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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 77

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Raidon war gerade dabei sich einen Mantel anzuziehen. Er musste mit seinem Bruder reden, diesmal würde es sicher das letzte Mal sein, für eine lange Zeit. Als ob ein Krieg ihnen irgendetwas bringen würde außer Rache. Rache für etwas das jemand anderem zuzuschreiben war. Warum erklärten sie nicht den Jägern den Krieg? Das wäre gerechter. Allerdings war diese Art zu denken für ihn geradezu untypisch.

Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Wer wollte nun schon wieder etwas von ihm? Elise konnte es nicht sein, diese kam nicht einmal in die Nähe dieser Tür. Dafür sorgten seine Leibwächter, also blieb nur ein ziemlich kleiner Kreis an Vampiren übrig. „Ja?“

Die Tür öffnete sich und seine Mutter trat ein. „Ich dachte du bist vielleicht am Ergebnis der Abstimmung interessiert?“

„Sehe ich so aus?“ Grummelnd wand er den Kopf ab. Er wollte nicht mit seiner Mutter sprechen. Schon gar nicht über so ein Thema.

„Ja.“ Diese Antwort kam schnell, scheinbar hatte sie gar nicht darüber nachdenken müssen.

„Wir haben den Wölfen den Krieg erklärt und auch den Jägern.“

„Wenigstens ist es gerecht aufgeteilt.“ Raidons Stimme klang spöttisch. Zwei Gegner, besser konnte es ja gar nicht kommen. Im Grunde hatte sich die Lage aber nicht geändert, die Jäger waren schon immer ihre Feinde gewesen. Nun wurde die Sache allerdings etwas ernster.

„Ich habe dagegen gestimmt. Meiner Meinung nach hast du Recht.“ Sie lächelte ihrem Sohn aufmunternd zu.

Erstaunt sah Raidon seine Mutter an. Das war selten, das er von einem seiner Elternteile Recht bekam. Vor allem in so einer wichtigen Sache. „Wirklich?“

Seine Mutter lächelte weiterhin und setzte sich auf einen Sessel. „Ja. Schon alleine was du über Cai gesagt hast. Dieser Krieg ist nicht richtig wenn Unbeteiligte mit hinein gezogen werden und das ist Cai. Außerdem haben wir keine Beweise.

Das soll aber nicht heißen das dein Vater falsch gehandelt hat. Er hat die Verantwortung für ein ganzes Volk und an das muss er denken. Seine Familie ist nur ein kleiner Teil davon.“

Also war sie doch nur hier um seinen Vater vor ihm zu verteidigen. Es war dumm etwas anderes zu erwarten. „Ja. Mutter ich habe noch eine Verabredung, wenn du mich entschuldigst.“

Raidon wand sich zur Tür um und griff nach der Klinke. Er wollte nicht über die Pflichten seines Vater reden, er kannte sie selbst ja nur zu gut. Für sie alle gab es Verhaltensregeln denen sie folgen mussten. Doch jetzt in dieser Sekunde fand er es einfach nur falsch, auch das Wissen das er in so einer Situation genauso gehandelt hätte änderte nichts daran.

„Natürlich. Grüß Cai von mir und sag ihm das ich ihn liebe.“

Bei den Worten seiner Mutter erstarrte Raidons Hand wenige Millimeter von der Türklinke entfernt. Es dauerte einige Sekunden bis er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Wie kommst du darauf das ich Kontakt mit ihm habe? Er ist bei den Werwölfen.“

„Ich bin eine Mutter Raidon, ich bin deine Mutter. Eine Mutter sollte ihre Kinder kennen und du bist in letzter Zeit nicht du selbst. Du hast dich gewandelt und das zu deinem Vorteil. Das ist nicht nur dein Verdienst mein Lieber, ich erkenne darin Cais Handschrift. Ich erkenne seine Handschrift in vielem das du machst.“ Sie stand auf und trat hinter ihn.

Raidon spürte ihre Hand an seiner Wange und konnte nur nachgeben, als sie sein Gesicht leicht drehte, so das er ihr ins Gesicht sah. Ihr Lächeln sagte sogar mehr als ihre Worte.

„Glaubst du wirklich, das ich meinen Auftrag an dich einfach vergessen habe? Du hast Cai zwar gefunden mir aber nichts davon gesagt. Du hast ihn auch nicht zu uns zurückgeholt, wie ich es dir aufgetragen habe, aber ich denke ihr werdet eure Gründe dafür haben. Nur hoffe ich für euch das ihr euch der Konsequenzen bewusst seid.“

Wenn er ehrlich war, dann hatte Raidon diesen Auftrag schon vollkommen vergessen. Es hatte wichtigere Dinge für ihn gegeben und Cai wehrte sich sowieso mit Händen und Füßen dagegen. Damit war die Sache für ihn erledigt. „Entschuldige Mutter.“

Was sollte er sonst sagen? Sich nun zu rechtfertigen brachte auch nichts.

„Ihr seid erwachsen, das werden alle Kinder. Als Mutter muss man das einfach akzeptieren und stolz auf das Ergebnis sein.“

„Bist du es? Stolz?“ Das war die Frage die wohl jedes Kind interessierte. Eine Antwort darauf konnte man als Kind gar nicht oft genug hören. Natürlich nur wenn sie positiv war, das verstand sich von selbst.

Das Lächeln seiner Mutter wurde liebevoller. „Musst du das wirklich fragen? Aber ja, ich bin stolz. Auf dich und deinen Bruder.“

Sie strich ihm über die Wange. „Und nun geh zu Cai und überbringe ihm meine Nachricht. Wir stehen auf seiner Seite und lieben ihn. Oder?“

„Natürlich Mutter.“ Konnte man nach so einer Aussprache widersprechen? Nun zumindest Raidon konnte das nicht. Er öffnete die Tür und verließ den Raum ohne sich noch einmal umzudrehen. Das konnte er nicht, denn dann würde er wahrscheinlich gar nicht mehr gehen.
 

„Er hat mich die ganze Zeit hintergangen könnt ihr das fassen?“ Taro sah zu Artemis und Darian, die ihn beide kritisch musterten.

Artemis war die Erste die einen Vorstoß wagte. „Worum geht es eigentlich Taro?“

Taro warf einen Blick auf seine Freunde. „Weswegen seid ihr eigentlich hier?“

Er konnte sich nicht daran erinnern sie eingeladen zu haben. Allerdings war es ein gutes Mittel um etwas Druck abzulassen. Schon alleine weil ihn Artemis mit ihrem Eindringen aus seinen Schlaf gerissen hatte. Und nein, es brachte nichts über eine Sache zu schlafen, denn dadurch wurde sie nicht besser. Er war noch immer wütend über diesen Verrat.

Bei dieser Frage sahen sich Artemis und Darian kurz an. „Ich habe einige Fragen.“

„Unser Gespräch ist noch nicht beendet Taro.“

Fast zeitgleich brachten die Beiden ihr Anliegen vor.

„Allerdings…“ Artemis rang sich zu einem leichten Lächeln durch.

„… willst du uns nicht lieber erzählen warum du so aufgebracht bist?“

„Cai, weswegen sonst?“

Die Wölfin seufzte nur. „Natürlich weswegen sonst?“

Taro warf ihr einen fragenden Blick zu. „Dein Interesse hält sich ja ziemlich in Grenzen.“

Artemis setzte sich auf die Couch. „Nein du hast meine vollste Aufmerksamkeit, wenn du meine Meinung zu diesem Thema auch schon kennst.“

„Könnten wir das hinter uns bringen, damit wir uns wichtigeren zuwenden können?“ Darian machte eine auffordernde Handbewegung.

„Er war draußen und hat sich mit Raidon getroffen. Könnt ihr das fassen?“ Eigentlich erwartete Taro nun lautstarke Proteste von seinen Freunden, doch diese blieben aus. Verwundert warf er ihnen einen kurzen Blick zu, mehr brauchte er nicht um die Situation zu verstehen.

Artemis saß auf der Couch und sah auf den Boden. Eigentlich sah sie überallhin nur nicht in seine Richtung.

Darian hingegen sah ihn direkt an. In seinen Augen lag ein selbstzufriedener Ausdruck. So als wäre er froh darüber das sein Freund endlich zu dieser Erkenntnis gekommen war.

Für einen Moment sah Taro die Beiden mit offenen Mund an. „Ihr wusstet davon!“

Nun sah Artemis verwundert auf und zu Darian auch dieser sah die Wölfin überrascht an. „Du wusstest davon?“

Es war nicht das erste Mal heute das die beiden synchron sprachen, doch diesmal passten auch ihre Worte zusammen. Leider war Taro nicht in der Stimmung dieser Leistung den gebührenden Respekt zu widmen. Seine Freunde strapazierten im Moment gewaltig seine Nerven. „Und wann wolltet ihr mir davon sagen?“

Darian zuckte mit den Schultern. „Nie. Das war eine Sache auf die du selbst kommen solltest. Hätte Cai nichts gesagt, wärst du doch niemals dahinter gekommen. Von meiner Seite aus wäre es nur contraproduktiv gewesen dir davon zu erzählen. Immerhin war das meine Verbindung zu den Vampiren.“

„Das ist wohl kaum eine geeignete Ausrede.“ Taro knurrte bei diesen Worten. In letzter Zeit wandelte Darian auf einen schmalen Grat, der ihn seine Freundschaft kosten konnte wenn er so weitermachte.

„Ich hätte es dir sagen sollen, das stimmt.“ Artemis sah schuldbewusst zu Boden.

„Doch das wäre schlecht gewesen, denn Dank mir konnte er erst aus dem Bau.“

„Oh das ist wirklich toll. Also haben wir das alles dir zu verdanken?“ Darian sah die Wölfin geringschätzig an.

Artemis hob den Blick und funkelte den Älteren wütend an. Die Hände in ihrem Schoß ballten sich zu Fäusten. „Ich war verwirrt und eifersüchtig. Verdammt ich bin schwanger, was ist deine Ausrede?“

„Ich habe nur die Gunst der Stunde genutzt.“

Taro beobachtete seine Freunde, wenn er sie überhaupt noch so nennen konnte, verwirrt. Hallo, hier ging es eigentlich um ihn und nicht um sie. Er war wütend, er sollte sie anschreien nicht sie sich gegenseitig. Irgendwas lief hier gewaltig schief. Allerdings hatte es einige Unterhaltungswert und der Wolf spürte immer mehr wie seine Wut wich. Ja sie hatten ihn verraten, jeder weil er glaubte das Richtige zu machen. Das machte es nicht besser, doch keiner von ihnen hatte ihm damit ernsthaft schaden wollen. Er kannte immerhin Artemis Meinung über Cai, da war es verständlich das sie ihn weghaben wollte. Was Darian anging, nun er würde ihn wohl nie ganz verstehen, das tat Darian wahrscheinlich selbst nicht, aber er kannte ihn gut genug. Wenn sein Freund eine Gelegenheit witterte, schlug er zu und er gab nie seine Quellen bekannt. Natürlich das waren jetzt nur Ausreden die er sich selbst zusammenreimte, doch so konnte er sie besser verstehen. Denn die Realität sah nun einmal so aus, das er sie brauchte. Für seine Zukunft benötigte er Artemis die Mutter seines Kindes und Darian seinen Freund, dessen Spielzeug die Politik war. Auch wenn er in nächster Zeit sorgfältiger mit seinem Vertrauen umgehen würde änderte das nichts an den Tatsachen.



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