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The Forbidden Alchemist

von

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Ein ganz normaler Tag

Saikuron erwachte früh am Morgen, das Erste was er dachte, war, dass etwas fehlte. Verschlafen öffnete er sie Augen, wie er vermutet hatte war er alleine. Matt war schon aufgestanden, sein Teil des Bettes war leer und verwaist. Jedes Mal an einem solchen Morgen fühlte er sich verlassen. Er schlief mit einem wohligen Gefühl der Geborgenheit ein und erwachte meistens mit dem abgestandenen Gefühl der Einsamkeit, doch Matt weckte ihn auch absichtlich nicht. Er wusste das Saikuron ihn nicht gehen lassen würde, wäre er erst einmal wach und das konnte sich Matt nicht leisten, denn dann könnte er auch gleich aufhören zu arbeiten. Saikuron setzte sich auf und lauschte, nicht ein einziges Geräusch drang von unten hinauf. Resigniert seufzte er und ließ sich noch einmal in die weichen Kissen zurückfallen. Matt war offensichtlich schon weg, auch das hasste Saikuron. Seiner Ansicht nach arbeitete sein Freund viel zu viel.
 

Doch jetzt, wo er wach war, hielt er es nicht wesentlich länger im Bett aus. Schnell streifte er seine Sachen über und seine Füße fanden wie von alleine den Weg in die Küche. Wie an jedem dieser Morgende stand sein Frühstück abgedeckt auf dem Tisch, daneben ein Zettel auf dem meistens ein und dasselbe stand, nur immer wieder anders formuliert. „Einen wunderschönen guten Morgen, kleiner Langschläfer. Lass es dir schmecken und ich hoffe du hast einen schönen Tag. Matt“ Auf eine Art rührte es ihn, dass Matt sich diese Mühe jeden Morgen wieder machte, doch es regte ihn immer von neuem auf, das er das nie für Matt tun konnte, weil dieser irgendwie immer früher wach war als er. Manchmal zu dieser frühen Zeit kam ihm der Gedanke, einfach alle Vorgesetzten von Matt zu töten, damit er nicht mehr dauernd arbeitete, doch weil er wusste wie sauer und enttäuscht Matt dann von ihm wäre, ließ er es, denn es hätte ihnen beiden das Herz auf die ein oder andere Weise gebrochen.

Nachdem er sein Frühstück aufgegessen hatte, saß er da und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Er überlegte krampfhaft was er tun könnte, um die Zeit tot zu schlagen, doch immer wieder blieben seine Gedanken an Matt hängen. Verzweifelt und verärgert raufte er sich die silberweiße Mähne, die dadurch nur noch wirrer aussah. Er hielt es hier alleine einfach nicht aus, er musste Matt sehen, jetzt!

Wie ein Wirbelwind verließ Saikuron ohne weiteres Nachdenken das Haus. Seine Füße folgten seinem Herzen und so landete er letztendlich vor dem dritten Forschungslabor. Völlig außer Atem, weil er so schnell gerannt war, stand er davor, allerdings etwas versteckt am Rande einer Menschenmasse und beobachtete wie die Leute ein und aus gingen.
 

Matts Team war gerade zu einem mehr oder weniger neuem Projekt übergegangen. Hierbei versuchten sein Team und er verschiedene Tiere wieder zu beleben, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse vielleicht eines Tages bei Menschen anwenden zu können. Schon in der Vergangenheit hatten sie mit einigen Ansätzen versucht einen Menschen wieder zu beleben, jedoch hatte es verheerende Auswirkungen gehabt, weshalb sie diesen Ansatz sofort wieder verwarfen. Matt selbst, war aufgrund ihrer großen Anzahl glücklicherweise unbeschadet davon gekommen, doch ein guter Freund von ihm verlor dabei sein Leben. Noch heute fällt es Matt schwer, darüber zu reden, da er sich als leitende Instanz die Schuld an den Auswirkungen gab, obwohl ihm immer wieder gesagt wird, das ihn keine Schuld trifft. Sein Team vertraut ihm bedingungslos und um so was nicht zu wiederholen, fingen sie jetzt mit weniger gefährlichen Dingen an, die jedoch in etwa nach dem gleichen Prinzip verlaufen sollten.
 

Es war zwar ein eher kleiner Erfolg, doch seine Mitarbeiter freuten sich, als es ihnen endlich gelungen war einen kleinen Vogel ins leben zurückzuholen. Obwohl es lächerlich erschien, doch auf diesem Ansatz konnten sie weitere Transmutationen aufbauen, doch erst galt es jetzt den Vogel zu untersuchen auf eventuelle Auffälligkeiten, die vielleicht noch ausgemerzt werden mussten, ausfindig zu machen.

Als Matt dann gerade seinen Bericht zu dem gelungenen Experiment schreiben wollte, fiel ihm auf, dass er das Berichtsheft in seinem Büro hatte liegen lassen. Er entschuldigte sich für einen Moment und machte sich auf den Weg dieses zu holen.
 

Vor dem Büro blieb er stehen und kramte nach dem Schlüssel, anschließend öffnete er die Tür und trat ein. Als er keine fünf Schritte in dem Raum drin war, vernahm er das gedämpfte Schließen der Tür hinter sich. Überrascht und alles Grauen dieser Welt erwartend, drehte er sich langsam um, nichts ahnend was ihn gleich erwarten würde. Dann schwang seine Angst in Ärger um. An der Tür gelehnt stand doch tatsächlich Saikuron, sein Freund, aber auch derjenige der den westlichen Teil dieses Gebäudes völlig demoliert hatte und mit der Absicht gekommen war seinen Kollegen David zu töten. Er marschierte auf den größeren, freudig grinsenden Typen zu und holte tief und hörbar Luft. „Was zum Teufel machst du hier? Wenn dich jemand sieht! Wie oft habe ich dir schon gesagt du sollst nicht herkommen?!“, keifte Matt ihn an. Der Andere zog ihn völlig unbeeindruckt näher zu sich und presste seine Lippen auf Matts. Ihm ersten Moment gab er sich dem Kuss hin, doch dann setzte sein rationales Denken wieder ein und teilte ihm mit, dass das keine Entschuldigung für sein Auftreten hier war. Matt schob ihn bestimmt von sich, doch Saikuron schnappte sich Matts Arm und zog ihn wieder in seine Arme zurück und flüsterte ihm sogleich, „Ich habe dich vermisste und musste dich jetzt einfach sehen“, ins Ohr. Als er zu dem Größeren empor blickte hatte dieser wieder seinen reumütigen Blick aufgesetzt, der jedes Mal wieder Herz erweichend war.
 

Matt kannte diese Masche von Saikuron inzwischen und eigentlich sollte man meinen, das sie irgendwann nicht mehr zieht, aber dennoch verpuffte Matts Wut. „Du bist unverbesserlich“, murmelte er deswegen ergebend. Sofort tauchte ein breites Grinsen auf Saikurons Gesicht auf. „Also darf ich bleiben?“, fragte er, doch die Antwort erfolgte sofort mit einer Schärfe, die Matt nur selten verwendete, wenn er mit Saikuron sprach. „Nein, auf keinen Fall“, meinte er bestimmt und fügte erklärend hinzu, „Es wäre für keinen von uns hilfreich würde dich hier jemand entdecken, aber ich werde wohl dem Oberst Leutnant bitten mich auf irgendeine Mission zu schicken, weit weg von hier, dahin wo uns keiner kennt“, murmelte er genervt und wand sich geschickt aus Saikurons Armen, obwohl er gerne noch länger so nahe bei ihm verweilt wäre. „Am besten du gehst jetzt nach Hause und packst schon mal die Koffer“, schlug Matt vor, während er sich auf seinen Schreibtischstuhl sinken ließ und schnell etwas in ein kleines schwarzes Buch kritzelte. „Ich will aber bei dir bleiben“, schmollte Saikuron und nahm ihn von hinten in Beschlag, indem er seine Arme um ihn schlang und seinen Kopf auf dem des Kleineren ablegte. Dieser nahm Saikurons Hände in die seinen und drehte sich zu ihm um, zog ihn auf seinen Schoß und küsste ihn nun seinerseits. „Glaubst du mir geht es anders?“, fragte er vorwurfsvoll. Saikuron antwortete nicht, denn es war eine Frage auf die beide die Antwort kannten. „Aber vielleicht kann ich dich bestechen, mal sehn...“, meinte er plötzlich und überlegte, „Wie wäre es wenn ich dir heute Abend dein Lieblingsessen koche und na ja vielleicht...“ Matt grinste schelmisch. Saikuron verstand ihn auch ohne das er es aussprach und die Aufsicht darauf war schon ziemlich verführerisch. „hmm“, war die einzige Antwort die Matt von ihm bekam. Er strich ihm eine der silbrig-weißen Strähnen aus dem Gesicht und küsste ihn erneut, wobei er seine Hand zum Nacken des Größeren gleiten ließ. „Dann musst du jetzt aber einkaufen gehen, ja?“, flüsterte er anschließend. Letztendlich gab Saikuron nach und nickte. Daran merkte man doch schon wieder das Matt Saikuron inzwischen recht gut kannte, obwohl sie gerade mal einen Monat zusammen lebten, kam es ihm vor, als würden sie sich schon Jahre kennen und dennoch fand man immer wieder etwas Neues. Matt fasste um Saikuron herum und schrieb ein paar Sachen auf ein leeres Blatt Papier, welches er Saikuron dann zusammen mit etwas Geld in die Hand drückte.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür, beide erstarrten. „Dr. Roberts?“, fragte eine beiden bekannte Stimme. Sofort schob Matt Saikuron von seinem Schoß und bedeutete ihm hinter den Vorhängen zu verschwinden, was dieser auch sogleich tat, wohlbemerkt keinen Augenblick zu früh, denn ihm nächsten Moment kam David zur Tür herein. Matt lächelte etwas nervös und fragte: „Was gibt es David?“ Der Andere musterte ihn kurz etwas verwundert und sah sich um. „Sind sie alleine?“, fragte David irritiert. Matt versuchte ruhig zu bleiben, aber eigentlich wurde er nur noch nervöser, denn wie sollte er es erklären, wenn ausgerechnet David Saikuron entdeckte? „Natürlich, ich mein wer sollte denn sonst noch hier sein?“, fragte er deshalb. Noch einmal wanderte der Blick von Dr. Grant durch den Raum, Matt Herz schien unglaublich laut zu schlagen und er war der Meinung das vielleicht alleine das reichte, um sie zu verraten. Glücklichweise zuckte David dann mit den Schultern und meinte nur: „Ich dachte ich hätte dich mit jemandem reden gehört, aber das muss wohl Einbildung gewesen sein. Eigentlich wollte ich nur sehen wo du solange bleibst, immerhin meintest du, du kommst gleich wieder“ Matt fiel wirklich ein Stein vom Herzen . „Ich komme“, meinte er kurz und schnappte sich das kleine schwarze Buch, welches ihm als Berichtsheft diente und verließ zusammen mir Dr. Grant sein Büro. Um Saikuron machte er sich keine weiteren Sorgen, er hatte die Tür zwar wieder abgeschlossen, aber immerhin war sein Freund auch irgendwie reingekommen, sicherlich würde er auf demselben Weg wieder hinaus gelangen.
 

Ich machte heute extra etwas früher Schluss um dem Oberst Leutnant noch einen Besuch abzustatten. Letztendlich würde uns beiden etwas Zweisamkeit nicht schaden und außerdem konnte ich es nicht riskieren, dass Saikuron noch mal im dritten Forschungslabor auftauchte, denn vielleicht würde es bei nächsten Mal nicht so glimpflich ausgehen wie heute. Ich lief den Weg zum Hauptquartier zu Fuß, immerhin war es nicht sonderlich weit. Außerdem hatte ich dann noch einen Augenblick länger Zeit mir eine passende Ausrede zurecht zu legen, um zu erklären wieso ich weg wollte. Mir kam die Strecke vom Labor zum Hauptquartier heute viel zu kurz vor, denn mir war bis dahin noch keine wirklich plausible Erklärung eingefallen. Resigniert seufzte ich und war schon dabei die Treppen zu dem Hauptsitz des Militär hochzusteigen. „Oh Dr. Roberts sie sind es. Sie wollen sicherlich zu Oberst Leutnant Mustang nicht wahr?“, fragte der Wachposten draußen. Er kannte mich inzwischen recht gut, da ich normalerweise immer mal wieder vorbeigeschneit kam. Ich nickte auf seine Frage. „Verstehe, der Oberst müsste jetzt eigentlich in seinem Büro sein“, erklärte der Wachposten und ich ging weiter, die Treppen hoch in den zweiten Stock wo sich besagtes Büro befand. Kurz stand ich noch unschlüssig davor, allerdings war der Oberst auch kein Unmensch, deswegen war ich davon überzeugt das es schon irgendwie schief gehen würde. Ich klopfte einmal und wurde auch sofort hereingebeten. „Doktor Matthew Roberts, was verschafft mir die Ehre?“, fragte der Oberst kaum das ich zur Tür herein war. Ich grinste. „Ach na ja ich dachte es könnte nicht schaden wieder mal vorbei zu kommen und bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich mal meine Berichte vorbeibringen und fragen ob es in letzter Zeit wieder irgendwas Neues gibt, was vielleicht für mich von Interesse sein könnte?“, fragte ich während ich direkt auf Mustangs Schreibtisch zusteuerte und einen kleinen Stapel Berichte vor ihn legte. „An welche Art von Neuigkeiten hatten sie denn gedacht Doktor?“, fragte Mustang neugierig, da es eher etwas seltener war, das ich ihn nach Neuigkeiten fragte, meistens wartete ich einfach bis er mir wichtige Dinge von selbst erzählte. „Ich weiß nicht, deswegen frag ich ja, Herr Oberst“, versuchte ich seine Aufmerksamkeit wieder auf meine eigentlich Frage zu lenken. „Leutnant Hawkeye ist ihnen etwas bekannt?“, fragte er eine blonde Frau hinter sich. Diese dachte kurz nach. „Berichten zufolge sollen am Rande von East City mysteriöse rote Steine aufgetaucht sein, aber ich weiß nicht ob das etwas für sie wäre Doktor?“, meinte sie immer noch nachdenklich.
 

„Ach was...“, setzte ich gerade an, als mein Blick zum Fenster glitt, weil sich dort etwas bewegt hatte. Mein Herz begann zu rasen, teils aufgrund der erneut aufkommenden Wut und teils aus Nervosität. Saikuron hing Kopfüber von einem großen Ast herunter, direkt vor dem Fenster des Oberst und winkte. Die silber-weiße Mähne leuchtete auffällig zwischen dem Grün der Blätter. Mir war nicht direkt aufgefallen, dass ich so aus dem Fenster gestarrt hatte, dass selbst der Oberst jetzt fast im Begriff war den Kopf ebenfalls in Richtung Fenster zu drehen. Ich knallte meine flachen Hände lautstark auf die Schreibtischoberfläche des Oberst, um dessen Aufmerksamkeit wieder auf mich zu richten. „Herr Oberst Leutnant, bitte lassen sie mich das überprüfen, es könnte vielleicht wichtig sein“, bat ich ihn wohl etwas zu hysterisch. Der Kopf von Mustang zuckte ruckartig zurück zu mir. Er schien völlig verblüfft über diese Eindringlichkeit mit der ich ihn darum bat, da ich sonst ein eher unaufdringlicher, ruhiger Mensch war. Er schaute mich kurz etwas verwundert an, bevor er Grinste. „Was ist los Matt? Irgendwelche Probleme? Vielleicht mit einer Frau?“, spekulierte Mustang. Ich lachte kurz bewusst gekünstelt bevor ich scheinbar ergebend meinte : „Ja sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, Herr Oberst.“ Der Oberst nickte verständnisvoll und Leutnant Hawkeye rollte mit den Augen. „Und verraten sie mir auch Einzelheiten, Herr Doktor, vielleicht eine Kollegin von ihnen?“, fragte Mustang nur all zu neugierig und Leutnant Hawkeye fasste sich schon an den Kopf. Mein Blick glitt kurz wieder zum Fenster, während ich abwinkte und erklärend hinzu fügte: „Ich möchte jetzt wirklich ungern darüber sprechen, alles was ich im Moment will ist, möglichst weit weg von Central City.“

Zu meiner Erleichterung war Saikuron zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu sehen, jedenfalls nicht aus meinem Blickwinkel. „Na ja vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt Herr Doktor?“, fragte er hoffnungsvoll. Ich lächelte etwas nervös und meinte nur kurz angebunden: „Vielleicht“ Damit schien er sich dann glücklicherweise erst einmal zufrieden zu geben, aber mir graulte es ehrlich gesagt schon vor diesem Gespräch. „Hiermit erteile ich ihnen jetzt auf jeden Fall offizielle den Auftrag mehr über diese mysteriösen roten Steine in East City in Erfahrung zu bringen“, sagte Oberst Mustang, bevor er fragte, „wollen sie vielleicht noch jemanden zur Begleitung mitnehmen? Mayor ...“ Viel weiter kam er nicht, da ich wieder abwinkte und fast vorwurfsvoll hinzufügte: „Vertrauen sie mir wirklich so wenig Oberst Mustang? Sie wissen doch ich bin ein Staatsalchemist, ich komme sehr gut alleine zurecht und wenn sie mich jetzt vielleicht entschuldigen würden, ich muss mich auf die morgige Reise vorbereiten. Auf Wiedersehen.“ Noch bevor er ein einziges, weiteres Wort sagen konnte, war ich schon zur Tür raus. Verdammt wütend stapfte ich um das Gebäude herum, doch als ich unter dem Baum stand, auf dem Saikuron gesessen hatte, war er nicht auffindbar.

Vielleicht war er schon nach Hause gegangen? Auf jeden Fall machte ich mich jetzt auf den Weg dort hin, denn selbst wenn Saikuron nicht da wäre würde er doch früher oder später auftauchen und dann konnte er sich auf gewaltigen Ärger gefasst machen. Mich doch tatsächlich zwei Mal an einem Tag in solch prekäre Situationen zu bringen, so was fiel wirklich nur ihm ein.
 

Gut eine viertel Stunde später war ich zu Hause angekommen und immer noch war ich fest entschlossen Saikuron erst mal den Hals umzudrehen, sobald ich ihn in meine Finger bekam. Sobald ich aufgeschlossen hatte riss ich die Tür regelrecht auf. Sofort tauchte ein Kopf aus der Küche auf, denn ich jedoch durch meinen vernichtenden Blick glich wieder in die Küche verschwinden ließ. Lautstark schmiss ich meine Arbeitstasche neben die Treppe und rauschte in die Küche. Saikuron stand weit Weg von der Tür hinter dem Küchentisch, sodass dieser genau zwischen ihm und mir war. Während er mich mit seinem typischen Grinsen begrüßte feuerte ich regelrecht kleine Blitze auf ihn ab, die jedoch völlig achtlos an ihm abzuprallen schienen. „Du bringst mich eines Tages noch um den Verstand“, meckerte ich vorwurfsvoll. Er schaute mich völlig unschuldig an, als wisse er von nicht. „Komm mir jetzt nicht wieder mit der Nummer, du weißt ganz genau wovon ich rede“, warnte ich ihn. „Ach komm schon das war doch lustig“, meinte er wieder grinsend. „ Ach ja meinst du? Gut, dann erzähle ich dir noch was lustiges, du wirst heute auf der Couch schlafen“, drohte ich ihm. Doch er zog nur eine Augenbraue hoch und sah mich abschätzend an. „Das glaubst du doch wohl selber nicht“, fragte er immer noch völlig ungerührt. „Klar und wenn ich dich eigenhändig an das Ding anketten muss“, fauchte ich. „Dazu müsstest du mich ja erst mal fangen“, reizte er mich weiter und das war der Moment in dem mir der Geduldsfaden platzte und ich auch ihn zurannte. Ich war so verdammt wütend, das es mir auch völlig egal war, das ich den ein oder anderen Stuhl umkippte während ich um den Tisch rannte, doch er blieb natürlich nicht einfach stehen, auch er rannte um den Tisch und nun aus der Küche raus, rüber ins Wohnzimmer. Nachdem ich wieder um den Tisch rumgerannt war folgte ich ihm. Als ich ins Wohnzimmer kam grinste er mich immer noch an während er hinter besagter Couch stand. Ohne Rücksicht auf Verluste steuerte ich direkt auf die Couch zu und sprang herüber, da hätte ich ihn schon fast gehabt, doch er war mir um ein paar Zentimeter entkommen. Das machte mich nur noch wütender. „Bleib sofort stehen, Sai“, brüllte ich wütend, während ich ihn weiter verfolgte. „Sicherlich“, meinte er ironisch.
 

Irgendwann als wir schon durchs halbe Haus gefegt waren, standen wir uns schwer atmend gegenüber. Es gab für ihn kein Entkommen mehr, da er in einer Ecke vor einem meiner vielen Bücherregale stand. „Jetzt hab ich dich“, meinte ich triumphierend und überbrückte die letzten paar Meter zwischen uns, doch wie ich es erwartet hatte versuchte er an der Seite durchzubrechen und mir letztendlich doch wieder zu entkommen, doch ich bekam noch sein Handgelenk zu fassen und zog ihn mit einem übermäßigen Schwung zurück zu mir, doch dabei fiel er zu Boden und riss mich mit und zu allem Überfluss stiegen wir so ungünstig gegen das Bücherregal das dieses auf uns viel und uns unter einem Berg aus Büchern begrub. Saikuron stöhnte unter mir schmerzhaft auf und beschwerte sich sogleich: „Du solltest dir wirklich leichtere Lektüre zulegen.“ „Vielleicht hast du Recht“, murmelte ich während ich mich aufsetzte und mir den schmerzenden Kopf rieb. Und ich bekam fast noch mehr Kopfschmerzen, als ich das Chaos um uns herum sah. „Ich schätzte wir sollten wohl erst mal aufräumen“, schlug ich vor und erhob mich. Auch er blickte sich kurz um und nickte dann zustimmend. Ich half ihm auf, aber hielt ihn einen Moment länger fest als nötig. „Damit ist diese Sache, aber lange noch nicht aus dem Weg geräumt, klar“, verdeutlichte ich und anschließend stellten wir das Bücherregal wieder auf seinen Platz und begannen die verstreuten Bücher hinein zu räumen.

Als ich gerade das letzte Buch aufheben wollte, fiel etwas heraus. Ich bückte mich noch einmal und hob es auf. Es war ein Foto von Saikuron und mir, wo man deutlich sah, das wir einander noch nicht sonderlich lange kannten. Ich lächelte und hielt es ihm unter die Nase. „Hier schau mal, erinnerst du dich noch daran?“, fragte ich ihn und stellte nebenbei das Buch zurück ins Regal. Er überlegte kurz bevor er nickte. „Ja doch glaub schon, das war ein paar Tage nach unserem ersten Treffen, oh mein Gott erinnerst du dich noch daran?“, fragte er kopfschüttelnd. „Wie könnte ich das je vergessen?“, beantwortete ich seine Frage mit einer Gegenfrage.



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