Kazekage schimpfte.
 

"Kakashi... Sie laden uns doch bestimmt auf eine Schüssel Ramen ein, oder? Zur Feier des Tages, weil Sasuke wieder da ist" grinste Naruto plötzlich und verlangte seinem Sensei ein lautes Seufzen ab. "Du machst mich irgendwann noch arm, Naruto. Also schön, ich lade euch ein" murmelte Kakashi gequält, weswegen der junge Shinobi sofort einen jubelnden Laut von sich gab.
 

Naruto setzte sich sofort in Bewegung und zog Sai mit, da sie nicht weit von Ichiraku entfernt waren. Sasuke blieb noch an Ort und Stelle stehen, ebenso sein Sensei, welcher seinen Roman aus der Tasche zog. "Da hast du dir den Richtigen angelacht, Sasuke. Stell dich schon mal auf ein hartes Leben ein, Sasuke. Naruto wird dich in nächster Zeit um viel Geld erleichtern. In den letzten Jahren habe ich bestimmt die Hälfte meines Einkommen allein für Ramen investiert". Sasuke legte ein kleines Lächeln auf, als er Kakashi's Worten lauschte. Gut, damit könne er leben, sofern er selbst noch leben könne. So lange sein blonder Freund glücklich war, würde er ihm alle Schüsseln Ramen der Welt kaufen.
 

"Passt schon... Kommen sie, Sensei. Ich habe auch Hunger und außerdem...". Der Uchiha unterbrach sich, während er Kakashi das Buch entwendete und es sich einsteckte. "Sie schulden uns noch einen großen Gefallen. Team Sieben ist immer noch sehr neugierig, was ihr Gesicht betrifft". Der Jounin seufzte ein weiteres Mal, ehe er dem Uchiha langsam folgte. Diese Geschichte schon wieder, dachte er sich. Gut, er würde keine Ramen bestellen, hatte er nun beschlossen, da er keine Lust auf wachsame Blicke seiner Schüler hatte. Demnach war er sich schon sicher, dass es der Blonde und auch Sasuke in nächster Zeit wieder versuchen würden und dieses Mal waren sie keine kleinen Kinder mehr. Es herrschte keine Rivalität mehr zwischen ihnen, weswegen sie ein gutes Team abgeben würden. Kakashi würde sich vermutlich hüten müssen und würde natürlich umso wachsamer in nächster Zeit sein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (58)
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Von:  emymoritz
2016-12-26T14:07:15+00:00 26.12.2016 15:07
Nice mach weiter so Bitte
Von:  DizzyD
2014-05-17T07:39:30+00:00 17.05.2014 09:39
Süüß *.*
ich hoff naru und sasu schaffen es kaka sein gesicht zu sehen *.*

Super geschrieben und alles :)

bis dann
Dizzy
Von:  jyorie
2013-11-27T15:55:33+00:00 27.11.2013 16:55
Hallo (✿◠‿◠)

Wie gut das Kakashi zum schlichten kommt und die jungen Leute immer noch so gut im Griff hat, das da jetzt vorerst mal etwas Ruhe in die Gruppe kommt und sie sich wenigst annähernd wieder vertragen, auch wenn da unterschwellig noch etwas am glimmen ist.

Das klingt gut und fast wieder nach alten Zeiten, wenn es um die Jagd nach Kakashis Gesicht geht und sie gemeinsam Rahmen essen und Naruto helfen darf, Sasukes Haus wieder wohnbar zu machen...

Mir hat die Geschichte gefallen :D

Und ich freu mich, wenn du daran weiter tippst :)

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-27T15:55:24+00:00 27.11.2013 16:55
Hallo \( ・_・)/

ich kann es mir gut vorstellen, wie Naruto seinen Deal bereut. Und das es ihm nicht wirklich gefallen hat, Gaara das zu geben, was er selbst vorgeschlagen hat. Das ist wirklich verzwickt. Ein erkauftes Schweigen und Angst vor den Eifersüchtigen Folgen. *seuftz*

Und es zieht immer weiter Kreise. Jetzt weiß sogar schon Kakashi davon. Und das auch nur weil Sai helfen wollte. Und Tsunade jetzt auch.

Ich bin mal gespannt, ob Naruto es gelingt, das er Sasuke besänftigen kann und ihn von Gaara weg locken kann. Was er jetzt sagen wird, nach den „3 magischen Worten“ und der Bitte, das Sasuke bei ihm bleiben soll, weil er seine Freunde nicht allein lassen kann.

Das ist sehr interessant zu lesen und spannend, so eine verzwackte Situation, aber ich würde mich nicht trauen so etwas zu schreiben, das ist sicher sehr schwer.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-27T15:55:17+00:00 27.11.2013 16:55
Hallo ლ(╹◡╹ლ)

Es gibt immer verschiedene Wege etwas zu lösen und den Weg, den Naruto gewählt, wird wohl noch ein böses Unwetter nach sich ziehen.

Von der Situation her hast du es wieder unglaublich beschrieben, wie Gaara mit sich am Hadern ist, er als Kazekage darf dem nicht nachgeben und doch ist das Verlangen nach Naruto und dessen Angebot so groß, das er doch schwach wird und dem Fleisch nachgeht.

Und dann der letzte Absatz, wie Sasuke grollt und Gaara den Tod und die Pest an den Hals wünscht. ... Da ziehen wirklich dunkle Wolken auf.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-27T15:55:02+00:00 27.11.2013 16:55
Hallo (๑╹っ╹๑)

boah, das war ja schon ein richtiger Showdown, der da bei Sai zuhause passiert ist, wie Sasuke ihn bedroht hat und dann Gaara und Naruto dort aufgetaucht sind und die 4 jetzt alle wissen, wer auf Naruto steht und was er vielleicht im Begriff ist zu tun.

Ich mache mir jetzt schon ein bisschen sorgen darum, was sein wird, wenn Naruto von dem Doppelgänger allein gelassen wird und er zurück ins Dorf geht. Konnte Gaara überzeugt werden und wird er ihn jetzt überreden, das er Naruto für sich haben kann. Oh man, das ist sooooo schwer.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-26T12:20:03+00:00 26.11.2013 13:20
Hallo (^o^)y

Sai ist aber mutig! – Ich finde es beachtlich, auf welche Lösung er gekommen ist, um Naruto zu helfen und ihm die Erklärung bei Gaara zu ersparen, wer ihm den die Liebesmale beigebracht hat. Und das ob wohl er davon weiß, wie gefährlich es ist, in Narutos Nähe zu kommen.

Bei Gaara bin ich mir immer noch unschlüssig. Er sagt zwar, er liebt Naruto nicht, aber gleichzeig begehrt er dessen Körper immer noch, also ist da doch mehr, als nur Freundschaft?! Und Sasuke scheint dann noch im Dorf zu sein, oder zumindest ein Doppelgänger von ihm, der auf Naruto aufpaßt, wie das Kunai zeigt. ^^°

Ich fand es interessant, das Gaara die Zeichnungen auf Narutos Körper richtig deuten konnte, das sie von einem anderen Mann sind und das es heißt: „Finger weg – Meins!“

... Ich bin gespannt, ob er es herausfindet, wer es ist, der da so eifersüchtig über Naruto wacht.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-26T12:19:56+00:00 26.11.2013 13:19
Hallo (◑‿◐)

*schmunzelt* das hab ich mir auch gedacht, das Sai nervt, so wie er da zu Naruto gekommen ist und die „Würgemale“ begutachtet. Aber ich habe mir auch gedacht, da er vielleicht ein guter Zuhörer oder eventuell Ratgeber ist, da er es ohne Emotionen sieht und mal rein logisch an die Sache herangeht. Aber da er jetzt einbringt, das Sasuke ja ein Abtrünniger ist, wird die Sache schon schwerer – eigentlich genau das, was Naruto da gerade am ausfechten ist. Herz gegen Verstand.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-25T15:58:30+00:00 25.11.2013 16:58
Hallo ヽ(^。^)丿

klingt so, als ob Gaara wirklich eifersüchtig ist, aber
sie sind weder zusammen noch braucht sich Naruto einer
Schuld bewusst zu sein. Trotzdem ist das jetzt blöd, das
er Sakura und Gaara in die Arme gelaufen ist, und die beiden
seine Knutschflecken von Sasuke gesehen haben. Und
dann noch der Brief von Sasuke, das Naruto nur ihm allein
gehören soll.

Schwer, schwer, was soll er jetzt nur tun?

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2013-11-25T15:57:54+00:00 25.11.2013 16:57
Hallo (ツ)

also war Sasuke echt und nicht nur ein Traum.
*seuftz* das ist jetzt schwer, jetzt steht Naruto
irgendwie zwischen zwei Menschen und muss
sich seiner Gefühle bewusst werden.

Ich kann mir gut vorstellen, das auch Gaara vielleicht
versucht weiter zu werben, obwohl er zwischenzeitlich
dachte es ist keine Liebe.

Hm ... wirklich ein schwerer Plot den du dir da ausge-
sucht hast.

Liebe Grüße, Jyorie


*schmunzelt* macht doch nix, wenn du nicht ständig on bist :D



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