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BZxPW
von

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X.

Es war spät geworden und Blaise saß immer noch über seinen Stäben. Er war müde und dennoch ignorierte er die Empfehlung seines Hauselfen, doch endlich schlafen zu gehen. Diesen einen Stab wollte er wenigstens noch fertig stellen… Nur diesen einen. Dann würde er ins Bett gehen.

Weihnachten war in vier Tagen. Er hatte nicht mehr viel Zeit!

„Du überarbeitest dich.“

Blaise zuckte zusammen, als er so unvermittelt angesprochen wurde. Mit aufgerissenen Augen sah er zur Tür hinüber und entspannte sich erst, als er dort Percy stehen sah.

„Oh, hallo.“

„Du siehst müde aus.“

„Mhm…“ Blaise fuhr sich durch die wild abstehenden Haare und rang sich ein Lächeln ab. „Das wirkt nur so.“

„Du setzt dich selbst zu sehr unter Druck.“ Percy schüttelte den Kopf.

„Und das sagt Mister Überstunden höchstpersönlich.“ Unwirsch schüttelte Blaise den Kopf. „Du bist keinen Deut besser. Und außerdem bist du nicht meine Mutter.“

„Aber ein Freund.“

„Ja, einer.“ Blaise verdrehte die Augen und ignorierte die Tatsache, dass sich Percys Miene kurzzeitig verdüsterte. „Ich will nur noch diesen einen Stab fertig machen, okay? Es reicht, wenn Dennie mich ständig betüddelt.“

„Oh, entschuldige. Ich wollte dich nicht stören“, kam es bissig von Percy zurück, während er zugleich die Schritte, die er bis in die Mitte des Raumes getan hatte, wieder zurückging. „Dann gehe ich wohl besser. Deswegen bin ich nicht hergekommen.“

„Sondern?“

„Um dir etwas Gesellschaft zu leisten, dich aufzumuntern. Aber dafür bist du wohl kaum in der Stimmung…“

„Percy…“ Blaise stand auf, als der Rothaarige tatsächlich Anstalten machte, in den Laden zurückzugehen und dann sicherlich das Haus zu verlassen.

In der Tür erreichte er den ehemaligen Gryffindor und hielt ihn am Ärmel fest. „Bleib, okay? Ich bin froh, wenn…“

Er stockte. So nah war er Percy bisher noch nicht gekommen. Nur wenige Zentimeter trennten sie beide von einander und das war etwas, was ihn schlagartig verunsicherte. Normalerweise wusste er, was er in solch einer Situation zu tun hatte. Interesse war da, Gefühle waren da, da war der nächste Schritt doch nur noch logisch und dennoch…

„Stehen wir unter einem Mistelzweig?“, kam es in diesem Augenblick von Percy und Blaise blickte nach oben.

„Ellie!“ Blaise musste lachen. Die Mistel, die das Mädchen kürzlich aufgehängt hatte, hatte er ganz vergessen.

„Mir scheint, das könnte man durchaus als Zeichen auffassen. Was meinst du?“ Percy kam ihm langsam noch etwas näher und auf einmal konnte er seinen warmen Atem auf seinem Gesicht spüren.

„Durchaus.“ Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen überbrückte Blaise den restlichen Abstand zwischen ihnen und küsste Percy.

Die Welt veränderte sich zwar nicht und wurde schlagartig rosarot, noch sah er irgendwelche Sterne und bekam weiche Knie. Aber dennoch war dieser Kuss gut. Verdammt gut. Und längst überfällig.

Sie stolperten nach hinten, Blaise zu seiner eigenen Verblüffung von Percy vorwärts gedrängt mit einer Leidenschaft, die er nicht erwartet hätte. Er vergrub seine Hände in dem roten Haare, ließ sich nur zu willig führen, weiterküssen, spürte die Hände unter seinem Pullover und keuchte leise in den Kuss hinein.

Dann stießen sie gegen die Kommode, Blaise schlug mit dem Hinterkopf gegen das Regel, einige Tiegel und Gläser mit getrockneten Pflanzen und weiteren Zauberingredienzien fielen hinunter und regneten neben dem brodelnden Sud herunter.

Das sorgte dafür, dass sich bei Blaise langsam der Kopf wieder einschaltete, und auch Percy zuckte bei dem Krach unwillkürlich zusammen.

„Sorry, ich…“

„Hey, nichts sorry. Da machen wir gleich weiter!“, konterte Blaise sofort und ließ Percy gar nicht erst ausreden. „Aber das mache ich eben fertig, in Ordnung? Da steckt zuviel Arbeit drin, als dass ich das jetzt einfach…“

„Kein Problem.“ Percy lächelte und hauchte dem schwarzhaarigen Ex-Slytherin nach einem kurzen Zögern einen kurzen Kuss auf die Schläfe. „Mach. Ich laufe nicht weg.“

„Super.“ Damit galt Blaises Aufmerksamkeit auch schon dem Stab. Er ließ das weiche Haselholz in den Sud sinken und sprach leise den Verbindungszauber.

Es machte blubb.

Blaise zog die Augenbrauen sorgenvoll zusammen. Das war nicht das Geräusch, das zu hören sein sollte. Sicher nicht. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er bei dieser Prozedur jemals zuvor ein Blubb gehört hätte.

Dann stob Magie aus dem Kessel hervor, Funken flogen und eine Luft wie Sommerwind erfüllte den Raum. Blaise stockte der Atem. Und dann stieg der Zauberstab aus dem Kessel empor, ein blaugrüner Regen aus Flüssigkeit ging um ihn hernieder und verdampfte in dem heißen Kessel.

„Wow…“ Percy strich sich die Haare aus der Stirn. „Das war echt…“

„Das könnte er sein, Percy. Das könnte…“ Aufgeregt nahm Blaise den Stab in die Hand. Natürlich musste der Stab erst ruhen, aber dann…

„10 1/8 Zoll, Hasel, Diricawlflaum, starr…“, murmelte er nur, dann wog er den Stab erstaunt in der Hand und kniff die Augenbrauen zusammen. Einen Wimpernschlag später erblickte er den Diricawlflaum, der noch immer neben dem Kessel lag. „Oh, bei Merlin… Das ist ein neuer Zauberstab geworden…“

„Was meinst du?“ Percy zog die Augenbrauen zusammen.

„Dass ich keine Ahnung habe, was der Zauberstoff ist! Ich weiß nur, dass es kein Diricawlflaum ist und dass sich der Stab anders anfühlt!“ Blaise blickte auf das Chaos um den Kessel herum – und begriff. „Wir haben da gerade das halbe Regal abgeräumt und irgendetwas ist in den Sud gefallen. Und weil ich den Diricawlflaum vergessen habe, hat sich der Stab wohl damit verbunden…“

„Kannst du herausfinden, was es ist?“

„Nach der Ruhephase…“ Mit gerunzelter Stirn legte Blaise den Zauberstab vorsichtig auf die metallene Schale, die er in seinem Arbeitsraum für die Ruhezeit der neuen Zauberstäbe vorgesehen hatte. „Bei Salazars Bart, das wird eine lange Wartezeit…“

„Nicht zwangsweise…“ Percy schob sich von hinten an den schwarzhaarigen Mann heran und umschlang ihn mit den Armen. Sein kurzes Zögern überspielte er dabei geschickt.

„Ich glaube, das klingt nicht schlecht.“ Blaise grinste und schmiegte sich behutsam in die Umarmung. Nicht nur das gefiel ihm, sondern auch diese neue Seite an Percy, die er kennenlernte.



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