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Zwei Leben - Zwei Welten

~ Bakura x Yami/Atemu ~
von

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Freundschaft und ihre Grenzen

Kapitel 3
 

N/A: Hey Leute, tut mir echt leid, dass ich so lange für dieses Kapitel grbaucht habe. Aber das Abi nimmt mehr Zeit in Anspruch als ich gedacht hätte...

Wie ihr vielleicht auch bemerkt habt, hat dieses Kapitel noch keinen Titel. Wenn euch einer einfällt, sagt mir bescheid. Ich bin da gerade etwas unkreativ. sowieso bin ich mit diesem Kapitel nicht so zufrieden, da es wieder mal nicht so geendet hat, wie es eigentlich wollte...naja. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen!
 

LG Moe
 


 

Es war später Abend und Atemu lag in seinem Bett und streichelte gedankenverloren seinen mittlerweile ausgewachsenen Panther Anchal, der angenehm schnurrte. Zwei Wochen war es nun schon her, dass er Bakura getroffen hatte. Seit dem hatte er gehofft, ihn bei seinen kleinen Exkursionen in die Stadt wieder zu sehen, aber das hatte er nicht, leider. Natürlich kam der Ältere auch nicht in den Palast spaziert.

Aber Atemu wollte nicht akzeptieren, dass sie sich nie mehr wieder sehen würden. Er hatte endlich jemanden in seinem Alter, der ihn nicht behandelte wie ein rohes Ei, sondern wie einen ganz normalen Jungen und das wollte er nicht verlieren. Außerdem kannte Bakura sich ja viel besser in der Stadt aus, und konnte ihm bestimmt Dinge zeigen, die ihm sonst verborgen bleiben würden. Atemu seufzte und sah sein Haustier an.

„Was mache ich bloß, Anchal? Bakura noch mal zufällig zu treffen, ist so gut wie unmöglich bei den vielen Tausend Menschen, die in Theben leben. Und ich weiß auch nicht, wo er lebt, nur dass er Dieb werden will…“, klagte er dem Tier sein Leid und kam dabei auf eine Idee. Diebe, natürlich! Er wusste, dass es im Elendsviertel des Nachts nur so von zwielichtigen Gestalten wimmelte und es wurde gemunkelt, dass dort auch die Diebe ihre Geschäfte trieben. Bestimmt würde Bakura auch dort sein! Doch die erste Euphorie legte sich schnell, als er sich bewusst wurde wie gefährlich das war. Bisher hatte er diesen Teil der Stadt gemieden, schließlich wollte er auch nicht zu viel riskieren. Er biss sich unsicher auf die Unterlippe.

„Aber mit der richtigen Verkleidung müsste es doch klappen. Dann erkennt mich bestimmt keiner, oder Anchal?“ Dieser sah ihn aus seinen großen, grünen Augen an. „Seth weiß ja auch in etwa, wo ich dann bin. Wenn mir also was passieren sollte, wird er alle alarmieren.“ Er lächelte, nun wieder zuversichtlich und begann alles für seinen nächsten Ausflug vorzubereiten.
 

Bakura saß in einer Ecke des Gasthauses in dem sein Mentor gerade einige Geschäfte abwickelte. Durch die Frucht hatte es geschafft, Akim, einem der mächtigsten Diebe Thebens für sich zu gewinnen. Zwar hatte er ihm nicht geglaubt, dass er die Frucht selbst aus dem Garten gestohlen hatte. Aber „es macht auch einen guten Dieb aus, zu wissen, wie man an Dinge herankommt, ohne sich die Hände schmutzig zu machen.“

Er hatte den Mann beeindruckt und schon zu einigen Coups mitgenommen. Jetzt war er seinem Ziel ein ganzes Stück näher gekommen. Akim würde ihm alles beibringen, was er wissen und können musste.

Der Weißhaarige grinste in sich hinein und sah sich ziellos im Raum um. Spärlich bekleidete Frauen bedienten die Diebe und andere Leute, die hier nicht ganz legale Sachen erledigten, und boten ihnen noch andere Dienste an. Jeder hier war bekannt in der Unterwelt und genau deshalb fiel ihm auch gleich die kleine Gestalt auf, die durch die Tür kam. Sie trug einen dunklen Kapuzenmantel, der jedoch für dieses Lokal viel zu wertvoll schien. Skeptisch beobachtete er die Person, die sich nahe der Tür, scheinbar unauffällig in der Nähe der Tür stand. Sie sah sich um und für einen kurzen Moment konnte Bakura auf die ungewöhnliche Haarfarbe der Person erhaschen. Das war Yami! Was zum Henker machte der denn hier?!

Sofort murmelte er eine Entschuldigung zu seinem Mentor und stand auf. Er schon sich zwischen den Betrunkenen hindurch und suchte dabei mit Yami Blickkontakt. Als dieser ihn sah, lächelte er erfreut und wollte ihn gerade ansprechen, als der Ältere ihm bedeutete still zu sein und mit nach draußen zu kommen. Der Kleine folgte ihm auch glücklicherweise.
 

Draußen angekommen packte der Weißhaarige Yami grob an den Schultern und schüttelte ihn.„Bist du denn völlig verrückt geworden?“, zischte Bakura wütend. „Du hättest schneller tot sein können, als du Osiris sagen kannst!“

„Lass mich los!“, fauchte Yami zurück und befreite sich aus dem Griff de Größeren. Dann sah er ihn nun ebenfalls wütend an. „Was ist dein Problem? Ich war doch verkleidet und da drinnen kennt mich außer dir sowieso keiner!“

„Ja und? Dein Mantel ist fein und heil genug um dich zu entlarven und wenn sie dich für einen Spion gehalten hätten…Die haben so was gar nicht gern…“ Ehe der junge Dieb jedoch noch weiter mit ihm schimpfen konnte, verlor er den Boden unter den Füßen und landete unsanft auf dem Rücken, ein Messer plötzlich an seiner Kehle. Ungläubig sah er den Bunthaarigen an, der die Klinge in der Hand hielt.

„Ich wollte dir nur zeigen, dass ich mich sehr wohl verteidigen könnte, wenn ich müsste.“, erklärte er sein Handeln, steckte das Messer weg und bot Bakura eine Hand an, um ihm hoch zu helfen. Doch der nutzte die Gelegenheit und zog Yami geschickt die Beine weg, so dass er auch er nun auf dem Boden lag. Grinsend sah er in die violetten Augen.

„Dann solltest du aber nie die Deckung verlieren, sonst passiert dir so was.“, triezte er Yami und begann zu lachen. Der Andere sah ihn zwar erst wütend an, stimmte dann aber mit ein.
 

Als sie sich wieder eingekriegt hatten, suchten sie sich eine ruhige Ecke und Bakura musterte Yami neugierig. „Warum bist du eigentlich da rein gegangen? Dir müsste doch eigentlich klar gewesen sein, dass solche Leute wie du da nicht hingehören...“

Der Angesprochene verdrehte nur die Augen. „Das musst du mir nicht extra sagen. Ganz so naiv bin ich auch nicht...“ Mehr sagte er jedoch nicht.

„Also? Was wolltest du da? Wolltest du wirklich spionieren?“

„Was? Nein! So ein Blödsinn! Ich habe dich gesucht...“, erklärte er und bei Bakuras ungläubigem Blick fuhr er schnell fort. „Na ja, ich will doch die Stadt erkunden und das wirkliche Leben kennen lernen. Aber dafür brauche ich jemanden, der sie mir zeigt und zwar so, wie sie für einfache Leute wirklich ist und nicht so, wie mein Vater sie mir zeigen will...“

„Ah ja, und ich komm ja aus der Gosse und komme daher sehr gelegen...“, interpretierte der Weißhaarige die Worte auf seine Weise und schnaubte verächtlich. Schnell stellte Yami die Sache richtig.

„Nein! So war das nicht gemeint....Klar, bist du aus...einfachen Verhältnissen, aber du kennst eben die Stadt...Und du bist der einzige, der mich normal behandelt und nicht wie ein rohes Ei...“, erklärte er.

„Das kannste auch vergessen!“, stimmte der Ältere ihm gleich zu, war aber wieder milde gestimmt. „Aber noch mal im Klartext: Du willst also, dass ich dir die Stadt zeige, so wie ich sie kenne...?“ Als Antwort nickte Yami und Bakura überlegte kurz. Der Jüngere kam aus einer ganz anderen Welt, aus dem Palast...Aber vielleicht kam ihm das ja zu Gute und er konnte Informationen sammeln...Außerdem fand er Yami eigentlich ganz nett und er konnte nichts mieses im Schilde führen, dafür hatte er zu dumm gehandelt...Ein weiterer Beweggrund des 11-Jährigen war, dass er, seit er in Theben angekommen war, keine Freunde mehr hatte. Allen musste er misstrauen, weil hier jeder nur sich selbst der nächste war und dafür, das hatte er schon gesehen, notfalls über Leichen ging. Bakura hatte, unbewusst, die Hoffnung, vielleicht doch endlich wieder so etwas wie einen Freund haben zu können, jemanden, dem er vertrauen konnte...

„Na, meinetwegen. Aber du spazierst hier nicht mehr ins Viertel rein. Wenn irgendwer von den Dieben das mitbekommt, bin ich so gut wie tot.“

„In Ordnung. Wir können ja einen Treffpunkt ausmachen, wo wir uns immer treffen. Da, wo du letztens auf dem Dach warst...?“

„Sicher.“
 

So begann die Freundschaft zwischen diesen beiden unterschiedlichen Jungen und nachdem Atemu zusammen mit Bakura die gesamte Stadt erkundet hatte und sich mühelos zurechtfinden konnte, trafen sie sich weiterhin. Bakura stiftete ihn zu dem einen oder anderen Streich an und Atemu fand gefallen an diesem Leben außerhalb des Palastes, frei von Zwängen und Verhaltensregeln. Dabei merkte er gar nicht, wie er unbewusst einiges von dem Älteren übernahm. Dies fiel allerdings seinem Cousin auf.

„Du verbringst zu viel Zeit mit diesem Gossenjungen.“, stellte Seth missbilligend nach einigen Monaten fest.

„Gar nicht wahr!“, entgegnete er junge Prinz. „Niemanden fällt es auf, dass ich ab und an mal weg bin...Ach, verfluchte Rattenscheiße!“ Verärgert sah er auf seine Hausarbeiten, bei der er sich, dank Seths vollkommen unnötiger Ablenkung, verschrieben hatte.

„Das nicht, aber so langsam färbt er auf dich ab. Du hast eben geflucht wie ein einfacher Bauer und dir fällt es nicht einmal auf. So kann das nicht weitergehen. Er hat schlechten Einfluss auf dich.“

„Ja und? Er ist mein Freund, der einzige, außer dir, den ich habe und selbst du behandelst mich nicht normal, sondern immer nur als den Kronprinzen!“

Seth sah ihn eindringlich an. „Das bist du doch auch! Atemu, wie lange willst du ihm noch verheimlichen, wer du bist?“

Der Jüngere zuckte nur trotzig mit den Schultern. „Ist doch meine Sache.“

„Noch, aber bald wird es Zeit dich richtig auf deine Pflichten als zukünftiger Pharao hinzuweisen und dann musst du diesen Unfug, den du hier gerade betreibst, vergessen.“, mahnte ihn Seth.

„Das werde ich aber nicht tun! Das ist kein Unfug. Ich habe endlich mal Spaß, wenn ich mit Bakura durch die Stadt streife und ich lerne dort am besten, was ich später tun muss, um meinem Volk am besten zu helfen. Ich bin überzeugt, dass Horus absichtlich dafür gesorgt hat, dass Bakura und ich uns treffen, damit ich von ihm lerne, wie es ist, in einfachen Verhältnissen zu leben.“ Atemus violette Augen funkelten den angehenden Priester an und dieser verzichtete auf eine direkte Antwort.

„Dann lerne wenigstens diese beiden Leben zu trennen, denn hier im Palast bist du der Kronprinz und hast dich dementsprechend zu benehmen.“ Mit diesen Worten verließ Seth den Raum. Langsam bereute er wirklich, dass er Yami damals hatte gehen lassen. Dieser Bakura bedeutete doch nichts als Ärger!
 

Einige Tage später wollte Atemu sich wieder mit Bakura treffen und er nahm sich vor, ihm dann von seinem Geheimnis zu erzählen. Denn vertraute seinem Freund und wusste, dass dieser ihn nicht verraten und auch dann nicht anders behandeln würde, als er es jetzt tat. Gleich nach seinem Kampftraining, es dämmerte gerade, schlich Atemu sich wieder aus dem Palast und lief zu ihrem Treffpunkt. Dort saß Bakura schon auf dem Dach und sprang herunter als er ihn sah.

„Du bist heute spät dran.“, begrüßte er ihn und Atemu wusste, dass der Andere wissen wollte, warum.

„Tut mir leid. Ich hatte noch Kampftraining.“, erklärte er, während sie die Gasse verließen und erst einmal ziellos durch die Straßen wanderten, was sehr oft vorkam.

Zu Atemus Überraschung breitete sich auf Bakuras Gesicht ein Grinsen aus und seine Augen funkelten ihn herausfordernd an.

„Echt? Vielleicht bist du ja jetzt ein bisschen besser geworden. Bis jetzt habe ich dich ja immer geschlagen...“, triezte er, woraufhin Atemu selbstbewusst das Kinn vorreckte.

„Natürlich bin ich besser geworden, besser als du. Schließlich kann es ja nicht sein, dass jemand wie ich, schlechter ist als ein kleiner Dieb...“ Dem Älteren die Zunge herausstreckend rannte er los und Bakura hinterher. Ihr Ziel war eine kleine Mauer am Ufer eines Seitenarms des Nils, wo sie immer mit Stöcken miteinander kämpften.
 

Obwohl Atemu eher losgerannt war, hatte Bakura ihn schließlich überholt und hob zwei etwa gleich große Stöcke auf, von denen er einen dem Bunthaarigen zuwarf.

„So, jetzt sehen wir ja, ob du nicht doch nur große Worte spuckst wie alle Adligen...“

„Du musst doch langsam mal kapiert haben, dass ich nicht wie alle anderen Adligen bin.“, entgegnete Yami und holte zum Schlag aus. Bakura parierte noch mühelos und ging nun zum Gegenangriff über. Für einige Zeit war es ein ausgeglichener Kampf zwischen ihnen, wobei beide Schwierigkeiten hatten, sich auf den Kampfstil des anderen einzustellen. Dann jedoch gewann Bakura doch ein wenig die Oberhand und schaffte es mit einem gezielten Angriff, Atemu den Stock aus der Hand zu schlagen. Dieser verlor dabei das Gleichgewicht und fiel direkt ins Wasser, was Bakura laut auflachen ließ.

„Tja, es gibt doch ein Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall...“, rief er als der Bunthaarige prustend wieder auftauchte und Bakura giftig ansah. Dieser lachte daraufhin nur noch lauter. Jedoch achtete er dadurch nicht auf seine Schritte und trat auf einen losen Stein. Dieser löste sich aus der Mauer und nun verlor auch er das Gleichgewicht und stürzte mit einem Aufschrei in den Nil. Nun war es an Atemu zu lachen.

„Dieses Sprichwort trifft aber auch auf dich zu, Kura...“

Sauer, dass er sich ziemlich blamiert hatte und, weil er dem jüngeren nicht das letzte Wort lassen wollte, spritzte Bakura diesem nun einen Schwall Wasser ins Gesicht.

„Hey!“, empörte sich Yami. „Na, warte! Das kriegst du zurück!“, schwor er Rache und bald lieferten sie sich eine ausgiebige Wasserschlacht.
 

Nachdem die Sonne hinterm Horizont verschwunden war, wurde es schnell merklich kühler und die beiden Jungen beeilten sich aus dem Wasser rauszukommen. Während sie durch die Straßen liefen, wurde ihnen immer kälter, auch, wenn keiner von beiden als Memme gelten und es zugeben wollte. Schließlich sah Bakura seinen Freund an.

„So kannst du doch eh nicht in den Palast ohne dass alles denken, es wäre ein Nilpferd in den Palast eingedrungen...“

„Haha...sehr lustig. Du siehst auch nicht besser aus. Du hast sogar ein paar Wasserpflanzen im Haar. Vielleicht wachsen sie ja fest...“, erwiderte Yami schlagfertig und sah mit Genugtuung zu, wie Bakura versuchte, die nicht vorhandenen Pflanzen aus seinem Haar zu ziehen.

„Da ist doch gar nichts! Du hast mich reingelegt!“, stellt er schließlich wütend fest und funkelte den Jüngeren an. Dieser zuckte nur grinsend mit den Schultern.

„Wenn du mich als Nilpferd bezeichnest...“

„Boah, hab dich nicht so...Ich wollte damit eigentlich nur vorschlagen, dass wir vorher bei mir unsere Kleidung trocknen, bevor du zu den reichen Pinkeln zurückgehst...“

Überrascht sah Yami Bakura an. Er war noch nie bei ihm zu Hause gewesen, da Bakura immer was dagegen gehabt hatte. Als würde er ihm nicht genug dafür trauen. Bis jetzt.

„Äh klar.“, antwortete er deshalb schnell und lächelte. Endlich vertraute er ihm, dann würde er ihm auch sein Geheimnis anvertrauen können...
 

Bakura führte Yami in ein abgelegenes Viertel der Stadt, in welchem viele leere Häuser standen, viele davon einsturzgefährdet. Hier war er noch nie gewesen und er fühlte sich auch nicht sonderlich wohl. Und hier lebte Bakura? Allein? Wieder wurden ihm die großen Unterschiede zwischen ihnen bewusst und wieder wurde ihm klar, was für ein guter Freund der Andere war, dass er ihn nicht um sein Leben im Palast beneidete.

„Hier ist es.“, sagte Bakura schließlich und blieb vor einem halbverfallenen Haus mit zwei Stockwerken stehen. Die Tür war ein großes Stück Holz, das vor dem Eingang lehnte.

„Äh...“, setzt Yami an, wusste allerdings nicht, was er sagen sollte. Hübsch wäre definitiv gelogen. Doch da redete der Ältere auch schon weiter: „Warte bis wir oben sind.“ Mit diesen Worten ging er zu einem der Seitenfenster und kletterte ein.

„Na, komm schon!“, rief er leise aus dem Inneren und Yami folgte ihm zögerlich. Das Erdgeschoss bestand nur aus einem einzigen Raum, in dem noch die Reste der Feuerstelle als dunkler Schatten erkennbar waren und überall Scherben und andere undefinierbare Dinge auf dem Boden lagen. Er roch muffig. Da nur fades Mondlicht durch die Fenster und Ritzen hineinschien, tapste Yami etwas unbeholfen durch den Raum bis Bakura nach seinem Handgelenk griff und ihn eine Lehmtreppe hinaufführte. Als die fort durch eine Luke stiegen, fand Yami sich im oberen Stockwerk wieder. Doch dieses hatte weder ein Dach noch volle vier Wände. Zwei waren scheinbar nur halb fertig geworden und. Die anderen beiden waren durch Tücher, die das Dache oder den Raum diagonal in etwa der Mitte teilten, verdeckt.

Ohne zu warten, verschwand Bakura auch schon hinter diesen. Wieder folgte er ihm und war nun wirklich überrascht von dem, was er vorfand. Fast der gesamte Raum war mit, zugebener Maßen alten und etwas schäbigen Kissen und Decken ausgelegt, so dass die Ecke wirklich einen gemütlichen Eindruck machte. Sie war sogar überdacht, nur im vorderen Teil war der Boden sichtbar und ein Loch klaffte in der Decke. Darunter hockte Bakura und entfachte ein Feuer.

„Wow...Das ist wirklich sehr gemütlich...“, beurteilte Yami schließlich beeindruckt, als er das Ganze noch mal im Schein des Feuers sah.

„Danke. Ich brauch die ganzen Decken im Winter um nachts nicht zu erfrieren.“ Er hatte inzwischen angefangen sich seine nasse Kleidung auszuziehen und zog sich etwas anderes über. Dann sah er Yami an. „Du kannst dir ruhig eine der Decken nehmen, wenn du willst.“

Der Angesprochene nickte, zog sich ebenfalls aus und wickelte sich dann in einer der wärmsten Decken. Dann legte er seine Sachen neben das Feuer und ließ sich in die Kissen fallen.
 

„Wie lange lebst du schon hier?“, fragte er dann neugierig.

„Seit etwa zwei Jahren.“

„Und willst du hier bleiben oder irgendwann in das Viertel der Diebe ziehen?“

Bakura zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht ziehe ich irgendwann dort hin. Aber das hier ist so was wie mein Zuhause geworden...Ich glaube nicht, dass ich hier ganz weggehen will, selbst nachdem ich König der Diebe geworden bin...“, antwortete er dann und grinste. Und diese Antworte ließ in Yami eine Frage hochkommen, die ihm schon seit langem auf der Zunge brannte.

„Warum willst du eigentlich „König der Diebe“ werden? Man kann es auch in richtigen Berufen weit bringen...“ Schließlich würde er irgendwann Pharao sein und da würde es...nicht gut sein, wenn der beste Freund ein bekannter Dieb wäre...

„Aber nur als König der Diebe kann ich den Pharao töten und die Millenniumsgegenstände an mich bringen.“, antwortete er mit düsterer Miene. Er wusste, dass er Yami vertrauen konnte, also konnte er ihm von seinem Lebensziel erzählen, auch wenn die Erinnerung an den Grund wehtat. Yami dagegen war vollkommen geschockt.

„Warum bei allen Göttern willst du den Pharao töten?! Er ist der Herrscher Ägyptens und Vertreter der Götter! Weißt du überhaupt, was du da sagst?!“

„Natürlich weiß ich das!“, giftete Bakura nun wütend zurück. „Mir ist es scheißegal, ob der ach so große Pharao von den Göttern abstammt oder nicht! Er hat meine Eltern getötet um diese Millenniumsgegenstände zu erschaffen und dafür wird er bezahlen!“

Das konnte nicht sein!, dachte Atemu entsetzt. So etwas hätte sein Vater nie getan! Und das sagte er auch seinem Freund: „Du lügst! So etwas hätte er nie getan! Er hätte nie unschuldige getötet! Er ist ein gerechter Herrscher!“

„Ach ja? Und warum haben dann seine Soldaten mein ganzes Dorf abgeschlachtet?! Ich habe selbst gehört wie einer der Soldaten gesagt hat, dass der Pharao es befohlen hat! Sieh es doch endlich ein, Yami. Dieses tolle Bild des Königs und den ganzen Arschkriechern im Palast ist nur Fassade. Du kriegst das nur beigebracht, weil du selbst mal so werden sollst. Aber in Wirklichkeit ist jeder Bettler und jeder Dieb besser als die, denn sie stehlen und töten nur um zu überleben...“

„Das ist nicht wahr!“, schrie Atemu zurück und sprang auf. Hastig zog er sich seine halbnassen Sachen über. „Das ist auch meine Familie von der du da redest und ich weiß, dass sie nicht so sind.“ Dann verließ er ohne einen weiteren Blick auf Bakura zu werfen seinen Unterschlupf und lief so schnell er konnte nach Hause.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2014-01-23T16:01:58+00:00 23.01.2014 17:01
Hey

Ich freu mich für Atemu das Bakura und er so gute Freunde geworden sind, das sie sich verstehen und auch teilweise gleiche Interessen haben, aber sich auch einfach mal balken können, oder in Wettkämpfen übertrumpfen. Schade das Seto immer noch nicht sehen will, das es dem jungen Prinzen gut tut, das er auch mal raus kommt.

Aber jetzt wo Bakura ehrlich war und seine Ziele offengelegt hat und Yami auch sein Geheimnis im Ärger herausgeschrien hat und geflüchtet ist – oh man, ich hoffe nur, dass ihre Freundschaft da keinen allzu großen, bzw. irreparablen Schaden genommen hat.

CuCu Jyorie

Von:  Anuri
2011-04-04T15:07:16+00:00 04.04.2011 17:07
Okay…das kann natürlich nur von Yami kommen diese Blödsinnige Idee. Aber es passt zu ihn.

Ich finde ihm Gespräch der beiden klingt auch an das sie ausverschiedenen Welten stammen…wie sie die Dinge anders sehen und verstehen…

Ich finde die Freundschaft der beiden irgendwie süß. Ich kann die beiden förmlich vor mir sehen.

Da tat mir Atemu fast leid… wo Bakura doch recht hat…

Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Von:  Bami-chan
2011-04-03T20:17:47+00:00 03.04.2011 22:17
Puh...mal wieder ganz schön spät dran! -.-
Aber ich fand das Kappi richtig toll! Die zwei sind so süß zusammen!
Ich hoffe sie vertragen sich wieder! Und Yami muss Bakura sagen das er bald Pharao ist sonst werden sie doch nie zusammen kommen Q.Q!

Bin schon auf das nächste gespannt! Schreib schnell weiter!

LG Bami
Von:  Skieara
2011-03-09T16:23:56+00:00 09.03.2011 17:23
ohhhhhh >_______<
jetzt gehts los jetzt streiten die beiden >.<
aber super kapitel (^.^)P
mach schnell weiter... :D und mit schnell meine ich schnell xP

mfg.kleine-Sakura
Von:  schokodingsviech
2011-03-07T14:17:39+00:00 07.03.2011 15:17
Super Kapitel! *___*
*froi*
Hat mir wirklich gut gefallen, die beiden sind total knuffig!
Als Kapiteltitel würde vielleicht sowas sie "Das Geheimnis" oder so passen, da Bakura Yami ja sein Geheimnis anvertraut hat.

LG schokiii~


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