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Matching Pieces

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von

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I.

Manche Dinge beginnen an Orten, wo man es niemals erwartet hätte.

Diese Geschichte beginnt in einem kleinen Lokal in einer Ecke der Wichtelgasse, das mit seinem Ladenschild bereits auffällt und deutlich signalisiert, dass nur bestimmte Gäste hier finden würden, was sie suchen. Es heißt „Zum Regenbogenhai“.

Blaise Zabini saß an der Theke, trank einen Coconut Kiss und philosophierte über das Schicksal und besonders das Leben an sich.

Sein einziger Zuhörer war Johnny, der Barkeeper und der vermutlich einzige heterosexuelle Mann in diesem Laden. Das hinderte die vom anderen Ufer stammende Kundschaft allerdings nicht daran, ihn immer wieder anzugraben, jedoch war noch niemandem Erfolg beschieden gewesen.

Blaise Zabini gehörte mit seinen vierundzwanzig Jahren und seinem Aussehen zwar durchaus in das Beuteschema der meisten Besucher dieses Etablissements, jedoch hatte sich genau diese Menge an Männern bereits einen Korb abgeholt und bestand nicht unbedingt darauf, dieses zweifelhafte Vergnügen erneut zu wiederholen. Somit genoss er an seinem Stammplaz an der Theke eine gewisse Ruhe und zugleich eine durchaus schmeichelhafte Menge an Aufmerksamkeit. Nur wenn er wirklich ein Interesse an einem näheren Kontakt hatte, bewegte er sich zwischen den Tischen und ließ sich dort nieder.

„Sag mir, Johnny, was fällt dir zu Birke und Ahorn ein?“

„Suchst du wieder nach einer neuen Kombination für einen deiner Zauberstäbe?“, gab Johnny zurück und goss zugleich Feuerwhisky in mehrere Gläser.

„Exakt. Und bisher fehlt mir noch immer eine wirklich gute Idee… Ich habe alles Mögliche ausprobiert… Einhornhaar, Drachenherzfasern, Phönixschwanzfedern.… Sie sind gut und für jemanden werden sie passen, aber….“ Er verzog die Lippen zu einem Schmollmund. Diese Zauberstäbe waren nicht das, was er suchte, denn er suchte einen ganz speziellen Zauberstab, der zu einem ganz speziellen Mädchen passen würde.

Blaise Zabini war – entgegen aller Erwartungen, die in ihn gesetzt worden waren und die ihn an der Seite seines langjährigen Schulkameraden und Freundes Draco Malfoy im Ministerium für Magie oder als Zaubereranwalt gesehen hatten – Zauberstabmacher geworden. Da der Laden von Ollivander auch noch Jahre nach dessen plötzlichem Ableben ein Jahr nach dem Krieg gegen Voldemort leer gestanden und Blaise seine Ausbildung in Frankreich kurz zuvor erfolgreich abgeschlossen hatte, hatte er das Lokal in der Winkelgasse übernommen und unter dem klangvollen wie wenig einfallsreichen Namen „Zabinis Zauberstäbe, ehemals Ollivanders“ wieder eröffnet. Den Namen fand er selbst reichlich ideenlos, aber das Logo mit den zwei verschlungenen Zs und dem Zauberstab in der Mitte mochte er.

Blaises Blick verweilte unwillkürlich an dem kräftigen rechten Oberarm Johnnys und dem darauf tätowierten Drachen, der sich streckte und das Maul mit den winzigen, spitzen Zähnen zu einem unhörbaren Schrei öffnete. Als er Johnny kennengelernt hatte, hatte Blaise es in Erwägung gezogen, sich ebenfalls ein magisches Tattoo stechen zu lassen, doch nachdem der Barkeeper von den Problemen berichtet hatte, die diese mit sich bringen konnten, hatte er es lieber sein gelassen. Blaise war sich zwar nicht so sicher, ob es tatsächlich stimmte, aber Johnny hatte reichlich eindrucksvoll davon berichtet, dass der Zombiezauberer auf seiner Wade stets das Pin-Up auf seiner Schulter anbaggerte und dass das Tribalzeichen auf seinem linken Oberarm im Clinch mit dem Kreuz auf seiner Brust lag – und dass das einen des Nachts durchaus auf unangenehme Art und Weise wecken konnte.

„Schon mal in Erwägung gezogen, an etwas Neues zu denken?“, fragte Johnny über die Schulter, während er zwei Gläser polierte.

„Was Neues?“

„Auf neuen Wegen zu wandeln. Wenn die alten nichts mehr taugen, braucht man etwas Neues.“

„Genau!“, warf in diesem Augenblick Old Trag ein, der einzige heterosexuelle Stammgast des „Hais“, der dieses Lokal nur besuchte, weil hier seine frühere Stammkneipe gestanden hatte und er sich schlichtweg einfach nicht umgestellt hatte. Ob „Zum Trollkopf“ oder „Zum Regenbogenhai“, das war Old Trag egal, so lange er sein Schwarzes Bier bekam. Und da Johnny extra für diesen skurrilen alten Zauberer eben solches unter der Theke stehen hatte, war Old Trag glücklich und zufrieden und fühlte sich hier zwischen all den Regenbogenzauberer äußerst heimisch.

„Ein Schwarzes, Smet, altes Haus“, knurrte Old Trag und ließ sich auf den Barhocker neben Blaise sinken. Sein fleckiger, vergilbter Umhang bauschte sich um seine wuchtige Gestalt und hinterließ eine Geruchswolke von kaltem Zigarettenrauch. Durch seinen nikotingelben Bart lächelte er Blaise an und widmete sich dann seinem Bier.

Der jüngere Zauberer grinste und ließ dann seinen Blick über die Besucher des „Hais“ schweifen, während seine Gedanken noch bei Johnnys Worten hingen. Vielleicht musste er wirklich etwas Neues ausprobieren. Aber neue Wege in der Zauberstabherstellung zu gehen, war nicht ganz so einfacher. Die einzelnen Bestandteile – nicht jedoch ihre genaue Zusammensetzung – waren reglementiert und festgelegt und etwas Neues zugelassen zu bekommen, dürfte sich bei den strengen Gutachtern des Zaubereiministeriums reichlich schwierig darstellen, wenn man keine echte Koryphäe als Fürsprecher besaß. Gerade als Neuling, wie Blaise es eben war.

Aber vielleicht gab es ja alte Wege, die man neu entdecken konnte… Bereits lizenzierte Zauberstabkombinationen, die nur noch selten verwendet wurden oder vielleicht ganz in Vergessenheit geraten waren.

Blaise grinste über seinen Cocktail ins Leere. Ja, das war doch eine Idee. Er würde morgen direkt in die Magische Bibliothek Zauberhafter Zauberbücher unter der Tower Bridge gehen und sein Glück versuchen. Wenn es etwas zu finden gab, dann würde er dort Erfolg haben.

Zufrieden damit, eine vorläufige Lösung gefunden zu haben, drehte er sich auf seinem Hocker, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Theke und beobachtete die Leute um ihn herum.

Unter dem Shakespeare-Porträt – Johnny war großer Fan von „Hamlet“ – küssten sich gerade unbeholfen zwei recht junge Zauberer, weiter hinten blitzte ein kleiner, schwarzhaariger Kerl gerade bei einem großen Blonden ab und halb verdeckt hinter einem hölzernen, reichlich undefinierbaren Kunstwerk saß ein junger rothaariger Mann, der eindeutig der Weasley-Familie zuzuordnen war, und sah sich unsicher um.

„Würzwurz. Das ist das beste Mittel gegen Blähungen“, verkündete Old Trag urplötzlich im Brustton der Überzeugung. Blaise konnte nicht anders, sondern prustete los, während der alte Zauberer die besten Zubereitungsmethoden seines Wundermittels samt Wirkung detailliert ausbreitete.

II.

Merlin sei Dank hatten die Weasley-Zwillinge eine Schnell-schreib-kopier-Feder erfunden, mit der die Hausaufgabengeplagten Hogwartsschüler ihre Aufsätze schneller (ab)schreiben können sollten. Blaise jedoch hatte diese geniale Erfindung es erspart, einen ganzen Stapel Bücher aus der Bibliothek auszuleihen. Stattdessen trug er nur zwei große Rollen Pergament mit sich, als er den Laden betrat, auf denen all das stand, was er in den Büchern hatte herausfinden können.

Erstaunlicherweise gab es wirklich einige Informationen und Hinweise auf ursprüngliche Zauberstabkombinationen, die zum einen kaum noch verwendet wurden und zum anderen vom Zaubereiministerium lizenziert waren und entsprechend immer noch verwendet werden durften. Und genau auf diese Kombinationen setzte Blaise nun seine Hoffnung. Es war eine Sache, stets neue Stäbe herzustellen, aber es war eine andere, den einen Stab zu finden, der auf eine bestimmte Person passte. Eigentlich war es die verkehrte Herangehensweise – wählte der Zauberstab schließlich bekanntlich den Zauberer –, doch er wusste sich nicht mehr anders zu helfen.

Er ging durch den Verkaufsraum hindurch nach hinten in sein Arbeitszimmer, an welches das Lager grenzte, in dem er die einzelnen Komponenten für seine Zauberstäbe aufbewahrte. Sein Arbeitszimmer neigte dazu, auszusehen, als wenn eine der Weasley’schen Zauberbomben dort eingeschlagen war. Im Mittelpunkt des Chaos lag der Stab, an dem er aktuell arbeitete. Rund herum verteilten sich Holze, Zauberstoffe, Poliermittel, Sägen, Feilen, magische Bindemittel, verschiedene Gläser, Tuben, Reinigungstücher, Lappen, Feder und Pergament. Und noch einiges mehr, das in diesem Chaos verschwand und erst bei Aufräumarbeiten zum Vorschein kam.

Blaise legte seine Ausbeute auf einem Regal ab und fuhr sich durch die Haare. Bei einigen der verwendeten Zauberstoffe würde es durchaus schwierig werden, diese zu bekommen. Außerdem musste er sich bei dem Besitz dieser Dinge vorher sicherheitshalber noch einmal absichern… Am besten flohte er Draco so bald wie möglich, um die rechtliche Absicherung zu haben. Denn vor dem Zauberergericht zu landen, lag nicht gerade in seiner Absicht. Und bei dem Ministerium wusste man ja schließlich nie, wann die wieder einmal jemanden zur Kontrolle vorbeischickten…
 

Ehe der ehemalige Slytherin jedoch weiter grübeln konnte, ging die magische Türglocke und verkündete, dass Kundschaft seinen Laden betreten hatte.

Er eilte noch immer in Gedanken in den Verkaufsraum zurück.

„Onkel Zabini!“, begrüßte ihn eine glockenhelle, leicht schräge Mädchenstimme.

„Ellie.“ Blaise lächelte das achtjährige Mädchen mit dem strähnigen, straßenkötterblonden Haar an und strich ihr kurz über die Wange. Sie war bemerkenswert.

Er hatte das Kind vor zwei Monaten kennengelernt, als es völlig aufgelöst, auf der Flucht vor zwei nicht besonders freundlichen Klassenkameraden in seinen Laden geflüchtet war. Er wusste noch genau, wie sehr es ihn anfangs irritiert hatte, dass ihr linkes Auge grün und ihr rechtes Auge braun waren. Doch mittlerweile nahm er das gar nicht mehr bewusst zur Kenntnis. Genauso wenig wie die Tatsache, dass ihre Nase ein wenig an einen Frischling erinnerte und dass ihre Füße für ihr Alter ein wenig zu groß waren. Für ihn war sie die kleine Schwester geworden, die er nie gehabt hatte.

„Schön, dich zu sehen. Bist du direkt von der Schule hergekommen?“

„Ja. Mama muss ja noch arbeiten und Papa ist im Moment nicht so gut drauf… Na ja… Kann ich bei dir meine Hausaufgaben machen und danach ein paar Zauberstäbe ausprobieren?“, fragte sie und scharrte mit den Füßen über den blankpolierten Holzboden.

„Sicher.“ Blaise lächelte. Er war gespannt, was bei den Zauberstabexperimenten herauskam. Bisher hatte er noch kein Gespür dafür, was Ellie für einen Stab brauchen würde. Er wusste nur, dass alle Stäbe, die er in seinem Laden hatte, voraussichtlich nicht passten. Deswegen suchte er ja nach neuen Kombinationen. Er wollte diesem kleinen Mädchen zu Weihnachten seinen ersten eigenen Zauberstab schenken. Einen Zauberstab, der zu ihr passte und nicht ständig solches Chaos verursachte, wie der alte gebrauchte Stab ihrer großen Schwester – 9 1/2 Zoll, Buche mit einem Kern aus Einhornhaar – und der so gar nicht zu Ellie passte.

„Erzähl mir ein wenig von der Schule“, sagte er, während er den Tisch in der Ecke des Verkaufsraumes freiräumte, um Platz für Schulsachen und eine große Tasse Kakao zu schaffen, die er Ellie stets aufbrühte. Immerhin war es mittlerweile Ende November und klirrend kalt geworden. Da war Kakao immer ein regelrechtes Wundermittel.

Und während Ellie erzählte und Blaise ihr aufmerksam zuhörte, musterte er aufmerksam ihr hageres Gesicht, den abgetragenen Umhang und die Augen, die schon zu viel Trauriges gesehen hatten und die dennoch immer so lebendig strahlten.

Ellies Mutter arbeitete im Tropfenden Kessel, während ihr Vater abends die Winkelgasse fegte. Sie hatte drei Schwestern und zwei Brüder, war das Kind genau in der Mitte einer Familie, die chronisch zu wenig Geld hatte, aber auch viel zu stolz war, um sich helfen zu lassen. Deswegen war alles, was Blaise tun konnte, Ellie seine Zeit zu schenken, ihr einen Rückzugsort zu geben und einen Zauberstab zu finden, der zu ihr passte. Und zwar zu Weihnachten, denn das war der einzige Zeitpunkt im Jahr, an dem er eine Chance sah, dass er Ellie ein Geschenk machen konnte, bei dem ihre Mutter nicht verlangen würde, dass sie es wieder zurückgab. Gut, ihr Geburtstag war die andere Möglichkeit, aber der war erst im Sommer…

III.

Allein den guten – oder vielmehr: äußerst vielseitigen – Verbindungen seines besten Freundes Draco Malfoy war es zu verdanken, dass Blaise eine Woche später auf seinem Arbeitstisch einen Stachel, drei Krallen und fünf Zähne eines Mantikors liegen hatte. Dazu noch ein großes Büschel Haare aus der kräftigen Mähne des löwenähnlichen Chimärengeschöpfes. Sie stammten allesamt von einem recht jungen Mantikor. Allerdings war sich Blaise noch nicht so sicher, wie er die einzelnen Zauberstoffe zu einem Zauberstab verarbeiten sollte. Pulverisieren, zerschneiden, zerhacken oder doch lieber Zähne und Krallen als Ganzes in den Stab betten?

Er seufzte leise auf und griff nach der Pergamentrolle, auf der er alles Wichtige notiert hatte.

Demnach funktionierten die Mantikorzauberstoffe am besten in Verbindung mit Zedernholz. Wenn er auf der sicheren Seite sein wollte, würde er diese Kombination also zuerst ausprobieren, ehe er mit weiteren Experimenten begann.

Er zog den giftigen Stachel hervor, legte ihn wieder beiseite und entschied sich dann für einen der Zähne. Als nächstes holte er einen Zederstab hervor und vermaß ihn mit einem Wink seines Zauberstabs.

15 Zoll. Das war für einen der üblichen Zauberstäbe viel zu lang, also würde er ihn kürzen müssen. Er wog den Stab nachdenklich in der Hand und tat dann genau das, was ihm Meister Dupont während seiner Ausbildungszeit in Bordeaux immer geraten hatte: Er verließ sich auf sein Gefühl. Mit geschlossenen Augen wog er den Stab in der einen Hand noch ein wenig hin und her, dann hob er mit der anderen den Zauberstab und murmelte leise den notwendigen Spruch.

Einen Augenblick später fielen sauber abgetrennt 3 2/3 Zoll Zedernholz zu Boden. 11 1/3 Zoll war nicht unbedingt eine gängige Länge, aber sie war auch nicht so ungewöhnlich, als dass er noch nie davon gehört hätte, dass niemand einen Stab dieser Länge nutzte.

Als nächstes bereitete er den magischen Sud vor, in dem er Stab und Zauberstoff magisch miteinander verbinden würde. Es kam ihm immer noch etwas komisch vor, dass die Verbindung zwischen dem Stab und dem Zauberstoff, der die Zauberstabmagie in sich barg, letztlich durch einen simplen Sud und den richtigen Zauberspruch erzeugt wurde. Das bedeute natürlich nicht, dass es einfach war, einen Zauberstab herzustellen. Die Rezeptur des Suds hing stets von den Stoffen ab, die die magische Verbindung eingehen sollten. Außerdem war trotz aller Vorsicht nicht jeder Versuch, einen Zauberstab herzustellen von Erfolg gekrönt.

Blaise war angespannt, während er die weiteren Schritte vollzog und den Stab sowie den Zahn schließlich in den brodelnden Sud hineinsinken ließ. Mit viel Konzentration und Anspannung, bedacht auf die einzig richtige Betonung sprach er die magischen Worte, die die Verbindung herstellten und den Zahn auf ewig an den Zedernstab binden würde.

Magie erfüllte den Raum und in einem Schwall aus grünen und roten Funken hob sich der Zauberstab aus der Flüssigkeit empor, die in goldenen Wellen wieder zurück in den Kessel strömte und heißen Dampf aufsteigen ließ.

Es sah gut aus. Aber ob sein erster Mantikorstab wirklich funktionieren würde, das würde sich erst nach der notwendigen Ruhephase von einigen Stunden herausstellen.

IV.

Es war ein ruhiger Tag, sodass sich die Zeit hinzog. Noch eine halbe Stunde, dann würde er herausfinden, ob der Stab etwas geworden war. Doch bis dahin musste er noch irgendwie die Zeit totschlagen. Blaise seufzte leise und kontrollierte zum dritten Mal, ob die Zauberstäbe im Verkaufsraum auch wirklich richtig sortiert waren und nicht doch irgendeiner der vielen Kartons an die falsche Stelle gerutscht war. Zielsichere Griffe des Zauberstabmachers waren es unter anderem, die den Besuch in diesem Laden zu etwas einzigartigem und besonderem machen sollten. Ein vertrottelt herumkramender Verkäufer kam dafür kam in Frage. Nein, die Magie musste bereits hier beginnen und nicht erst, wenn der Stab das erste Mal in die Hand genommen wurde.

Eigentlich war es hier aufgeräumt. Dafür sorgte schon der Hauself Dennie, den Blaise angestellt hatte und der an dritten Dienstag seinen freien Tag hatte. Er gehörte zu den freien Hauselfen, die es immer noch recht schwer hatten, eine feste Anstellung zu finden, auch wenn ihre Lohnvorstellungen bis dato sehr gering waren und sie nur hin und wieder einen freien Tag haben wollten. Nichtsdestotrotz waren diese Vorstellungen in der Zaubererwelt noch etwas Neues und bisher noch nicht besonders verankert.

Die Türglocke riss ihn aus seinen Gedanken und machte ihn darauf aufmerksam, dass Kundschaft hereingekommen war.

„Guten Tag!“, sagte er freundlich und mit einem gewinnenden Lächeln. „Was kann ich für Sie tun?“

Erst dann nahm er zur Kenntnis, dass er sein Gegenüber kannte. Percy Weasley war ihm natürlich aus seiner Hogwarts-Zeit bekannt. Als Vertrauensschüler war er eine absolute Pest gewesen und hatte jeden – aber auch wirklichen jeden! – noch so winzigen Spaß zu verderben gewusst. Und als Mitarbeiter beim Ministerium verstand er sich darauf noch besser. (Es war erstaunlich, wie sehr man erst internationale Zauberfeiern und dann innerbritische Empfänge und Gesellschaften zu den langweiligsten Veranstaltungen aller Zeiten machen konnte. Bekanntlich hatte Percy Weasley ja vom Ministerium für Internationale Zusammenarbeit in das Büro des Zaubereiministers gewechselt und unterstützte diesen jetzt als einer seiner vielen Assistenten.) Wenn es jemanden gab, der mit seinem Job wirklich einen Volltreffer gelandet hatte, dann er.

„Mr. Zabini.“ Percy lächelte knapp, was seinem eher hageren Gesicht nicht unbedingt einen freundlichen Ausdruck verlieh, wenn da nicht die warmen braunen Augen gewesen wären. Und die, das musste Blaise feststellen, gefielen ihm.

„Ich benötige einen neuen Zauberstab, da meiner bei einem afrikanischen Wiedergeburtsritual bei dem Besuch der Delegation beim Minister zerbrochen wurde. Momentan benutze ich einen Ersatzstab des Ministeriums.“ Percy zog die Nase kraus, was ihm einen unglaublich hochnäsigen Gesichtsausdruck verlieh. Für einen ehemaligen Slytherin wie Blaise war dieser Gesichtsausdruck allerdings eher normal, sodass er diesen gar nicht so richtig wahrnahm.

„Was war Ihr alter Stab?“

„Moment. Ich habe die Bruchstücke behalten.“ Percy zog vier exakt gleich lange Holzstücke aus seiner Tasche.

Blaise hob eine Augenbraue. „Ungewöhnlich. Normalerweise sind Stäbe eher unregelmäßig zerbrochen.“

„Ich sagte doch, dass es die Folge eines Rituals war.“ Ungeduldig tippte der rothaarige Mann mit seiner Fußspitze auf den Boden.

„Erzählen Sie mir mehr darüber?“, erkundigte sich Blaise, während er die Stücke fachmännisch vor sich auf der Verkaufstheke ausbreitete und einen Diagnosezauber sprach.

Dass es sich um Eiche mit Drachenherzfaserkern, 13 1/3 Zoll, hart, handelte, hatte er bereits erkannt. Aber Zauberstäbe verrieten einem weitaus mehr über ihre Besitzer, als diese ahnten. Und wenn man einen neuen passenden Zauberstab für jemanden finden wollte, dann war es hilfreich, ein wenig über die Zaubergewohnheiten Bescheid zu wissen.

„Müssen Sie das wissen?“ Dem rothaarigen Zauberer war sichtlich unbehaglich zumute.

Blaise zuckte die Schultern. „Sie können es lassen. Es hat nur den Nebeneffekt, dass ich zumindest verstehen kann, was passiert ist.“

„Dann lasse ich es.“

Mit einem irritierten Gesichtsausdruck hob der Zauberstabmacher den Kopf und blickte seinen Kunden an. Dann lächelte er. „Wie Sie wünschen.“

Percy sah derart unbehaglich aus und ein roter Schimmer legte sich über seine leicht abstehenden Ohren, dass Blaise doch neugierig war. Zugleich wusste er aber auch, dass es natürlich keine gute Idee war, einen Kunden in Verlegenheit zu bringen.

„Haben Sie besondere magische Gewohnheiten?“

Die Bruchstücke des Zauberstabs hatten ihm zwar bereits verraten, dass gerade Sprachzauber häufig angewandt worden waren jedoch war deren Häufigkeit in der letzten Zeit deutlich zurückgegangen. Zwar ließen sich keine einzelnen Flüche ausmachen, jedoch konnte der geübte Zauberstabmacher gewisse Tendenzen und Linien erkennen.

Ein Achselzucken war die Antwort des Weasley-Sprösslings. „Wenig Angriffsflüche, mehr praktische Anwendungen wie Sprachen. In Ihrem Metier vermutlich auch unerlässlich.“ Blaise lächelte erneut und nickte. „Versuchen wir diesen hier. 12 1/3 Zoll, Kiefer, federnd mit einem Kern aus Hippogreifenhaar. Bewährt und ein guter Arbeiter.“

Er reichte Percy den Stab und beobachtete dessen Schwung.

„Nein.“ Und damit reichte er ihm den nächsten Stab.

Das war der Augenblick, wo er Dennie immer brauchte, um das schnell entstehende Chaos aus nicht passenden Stäben zu beseitigen, doch heute musste er dieses Chaos eben in Kauf nehmen. Außerdem versprach dieser Kunde erstaunlich interessant zu werden. Eigentlich hatte Blaise erwartet, dass einer der Standards für die eher spießige Kundschaft passen würde, doch offenkundig steckte doch etwas mehr in Percy Weasley, als sich auf den ersten Blick erkennen ließ.

Mit großem Elan reichte er Stab um Stab an seine Kunden. Zwar passte der eine oder andere Stab einigermaßen, aber es war nicht das, was man als optimale Paarung betrachtete. Zauberstab und Zauberer passten nicht einhundertprozentig zusammen.

„12 3/4 Zoll, Boojum mit Diricawlfeder, handlich.“

Das war eines der ungewöhnlichsten Hölzer, das Blaise in seinem Laden führte, aber vielleicht passte es ja.

Neugierig nahm Percy den Stab an, schwang ihn und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Aber es reichte noch nicht. Es war noch nicht optimal genug.

„Einen Augenblick. Ich habe noch etwas hinten im Lager, das passen könnte.“

Damit machte er abrupt auf dem Absatz kehrt.

Natürlich war es ein Risiko, Percy einen noch nicht getesteten Stab zu geben. Zugleich hatte er aber einfach ein gutes Gefühl dabei. Eines, das ihm sagte, dass dieser Stab exakt passen würde und genau der Zauberstab war, den Percy Weasley brauchte.

Keine zwei Minuten später war er wieder zurück und reichte Percy den Stab.

Der goldene Funkenregen, der aus der Spitze des Zauberstabs hervorbrach, als dieser nur einen kleinen Wink durchführte, sagte alles. Das war der Stab für Percy Weasley. Blaise strahlte. Genau für diese Augenblicke war er doch Zauberstabmacher geworden. Für das Finden der perfekten Paare.

„Was ist das für ein Stab?“, erkundigte sich Percy neugierig, während er das Holz in der Hand wog.

„11 1/3 Zoll, Zeder, elastisch, Mantikorzahn.“

Percys Gesichtszüge entgleisten. „Mantikorzahn?“

„Das ist korrekt.“ Blaise verschränkte die Arme vor der Brust. „Diese Stäbe sind lizenziert.“

„Haben Sie ihn selbst hergestellt?“

„Selbstverständlich.“

„Das ist…“ Percy war sprachlos. Mit großen Augen starrte er zuerst Blaise an, dann den Zauberstab. „Ich werde Sie melden. Sie arbeiten mit illegalen Zauberstoffen.“

„Ich sagte bereits, dass diese Stäbe zugelassen sind!“, fuhr Blaise auf und stemmte die Hände in die Hüften.

„Vielleicht. Aber der Besitz und die Lagerung der Zauberstoffe ist verboten!“ Percys Stimme überschlug sich. „Und vielleicht machen Sie damit ja etwas ganz anderes, als Zauberstäbe herzustellen!“

„Klar, deswegen sage ich Ihnen das ja auch.“ Blaise verzog spöttisch das Gesicht.

„Ich zerre Sie vor den Zaubergamot!“

„Machen Sie ruhig.“ Er seufzte leise. Irgendwie hatte er ja geahnt, dass so etwas auf ihn zukommen würde. „Und dennoch passt genau dieser Stab am besten zu Ihnen.“

„Und ich werde diesen Stab nicht benutzen!“

Blaise verdrehte die Augen. „Wie Sie wollen, Sie Regelpuper.“

„WAS???“ Percy fielen die Augen fast aus dem Kopf.

„Regelpuper. Genau wie in der Schule, Percy. Du wirst immer ein Regelpuper bleiben und nie auch nur mal einen Augenblick lang über den Tellerrand hinausblicken.“ Schade. Da hatte er doch etwas mehr von diesem Kerl erwartet und versucht in ihm zu sehen, und was war? Noch immer der gleiche penetrante Verfechter strikter Regeln wie zur Schulzeit. Wirklich schade, hatte er doch gerade noch geglaubt, dass die Zauberstäbe etwas anderes gesagt hatten…

V.

Auch als er an diesem Abend im „Regenbogenhai“ saß, war Blaise noch immer missgelaunt. Dieser unangenehme Zwischenfall, der ihm vermutlich noch am nächsten Tag eine Vorladung vor das Zauberergericht, wenn auch sicherlich nicht direkt vor den Zaubergamot, zwecks Klärung der Vorwürfe bringen würde, lag ihm schwer im Magen. Auch wenn Draco als sein Anwalt an seiner Seite stehen würde, war ihm dabei unbehaglich zumute. Percy hatte schon in einer Beziehung Recht: Der Besitz von Mantikorzauberstoffen war nun einmal verboten. Die Verarbeitung zu seinem Zauberstab jedoch nicht. Da lag das Dilemma und um aus diesem rauszukommen, brauchte er einen vernünftigen Richter, was sich durchaus als schwierig erweisen konnte… Er brauchte ja nur mal wieder jemanden, der ihm wie besagter Weasleyspross irgendwelche finstere Absichten unterstellte, dann saß er wirklich in der absolut tiefschwarzen Tintenfischtinte.

Doch jetzt blickte er erst einmal in einen schönen „Sonnenaufgang in der Nacht“, einen der besten Cocktails, die Johnny mixen konnte. Mitten in dem tiefschwarzen Getränk schimmerte ein kleiner, goldener Fleck, der immer größer wurde und schließlich das gesamte Glas zum Leuchten brachte. Einfach toll.

„Du rettest mir den Abend, Johnny.“ Blaise hob das Glas und prostete dem Barkeeper zu, der ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte.

„So schlimm?“

„Hab nen Ministeriumsangestellten Regelpuper genannt und werde von ihm wegen des Besitzes von illegalen Zauberstoffen vermutlich vor das Zauberergericht gezerrt.“ Blaise hob die Schultern. „Und vorher dachte ich noch, dass er vielleicht nett und interessant sein könnte.“

Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Cocktail und seufzte leise auf, als die süße Flüssigkeit durch seine Kehle rann.

„Vielleicht ist er das ja doch.“ Johnny grinste. „Schon mal daran gedacht, dass er nur seinen Job macht?“

Blaise stöhnte geräuschvoll auf und verdrehte die Augen. „Johnny-Boy, der Kerl war schon in der Schule so. Immer alle Regeln mit wenigstens zweihundert Prozent befolgen und allen den Spaß am Leben nehmen. Ehrlich. Der Kerl kann gar nicht anders. Und spießig ist er sicher auch noch.“ Schmollend verzog er den Mund. „Und dabei haben die Zauberstäbe doch eher etwas anderes angedeutet…“

„Und was, wenn sie Recht haben und du falsch liegst?“ Johnny zwinkerte ihm zu, während er für einen anderen Gast zwei Feuerwhisky einschenkte und über die Theke schob. „Warum solltest du dich nicht irren?“

„Ich hasse es, wenn du mir etwas zum Nachdenken gibst.“ Blaise verdrehte die Augen und starrte gegen die Decke.

„Hey, Smet. Wusstest du, dass Löwenmäulchen Ameisen fressen können?“, verkündete Old Trag blökend und ließ sich mit einem tiefen Aufseufzen auf den Barhocker neben Blaise sinken. Die übliche Geruchswolke nebelte den ehemaligen Slytherin ein und raubte ihm kurzzeitig den Atem. Dann wandte Old Trag den Kopf und schenkte Blaise ein gelbzähniges Grinsen. „Ich wette, Löwenmäulchen sind der unterschätzteste Zauberstoff, den es gibt.“ Mit einem tiefen Schluck aus dem Glas Schwarzen Biers, das ihm Johnny ohne Bestellung hingestellt hatte.

Blaise lachte leise und schüttelte zugleich den Kopf. Während er mit halbem Ohr den Ausführungen des alten Zauberers lauschte, ließ er den Blick wieder einmal durch den Raum wandern. Hinten, direkt unter dem Gemälde von Laertes und Horatio – neben dem Shakespeare-Porträt gab es natürlich viele Skizzen und Bilder diverser Figuren des Muggeldichters im „Hai“ – saß ausgerechnet Percy Weasley. Blaise spuckte beinahe den Schluck von seinem Cocktail aus, den er gerade im Mund hatte, so überrascht war er.

Er taxierte den rothaarigen Zauberer und versuchte, einen Eindruck von ihm zu gewinnen – doch etwas anderes als eine gewisse Unsicherheit konnte er dort nicht ausmachen. Oh Mann. Sah glatt so aus, als wenn sich der Kerl noch nicht so wirklich sicher war, ob er überhaupt hier sein wollte. Blaise schüttelte unwillkürlich den Kopf.

Dann lächelte er, als Percy den Kopf wandte und ihn direkt ansah. Diese braunen Augen waren doch reichlich hübsch anzusehen. Auch auf diese Entfernung. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, prostete er Percy Weasley zu und musste unwillkürlich grinsen, als dieser rote Ohren bekam und schließlich gänzlich rot angelaufen diesen Gruß erwiderte. Dann ergriff der ehemalige Gryffindor Hals über Kopf die Flucht.

Johnny blickte ihm finster nach. „Zechpreller.“

„Na, ich übernehm das.“ Blaise winkte ab. „Hab ihn schließlich vertrieben.“ Und dabei grinste er noch immer und drehte das Glas in den Händen. Das versprach doch mal interessant zu werden. Und vielleicht konnte das potenzielle garantiert kommende Verfahren ja doch äußerst spannend und unterhaltsam werden…

VI.

Ein potenzielles Verfahren war es nicht mehr, denn einige Tage später saß Blaise Zabini neben seinem Anwalt Draco Malfoy vor dem Zauberergericht – der Gamot selbst war es also tatsächlich nicht geworden. Beziehungsweise vor einer einzigen Richterin und das auch nicht in dem Hauptverhandlungssaal, sondern in einem eher kleinen Raum, der mehr an ein Besprechungszimmer erinnerte. Nichtsdestotrotz gab es hier eine klare Trennung zwischen Ankläger und Verteidiger, auch wenn es sich hierbei schlichtweg um eine simple Anhörung handelte. Die ganze Sache war reichlich schnell vonstatten gegangen – gerade einmal drei Tage lag der „Vorfall“ in seinem Laden zurück.

Was Blaise noch immer ein wenig verstörte, war die Tatsache, dass ausgerechnet Hermione Granger diese Anhörung als Richterin leiten würde. Seine ehemalige Mitschülerin in dieser Position zu sehen, war doch ein klein wenig befremdlich. Abgesehen davon, dass sie natürlich über gewisse Bestrafungen und Sanktionen entscheiden würde.

Blaise schluckte schwer und warf Draco einen kurzen Seitenblick zu. Im Gegensatz zu ihm selbst wirkte Draco so, als wenn er sich in dem Anzug und der steifen Robe wohl fühlen würde. Aber das musste er wohl auch, führte er doch schließlich beständig irgendwelche Gefechte vor Gericht aus.

Blaise zerrte an seiner Krawatte und lockerte sie ein wenig. Seit der Schulzeit hatte er sich zumeist darum gedrückt, Krawatten zu tragen, doch heute kam er nicht drumherum.

Er schielte zur Gegenseite hinüber. Dort saß nur Percy Weasley und sortierte seine Unterlagen zum wohl hundertsten Mal.

Draco hatte gesagt, dass sie gut vorbereitet waren und dass sich Blaise keine Gedanken machen musste, und dennoch war ihm unwohl zumute. Doch an diesem Ort war das vermutlich auch reichlich normal.

„Erheben Sie sich für die Ehrenwerte Richterin Granger“, verkündete in diesem Augenblick der Gerichtsdiener, niemand anderes als ein Hauself in einer dunklen Robe.

Gehorsam standen die drei Anwesenden auf, während Hermione Granger durch die Tür marschierte, eine Akte unter den linken Arm geklemmt und mit beiden Händen versuchend, ihre buschigen, braunen Haare in eine gebändigte Frisur zu bringen.

Blaise musste unwillkürlich grinsen, als er sich wieder setzte. Manche Dinge änderten sich eben doch nie. Bereits in der Schulzeit hatte sie das immer gemacht, während sie über den Gang zur nächsten Schulstunde eilte.

„Wir sind heute hier wegen der Anhörung zu der Sache das Zaubereiministerium gegen Blaise Zabini wegen unerlaubten Besitzes von Mantikorzauberstoffen.“ Granger blickte von ihrem Richtertisch hinüber und fixierte die Anwesenden, beginnend bei Blaise, kurz.

„Bitte schildern Sie mir persönlich, was aus Ihrer Sicht vorgefallen ist, Mr. Weasley“, wandte sie sich dann an Percy.

Draco rümpfte die Nase und gab Blaise zu verstehen, dass das Vorgehen normalerweise umgekehrt war. Jedoch war Hermione Granger – wenngleich sie auch eine junge, noch recht unerfahrene Richterin war – dafür bekannt, durchaus unkonventionelle Wege zu gehen, die sich im Einklang mit den Gesetzen befanden. Und sie war hart, aber fair.

Percy plapperte drauflos und schilderte besonders immer wieder die Missbrauchsmöglichkeiten insbesondere von Mantikorzauberstoffen, betonte dabei auch noch, dass man ja nicht wüsste, was sich noch in dem Lager des Zauberstabladens finden lassen würde und dass hier doch dringend ein Exempel statuiert werden müsse.

Ein Regelpuper eben. Blaise verzog das Gesicht.

Wenn Percy nicht vor Aufregung rote Wangen und glänzende Augen bekommen hätte, hätte er ihn jetzt äußerst abstoßend gefunden. Aber so blieb er doch interessant… Nun ja, und vielleicht konnte man ihn ja dazu bringen, doch mal die eine oder andere Regel zu brechen… Er grinste vor sich hin und musste sich arg um Ernsthaftigkeit bemühen, als Richterin Granger sich an ihn wandte und ihn um eine Schilderung seiner Sicht bat.

Und die brachte Blaise auch vor. Ausführlich schilderte er seine Recherchen zu Zauberstab und Zauberstoffkombinationen, den Traditionen des Zauberstabfertigens, den Traditionen der Zauberstoffe, erläuterte nebenbei noch, dass Mantikorzauberstoffe nicht allzu lange verboten waren und man zu deren Missbrauch wirklich äußerst erfahren bei diesen Dingen – besonders dem Herstellen sogenannter Schwarzer Tränke und Verzauberungen – sein musste und schlug schließlich den Bogen dorthin, dass er schließlich den Anspruch hatte, für jeden Zauberer einen optimalen, wenn nicht sogar perfekten Zauberstab herstellen zu können.

„Denn Sie wissen ja, Ehrenwerte Richterin“ – diese Worte kamen ihm nicht besonders leicht über die Lippen, wenn er seiner ehemaligen Schulkameradin gegenüber saß, aber es gelang ihm, ohne dass er dabei stolperte – „der Zauberstab wählt den Zauberer und jeder Zauberer braucht einen passenden Stab. Was passiert, wenn die Verbindung unpassend ist, muss ich Ihnen vermutlich nicht erklären.“

Das musste er tatsächlich nicht, hatte es doch vor einiger Zeit einen unglücklichen Unfall mit einigen unfreiwilligen Verfluchungen gegeben, als ein Zauberstab außerhalb einer Familie an die definitiv falsche Person vererbt wurde. Der „Tagesprophet“ hatte äußerst ausführlich darüber berichtet.

„Und für wen sollte ein Zauberstab mit Mantikorzauberstoff ein perfekter Stab sein, Mr. Zabini?“ Richterin Granger musterte Blaise aufmerksam.

„Sie werden lachen, Euer Ehren. Für Percy Weasley handelt es sich dabei um den optimalen Zauberstab.“

„Können Sie mir das vorführen?“

„Natürlich.“ Draco sprang ein, zog eine Holzschachtel mit dem Zauberstab aus seiner Aktentasche und reichte diese Blaise. Mit Anmut und Konzentration wie ein Zeremonienmeister hob dieser den Stab aus der Schalte und trat mit ihm hinüber zu Percy Weasley.

„Zum Vergleich, Mr. Weasley, zeigen Sie uns einen simplen Funkenschauer aus Ihrem derzeitigen Zauberstab.“

Die Lippen fest zusammengepresst zu einem dünnen Strich kam Percy der Aufforderung der Richterin nach. Ein klarer, goldener Funkenregen flog durch den Saal und verglühte knisternd auf dem kalten Stein.

„Und nun der andere Stab.“

Percy nahm ihn aus Blaises Händen entgegen. Kurz berührten sich ihre Fingerspitzen und der ehemalige Slytherin musste unwillkürlich lächeln. Eiskalt waren Percys Hände. Vor Nervosität vermutlich, denn auch für ihn schien ein Verfahren vor dem Zauberergericht, auch wenn dieser gerade nur von einer Richterin vertreten wurde, nicht gerade alltäglich zu sein. Nationale und internationale Konferenzen waren es dagegen vermutlich schon.

Aufmunternd lächelte Blaise den rothaarigen Mann an, doch dieser blickte starr an ihm vorbei, als er den Stab schwang und Funken regnen ließ.

Gegen diesen Funkenregen war der zuvor nur ein Tropfen Wasser im Vergleich zu einem gesamten Wasserfall. Knisternd zersprangen goldene Funken an Decke, Wänden und Boden.

„Eindrucksvoll.“ Richterin Granger zog eine Augenbraue hoch und bedeutete Percy, den Stab zurückzugeben, sowie ihnen beiden, sich wieder zu setzen. „Jedoch ändert dieser Stab nichts an der Tatsache, dass zwar Zauberstäbe mit Mantikorinnenleben genehmigt sind, der Besitz von Mantikorzauberstoffen jedoch verboten.“

„Aber wie soll mein Mandant unter diesen Bedingungen einen solchen Zauberstab herstellen können?“ Draco sprang auf. „Euer Ehren, die einzige Möglichkeit dazu besteht darin, dass er die Möglichkeit des Besitzes dieser Zauberstoffe erhält.“

„Und wie stellen sie sich das vor, Mr. Malfoy? Es handelt sich hierbei um ein Gesetz.“ Hermione Granger legte die Fingerspitzen ihrer Hände zusammen und blickte den blonden Mann aufmerksam an.

„Nun, ich war so frei, mir eine gewisse Lösung überlegen. Könnte der Gerichtsdiener vielleicht meinen Gutachter hereinbitten?“

Auf ein Nicken der Richterin hin, wurde die Tür geöffnet und hereinkam niemand Geringeres als Harry Potter höchstpersönlich. Der Junge-der-lebte, der-überlebt-hatte, der Voldemort besiegt hatte und der mittlerweile auch ein junger Mann ihres Alters geworden war und für viele doch immer das berühmte Kind bleiben würde, auch wenn er jetzt angehender Auror war.

Das versprach wirklich spannend zu werden. Neugierig beugte sich Blaise auf seinem Stuhl vor, während Harry nach vorne ging und vor dem Richtertisch stehenblieb.

VII.

„Euer Ehren.“ Harry neigte den Kopf und blickte Hermione direkt an.

„Mr. Potter.“ Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie wieder ernst wurde. „Mr. Malfoy hat Sie als Gutachter vorgestellt. Könnten Sie uns bitte mitteilen, was Sie zu diesem Fall beizutragen haben?“

„Nun, wie Ihnen bekannt ist, habe besitze ich reichlich Erfahrung im Umgang mit Schwarzer Magie.“

Percy Weasley schnaubte leise und Blaise war sich sicher, dass er genauso wie er selbst wusste, dass Draco hier eine Karte gezogen hatte, die nur stechen konnte. Immerhin waren die beiden ehemaligen Gryffindors immer noch äußerst enge Freunde.

„Ich habe diesen Zauberstab gemeinsam mit einigen meiner Kollegen der Abteilung für magische Strafverfolgung, einschließlich Gawain Roberts, dem Leiter des Aurorenzentrale, untersucht und wir haben einstimmig festgestellt, dass von diesem Stab keinerlei Gefahr ausgeht. Er besitzt keinen Kern Schwarzer Magie, sondern ist – gelinde gesagt – stinknormal. Man kann sowohl Gutes, als auch Böses mit ihm tun. Somit ist diese Genehmigung eindeutig zu Recht erteilt worden und wird von unserer Seite noch einmal nachdrücklich bekräftigt.“ Harry lächelte kurz zu Draco und Blaise hinüber, ehe er fortfuhr. „Um die Möglichkeit zu gewährleisten, dass genehmigte Stäbe, die Zauberstoffe beinhalten, deren Besitz verboten ist, dennoch hergestellt werden können, bieten wir eine regelmäßige Kontrolle der Zauberstabmacher an, die die Genehmigung erhalten, mit diesen Zauberstoffen zu arbeiten.“

Percy sprang auf. „Einspruch, Euer Ehren! Das widerspricht dem Gesetz! Und überhaupt! Es muss ein formeller Antrag gestellt werden!“

„Oh, den habe ich hier.“ Der große Held der Zaubererwelt lächelte so schelmisch wie ein Schuljunge. „Der Zaubereiminister hat ihn bereits abgezeichnet und angenommen.“

Noch immer lächelnd reichte er den Bogen Pergament, den er aus seiner Tasche gezogen hatte, über den Richtertisch. Die persönlichen Kontakte des großen Helden der Zaubererwelt zu Zaubereiminister Kingsley Shacklebolt waren hier eindeutig eiskalt und gewinnbringend ausgenutzt worden. Und Percy wusste das sicher auch. Besonders, wo er doch eng mit Shacklebolt zusammenarbeitete. Eher war es ein Hohn, dass er davon nichts mitbekommen hatte.

Blaise sah kurz von Harry zu Draco und erkannte an dessen süffisant-zufriedenem Grinsen, dass gerade alles exakt nach Plan verlief. Bei Merlin, wann hatte dieser Kerl nur gelernt, derart ausgebufft zu sein? Aber vermutlich musste er das als Sohn der berühmt-berüchtigten – momentan noch immer eher Letzteres – Malfoy-Familie sein.

„Nun…“ Richterin Granger betrachtete Harry und blickte dann von diesem zu Percy und schließlich zu Blaise. „Unter diesen Umständen sehe ich keinerlei Grund, weswegen ich nach dieser Anhörung ein Verfahren gegen Mr. Zabini wegen des Besitzes verbotener Zauberstoff einleiten sollte. Stattdessen sehe ich vielmehr einen größeren Nutzen für unsere Zauberergemeinschaft darin, wenn Mr. Zabini weiterhin seine Zauberstäbe herstellt und dabei auf weitere Möglichkeiten zurückgreifen kann. Der Zauberstab, der mir hier heute vorgeführt wurde, sprach dahingehend eine sehr eindeutige Sprache.“ Sie lächelte kurz in die Runde.

„Entsprechend gehe ich auf den Vorschlag von Mr. Potter ein und verhänge regelmäßige, durch das Aurorenbüro unangekündigt durchgeführte Überprüfungen der Räumlichkeiten von Mr. Zabini und erteile ihm im Gegenzug auf den durch den Zaubereiminister angenommenen Antrags hin die Genehmigung, mit sämtlichen Zauberstoffen zu arbeiten, die für lizenzierte Zauberstäben verwendet werden.“

Sie winkte kurz mit ihrem Zauberstab und ein klares Donnern erklang.

Draco lächelte zufrieden und schlug Blaise auf die Schulter. Dieser grinste zu seinem Jugendfreund herüber. Es war eben doch eine gute Sache, die richtigen Leute zu kennen.

„Du schuldest mir etwas, Malfoy.“ Harry nickte Draco knapp zu, als er aufstand und zur Tür ging.

„Ja, ja…“ Draco verdrehte die Augen und antwortete dann auf Blaises fragenden Blick.

„Das heißt, ich übernehme die Anklagevertretung bei einem Verfahren gegen einen Schwarzmagier.“ Er verdrehte die Augen. „Elende Drecksarbeit. Aber ich bin eben der beste und die Auroren wollen sicher sein, dass der Kerl nach Askaban wandert.“

„Ah.“ Blaise nickte und sah zu Percy hinüber. Mit einem Ohr bekam er noch mit, wie Draco sich an Hermione wandte und sie fragte, ob sie gemeinsam zu Mittag essen würden.

Percy wirkte abgespannt und unzufrieden. Aber das war kein Wunder, hatte er sich doch schließlich nicht durchsetzen können.

„Sushi? Von mir aus.“ Draco nahm gerade den Vorschlag von Hermione an und stand auf.

„Ihr geht essen?“, fragte Blaise mäßig interessiert.

„Oh ja. Das tun wir immer, wenn sie ihrem Verlobten eins auswischen will.“ Dracos Grinsen war das, was man durch und durch Slytherin nennen konnte. „Ron geht deswegen immer sehr schön an die Decke.“

Unwillkürlich musste Blaise lachen. „Na, dann viel Spaß.“

„Aber immer doch. Und jetzt geh mal zu dem Rotschopf rüber. Du hast ihn schon die ganze Zeit angestarrt.“

Verblüfft hielt Blaise mitten in der Bewegung inne. „Was?“

„Du hast das vielleicht nicht mitgekriegt, aber sogar während Harry und Hermione ihren Job gemacht haben, hast du lieber den Weasley-Spross angestarrt. Also. Quatsch mit ihm, sprich ihn an, geh mit ihm essen. Irgendwas halt. Du bist doch sonst nicht schüchtern.“ Dracos Grinsen wurde breiter. „Außerdem scheint es Schicksal zu sein, dass jeder von uns mal seine Weasley-Erfahrung machen muss.“

„Was?“, entfuhr es dem Zauberstabmacher und sofort setzte er nach: „War doch etwas an den Gerüchten über dich und Ron in der fünften was dran?“

Draco, bereits auf dem halbem Weg zur Tür, winkte ab. „Die Zwillinge. Beide.“ Er machte eine kurze Pause. „Und zwar gleichzeitig.“

Nach dem ersten Augenblick absoluter Sprachlosigkeit, musste Blaise lachen.

Noch immer mit einem leisen Lachen auf den Lippen stand er auf und ging zu Percy hinüber, der seinen Papierhaufen irgendwie zu sortieren suchte. Das Ganze endete gerade damit, dass die Hälfte von seinem Tisch fiel und sich gleichmäßig auf dem Boden verteilte.

Ohne weiter darüber nachzudenken, half Blaise sofort mit, die Papiere einzusammeln.

„Danke.“ Percy lächelte ihn verlegen an, als sie alles beisammen und auf einen großen Stapel gepackt hatten.

„Kein Problem.“ Blaise strahlte den rothaarigen Mann an, ohne sich dessen so richtig bewusst zu sein. Erst als Percy nichts weiter sagte, sondern ihn schlichtweg nur ansah, wurde ihm klar, dass es vermutlich recht gut wäre, wenn er noch etwas sagen würde.

„Äh… Willst du den Zauberstab denn nehmen?“ Er hob die Schachtel hoch. „Er ist wirklich perfekt für dich.“

Percy druckste herum. „Bei dem Inhalt… Trotz der Ansicht der Auroren…“

„Was für ein Unsinn.“ Energisch schüttelte Blaise den Kopf. „An dem Stab ist absolut nichts Unheimliches. Selbst Du-weißt-schon-wer hatte einen normalen Zauberstab.“ Er stemmte die freie Hand in die Hüfte.

Percy verzog den Mund ein wenig und hob die Schultern. „Ja, nur…“

„Nur was?“

„Es widerspricht den Regeln.“ Sein Gesichtsausdruck war reichlich jämmerlich.

„Wieso das?“

„Weil der Zauberstab zu einem Zeitpunkt hergestellt wurde, als du die Zauberstoffe nicht besitzen durftest.“

„Oh. Bei. Merlin!“, stöhnte Blaise auf und schlug die Hand vor die Stirn. „Du bist echt ein absoluter Regelpuper! Der Stab will, dass du mit ihm zauberst. Er gehört zu dir. Wenn du ihn nicht nimmst, dann ist das so, als wenn… als wenn… du die Chance auf deine große Liebe einfach so verstreichen lässt, nur weil dir etwas nicht in dein regelbeherrschtes Hirn passt!“ Der ehemalige Slytherin hatte sich in Rage geredet und funkelte den Rotschopf an. „Weißt du was? Ich schenk dir den Stab und du kannst dir überlegen, was du machst! Aber denk darüber nach! Denn passende Puzzlestücke sollte man auch zusammenlassen!“

Damit drückte er dem sprachlosen Percy die Schachtel mit dem Zauberstab in die Hände und rauschte davon. In ihm brodelte es angesichts dieser unglaublichen Engstirnigkeit und diesem Blick voller Scheuklappen auf die Welt.

Und gleichzeitig wurde ihm auch langsam klar, warum Percy so entsetzt reagiert hatte, als er ihn im „Regenbogenhai“ erkannt hatte. Percy passte wohl selbst nicht so ganz in sein eigenes Weltbild.

VIII.

„Ach, Johnny…“ Blaise saß vor seinem Cocktail – einem Wizzard’s Dawn – und seufzte tief auf.

„Was denn? Die Anhörung vorgestern ist gut gelaufen, es gibt keine Anklage, du darfst mit dem Zeug arbeiten, das du verwenden willst – was willst du noch mehr?“, gab der Barkeeper zurück.

„Ach… Ich weiß auch nicht.“ Missmutig rührte Blaise mit dem Trinkhalm in seinem Glas herum. Kleine Funken stoben auf und verschwanden in der blaugrünen Flüssigkeit.

„Ich sage dir was.“ Johnny beugte sich direkt vor Blaise über die Theke. „Der Kerl interessiert dich mehr, als dir lieb. Und außerdem sind es nur noch drei Wochen bis Weihnachten. Was deinen Plan für die Kleine langsam eng werden lässt.“

Blaise blickte auf und zog einen Schmollmund. „Weißt du was? Ich hasse es, wenn du ins Schwarze triffst.“

Die Antwort des Barkeepers bestand in einem breiten Grinsen. „Ich stehe hinter der Theke. Die Leute erwarten von mir, dass ich sie verstehe, auch wenn sie nichts sagen. Und außerdem kannst du wenigstens eins von deinen Problemen angehen. Dein Rotschopf kommt nämlich gerade zur Tür herein.“

Unwillkürlich flog Blaises Kopf herum und er fixierte den jungen Zauberer, der den „Hai“ gerade betreten hatte. Johnny hatte Recht.

Und das nicht nur in dieser Hinsicht. Blaise biss auf seiner Unterlippe herum und wartete, bis Percy sich einen Platz gesucht hatte, dann nahm er sein Glas, ignorierte den wissenden Blick des Herrn hinter der Theke und ging zu Percy hinüber.

„Hi.“ Nicht gerade die intelligenteste Begrüßung, aber immerhin. Er ließ sich Percy gegenüber nieder.

Der Blick des Älteren flackerte zu ihm hinüber, dann auf seine Hände und dann richtete er den Blick fest auf ihn. „Hallo.“

Sie schwiegen einen Augenblick lang, bis Percy sich ein Herz fasste. „Du… kommst häufiger hierher, oder?“

„Mhm… Fast jeden Abend. Allerdings ziehe ich die Theke vor.“ Blaise nickte hinüber zu Johnny, der gerade von Old Trag zugetextet wurde. „Weniger blöde Anmachen und der Geruch von Old Trag hält die ganz Waghalsigen immer schnell auf Distanz.“

„Oh.“

„Du kannst ja mal an ihm schnuppern.“

„Eher… nicht.“ Percy blickte ihn an, als wenn er vollkommen verrückt geworden wäre und Blaise seufzte auf.

„Okay, entspann dich. A) brauchst du dir keine Gedanken zu machen, weil du hier bist. Hier kommen viele Leute her und das ist vollkommen okay. Und b) brauchst du dir auch wegen mir keine Gedanken zu machen. Wenn du kein Interesse an mir…“ Er stockte. „An einem Gespräch mit mir hast, dann sag das und ich bin sofort wieder weg.“

„Nein… Ist in Ordnung… Nur… Warum willst du dich überhaupt mit mir unterhalten?“ Percy sah konsterniert drein. „Ich bin immerhin dafür verantwortlich, dass du vor dem Zauberergericht gestanden hast.“

„Und?“ Blaise hob die Schultern. „Draco hat mir mal vor versammelter Mannschaft im Gemeinschaftsraum die Hosen runtergezogen, um allen zu zeigen, dass ich Unterhosen mit Drachenmuster anhatte. Freunde sind wir dennoch. Glaub mir, das, was du gemacht hast, war nur dein Job und ich weiß das. Außerdem hat mir das nichts ausgemacht. Das einzige, was mich genervt hat, ist, dass es mich einen halben Arbeitstag gekostet hat. Zeit, die ich… brauche.“

Percy entschied sich, sich auf den letzten Teil von Blaises Worten zu konzentrieren, auch weil ihn sein geistiges Bild von diesem jungen Mann mit heruntergelassenen Hosen doch irgendwie mehr beschäftigte, als ihm lieb war. „Wofür brauchst du Zeit?“

„Ach, ich versuche einen Zauberstab hinzubekommen. Für jemanden, der mir ziemlich wichtig ist. Klar, der Zauberstab sucht sich seinen Besitzer aus und so weiter. Aber zu diesem Mädchen passt einfach keiner richtig. Also habe ich gedacht, ich versuche einen zu finden, der zu ihr passt. Wirklich perfekt passt.“ Er verzog das Gesicht. „Aber bisher…“

„Deswegen hast du die Mantikorbestandteile genommen?“

„Exakt.“ Blaise nickte. „Aber gebracht hat es bisher nichts.“ Er hatte noch einen Mantikorstab hergestellt und Ellie ausprobieren lassen, doch dieser Zauberstoff passte einfach nicht zu ihr. Er brauchte etwas anderes. So langsam bekam er ein gewisses Gespür dafür, was es vielleicht sein konnte. Das war etwas, was Zauberstabmacher auszeichnete. Irgendwann erkannten sie ein System in dem, was eigentlich keinerlei Logik oder System besaß. Es musste ein schwächerer Zauberstoff sein als Drachenherzfasern oder Mantikorenkrallen. Aber gleichzeitig musste er mehr Lebendigkeit besitzen als die Feder eine Phönix. Und das war etwas, was ihm nahezu unmöglich erschien. Was konnte lebendiger sein als ein Phönix?

Ohne es zu merken, hatte er seine Gedanken laut ausgesprochen.

„Aber ein Phönix stirbt in seinem Lebenszyklus immer wieder. Andere Lebewesen können durchaus lebendiger sein, wenn sie am Beginn ihres Lebens stehen“, warf Percy ein.

Blaise starrte ihn an. „Das ist es!“ Er sprang vor lauter Begeisterung auf. Und seine Gedanken begannen sofort zu arbeiten. Schuppen von jungen Nixen, Federn von frischgeschlüpften Diricawls, Acromantula-Eier, Schraken-Rogen, Sphinx-Jungen-Haar… Es ergaben sich doch noch einige neue Möglichkeiten, die er nutzen musste!

„Bei Merlin, ich muss einkaufen!“

„Das dürfte um diese Uhrzeit eher schwierig sein.“ Percy lächelte nachsichtig. „Ich fürchte, das wirst du erst morgen früh machen können.“

Blaise seufzte tief und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen.

„Aber bis du einkaufen kannst, könntest du mir ja weiter Gesellschaft leisten. – Falls du magst.“ Jetzt wurde Percys Gesichtsausdruck wieder unsicher.

„Gerne.“ Blaise rang sich ein Lächeln ab, obwohl er am liebsten sofort losgestürmt wäre. „Am liebsten würde ich nur gleich loslegen…“

„Dir bedeutet dieses Mädchen wirklich viel, was?“ Percy beugte sich angespannt vor.

„Oh, ja. Ellie ist… einfach unglaublich. Einzigartig. Und ein eigener, perfekter Zauberstab für sie scheint alles zu sein, was ich für sie tun kann…“ Blaise schaute einen Augenblick lang ins Leere, dann sah er Percy wieder direkt an und das, was er dort in dessen Gesicht sah, ließ ihn schlagartig seine Zauberstäbe gedanklich beiseite schieben.

„Du glaubst, dass ich in sie verliebt bin“, stellte er überrascht fest.

„Na ja…“ Percy druckste herum. „Es klingt so…“

„Oh, bei Merlin. Nein. Ich bin so etwas von schwul, das gibt’s gar nicht.“ Blaise schüttelte den Kopf. „Ellie ist für mich die kleine Schwester, die ich nie hatte.“

„Oh.“ Percy wurde rot. „Das… ist jetzt peinlich.“

Blaise musste unwillkürlich grinsen. „Je nachdem. Es zeigt jedenfalls, dass ich dir offenkundig nicht vollkommen gleichgültig bin und du ein gewisses Interesse an mir besitzt. Und das gefällt mir.“

Seine Worte sorgten nur dafür, dass Percys Gesichtsfarbe noch intensiver und dunkler wurde.

„Ist es bei dir noch frisch?“

Auch wenn er nicht weiter präzisierte, was er meinte, wusste Percy doch sofort, worauf sein Gesprächspartner hinaus wollte.

„Na ja… Nicht ganz. Aber irgendwie…“ Ein unsicheres Lächeln glitt über Percys Gesicht. „Habe ich mich bisher noch nicht so richtig getraut… Wenigstens nicht so in der… Öffentlichkeit. Ich hatte schon Freunde. Das ist es nicht. Aber… das hier…“ Er umfasste mit einer Handbewegung das gesamte Lokal. „…ist etwas anderes.“

Blaise nickte nachsichtig. Das konnte er gut verstehen, auch wenn er diese Phase nie selbst durchgemacht hatte. Er war es gewohnt, so zu sein, wie er war, an sich zu denken und sich recht wenig Gedanken darüber zu machen, was andere von ihm hielten. Er hatte einen festen, engen Freundeskreis, der ihn auffing, was auch geschah – und solange er seinen Nutzen beitrug – und das reichte ihm völlig.

„Erzähl mir mehr über dich“, bat er, winkte Johnny zu, dass er noch einen Drink haben wollte, und widmete dann Percy seine gesamte Aufmerksamkeit.

IX.

Draußen fiel der erste Schnee dieses angehenden Winters. Wintersonnenwende war zwar erst in zwei Tagen, sodass es sich genau genommen noch um Herbst handelte – jedoch macht das für das persönliche Empfinden keinen Unterschied.

Blaise sah den Schnee allenfalls vor seinem Fenster, wenn er kurz von seinen Stäben aufblickte, um seine Gedanken zu sammeln, oder aber wenn er gezwungenermaßen einkaufen ging. Merlin sei Dank musste er das allerdings nicht ganz so oft tun. Sein Hauself Dennie war ihm eine äußerst große Stütze.

Dazu hatte sich Percy Weasley in der letzten Zeit zu einer Art Dauergast entwickelt. Und wie Blaise mit einer gewissen Zufriedenheit und einem warmen Gefühl im Bauch festgestellt hatte, benutzte Percy seinen neuen Zauberstab. Den mit dem Mantikorkern.

Diesen Nachmittag war er jedoch allein, als Ellie ihn wieder einmal besuchen kam. Schnee lag noch auf der hellblauen, verfilzten Mütze, als das blonde Mädchen zu Blaise in seine Zauberstabwerkstatt kam. Ihr abgetragener Mantel war dünn, deswegen trug sie zwei Umhänge übereinander. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet und sie strahlte Blaise an.

„Onkel Zabini! Hallo!“ Suchend sah sie sich um. „Ist Percy heute gar nicht hier?“

„Bisher nicht.“ Blaise lächelte sie kurz an und legte dann das Holz beiseite, das er gerade für den nächsten Zauberstabversuch zurechtschneiden hatte wollen.

Ellie hatte seine letzten Zauberstäbe alle ausprobiert und zwischendurch hatte er durchaus das Gefühl bekommen, dass er sich dem Ziel nähern würde – und dann wiederum passte nichts mehr. Nur eins hatte er mittlerweile begriffen: Es war ein sehr spezieller Zauberstab, der zu Ellie passen würde.

Immer wieder war er kurz davor zu verzweifeln und seinen Plan aufzugeben. Der Gedanke, dass er diese Sache eben doch vollkommen falsch anging und von der falschen Seite aus den Weg suchte, drängte sich stets auf. Der Stab suchte sich den Zauberer. Nicht umgekehrt. Und dennoch… Ein Labyrinth konnte man doch auch von zwei Seiten durchlaufen, oder nicht?

Und wenn er Ellie so ansah, wie sie ihm gegenüberstand, auf den Fersen wippend und ihn aufmerksam anblickend, dann wusste er, dass er das einfach schaffen musste. Nur für sie. Und ein kleines bisschen auch für sich selbst. Weil er dann das Gefühl hatte, wenigstens ein bisschen etwas zu tun.

„Du magst Percy sehr, nicht wahr?“ Ellie hielt mitten in der Bewegung inne.

„Ja.“ Blaise lächelte unwillkürlich, als er an den hageren Rotschopf mit den warmen braunen Augen dachte. Percys Gesellschaft war ihm angenehm, sein Anblick brachte sein Herz immer wieder zum Hüpfen und irgendwie wollte er ihn gar nicht mehr missen. Allerdings… war da bisher nicht mehr gewesen als die eine oder andere mehr oder weniger zufällige Berührung, tiefe Blicke und ein liebevolles Lächeln. Und dummerweise hatte er gewisse Hemmungen, sich aus dem Fenster zu lehnen und etwas zu riskieren, wo Percy doch wiederum ebenfalls Hemmungen, wenngleich etwas anderer Natur hatte. Denn an die gemeinsamen Besuche im „Regenbogenhai“ hatte sich dieser noch lange nicht gewöhnt. Auch wenn er mittlerweile durchaus an der Theke neben Blaise Platz nahm – wobei Blaise in diesen Fällen regelmäßig die Geruchsbarriere zwischen Percy und Old Trag bildete.

„Hast du ihn schon geküsst?“

„Was?“ Blaise sah das Mädchen perplex an.

„Na, Mum sagt immer, dass man die Menschen küssen soll, die man gern hat. Also küsse ich meine Eltern, meine Schwestern und Brüder, meine Oma – meine Tante nicht, die mag ich nicht – und…“

„Hey, mich hast du noch nie geküsst.“ Ein amüsiertes Funkeln stand in Blaises Augen, als er diese Worte aussprach. Eine Gelegenheit, jemanden aufzuziehen, hatte er sich noch nie entgehen lassen.

„Na ja…“ Ellie schob die Füße verlegen über den Boden. „Du bist ja nicht mein richtiger Onkel…“

„Aber ein bisschen wie ein großer Bruder?“

„Ein toller großer Bruder!“ Ellie strahlte.

Blaise lachte und strich ihr über die Haare. „So, und du bist also der Ansicht, dass ich Percy unbedingt küssen müsste?“

„Klar! Und du willst doch auch!“, stellte sie nüchtern fest. Eine Reaktion, die Blaise dazu brachte, fasziniert den Kopf zu schütteln. Manchmal war dieses Mädchen wirklich unglaublich.

„So, und wie soll ich das machen, wenn ich mich nicht traue?“

„Misteln!“ Ellie grinste schelmisch. „Wenn man zusammen unter einem Mistelzweig steht, muss man sich doch küssen!“

„Hängst du dann für mich einen auf?“

„Sofort!“ Ellie schnappte sich einen der gerade fertig gewordenen Zauberstäbe – 9 3/5 Zoll, Birke, Acromantula-Ei, federnd – und verschwand auf der Suche nach einem Mistelzweig im Lagerraum.

Da Misteln ein Bestandteil des wichtigen Suds für die Zauberstabherstellung waren, hatte Blaise das ganze Jahr über welche im Haus. Das wusste Ellie, hatte sie ihm doch oft genug über die Schulter gesehen und von ihm bereits viel über die Herstellung von Zauberstäben gelernt.

Wenig später kam sie mit einem Zweig wieder und winkte mit dem Zauberstab. Einige Flüche kannte sie bereits – das war in Zaubererfamilien nicht weiter ungewöhnlich, abgesehen davon, dass Zaubererkinder natürlich vieles in der Schule oder von ihren älteren Geschwistern aufschnappten – und sie hatte gelernt, Dinge zu reparieren und zu befestigen. In ihrem Leben war das äußerst wichtig und hilfreich. Ärger mit dem Ministerium gab es nicht, da sie sich bisher nicht hatte erwischen lassen und es äußerst schwer war, eine einzige minderjährige Hexe unter lauter volljährigen Hexen und Zauberern auszumachen. Die Fluchdichte in der Winkelgasse war schlichtweg viel zu dicht.

Der Zauberstab war zwar etwas störrisch, dennoch hing der Mistelzweig einen Augenblick später mit einer ordentlichen roten Schleife direkt unter dem Türsturz.

Ellie strahlte Blaise an und legte den Stab dann mit einer nachdenklichen Miene beiseite.

„Onkel Zabini, glaubst du, es gibt einen Zauberstab für mich, der wirklich zu mir passt? Und dass er mich irgendwann finden wird?“

Blaise unterdrückte einen leisen Seufzer. Es war klar gewesen, dass Ellie irgendwann merken würde, dass die ganzen Stäbe, die sie ausprobiert hatte, nie wirklich richtig mit ihr harmonierten. Dass es immer eine gewisse Divergenz gab, die unüberbrückbar war und dafür sorgte, dass sich die Zauberstäbe auf Dauer fremd in ihrer Hand anfühlen würden.

„Da bin ich mir sicher“, erwiderte der Zauberstabmacher mit aller Zuversicht und Hoffnung in der Stimme, die er aufbringen konnte.

X.

Es war spät geworden und Blaise saß immer noch über seinen Stäben. Er war müde und dennoch ignorierte er die Empfehlung seines Hauselfen, doch endlich schlafen zu gehen. Diesen einen Stab wollte er wenigstens noch fertig stellen… Nur diesen einen. Dann würde er ins Bett gehen.

Weihnachten war in vier Tagen. Er hatte nicht mehr viel Zeit!

„Du überarbeitest dich.“

Blaise zuckte zusammen, als er so unvermittelt angesprochen wurde. Mit aufgerissenen Augen sah er zur Tür hinüber und entspannte sich erst, als er dort Percy stehen sah.

„Oh, hallo.“

„Du siehst müde aus.“

„Mhm…“ Blaise fuhr sich durch die wild abstehenden Haare und rang sich ein Lächeln ab. „Das wirkt nur so.“

„Du setzt dich selbst zu sehr unter Druck.“ Percy schüttelte den Kopf.

„Und das sagt Mister Überstunden höchstpersönlich.“ Unwirsch schüttelte Blaise den Kopf. „Du bist keinen Deut besser. Und außerdem bist du nicht meine Mutter.“

„Aber ein Freund.“

„Ja, einer.“ Blaise verdrehte die Augen und ignorierte die Tatsache, dass sich Percys Miene kurzzeitig verdüsterte. „Ich will nur noch diesen einen Stab fertig machen, okay? Es reicht, wenn Dennie mich ständig betüddelt.“

„Oh, entschuldige. Ich wollte dich nicht stören“, kam es bissig von Percy zurück, während er zugleich die Schritte, die er bis in die Mitte des Raumes getan hatte, wieder zurückging. „Dann gehe ich wohl besser. Deswegen bin ich nicht hergekommen.“

„Sondern?“

„Um dir etwas Gesellschaft zu leisten, dich aufzumuntern. Aber dafür bist du wohl kaum in der Stimmung…“

„Percy…“ Blaise stand auf, als der Rothaarige tatsächlich Anstalten machte, in den Laden zurückzugehen und dann sicherlich das Haus zu verlassen.

In der Tür erreichte er den ehemaligen Gryffindor und hielt ihn am Ärmel fest. „Bleib, okay? Ich bin froh, wenn…“

Er stockte. So nah war er Percy bisher noch nicht gekommen. Nur wenige Zentimeter trennten sie beide von einander und das war etwas, was ihn schlagartig verunsicherte. Normalerweise wusste er, was er in solch einer Situation zu tun hatte. Interesse war da, Gefühle waren da, da war der nächste Schritt doch nur noch logisch und dennoch…

„Stehen wir unter einem Mistelzweig?“, kam es in diesem Augenblick von Percy und Blaise blickte nach oben.

„Ellie!“ Blaise musste lachen. Die Mistel, die das Mädchen kürzlich aufgehängt hatte, hatte er ganz vergessen.

„Mir scheint, das könnte man durchaus als Zeichen auffassen. Was meinst du?“ Percy kam ihm langsam noch etwas näher und auf einmal konnte er seinen warmen Atem auf seinem Gesicht spüren.

„Durchaus.“ Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen überbrückte Blaise den restlichen Abstand zwischen ihnen und küsste Percy.

Die Welt veränderte sich zwar nicht und wurde schlagartig rosarot, noch sah er irgendwelche Sterne und bekam weiche Knie. Aber dennoch war dieser Kuss gut. Verdammt gut. Und längst überfällig.

Sie stolperten nach hinten, Blaise zu seiner eigenen Verblüffung von Percy vorwärts gedrängt mit einer Leidenschaft, die er nicht erwartet hätte. Er vergrub seine Hände in dem roten Haare, ließ sich nur zu willig führen, weiterküssen, spürte die Hände unter seinem Pullover und keuchte leise in den Kuss hinein.

Dann stießen sie gegen die Kommode, Blaise schlug mit dem Hinterkopf gegen das Regel, einige Tiegel und Gläser mit getrockneten Pflanzen und weiteren Zauberingredienzien fielen hinunter und regneten neben dem brodelnden Sud herunter.

Das sorgte dafür, dass sich bei Blaise langsam der Kopf wieder einschaltete, und auch Percy zuckte bei dem Krach unwillkürlich zusammen.

„Sorry, ich…“

„Hey, nichts sorry. Da machen wir gleich weiter!“, konterte Blaise sofort und ließ Percy gar nicht erst ausreden. „Aber das mache ich eben fertig, in Ordnung? Da steckt zuviel Arbeit drin, als dass ich das jetzt einfach…“

„Kein Problem.“ Percy lächelte und hauchte dem schwarzhaarigen Ex-Slytherin nach einem kurzen Zögern einen kurzen Kuss auf die Schläfe. „Mach. Ich laufe nicht weg.“

„Super.“ Damit galt Blaises Aufmerksamkeit auch schon dem Stab. Er ließ das weiche Haselholz in den Sud sinken und sprach leise den Verbindungszauber.

Es machte blubb.

Blaise zog die Augenbrauen sorgenvoll zusammen. Das war nicht das Geräusch, das zu hören sein sollte. Sicher nicht. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er bei dieser Prozedur jemals zuvor ein Blubb gehört hätte.

Dann stob Magie aus dem Kessel hervor, Funken flogen und eine Luft wie Sommerwind erfüllte den Raum. Blaise stockte der Atem. Und dann stieg der Zauberstab aus dem Kessel empor, ein blaugrüner Regen aus Flüssigkeit ging um ihn hernieder und verdampfte in dem heißen Kessel.

„Wow…“ Percy strich sich die Haare aus der Stirn. „Das war echt…“

„Das könnte er sein, Percy. Das könnte…“ Aufgeregt nahm Blaise den Stab in die Hand. Natürlich musste der Stab erst ruhen, aber dann…

„10 1/8 Zoll, Hasel, Diricawlflaum, starr…“, murmelte er nur, dann wog er den Stab erstaunt in der Hand und kniff die Augenbrauen zusammen. Einen Wimpernschlag später erblickte er den Diricawlflaum, der noch immer neben dem Kessel lag. „Oh, bei Merlin… Das ist ein neuer Zauberstab geworden…“

„Was meinst du?“ Percy zog die Augenbrauen zusammen.

„Dass ich keine Ahnung habe, was der Zauberstoff ist! Ich weiß nur, dass es kein Diricawlflaum ist und dass sich der Stab anders anfühlt!“ Blaise blickte auf das Chaos um den Kessel herum – und begriff. „Wir haben da gerade das halbe Regal abgeräumt und irgendetwas ist in den Sud gefallen. Und weil ich den Diricawlflaum vergessen habe, hat sich der Stab wohl damit verbunden…“

„Kannst du herausfinden, was es ist?“

„Nach der Ruhephase…“ Mit gerunzelter Stirn legte Blaise den Zauberstab vorsichtig auf die metallene Schale, die er in seinem Arbeitsraum für die Ruhezeit der neuen Zauberstäbe vorgesehen hatte. „Bei Salazars Bart, das wird eine lange Wartezeit…“

„Nicht zwangsweise…“ Percy schob sich von hinten an den schwarzhaarigen Mann heran und umschlang ihn mit den Armen. Sein kurzes Zögern überspielte er dabei geschickt.

„Ich glaube, das klingt nicht schlecht.“ Blaise grinste und schmiegte sich behutsam in die Umarmung. Nicht nur das gefiel ihm, sondern auch diese neue Seite an Percy, die er kennenlernte.

XI.

Löwenmäulchen.

Blaise konnte es immer noch nicht fassen. Bis dato hatte er noch gar nicht gewusst, dass man Löwenmäulchen überhaupt zu den Zauberstoffen zählte. (Old Trags Geplapper, an das er sich nun erinnerte, hatte er einfach nicht ernst genommen.) Eigentlich war es für ihn immer nur eine kleine, eher unscheinbare Gartenpflanze gewesen, die irgendwo einfach von allein auftauchte. Gut, man benutzte sie für Zaubertränke, aber das tat man auch mit genügend anderen Pflanzen, die definitiv nicht magisch waren.

Percy hatte am frühen Morgen einen seiner Kollegen aus dem Zaubereiministerium, Abteilung für die Klassifizierung magischer Pflanzen, angefloht und von diesem erfahren, dass Löwenmäulchen tatsächlich magisch waren. Somit waren sie auch ein Zauberstoff und das hieß, dass sie für Zauberstäbe verwendbar waren. Wenigstens in der Theorie.

Den praktischen Beweis hatte Blaise nun auch geliefert. Der Stab funktionierte einwandfrei und zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Eher hatte Blaise das Gefühl, dass es dieser Stab vielleicht sein könnte.

Jedoch gab es ein Problem: Dieser Stab war nicht lizenziert.

Und eine solche Genehmigung noch vor den Weihnachtstagen zu bekommen, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Die meisten Ministeriumsangestellten – Percy eingeschlossen – hatten seit heute Urlaub und gerade einmal eine Notbesetzung war dort noch anzutreffen. Darunter würde kaum jemand sein, der eine Zauberstabprüfung durchführte. Dazu kam, dass das Verfahren recht aufwändig war…

Blaise schüttelte den Kopf. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Wenn er den Stab nicht direkt meldete, lief er Gefahr, dass ihm genau das zum Vorwurf gemacht worden würde. Und ausprobieren lassen durfte er Ellie den Stab auch nicht vorher. Das war nämlich dann ein wirkliches Problem, wenn das herauskam. Dann würde ihn auch ein Draco Malfoy nicht mehr vor einer wahrhaft drakonischen Strafe retten können…

„Meinst du, wir haben irgendeine Chance, die Lizenz nach vor Weihnachten zu bekommen?“, fragte er Percy und blickte den Rotschopf an, der vor dem Kamin kauerte und seine Hände wärmte. Sie befanden sich in Blaises kleiner Wohnung über dem Laden.

Percy wandte den Kopf um und hob die Schultern. „Wir können es versuchen.“ Langsam richtete er sich auf und kam zu Blaise herüber, der auf dem Sofa saß und den einen Zauberstab, um den es hier ging, in den Fingern drehte. „Ich verspreche dir lieber nichts, aber wir können es versuchen.“

„Okay.“ Blaise lächelte zu Percy hinauf. Mittlerweile hatte er die Bestätigung bekommen, dass die Einschätzung, zu der ihn der Mantikorzauberstab gebracht hatte, wohl doch richtig gewesen war. Auf der einen Seite war Percy unglaublich regeltreu und hielt sich an alle Richtlinien, die ihm über den Weg liefen. Aber er konnte auch äußerst kreativ sein. Ein kurzes anzügliches Grinsen glitt über das Gesicht des ehemaligen Gryffindors.

„Dann sollten wir jetzt aufbrechen. Je mehr Zeit wir im Ministerium haben, desto besser.“
 

Eine Viertelstunde später erreichten sie per Flohnetzwerk die Eingangshalle des Ministeriums.

Nach der kurzen Registrierung von Blaises Zauberstab beim Dienst habenden Sicherheitsbeauftragten – Percys Stab war natürlich längst bekannt – gingen sie hinüber zu den Fahrstühlen. Der Stab, wegen dem sie hier waren, war natürlich ebenfalls notiert und in einer magischen Box versiegelt worden.

„Wo befindet sich denn das richtige Büro?“ Vollkommen hilflos blickte Blaise den Lageplan an. Und daraus sollte jemand schlau werden? Da fand er ja den U-Bahn-Plan von Muggel-London ganz eindeutig viel einfacher zu lesen! Oder ägyptische Hieroglyphen!

„Im zweiten Stock. Es handelt sich um eine Unterabteilung der Abteilung für magische Strafverfolgung.“ Percy steuerte zielsicher auf einen offenen Fahrstuhl zu.

„Aha.“ Blaise folgte ihm. „Muss ich diese Logik verstehen?“

„Nein. Daran gibt es eigentlich nichts zu verstehen. Viele Dinge hier muss man einfach hinnehmen. Sie sind so, wie sie sind. Das macht es einfacher.“

„Wie auch viele Regeln, was?“

Percys Miene verdüsterte sich etwas, während sie in den Aufzug einstiegen und er den Knopf für die richtige Etage drückte. Sie waren allein in dem Fahrstuhl. Das Ministerium war um diese Zeit – drei Tage vor Weihnachten – nahezu verwaist. Selbst die fliegenden Memos unter der Decke der engen Kabine hielten sich in engen Grenzen. Gerade einmal zwei umkreisten dort die magische Lampe.

„Vermutlich.“ Percys Haltung war schlagartig steif geworden. „Aber das ändert nichts daran, dass es Regeln sind.“

Blaise strich kurz mit den Fingerspitzen über Percys Handrücken, sagte aber nichts weiter. Es gab gewisse Dinge, an die er sich wohl gewöhnen musste – und an die sich auch Percy gewöhnen musste, falls das hier etwas mehr als nur eine kurze Liaison werden sollte.
 

Schweigend erreichten sie das richtige Stockwerk und stiegen dort aus. Percy ging zielsicher den düsteren Korridor entlang und klopfte schließlich an eine Tür.

„Ist Darcy da?“

„Neeeee… Der ist am Nordpol Skilaufen.“

„Und Becky?“

„Ägypten. Fluchstudien.“

„Amber?“

„Nach Schottland zu ihren Eltern.“

„Irgendwer von der Zauberstabbehörde?“

„Na ja… Grabbie ist da…“

„Oh.“

„Ja… Ist der einzige, den ich dir anbieten kann. Sorry, Percy.“

„Kein Problem, Dandelion.“ Percy lächelte freundlich in das Büro hinein, dann schloss er die Tür wieder.

Blaise fragte gar nicht, mit wem er dort geredet hatte. Percy kannte sich hier aus und übernahm die Führung. Das war alles, worauf es ankam.

„Grabbies Büro ist ganz am Ende des Flurs. Er ist etwas… seltsam…“ Percy seufzte leise. „Ich hatte gehofft, dass jemand von den anderen da ist. Aber wir werden das schon hinbekommen.“

Kurz legte er Blaise die Hand auf die Schulter, ganz flüchtig nur, und zog sie fast sofort wieder zurück.

Wenige Augenblicke später hatten sie das richtige Büro erreicht.

„Okay… Was auch immer passiert: Sag lieber nichts, okay?“ Percy lächelte Blaise einen Wimpernschlag an, wartete auf dessen zustimmendes Nicken und klopfte dann an.

Auf ein geknurrtes „Herein“ traten sie ein.

„Hi Grabbie“, begrüßte Percy den älteren Zauberer, der dort vor einem Berg Pergamenten, Büchern und Schachteln mit Zauberstäben saß und missmutig über seine Brille zu ihnen hinüberblickte. Sein kurzes, dunkelbraunes Haar war fettig und schlecht geschnitten. Nichts an seiner Person schien auf irgendeine Art von Sorgfalt schließen zu lassen und er war Blaise schlagartig unsympathisch. Ausgerechnet an so jemandem musste jetzt alles hängen.

„Percy Weasley.“ Grabbies Stimme war dumpf und ausdruckslos. Wenn überhaupt so etwas wie ein Klang darin mitschwang, dann war es abgrundtiefe Langeweile. „Was führt dich in der Vorweihnachtszeit her? Nein, lass mich raten: Es geht um einen Zauberstab. Und der junge Blaise Zabini neben dir wird vermutlich einen neuen Stab hergestellt haben und nutzt jetzt deine guten Verbindungen im Ministerium, um in der Warteschlange nach vorne zu rutschen, nicht wahr?“ Grabbie deutete mit tintenfleckigen Händen auf seinem überfüllten Schreibtisch. „März. Allerfrühestens. Ich habe hier noch drei Dutzend dringende Fälle von Zauberstabmanipulation auf dem Tisch. Erst dann kann ich mich wieder um Lizenzen kümmern.“

„Grabbie, bitte, es ist wichtig…“

„Das ist es immer, Percy.“ Der Ministeriumszauberer winkte ab. „Jedes Mal ist es das.“

„In dem Fall aber wirklich…“

„Ja, ja, das höre ich jedes Mal.“

„Grabbie…“

„Percy?“ Das Lächeln, das auf den Lippen des älteren Zauberers lag, war wie festgefroren.

„Grabbie, dieser Stab ist ein Weihnachtsgeschenk für ein kleines Mädchen, das bisher noch keinen Zauberstab gefunden hat, der zu ihm passt und für die diese Stab perfekt ist.“

„Und?“ Grabbie ließ sich keine Sekunde von der eindringlichen Stimme des Mitarbeiters des Zaubereiministers beeindrucken.

„Blaise, gib mir bitte die Schachtel und warte draußen.“

Blaise zuckte die Achseln und tat dann das, was Percy von ihm wollte. Wenn er hier ein Ergebnis haben wollte, war es vermutlich besser nach Percys Regeln zu spielen, als selbst irgendetwas zu unternehmen. Das war ähnlich wie mit Draco in einer Verhandlung zu sitzen. Man überließ einfach dem anderen alles, blieb passiv und tat nur das, was man tun sollte. Das war einfach.

Und Blaise hasste es.

Was ihn jedoch nicht daran hinderte, gehorsam zu sein.

Schweigend hörte er zu, wie die Stimmen drinnen immer lauter wurden, dann wieder leise und unhörbar und Percy schließlich mit hochrotem Kopf herauskam.

„Morgen hast du deine Lizenz“, murmelte er und schritt an Blaise vorbei.

Dieser beeilte sich, zu Percy aufzuschließen und erkundigte sich: „Wie hast du das geschafft?“

„Das willst du nicht wissen.“

„Doch. Der Kerl ist nämlich absolut nicht zu beeindrucken.“

„Doch. Wenn man ihn besticht und ihm gleichzeitig droht.“ Percy verzog das Gesicht. „Vielleicht hätte ich doch Slytherin werden sollen.“

Blaise musste lachen. „Da wärst du hoffnungslos untergegangen. Du denkst zu wenig an dich und zu viel an andere.“ Er griff nach Percys Hand und drückte sie fest.

Und ließ sie dann einfach nicht mehr los, bis sie wieder bei ihm zu Hause waren und das erneute Warten begann.

XII.

Ellie kam auch am Weihnachtsabend in den Laden. Sie wollte Blaise ihr Weihnachtsgeschenk geben und traute sich gleichzeitig nicht, ihn zu sich nach Hause einzuladen. Sie wusste, dass das ihren Eltern unangenehm war, war ihre Wohnung doch zu klein, zu eng, zu schäbig und zu abgewohnt, um dort jemand Fremdes hineinzulassen.

Blaise wusste das und saß gemeinsam mit Percy im Ladenlokal. Da das hier Ellies liebster Zufluchtsort war, erschien ihm das nur passend.

Dennie sortierte derweil die Zauberstäbe und versuchte Percy zu erklären, wie das komplexe Ordnungssystem funktionierte, das dafür sorgte, dass Blaise es gelang, mit nur einem Griff und ohne die Beschreibungen auf den Schachteln zu lesen, den richtigen Stab zu finden.

„Fröhliche Weihnachten, Onkel Zabini, Onkel Percy und Dennie!“, jubelte Ellie, als sie hereinkam.

Dann überreichte sie Blaise ihr Weihnachtsgeschenk. Es enthielt einen knallbunten selbstgestrickten Schal aus allerlei Wollresten. Für Blaise war es wohl der schönste Schal, den er je bekommen hatte und selbstverständlich hängte er ihn sich gleich um. Der Hauself Dennie bekam ein paar alte, verwaschene Socken und ein paar gebrauchte Knöpfe, über die er sich sehr freute.

„Für dich habe ich leider nichts, Onkel Percy“, sagte Ellie mit zerknirschtem Gesicht.

„Das macht nichts. Dein Lächeln ist Geschenk genug.“ Percy fuhr ihr kurz über die blonden Haare und stellte überrascht fest, dass sich kleine Mädchen doch sehr ähnlich sein konnten. Ginny war in diesem Alter in vielerlei Hinsicht genauso gewesen.

„Ich habe auch etwas für dich.“ Blaise reichte Ellie die Schachtel mit dem Löwenmäulchenstab. Er war nervös. Es konnte schief gehen. Der Stab konnte doch nicht passen und sich gegen Ellie entscheiden. Die Enttäuschung würde tief bei ihr sitzen. Aber gleichzeitig war er sich so sicher… Alles, was er bisher gelernt hatte und an Erfahrungen im Zauberstabgeschäft gesammelt hatte, sagte ihm, dass dieser Stab und Ellie zusammengehörten.

Schnell öffnete das blonde Mädchen die Schachtel und blickte ungläubig hinein.

„Ein Zauberstab? Für mich?“

„Probier ihn aus, Ellie.“ Blaise lächelte und bemühte sich, seine Nervosität zu überspielen.

Strahlend hob sie den Stab hoch und schwenkte ihn. Ein silberner Funkenschauer regnete aus der Spitze, traf auf den Boden und zerstob zu hunderten Schmetterlingen, die zur Decke aufstiegen und dort im Nichts verschwanden.

Das angespannte Lächeln des Zauberstabmachers wurde weich und zufrieden, als er Ellies glückliches Gesicht sah. Ein Stab, der nur ihr gehörte und der sich nicht fremd in ihren Händen anfühlte. Einer, den ihr niemand würde nehmen können.

Es waren wieder zwei Puzzlestücke, die zueinander gefunden hatten und ein Ganzes geworden waren. Er blickte hinüber zu Percy, der ihn anlächelte und ihm ein Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit vermittelte. Und wer wusste schon… Vielleicht hatte er auch ein weiteres Stück gefunden, das zu seinem Leben gehörte und gehören sollte. Percy wollte ihn jedenfalls morgen seiner Familie vorstellen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  -KruemelKekschen-
2017-04-23T18:43:53+00:00 23.04.2017 20:43
Am anfang musste man sich echt über percy aufregen.
immer noch die alte spaßbremse.
es war schön mit anzusehen, wie er aber mit der zeit auf getaut ist und man mehr von seiner persönlichkeit erfahren hat:D
wieder ein sehr merkwürdiges pärchen, aber es passt, so wie jedesmal, wenn du dir zwei charaktere aussuchst,
Liebe grüße
Krümelchen
Von:  -KruemelKekschen-
2017-04-23T18:13:11+00:00 23.04.2017 20:13
Draco, bereits auf dem halbem Weg zur Tür, winkte ab. „Die Zwillinge. Beide.“ Er machte eine kurze Pause. „Und zwar gleichzeitig.“
ich musste so lachen :D
bitte bitte schreib über dieses paring auch eine ff
ich würde das wirklich feiern und mich freuen sie lesen zu können ~<3

Von:  Omama63
2011-04-14T18:28:05+00:00 14.04.2011 20:28
Eine sehr schöne FF.
Hat mir super gefallen.
Von:  Aburamegirl
2010-04-19T18:45:08+00:00 19.04.2010 20:45
Blaise Zabini und Percy, naja habe ich gedacht.
Ob das gut geht?
Aber ich muss sagen ich bin begeistert.
Ich mag diese Geschichte sehr und ich finde deinen Schreibstil richtig gut.
Die Charakter sind gut rübegekommen und Ellie muss man einfach ins Herz schließen.
Was ich besonders gut fand war wie detailliert du den Beruf des Zauberstabmachers beschrieben hast, ich mag Ollivander sehr.
Blaise in dieser Rolle zu sehen war ungewohnt, meistens wird er als Playboy und jemanden dargestellt der von einem Bett zum anderen springt, aber du hast mich vollkommen überzeugt das und ein Blaise der nicht nur spielt und alles dafür macht um geliebte eine Freude zu machen gefällt mir besser als der Player.
Percy hingegen hat meine Vorstellung/mein Bild irgendwie bestätigt, aber wie du ihn dargestellt hast war genial.
Ich mag ihn jetzt ein deut mehr als vorher.
Ich stimme den anderen auf jeden fall nur zu ^^
viele Grüße
Aburamegirl
Von: abgemeldet
2010-04-02T18:15:52+00:00 02.04.2010 20:15
Eine echt superschöne FF :)
Am Anfang war ich etwas skeptisch,ob Percy und Blaise wirklich zusammenpassen könnten,aber ich muss sagen: Die beiden sind wirklich ein tolles Paar und passen sogar sehr gut zusammen :)
Ich fande auch die Idee,Blaise zum Zauberstabhersteller zu machen,echt toll.
Witzig war auch,wie Hermine,Draco,Blaise und Harry alle versammelt in dem Gerichtssaal waren :D Ich konnte mir das echt gut vorstellen.Und ich musste so lachen,als Draco gesagt hat,dass er was mit Fred & George hatte xDD Tja,doppelt hält wahrscheinlich besser ;)

So,jetzt höre ich aber mal auf zu quatschen xD Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr schön.Du hast echt Talent dafür.Mach weiter so :)

LG
Von:  An-San
2010-02-22T23:43:15+00:00 23.02.2010 00:43
wow, eine wundervolle Geschichte bisher. Gefällt mir unglaublich gut. Außerdem ist es ein sehr interessantes Pairing und Percy mag ich sowieso sehr gerne ^^
Dein Schreibstil ist unheimlich schön und lässt sich ausgezeichnet lesen. Weiter so.
Ich versteh überhaupt nicht, warum so wenig Leute diese FF mit einem Kommentar würdigen *böse auf all die doofen Leute ist*

Ich freu mich auf ein weiteres Kapitel,
An-San
Von:  nama-kuriimu
2010-01-03T19:40:36+00:00 03.01.2010 20:40
eine wirklich wunderschöne ff
zu dem wohl ungewöhnlichsten pairing das ich je gesehen habe ^^
interessante idee
hat mir sehr gut gefallen
^^ ich stell mir die beiden zusammen ziemlich süß vor
mal ein wenig abwechslung zu den ständigen harry x draco pairings
(nicht das ich das nicht mögen würde ;)

du schreibst wirklich gut
anschaulich, interessant und man kann sich gut in die personen hineinfühlen

mach weiter so!
liebe grüße!!!!!!


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