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Wolfsblut

von

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Titel: Wolfsblut

Teil: 76

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Taro war froh, als er sich wieder von dem Balkon zurückziehen konnte. Wie konnten sie nur so jubeln? Die Menge unter dem Balkon waren wie Schafe, die ihre eigene Schlachtung bejubelten. Doch was sollten sie sonst machen?

Das Wort ihres Anführers war Gesetz, wenn sie darüber murrten würde sich auch nichts daran ändern. Stattdessen jubelten sie darüber, um dem Ganzen einen positiven Anstrich zu geben. Leider war ihm das nicht vergönnt.

Er ging an den Ratsmitgliedern vorbei, die hinter dem Vorhang warteten. Venus und Darian ignorierte er.

„Taro.“

Nein, er würde Darians Worten sicher keine Aufmerksamkeit schenken. Er wollte im Moment nicht mit ihm reden. Dabei würden sicher Worte fallen, die er danach bereute.

Doch damit gab sich Darian nicht zufrieden. Er folgte ihm und riss ihn am Arm zurück. „Taro, wir müssen miteinander reden.“

Der Schwarzhaarige riss seinen Arm los. „Ich will aber nicht mit dir reden. Du bist mir in den Rücken gefallen Darian.“

„Was?“ Der Ältere sah ihn verwirrt an.

„In der Ratssitzung. Ich dachte du wolltest mir immer zur Seite stehen?“ Ja, er kam sich von seinem Freund verraten vor. Es war schlimm genug alleine auf verlorenen Posten zu stehen. Wenn einem dann noch der beste Freund in den Rücken fiel, schmerzte das.

„Soll ich dir zustimmen auch wenn du im Unrecht bist? Es geht hier nicht um dich und um deine Gefühle. Hier geht es um unser Rudel, das Rudel das du einmal erben wirst. Es ist deine Aufgabe in ihrem Sinne zu handeln, ich habe getan was das Beste für sie war. Du weißt das es die richtige Entscheidung war so zu handeln.“

Taro erwiderte den ernsten Blick seines Freundes. Darian hatte Recht und das wusste er auch. Er hatte das getan was er für das Beste hielt und das war richtig. Doch das änderte nichts an der Art wie er es gemacht hatte und das war es was für Taro zählte.

Ohne ein weiteres Wort ließ er Darian stehen und ging zu seinem Zimmer. Wütend warf er die Tür hinter sich ins Schloss. Verflucht, wie hatte es nur soweit kommen können? Er wusste das diese Entscheidung falsch war und gleichzeitig war sie auch richtig. Sie konnten nichts anderes machen als sich zu verteidigen. Doch Taro war sich nicht sicher ob das was notwendig war, auch gleichzeitig das Richtige war.

Es klopfte an der Tür, doch der Besucher hielt sich gar nicht damit auf eine Antwort abzuwarten, bevor er die Tür öffnete. Cai trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Was hast du dir dabei gedacht?“

Taro konnte verstehen warum er so aufgebracht war. Er lächelte unglücklich. „Willkommen im Club. Das versuche ich auch gerade herauszufinden.“

Das schien Cai den Wind aus den Segeln zu nehmen. Verwirrt sah er den Älteren nun an. Anscheinend hatte er nicht mit einer Zustimmung gerechnet. „Was?“

„Ich weiß nicht was die Anderen sich dabei gedacht haben. Meine Meinung wurde da draußen nicht verkündet.“ Taro machte eine vage Handbewegung Richtung Tür, doch es war klar was er damit meinte.

„Warum warst du dann da draußen? Wieso stellst du dich hinter eine Entscheidung, die du nicht befürwortest?“

So hatte das also ausgesehen? Taro hatte nie gewusst was es bedeutete, wenn er mit seinem Vater auf diesen Balkon trat und die anderen Wölfe zu ihm aufsahen. Diesmal gab es dafür aber einen guten Grund. „Um Einigkeit zu demonstrieren. Auch wenn ich anderer Meinung als mein Vater bin, bringt es nichts die restlichen Wölfe zu verunsichern. Sie müssen in den Krieg ziehen, daran lässt sich nichts ändern.“

„Warum? Was ist bei den Verhandlungen schief gelaufen? Ich bin sicher es ist nichts das sich nicht mit einer Erklärung lösen ließe. Mein Vater hat euch sicher nicht betrogen.“ Cai sah ihn fest in die Augen. Man merkte das er an die Unschuld seines Vaters glaubte.

Taro schüttelte den Kopf. „Das hat er auch nicht. Es war Elise, die uns betrogen hat. Sie hat uns die Jäger auf den Hals gehetzt und sich dabei auch noch amüsiert.“

Erschrocken sah Cai den Älteren an, bevor er langsam nickte. Wirklich überrascht schien er nicht zu sein. „Verstehe.

Aber das erklärt doch alles. Sie trägt die Schuld daran, nicht mein Vater. Deswegen könnt ihr den Vampiren doch nicht den Krieg erklären.“

Taro ballte die Hände zu Fäusten. Verstand er es nicht, oder wollte er es nicht verstehen? „Sei doch nicht so naiv Cai, das warst du bis jetzt auch nicht. Glaubst du wirklich wir brechen diesen Krieg von uns aus vom Zaun? Wir reagieren nur. Was glaubst du denn, was Elise deinem Vater erzählen wird? Sie hat ihren Begleiter töten lassen, während sie unschuldig neben ihm saß. Was glaubst du wie dein Vater unter solchen Umständen reagieren wird? Sag es mir Cai!“ Taro war bei jedem seiner Wörter lauter geworden. Was für eine Ironie. Es war das gleiche Gespräch wie zuvor mit Darian, nur hatten sich die Rollen neu verteilt. Nun verteidigte er den Krieg und Cai wollte es nicht verstehen. Jetzt verstand er auch warum Darian so wenig Verständnis für ihn aufgebracht hatte. Es gab nur diese Entscheidung, da spielte es keine Rolle ob sie richtig oder falsch war. Sie saßen in der Ecke und wurden von zwei Seiten bedroht, es gab nur die Möglichkeit sich zu verteidigen. Und weil sie die anderen Wölfe nicht verunsichern wollten, nannten sie es Krieg.

„Allerdings steht es dir frei zu deiner Familie zurückzukehren.“

Nun lächelte Cai spöttisch. „Sei du doch nicht naiv Taro. Glaubst du wirklich ich könnte nun noch zu meiner Familie zurück? Was macht das für einen Eindruck, wenn ich pünktlich zu Beginn des Krieges wieder bei den Vampiren auftauche? Wenn man mich nicht gleich wegsperrt, würde man mir trotzdem nie wieder trauen. Ich bin kein Feigling der sich mit eingezogenen Schwanz zu den Stärkeren trollt. Wenn, dann hätte ich früher gehen sollen, doch ich wollte ja unbedingt die Welt verändern.“

Der Jüngere seufzte resigniert.

Dieser letzte Satz verwunderte Taro nun doch. Wie meinte er das, die Welt verändern? Er war doch die ganze Zeit im Bau gewesen und viel getan hatte er hier wirklich nicht. Außer ihn regelmäßig zu demotivieren, darin war er wirklich gut. „Wie meinst du das? Wie wolltest du die Welt verändern?“

„Dieser Krieg.“ Cai machte eine knappe Handbewegung.

„Ich wollte ihn verhindern. Dadurch das ich hier blieb, hielt ich meinen Bruder in Schach. Seit ich hier bin, habt ihr im Rat der Vampire einen feurigen Fürsprecher. Krieg wurde von Elise schon seit dem Vorfall in St. Petersburg gefordert. Dadurch das Raidon sich gegen sie stellte, wurden ihre Pläne aufgehalten. Wie sich zeigte, findet sie allerdings immer einen Weg ihr Ziel zu erreichen.“

Misstrauisch runzelte Taro die Stirn. „Und woher weißt du das alles?“

Das konnte Cai doch nicht wissen, immerhin spielte sich das alles weit entfernt ab. Dafür bräuchte er einen Kontakt zu den Vampiren. Hatten sie hier etwa einen Spion? Doch das würde Taro keinem seiner Brüder zutrauen.

„Weil ich mit Raidon gesprochen habe. Ich war draußen und habe ihn getroffen, wenn ich wollte, könnte ich schon längst bei meiner Familie sein. Die Sicherheitsvorkehrungen hier sind keine Herausforderung.“ Cai sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, die klar machte das er bei den Wölfen mit nichts anderem gerechnet hatte.

Taro wusste das ihn diese Erkenntnis erschüttern sollte, doch das tat sie nicht. Viel eher war er zornig über diesen Vertrauensbruch, doch hätte er anders gehandelt? Als er bei den Vampiren gefangen war, hätte er wohl jede Chance zur Flucht genutzt. Nur wäre er nicht wieder zurückgekehrt, egal was die Konsequenzen gewesen wären. „Also habt ihr, Raidon und du, nur euer Spiel gespielt? Der Eine manipuliert die Vampire, der Andere die Wölfe?“

Kopfschüttelnd verneinte Cai diese Frage. „Nein, Raidon hat auf meine Anweisungen hin gehandelt. Wie gesagt ich wollte diesen Krieg verhindern, ich wollte helfen.“

„Natürlich.“ Taro wusste nicht was er sagen sollte. Er wollte den Jüngeren anschreien, beschimpfen und Vorwürfe machen, doch es ging nicht. Im Moment fühlte er sich einfach nur müde. Langsam war er es wirklich leid, immer wieder hinter oder übergangen zu werden.

„Geh Cai. Ich will dich im Moment wirklich nicht mehr sehen.“

Der Braunhaarige sah ihn einen Moment lang erschocken an, doch dann wand er sich um und verließ den Raum.

Seufzend setzte Taro sich auf das Bett. Es war wirklich ein langer Tag gewesen und es würde nicht besser sondern nur schlechter. Wie sollte er diese Sache nur regeln ohne das zu viele zu Schaden kamen? Gab es dafür eigentlich eine Möglichkeit? Wenn, dann kannte er sie nicht.



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