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Komm zurück zu mir - Ich bin doch da!

Hermine Granger x Fred Weasley. Nur so viel. Auch wenn er tot ist er kommt zurück zu ihr
von

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Abschiedsbrief

Es war schon Monate her, doch noch immer konnte sie es nicht verwinden. Sie hatten so wenig Zeit miteinander gehabt. Immer noch hoffte sie er würde jeden Moment durch die Tür kommen, sie in die Arme schließen und dass sich ihre Lippen zu einem nie enden wollenden Kuss trafen. Doch immer wieder musste sie sich selbst sagen dass er nie wieder kam. Sie erinnerte sich wieder an ihr letztes Gespräch bevor die Schlacht los ging. ~Sie standen in einem verlassenen Gang. Hermine dicht an Fred gedrückt, hemmungslos schluchzend. Vorsichtig strich er ihr über den Rücken. „Es wird alles gut gehen Hermine.. Du brauchst dir keine Sorgen machen“ hauchte er ihr ins Ohr, während in den Gängen schon lauter aufgescheuchte Schüler umher liefen, sich bereit machten für die finale Schlacht. „Ich will dich nicht verlieren Fred“ hauchte sie und sah zu ihm hoch. „Das wirst du nicht. Ich werde immer bei dir sein egal was heute passiert“ wisperte er, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie. Voller Leidenschaft und Liebe. Er legte jedes kleine Gefühl das er für sie hegte in diesen Kuss. Die brünette Jungmagierin erwiderte mit derselben Intensität. „Ich liebe dich Fred.. Mehr als alles andere“ wisperte sie gegen seine Lippen. „Ich dich auch meine Kleine“ hauchte er. Nochmal strich er ihr über die Wange und sah sie an. „Ich werde immer auf dich aufpassen“ sagte er, strich ihr durchs Haar, zog den Zauberstab und rannte davon. Genau in diesem Augenblick wusste sie dass sie ihn nie wieder sehen würde. Nicht lebend~

Schluchzend lag sie auf dem Bett. Das konnte nicht wahr sein... Er war fort. Für immer und sie konnte nichts dagegen tun. Nur diesen hilflosen Schmerz ertragen. Etwas anderes blieb ihr nicht übrig. Keiner konnte ihr helfen. Seit Monaten sprach sie kaum ein Wort. Als es plötzlich an die Tür klopfte schreckte sie hoch. „J-ja?“ fragte sie und die Tür öffnete sich. Im ersten Moment schlug ihr Herz höher. Er war wieder da! Doch dann erkannte sie nur den Zwilling George. „Hallo George“ hauchte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Was gibt’s?“ fragte sie. Betreten sah George sie an. „Heute ist achtmonatiges...“ flüsterte er. Hermine nickte und sah einen Brief in Georges Händen. „Fred bat mich dir diesen zu geben sollte ihm etwas passieren. Genau acht Monate nachdem es geschehen ist. Und dieser Tag ist heute“ sagte er, trat an sie ran und hielt ihr den Brief hin. Verstört nahm sie ihn in die Hand. „Ruf mich wenn du mich brauchst“ sagte er, strich ihr über den Kopf und verließ den Raum. Sie war die einzige die seinen Schmerz auch nur im entferntesten nachvollziehen konnte. Das verband.

Zitternd saß Hermine auf ihrem Bett und drehte ihn in den Händen. Tränen tropften auf den Umschlag auf dem mit Freds fein geschwungener Handschrift ihr Name stand. „Was möchtest du von mir?“ fragte sie leise. Dann drehte sie den Brief um und riss ihn mit fahrigen Fingern auf. Ein dicht beschriebenes Pergament fiel heraus.Sie sah auf das Datum und stockte. Der Morgen der Schlacht.. Der Tag an dem der sein Leben lassen musste! Das schaffte sie nicht. „George!!!“ gellte ihr Schrei durchs Haus. Sofort sprang die Tür auf und er stürzte herein. „Was ist los?“ fragte er. Fassungslos hielt sie ihm den Brief hin. „Er hat ihn an DEM Tag geschrieben..“ flüsterte sie entsetzt. George nickte langsam. „Ich weiß... Ich stand daneben“ hauchte er. „Erzähl es mir.. Bitte....“ hauchte sie. Vorsichtig setzte er sich zu ihr und zog sie in die Arme. Seufzend kuschelte sie sich an ihn. Er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.

~Fred saß an dem Tisch im Schlafsaal der Gryffindorjungs wo er mit seinem Bruder wohnte. Alle hatten sich verzogen, sie wussten dass sie störten. Nur Fred und George waren da. „Willst du das wirklich tun Fred?“ fragte George und setzte sich auf die Tischplatte. „Ja George. Sie soll es wissen. All das was ich ihr nie sagen konnte. Jeden Gedanken“ erklärte er. George merkte wie es seinem Zwilling das Herz zerriss. „Ich werde sie nach dieser Schlacht nie wieder sehen können, das weiß ich“ meinte er dann und schluckte schwer. „Fred! Was redest du da?!“ fragte George entsetzt. „Ich werde diese Nacht nicht überstehen George und das weißt du auch“ sagte er. „Und jetzt lass mich schreiben. Gib ihr den Brief genau heute in acht Monaten. Keinen Tag eher und keinen Tag später“ forderte er seinen Zwilling auf. George nickte. „Wenn es dich glücklich macht“ hauchte George, ihm versagte die Stimme. Das wurde ein Abschied für immer, das wurde ihm immer mehr bewusst. „Pass gut auf sie auf wenn ich nicht mehr bin. Lass nicht zu dass ihr weh tut. Du bist der Einzige dem ich das zu traue. Dem ich sie anvertrauen kann“. George nickte. Dann begann Fred zu schreiben.~

Jede Situation hatte er genau beschrieben. Jedes Wort das sie in diesen Minuten gewechselt hatten, hatte er noch genau im Kopf gehabt. Jede Silbe hatte er wiederholt, jede Gefühlsregung beschrieben die er bei Fred gesehen hatte. Hermine schien vor Schmerz fast den Verstand zu verlieren. George hielt sie im Arm und drückte sie an sich. „Er ist bei dir. Jetzt in diesem Moment. Er wartet darauf dass du seine Gedanken liest“ flüsterte George. Langsam nickte Hermine und nahm den Brief, faltete ihn auseinander.

~Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.Ich will mich nicht von dir verabschieden. Dir so wehtun. Und doch wird es passieren. Ich weiß es. Ich wünsche mir so sehr, dass ich mehr Zeit mit dir haben könnte. Doch meine Tage sind gezählt. Ich weiß noch wie du mir das erste Mal bewusst aufgefallen bist. Du standest am See unter der Eiche im Sonnenlicht. Ich sah wie sich die Sonne in deinen Augen brach. Du warst wunderschön. Da hat es mich innerlich umgehauen. Ab diesem Zeitpunkt gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Wochen bevor ich es dir sagen konnte.Ich stand Minuten lang da und konnte meinen Blick nicht von dir wenden.Doch bevor du mich bemerktest war ich weg. Ich wünschte ich hätte schon damals den Mut gehabt dir meine Gefühle zu gestehen. Dann hätten wir viele Wochen mehr gehabt. Doch ich hatte Angst. Angst vor Zurückweisung, davor wie Ron reagierte. Er hat dich immer geliebt. Vielleicht sogar mehr als ich es genau in diesem Moment kann. Ich weiß dass ich nie für jemanden mehr gefühlt habe. Du bist mein Leben und ich weiß dass du der letzte Gedanke sein wirst bevor ich für immer meine Augen schließen werde. Ich bin fest davon überzeugt dass ich dich wieder sehen werde. Wann und wo weiß ich nicht, aber ich werde es. Ich konnte dir nie meine Gefühle so zum Ausdruck bringen wie ich sie in diesem Moment empfunden habe. Ich konnte dir sagen dass ich dich liebe, aber das stimmte nicht. Ich habe dich nie geliebt. Das war keine Liebe und das ist sie auch jetzt nicht. Liebe ist viel zu schwach für das was ich für dich empfinde. Ich weiß dass du weinst während du das liest und es bricht mir das Herz das zu wissen.Ich wäre so gern bei dir um deine Tränen zu trocknen. Doch ist mir das nicht möglich.

Ich wünsche mir so sehr dass du die Zeit die wir zusammen hatten genauso genossen hast wie ich. Doch nie habe ich mich getraut zu fragen. Nun ist es zu spät. Jeder Moment in dem ich dich sehen, berühren durfte, war Leben. Das pure Leben. Alles andere zog wie graue Schatten an mir vorbei. Ab dem Moment wo ich dich gefunden hatte war das das einzige was für mich zählte. Dich glücklich sehen. Dein bezauberndes Lächeln sehen und fühlen dass ich es war der das auf dein Gesicht bekommen hat. Die Momente in denen ich deine Haut spüren durfte waren wie ein Rausch. Ich muss dir das alles sagen damit du weißt dass du viel mehr für mich warst als nur eine Beziehung. It Worten kann man das gar nicht beschreiben. Ein 'Ich liebe dich' klingt so klein gegen die Macht an Gefühlen die in mir herrscht. Ich hoffe dass du diese Zeilen lesen kannst und Heil aus dieser Sache raus gekommen bist. Werde glücklich in deinem Leben. Es ist nicht vorbei nur weil ich nicht mehr bin. Unser Kapitel ist abgeschlossen. Habe keine Angst neue hinzuzufügen. Ich werde immer auf dich aufpassen dass dir keiner wehtut. Verlass dich drauf. Nun komme ich zum Ende und wünschte mir ich könnte noch Stunden lang weiter schreiben. Doch nichts was ich schreiben könnte würde das beschreiben was in mir vorgeht. Ich bin immer an deiner Seite und passe auf dich auf. Lebe dein Leben, verkrieche dich nicht, so wie du es wohl bisher getan hast.

Ich liebe dich~

Zitternd starrte sie auf das Pergament. Langsam hob sie den Blick, sah nichts mehr da ihre Augen vor Tränen schwammen. „Wusstest du was drin stand?“ fragte sie mit brüchiger Stimme. George schüttelte den Kopf. „Nein.. Ich wollte es nicht wissen. Ich wollte dass du die erste bist die diese Zeilen liest. Ich hätte nicht das Recht gehabt das zu lesen“ erklärte er und strich ihr über den Rücken. Ihr Körper bebte und wurde von immer neuen Schluchzern geschüttelt. „Er wird nie wiederkommen stimmts?“ fragte sie erstickt. „Ich weiß es nicht Hermine... Er ist für mich nicht weg. Er ist immer da und hilft mir bei allen Entscheidungen. Ich bin davon überzeugt dass er da ist und uns sieht. Fühle in dich Hermine. Er ist hier direkt bei dir. Spüre ihn“ sagte er ruhig. Sanft schloss Hermine die Augen.“Ich spüre ihn...“ hauchte sie. „Er wird wiederkommen. Noch ist nichts verloren Hermine glaub mir.“ flüsterte er dann.

Ratlos sah Hermine ihn an. Was meinte er damit? Doch darauf sollte sie noch keine Antwort bekommen. Erschöpft schloss sie die Augen und kuschelte sich an George. „Lass mich nicht allein“ flehte sie. „Jetzt sicher nicht. Ich bleibe hier bis du mich nicht mehr brauchst. Beruhig dich“ flüsterte er und strich ihr beruhigend über den Rücken. Bald war sie eingeschlafen, klammerte sich an ihm fest.

Was wäre wenn es andersrum gelaufen wäre?

Es waren einige Tage ins Land gegangen seit sie von George den Brief ihres Freundes erhalten hatte. Immer wieder rief sie sich in Erinnerung welchen Tag er gemeint hatte als er sie entdeckt hatte. Jetzt, wo sie wusste wovon er redete, konnte sie sich davon jeden Augenblick ins Gedächtnis rufen. Hieß das, dass sie ohne diesen Tag nie mit ihm zusammengekommen wäre? Ja, anscheinend schon. Das war doch etwas erschreckend. Dass alles an diesem einen Tag gehangen hatte. Aber letztendlich war es ihr egal warum das damals geschehen war, Hauptsache sie waren damals überhaupt ein Paar geworden. Wie schnell die Zeit doch verging. Es erschien ihr als wäre es erst gestern gewesen als sie sich das erste Mal geküsst hatten. Wie viel Angst sie vor den einzelnen Schritten gehabt hatte. Dass sie sich vor kam wie die letzte prüde Kuh. Und wie verständnisvoll er immer war und ihr ganz langsam die Angst nahm, damit sie sich fallen lassen konnte. Oft hatte sie sich gefragt was er an ihr fand und nicht wen aufregenderes nahm, die mehr Erfahrung hatte und nicht vor allen solche Angst hatte. Als sie ihm diese Frage gestellt hatte, war er fast etwas wütend geworden. 'Wer sagt dass du prüde bist? Du bist genau so richtig wie du bist! Wenn du das nicht wärst hätte ich mich nicht so unendlich in dich verliebt!'. Das waren seine Worte gewesen. Ganz sanft hatte er ihr die Hände vom Gesicht genommen und ihr die Tränen aus den Augen gewischt. 'Weißt du dass ich es hasse wenn du weinst Kleines?' hatte er sie gefragt und sie hatte genickt. 'Gut dann lass es'. Dann hatte er sie geküsst und alle Sorgen waren vergessen. So war es immer gewesen. Sie hatte Probleme, er war bei ihr, sie küssten sich und alles war vorbei. Und nun? Sie spürte es immer noch, wie er erst sanft war, dann leicht fordernder und dann in der vollen Intensität auf ihre Bedürfnisse eingegangen war.

Nie hatte nie etwas sagen müssen, er hatte sie ohne Worte verstanden. Das war das Besondere gewesen. Immer hatte er verstanden was sie ihm sagen wollte. Sie musste nicht mal den Mund aufmachen. Ein Blick genügte und er tat alles damit es ihr gut ging. Einen Besseren hatte sie nicht bekommen können. Und nun war alles vorbei. Verzweiflung machte sich in ihr breit. „Ich weiß dass du mich hörst Fred“ flüsterte sie. „Warum hast du mich allein gelassen? Warum?! Ich brauche dich doch! Komm zurück zu mir“ flehte sie, blickte aus dem Fenster in den stählernen Himmel. Es war als würden die Wolken sein Gesicht haben. Wurde sie langsam wahnsinnig? Überall wo sie hinblickte sah sie sein schelmisches Grinsen, welches sie nicht mehr aus ihrem Kopf bekam. Wie sehr hatte sie ihn geliebt wenn er sie mit eben diesem Lächeln angesehen hatte? Sie schüttelte den Kopf. „Du bist nicht da...“ hauchte sie und schlang die Arme um sich.“Natürlich bin ich da..“ widersprach eine Stimme in ihrem Kopf. Erschrocken blickte sie sich um. Was war das gewesen?! Sie wurde langsam echt verrückt. Vielleicht hatte sie auch nur für ihn geantwortet. Das was er gesagt hätte. Das gab es doch nicht.. Er war tot verdammt! Warum hörte sie dann seine Stimme, so als würde er ihr die Worte direkt ins Ohr flüstern? Sie musste mit wem reden. Der einzige der ihr helfen konnte war George. Wie von tausend Teufeln gestochen stürmte sie aus ihrem Zimmer raus, quer über den Flur des Fuchsbaues und flog fast in Georges Zimmer rein. Erschrocken drehte der sich um. „Hermine...“ flüsterte er. Da erst realisierte Hermine wie er dastand. Oben ohne, die Beine in einer schmalen dunkel verwaschenen Jeans. „Sorry George“ flüsterte sie. Ihre Lippen zitterten. „Schon gut“ meinte er, ließ das T-Shirt fallen dass er gerade anziehen wollte und ging zu ihr. Sie fiel in seine Arme und schluckte schwer. „Ich glaube ich werde wahnsinnig“ hauchte sie. Beruhigend strich er ihr durchs Haar. „Warum?“ fragte er. „Er hat mir geantwortet...“ hauchte sie und drückte sich an ihn. „Ich sagte er sei nicht da und ich hörte ein 'Natürlich bin ich da'. Ich werde wahnsinnig George“ flüsterte sie. Ein Grinsen trat auf seine Lippen.“Nein wirst du nicht“ widersprach er. „Ich höre Fred dauernd. Ich weiß was er mir geantwortet hätte, schließlich kenne ich ihn. Und dann höre ich ihn. Das ist einfach so. Ich habe mich damit abgefunden“ erklärte er. Verwundert blickte Hermine zu ihm hoch. „Ich bin nicht verrückt?“ fragte sie. „Nein natürlich nicht. Du weißt nur was er gesagt hätte und bist so mit ihm verbunden dass du es ihn sagen hörst. Sei froh. Ginny meint dauernd sie würde alles geben um ihn nochmal reden zu hören“ seufzte George und sah sie an.

Ein Lächeln trat auf Hermines Lippen. „George?“ fragte sie leise. „Mhhh?“ machte er. „Erzähl mir von ihm.. Du hast so viel Zeit mit ihm gehabt..“ bat sie leise.

George nickte, ließ sie los und setzte sich auf sein Bett. Hermine folgte ihm, setzte sich aufs Bett und rutschte zur Wand hinter, an welche sie sich lehnte. George sah zu ihr und lächelte. „Was gibt’s über meinen Bruder zu erzählen“ flüsterte er. „Naja.. Auch wenn es ihm keiner zugetraut hat, er stand immer für Gerechtigkeit ein. Klar er war ein unendlicher Witzbold. Aber wenn irgendjemand schlecht behandelt wurde hat er sich eingemischt. Da war er schlimmer wie ich. Egal ob es für ihn Ärger gab, er konnte nicht zusehen wenn jemand ungerecht behandelt wurde. Wie oft musste ich ihn davon abhalten jemanden zu verfluchen..“ sagte er und lächelte, voll in seiner Erinnerung. „Fred war ein toller Mensch, auch wenn er viel Mist gebaut hat. Er wusste für die gerechte Sache einzustehen“ fügte er hinzu. Abwesend nickte Hermine. Ja, das war ihr Fred. So und nicht anders.... Er war ein herzensguter Mensch gewesen. Und viel zu früh aus dem Leben gerissen worden. Sie hörte es schon. „Jaja ist ja gut Fred“ murrte sie. „Was hat er gesagt?“ lachte George. „Hör auf zu meckern lieber im Kampf sterben als anders“ seufzte Hermine. „Ja.. Das sieht meinem Brüderchen ähnlich!“ stimmte George zu und sah an die Decke. „Ich sage es dir Brüderchen! Wenn ich zu dir komme und da oben ist nicht alles für unseren Laden vorbereitet dann gibt’s Ärger!“ sagte er und grinste. Eine Träne glänzte in seinen Augen.

„Es tut weh...“ flüsterte Hermine. George nickte. „Allerdings tut es das... Fred würde sich für uns schämen wenn er sähe wie wir hier herum sitzen und jammern“ meinte George dann und zuckte die Schultern. „Das ist mir egal. Er hätte einfach weiterleben müssen, dann würde ich jetzt nicht jammern. Außerdem klingt das als würde er nicht jammern wenn ich gestorben wäre...“ meinte sie dann nachdenklich. Das beschäftigte sie jetzt doch. Wie wäre er drauf wenn es anders herum gelaufen wäre? George bemerkte seinen nachdenklichen Blick sofort. „Willst du wissen was er gesagt hat was er tun würde wenn dir was passiert?“ fragte George ruhig. Hermine sah ihn an und seufzte. „Hat er denn mit dir darüber geredet?“ fragte sie. George nickte. Auch Hermine nickte und wandte sich ihm zu.

~Es war immer deutlicher geworden dass ein Kampf bevor stand. Und nun war es so weit. Es war der Abend vor der Schlacht. Fred und George saßen zusammen im Schlafsaal auf Freds Bett und sahen sich an. „Dich beschäftigt etwas Fred“ meinte George ruhig. „Ich hab Angst George“ flüsterte der Rotschopf. „Das haben wir alle“ erwiderte der andere Zwilling. „Nicht um mich. Um Hermine“ meinte Fred. George sah ihn an. „Was meinst du?“ fragte er. Fred beugte sich etwas zu ihm. „Sollte Hermine je etwas passieren und ich merke das, bin noch fähig einen Zauberstab zu halten werde ich diese Person auslöschen und wenn es der dunkle Lord persönlich ist!“ sagte er und man merkte dass er jedes Wort vollkommen ernst meinte. „Ohne sie werde ich keinen Tag mehr überstehen. Wenn sie den Tod findet werde ich mit ihr gehen und keiner wird mich davon abhalten“ fügte Fred hinzu. George sah ihn entsetzt an. „Was hast du da gesagt? Erstens wird sie nicht sterben! Sie ist eine fähige Hexe und zweitens. Wenn sie stirbt und du folgst ihr. Was glaubst du was sie mit dir macht?“ fragte George. Fred lachte auf. „Mir eine ihrer Strafpredigten halten“ sagte Fred und schüttelte amüsiert den Kopf. „Ja genau das!“ stimmte George zu. „Das ist meine Kleine...“ hauchte Fred und sein Blick nahm etwas sehr sanftes und zärtliches an,n, als er an sie dachte~

Hermine schluchzte hilflos. Er wäre ihr gefolgt? Sie hatte nie mit dem Gedanken gespielt ihm zu folgen. Das käme ihr falsch vor. Fred hatte noch so viele Pläne gehabt und die wollt sie an seiner Stelle erfüllen. Natürlich, als sie ihn damals zwischen den Trümmern hatte liegen sehen wollte sie sofort sterben, doch dann dachte sie an das Lachen ihres Freundes. Den Lebensmut den er immer in sich getragen hatte. Und der Gedanke war fort. Sie hatte sich voller Wut wieder in den Kampf gestürzt. Wenn sie gewusst hätte wer das gewesen war. Das wäre das erste Mal gewesen dass sie einen Unverzeihlichen benutzt hätte. Ihr war alles so sinnlos vorgekommen als sie das Lachen noch auf seinen Lippen gewesen hatte, welches er im Moment seines Todes auf den Lippen hatte. Der leere Blick der starr an die Decke gerichtet war. All diese Bilder kreisten in ihrem Kopf. Sie zogen sie in einen Strudel der Sehnsucht.

„Darf ich Fred?“, war das erste was sie wieder hörte. Dann stand George plötzlich auf. Hermine riss sich aus ihren Gedanken und sah ihm nach. George kam mit einem Buch zurück. „Solltest du dich mal allein fühlen lies das. Ich habe es selbst nicht glauben wollen dass er plötzlich anfing Sachen aufzuschreiben. Aber das ganze Buch ist voll mit Erinnerungen an euch die ihn nie losgelassen haben. Vielleicht findest du welche die dir genauso viel bedeutete haben wie ihm“ erklärte George. Dankbar nahm Hermine es an sich und strich über den Einband. Liebevoll glitten ihre Finger über die Außenseite des Buches. „Das muss ich allein tun...“ flüsterte sie und sah ihn an. Dann erhob sie sich. „Weißt du warum er das alles aufgeschrieben hat?“ fragte sie leise. George nickte. „Er wollte dass das alles nie in Vergessenheit gerät. Jeder noch so kleine Moment war wertvoll für ihn und er hat immer gesagt 'Wenn wir dann mal Kinder haben sollen die wissen was für eine schöne Zeit Mama und Papa miteinander hatten'“. Trocken schluchzte Hermine auf. „Er wollte Kinder?“ fragte sie. „Ja... Mindestens zwei und am liebsten Zwillinge“ grinste George. „Zwillinge.. Ja das passt zu ihm....“ flüsterte Hermine und ging auf George zu. Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke für alles. Auch hierfür“ sagte sie und deutet auf das Buch. Dann lief sie aus dem Raum um allein mit den Erinnerungen zu sein die er so toll fand dass er sie niederschreiben musste.

Erinnerung an die erste Nacht

Es war ein so unendlich intimer Moment. Sie wollte nicht gestört werden. Nein. Sie durfte nicht gestört werden. Jetzt wo sie die Chance hatte, einige Situationen mit ihrer Liebe noch einmal zu durchleben. Das einzige was ihr geblieben war. Als ihr auf dem Flur Ginny entgegen gekommen war und sie angesprochen hatte, hatte Hermine nur den Kopf geschüttelt, war in ihr Zimmer gelaufen und hatte es verriegelt. Seit Freds Tod weigerte sie sich strikt mit wem anders in einem Zimmer zu sein. Sie igelte sich total ein. Wurde im Minutentakt von ihrem Schmerz überrollt und fast erstickt. Noch immer liebte sie Fred wie am ersten Tag, sah bei jeder Situation sein Lächeln vor sich. Hörte wie er ihr Mut zu sprach wenn sie kurz davor war auf zu geben. Spürte wie seine starken Arme sie in eine tröstliche Umarmung zogen wenn sie sich vollkommen verlassen fühlte. Doch auch all das half ihr über ihre Ohnmacht nicht hinweg. Denn immer wusste sie dass sie ihn nur für wenige Augenblicke bei sich spürte und er dann wieder dorthin verschwand wohin sie ihm nicht folgen konnte, dorthin wohin sie ihm nicht folgen durfte. Sie musste leben, Das war sein Wunsch an sie. Und sie war nicht stark genug um ihm einen Wunsch abzuschlagen, egal ob sie daran zugrunde ging oder er total absurd war. Wenn er sagte 'Spring' fragte sie nicht 'Wieso?' Sondern 'Wohin und wie hoch?'. Das war einfach so, sie konnte es nicht ändern. Sie würde ihre Seele dem Teufel verkaufen um ihn wieder bei sich zu haben. Doch auch wenn sie noch so oft mit dem Gedanken spielte, sie wusste, dass Fred das nie akzeptieren würde. Also verdrängte sie den Gedanken nach hinten, kämpfte ihn täglich mit aller Willenskraft nieder.

Doch die Sehnsucht nach ihm wuchs mit jedem Tag und ließ auch ihre verrückte Idee stärker werden. „Hilf mir Standhaft zu bleiben“ flehte sie und warf sich mit dem Buch auf ihr Bett. „Ich lasse nicht zu dass du eine so große Dummheit machst Kleines“, hörte sie Fred antworten. Sie wusste dass es Irrsinn war, doch hatte es etwas ungemein beruhigendes. „Danke“ hauchte sie, doch er antwortete nicht. Stattdessen bildete sie sich ein ihn zu spüren. Ihn wie er war. Wie er sie berührt hatte, sie geküsst hatte wenn sie Selbstzweifel hegte. So verständnisvoll und einfühlsam. Er hatte sie ohne Worte verstanden. Sie hatten sich angesehen und er wusste was er sagen musste. All das lag nun hinter ihr. Und es schmerzte in jeder Sekunde. Immer hatte sie Angst dass ihr das Herz zersprang. Doch in jedem Augenblick wo ihr das bewusst wurde, legten sich zwei Hände darum und schützten es davor. Hermine wusste wem diese Hände gehörten und sie war ihm unendlich dankbar dafür. Schließlich kuschelte sie such unter die Decke und schlug das Buch auf.

Es war ein Vorwort darin. Als sie Freds Handschrift erkannte trieb es ihr die Tränen in die Augen. Sanft strich sie darüber. Er war der letzte gewesen der diese Seiten berührt hatte. Sie fühlte sich mit ihm verbunden. Eins. Es war ihr, als säße er neben ihr und hielte sie im Arm. In Gedanken schmiegte sie sich an ihn und begann zu lesen.

~Hey meine Kleine. Ich weiß nicht wo du gerade bist. Ob wir das hier zusammen lesen, oder ob du das Buch gefunden hast und es einfach geklaut hast weil du neugierig bist. Ich wäre dir nicht böse. Das alles hier drin ist nur für dich. Vielleicht sind wir getrennt? Oder etwas schlimmeres. Aber egal warum du gerade hier sitzt. Das sind unsere Momente. Ich werde sie immer in mir tragen und in Ehren halten. Denn das was wir in der Zeit, in der dieses Buch entstanden ist, erlebt haben, ist unvergleichlich und wird nie auf dieser Welt wieder passieren. Mit jeder Faser meines Herzens habe ich dich in diesen Momenten geliebt, verehrt und vergöttert. Du warst mein Leben in diesen Augenblicken die dort niedergeschrieben sind. Sie haben mich bewegt und zum lachen gebracht. Eigentlich musste ich in deiner Gegenwart immer lachen. Wenn du unbewusst lustig warst, du rot geworden bist oder dich einfach nur so süß aufgeregt hast, mein kleiner Kampfzwerg.~ Hermine stockte und wischte sich lachend Tränen aus den Augen. „Kampfzwerg?“ fragte sie und lachte kopfschüttelnd. „Das werde ich dir für immer übel nehmen Fred, ich hoffe das weißt du!“. „Natürlich deswegen habe ich es ja geschrieben. Ich wusste wie du reagieren würdest“, kam die prompte Antwort. „Ach ja? Du willst mich ärgern? Komm du nur her dann hau ich dir das Buch um die Ohren!“ kicherte sie. “Du triffst mich ja doch nicht. Schon vergessen? Treiber? Wendig?“.“Ach sei doch still Fred du machst ich wahnsinnig!“ grinste sie und sah es vor sich wie sie sich an ihn kuschelte, ihm einen Kuss auf den Hals drückte. Das Bild sah so wirklich aus, dass sie das Gefühl hatte es passierte wirklich. Doch als sie plötzlich ins Leere griff wurde sie brutal in die Wirklichkeit zurück gerissen.

Sie schlang die Arme fest um sich, wie um sich selbst zu schützen das Buch rutschte auf ihre Knie. Seufzend las sie weiter. Viel kam nicht mehr.

~Lass dich fallen meine Kleine, denk dich zurück in UNSERE Zeit und erlebe das alles mit mir ein zweites Mal. Erlebe mit mir wie du mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht hast und ich endlich erfahren habe warum ich überhaupt lebe.~

Ein Lächeln stahl sich auf ihr verheultes Gesicht. „Lass es uns nochmal tun Fred“ hauchte sie und sah aus dem Fenster.

Dann blätterte sie um und begann zu lesen.

~Ich war so nervös. George machte sich schon über mich lustig. Doch so wichtig war mir bis zu dem Zeitpunkt nie etwas gewesen. Unsere erste Nacht die wir gemeinsam verbringen sollten. Wie ein hysterisches Mädchen stand ich vor dem Spiegel, kombinierte alles mögliche, doch nichts war gut genug für DICH.. Ich weiß nicht mehr wie lang ich duschte, schrubbte und wusch, aber ich hatte das Gefühl mir die Haut ab zu scheuern nur um dir zu gefallen. Ich war ein richtiges Wrack so nervös war ich. Als ich dann dastand und meine Haare im Spiegel betrachtete kam George rein und lachte. Ich höre ihn noch reden. „Mensch das Mädel ist dir schon verfallen du kannst auch im rosa Tutu und mit Pumps auftauchen und sie findet dich toll!“. Ich musste so lachen und in meinem jugendlichen Wahnsinn, war ich versucht das echt aus zu probieren. Doch dann hab ich es doch gelassen. Ich wollte nicht dass du vor mir davon läufst. Und das wärst du wenn ich da wie eine tuntige Ballerina aufgetaucht wäre. Wobei ich dein Gesicht zu gern gesehen hätte. Oder es jetzt gern sehen würde, weil du es dir sicher vorstellst. Der erschrockene und amüsierte Blick, die zu einem belustigten Lächeln verzogenen Lippen die ich so sehr liebe. Weißt du nach was du immer für mich geschmeckt hast? Nach Pfirsich. Seit dem Tag hab ich immer einen Pfirsich bei mir gehabt wenn du nicht da warst. Das hat mich an dich erinnert. Deine Lippen schmeckten wie Pfirsich und deine Haut war so weich wie einer. Du warst seit dem Zeitpunkt mein Pfirsich. George zog mich immer damit auf dass du auch so rund wärst wie einer aber wir wussten beide dass das nicht stimmte. Ich wusste dass es kein Mädchen gab das einen schöneren Körper hatte wie du. Und es wird für mich auch nie eine geben.

Oft habe ich mich gefragt mit was man dich vergleichen kann. Ich vergleiche dich mit Butterbier.~ Hermine brach ab. „Butterbier?!“ rief sie. „Ja.. Lies weiter dann verstehst du es“. So vertiefte sich Hermine wieder in die Zeilen.

~Butterbier, weil es einen von innen wärmt, so wie es deine Liebe tut, weil es ein angenehmes Gefühl auf den Lippen hinterlässt wie deine wenn sie auf meinen liegen. Weil es berauschend ist wenn man zu viel davon bekommt, so wie du. Und zu guter Letzt weil es für einige Menschen eine Droge ist, genauso wie du für mich. Du bist meine persönliche Droge, ohne die ich keine Sekunde mehr existieren kann. Regst du dich jetzt immer noch so auf weil du mein Butterbier bist? Schatz schau nicht so ich kenne dich, das regt dich auf.~

Wieder brach Hermine ab. „Das ist unheimlich Fred“ flüsterte sie. „Ich weiß. Das war unsere Liebe von Anfang an“ hörte sie ihn flüstern und spürte wie er sie küsste auch wenn er gar nicht da war. Dann las sie weiter.

~Als ich den schweren Gang antrat und immer näher zu dir kam schlug mein Herz wie verrückt. Es schien so als wollte es aus meiner Brust springen und schon vor laufen weil ich ihm zu langsam war. Doch dann sah ich dich endlich wieder. Unsere Lippen trafen sich und wollten sich nicht trennen. Für diese Nacht bin ich dir noch heute dankbar. Kleines du dachtest ich merke es nicht aber deine Angst und Unerfahrenheit sprach Bände. Für das das Vertrauen das du in dieser Nacht in mich gelegt hast bin ich dir so unendlich dankbar. Ich dachte ich explodiere vor Freude als wir uns trafen und ich das bekam was ich mir so gewünscht hatte. Nie hätte ich gedacht dass das so werden könnte, doch danach war alles noch intensiver, zumindest für mich. Ich war der glücklichste Mensch der Welt. Nein des Universums.. Du glaubst nicht wie sehr du mich in dieser Nacht verändert hast. Ich war kein Unschuldslamm, aber ab dem Zeitpunkt schwor ich mir, keine andere mehr so nah an mich ran zu lassen und das werde ich einhalten bis ich nicht mehr bin. Es wird mir nicht schwer fallen das kannst du mir glauben. Ich weiß noch was ich damals zu dir gesagt habe als du danach inn meinen Armen einschliefst. Willst du es wissen? Ich sagte: „Mein kleiner Schatz. Egal was auch auf uns zukommen mag, wie viel Raum uns trennen mag ich werde immer bei dir sein und über dich wachen. Pass bloß gut auf mein Herz auf ich habe es dir geschenkt und werde es nicht mehr zurücknehmen“. Ich küsste dich aufs Haar und schlief ein. Das war unsere Nacht.~

Hermine saß hemmungslos schluchzend auf ihrem Bett. Doch als sie die Seite umblätterte stockte sie.

~Ich musste mir etwas von deinem Haar stehlen. Es roch so wundervoll nach dir. So hatte ich meinen kleinen Pfirsich immer bei mir. Ich liebe dich!~

Schluchzend strich sie über die Strähne. Es waren ihre Haare doch er hatte sie zuletzt berührt. Sie sah ihn wie er mit einem Finger sanft darüber strich. „Oh Fred.. Wenn ich dir doch nur sagen könnte was ich fühle“ hauchte sie und Tränen tropften auf das Buch. Schnell klappte sie es zu. Kein Handstrich sollte verwischt werden. „Sag es mir doch“ flüsterte Fred ganz nah bei ihrem Ohr. „Ich liebe dich immer noch so unendlich. Du fehlst mir in jeder Sekunde“ hauchte sie unter Tränen, der Schmerz schnitt ihr die Kehle zu.Sie spürte deutlich wie er ihr Haar zurück strich und über ihren Hals küsste. „Würdest du das spüren wenn ich dich allein lassen würde?“ hauchte er und sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Kehle. Eben so als wäre sie da. Sie sank zurück und schloss die Augen. Tränen rannen wie Stürzbäche aus ihren Augen. „Ich will nicht aufwachen“ flüsterte sie verzweifelt.

Erinner dich an deine Freunde

Als es an der Tür klopfte schreckte Hermine hoch. Schnell schob sie das Buch unter ihr Kopfkissen. „Herein!“ rief sie und seufzte. Wer war das denn nun wieder? Ein Mädchen mit langen roten Haaren trat ein. „Ginny.. Was gibt es?“ fragte die Brünette leise. Langsam schloss Ginny die Tür und ging auf ihre Freundin zu. Schließlich ließ sie sich auf der Bettkante nieder. Musternd war der Blick der auf Ginnys Gesicht lag. „Seit Wochen haben wir kein Wort miteinander gewechselt. Der Einzige den du an dich ran lässt ist George... Ich mach mir Sorgen Mine“ seufzte sie. Die Brünette setzte zum reden an, doch Ginny schnitt ihr das Wort ab. „Auch ich vermisse ihn. Er war mein Bruder! Jeden verdammten Tag fehlt er mir! Aber das Leben geht weiter! Er war so lebensfroh. Denkst du er hätte gewollt dass du dich so einigelst?“ fragte sie und sah sie an. Hermine schüttelte den Kopf. „Ich weiß das. Ich weiß dass er euch allen fehlt.. Aber ich kann nicht damit umgehen... Ich bin nicht so stark wie du Ginny“ seufzte sie und schluckte schwer. „So stark bin ich gar nicht. Auch ich weine mich manchmal Nachts in den Schlaf. Aber ich kämpfe darum dass er stolz sein kann wenn ich ihn wiedersehe. Und das musst du auch tun!“ erklärte der Rotschopf. Langsam nickte die Brünette. „Ich versuche es... Kann ich allein sein? Ich muss nachdenken“ fragte sie dann. Ginny nickte. „Wenn du reden möchtest.. Ron und Harry warten auf dich“ sagte sie, stand auf und verließ den Raum.

„Ich komm dann rüber.. Versprochen“ sagte sie leise und kuschelte sich in ihr Bett. Doch erst musste sie erneut eine Erinnerung lesen. Sie musste ihm nah sein. Sonst würde sie gleich den Verstand verlieren. „Kümmer dich um deine Freundschaften. Ich geh überall mit dir hin aber lass sie nicht im Stich“ hörte sie deutlich Freds Stimme an ihrem Ohr. „Ich gehe.. Aber erst wenn ich erfahren habe was du noch aufgeschrieben hast“ sagte Hermine leise. „Eine Erinnerung dann gehst du zu den anderen“ stellte er klar. Ergeben seufzend nickte die Jungmagierin. Dann zog sie das Buch unter dem Kissen hervor und strich zärtlich über den Einband. Sie stellte sich vor wie sie sich in seine Arme kuschelte und schlug das Buch auf. Schnell war die nächste Erinnerung gefunden. Einmal atmete sie tief durch, ehe sie zu lesen begann.

~Hey meine Kleine.Ich hoffe doch mal sehr dass es dir gut geht und du mit einem Lächeln auf den Lippen durch das Leben gehst. Wenn nicht bin ich dir ausgesprochen beleidigt. Ach was! Ich kann dir doch gar nicht böse sein! Das hier ist keine einzelne Erinnerung. Ich will dir kurze Dinge erzählen die sich in mein Gedächtnis eingebrannt haben. Ich hoffe du freust dich darüber! Als erstes fällt mir ein wie gerne ich dich beim lesen beobachtet habe. Wie süß du die Stirn gerunzelt hast, wenn du über das eben gelesene nachgedacht hast. Und was für ein erfreutes Leuchten deine Augen hatten wenn du ein neues Buch in die Finger bekommen hast. Es war faszinierend.~

Hermine brach ab. Unwirsch wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Das gab es doch einfach nicht. Nein! Sie durfte nicht schon wieder weinen. Er hielt sie noch für eine totale Memme! Und doch konnte sie die Tränen nicht zurück halten. Wenn sie daran dachte wie lebendig er war als er diese Zeilen geschrieben hatte und dass jetzt nichts mehr von ihm übrig war, wurde ihr schlecht. Immer noch konnte sie es einfach nicht verstehen, dass ein Mensch der so viel Spaß am Leben hatte so brutal aus diesem gerissen wurde. Es war so unfair. Sie wollte ihn doch einfach nur wieder. Der unbändige Schmerz schien sie zu zerfressen. Und nichts konnte ihn aufhalten. Es war einfach hoffnungslos. Warum weilte sie hier? Sie wollte doch gar nicht... Warum hatte er nicht bleiben können, oder sie wenigstens mit sich nehmen... Nein, weder das eine, noch das andere war eingetreten. Sie verweilte hier an dem Ort der ihr plötzlich so fremd erschien, doch Jahre lang ihr zweites zu Hause gewesen war. Sie blieb nur hier, weil sie hier seinen Geist spüren konnte. Sonst hätte sie sich schon längst in ein dunkles Loch verkrochen und darauf gewartet dass sie verdurstetem, verhungerte oder erfror. Doch genau das war nicht der richtige Weg. Sie musste stark sein und kämpfen, wie Ginny es gesagt hatte. Aber es war so schwer und sie war am Ende. Wie sollte sie das durchstehen? Das war ein Ding der Unmöglichkeit! Schließlich senkte sie den Blick um weiter zu lesen.

~Oft saßen George und ich im Gemeinschaftsraum um Pläne für unseren Laden zu schmieden wenn kaum einer noch wach war und du mit einem Buch in der Hand am Feuer gesessen bist. Oft habe ich von George eine auf den Hinterkopf bekommen, weil ich wie hypnotisiert zu dir rüber gestarrt habe. Dass dir das nicht aufgefallen ist meine Kleine... Ich bin mehr als verwundert darüber. Aber wenn du gelesen hast warst du in deiner kleinen Welt versunken, was?~

Seufzend blickte Hermine auf die Seiten. Er hatte sie beobachtet und sie hatte nichts gemerkt... Wenn sie das getan hätte, hätten sie dann mehr Zeit miteinander gehabt? Sicher... Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sie war also selbst Schuld dass sie weniger zeit mit Fred gehabt hatte.. Dafür müsste man sie eigentlich jetzt noch ohrfeigen. Warum kam keiner und verpasste ihr mal eine, damit sie wieder klar im Kopf wurde? Doch der Schlag, der sie vielleicht, wenigstens kurzzeitig, aus diesen Gedanken geholt hätte, blieb aus. Wie sollte er auch kommen wenn sie allein war? Nun gut nicht völlig allein, er war ja da, aber es war keiner in diesem Raum der das hätte tun können.

~Wenn draußen die Sonne schien und du über die Ländereien gelaufen bist, ich konnte nicht weg sehen. Dein Haar schimmerte und strahlte, dass es einen fast blendete, einen aber gleichermaßen fesselte. Du sahst so friedlich aus, wenn du dich mit eine Buch an die Eiche gesetzt hast, dich zurück lehntest und erstmal die Sonne auf deinem Gesicht genossen hast. Ich wünschte mir dass du ewig dort sitzen könntest, doch irgendwann begannst du zu lesen. Ich habe es noch nie erlebt dass ein Mensch seine Augen so schnell über die Zeilen fliegen lassen konntest wie du es getan hast. Ich denke wir haben uns nun genug aufgehalten haben meine Kleine. Geh an das was du zuletzt getan hast. Ich freue mich wenn du die nächsten Seiten liest. Ich liebe dich!~

Nun war es endgültig vorbei. Sie schlug das Buch zu und schob es hastig unter ihr Kopfkissen. Dann zog sie die Decke über den Kopf und schlang die Arme um das weiche Kissen. Tränen rannen in dieses und durchnässten es. Doch konnte sie nicht aufhören zu schluchzen, den Schmerz aus sich raus zu weinen. Ihr Körper bebte, immer von neuen Schluchzern geschüttelt. Es schien als wollte sie sich leer weinen. Nichts half. Immer wieder drängte sich das Bild von ihm, wie er da auf dem kalten Steinboden lag, in ihr Bewusstsein und wie er dann in die kalte Erde gelassen wurde. Ganz friedlich hatte er ausgesehen. Die Augen sanft geschlossen und die Hände auf dem Bauch. Wieder und wieder sah sie es vor sich wie sie gefleht hatte dass er sich doch bewegen solle, sich die kalte Maske jedoch nicht bewegt hatte. Immer wenn sie weggesehen hatte und ihr Blick wieder auf die reglose Gestalt fiel, hatte sie sich eingebildet dass er sie angrinste. Doch als sie genauer hinsah, war er immer noch so starr wie davor auch.

Immer wieder kochten ihre Emotionen hoch. Die Sehnsucht nach seinen Umarmungen, die Verzweiflung ihn nie wieder berühren zu können oder ihn lachen zu sehen und hören, die Wut dass man ihn fortgerissen hatte und der Wunsch diese Menschen in der Luft zu zerreißen um ihre Wut zu lindern. Und trotz allem saß sie immer noch hier und tat nichts. Warum war sie nicht schon lange unterwegs um es diesen Mördern zu zeigen? Warum versteckte sie sich unter der Decke und hoffte dass der Schmerz verging wenn sie doch wusste dass es nicht passieren würde? Genervt seufzend fiel ihr ein dass sie sich ja endlich bei ihren Freunden blicken lassen musste. Doch wozu? Sie würde ihnen mit ihrem Schmerz ja doch nur auf die Nerven gehen... Trotzdem schälte sie sich aus dem Bett, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen und verließ das Zimmer. Langsam schlich sie über den Flur. Sie wollte nicht, doch musste sie es tun um endlich wieder ins Leben zurück zu finden. Ihr blieb keine andere Wahl.

So stand sie endlich vor dem Zimmer das sich Harry und Ron teilten, hob die Hand und klopfte. Dann öffnete sie die Tür und sah hinein. Da saßen sie. Jeder auf seinem Bett, schweigend. Als sie realisierten dass die Tür geöffnet wurde und jemand im Raum war, sahen beide zu ihr. „Hermine!“ riefen sie und hüpften von ihrem Bett. Streng ermahnte sie sich, nicht sofort wieder wegzulaufen, schloss ihre Freunde kurz in die Arme. „Du schaffst das Kleines“ sprach Fred ihr Mut zu. „Komm rein und setz dich“ sagte Ron und schloss hinter ihr die Tür. Widerwillig ließ sie sich auf den Stuhl fallen, während sich die Jungs wieder auf ihren Betten niederließen.

„Schön dass du gekommen bist. Wir wollten dich nicht bedrängen“ begann Harry. „Ist schon gut Harry“ murmelte Hermine. „Ich hätte schon eher kommen müssen“ fügte sie hinzu. „Du hast Zeit gebraucht das verstehen wir“ meinte Ron und kratzte sie, wegen der blöden Situation, verlegen am Hinterkopf. Als Hermine das sah schluckte sie schwer. 'Oft habe ich von George eine auf den Hinterkopf bekommen, weil ich wie hypnotisiert zu dir rüber gestarrt habe.' Sofort fielen ihr diese Worte wieder ein. Als wäre ein Damm gebrochen schossen die Tränen regelrecht aus ihr heraus. Entsetzt blickten sich Harry und Ron an. Was hatten sie denn jetzt falsch gemacht? Unbeholfen stand Harry auf und ging zu seiner weinenden Freundin hinüber. Vor ihr ging er in die Hocke und nahm sie in den Arm. Das tat verdammt gut. Schluchzend fiel sie ihm um den Hals. „Es.. tut..mir...so..Leid...“ hauchte sie. „Ist schon gut Mine.... Lass dir Zeit.. Und dann rede mit uns drüber...“ flüsterte Harry und strich ihr beruhigend über den Rücken. Langsam beruhigte sich die brünette Jungmagierin wieder und begann stockend zu erzählen....

Wir sind für dich da!

Es war so verdammt schwer. Sie wollte alleine sein. Alleine mit ihrem Schmerz. Diesen einfach nur vergessen. Und doch war er allgegenwärtig. Sie würde ihn nicht los werden. Die Brünette erzählte und erzählte, redete sich alles von der Seele. Doch mit jedem Wort wurde ihre Verzweiflung und Sehnsucht stärker. Das reden machte es nicht besser. Nein... Es wurde alles nur noch viel schlimmer. Keiner konnte ihr helfen. Und auch dass Harry und Ron ihr zuhörten, sie nicht unterbrachen und versuchten zu verstehen, machte es nicht besser. Keiner konnte verstehen was gerade in ihr vorging. Außer George. Und der war nicht da. Nach einer ewig langen Zeit hatte sie endlich fertig erzählt. Ron und Harry sahen sich an und wirkten ratlos. Dann sahen beide wieder zu ihr und lächelten schwach. Hermine zwang sich das Lächeln zu erwidern. Und doch wusste sie dass man ihr ansah dass es aufgesetzt war. Oft war ihr schon gesagt worden dass sie endlich nach vorne sehen sollte. Aber das ging nicht. Dort war er nicht. Er war nur da wenn sie zurückblickte. Immer schleppte sich Hermine nur so durch den Tag. Nur die Nacht half ihr, denn in ihren Träumen war sie bei ihm. Zwar hatte sie es schon mehr als einmal erlebt dass sie schweißgebadet aufgewacht war, weil sie sein starres Gesicht gesehen hatte, doch irgendwann hatte sie sich immer wieder in den Schlaf geweint. Und nun saß sie hier bei ihren besten Freunden die so geduldig darauf gewartet hatten dass sie zu ihnen zurück kam und sie schaffte es nicht sich wenigstens für kurze Zeit auf die Beiden zu konzentrieren. Das war nicht gerecht.

„Rede Hermine... Sag was du fühlst.. Was du denkst... Wenn das immer in dir drin bleibt, dann wird es nicht besser“ flüsterte Harry und blickte sie an. Hatte er Recht damit? Konnte es so besser werden? „Ich vermisse ihn... Ich kann nicht erklären wie sehr.. Aber ich kann einfach nichts mehr tun.. Alles erscheint mir so sinnlos...“ versuchte sie in Worte zu fassen was in ihr vorging. Und doch hatte sie das Gefühl dass ihr das gründlich misslungen war. Es gab keine Worte dafür. Es gab keine Worte die ausdrücken konnten was in ihr vorging. „Ich weiß dass er nicht wollen würde dass ich mich total zurückziehe.. Aber egal wo ich bin, alles erinnert mich an ihn. Das macht mich wahnsinnig“ sprach sie weiter. Die beiden Jungs nickten leicht. „Das ist klar Mine. Aber du kannst nicht davonlaufen. Keiner verlangt dass du ihn vergessen sollst. Aber du musst lernen dass das Leben weitergeht. Wenn er uns jetzt erwischen könnte würde er uns alle gehörig in den Hintern treten, dass wir herum sitzen und uns selbst bemitleiden“ erklärte Ron und seufzte schwer. „Ich, nein wir, freuen uns dass du hier bist, aber ich denke nicht dass wir dir so über den Verlust hinweghelfen können. Wenn du uns brauchst sind wir da, aber wir können dir nicht helfen los zulassen. Das musst du schon ganz alleine tun“ flüsterte Harry dann. Langsam nickte die Brünette. Sie wusste ja dass er Recht hatte. Aber wie sollte sie anfangen? Sie fühlte sich wie eine Verräterin wenn sie anfing sich nicht mehr so zu verhalten. Aber sie wusste dass das der einzige Weg war... „Jungs ich weiß das zu schätzen auch wenn das vielleicht nicht so aussieht. Aber ich denke ich muss mich mal mit einer gewissen Ginny unterhalten.. Sie hat mir vorhin den Kopf gewaschen und wir sollten reden denke ich“ erklärte die Brünette dann und lächelte nun ehrlich, wenn auch ganz schwach. Es fühlte sich seltsam an, plötzlich wieder in Gegenwart anderer zu lächeln. Harry und Ron sahen sich an und nickten schließlich. „Geh nur. Und wenn etwas ist komm vorbei“ sagte Ron und lächelte etwas. „Ihr könnt auch kommen. Ich schließe mich nicht mehr ein!“ erwiderte Hermine. „Gut dann bis später“kam es von Harry, die Brünette stand auf und verließ den Raum.

Jetzt war wohl eine Entschuldigung fällig. Als gute Freundin hätte Hermine für Ginny da sein müssen, denn schließlich hatte diese ihren großen Bruder verloren. So machte sich Hermine auf zu Ginnys Zimmer und klopfte an. „Herein“ kam es von drinnen. Wie lange war sie nicht mehr hier gewesen? Als Hermine die Tür öffnete schlug ihr der übliche Shampoo-Geruch entgegen der hier immer schon zu finden gewesen war. Immer noch sah es aus wie Hermine es in Erinnerung gehabt hatte. Erstaunt blickte die Rothaarige zur Tür. „Schön dass du da bist. Komm rein und setz dich“ sagte Ginny freundlich und klopfte neben sich aufs Bett.. Ein schwerer Kloß bildete sich im Hals der Jungmagierin, als sie die Tür schloss, zu Ginny ging und sich setzte.

Geduldig sah Ginny zu ihrer Freundin. „Ginny..“ begann Hermine, wurde jedoch sogleich unterbrochen. „Es ist in Ordnung Hermine! Du leidest. Und das mehr wie wir obwohl wir seine Familie waren. Es ist in Ordnung. Aber du musst wissen dass das Leben weitergeht, ob du das möchtest oder nicht!“ erklärte der Rotschopf. Seufzend nickte Hermine. Verdammt sie wusste ja dass sie Recht hatte. Aber es war so verdammt schwer einfach ohne ihn weiter zu machen. Klar, davor war es gegangen. Aber da war ihr Leben ganz anders verlaufen. Es war ganz anders gewesen. Sie hatte ihre Freunde gehabt und ihre Bücher. Auf nichts anderes hatte sie sich konzentrieren müssen. Und dann war Fred gekommen. Er hatte sich in ihr Herz geschlichen und es nun mit sich genommen. Sie fühlte sich leer, fast als wäre sie selbst gestorben. So als würde sie nur noch als leere Hülle durch die Gegend laufen.Glasklar erinnerte sich Hermine an das Gespräch mit ihren Freunden. Sie hatte Angst gehabt es ihren Freunden zu sagen. Vor allem bei Ron war es ihr schwer gefallen. Und ihre Befürchtung war damals wahr geworden. Er hatte sich unheimlich aufgeregt, Fred unheimliche Vorwürfe gemacht. Damals hatte er das erste Mal direkt gesagt dass er sie liebte. Aber es war zu spät gewesen. Sie hatte ihr Herz verschenkt gehabt und wollte es nicht zurück. Erstaunlicherweise war Fred total ruhig geblieben. Wohl auch um Hermine nicht unnötig weh zu tun. Er hatte gewusst wie viel ihr die Freundschaft zu Ron bedeutete. Dieser hatte seinem Bruder vorgeworfen dass er es gewusst hatte und nicht die Finger von ihr gelassen hatte. Dabei war Hermine doch so unendlich froh dass Fred es ihr gesagt hatte und sie mit ihm zusammen sein konnte.

Allerdings verstand sie natürlich auch Ron. Wenn sie ihn lieben würde und sie eine Schwester hätte, diese mit ihm zusammengekommen wäre obwohl sie wusste dass Hermine etwas für ihn empfand, wäre sie auch unglaublich sauer gewesen. Aber es ging immer von zwei Seiten aus. Und die Brünette hatte sich für Fred entschieden. Und seit diesem Tag hatte sie es nicht eine Sekunde bereut. Natürlich war es nicht einfach gewesen, doch immer wenn sie ihn nur sehen konnte, war sie mit einer unheimlichen Zufriedenheit erfüllt gewesen. Sie musste nicht mal mit ihm reden. Allein ein Blick in seine Augen, gab ihr das Gefühl, endlich komplett zu sein. Was hatte sie mehr haben können? Hermine war davon überzeugt dass Ron immer gut war wenn er eine Freundin hatte, doch war er einfach nichts für sie. Als Freunde funktionierten sie. Aber als Paar? Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Die Beiden könnten unterschiedlicher nicht sein.Auch wenn Hermine es ernsthaft mit ihm versucht hätte, um ihn glücklich zu machen, sie hätte ihn nur in sein Unglück gestürzt und dafür war er ihr zu wichtig.

In einem Gespräch unter vier Augen, hatte sie ihm das auch erklärt. Sie hatten ewig gesprochen und alle Für's und Wider's besprochen. Es war dem rothaarigen sichtlich schwer gefallen es zu akzeptieren, aber er hatte sich wirklich alle Mühe gegeben. Das musste man ihm einfach zugute halten. Und mit der Zeit hatte er immer lockerer mit ihnen umgehen können. Das hatte Hermine so sehr gefreut....

Aber nun musste sie sich auf Ginny konzentrieren. Es war nicht fair, wenn sie hier saß und dann in Gedanken war. Sie musste wenigstens ein paar Sätze mit ihr wechseln, um ihren guten Willen zu signalisieren. Und doch fiel es ihr so unendlich schwer. Immer wieder musste sie alle Selbstbeherrschung aufbringen die sie hatte, um ihre aufkommenden Tränen nieder zu kämpfen. Aber es schien ihr so als hätte sie nur mäßigen Erfolg. Denn an Ginnys Blick sah sie dass diese erkannt hatte was in ihr vorging. „Hermine du quälst dich damit ab, nach außen hin stark zu wirken, obwohl das überhaupt nichts bringt weil dir deine Gefühle auf die Stirn geschrieben stehen“ erklärte sie sanft. Ja das war Ginny. Sie hielt nie mit ihrer Meinung hinter dem Berg. Wenn sie etwas dachte dann sagte sie das auch, ohne Rücksicht auf Verluste. Jeder sollte wissen was sie von ihm hielt oder dachte. Alles andere fand sie unfair. An sich ein guter Charakterzug, wenn auch etwas stark bei ihr ausgeprägt.

„Ich möchte so gern zurück. Wieder lachen können. Aber ich fühle mich so als würde ich ihn verraten wenn ich wieder fröhlich bin“ flüsterte Hermine. Ein Nicken kam als Antwort. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber es ist genau anders. Fred war unheimlich lebensfroh. Er würde sich eher schämen, dass er dich am Lebe hindert. Denk darüber mal nach“ sagte Ginny ernst und blickte zu durchdringend an. Oh wie Recht Ginny doch hatte. „Ich weiß dass du dir alle Mühe gibst es hier in Gesellschaft auszuhalten. Aber du sollst dich nicht zwingen. Fang an es aufzuarbeiten. Dann wirst du von Selbst unsere Gesellschaft suchen und dich nicht zwingen hier bei uns zu sein“. Erstaunt blickte Hermine ihre Freundin an. Was hatte sie da eben gesagt? Aufarbeiten? „Ich weiß nicht wie....“ gab Hermine leise zu. Verständnisvoll nickte Ginny und nahm die rechte Hand ihrer Freundin in die ihre. „Es gibt so viel Unausgesprochenes zwischen euch. So viel was du ihm mitteilen möchtest, das sieht jeder. Schreib es ihm. Es wird ihn erreichen. Und dir wird es besser gehen wenn du es zu Papier bringst“ schlug Ginny dann vor. Hermine wägte den Vorschlag ab und nickte schließlich. „Das ist keine schlechte Idee... Ich hoffe es hilft. Ich habe euch so oft vor den Kopf gestoßen und euch nicht zeigen können wie viel ihr mir bedeutet. Aber vielleicht kann ich das damit ändern....“ meinte die Brünette nachdenklich.“Geh rüber und schreibe deine Gedanken nieder. Wenn du wen brauchst, sind alle für dich da das weißt du!“. Hermine nickte und stand auf. „Danke dass ihr immer noch zu mir haltet“ flüsterte sie und nun musste sie ihren Tränen nachgeben. Ginny nickte und strich ihr über den Arm. „Dafür sind wir da. Es hat dich hart getroffen und wir helfen dir das zu verarbeiten. Das ist selbstverständlich“ erwiderte sie. Hermine nickte, lächelte leicht unter Tränen und verließ dann den Raum um den Rat in die Tat umzusetzen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Wolfi-sama
2010-07-29T22:14:10+00:00 30.07.2010 00:14
*winkz*

Ich muss sagen, schon der Prolog hat mir die Tränen in die Augen getrieben.. Zwar bin ich nah am Wasser gebaut, aber es passiert eigentlich nie, dass ich bei einer FF fast heule, ernsthaft :,)

Nun, ich muss sagen, dass ich schon direkt am Anfang ne Gänsepelle bekommen habe.. Nachher beim Brief auch nochmal, aber direkt in den ersten fünf Zeilen hats mich echt umgehauen!
Diese innere Trauer in Hermine ist schon fast greifbar, obwohl es noch nicht einmal aus ihrer eigenen Sicht erzählt wird!
Man konnte sich richtig reinversetzen, wie sie sich gefühlt haben muss, denn deine Art zu schreiben gibt einem das Gefühl, direkt daneben zu stehen..! (Sogar mir grad um 23:50 Uhr)

Ihre Verbingung zu George ist einfach nur...kann man es als "niedlich" beschreiben..? Irgendwie fehlt mir gerade das Wort dafür...
Man merkt wirklich, dass auch George nicht wirklich über die Sache weg ist, auch wenn er sagt, dass Fred für ihn immernoch da ist. Er ist auf einmal so fürsorglich und das macht die Sache so unheimlich fesselnd!
Sowohl Hermine als auch George werden in eine völlig andere Situation gerissen und versuchen gemeinsam damit klar zu kommen und unterstützen sich dabei gegenseitig wirklich liebevoll!

Die Atmsophäre ist zwar durch die umstände traurig, aber gleichzeitig auch schon wieder sehr romantisch.
Nicht zuletzt wegen des Briefes, der nebenbei gesagt wirklich wundervoll geschrieben war.
Durch die kurzen Sätze wird die Sache auf den Punkt gebracht. Nicht so nach dem Motto "Mit der Tür ins Haus", sondern beinahe zaghaft.
Auch wenn er sich wahrscheinlich sicher war, was er schreiben wollte, merkt man doch, dass seine Gedanken manchmal ein wenig hin und her gingen, was es aber wieder sehr niedlich gemacht hat.

Auch die Erwähnung von Rons Gefühlen war herzzerreißend.. Ich war eigentlich auch immer für Ron/Hermine, aber gerade weiß ich nicht, ob ich mich eher zu Hermine/Fred hinreißen lassen will..

Generell ist die Beziehung zwischen den Weasley-Brüdern einfach unbeschreiblich... Wie Fred George gesagt hat, dass er Hermine nur ihm anvertrauen würde.. Dadurch merkt man, wie wichtig sie ihm wirklich ist..

Zum Abschluss dann auch noch Hermine, wie sie mit Freds Brief in der Hand in Georges Armen einschläft.. Bezaubernd..

Nya... A paar winzige Grammatikfehlerchen drin, aber wen kümmert das schon, bei so einem tollen Prolog?

Ich werde mich morg~... ehh heute (mittlerweile grad 00:09 uhr xD)
wahrscheinlich noch an die nächsten paar Kapitel begeben und mir deine FF sofort auf die Favo-Liste setzen!

Ich hoffe, dass dir dieser Kommi etwas geholfen hat o.o
Mich hat es jedenfalls gefreut, nach langem mal wieder eine FF zu finden, bei der man am Anfang schon auf eine tolle weiterführung hoffen kann..

In diesem Sinne, und bevor ich dich hier ganz zuspamme:
Ich verbleibe ich freudiger Erwartung auf das, was mich in den nächsten Kapiteln erwartet :D

glg
~Wolfi

PS: Muss jetzt noch deine ENS lesen xD Wollt erst den Kommi fertig bekommen, sonst wär ich raus gewesen :P
...Shit, schon wieder so ein langer Kommi Dx
Von:  Vampirbluemchen
2010-04-18T15:36:26+00:00 18.04.2010 17:36
Ich liebe es ^^

Von:  Vampirbluemchen
2010-03-04T17:35:16+00:00 04.03.2010 18:35
Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll
Ich liebe es! Schreib schnell weiter ^^
Von: abgemeldet
2010-02-26T19:10:01+00:00 26.02.2010 20:10
Ich finde das kapitel echt genial schreib schnell weiter das ich mehr lesen kann.


hdgdl
Von:  Slimy
2010-02-25T13:35:53+00:00 25.02.2010 14:35
Ich konnte mir erst nicht recht vorstellen was du genau vorhast mit dem Buch der Erinnerungen, als ich das zweite Kapitel gelesen habe, aber das du so die Geschichte der beiden quasi nacherzählst, finde ich super <333

So kann man noch mehr nachfühlen wie Hermine sich fühlt, ach was sag ich da...?
Eigentlich kann mans nicht nur nachfühlen, man ist so in den Bann gezogen das man denkt man selbst sei Hermine^^

Schreib schnell weiter, ich muss unbedingt wissen wies weiter geht :)
Von:  Owly
2010-02-24T14:11:32+00:00 24.02.2010 15:11
Du hast einen echt wunderschönen Schreibstil (wie ichs schon von dir im rpg gewohnt bin ;D) und du verstehst dich wirklich großartig darauf Emotionen und Gedanken mitreisend zu schildern.
Das Kapitel ist so traurig geschrieben, dass man bei ihrem Schmerz beinahe mitweinen möchte.
Freu mich schon mehr zu lesen :D
Von:  lufa
2010-02-23T16:36:04+00:00 23.02.2010 17:36
ICh schließ mich damm mal meiner Vorrednerin an, denn das war genau das was ich auch sagen wollte.
Also ich fand das sehr bewegend und emotional.
Freu mich auf mehr^^

Von:  Vampirbluemchen
2010-02-23T08:27:33+00:00 23.02.2010 09:27
Ich kann mich nur wiederholen .Du verstehst es die Leute durch deinen Schreibstil in den Bann zu ziehen.Man leidet so mit und mir rann die eine oder andere Träne über die Wange.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ^^
Von: abgemeldet
2010-02-22T20:22:52+00:00 22.02.2010 21:22
Hey Mausal

find die fanfic bis her total genial und habe Gänsehaut beim lesen bekommen also hau rein das es weiter geht will wissen wie er zurück kommt hau rein mausal

die Story ist aber echt genial

hdl

Von:  Vampirbluemchen
2010-02-21T16:39:44+00:00 21.02.2010 17:39
Super das nächste Kapitel *freu*
Ich kann nicht fassen wie shön du die Gefühle beschreiben kannst
und du sie auch noch so rüberbringst das mannn total mit den Menschen leidet und einem Tränen in die Augen steigen. Und die Idee mit den augeschriebenen Erinnerungen............*sniff* Das ist so unendlich süss.Ich bin schon so gespannt auf das nächste Kapitel hoffe du kommst bald zum weiterschreiben.

^^


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