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HP Die nächste Generation

Die Ringe der Gründer
von

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Ein Patronus

„Immer dieses Quidditch...“, murmelte Madam Pomfrey.
 

„Dein Vater war hier quasi Stammgast, es ist kein Jahr vergangen, in dem er nicht mindestens einmal hier war...und meistens natürlich wegen Quidditch... aber du hast Glück, dein Arm ist nur gebrochen, das ist in Sekunden wieder heil...zum Glück war ja kein unqualifizierter Lehrer da...dein Vater musste in einer schmerzvollen Nacht sich alle Knochen in einem Arm nachwachsen lassen, wegen diesem Idiot... so, jetzt trink das hier noch aus und bleib noch 15 Minuten ruhig sitzen, dann darfst du gehen...“

Immer noch murmelnd wuselte sie aus dem Zimmer.
 

Ein warmes Kribbeln, wie von einem Schwarm Ameisen breitete sich von der Mitte von Albus Rückens langsam in Richtung seines linken Handgelenkes aus. Der Schwarm wurde zu einem Riesenschwarm und schließlich: PIEKS!
 

Ein stechender Schmerz! Vor Schreck ließ er das Glas, das er noch immer in der Hand hielt, fallen. In dem Glas befand sich noch ein Rest des Heilzaubertrankes. Grüne Tropfen breiteten sich auf dem Boden aus, als das Glas zersprang. Scorpius und Rose schauten Albus und die Scherben entsetzt an. Ihre Blicke wechselten wie beim Beobachten des Quaffels beim Quidditch, von Albus zu den Tropfen, und wieder zu Albus. Dessen Gesicht war immer noch schmerzverzehrt, und nicht minder erschreckt als das seiner beiden Freunde.
 

Aus den grünen Tropfen am Boden entwickelten sich nebelige Schwaden, die langsam gen Decke des Krankenflügels stiegen. Rose flüsterte: „Wir müssen Madam Pompfrey holen.“ - doch die Jungs brachten sie gleichzeitig durch ein pointiertes „Schhhh!“ zum Schweigen.
 

Sie hatten die Schwaden weiter beobachtet. Sie schienen figürlicher als zuvor. Langsam entstand ein grünliches Reh. Dieses Tier schritt schwebend durchs Krankenzimmer.

Albus Severus erinnerte sich an eine Geschichte, die sein Vater ihn über den mutigsten Zauberer der Welt erzählt hatte - über den Mann, dem Albus Severus seinen zweiten Vornamen verdankte. Severus Snape hatte zu seinen Lebzeiten einen Patronus in Form eines Rehs gehabt.
 

Das grüne Reh schaute den drei Kindern nacheinander in die Augen, als wollte er ihnen etwas mitteilen. Albus fühlte sich zu diesen Augen hingezogen. Er hatte blindes Vertrauen zu diesem Wesen und war bereit alles zu tun, um in seiner Nähe zu bleiben. Rose und Scorpius ging es ebenso.
 

Albus und Scorpius fühlten Wärme in ihren Hosentaschen aufsteigen. Als sie beide unwillkürlich und gleichzeitig nachfühlten zogen sie ihre Ringe aus den Taschen, die jetzt ganz warm waren und bläulich leuchteten. Scorpius und Albus sahen sich fragend an. Doch es blieb ihnen keine Zeit lange nachzudenken, denn der Geiß schwebte in Richtung Tür und wurde immer schneller.
 

Albus und Scorpius stopften sich ihre Ringe schnell wieder in die Hosentaschen, und die Drei liefen ohne nachzudenken hinter dem Geist her. Albus hatte selbst den stechenden Schmerz in seinem rechten Arm völlig vergessen. Sie stürmten zu dritt hinter dem merkwürdigen Reh hinterher.
 

Madam Pompfrey wunderte sich über den plötzlichen Lärm auf dem sonst so ruhigen Krankenflügel und sah die Drei um die Ecke verschwinden. Kopfschüttelnd fragte sie sich, wie man so unvernünftig sein könne, nur zehn Minuten nach der Einnahme von Bonusbom, der leichteren Variante des Skelegro schon wieder rumzurennen.
 

Hatte sie diesem Potterjungen nicht zu verstehen gegeben, dass er noch ein wenig sitzen bleiben musste? Andererseits... wenn man bedachte, wessen Spross er war, brauchte man sich auch nicht zu wundern.
 

Ginny und Harry, dachte sie bei sich, waren ja weise Albus Dumbledore, auch keine ruhigen Gemüter gewesen. Madam Pompfrey hing noch ein wenig ihren Erinnerungen an die Zeit vor 20 Jahren nach, als Harry Potter und seine Freunde ihre Krankenstation für ihren Geschmack ein wenig zu häufig besucht hatten. Dann ging sie wieder in das Krankenzimmer zurück in dem die Sechstklässlerin Hulda Hufflepuff nun schon seit Wochen mit einem eigenartigen Ausschlag lag. Ihr Ausschlag schwoll täglich so stark an, dass sie sich kaum mehr bewegen konnte vor lauter dicken Beulen.
 

Hulda litt sehr darunter, da sie sonst ein sehr hübsches Mädchen war. Madam Pompfrey wollte es heute mit Murtlap-Essenz versuchen.
 

Scorpius, Albus und Rose folgten immer noch dem merkwürdigen Reh. Er führte sie viele Stufen hinab, über das undurchsichtige Treppengewirr von Hogwarts. Je tiefer sie kamen, desto mehr schwand das Licht, sie mussten in den Kellergewölben sein, denn von dem hellen Sonnenlicht das die oberen Etagen der Schule durchflutete, war hier nichts mehr zu spüren. Das grüne Reh, welches sie bis hierher geführt hatte, begann durchsichtiger zu werden. Scorpius rief: „Tu was Albus, er verschwindet!“
 

Doch was sollte Albus tun? Er wusste ja nicht einmal, wer oder was das war! Wäre doch nur sein Vater Harry hier! Albus wünschte er hätte bei den Erzählung über Severus den Älteren besser zugehört... oder war das nur Zufall? Wie viele Reherscheinungen gab es in England? Was bedeuten sie? Was und Warum dieses grünliche Wesen, das einem Patronus ähnelte aber doch so uneins war?
 

Mittlerweile war das Reh nur noch als leichtes leuchtendes Schimmern auszumachen, und dann verschwand er gänzlich und mit ihm die einzige Lichtquelle in den unterirdischen Kellern von Hogwarts.
 

„Lumos“, flüsterte Rose und ihr Zauberstab leuchtete auf. Scorpius und Albus taten es ihr nach und im Licht ihrer Zauberstäbe versuchten sie sich zu orientieren. Sie waren ganz in der Nähe des Kellergewölbes, das als Unterrichtslokal für Zaubertränke verwendet wurde. Was taten sie hier? Warum hatte das grüne Reh sie hergeführt? Was war das Reh? Wo kam es her? Sie diskutierten diese Fragen laut und heftig im Lichte ihres Zauberstabes. Rose sagte zum wiederholten Male: „Ich möchte mal wissen, warum gerade hier? Warum sind wir gerade hier?“
 

Da sagte eine kalte Stimme aus der Ecke leise aber sehr eindringlich: „Ja, das möchte ich auch wissen! Mr. Potter, Mrs. Potter, Mr. Malfoy? Was haben drei Erstklässler wie Sie am Wochenende während der Siegesfeier des Quidditchturniers im Keller verloren?“

„Wir... äh... jaa... ähm…“

Wie sollten sie das nur erklären?
 

„Ich habe das Gefühl dass Sie etwas verheimlichen. Das habe ich nicht so gerne, zumal an einem Tag, an dem mir Murtus Munga aus meinem Zutatenschrank entwendet wurde. Können Sie mir jetzt bitte erklären, was Sie hier tun?!“

Albus begann zaghaft: „Ein grünes Reh... war hier unten...“

Doch er wurde barsch unterbrochen.
 

„Ein Reh? Mr. Potter, ich habe schon eine etwas Geistreichere Antwort erwartet... Also wollen Sie mir jetzt bitte die Wahrheit sagen, oder ziehen Sie Strafarbeit am morgigen freien Tag ganztägig vor? Murtus Munga ist außerordentlich wertvoll und ich erwarte, dass Sie es mir zurück bringen!“
 

Da den Dreien eine Erklärung, die Prof Pale akzeptieren würde, fehlte, wurden sie für den nächsten Morgen um acht Uhr in sein Büro einbestellt, und nach dem Abzug von 50 Punkten pro Kopf auf dem direkten Weg in den Gryffindorgemeinschaftsraum geschickt. Sie stiegen die Treppen wieder hinauf und redeten über das gerade Erlebte. Scorpius ärgerte sich maßlos, dass Prof. Pale ausgerechnet in diesem Moment auftauchte.
 

„So ein Pech. Sowas kann auch nur uns passieren! Wo wir doch gar nichts gemacht haben. Und die Geschichte vom Reh... die war doch wahr! Als ob WIR Murtus Munga stehlen würden. Ich weiß noch nicht mal was das ist... Echt nervig dieser Pale. Und Morgen unseren freien Tag mit Strafarbeiten im Keller verbringen. Ich würde lieber am See sitzen. Oder einen vielleicht letzten Schneespaziergang machen. Was sind wir nur für Pechvögel!“
 

„Hör auf rumzumosern!“, fuhr Albus ihn an. Scorpius antwortete nicht darauf sondern funkelte nur böse. Auf ihrem Weg nach oben kamen sie an den Stundengläsern vorbei und ein Blick darauf senkte die Stimmung der Drei noch mehr. Gryffindors, die heute früh noch führend waren, waren jetzt absolutes Schlusslicht. Rose biss sich auf die Lippen - was würden ihre Hauskollegen von ihnen denken, dass sie es geschafft hatten an einem einzigen Nachmittag 150 Hauspunkte zu verlieren?
 

Jeder mit düsteren Gedanken beladen setzten sie ihren Weg fort. Scorpius und Albus schauten sich nicht mehr an. Als sie vor der fetten Dame standen schlug Rose sich an die Stirn.
 

„Das ich daran nicht früher gedacht habe! Natürlich! Murtus Munga! Ich muss schnell in die Bibliothek - wenn das stimmt!“, und weg war sie. Scorpius rief ihr noch hinterher: „Machs bloß nicht noch schlimmer! Eine weitere Strafarbeit für das Unterlassen von Pales Forderung fehlte uns grade noch!“
 

Doch Rose war schon um die Ecke und hörte nicht mehr zu. Albus gab Scorpius zwar im Innersten Recht, aber da er noch immer sauer war, schaute er nur grimmig nach vorne, murmelte das Passwort zur Fetten Dame gewandt und stieg durch das Porträtloch in den Gemeinschaftraum, gefolgt von Scorpius.



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