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Human Vase

von

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The night after

Hey Leute ^^

Stolz darf ich euch das nächste Kapitel von 'Human Vase' präsentieren. ^^ Have fun und lasst mir einen Kommentar da ;) Würde mich zumindest sehr freuen ^^ Und wehe einer beschwert sich, dass die Kapitel zu kurz wären! xDD

Ich wünsche euch frohe Ostern ^^

LG

KaNi
 

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The night after
 

Keiner dein Bild in mir besiegt,

Du bist das Einzige was zählt
 


 

Selbst als ich atemlos bei mir zu Hause angekommen war, konnte ich meinen peinlichen Auftritt kaum fassen. Ich wusste nicht, dass ER dort arbeitete. Mir war das Geschäft von einem guten Kumpel empfohlen worden, der dort seit Jahren seine Bilder entwickeln ließ und jedes Mal sehr zufrieden gewesen war. Aber wenigstens wusste ich jetzt, WO er arbeitete, da ich dies bisher leider nie herausfinden konnte, denn schließlich arbeitete ich morgens ebenfalls und konnte ihn somit nicht bis zu seinem Arbeitsplatz verfolgen. Es war absolut seltsam gewesen, als er mich plötzlich angesprochen und auch noch gelobt hatte.
 

Es hatte mich unheimlich überrascht aber auch gefreut, dass er meine Bilder gemocht hatte, aber gleichzeitig hatte er mich dadurch komplett verwirrt, was auch mein seltsames Benehmen erklärte. Ich hatte mich vollkommen zum Honk gemacht, soviel war mal klar. Leidend seufzte ich auf und sah mir dann die Fotos durch – und die Qualität war wirklich gut. Plötzlich fiel mir siedendheiß ein, dass ER sie entwickelt und damit berührt hatte. Ja, mir war vollkommen bewusst, dass ich mich wie ein pubertierendes Mädchen verhielt, aber ich konnte es irgendwie auch nicht ändern … ich hatte es wirklich versucht …
 

Mein Blick fiel auf die Wanduhr und ich stellte fest, dass ER in der nächsten halben Stunde vor dem ‚LILIA’ stehen würde, wenn er denn heute Lust hatte zu feiern. Die Uhr konnte man nach ihm stellen, jedoch nicht den Tag – es war also immer wieder auf’s Neue spannend, ob er denn auftauchen würde oder nicht. Ich holte mir einen Yoghurt und eine Flasche Cola ehe ich mich auf den Sessel vor dem Fenster setzte und nach außen starrte, hoffte ihn irgendwo zu entdecken.
 

Ihn nur einmal am Tag zu sehen reichte mir einfach nicht, auch wenn ich mir fest vornahm dem Laden morgen noch einmal einen Besuch abzustatten und mich diesmal von ihm über irgendetwas beraten zu lassen. Ich wollte die Chance nutzen ihm auf unverfängliche Art und Weise nahe zu sein. Einfach nur seine Nähe genießen ohne dass er sich gleich von mir angemacht fühlte. Vielleicht konnte ich ihn ja so irgendwie von mir überzeugen?
 

Trübsinnig hing ich meinen Gedanken nach und sah dabei ununterbrochen aus dem Fenster, beobachtete die aufgestylten jungen Männer, die unter dem Fenster vorbeigingen, Bekannte und Freunde begrüßten, lachten und einen durch und durch glücklichen Eindruck machten. Wie viele davon es wirklich waren und welche nur eine Fassade zur Schau stellten, konnte ich aus dieser Entfernung nicht sagen. Früher, als ich noch klein war, habe ich immer gelacht, wenn andere geweint hätten. Wenn ich hingefallen bin und geblutet habe, habe ich lieber gelacht. Als ich mir einmal das Bein gebrochen hatte, musste ich auch lachen, obwohl es höllisch weh getan hatte.
 

Meine Mutter war eine sehr ungeduldige Frau und wenn ich als Kleinkind weinte und nicht aufhören wollte, begann sie immer mit mir zu schimpfen. Sie meinte es nicht böse, aber sie konnte einfach nicht aus ihrer Haut. Wenn ich dagegen lachte und scheinbar fröhlich war, war sie es auch, lobte mich und schenkte mir ab und zu eine Kleinigkeit. Ich war ihr ‚tapferer Indianer’ an dem Tag, an dem ich den Gips um mein Bein bekam und sie schenkte mir zusammen mit meinem Vater ein großes Puzzle. Ich hatte es immer noch. Die Teile waren teilweise zerknickt, ab und zu fehlte eine Nase oder die Oberfläche war dabei abzugehen … und trotzdem hielt ich es in Ehren, wollte es nicht wegwerfen.
 

Mit der Zeit wurden das Lob und die Geschenke weniger, es wurde einfach vorausgesetzt, dass ich nicht weinte, wenn es mir schlecht ging – damals war ich noch in der Grundschule und die anderen Kinder hatten beinahe schon Angst vor mir, da ich immer nur lachte und nie traurig war. Als ich mir im Werkunterricht in den Finger schnitt und ziemlich heftig blutete – ich lachte. Als ich mir im Sportunterricht den Fuß verknackste – ich lachte. Als ich mich mit einem anderen prügelte und dabei ein blaues Auge verpasst bekam – ich lachte. Dass Lachen für mich nichts anderes als Weinen war, verstand keiner.
 

Selbst im Gymnasium galt ich als besonders harter Hund. Aus jeder Prügelei ging ich lachend hervor, so dass schon bald das Gerücht den Umlauf machte, dass ich Gewalt und Prügel lustig fand – was wirklich nicht der Fall war, mir aber einen Besuch bei der Schulpsychologin bescherte, die wohl unkompetenteste Person, die ich bis heute jemals getroffen hatte. Um alle weiteren Termine drückte ich mich erfolgreich und dann zogen wir weg. Zwar nur zehn Kilometer weit, doch reichte es, dass ich in eine andere Schule gehen musste, worum ich nicht unbedingt böse war. Damals war ich 15 gewesen und auch wenn ich doch relativ beliebt gewesen war, bin ich doch immer eher ein Außenseiter gewesen. Ich kam mit allen gut aus, war zu jedem freundlich, aber Freundschaft empfand ich für keinen, weshalb mir der Abschied wirklich nicht schwer fiel.
 

Enttäuscht wandte ich meinen Blick von der Straße ab, da die halbe Stunde vorbei und er nicht aufgetaucht war. Müde fuhr ich mir durch die Haare und machte mir dann etwas zu essen, denn der Yoghurt hatte meinen Hunger nicht wirklich gestillt. Ich musste morgen früh wieder fit sein und hoffte schon jetzt, dass nicht wieder so ein ausgefallener Kunde wie Moppelchen auf mich wartete, der die zusammengestellten Kleidungsstücke am Schluss vielleicht nicht einmal kaufen würde.
 

Ich briet Zwiebeln und klein geschnittenen gekochten Schinken an und schmiss dazu dann die Nudeln von gestern hinein. Dazu gab ich dann noch körnigen Frischkäse, Chilifrischkäse und geriebenen Gouda. Die ganze Aktion hatte vielleicht eine Viertelstunde gedauert, dann konnte ich mich mit einem vollen Teller vor den Fernseher verkrümeln und lustlos durch das Abendprogramm zappen, nur um zum hundertsten Mal festzustellen, dass eigentlich nur noch idiotische Sendungen liefen.
 

Auf drei Sendern liefen Castingshows, auf zweien wurde das Privatleben von angeblich ‚echten’ Familien gezeigt, auf fünfen wurde gekocht und auf zweien Häuser renoviert, verkauft oder gekauft. Nur auf Arte kam etwas, das meine Aufmerksamkeit länger als drei Sekunden fesseln konnte. Wer ein bisschen Niveau wollte, landete automatisch bei diesem Sender. Diesmal wurde ein Film einer französischen Filmemacherin über den amerikanischen Genfood-Riesen Monsanto ausgestrahlt. Ich hatte von dem ganzen Genzeugs keine Ahnung, aber der Film gab mir dann doch zu denken – vor allem die Unverschämtheit wie Monsanto das durchdrückte, was es wollte und die Regierungen der Länder dabei beinahe willenlos mitspielten. Einerseits machte es mir Angst, andererseits ließ es mich auch wütend werden – und wie so oft fühlte ich mich dabei unglaublich hilflos, da ich kleiner Wurm gegen diese Ungerechtigkeiten, die die ganzen Bauern durch Monsanto erfahren haben, nichts tun konnte.
 

Ich war weder politisch noch in Richtung Umweltschutz sonderlich engagiert und ich hatte auch nicht vor zum Attentäter zu werden, aber so etwas fachte in mir den Wunsch nach Veränderung an … auch wenn ich wusste, dass dieser schon bald wieder im Alltag untergehen würde. Mein Kampfgeist war nie lange vorhanden.
 

Leise vor mich hin schimpfend schaltete ich nach dem Film den Fernseher aus und zog mir kurz entschlossen meine Jogginghose und ein T-Shirt an – Bewegung würde mir sicher gut tun, denn ich konnte aufgewühlt wie ich im Moment war sowieso nicht schlafen – und warum dann nichts für den Traumkörper tun? Ich schloss die Eingangstür sorgfältig hinter mir ab und joggte dann in flottem Tempo in Richtung Flusspromenade. Dass ich von allen möglichen Nachtschwärmern schief angesehen wurde, da ich so spät in der Nacht und noch dazu im Dunkeln Joggen ging, war mir egal. Ich brauchte das im Moment einfach, sonst würde ich platzen – spätestens morgen wenn ein schwieriger Kunde auftauchen sollte.
 

Ich genoss die kühle und frische Nachtluft die durch meine Lunge strömte und

den leichten Schmerz in meinen Beinen, der mir zeigte, dass ich wirklich noch lebendig war. Ich hatte mich noch nie absichtlich selbst verletzt, aber es kam durchaus vor, dass ich ab und zu so lange Sport machte, bis ich jeden Muskel einzeln fühlen konnte. Ich zwang mich dazu lange und tiefe Atemzüge zu nehmen, damit ich länger durchhielt.
 

Ich merkte deutlich, dass ich mich in letzter Zeit mehr mit der Verfolgung meines Engels als mit meiner Kondition beschäftigt hatte. Ich schaffte nur mit Müh und Not meine normale Strecke und das auch nur, weil ich nach einer halben Stunde eine kurze Pause machte und einen Schluck aus meiner mitgenommenen Wasserflasche nahm. Normalerweise lief ich eine Stunde lang durch und trank sogar im Laufen. Immer noch reichlich atemlos lief ich langsam weiter um nicht auszukühlen und legte dabei meinen Kopf in den Nacken um nach einzelnen Sternen zu suchen, da es hier am Fluss doch etwas dunkler war als in der restlichen Stadt – doch wie meistens blieb ich erfolglos.
 

Doch plötzlich knallte ich gegen etwas und fand mich am Boden wieder. Leise ächzte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als mir mein Hintern wehtat. „Sorry, hast du dich verletzt?“, erklang auf einmal eine männliche Stimme und ich sah verwirrt auf. Vor mir stand ein junger, braunhaariger Mann und … mein Engel. Sofort begann mein Hirn zu arbeiten und ich erinnerte mich, dass dies ‚Martin’ war, sein bester Freund. Hastig nickte ich, als mir bewusst wurde, dass ich noch gar nicht auf die Frage reagiert hatte und immer noch im Dreck lag.
 

Langsam richtete ich mich auf und ließ mich von Marc wieder auf die Beine ziehen. „Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist? Du scheinst ziemlich verwirrt zu sein.“ „Nein … alles klar.“, gab ich schwach von mir und grinste ihn leicht an. Unauffällig wendete ich meinen Kopf ein klein wenig nach links um meinen Engel aus der Nähe bewundern zu können – und zum zweiten Mal an diesem Tag fiel mir auf, dass er von Nahem noch viel schöner aussah als von der Ferne. „Sag mal … dich kenne ich doch …“, erklang auf einmal seine Stimme und ich sah ihn erschrocken an. Hatte er bemerkt, dass ich ihn in letzter Zeit beinahe täglich verfolgt hatte?! „Ah, genau. Ich glaube um dem seine Verwirrtheit brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Der scheint so zu sein … das ist der Typ, von dem ich dir vorhin erzählt habe.“, erzählte er dann feixend seinem Freund „Was, der?“
 

Leises Lachen ertönte und mir wurde leicht schummrig. Nicht nur, dass er so nahe vor mir stand, dass ich ihn hätte berühren können, nein, er lachte auch noch – und es war ein absolut himmlisches Lachen, das einfach nicht von dieser Welt sein konnte. Aus großen Augen starrte ich ihn an und konnte mir ein wahrscheinlich ziemlich dümmlich wirkendes Grinsen nicht verkneifen. Sein skeptischer Blick entging mir dabei. „Hab ich was im Gesicht oder warum starrst du mich so seltsam an?“, sprach mich mein Engel auf einmal direkt an und ich zuckte zusammen. „Nein …“ Das ‚Du bist einfach nur wunderschön’, verkniff ich mir gerade noch rechtzeitig. „Na dann … wir müssen dann mal weiter.“, ergriff Martin wieder das Wort und die beiden verschwanden in die Richtung, aus der ich gerade gekommen war.
 


 

Endlich hab ich dich erkannt,

ist doch die Schönheit deine Zier
 


 

Kaum dass ich in meiner Wohnung angekommen war, schmiss ich mir eine Fertigpizza in den Ofen und sprang in der Zwischenzeit kurz unter die Dusche. Als der Küchenwecker klingelte trocknete ich mich gerade fluchend ab und stürzte dann zurück zum Ofen um ihn eilig zu öffnen und meine Pizza vor dem Verkohlen zu bewahren – sie hatte eindeutig Besseres verdient wie zum Beispiel den Weg in meinen Magen zu finden. Es war wirklich nicht lustig nackt an dem heißen Ofen herumzuwerkeln, da ich immer Angst hatte, dass ich mir etwas Wichtiges verbrannte.
 

In etwa zwei Stunden wollte Martin mich abholen und ich hatte weder gegessen, noch ein Outfit überlegt, noch meine Haare gerichtet. Ich nahm die Pizza mit in mein Zimmer und aß während ich mir meine Kleidung heraussuchte, was wie gewohnt fast eine halbe Stunde dauerte, bis ich endlich zufrieden mit meinem Aussehen war. Es war wirklich anstrengend so gut auszusehen! Da die Pizza derweil in meinem Magen verschwunden war und mein Outfit perfekt saß, konnte ich mich in Ruhe meinen Haaren widmen, die mir besonders heilig waren. Nur ausgewählte Personen durften sie überhaupt anfassen geschweige denn schneiden. Das war auch etwas, das mich am modeln immer abschreckte: Irgendwelche mir unbekannten Personen wollten mein geliebtes Haar antatschen und mit Glätteisen und billigem Haarspray zerstören. Den meisten Stylisten hatte ich schnell klar gemacht, dass ich da nicht mitspielte, doch manchen war es egal, was ich dazu zu sagen hatte – mit dem Erfolg, dass ich mich strikt weigerte und lieber den Job schmiss als mir irgendeine seltsame Frisur aufzwingen zu lassen.
 

Erst als jede Strähne perfekt saß, gab ich mich zufrieden und pflanzte meinen Luxushintern auf meinen gemütlichen Fernsehsessel und schaltete die Glotze an. ‚Germany’s Next Topmodel’ … also ich konnte besser laufen als die Klum, soviel stand schon mal fest und die ausgesuchten Mädchen … naja, nicht so wirklich mein Fall. Ich war sowieso schon lange dafür, dass sie doch einmal eine ‚Castingshow für Germanys Next Male Topmodel’ machen sollten – ich war mir sicher, dass da nicht nur Mädchen und Frauen sondern auch viele schwule Männer einschalten würden, einfach weil es da hübsche Kerle zu sehen gab. Vielleicht würde ich da ja dann auch aus Gag mitmachen? Aber wehe die vergriffen sich an meinen Haaren!
 

Das Klingeln der Haustürglocke riss mich aus meinen Gedanken und ich drückte auf den Summer um Martin herein zu lassen. Ich schnappte mir noch eilig meine Geldbörse und meinen Wohnungsschlüssel ehe ich ihm schon einmal entgegen ging. Noch auf der Treppe umarmten wir uns wie gewöhnlich fest und er knuddelte mich einmal kräftig durch, ehe er wieder von mir abließ. „Startklar?“, grinste er mich freudig an. „Klar, sonst stände ich jetzt nicht hier.“, gab ich meine Standardantwort.
 

Aufgeregt und sehr vergnügt erzählte er mir von seiner neuesten Eroberung, die laut ihm eine ziemliche Bombe im Bett war, im Hirn allerdings so gut wie gar nichts hatte. Das war mal wieder so was von typisch für ihn, dass ich einfach Lachen musste. „Und, was war bei dir so los? Irgendetwas Spannendes passiert?“ „Hm, nein, nicht so wirklich. Heute war nur mal wieder so ein Möchtegernmodel mit ihrer Mutter da um Bilder für so ’ne Mappe machen zu lassen … ich rechne dem Mädel keine Chancen aus … aber solange sie brav ihr Geld dalassen soll’s mir Recht sein. Ach ja, und kurz vor Ladenschluss war ein seltsamer Typ im Laden um seine Fotos abzuholen. Er kann zwar ziemlich gut fotografieren, aber mit Menschen scheint er es nicht so zu haben … der hat mich angestarrt als wäre ich das 12. Weltwunder und ist glatt rückwärts gegen die Eingangstür gelaufen, als er vor mir geflohen ist.“, erzählte ich lachend. „Echt jetzt?“, stimmte Martin in mein Lachen mit ein. „Und ich dachte, so etwas würde nur in Filmen passieren!“ „Dachte ich auch, aber anscheinend gibt es solche Trottel auch im wirklichen Leben!“
 

Giggelnd näherten wir uns dem ersten Club, der auf unserer Liste stand und wurden von den Türstehern gleich durchgewinkt, so dass wir uns gar nicht erst in die Schlange einreihen mussten. Wir waren hier sozusagen Stammgäste und bei allen wohlbekannt. Sofort waren wir von Bekannten und Mädchen umringt, wobei ich letztere geflissentlich ignorierte. Ich hatte von meiner letzten Freundin her noch genug von Mädchen. Locker hatte Martin seinen Arm um meine Schulter gelegt und schob mich langsam vor sich her in Richtung Theke, wo wir uns beide denselben Cocktail bestellten, während wir eifrig mit den anderen plauderten bzw. schrien, da die laute Musik eine normale Unterhaltung unmöglich machte. Nach drei oder vier Cocktails war ich sogar bereit mit einem der Schlange stehenden Mädchen zu tanzen, was ich als meine gute Tat für diesen Tag ansah.
 

Aus großen, dumpfen Augen starrte sie mich an, schien mich hypnotisieren oder damit anmachen zu wollen, doch ich fühlte mich dadurch mehr bedroht als etwas anderes. „Sorry, ich muss mal auf Toilette!“, entschuldigte ich mich dann auch ziemlich schnell, nicht damit rechnend, dass sie das wohl als Aufforderung mitzukommen verstanden hatte. Ich erschrak nicht schlecht, als sie auf einmal neben dem Pissoir auftauchte und sich nicht um die anderen Männer kümmerte, die sie pikiert anstarrten. //Was für eine Schlampe!//, fuhr es mir durch den Kopf, als sie mich hinter sich in eine der Kabinen schleppte und dann versuchte mich abzuschlabbern. Gegen ihre Küsse wehrte ich mich erfolgreich, doch blasen ließ ich mir gerne einen, auch wenn ich der Meinung war, dass der Süße von gestern Abend das bei weitem besser gekonnt hatte, aber allemal besser als selbst Hand anlegen zu müssen.
 

Nett wie ich war, warnte ich sie sogar vor bevor ich abspritzte und schloss danach ohne ein Wort des Dankes wieder meine Hose, verließ die Kabine und ließ sie zurück. Es war ihre Entscheidung gewesen das zu tun. Ich hatte sie nicht dazu aufgefordert, weshalb ich mich ihr auch nicht verpflichtet fühlte. Trotzdem suchte ich lieber nach Martin und deutete ihm, dass ich lieber gehen würde. „Was, jetzt schon?“, beschwerte sich Johannes, ein guter Kumpel von Martin. „Hab ’ne Schnecke auf dem Klo sitzen gelassen und jetzt Angst vor ihren Freundinnen.“, grinste ich ihn zur Erklärung an.
 

Zwar hielt er das wohl für einen Scherz, da er herzhaft zu Lachen begann, aber ich hatte das durchaus ernst gemeint. Mädchen im Pulk konnten ganz schön furchteinflößend sein! Zum Glück hatte Martin nichts gegen frische Luft und einen neuen Club einzuwenden, so dass wir uns eine Viertelstunde später tatsächlich loseisen und verschwinden konnten. „Hast du sie wirklich auf dem Klo sitzen lassen? Und warum? Sah doch nicht einmal so schlecht aus die Schnecke.“ „Ja, kennst mich doch. Und die war mir eindeutig zu aufdringlich und zu schlampig.“ „Also wie fast immer, stimmt’s?“, neckte er mich und ich musste schief grinsend nicken.
 

Irgendwie hatte er Recht … es lief wirklich fast jedes mal so ab … immer wieder mit anderen Mädchen, aber der Ablauf des Geschehens ähnelte sich wirklich erschreckend. Leise seufzte ich. „Das nächste Mal schick ich sie zu dir.“, versprach ich. „Nee, lass mal. Will mir nichts einfangen.“, winkte Martin ab. „Kannst ja ein Kondom benutzen.“ „Du weißt doch, dass ich die Teile nicht sonderlich mag.“ „Ich ja auch nicht, aber ohne ist zu gefährlich.“ „Das stimmt allerdings … hast du das von Nadine mitbekommen? Sie hat sich von einem ihrer ONS Feigwarzen geholt.“ „Echt? … Naja, geschieht ihr Recht … die hat doch alles mitgenommen, was nicht bei eins auf den Bäumen war.“, gab ich wenig mitleidsvoll zurück. „Die hat doch damals in der Schule schon versucht Lehrer zu verführen, damit sie besser Noten bekommt.“ „Du meinst ihre großen Ausschnitte und kurzen Röckchen?“ „Geeenau.“ „Die trägt sie doch immer noch!“
 

Lachend gingen wir nebeneinander her und lästerten noch etwas weiter über Nadine, die wir schon seit der Grundschule kannten und nicht wirklich für voll nehmen konnten. Wobei man ihr wirklich zugestehen musste, dass sie eine eindrucksvolle Verwandlung vom Popel essenden Erstklässler zum Männer mordenden Vamp gemacht hatte … doch das Bild, wie sie genüsslich in der Nase popelte nur um das grüne Glibberzeug dann zu verspeisen, schwebte immer noch vor unserem inneren Auge herum, so dass wir nicht wirklich auf ihre Avancen ansprangen.
 

Ich wusste, dass Martin und ich zwei richtige Lästerschwestern waren, aber es machte uns eben Spaß. Über uns wurde ja ziemlich sicher auch gelästert. In der Schule hatte man uns hinter unseren Rücken immer als ‚Das Homopaar’ bezeichnet, ohne uns auch nur ein einziges Mal direkt darauf anzusprechen und zu fragen, ob es denn stimme, dass wir zusammen sind – was wir nie waren – oder ob das alles nur ein dummes Gerücht sei. Wir hatten es mit Fassung getragen und ihnen ab und zu ein wenig Stoff für neue Gerüchte geliefert … war manchmal schon lustig gewesen zu beobachten wie sich ein Gerücht, das man mehr oder weniger absichtlich über sich in Umlauf gebracht hatte, immer weiter und immer schneller ausbreitete und am Schluss mit der ursprünglichen Geschichte rein gar nichts mehr zu tun hatte.
 

Einige Zeit lang hatte ich sogar Buch darüber geführt, was aus welchem Gerücht nach einigen Tagen geworden war. Manche waren schon nach zwei Tagen nicht mehr interessant gewesen und andere wurden immer weiter ausgebaut und verfremdet. Ich musste die Bücher immer noch irgendwo zu Hause herumliegen haben … vielleicht sollte ich spaßeshalber mal wieder etwas darin schmökern. „Erinnerst du dich an meine Gerüchtebücher?“, wollte ich von Martin wissen. „Na klar! Die waren echt genial!“, lachte er begeistert bei der Erinnerung. „Die hast du doch sicher noch! Wollen wir nicht unsere Tour abbrechen und zu dir gehen und etwas darin schmökern? Hätte ich irgendwie mehr Lust drauf.“ „Ja, von mir aus, können wir machen.“, stimmte ich zu. Wir beschleunigten unseren Schritt, da wir es auf einmal eilig hatten zu mir zu kommen und scherzten ununterbrochen weiter über ‚alte Zeiten’.
 

Auf der Uferpromenade, die wir schon die ganze Zeit entlang gingen, war es ziemlich dunkel und nachdem wir weniger auf unseren Weg achteten als gut war, wunderte es mich nicht wirklich, als plötzlich ein nächtlicher Jogger in Martin knallte und zu Boden ging. Als er sich erst einmal nicht mehr rührte, hatte ich schon kurz Angst, dass ihm vielleicht etwas passiert war, doch als ich ihn als den seltsamen Kunden von heute Abend erkannte, konnte ich nur schwer an mich halten um nicht wieder loszulachen.
 

Trotzdem konnte ich es einfach nicht lassen Martin darauf hinzuweisen. Viel konnte man von dem Typen dank der Dunkelheit nicht erkennen, aber ich war mir trotzdem ganz sicher, dass er es war. Mein durch das Fotografieren geschultes Auge hatte ihn sofort wiedererkannt. Da es ihm ja anscheinend so weit ganz gut ging, verabschiedeten wir uns schleunigst, da wir schließlich noch Besseres zu tun hatten als uns mit diesem seltsamen Kerl zu unterhalten, der mich immer ansah, als wäre ich das Mondkalb höchstpersönlich.
 

„Das ist ja mal eine Type!“, wunderte sich Martin kichernd. „Der hat dich angeschaut, als ob er dich am liebsten fressen würde.“ „Ich hab mich unter seinen Blicken irgendwie nackt gefühlt.“, musste ich zugeben. „Naja, egal. Den sehe ich allerhöchstens im Geschäft wieder, wenn er wieder Filme zum Entwickeln bringen sollte.“, hatte ich keine Lust auch noch einen einzigen weiteren Gedanken an Blacky zu verschwenden.
 

„Lass uns mal etwas hinne machen, sonst wird es zu spät.“, drängte ich meinen besten Freund zu einem etwas schnelleren Tempo, da er, wahrscheinlich durch den Zusammenstoß etwas eingeschüchtert, im Schneckentempo neben mir her kroch und ich mich ihm automatisch anpasste. „Jaja … Hummeln zum Frühstück gefressen oder was?“, neckte er mich, legte aber tatsächlich einen Zahn zu, so dass wir zehn Minuten später in meiner Wohnung standen und eilig aus unseren Schuhen und leichten Jacken schlüpften. Wie selbstverständlich machte er sich in der Küche zu schaffen um uns eine Kleinigkeit zu zaubern und Bier aus dem Kühlschrank zu holen, während ich mein Schlafzimmer nach der Schuhschachtel durchwühlte, in der ich die Bücher aufbewahrte.
 

Zuallererst schaute ich unter mein Bett, wo jedoch nur ein kaputter Regenschirm und eine Menge Staub auf mich warteten, so dass ich eilig wieder auftauchte und lieber auf das Bett kletterte um von da aus auf meinen Kleiderschrank zu schauen, auf dem sich auch so einiges stapelte und dabei langsam einstaubte, doch entdecken konnte ich das Teil dort auch nicht. Blieb also nur noch das unterste Fach in meinem Kleiderschrank oder dann im Wohnzimmer irgendwo.
 

Leider blieb die Suche in meinem Zimmer wenig erfolgreich, so dass ich mir den Wohnzimmerschrank vornahm um dort tatsächlich hinter einem Haufen von kaum gespielten Gesellschaftsspielen auf die giftgrüne Schachtel zu stoßen. „Hab sie!“, rief ich laut in Richtung Küche und öffnete sie beinahe feierlich. In ihr lagen vier dicke Ringbücher, die ich damals fleißig vollgeschrieben hatte. „Hilfst du mir mal kurz?“, bat mich Martin gerade als ich das erste Buch aufschlagen wollte.
 

Ich nickte und stand auf um ihm den Dipp und die Tortillachips abzunehmen, während er uns die beiden Bierflaschen öffnete und dann sicher auf dem Glastisch abstellte. Wir machten es uns wie meistens auf dem flauschigen Teppich gemütlich und ignorierten meine alte Couch. „Mach auf!“, forderte er mich auf, als ich erneut nach dem Buch griff. Grinsend folgte ich seinem ungeduldigen Befehl und legte es so zwischen uns, dass wir beide gleichzeitig lesen konnten.
 

Dank eines ausgeklügelten Systems, das ich damals entwickelt hatte, fanden wir uns schnell wieder zurecht. Penibel genau hatte ich das jeweilige Datum und das anfängliche Gerücht aufgeschrieben und den Eintrag dann beinahe täglich aktualisiert, bis von dem Gerücht keine Rede mehr war, da andere Dinge interessanter wurden.
 

*Ursprüngliches Gerücht: 17.Februar XXXX; Marc steht auf Lena. 18.2.XXXX: Marc hat Lena gefragt, ob sie Ausgehen wollen. 19.2.XXXX: Marc und Lena sind zusammen. 20.2.XXXX: Marc hat seine große Liebe gefunden. 23.2.XXXX: Marc will Lena heiraten. 24.2.XXXX: Alle Lenas der Schule werden befragt, ob sie mit mir zusammen sind. Drei haben bejaht, jetzt heißt es, dass ich einen Harem besitze. 1.3.XXXX: Habe schon seit mehreren Tagen nichts mehr davon gehört. Gerücht anscheinend tot.*, lautete der allererste Eintrag.
 

Bei der Erinnerung daran mussten wir einfach anfangen zu lachen, dabei war das wirklich harmlos gewesen. Lustigerweise hielten sich das Gerücht, dass ich jemanden geschwängert hätte und das beinahe zeitgleich aufgekommene Gerücht, dass ich schwul sei und eine Affaire mit einem Lehrer gehabt hätte, mit am Längsten. Bei ersterem meldeten sich tatsächlich einige Mädchen, die behaupteten, sie würden mein Kind bekommen – meistens waren das Mädchen, die ich früher einmal abgewiesen hatte und jetzt ihre Chance zur Rache sahen. Das zweite Gerücht war sogar so hartnäckig, dass mich der Direktor zu sich zitierte und wissen wollte, ob da etwas dran sei und dass ich doch bitte den Lehrer nennen sollte, der mit mir zusammen gewesen war.
 

Es war wirklich harte Arbeit gewesen ihn davon zu überzeugen, dass dies nur ein Gerücht war, das wir sogar selbst in die Welt gesetzt hatten. Erst als ich ihm eines der Bücher gezeigt hatte, glaubte er mir endlich, aber nahm uns dafür das Versprechen ab, dass wir dies in Zukunft sein ließen oder zumindest nur noch Gerüchte verbreiteten, die niemandem schaden konnten. Allerdings war uns die Lust darauf gründlich vergangen, aber eine schöne Erinnerung war es auf alle Fälle immer noch.
 

Erschöpft lagen wir nebeneinander auf dem Teppich und schnappten nach Luft, die bei dem vielen Lachen ziemlich knapp geworden war. „Oh mann, wir haben damals echt gute Ideen gehabt … glaubst du, an der Uni würde sich so ein Gerücht genauso schnell verbreiten?“, überlegte ich. „Na ja … ich glaube nicht … dazu bist du dort viel zu unbekannt.“, bezweifelte Martin. „Übernachtest du?“, wechselte ich nach kurzem Schweigen leise gähnend das Thema. „Hm, ja, denke schon.“ „Du weißt ja, wo alles ist. Geh dann einfach schon mal ins Bett, wenn du fertig bist. Ich komm dann nach, wenn ich hier etwas Ordnung geschaffen habe.“ „Geht klar.“
 

Er wusste, dass ich lieber alleine aufräumte, da ich es nicht leiden konnte, wenn ich danach nichts mehr fand. Vielleicht war dies ein Andenken an unser Hausmädchen, das immer alles aufgeräumt hatte, was ich eigentlich in zehn Minuten schon wieder gebraucht hätte. Irgendwann habe ich dann selber angefangen alles sofort wieder weg zu räumen, einfach um ihr zuvor zu kommen und um sicher zu gehen, dass ich auch ja alles Wichtige wiederfand. Diesmal begnügte ich mich damit die leeren Flaschen und die Chipstüten einzusammeln um sie in den gelben Sack zu werfen.
 

Die Bücher legte ich nur auf meinen Couchtisch, ehe ich ins Bad wanderte, in dem gerade Martin am Duschen war. Ich hatte keine Lust mehr lange darauf zu warten, dass er fertig wurde und so zog ich mich kurzerhand aus und schlüpfte zu ihm in die Kabine. Wir hatten schon öfters zusammen geduscht um Zeit zu sparen, das war also nichts Neues. Müde lehnte ich meine Stirn an seine trainierten Schultern und ließ mich von ihm einseifen. Er war der einzige Mann, der das durfte. „Alles okay bei dir?“ „Hm, ja … nur müde.“, gab ich leise zurück und gähnte herzhaft. „Der Tag war lang …“ „Meiner auch …“
 

Kurz drückte er mich an sich und kicherte dann auf einmal los. „Weißt du noch, wie wir in der Dusche nach dem Sportunterricht immer Penisfechten gespielt haben, sobald alle andere weg waren?“ „Lass mal überlegen … ja, jetzt erinnere ich mich wieder!“, war ich wieder etwas wacher. „Und trotzdem hat sich das Gerücht, dass wir ein Paar wären, nicht so lange gehalten wie das, dass ich eine geschwängert hätte …“ „Du hattest nicht den besten Ruf.“ „Ich weiß, und trotzdem kamen die Mädchen alle zu mir und wollten eine Beziehung oder nur ficken … Und wie soll ich einem Mädchen, das noch nie zuvor mit mir gesprochen hat, glauben, dass sie in mich verliebt ist? Letztendlich sind es doch alles nur Schlampen … genau wie meine Mutter.“
 

„Hey, beruhige dich, das ist doch kein Vorwurf gewesen! Das weiß ich doch schon alles, du musst dich also nicht verteidigen.“, schaffte er es mich mit wenigen Worten wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen. „Sorry, weißt ja, rotes Tuch.“, entschuldigte ich mich und löste mich dann von ihm, um uns beiden Handtücher zu holen. Eilig rubbelte ich mich trocken und putzte mir dann noch eilig die Zähne, ehe ich in mein Schlafzimmer verschwand und die zweite Decke aus dem Bettkasten holte. Martin folgte mir wenig später und legte sich neben mich in das gemütliche Bett. Wie immer schliefen wir beide nackt und hatten auch kein Problem damit etwas miteinander zu kuscheln.
 

Zu meiner Schande musste ich zugeben, dass meistens ich mich an ihn kuschelte. Allerdings hatte ich dafür auch eine gute Ausrede: Er war immer so schön warm – fast wie ein betteigener Bullerofen – und mir war meistens ziemlich kalt im Bett … zumindest in den ersten zehn bis zwanzig Minuten. Im Laufe der Nacht wanderten wir meistens wieder auseinander und jeder schlief unter seiner eigenen Bettdecke weiter. Tatsächlich habe ich nur wegen Martin eine zweite Bettdecke gekauft, da ich ja sonst niemanden bei mir übernachten ließ. Das war seine Decke und sein Kopfkissen und sein Bärchenbettbezug, den ich einmal zufällig in der Kinderabteilung eines großen Möbelhauses entdeckt hatte … und ich konnte einfach nicht anders als ihn zu kaufen.
 

Zwar hatte er am Anfang ziemlich gemotzt, aber mittlerweile empfand er es glaube ich mehr als Ehre und nicht mehr unbedingt als Beleidigung. Kaum dass sein Kopf das Kopfkissen berührte, rutschte ich zu ihm und ließ mich von ihm umarmen, bis mir wieder wärmer war. Und dann dauerte es auch nie lange, bis ich eingeschlafen war und mich langsam wieder von ihm weg bewegte. Wann Martin immer einschlief, konnte ich nicht wirklich sagen, da ich meistens schon vor ihm am Schlafen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  saspi
2010-04-02T09:33:49+00:00 02.04.2010 11:33
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!!
bitte bitte veröffentliche schnell das neue kappi. *süchtig werd*

freu mich auf die Fortsetzung.
bye



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