Zum Inhalt der Seite

Human Vase

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Please be my teacher

Hey ^^'

Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich habe irgendwie die Zeit vergessen *drop* Naja, ist ja jetzt auch egal ... ich wünsche euch auf alle Fälle viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^^ Und ich würde mich wirklich, wirklich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar in Form von Kritik oder Lob oder beidem dalassen würdet ^^
 

_______________________________________________________________________
 

Please be my teacher
 

Und meine Seele ist verbrannt,

Dein Leib ist meine einzige Gier
 

Ich wusste nicht wirklich, wie ich nach Hause gekommen war. Es war irgendwie alles unwirklich gewesen nach dem Zusammenstoß. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was denn peinlicher für mich war: Der Vorfall heute Abend oder der heute Nacht. Vielleicht sollte ich mein Vorhaben morgen noch einmal zu dem Laden zu gehen doch noch einmal überdenken? Aber jetzt … jetzt nahm er mich wenigstens wahr … ich war nicht mehr unsichtbar für ihn … und das sollte ich ausnutzen. Ich wollte ihn und wenn ich zu lange zögerte, würde er mich bestimmt schon bald wieder vergessen haben.
 

Jetzt war seine Erinnerung frisch und selbst wenn er mich auslachen sollte, war dies doch schon ein Fortschritt. Ich stellte meinen Wecker auf dieselbe Uhrzeit wie immer und sprang danach noch schnell unter die Dusche, um den Schweiß abzuwaschen, der meine Haut unangenehm klebrig werden ließ. Ich war ein sehr reinlicher Mensch, der durchaus auf sein Äußeres achtete, daraus aber noch lange keinen Kult wie manche Frau machte. Zwar benutzte ich nach jedem Duschen Bodylotion und Gesichtscreme, aber danach war ich fertig für’s Bett. Und heute hatte ich mir meinen Schlaf redlich verdient.
 

Der nächste Morgen begann wie jeder andere auch, nur dass ich diesmal fast verschlafen hätte und von ziemlichem Muskelkater in den Beinen geplagt wurde – aber ich würde es überleben, dessen war ich mir sicher. Ich hatte es heute nicht ganz so eilig zur Arbeit zu kommen und überhaupt ging ich heute vieles ruhiger an als sonst – und obwohl ich mir mehr Zeit für die einzelnen Aufgaben nahm, wollten die Uhrzeiger einfach nicht meinen Feierabend ankündigen. Ungeduldig versuchte ich das Gerät mit meinen Augen dazu zu zwingen schneller zu ticken, doch waren meine übersinnlichen Fähigkeiten denkbar niedrig entwickelt.
 

Selbst Nor, der diesmal die Morgenschicht inne hatte, fiel es irgendwann auf, dass ich ungewöhnlich unruhig war. Irgendwann hatte er mich entnervt darum gebeten doch bitte die Lackhosen neu zu sortieren. Ich wusste ja, dass er mich eigentlich nur los haben wollte und so tat ich ihm den Gefallen, nahm mir dafür aber die Freiheit eine halbe Stunde früher zu gehen. Er schien sogar ziemlich froh zu sein, als ich endlich aufhörte Nervosität zu verbreiten. Kaum dass ich den Laden verlassen hatte, schlug ich den kürzesten Weg zu dem Fotogeschäft ein und hoffte, dass mein Engel heute wieder dort arbeiten würde.
 

Und tatsächlich konnte ich ihn schon von außen durch das Schaufenster sehen, wie er anscheinend einem Kunden verschiedene Objektive zeigte und erklärte. Ich drückte mir beinahe die Nase an der Scheibe platt, ehe ich mich dazu durchrang den Laden zu betreten. Kaum dass ich wieder in einem Raum mit ihm war, fühlte ich mich leicht benebelt, als hätte ich irgendetwas Illegales geraucht. Etwas unsicher, da ich mir nicht wirklich einen Plan überlegt hatte, was ich denn jetzt eigentlich wollte, stand ich herum und wandte mich dann den Bilderrahmen zu, darauf wartend, dass er mit der Beratung fertig wurde und seine gesamte Aufmerksamkeit mir schenkte.
 

Der Mann, der bei meinem ersten Mal hier gewesen war, war nirgends zu sehen, worüber ich eigentlich ziemlich froh war, da ich ihn so schon mal nicht los werden musste, um mich nur wenige Minuten später an meinen Engel zu wenden. Immer und immer wieder huschte mein Blick zu seiner schlanken Gestalt hinüber. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass gerade er so freundlich mit einem Kunden sprechen konnte, der anscheinend keinerlei Ahnung von Fotos hatte. Ich wollte nicht lauschen, doch sie sprachen nicht unbedingt leise und nachdem meine Ohren noch sehr gut funktionierten, konnte ich jedes Wort des Beratungsgesprächs mithören.
 

Schon alleine von seiner Stimme könnte ich einen Orgasmus bekommen, überlegte ich still und nahm dabei einen metallenen Bilderrahmen, der mit einigen Rosen verziert war, in die Hand nur um ihn wenige Sekunden später wieder zurück zu stellen. Der war dann doch etwas zu kitschig, wenn man ihn sich genauer besah. Vielleicht lag es daran, dass ich keine Frau war, aber mit so etwas konnte ich wenig anfangen. Zwar mochte ich Rosen und besaß zu Hause auch tatsächlich einen Rahmen, um den sich genau diese Pflanze schlängelte, doch war dieser komplett dunkelgrau bis schwarz und die Rosen nicht durch rote Farbe verschandelt, so wie dieser hier. Auch die Herzchenrahmen ignorierte ich geflissentlich und beobachtete ihn lieber unter dem Vorhang meiner Haare hindurch weiter.
 

Auf der Arbeit hatte ich ihn noch nie gesehen. Ich hätte nie gedacht, dass er diesen Job so ernst nehmen würde. Eigentlich dachte ich bisher, dass er nur Student wäre und seine Eltern ihm alles zahlten, doch anscheinend hatte ich mich da getäuscht. Herausfinden was er genau studierte, konnte ich bisher leider auch noch nicht. Ich wusste nur auf welche Uni er ging, aber nicht in welchem Semester er war, das wollten mir die im Sekretariat einfach nicht verraten als ich einen Versuch gewagt hatte so an weitere Daten über ihn heranzukommen. Verhalten gähnte ich hinter vorgehaltener Hand und besah mir gelangweilt die Fotoalben, mit denen ich noch viel weniger anfangen konnte als mit den Rahmen – doch dann, endlich, sprach er mich an und ich wäre beinahe tot umgefallen vor unterdrücktem Glück.
 

„Kann ich Ihnen helfen?“ „Ähm …“, brachte ich zu meiner Verzweiflung nur heraus. Prüfend sah er mich an und schien zu überlegen woher er mich kannte. Es war schön zu sehen, wie sich ein Grinsen auf seine schönen Lippen schlich, als er sich nun an mich erinnerte. „Tut dir von dem Zusammenstoß noch was weh?“, wollte er dann auch sehr direkt wissen und wechselte ungefragt zum ‚Du’ über. „Äh … nein … beziehungsweise ja … meine Beine … Muskelkater.“, stotterte ich hervor und würde mir am liebsten selbst eine scheuern. Das gab’s ja gar nicht, dass man sich so dumm anstellen konnte! Ich war doch nicht mehr in der Pubertät! //Verdammt, Jo, reiß dich zusammen!//, rief ich mich innerlich zur Ordnung – dass es etwas nutzen würde, glaubte ich allerdings selber nicht.
 

„Du Armer … und du bist dir sicher, dass mit deinem Kopf alles in Ordnung ist?“ Na danke, er hielt mich für verrückt. Genervt verdrehte ich die Augen. „Ja, bin okay. Keine bleibenden Schäden davongetragen.“, brummelte ich. „Dann ist’s ja gut … aber was suchst du hier? Irgendetwas Bestimmtes?“ //Ja, DICH!//, schoss es mir sofort durch den Kopf, sprach es aber zum Glück nicht laut aus. „Ähm …“, fing ich erneut sehr geistreich an, denn einen wirklichen Grund hatte ich mir nicht ausgedacht, bevor ich den Laden betreten hatte.
 

„Ähm … ich wollte fragen, ob du …“ Ich stockte. „Ob ich was?“, musterte er mich fragend. „Brauchst du Passphotos, eine Modelmappe, einen neuen Foto, Bilderrahmen, Filme?“, versuchte er mir auf die Sprünge zu helfen, wobei ich hoffte, dass er das Zweite nicht ernst gemeint hatte. „Ähm … kannst du mir zeigen, wie man Filme selber entwickeln kann?“, improvisierte ich mehr schlecht als recht. Verwundert sah er mich an: „Wäre es da nicht besser einen VHS-Kurs zu besuchen anstatt mich zu fragen? Weiß auch gar nicht, ob der Chef damit einverstanden wäre.“ „Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm … aber ich fand die Fotos, die du entwickelt hast, so gut.“, schmierte ich ihm etwas Honig ums Maul. „Das freut mich natürlich zu hören, aber ich weiß nicht so Recht, ob ich wirklich als Lehrer tauge … aber okay, ich frag mal kurz nach … aber mach dir lieber mal keine Hoffnungen.“
 

Na wenigstens etwas. Eifrig nickte ich und musste sehr an mich halten um nicht laut loszujubeln, dass er nicht gleich ‚Nein’ gesagt hatte. Ich hatte ja schon vermutet, dass man bei ihm mit ein paar Komplimenten weiter kommen würde, aber dass das so gut funktionierte, war dann doch etwas überraschend. Ungeduldig wartete ich darauf, dass er zurückkam. Er schien sich Zeit zu lassen, da die Minuten langsam aber sicher verstrichen und er nicht mehr nach vorne in den Verkaufsraum kam. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich jetzt einiges einstecken und mitnehmen können, ohne dass mich jemand aufgehalten hätte – doch ich war (meistens) ein sehr ehrlicher Mensch und so behielt ich meine Finger brav bei mir und streckte sie nicht nach Dingen aus, die mir nicht gehörten.
 

Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten als er zurück kam und mich dabei unverhohlen erneut von oben bis unten musterte, als ob versuchte mich einzuschätzen. Mit stoischer Miene und erwartungsvollem Blick erwiderte ich den seinen. „Wie sieht’s aus?“ „Wenn du für alle verwendeten Materialien zahlst, könnten wir das Labor hinten im Laden verwenden … aber ich sag’s gleich: Ich werde das sicher nicht umsonst machen!“ „Dachte ich mir schon. Wie viel willst du in der Stunde?“ Kurz überlegte er. „Dreißig Euro.“
 

Ich hatte schon damit gerechnet, dass er mich mit dem Preis abschrecken wollen würde, doch ich war schon zu lange hinter ihm her, als dass ich dies nicht durchschaute und nickte so nur ruhig und gelassen. „Geht in Ordnung. Wann soll ich vorbei kommen? Wochenende wäre mir persönlich am Liebsten.“ „Von mir aus … und wie lange dann? Eine Stunde? Zwei Stunden?“ „Ich bin dafür, dass wir das je nach Lektion machen … dauert ja nicht alles gleich lang, oder?“ „Nein …“, gab er leicht pissig zurück. Ihm schien es nicht so wirklich zu behagen seine Wochenenden mit einem Typen wie mir alleine in einem dunklen Raum zu verbringen.
 

Ich konnte mein Glück dagegen noch kaum fassen. Mit einem glücklichen Grinsen und ziemlichem Herzklopfen vor lauter Vorfreude auf das kommende Wochenende verließ ich kurze Zeit später den Laden. Samstags ab 14 Uhr hatten wir ausgemacht, würde er mir erst einmal die Grundlagen und Begriffe erklären und mir zeigen, was was war und zu was es gut war. Erst ab nächster Woche würden wir wirklich mit dem Entwickeln beginnen. Er hatte mich derweil damit beauftragt bis dahin einige Schwarz-Weiß-Bilder zu schießen, bei denen es nicht so schlimm wäre, wenn sie von der Qualität nicht so gut werden würden, denn schließlich musste ich üben - sehr viel üben, denn ich hatte nicht vor mich sonderlich geschickt dabei anzustellen … die Hauptsache war ja schließlich, dass ich möglichst viel Zeit mit ihm verbrachte. Alles andere war mir dabei vollkommen egal.
 


 

Ich lebe jetzt in dunkler Nacht,

auch wenn der neue Tage erwacht
 


 

Es war ein sehr seltsamer Nachmittag gewesen. Erst musste ich einem Laien die grundsätzlichsten Funktionen einer Kamera erklären, obwohl dieser steif und fest behauptete, er hätte schon sehr viel Erfahrung mit allen mögliche Cams, und dann wollte diese Fledermaus, – ich glaube er hieß Jo – dass ich ihm das Entwickeln bei brachte. Lust hatte ich wirklich nicht darauf, doch leider hatte weder Robert etwas dagegen, wenn wir es in seinem Labor machen würden, so lange er dafür zahlte, noch ließ sich Blacky von meinem Preis abschrecken … vielleicht hätte ich ja doch wie anfangs überlegt 50 Euro verlangen sollen? Doch so fies war noch nicht einmal ich … wenn er es dann wirklich gezahlt hätte, hätte ich wahrscheinlich doch ziemlich schnell ein schlechtes Gewissen bekommen. Warum ich nicht gleich abgelehnt hatte? Keine Ahnung.
 

Ich brauchte unbedingt etwas Ablenkung. Nachdem ich nach meiner Schicht alles abgeschlossen hatte, ging ich eilig zurück in meine Wohnung, schmiss meine Schuhe in die nächste Ecke und schnappte mir mein Telefon um Martin anzurufen, in der Hoffnung, dass er nicht gerade anderweitig beschäftigt war. Vielleicht hatte er ja Lust heute noch einmal mit mir um die Häuser zu ziehen oder zumindest auf eine Pizza vorbei zu kommen? Ungeduldig lauschte ich dem Tuten in der Leitung. Ich wollte schon wieder auflegen, als auf einmal abgenommen wurde und seine keuchende Stimme mich begrüßte.
 

„Stör ich?“, wollte ich sofort süffisant grinsend wissen, denn es lag für mich auf der Hand, dass er sich wohl gerade etwas mit jemand anderem vergnügt hatte beziehungsweise immer noch dabei war. „Ich komm in etwa einer Stunde vorbei. Bis dann.“, kündigte ich ihm noch schnell an, ehe ich wieder auflegte und ihn in Ruhe weiter rammeln ließ. Wenn es ihm nicht passte, würde er sich schon noch einmal rühren. War schließlich immer so, wenn wir uns gegenseitig beim Sex störten, was bei unserem Verschleiß durchaus ein oder zweimal im Monat vorkam. Warum wir überhaupt abnahmen? Vielleicht weil wir uns trotz allem wichtiger waren als unsere Ficks? Es könnte ja sein, dass es dem anderen gerade nicht gut ging und einen brauchte … früher kam das öfters vor … mittlerweile kam ich besser mit mir, meinem Leben und meiner Familie klar.
 

Tatsächlich machte ich mich eine Dreiviertelstunde später auf den Weg zu seiner Wohnung. Zwar würde ich etwas zu früh bei ihm sein, aber ich war lieber pünktlich. Ich hasste Unpünktlichkeit, auch wenn mir das kaum einer zutraute. Nur morgens war mir das weniger wichtig, da ich einfach Langschläfer war und ich es einfach nicht mochte so früh aufzustehen. Mit den Händen in den Hosentaschen und der Musik aus meinem i-Pod lauschend, schlenderte ich durch die Straßen, sah nur ab und zu etwas auf, um nicht mit jemand anderem zusammen zu stoßen oder gegen eine Lampe zu laufen. Als ich bei Martin klingelte, wurde mir von einem blonden Mädchen mit ziemlich großen Brüsten geöffnet die mich ziemlich angepisst von oben bis unten musterte. Anscheinend wusste sie, dass ich der Grund war, dass sie jetzt schon wieder gehen musste. Ich schenkte ihr ein kurzes, leicht bösartiges Grinsen, das sie wohl missverstand, da sich ihr Gesichtsausdruck veränderte und sie begann mich verträumt anzustarren. Eilig machte ich, dass ich in die Wohnung kam und die Tür hinter mich schloss, denn für einige Sekunden hatte ich wirklich Angst, dass sie gleich zu sabbern begann und damit den Flur unter Wasser setzte.
 

„Pünktlich wie immer.“, grüßte mich Martin, der nur mit einer Jogginghose und noch feuchten Haaren in der Küche stand um schon einmal zwei kalte Bierflaschen für uns zu holen. „Mhmm“, brummte ich nur zurück und griff ungeniert nach seinem Telefon. „Welche Pizza willst du?“ „Huh? Öhm … die mit Frischkäse, Spinat und angebratenem Speck … keine Ahnung, wie die noch einmal geheißen hat …“ Eilig blätterte ich den Stapel mit den Pizzalieferservicen und ihren Angeboten durch, bis ich den passenden mit der gewünschten Pizza fand. Kurz überflog ich noch einmal das Angebot nur um mich letztendlich für eine Pizza Hawaii zu entscheiden. Damit konnte man meiner Meinung nach nicht viel falsch machen.
 

Ich bestellte und setzte mich dann neben Martin auf die alte aber unheimlich gemütliche Couch. Leicht lehnte ich mich an ihn, was ihm einen fragenden Blick entlockte, doch kommentierte er es nicht. Ich wusste ja selbst nicht, warum ich das gerade tat, aber irgendwie war mir danach. „Dieser seltsame Typ, den du über den Haufen gerannt hast, war heute wieder im Geschäft … will, dass ich ihm zeige wie man Bilder selbst entwickeln kann …“ „Und? Machst du’s?“ „Ja … bekomme 30 Euro die Stunde.“ „Hui, nicht schlecht! Hat der so viel Geld übrig? Und warum ausgerechnet du?“ „Er hat gemeint, dass ich einer der Besten wäre und er mich deshalb fragen würde …“ „… also ich weiß ja nicht … ich traue dem Kerl nicht so ganz … macht ihr das im Laden?“ „Jup. Robert hat grünes Licht gegeben.“
 

„Sonderlich glücklich darüber klingst du ja nicht.“ „Bin ich auch nicht … aber diesem Jo scheint es ziemlich Ernst damit zu sein … ich meine, der lässt sich nicht einmal davon abschrecken, dass er pro Stunde um die 40 bis 50 Euro hinblättern muss.“ „Waren es vorhin nicht noch 30?“, wunderte sich Martin zu Recht. „Er muss Robert die verbrauchten Utensilien bezahlen … und du weißt ja selbst, dass Fotomaterial verdammt teuer ist.“ „Du bist der Fotograf von uns, nicht ich … also nein, wusste ich nicht wirklich … aber gut zu wissen …“, schmunzelte er leicht amüsiert.
 

Grinsend knuffte ich ihm in die Seite und richtete mich wieder etwas auf. „Auf alle Fälle treffen wir uns am Samstag zum ersten Mal, damit ich ihm die Begrifflichkeiten erklären kann und so. Trockenübungen auf gut deutsch.“ „Samstag? Da wollte ich dich eigentlich fragen, ob du nicht mit mir und dem Rest der Clique ein letztes Mal ins Spaßbad gehen willst, ehe Kilian für sein Praktikum nach Portugal fliegt?“ „Scheiße! Wann wolltet ihr denn los?“ „So gegen 16.00 Uhr. Hat zwar bis 22 Uhr auf, aber ab 20 Uhr muss Larissa in die Bar hinter die Theke. Meinst du, das schaffst du?“ „Ich hoffe … wenn nicht, komme ich nach oder schleppe die Fledermaus einfach mit … nimm mal lieber zwei Badehosen mit. Ich hab keine Handynummer oder Adresse von ihm, also hat er dann sicher nichts dabei.“ „Warum willst du den denn mitnehmen?“ „Er hat jetzt schon für zwei Stunden im Voraus gezahlt … und wir wollten uns um 15 Uhr treffen. Bleiben könnte ich also allerhöchstens eine halbe Stunde, wenn ich es pünktlich ins Bad schaffen will. Musst eben die anderen vorwarnen, dass er eventuell mitkommt … Das Geld muss ich ihm zwar so oder so zurück geben, aber zumindest bräuchte ich dann nicht so ein schlechtes Gewissen zu haben, dass er extra gekommen ist, nur um zu erfahren, dass ich keine Zeit habe.“
 

Verwundert starrte Martin mich an und wollte dazu ansetzen etwas zu sagen, als es an der Tür klingelte und unsere Pizzen gebracht wurden. Ohne uns abzusprechen nahm ich dem Boten automatisch die Schachteln aus der Hand, während er das Bezahlen übernahm und die Tür wieder schloss. So ging es einfach am Schnellsten. Ich stellte die heißen Schachteln auf dem Couchtisch neben unseren Bierflaschen ab und schnüffelte kurz an ihnen um meine eigene zu identifizieren, was dank der anscheinend frischen Ananas auch ziemlich gut klappte. Trotzdem wartete ich mit dem Essen bis auch Martin wieder da war und es sich neben mir bequem gemacht hatte.
 

Schweigend machten wir uns über die Pizzen her, während uns die leise Musik aus der Stereoanlage unterhielt, die mir bisher gar nicht bewusst aufgefallen war, aber anscheinend schon die ganze Zeit vor sich hin gedudelt hatte. Es war nicht ganz meine Musikrichtung, aber es war erträglich. „Wegen vorhin noch mal …“, fing Martin auf einmal wieder an. Fragend sah ich ihn an. „Was ist damit?“ „Lass dich nicht von irgendwelchen Komplimenten einlullen und mach dir nicht zu viele Gedanken um Blacky. Er ist doch selbst Schuld, wenn er dir keine Adresse oder sonst irgendetwas hinterlässt, oder? Ist ziemlich selten, dass du dir um einen Fremden solche Gedanken machst.“ „Eifersüchtig?“, neckte ich ihn grinsend. „Nein, eher besorgt … er taucht für meinen Geschmack zu oft in zu kurzer Zeit in deiner Nähe auf … fast so, als ob er dich verfolgen würde.“ „Ach Quatsch, das bildest du dir ein! Das meiste davon war Zufall, da bin ich mir sicher. Er ist bestimmt nicht absichtlich in dich hinein gerannt. Und so überrascht, wie er war, als er das erste Mal im Laden war, war das sicher auch keine Absicht gewesen.“ „Na, wenn du meinst … aber pass trotzdem auf dich auf.“ Nachdenklich sah ich ihn an und nickte dann wortlos. Was sollte ich denn auch anderes tun?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  saspi
2010-05-07T12:04:02+00:00 07.05.2010 14:04
huhu!!!

geniales kappi. hat mir sehr gut gefallen.
und die idee mit dem lernen von den filmentwickeln fand ich sehr gut.

freu mich aufs nächste kapitel.

byby



Zurück