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Shit Happens

Vampire haben's auch nicht leicht
von

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Dianas Abenteuer

Anmerkung: Diana
 

Hach, das fühlte sich toll an! Die warme Sonne kitzelte meinen Pelz, so dass ich munter drauf losschnurrte. Gerade war ich mit Mama und Papa aus dem Urlaub zurückgekommen. Sie hatten nämlich beschlossen, dass sie mir mal ein bisschen was von der Welt zeigen müssten und so haben wir per Anhalter die wichtigsten Stätten auf der Erde besucht, weil bei uns zu Hause in Kristalltokio ja alles anders ist. Und das war so toll! Ich hatte selten so viel Spaß in meinem bisher kurzen Leben.
 

Wir machten gerade im Park halt. Papa war unter der Last unseres Gepäcks nahezu zusammengebrochen. Mama meinte erst, er sei ein Weichei; die paar Koffer könne er doch tragen. Das hab ich mir auch gedacht! Schließlich ist mein Papa doch ultrastark; natürlich, er war ja auch der treue Partner von Sailor Venus. Schon allein deshalb musste er Nerven aus Stahl haben, sagte zumindest Rei zu mir. Doch als er dann röchelte und pustete und letztendlich aus dem letzten Loch pfiff, hat Mama beschlossen, dass wir mal eine kleine Rast einlegen könnten. Also haben Papa und ich uns auf eine Parkbank gepflanzt, während sie uns dreien ein Eis besorgte. Und hier saß ich nun und ließ mir mein Fell bräunen.
 

Ich schloss ein bisschen meine Augen, doch schon bald musste ich sie wieder öffnen, weil etwas an meiner Nase rumkrabbelte. Ein Schmetterling! Ui, wie toll!

„Papa, Papa, schau doch mal!!“

„Das machst du ganz toll, Diana.“

Papa sah so aus, als ob er gleich den Löffel abgeben würde. Ich verscheuchte den Schmetterling, um gleich daraufhin zu ihm rüber zu tapsen. Mit einer Pfote klopfte ich gegen seine Schulter.

„Diana, Papa liegt im Sterben. Geh doch ein bisschen spielen.“

„Okay!“

Und schon überließ ich ihn seinem Schicksal.
 

Fröhlich umher tanzend erkundete ich den Park. Hinter jedem Baum oder Gebüsch schaute ich nach, ob ich vielleicht etwas Aufregendes oder gar zum Spielen finden würde. Doch bisher verlief meine Suche ergebnislos. Lediglich eine leere Dose konnte bislang meine Aufmerksamkeit erregen, doch auch diese verlor alsbald ihren Reiz. Ich tigerte weiter. Als sich mein Magen meldete, fiel mir ein Trick ein, den mir meine Mama mal beigebracht hatte. Er war zwar nicht die feine Englische, aber was soll’s. Ich bin nun mal eine Katze. Zielstrebig steuerte ich das nächste alte Mütterchen an, um sie dann herzallerliebst mit meinem Kopf anzustupsen. Und siehe da; augenblicklich bekam sie ein Leuchten in die Augen und beugte sich mit liebreizenden Worten zu mir hinab. Dann kraulte sie mich hinter den Ohren, genau an der Stelle, an der ich es so gerne mochte. Ob ich wollte oder nicht, nun musste ich lauthals schnurren und auch das erfreute die nette Dame. Wir hatten also beide was davon.

„Nein, was bist du für ein hübsches Kätzchen!“, hatte sie gesagt.

„Miau!!“, antwortete ich ihr freudig.

Mama und Papa hatten mir nämlich beigebracht, dass ich, obwohl es in meiner Macht lag, lieber nicht mit gewöhnlichen Menschen sprechen sollte. Und wenn ich mir diese Frau hier anschaute, konnte ich mir sogar denken, warum. Am Ende würde sie eventuell noch einen Herzanfall kriegen und Klein-Diana war dann schuld, nein danke. Schlimm genug, dass Papa sich schon mit dem Sensenmann um den besten Platz auf dieser Parkbank stritt. Als ich sie mit liebevollem Schmuseblick betörend ansah, war ihr Herz gänzlich dahin geschmolzen. Sie griff in ihre Handtasche, um ein Schinkenbrot herauszuholen, welches sie dann mit mir teilte. Nach unserem gemeinsamen Brunch bedankte ich mich noch mit einem zarten Nasenkuss, dann eilte ich davon, um hinter dem nächsten Baum zu verschwinden. Genüsslich setzte ich mich nieder, um mich zu putzen und somit die letzten Krümel von den Wangen zu schlecken.

„Nette Vorstellung hast du da gegeben!“

Ich erschrak und drehte mich wie ein Hund auf allen Vieren um die eigene Achse.

„Nanu? Wer hat das denn gesagt?“

Einen Moment später landete eine kleine schwarze Katze neben mir. Im ersten Moment dachte ich, es sei Mama, doch bei näherer Betrachtung merkte ich, dass sie sich lediglich zu gewissem Grad ähnelten; vor allem aber der Halbmond auf ihrer Stirn fehlte. Ich glubschte die Katze mit großen Augen an. Hatte ich mir gerade eingebildet, dass sie sprach oder war es doch nur ein Zufall? Es hätte ja auch sein können, dass ein Menschlein hinter dem Baum gesprochen hatte.

„Na??? Hat’s dir die Sprache verschlagen oder hast du vielleicht deine Zunge zusammen mit dem herrlich duftenden Schinkenbrot verputzt?“

Hui, heilige Mondprinzessin. Sie konnte wirklich sprechen.

„Wow!“

Ich sprang aufgeregt auf.

„Ist ja irre! Sag mal, wie machst du das denn so ohne Halbmond auf der Stirn?“

Die fremde Katze sah mich verwirrt an.

„Was meinst du?“

„Na, das Sprechen!“

Sie schnalzte genervt mit der Zunge.

„Wieso fragt mich das denn jeder? Du kannst doch auch reden und das wieso, weshalb, warum ist mir absolut schnurz!“

Ich kicherte.

„Wie heißt du?“

„Gute Frage… Mittlerweile bin ich nämlich schon so ziemlich entwurzelt. Manche sagen Killer, andere wieder Cookie. Such die einen aus.“

„Cookie, so wie Cookies zum essen?“

Sie sah mich schmollend an.

„Ha, ha. Sehr lustig. DER Brüller. Echt jetzt.“

„Nein, ich mein’s ernst!!“

Sie war schon eine hübsche Katze, fast so knuffig wie ich. Und weil ich mal so frei war, schleckte ich kurz einmal an ihrer Wange.

„Ja, was denn…? Geht’s noch?? Hinfort mit dir!!“

Unsanft schubste sie mich weg und ich maunzte kurz auf.

„Sorry, Kleines. Aber wenn’s um mein strahlendes Plüschefell geht, kenne ich nichts. Und jetzt sag mir doch mal deinen Namen, du kleines Fellknäuel.“

Ich setzte mich erst wieder auf und putzte mich schnell hinter den Ohren, ehe ich antwortete.

„Ich bin Diana.“

„Diana, he?“, sie sah mich skeptisch an. „So wie die aus England?“

Sie lachte schallend auf und klopfte sich auf die Oberschenkel. Ich wusste nicht, was so komisch an meinem Namen war. Ich mochte ihn, Papa hatte ihn für mich ausgesucht.

„Entschuldige, bitte. Aber das musste sein. Jetzt sind wir quitt.“

„Okay.“

Ich setzte mich nun direkt vor sie, um sie eingehender zu studieren.

„Du, Tante Cookie? Warum hast du so rote Augen?“

„Weil ich seit neuestem dämonisches Blut in mir habe.“

„Du, Tante Cookie? Warum hast du so spitze Zähne?“

„Weil ich seit neuestem nicht-dämonisches Blut zu mir nehme.“

„Hui! Das klingt alles total spannend!“

„Ne? Find ich auch!!“

Sie schien sich zu freuen, dass ich sie toll fand, denn sie lächelte mich an.

„Weißt du, Kleines, erst wollte ich dich und deine Eltern verprügeln.“

„Echt? Aber warum denn?“

Ich stutzte. Was hatten wir denn gemacht?

„Na, weil ihr in meinem Territorium seid!“

„Ach so! Keine Sorge, wir verschwinden schon bald.“

„Ach, das ist mir mittlerweile echt schnuppe. Ich mag dich. Und mal ganz nebenbei - dein Papa sieht auch recht schnuckelig aus.“

„Ja! Papa ist der Tollste überhaupt.“

Tante Cookie klopfte mir kurz auf die Schulter, ehe sie sich auf den Weg machte.

„Diana! Wenn du mal Hilfe brauchst, dann denk einfach nur an mich und ich werde dir zur Hilfe eilen!“

„Danke!!“

Ich winkte ihr noch nach und bald war sie ganz weg.
 

Als ich zu Papa auf die Bank zurückkam, sah er nicht mehr ganz so hundeelend aus. Mama war auch schon zurück.

„Diana! Wo hast du nur gesteckt??“

„Ich war spielen und essen und dann hab ich jemand ganz tollen kennen gelernt!!“

Mama winkte ab.

„Hach, was soll ich nur mit dir machen?“

„Papa hatte gesagt, ich darf spielen gehen.“

„So hat er das…?“

Sie warf Papa einen vernichtenden Blick zu und wenn ihn das Gepäck nicht töten würde, so hatte es dieser Blick getan. Mit strahlendem Gesicht stürzte ich auf meinen Eisklecks. In Gedanken freute ich mich auf die anderen. Auf Ami, Rei, Bunny… aber vor allem auf meine kleine Lady.



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