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Vier Jahre

SoRiku
von

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Prolog

- Rikus POV-
 

„Ja, ich will“, antwortet Kairi und lächelt.

„Mit der Macht des mir verliehenen Amtes, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“

Sora beugt sich zu Kairi runter und küsst sie.

Mir versetzt es einen Stich im Herzen. Warum tut er mir das an? Warum... liebt er sie und nicht mich?

Was hat sie, das ich nicht hab? Ich vernehme das Jubeln der anderen Gäste. Nur von mir kommt kein Applaus.

Ich habe ja auch keinen Grund mich zu freuen. Sora heiratet mit Kairi verdammt!

Er... hätte lieber mit mir diesen Bund eingehen sollen...

Doch Gefühle lassen sich nicht ändern... Er konnte seine Gefühle für Kairi ebenso schlecht abschalten wie ich meine Gefühle für ihn.

Ich muss mich wohl damit abfinden, dass die beiden wahrscheinlich bis zu ihrem Tode zusammen sein werden.

Immerhin haben sie dem eben gerade zugestimmt.
 

„Riku!“, reißt mich Soras süße Stimme aus den Gedanken.

„Hey“, erwidere ich und setze ein falsches Lächeln auf, „Und? Wie fühlt man sich so, wenn man frisch verheiratet ist?“

„Total klasse!“, erklärt er überglücklich, „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie toll sich das anfühlt!“

„Ist ja auch irgendwie klar. Ich hab noch nicht geheiratet.“

„Hast du denn jemanden Bestimmtes im Auge?“

Ich sehe zu ihm runter. Er ist in den letzten Jahren zwar ziemlich gewachsen, doch er ist immer noch kleiner als ich.

„Hm... eigentlich schon, aber... das hat sich erledigt.“

„Oh... das hast du mir aber nie erzählt!“, wirkt er tatsächlich etwas beleidigt.

Ja, weil ich DICH liebe, du Idiot.

Wie er wohl darauf reagieren würde?
 

„Sora, Schatz!“, wird mein jahrelanger Schwarm von seiner Frau gerufen, „Ich gehe mit meinen Eltern raus zum Pavillon. Kommst du mit?“

„Nein, ich muss herausfinden auf wen Riku steht“, lehnt er ab.

Kairi lächelt traurig. Sie weiß von meinen Gefühlen für Sora und hat mich oft getröstet.

Eigentlich mochte ich sie früher nicht, weil sie Sora und mich immer mehr auseinander gebracht hat, doch inzwischen ist sie meine beste Freundin.

„Na dann, viel Spaß dabei.“

Sie will gehen, doch ich greife ihre Hand.

„Was ist?“, will sie lächelnd wissen.

„... Herzlichen Glückwunsch, ich freue mich für euch.“
 

Damit lasse ich sie wieder los und sie verabschiedet sich, nachdem sie mir noch mal gedankt hat.

Ich habe nicht gelogen. Es ist zwar kein schönes Gefühl, wenn man seine Liebe an jemand anderen verliert, aber ich gönne es den beiden...

Immerhin sind sie meine besten Freunde.

„Lass uns rausgehen!“

Sora lächelt und verlässt die Halle. Ich gehe hinterher.

Zusammen schlendern wir durch den Garten und nehmen schließlich auf einer abgelegenen Bank platz.

„Nun sag schon!“, fordert er mich auf, „Wer ist es? Kenn ich sie?“

„Ähm... na ja...“, fange ich an.

„... ist es überhaupt ein Mädchen?“

Als von mir keine Antwort kommt, fängt er an zu grinsen.
 

„Dann also ein Junge... Tidus?“

„Nein.“

„Wakka?“

„Nein.“

Jetzt mal ehrlich! Die beiden sind so gar nicht nach meinem Geschmack!

„... Roxas?!“, will er aufgeregt wissen.

„Sora, du spinnst rum.“

Ich schlage gegen seinen Hinterkopf.

„Es wäre doch möglich!“, verteidigt er sich.

Nach weiteren fünf Minuten, in denen er jeden Jungen, außer sich selbst, aus unserem Freundeskreis genannt hat, gibt er auf.

„Ach, Riku!“, mault er, „Sag’s mir!“

Er sieht mich mit seinen strahlenden blauen Augen an.

„Du musst es schon selbst herausfinden“, erkläre ich grinsend.

„Also, ich weiß zumindest, wer es NICHT ist!“

„Ach ja? Wer denn?“

„Na, ich natürlich!“
 

Er lacht los. Doch als er merkt, dass ich nicht mitlache, sieht er mich verwirrt an.

„Bist du dir da GANZ sicher?“, platzt es mir ausversehen heraus.

„Natürlich bin ich das!“, ist er fest überzeugt.

Noch bevor einer von uns beiden reagieren kann, berühren sich unsere Lippen. Zwar sachte, doch ich spüre es ganz deutlich.

Nach dem ersten Schockmoment drückt er mich weg und starrt mich ungläubig an.

„Oh mein Gott!“, keucht er aufgebracht, „Ri... Riku...!“

Hektisch steht er auf und geht einpaar Schritte von mir weg.

„Sora... komm her“, bitte ich ihn verzweifelt.

„Nein... ich... nein...“, stottert er unbeholfen.

Ich erhebe mich ebenfalls und nähere mich ihm vorsichtig.

„Sora... lass... es mich dir erklären...“

„Nein!“, schreit er mich an, als ich seinen Arm berühre.

Er dreht sich um und läuft weg.

Na ganz klasse Riku, wirklich, das hast du sauber hingekriegt...
 

- Soras POV -
 

„Oh, hallo Sora“, begrüßt mich Kairi.

„Ist es in Ordnung, wenn ich Kairi für einpaar Minuten entführe?“, frage ich ihre Eltern, die ebenfalls hier sind.

„Sicher, immerhin seid ihr beide verheiratet“, antwortet ihre Mutter und lächelt.

Zusammen mit Kairi eile ich weit weg. Ich weiß nicht wohin, aber auf jeden Fall sehr weit weg.

Nachdem wir fünf Minuten planlos in die Pampa gelaufen sind, schreie ich.
 

„RIKU STEHT AUF MICH!“, rufe ich panisch.

Sie sieht nur traurig zu Boden. Ich muss kurz überlegen, bevor ich die Bedeutung dieser Geste verstehe.

„Du WUSSTEST es?!“

„Ja...“, murmelt sie.

„Aber... Warum hast du es mir nie gesagt?! Seit wann liebt er mich?! Warum?!“, stelle ich zu viele Fragen auf einmal.

„Sora, beruhige dich.“

Sie greift meine Hände und drückt sie leicht.

„Riku...“, flüstere ich, ehe ich vor ihr auf die Knie sinke.

Sie setzt sich zu mir auf den Boden. Wahrscheinlich ist ihr Kleid jetzt im Arsch...
 

„Er liebt dich schon lange“, erklärt sie traurig, „Aber ich durfte es dir nie erzählen.“

„Warum nicht?“, will ich das alles einfach nicht verstehen.

„Ganz einfach. Weil er wusste, dass du seine Gefühle nicht erwiderst.“

„Aber... woher wollte er das wissen? Okay, ich liebe ihn wirklich nicht, doch warum war er sich so sicher, dass es so ist?!“

„Weil du mit mir zusammen warst.“

Ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten und drücke Kairi fest an mich.

„Du solltest es mit ihm klären“, findet sie.

„Kommst du mit?“, frage ich mit zittriger Stimme.

„Wenn es dir dadurch leichter fällt.“

Ich helfe ihr aufzustehen, und dann machen wir uns auf den Weg zu der Bank, auf der mir Riku unfreiwillig seine Liebe gestanden hat.

Doch er ist nicht da. Auch nicht irgendwo im Garten.
 

„Lass uns in der Halle gucken“, schlägt Kairi vor.

Wir begeben uns in den besagten Raum, werden aber auch da nicht fündig.

„Sucht ihr etwas?“, fragt auf einmal mein Vater, den ich gar nicht bemerkt hatte.

„Ja, Riku“, erkläre ich, erneut den Tränen nahe.

„Riku... das ist doch dieser Typ, der immer so kalt drein guckt und silberne Haare hat, oder?“

„Genau der!“

„Ähm... ja... der war vor einpaar Minuten hier. Er meinte er müsse gehen, habe noch etwas Wichtiges vor.

Ich soll euch ausrichten, dass er euch alles Gute für die Zukunft wünscht und... dass es ihm leid tut. Keine Ahnung was er meinte.

Ach ja, und er sah aus, als hätte er geweint.“
 

Was?! Riku und WEINEN?! Niemals!

„Ich muss zu ihm!“, werde ich panisch und sehe mich um.

„Aber wir schneiden gleich die Torte an! Alle haben auf euch gewartet!“

„A-Aber... Riku!“

„Der kann warten“, unterbricht mich mein Vater genervt, „Deine Hochzeit ist im Moment wichtiger als er.

Du kannst ihn auch in einer Stunde suchen.“
 

Er hat Recht! Jetzt zählt nur die Hochzeit! Ich will zwar endlich mit Riku reden, doch gerade gibt es wichtigeres zu tun.

Ich meine... immerhin werde ich ihn SPÄTESTENS morgen früh sehen, oder?

„Komm jetzt!“, hetzt mich mein Vater.

Dann werde ich auch schon zum Tisch gezogen, auf dem die Hochzeitstorte steht. Kairi und ich schneiden sie an und alle jubeln.

Ich hingegen kann mich nicht freuen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Sache mit Riku mein ganzes Leben wenden wird... undzwar zum Schlechten...
 

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... Ähm... ja... bitte tötet mich nicht, okay? XD
 

Ja, ja, ich weiß... Sora und Kairi heiraten... o.O

Aber wisst ihr was? Ich schreibe einen Kairi X Naminé OS und irgendwie entwickle ich langsam Sympathien für Kairi.

Ob ihr’s glaubt oder nicht xD
 

Na ja, das nächste Kapitel kommt irgendwann mal... glaub ich zumindest XD

Und keine Sorge! Sora und Riku kommen zusammen!

Sonst hätte ich nicht geschrieben, dass es SoRiku ist *nick* (... Oder werde ich doch zum Hetero-Fan...? XD)
 

Küsschen

RoXXasSoRa

Nach vier Jahren Ehe

So, jetzt geht’s weiter :D

Ist zwar ’n bisschen kurz, aber immerhin soll das nur so was wie ein kurzes Einleitungskapitel zu den nächsten Kappis werden. (Also ein zweiter Prolog ^-^)
 

Viel Spaß beim Lesen =D
 

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- 4 Jahre später-
 

„Sora, Schatz, hast du alle Koffer?“

Der Angesprochene nickte nur.

„Ich geh schon mal mit Suki aufs Zimmer, ja?“

Wieder nickte er und brachte seine Frau damit zum Seufzen. Ohne weitere Kommentare drehte sie sich um und ging mit ihrer gemeinsamen Tochter in Richtung Hoteleingang.
 

„Brauchen Sie Hilfe?“, fragte der Page und deutete auf die Koffer.

„Ja“, antwortete Sora dankbar und ließ sich dabei helfen, das Gepäck ins Zimmer zu tragen.

„Wie lange bleiben Sie?“, wollte der Mann wissen und lächelte ihn an.

„Voraussichtlich zwei Wochen.“

„Voraussichtlich?“

Sora nickte.

„Wir waren letztes Jahr schon mal hier, eigentlich auch für zwei Wochen. Doch dann sind wir noch ne Woche länger geblieben“, erklärte er.

„Achso.“
 

Sie standen vor dem richtigen Zimmer. Sora klopfte an und Kairi öffnete die Tür lächelnd.

„Auch schon da?“, scherzte sie und brachte den Pagen zum Lächeln. Sora blieb still.

„Vielen Dank für Ihre Hilfe“, bedankte er sich und der Mann entfernte sich wieder.

„Scheint nett zu sein“, fand Kairi und setzte sich auf das große Doppelbett.

„Mhm.“

Sora ging zum Kühlschrank und öffnete ihn, um sich eine Flasche Wasser raus zu nehmen.

„Pass auf was du trinkst. Vieles von dem Zeug ist sauteuer.“

„Ja, ja...“
 

Er stellte die Flasche auf den Tisch und setzte sich zu Kairi. Suki, die bäuchlings auf dem Bett lag, kroch zu ihnen. Sie packte Soras Hand und nuckelte an ihr.

„Hast du hunger, Kleine?“, fragte Sora sanft und hob sie auf den Arm.

Suki quiekte kurz auf und ihre Augen wurden feucht. Im nächsten Moment weinte sie los.

„Gib sie her, ich füttere sie.“

Kairi nahm sie aus Soras Armen und fing an sie zu stillen. Sora ließ sich aufs Bett fallen und atmete tief durch.

Nach fünf Minuten wurde es ihm definitiv zu langweilig und er stand auf.

„Ich fang schon mal an die Koffer auszupacken.“

„Mach das.“
 

Er öffnete den größten ihrer vier Koffer und stellte die Sachen, die schon gefaltet waren, direkt auf die Ablageflächen des Schrankes.

Eines der T-Shirts ließ ihn stutzen. Es war viel zu groß. Zu groß für ihn, und erstrecht zu groß für Kairi.

„Kairi, wessen ist das?“

Er hielt ihr das schwarze Oberteil mit dem weißen Druck hin.

„Oh, weißt du das nicht mehr?“, war sie ziemlich überrascht.

„Hä?“

„Das ist von Riku. Er hatte es dir irgendwann mal geschenkt.“

„... Riku?“

„R... Ri... Ri... ku... Riku...“, brabbelte Suki und quiekte glücklich auf.

Sora blinzelte verwirrt und starrte das T-Shirt an.

„Hattest du es etwa vergessen?“, fragte Kairi vorsichtig.
 

Soras Blick schwenkte von Verwirrung auf Wut.

„Warum hast du es mitgenommen?!“, fuhr er seine Frau an.

„Sora, ich hab doch nur...“

„Mir den Urlaub versaut, DAS hast du!“

Er klammerte sich in das Oberteil.

„Ich hab die ganzen verdammten VIER Jahre versucht, ihn zu vergessen! Und dann bist du so bescheuert und nimmst etwas mit, das mich an ihn erinnert?! Vielen Dank, Kairi!“
 

Wütend stürmte er aus dem Zimmer. Als er die Tür zuknallte, hörte er das Geschrei seiner Tochter, doch es war ihm egal.

Auch dass er von allen Leuten im Flur angesehen wurde ging ihm sonst wo vorbei.

Er marschierte nach draußen und um das Hauptgebäude des Hotels herum. Dort war der Pool. Davor erstreckte sich eine große Wiese.

Sora zog sich das T-Shirt, das früher einmal seinem besten Freund gehört hatte, über die eigenen Sachen an.

Er kam sich ziemlich paranoid vor, denn er glaubte, Rikus Geruch wahrzunehmen.
 

Nur mit Mühe konnte er die Tränen zurückhalten. Der ganze Schmerz, der sich in all den Jahren aufgestaut hatte und verdrängt worden war, kam wieder hoch.

Warum hatte Riku ihn verlassen? Warum war er einfach abgehauen, nachdem er ihm unfreiwillig seine Liebe gestanden hatte?

Er war für immer abgehauen, ohne nur einmal mit sich reden zu lassen. Sora war sich sicher, dass er Riku nie wieder sehen würde.

„ICH KRIEG SIE!!!“, hörte er plötzlich eine Stimme rufen.

Der Besitzer dieser Stimme kam rückwärts auf ihn zu gerannt und bemerkte ihn nicht. Sora konnte ihn nicht mehr warnen, und so landeten sie zusammen auf dem Boden.
 

„Oh, tut mir Leid“, stotterte der Typ verlegen und half Sora auf die Beine.

„Kein Problem“, log dieser und lächelte gezwungen.

Der Fremde schien sein falsches Lächeln zu durchschauen und bekam einen finsteren Blick.

„Sie müssen gar nicht so einen auf freundlich tun. Ich hasse solch-“

Er sah auf Soras Oberteil, welches ja eigentlich Riku gehörte.

„Wo haben Sie das her?!“, regte sich der Mann plötzlich auf und packte es mit beiden Händen, „Das gehört meinem besten Freund!“

„Was?! Spinnen Sie nicht rum!“, erwiderte Sora bissig und versuchte sich aus dem Griff zu befreien.

„Nein! Ziehen Sie es aus! Es gehört Sora!“
 

„EY, RIKU! HAST DU DIE FRISBEESCHEIBE?!“, schrie jemand über die gesamte Wiese.

Der ‚Unbekannte’, der sich scheinbar angesprochen fühlte, drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam.

„JA, HAB SIE!!“, rief er zurück und wedelte mit dem besagten Gegenstand in der Luft herum.

Ein alter Freund

Sora machte sich erst jetzt die Mühe, den Kerl anzusehen.

Schulterlanges, silbernes Haar, von dem einige Strähnen vor den türkisen Augen hingen.

Außerdem hatte er weiche Gesichtszüge und einen leicht desinteressierten Blick.
 

„Ri... Riku?“, stotterte Sora und legte jeweils eine Hand an die Wangen des Mannes.

Dieser verstand die Welt nicht mehr und schüttelte ihn ab.

„Was wollen Sie von mir?! Fassen Sie mich nicht an!“, keifte er wütend.

„E- Erkennst du mich nicht?“

Sora stellte sich auf die Zehenspitzen und legte seine Arme um Rikus Hals, um ihn zu umarmen.

„Ich bin’s...“, hauchte er ihm schluchzend ins Ohr, „Sora...“

„... SORA?!“

Der Silberhaarige drückte ihn leicht von sich und begann ihn zu mustern.

Schlussendlich blieb er an den großen blauen Augen hängen,

die ihm schon vor langer Zeit den Kopf verdreht und in all den Jahren ihren Glanz nicht verloren hatten.

„Oh mein... Gott, du... bist es... wirklich!“
 

Stürmisch wurde er wieder in eine Umarmung gezogen.

„Warum hast du mir nicht gesagt, wo du bist?“, schluchzte Sora.

„Ich wollte nicht, dass du mich findest.“

„Das hatten wir doch alles schon mal!“
 

~*~
 

„Riku...! Du bist es. Riku, du bist es... Ich hab dich gesucht!“

„Komm schon, Sora. Reiß dich zusammen.“

„Ich hab dich überall gesucht!“

„Ich wollte nicht, dass du mich findest.“
 

~*~
 

„Du hättest mit mir darüber reden können! Ich... ich hätte dir doch zugehört...“

„Sora... bitte versteh es doch... ich hatte einfach zu viel Angst vor deiner Reaktion... nach meinem... Geständnis...“

Riku sah zu ihm runter, tief in die Augen. Sora lief rot an und senkte den Blick.

„Aber... nur weil du... Angst hattest... musstest du doch nicht gleich...“

„Hör auf darüber zu reden, okay?“

Riku hob sein Kinn an, um ihn wieder ansehen zu können.

„O-Okay...“, stotterte Sora und nahm Rikus Hände.
 

Dieser schaute erst zu ihren vereinten Händen, und dann wieder hoch zu Sora.

Schnell löste er den Griff und lief rüber zu seinem Freund.

Kurz darauf quietschte dieser laut los, nahm Rikus Hände und fing an auf und ab zu hüpfen.

‚DAS ist Sora??’ hörte Sora den jungen Mann lachen.

Wieder einige Momente später stand Riku vor ihm, seinen Freund am Arm haltend.

„Sora, das ist Takumi.“

Sora beäugte den Fremden skeptisch.

„Nett dich kennen zu lernen! Riku hat mir schon so viel über dich erzählt!“

„Äh... ja... Taku ist ein bisschen... überdreht. Nimm es ihm nicht übel.“

„Alles klar“, erwiderte Sora grinsend und blieb mit den Augen an Riku hängen.

Er hatte sich kein bisschen verändert. Okay, er war größer geworden und hatte etwas kürzere Haare, aber sonst...
 

„Du scheinst dich ja gar nicht an ihm satt sehen zu können! Ist aber nicht weiter verwunderlich.

Riku ist ein echter Blickfang, nicht wahr?“, holte Takumi Sora unsanft aus seinen Gedanken.

„Äh... ähm... J-Ja... äh... nein...“

„Ach, Takumi, lass ihn in Ruhe“, forderte Riku seinen Freund auf.

Takumi lachte.

„Ich lass euch beide dann mal alleine. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen.“

Damit hüpfte Takumi davon.

„Komische Type...“, murmelte Sora.

„So ist er halt“, erklärte Riku grinsend.

„Du... also... wollen wir was zusammen machen?“

„Äh... sicher. Ich will aber noch vorher in meine Suite.“

„Ich komm mit!“, entschied Sora sofort.

„Von mir aus.“
 

Sie gingen nebeneinander her. Sora warf hin und wieder einen verstohlenen Blick zu Riku.

Er sah wirklich ziemlich gut aus. Nicht, dass er früher nicht gut ausgesehen hätte.

Sora fragte sich, ob Riku seine Blicke bemerkte.

Entweder er bemerkte es wirklich nicht, oder er ignorierte es und ließ sich regelrecht anstarren.

Denn das tat Sora, er starrte ihn an.

Nach fünf weiteren Minuten standen sie vor Rikus Zimmertür.

„Ich hab nicht aufgeräumt“, teilte er ihm mit.

„Nicht schlimm“, entgegnete Sora wahrheitsgemäß.

Er räumte ja selbst nie auf. Das erledigte Kairi für ihn. Der Gedanke an seine Frau ließ Sora seufzen.
 

Inzwischen hatte Riku seinen Schlüssel aus der Hosentasche gefischt und die Tür aufgeschlossen.

Sora staunte nicht schlecht, als er die Größe des Zimmers sah. Wie konnte Riku sich so ein Luxuszimmer leisten?

„Setz dich hin. Ich zieh mich kurz um.“

Sora setzte sich auf das große Doppelbett.

Riku öffnete seinen Schrank und suchte einpaar Sachen raus.

Er zog sein T-Shirt aus und warf es in Soras Richtung.

„Anscheinend hast du immer noch die Angewohnheit, mir deine schmutzigen Sachen direkt ins Gesicht zu werfen“, stellte Sora fest.

„Tja, einige Sachen ändern sich halt nie“, erklärte Riku grinsend.
 

Er sieht so gut aus... und seine Bauchmuskeln erst...
 

Sora lief bei dem Gedanken rot an.

„Ist dir warm, oder warum bis du so rot?“, wollte plötzlich Riku wissen.

„Äh... ich...“, stotterte Sora unbeholfen.

Riku sah ihn erwartungsvoll an.

„Mir geht’s gut!“

„Wenn du das sagst“, meinte Riku nur.

Er griff sich ein neues T-Shirt aus dem Schrank und zog es an. Sora seufzte etwas enttäuscht.

„Worauf hast du Lust?“, wollte Riku von dem Kleineren wissen.

„Weiß nicht.“

„Wie wär’s mit nem Smoothie?“

„Klar!“
 

Nach einer Weile hatte Riku sich fertig umgezogen und sie schlenderten zusammen zur Bar, welche draußen beim Pool stand.

„Zwei Erdbeer-Kirsch Smoothies bitte“, bestellte Riku für sie beide.

„Sie können sich schon mal setzten, die Getränke kommen gleich.“

Riku nickte und ging zu einem der Tische, die etwas abseits standen.

Schon nach wenigen Minuten standen ihre Smoothies vor ihnen.

„Lasst sie euch schmecken“, sagte der gutaussehende, ältere Mann, der sie ihnen gebracht hatte und lächelte etwas komisch.

Dann war er auch schon weg.
 

„Also, Sora.“

Riku trank einen Schluck.

„Was hast du in den letzten Jahren so getrieben?“

„Ich... also... ich hab ein Kind und...“

„Ein Kind also... Junge oder Mädchen?“

„Mädchen.“

„Name?“, fragte Riku weiter.

„Welcher Name?“, erwiderte Sora verwirrt.

„Von deiner Tochter, Dummkopf.“

Sora lächelte peinlich berührt.

„Suki“, antwortete er schließlich.

„Aha.“
 

Sora nahm ebenfalls einen Schluck von seinem Getränk und sah dann zu Riku.

Dieser hatte sich im Stuhl zurückgelehnt und den Kopf nach oben gerichtet. Die Augen hatte er geschlossen.

Sora wartete, ob Riku von allein wieder zu ihm sehen würde.

Doch es hatte den Anschein, dass der Silberhaarige heute gar nicht mehr vorhatte, die Augen zu öffnen.

„Und was hast du so gemacht? Wie bist du an das ganze Geld gekommen?“

Die zweite Frage ließ den Älteren aufsehen.

„Na ja... ich hab geheiratet.“

„Oh“, brachte Sora nur heraus.
 

Er spürte ein Ziehen in der Brust. Und er wusste auch genau von welchem Gefühl es kam.

Eifersucht... Sora war eifersüchtig, weil jemand Riku näher gekommen war als er.

Hatte sich Riku etwa auch so gefühlt, als er Kairi geheiratet hatte...?

„Und... wen?“

„Den Typen, der uns eben die Smoothies gebracht hat.“

„Hä?? Der ist doch VOLL ALT!“

„Na klar, aber er hat Geld.“

Riku verdrehte die Augen, als er Soras entrüsteten Blick sah.

„Krieg dich ein, wir sind nicht mehr verheiratet.“

Sora sah ihn verwirrt an.

„Nicht?“

„Nö, ich hab mich scheiden lassen. Und deswegen hab ich so viel Geld.

Der Typ war so in mich verknallt, dass er den Ehevertrag unterschrieben hat, ohne ihn zu lesen.

Und im Falle der Scheidung musste er mir drei Millionen zahlen, inklusive 10.000 Unterhalt.“

„... Nicht dein Ernst, oder?“

„Doch, mein voller Ernst.“
 

Sora blinzelte noch eine Weile, bevor er anfing zu lächeln.

„Gut, der Kerl war zu alt für dich.“

„Ich werde bald wieder heiraten.“

„Wen??“, fragte Sora und trank einen Schluck.

„Takumi.“

Als Sora sich an seinem Smoothie verschluckte, lachte Riku los.

„War doch nur ’n Scherz“, brachte er unter lachen hervor.

„Du bist gemein...“, schmollte Sora, nachdem er sich eingekriegt hatte.

„Mann, du sahst echt zu süß aus.“

Sora legte den Kopf schief und sah seinen ‚besten Freund’ fragend an.

Der Silberhaarige hatte sich verändert.

Und Sora war sich nicht sicher, ob ihm der jetzige Riku gefiel.

„Egal, trink deinen Smoothie“, beendete Riku das Thema und widmete sich seinem Getränk.
 

„... Hast du mit deinem Ex geschlafen?“

Nun war es Riku, der sich verschluckte.

„Was??“

„Ich hab gefragt, ob ihr Sex hattet.“

„Ist das denn wichtig?“, fragte Riku ablehnend.

„Also hattet ihr...“, folgerte Sora daraus.

„Ja, wieso? Irgendwie musste ich ihn doch ne Weile hinhalten, damit er mir vertraut.“

Sora war sich sicher. So wie Riku jetzt im Moment war, passte ihm einfach nicht.

Sein Riku war immer verschlossen gewesen, hatte nie gesagt oder gezeigt, was er dachte, und hätte erst recht nicht seine Beweggründe verraten.
 

„Du bist noch genauso süß wie vor vier Jahren“, verriet Riku schon wieder, was er dachte.

Auf Soras Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer.

„Ich will dich küssen, Sora.“

Riku beugte sich zu dem Kleineren rüber und strich ihm durch die Haare. Sora legte seine Hände auf Rikus Brust und drückte ihn leicht weg.

„Lass das“, verlangte er halbherzig.

„Nur ein Kuss“, verlangte Riku und lächelte.

Sora fiel zum ersten Mal auf, was für schöne Lippen sein bester Freund hatte.

„... Okay, ein Kuss.“

Riku näherte sich den Lippen Soras und wollte sie gerade mit seinen eigenen vereinen, als...

Eifersucht x2

Riku näherte sich den Lippen Soras und wollte sie gerade mit seinen eigenen vereinen, als...
 

„Sora!“

Der Angesprochene rückte ein Stück von Riku weg und sah in die Richtung, aus der die Stimme seiner Frau gekommen war.

„Da bist du ja, ich hab dich schon-... Riku??“

Benannter stand auf und wurde auch gleich von Kairi in eine Umarmung geschlossen.

„Oh mein Gott, was machst DU denn hier?“, fragte sie lachend und ließ von ihm ab.

„Urlaub“, grinste Riku und drückte sie noch mal kurz an sich.
 

„Wo ist Suki?“, wollte Sora von Kairi wissen.

„Im Zimmer. Sie schläft und ich wollte sie nicht wecken“, erklärte Kairi.

„Du hast sie alleine in der Suite gelassen?! Aber sonst geht’s dir gut, oder?!“, regte Sora sich wahnsinnig auf.

„Sora, die Tür ist doch abgeschlossen.“

„Na und?! Du kannst sie doch nicht ALLEINE im Zi-!“

Riku legte dem Brünetten eine Hand auf die Schulter.

„Beruhig dich, Kleiner. Ihr passiert schon nichts.“

Sora schlug ihm gegen den Oberarm. Er konnte es nicht ausstehen, wenn man ihn wegen seiner Größe aufzog.

Und das hatte der Silberhaarige schon früher ständig getan.

„Hey, hey, kein Grund gleich gewalttätig zu werden.“
 

Riku wollte gerade weiterreden, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte.

„Was?“, knurrte er genervt, als er sah, dass sein Exmann hinter ihm stand.

„Wir müssen reden.“

„Es gibt nichts, worüber WIR reden könnten“, lehnte Riku den Annäherungsversuch ab.

„Du solltest lieber mitkommen.“

Dieses Mal hatte die Stimme des Mannes einen bedrohlichen Unterton.

„Dein neuer Freund ist echt schnuckelig, muss ich schon zugeben. Es wäre doch äußerst schade, wenn ihm etwas zustoßen würde, findest du nicht auch?“

Riku funkelte ihn wütend an.

„Sora, Kairi... wartet einpaar Minuten hier, okay? “

Damit gingen Riku und der Mann weg.

„Wer war der Kerl?“, frage Kairi verwirrt.

„Rikus Exmann“, erklärte Sora und sah Riku hinterher.

Dieser drehte sich noch einmal zu ihm um und lächelte aufmunternd, ehe er um die Ecke verschwand.
 

„... Ihr hättet euch gerade fast geküsst, oder?“

Sora sah seine Frau an.

„Nein“, log er.

„Es sah aber danach aus“, beharrte sie weiterhin auf ihrer Meinung.

„Es WAR aber nicht so“, dachte Sora noch immer nicht daran die Wahrheit zu sagen.

„Doch!“

Nun wurde die Rothaarige schon etwas wütend.

Sie hatte doch genau gesehen, was sich abgespielt hatte, bevor sie Sora und Riku unterbrochen hatte.

Riku hatte versucht ihn zu küssen, doch Sora hatte ihn weggedrückt, nur um ihn schlussendlich wirklich fast zu küssen.

„Ja, okay“, gab sich Sora nun doch geschlagen, „Dann hätte ich ihn eben fast geküsst, na und? Ist das SO schlimm?“

Kairi glaubte sich verhört zu haben.

„Ob es SCHLIMM ist?!“

Sie warf Sora einen wütenden Blick zu.

„Natürlich ist es das! Du bist VERHEIRATET und hast ein Kind, schon vergessen?!“

Sora erwiderte darauf nichts, doch sein Schweigen raubte Kairi den letzten Nerv. Sie drehte sich einfach um und ging davon.

„Na, ganz klasse Sora...“, murmelte der Brünette zu sich selbst, setzte sich wieder auf seinen Stuhl und wartete.
 

Doch Riku kam nicht. Auch nach 20 Minuten nicht. Sora stand auf und seufzte.

Er wollte jetzt ganz bestimmt nicht zu Kairi, denn dann müsste er sich ein Standpauke anhören, von wegen ‚man küsst seine besten Freunde nicht’

Bla, bla, bla... Deswegen beschloss er, zu Rikus Suite zu gehen. Vielleicht hatte der Silberhaarige in einfach nur vergessen...?

Langsam schlenderte er in Richtung von Rikus Suite. Vor der Tür blieb er stehen. Irrte er sich, oder stöhnte da jemand?

Vorsichte legte er ein Ohr an die Tür. Tatsächlich! Der eine war ganz sicher Riku, der andere... vielleicht sein Exmann?
 

„Ah... schneller... fester...“
 

Ja, das war eindeutig Riku. Sora lief rot an bei der Tatsache, dass er seinen besten Freund anhand seines Stöhnens identifizieren konnte.

Vorsichtig ließ er sich an der Wand neben der Tür entlang gleiten. Es folgte ein lautes Stöhnen, dann war es für einige Augenblicke still.

„Und jetzt hau ab!“, hörte Sora Riku fauchen.

„Entspann dich, Süßer“, versuchte der andere Mann Riku zu beruhigen.

„Ich bin nicht dein Süßer, klar?!“
 

Im nächsten Moment wurde die Tür aufgemacht und Rikus Exmann trat aus dem Zimmer.

„Oh, hey Kleiner.“

Der Mann lehnte sich an den Türrahmen.

„Hast du uns belauscht, oder was machst du hier?“

Sora sah ihn nur wütend an.

„Mit wem redest du?“, fragte nun Riku aus dem Zimmer.

„Ach, nur mit deinem kleinen Freund.“

„Sora?!“

Rikus Ex ging dreckig grinsend den Flur entlang und knöpfte sich gleichzeitig das Hemd zu.

„Was machst du hier?“

Sora stand auf und ging an Riku vorbei, der fast bei der Tür stand. Mehr als angewidert starrte er auf Rikus Bett.

Die weiße Flüssigkeit auf dem Laken war ganz bestimmt keine Milch, da konnte Riku ihm erzählen, was er wollte.

„Ich wollte sehen, wo du bleibst. Anscheinend hast du dich gut amüsiert.“

Sora konnte es sich nicht erklären, aber in seiner Stimme schwang eindeutig ein Hauch Eifersucht mit.
 

Riku schloss die Tür und stellte sich zu Sora. Dieser hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schmollte vor sich hin.

„Kannst du mir mal erklären, warum du dich wie ne beleidigte Straßenlaterne benimmst?“

Sora sah seinem Freund beleidigt in die Augen.

„Erstens: Straßenlaternen können nicht beleidigt sein, und zweitens: Das müsstest du doch ganz genau wissen.“

Erst jetzt fiel Sora auf, dass Riku nur Boxershorts trug.

„Ach, Sora. Du verstehst das nicht...“, seufzte Riku deprimiert.

„Klar, wenn du’s mir nicht erklärst, KANN ich es doch gar nicht verstehen!“

Sora ließ sich einfach auf den Boden fallen.

„Was geht ’n mit dir ab?“

„Ach, lass mich doch einfach in Ruhe...“

Riku überlegte, ob er Sora jetzt alles erklären sollte, doch schließlich entschied er sich erstmal dafür, das Laken zu wechseln und sich anzuziehen.

Danach würde er noch genug Zeit haben, mit Sora über alles zu reden.
 

„So, und jetzt komm mal her“, forderte Riku den Kleineren auf und deutete auf das nun frisch bezogene und gemachte Bett.

Sora setzte sich ohne Kommentar darauf.

„Was ist los mit dir? Wir haben uns heute zum ersten Mal seit vier Jahren wieder gesehen, und du benimmst dich so komisch.“

Riku nahm neben Sora Platz.

„Ach, Riku...“, seufzte Sora und fiel Riku um den Hals.

Der Größere von beiden sagte nichts, sondern drückte Sora etwas mehr an sich.

„Ich bin so durcheinander...“, murmelte er gegen Rikus Brust.

„Kann ich mir vorstellen. Mir geht’s genauso“, gab Riku zu.

„Das ist alles so verwirrend. Ich dachte all die Jahre, dass ich dich nie wieder sehe. Und dann treffen wir uns ausgerechnet hier. I-Ich dachte...“

Sora stockte.
 

„Was dachtest du?“, fragte Riku nach.

„Ich dachte... dass du vielleicht tot bist... Weil du dich nie bei mir... gemeldet hast...“

Riku druckte Sora sanft von sich.

„Du dachtest, ich bin TOT?“

„Ich hab’s nicht ganz ausgeschlossen...“

„Da solltest du dich doch umso mehr freuen, dass wir uns wieder gefunden haben!“

Sora versuchte zu lächeln, doch irgendwie wollte es nicht klappen.

„... Riku... wo ist die Toilette?“, keuchte er plötzlich.

„Äh, da drüben“, entgegnete Riku etwas verwirrt und zeigte auf die Tür zu seiner linken.
 

Sora stand hektisch auf und lief ins Badezimmer, nur um sich dort sofort über die Kloschüssel zu beugen und zu übergeben.

Riku erhob sich ebenfalls und eilte zu Sora. Vorsichtig schlang er seine Arme von hinten um ihn, als er sah, wie schlimm Sora zitterte.

Sora übergab sich ein weiteres Mal. Er konnte es sich nicht erklären.

Was war nur plötzlich los? Eben ging es ihm noch gut, und auf einmal musste er brechen?

„Was hast du?“, hauchte Riku ihm ins Ohr.

Sora spuckte Galle, bevor er Riku antwortete.

„Keine Ahnung...“

„Was hast du heute alles gegessen?“

Riku fuhr leicht mit den Lippen an Soras Hals entlang, was diesen zum Erzittern brachte.

„Also, zu Hause auf Destiny Island hab ich nur ein Brötchen mit Käse gegessen, und seitdem nichts mehr.“

Riku überlegte eine Weile. Plötzlich wurde ihm klar, was Sora hatte.
 

„Akira, du Bastard...“, knurrte er wütend, ehe er Sora losließ, aufstand und das Badezimmer verließ.

Von Liebhabern, Eifersucht und schlechten Smoothies

Riku schloss die Tür des Badezimmers hinter sich.

Sora musste nicht unbedingt mitbekommen, was er gleich sagen würde.

Er zog sein Handy aus der Hosentasche und suchte Akiras Nummer im Adressbuch, welche er auch gleich wählte.
 

„Du hast gesagt, dass du ihm nichts tust!“, brüllte er gleich los, als sein Ex an sein Handy ging.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte dieser scheinheilig.

„Du weißt GENAU, was ich meine!“

Rikus Wut war kaum zu bändigen.

„Ich hab mich sogar von dir FICKEN lassen, damit du ihn in Ruhe lässt! Du Dreckskerl!“

„Nicht aufregen. Das war nur eine Vorwarnung an den Kleinen.“

„Vorwarnung?! Ich glaub du hast sie nicht mehr alle! Sora hat dir gar nichts getan! Was hast du mit ihm gemacht?!“

„Ihm was ins Getränk geschüttet“, gab Rikus Exmann sogar zu.

„Du hast ihn vergiftet?!“

„Nicht vergiftet, Liebling. Es wird ihm nur den Magen verderben.“

Akiras gleichgültiger Ton ließ Riku noch wütender werden.
 

„Komm sofort her! Wir klären das wie Männer!“

„Vergiss es, Süßer. Ich bin strikt gegen Gewalt, schon vergessen?“, erinnerte Akira den Silberhaarigen.

„Von wegen strikt gegen Gewalt!“

„Hey, ich bin nur beim Sex mit dir weniger zärtlich gewesen, aber auch nur, weil du’s immer etwas härter gebraucht hast! Es war aus Liebe zu dir!“

„Ach, du hast mich doch nie geliebt!“, warf Riku Akira an den Kopf, „Komm jetzt her, oder es wird dir Leid tun!“

Damit legte er auf und steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. Dann ging er wieder zu Sora ins Bad.

Dieser hatte die Stirn an den Toilettenrand gelehnt.

„Geht’s wieder?“

Sora schüttelte den Kopf.

„Mir ist so schlecht...“, murmelte er.

„Ich weiß...“

Riku umarmte ihn wieder.

„Es tut mir Leid... Akira... er hat dir was in deinen Smoothie getan...“

„Akira?“, fragte Sora verwirrt.

„Mein Ex...“

Sora nahm Rikus Gesicht in die Hände.
 

„Dich trifft gar keine Schuld“, erklärte er lächelnd,

„Du kannst nichts dafür, dass dein Ex ein Stalker ist.“

Vorsichtig drückte er Riku einen Kuss auf die Wange. Riku lächelte ebenfalls.

„Ja... er ist ein Stalker...“, meinte er leicht amüsiert.

Nun war Riku es, der Sora küsste. Nicht auf die Wange, sondern direkt auf die Lippen. Sora drückte Riku weg.

„Iiiihh, spinnst du? Ich hab gerade gekotzt, da kannst du mich doch nicht auf den Mund küssen! Das ist doch eklig!“

Riku schüttelte nur sachte den Kopf.

„Es macht mir nichts aus. Solange ich dich küssen darf, ist mir alles andere egal.“

Es folgte ein weiterer Kuss, doch dieser war viel länger und inniger als der Vorherige.

Durch ein Klopfen wurden sie aus ihrer Zärtlichkeit gerissen.

„Das ist er...“
 

Riku stand vom Boden auf, was Sora ihm gleich tat. Schnell wusch er sein Gesicht mit kaltem Wasser und trocknete es ab.

„Halt einfach meine Hand, okay?“

Sora nickte und griff Rikus Hand. Zusammen gingen sie zur Tür und Riku öffnete sie.

„Komm rein“, forderte er seinen Exmann auf, welcher auch gleich eintrat.

Er setzte sich aufs Bett und heftete seinen Blick auf Sora.

„Hör auf ihn so anzustarren!“, machte Riku ihn auch gleich an.

„Ich bin nicht her gekommen, damit du mich anschreist oder ihr vor meinen Augen Händchen haltet“, stellte Akira klar.

Riku sah ihn wütend an.
 

„Du bist eigentlich nur hier, weil ich dir eine reinhauen wollte, aber... das bringt nichts. Ich will, dass du dich bei Sora entschuldigst.“

„Nur, wenn du dann wieder mit mir zusammen bist.“

„Verdammt, Akira, versteh es doch! Ich liebe dich nicht! Am Anfang war da schon was, doch das hat nicht lange gehalten...

Wir... haben einfach zu große Differenzen...“

„Liegt es am Alter?“

„Nein, du weißt doch, was ich von sowas halte. Liebe hat nichts mit dem Alter zu tun.

Es war mir damals genauso egal wie heute, dass du 15 Jahre älter bist als ich.“
 

Sora ließ sich nichts anmerken, doch innerlich kam er nicht aus dem Staunen heraus.

Riku war jetzt 24. Das hieß also, dass der Kerl 39 Jahre alt war?

„Wenn’s nicht daran liegt, woran dann? Mann, Riku... ich dachte, dass wir beide für immer zusammen bleiben!“

Akira sah Riku verzweifelt an.

Sora spürte Rikus Unsicherheit und ließ seine Hand los, damit Riku zu Akira gehen konnte.

„Aki... du weißt, dass ich dich immer lieben werde... nur... nicht auf die Art, die du gerne hättest.“

Er kniete sich vor seinen Exmann und nahm dessen Hände.

„Riku... bitte tu mir das nicht an... ich will nie wieder ohne dich sein...“

„Sag sowas nicht!“

Riku drückte seine Hände etwas fester. Bald würde er die Tränen nicht mehr zurückhalten können.

„Ähm... also... ich geh dann mal besser“, meinte Sora nach einer Weile Schweigen.

Er verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Nachdem sie ganz zu war, fing Riku an zu weinen. Sora hörte es ganz deutlich.

Hatte sich Riku etwa nur wegen ihm so zusammengerissen...?
 

Da er sich ganz sicher war, dass die beiden gleich Sex haben würden, und er nicht die geringste Lust hatte,

ihnen dabei zuzuhören, ging er in seine eigene Suite.

Suki lag in ihrem kleinen Bett und schlief, genauso wie Kairi. Sie hatte sich in ihr Kopfkissen geklammert, auf dem viele schwarze Tröpfchen waren.

Sora überlegte, ob er sie wecken sollte, doch er ließ es lieber bleiben. Er beschloss, wieder zum Pool zu gehen.

Immerhin hatte er nichts Besseres vor.

Draußen angekommen setzte er sich an den Rand des Beckens, zog seine Schuhe und Socken aus und ließ die Füße im Wasser baumeln.

„Hey, Sora!“, rief eine ihm bekannte Stimme.

Takumi stand an der Bar und winkte ihm lächelnd zu. Sora lächelte zurück, und schon im nächsten Moment saß der Brünette neben ihm.

„Was geht?“, fragte er gut gelaunt.

„Eigentlich nichts“, erwiderte Sora nur.

„Wo hast du denn deinen Verehrer gelassen?“

Sora musste einen Moment überlegen, bevor er begriff, dass Takumi sicher Riku meinte.
 

„Bei seinem Akira...“

„Ach nö, was will der denn hier?“

Takumi atmete genervt aus.

„Ich hasse diesen Kerl!“, fauchte er.

„Warum? Er scheint doch ganz okay zu sein.“

Sora meinte es ernst. Auch wenn Akira ihm etwas ins Getränk gekippt hatte, wirkte er eigentlich ziemlich sympathisch.

„Ja, aber der Schein trügt! Der Kerl fickt alles, was er kriegen kann! Letztens erst, da hab ich ihn in einen Stripclub gehen sehen!

Und es ist doch wohl klar, was er da gemacht hat!

Oder meinst du, er hat sich dort mit seinen Kollegen getroffen und über seine Arbeit geredet? Nein, ganz bestimmt nicht!

In Rikus Gegenwart tut er so, als wäre er unheimlich verliebt in ihn, doch in Wirklichkeit will er ihn nur vögeln!

Das macht er immer so! Das kannst du mir glauben!“

Takumi starrte wütend in die Ferne.

„... Hattest du auch was mit ihm?“, fragte Sora nach.
 

Anders konnte er sich das alles nicht erklären. Takumi wirkte nicht wie jemand, der aus Erfahrungen von anderen sprach.

„Ja...“, gab der Größere von beiden zu, „Er hat mich vor meinen eigenen Augen betrogen... doch ich war so blind...

Ich hab es einfach abgestritten... I-Ich... War ihm einfach ergeben... weil... er das Geld hatte, das ich so gebraucht hab...

Und um es zu bekommen hab ich mich einfach von ihm...“

Takumi musste nicht weiterreden, damit Sora wusste, worauf er hinauswollte.

„Aber... warum hast du dir deinen Job gesucht?“

Sora legte ihm sanft eine Hand auf den Oberarm.

„Klar, wer würde MIR schon einen ordentlichen Job geben?

Ich musste nach der 8. Klasse abbrechen, weil meine Eltern die Schule nicht mehr finanzieren konnten.

Und mein letztes Zeugnis hatte den Durchschnitt 4,3...“

Der Ältere hielt sich die Hände vors Gesicht und fing an bitterlich zu weinen.

„Ich will nicht, dass er Riku wehtut!“

„Ich auch nicht... Aber... er wirkte so ehrlich... ich hab ihm diese ‚ich liebe dich über alles’ Nummer wirklich abgekauft...“

Sora fragte sich, wie ein Mensch so gut schauspielern konnte.

„D-Da sind sie...“, flüsterte Takumi plötzlich.

Sora musste sich nicht einmal umdrehen um zu wissen, wen Takumi meinte.

Der Silberhaarige, der die Hand seines Exmannes hielt und lächelte... dieses Bild brach Sora einfach das Herz.
 

„Wollen wir ihn eifersüchtig machen?“

Takumi sah Sora hoffnungsvoll an.

„Wie?“

„Schrei!“

„Ich soll schreien?“

„Ja!“

Sora war zwar etwas verwirrt, doch er schrie.

Noch bevor er sich versah, hatte er Takumis Lippen an seinen eigenen kleben.

Vorsichtig erwiderte er den Kuss, wurde nach einigen Augenblicken jedoch fordernder.

Schnell öffnete er seine Lippen, als der Ältere mit seiner Zunge dagegen drückte.

„Was soll das werden?“, fragte Riku, der plötzlich hinter ihnen stand.

Sora löste sich widerwillig von Takumis Lippen und lächelte Riku an.

„Wir küssen uns, dürfen wir das etwa nicht?“

Rikus Augen verengten sich etwas.

„Nein“, lautete seine geknurrte Antwort.

„Ach, aber du darfst jeden küssen, den du willst!“
 

Sora stand auf und stellte sich vor Riku hin.

„Das hab ich schon immer an dir gehasst! Du hast dich seit wir uns kennen immer für was Besseres gehalten!

DU durftest alles, und ich war nur der kleine Volltrottel, der dir hinterher gelaufen ist!

Du hast schon immer gedacht, dass du der Beste bist! Stimmt doch, oder?! Anscheinend ist niemand außer dir was Besonderes!

Kannst du dir vorstellen, wie sehr mich das verletzt?! Stell mir mal vor, dass Akira dasselbe mit DIR macht!

Wenn er dir sagt, dass er dich liebt, aber im nächsten Moment mit einem anderen rummacht!“

Sora fiel wieder auf die Knie und brach in Tränen aus.

Takumi schlang seine Arme um ihn und flüsterte ihm beruhigende Sachen ins Ohr.

„S-Sora?“, stotterte Riku, der noch nicht ganz verstanden hatte, was eben passiert war.

„Geh doch zu deinem Akira!“, zischte Takumi ihn an und strich Sora durch die Haare.

„Pscht... alles wird gut... vergiss Riku... er ist es nicht wert...“, versucht er weiterhin, den schluchzenden Sora zu beruhigen.

„Was ’n hier los?“
 

Akira trat zu ihnen. Als er gesehen hatte, dass Sora auf die Knie gefallen war, war er gleich zu ihnen gelaufen.

War dem Braunhaarigen etwa wieder schlecht geworden?

Er hatte doch nur eine minimale Menge von dem Zeug in seinen Smoothie getan.

„Verschwinde! Und nimm dein Sexspielzeug gleich mit!“

Takumi wischte sich die Tränen von der Wange und funkelte Akira an.

„Komm Riku, wir gehen.“

Akira packte Rikus Hand und zog ihn mit sich.

„Wo willst du hin?“, verlangte Riku zu wissen und sah über seine Schulter zu Sora und Takumi.

„Pfeiler“, entgegnete Akira nur.

Riku verstand den Zusammenhang nicht und wandte sich wieder nach vorne.

Genau rechtzeitig, um dem Pfeiler auszuweichen. Nun verstand er auch, was sein Ex mit ‚Pfeiler’ gemeint hatte.

„Sei vorsichtiger.“

Nach fünf Minuten standen sie beim Parkplatz und Akira stieg in seinen Sportwagen.

Riku zögerte erst, doch dann setzte er sich auf den Beifahrersitz.

„Wo willst du hin?“, wiederholte er seine Frage unsicher.

„Nur etwas rumfahren.“
 

Sie fuhren los. Riku klammerte sich an den Griff der Tür. Akiras Fahrstil hatte ihm noch nie gefallen.

Eine Ampel wurde rot, doch dass ignorierte Akira und fuhr weiter.

Plötzlich piepste etwas. Der schwarzhaarige Mann zog sein Handy aus der Tasche.

„Yoshida“, meldete er sich.

„Hm... ja...“ ... „Nee, gerade nicht...“ ... „Riku und ich fahren bisschen rum...“ ... „Ja, alles in Ordnung...“ ... „Wir wollten eig-“

„AKIRA!! BREMS!!“
 

Der Mann trat nach dem ersten Schockmoment fest auf die Bremse.

Doch es passierte nichts, und somit konnte er den Zusammenprall mit dem Lkw nicht verhindern.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  usagi_san
2012-01-28T16:46:57+00:00 28.01.2012 17:46
uhhh jetzt wirds richtig interessant *g*

bin schon sehr gespannt^^

LG usagi
Von:  usagi_san
2012-01-28T16:40:18+00:00 28.01.2012 17:40
akira.. das is hundertpro der exmann von riku. da war also was im smoothie.. ist meine vermutung jedenfals, werd ich ja dann im nächstne kapi sehen ob ich recht hatte.

voll sweet wie sora da so durcheinander ist :3

kairi muss ja echt doof sein, wer lässt den sein nkind aleine in der suite liegen o.o

Lg usagi^^
Von:  usagi_san
2012-01-28T16:29:29+00:00 28.01.2012 17:29
also ich vermute auch das kairi auftaucht, oder eben takumi.
oder das suki auftaucht und fragt "papa was machst du da?"

;P

na mal shcaun was passieren wird *g*
Von:  usagi_san
2012-01-28T16:21:33+00:00 28.01.2012 17:21
lol,
irgendwie hab ihcmir das schon gedacht, dass er ausgerechnet dort auf Riku treffen wird xD~

na da bin ich mal gesapnnt wie der urlaub sich weiterentwickeln wird *g*

LG^^~

ps. aber hätten die beiden sich nicht anhand ihrer stimmen erkennen müssen??
Von: abgemeldet
2012-01-26T17:04:02+00:00 26.01.2012 18:04
~ ♥ ~
*grins*
sagt das alles?
Von:  usagi_san
2012-01-26T16:13:31+00:00 26.01.2012 17:13
ich hätte gerne den gesichtsausdruck von sora gesehen, nacahdem riku ihn spontan geküsst hatte *g*

kairi und sora... nuja viel is nich gegen einzuwenden...aber mir scheints als würde die jungs besser zusammen passen *g*
Von: abgemeldet
2011-05-17T22:14:24+00:00 18.05.2011 00:14
cool du hast es hochgestellt~
endlich^^

mau also es is super~
aber das weiß du ja schon längst ; )
ich bin mal so nett und verat enicht was passirt das wer ja für die andern mist~
wir müssen das näste mal mal bequwatschen wie du das jetzt eig wirklich enden lässt...da warst de dir ja noch net so sicher schnucky

lg und ein digges hab dich lieb von deinem riku~
Von:  -Colonello-
2011-02-22T18:17:34+00:00 22.02.2011 19:17
als plötzlich kairi(besser bekannt als das ding das nicht hätte erfunden sollen) auftauchte...
zumindest denke ich mir das
klasse kapi
das riku auf so alte säcke steht...
na ja, der mensch ist eine nutte
für geld macht er alles
Von:  Fenneja
2011-01-30T03:20:53+00:00 30.01.2011 04:20
Also wenn Kairi die beiden jetzt stört, dann tick ich echt aus -.-
So toll die Geschichte (:
Von: abgemeldet
2011-01-25T17:23:14+00:00 25.01.2011 18:23
na soll chs verraten soll ich??
*grins*
hahah
ach es is so herlich zu wissen was passirt!!
*knuddel*
duper chap sorox!


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