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Pugna infinita

Der endlose Kampf der Fabelwesen
von

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Wie alles begann

Die Fenster waren von Tau beschlagen und draußen ging die Morgensonne auf.

Die erste Stunde hatte bereits begonnen, wir hatten Geschichte, mein Lieblingsfach.

Wir behandelten gerade das 13. Jahrhundert und Herr Narheim

las uns eine berühmte Sage über einen Jahrhunderte andauernden Krieg aus einem steinalten Buch vor.

Es ist der stolz dieser Akademie und ich wettete, es sei ein Vermögen wert.

Dort ging es um einen Krieg zwischen Werwölfen und bedeutenden Elfenclans, er soll im alten Wald am anderen Ende der Stadt stattgefunden haben.

Es hieße, es wäre bis heute zu keinem Sieger unter den Fabelwesen gekommen.

Die meisten glaubten dieser uralten Sage nicht, es sei bloß ein Mythos, der unseren Wald einwenig hervorheben sollte, und hörten unserem Lehrer kaum noch zu.

Doch mir gefielen die alten Geschichten und Fabelwesen, weshalb ich fleißig mitschrieb.
 

„Der Kampf vollzog sich über zweihundert Jahre und er war gnadenlos.

Mehr als tausend Köpfe rollten.“

„Wer genau begann der Krieg?“ fragte eine leicht streberhaft wirkende Mitschülerin aus der ersten Reihe.

„Das ist eine gute Frage, aber leider kann ich dir darauf keine Antwort geben, denn ich weiß es nicht.“

„Sie wissen es nicht?! Was steht in diesem dämlichen Buch überhaupt drin?“

„Genau, das Thema ist doch voll öde!“

Riefen zwei Jungs in die Klasse, während sie sich still über mein Interesse lustig machten.

Ihrem Anschein nach zu urteilen, sind es typische Kerle, die sich in ihrer Freizeit bloß mit skaten und erfolgslosen Flirtversuchen beschäftigten.
 

Mir ging so was extrem auf die Nerven. Ich war eher für wenige Interessen bekannt.

Außerdem war ich eher der Einzelgänger, weshalb ich mich nicht gut um viele verstreute Freundschaften kümmern konnte und deshalb nur wenige, aber dafür gute Freunde hatte.

Wie zum Beispiel Lucy, mit der ich mich am Besten verstand. Sie wusste wie ich tickte und nahm mir mein offensichtliches Desinteresse an Jungs und typischem Mädchengetue nicht übel. Lucy war immer sehr freundlich anderen gegenüber und wusste erschreckend gut über das menschliche Wesen bescheid. Daher erkannte sie sofort die Leute, welche oberflächlich waren, wenn sie nur mit ihnen sprach. Sie teilte nicht unbedingt jeder meiner wenigen Vorlieben, jedoch konnte ich mich mit ihr gut über derartiges unterhalten.
 

„Das Thema ist nicht voll öde, wie ihr es sagt, es ist eine außerordentlich spannende Geschichte! Der Grund, weshalb unsere Kleinstadt so berühmt ist!

Und außerdem steht es im Lehrplan. Also reißt euch zusammen, setzt euch gerade hin und hört mir weiter zu!“ betonte Herr Narheim mit leicht angeschlagenen Nerven.

Er räusperte sich.

„Wisst ihr was? Ich habe mir mit dem Schuldirektor ein Experiment ausgedacht.“

Ich bemerkte, wie die ganze Klasse plötzlich zuhörte. Das leise Hintergrundgetuschel endete und alle sahen nach vorne.

„Ein Experiment, Herr Narheim? Was denn für ein Experiment?“

Fragte Lucy verwirrt. Jeder wusste, dass Geschichte eines der langweiligsten Fächer sein kann, da so gut wie nur Theorie behandelt wurde. Da erregte der Vorschlag Experiment doch aufsehen in der Klasse.

„Ja ganz recht, ein Experiment. Ich möchte, dass ihr euch ernsthaft mit der berühmten Sage des Silva-Waldes auseinandersetzt. Ein Versuch dieser Art wurde noch nie von einer Schule durchgeführt. Es darf euch also eine Ehre sein, die ersten zu sein, die dieses Vorhaben durchführen werden!“ Der Lehrer fing an zu lachen.

Während er das sagte, machte er wieder seine komischen Gesichtszüge, indem er seine Augen weit aufriss, seine Nasenlöcher sich blähten und er seine Mundwinkel übertrieben verzog.

Ich wusste schon immer, dass dieser Lehrer einen an der Klatsche hat, also stützte ich mein Kopf auf meinen Arm und verdrehte die Augen. Lucy lachte bloß und stieß mir ihren Ellenbogen sanft in die Rippen.
 

„Also, lasst es mich euch erklären. Wir werden gemeinsam in den Silva-Wald fahren und dort selbst nach Hinweisen, Beweisen, oder Ähnliches, die auf die Existenz dieser Fabelwesen schließen könnten, suchen. Da wir dies professionell machen wollen, werden ein oder zwei Tage nicht ausreichen, also werden wir für mehrere Tage dort im Wald übernachten.“

Ich sah, wie die ganze Klasse die Augen aufriss und einige sogar anfingen zu protestieren.

„Aber wo sollen wir denn da schlafen? In einem Zelt? Es ist Winter! Wir werden erfrieren!“

Shiva. Sie war schon immer empfindlich was Unterkünfte oder Hygiene angeht.

Auf Klassenfahrten nahm sie sich immer eigenes Bettzeug mit und reinigte die Toiletten immer vorher, bevor sie diese benutzte. Sie war sehr penibel. Manchmal wünschte ich mir einfach nur, dass sie irgendwann mal einen riesigen Eimer Schlamm auf den Kopf bekommt.

Bei dem Gedanken kicherte ich.
 

Herr Narheim verdrehte die Augen.

„Wir werden natürlich in der alten Villa in Mittelpunkt des Waldes hausen! Ich hab nämlich auch keine Lust zwei Wochen in einem Zelt zu schlafen.“

„Zwei Wochen?!“ rief fast die gesamte Klasse im Chor.

„Ja zwei Wochen. Wir wollen doch zu einem ordentlichen Ergebnis kommen, oder?“

Der Lehrer lächelte. Ich fragte mich bloß, wo er denn den Schlüssel für die alte Villa herkriegen wollte. Naja, mehr als die Hälfte der Schüler wusste wahrscheinlich nicht einmal, dass es dort überhaupt eine Villa gab.

Trotzdem fragte ich nicht nach, ich hatte nämlich keine Lust auf unwichtige Diskussionen.
 

„Hier auf diesem Zettel stehen alle Informationen über den Ausflug und auch welche Kosten jeder tragen wird. Wir müssen nämlich die Verpflegung selbst organisieren, da das Haus schon lange leer steht und das ja keine gewöhnliche Herberge ist.“

Er gab uns jedem einen bedruckten Zettel, den wir unseren Eltern zu Hause abgeben sollten.

„Es geht nächsten Monat los, wir fahren mit dem Bus, den ich organisieren werde.

Noch irgendwelche Fragen?“

Ja, ich hatte eine, aber ich stellte sie wieder nicht. Was erwartete er denn da zu finden? Fußspuren? Fingerabdrücke? Oder sogar Kampfwerkzeuge?

Ich glaubte kaum, dass wir so etwas dort finden würden. Aber interessieren würde es mich schon…ich mochte Werwölfe und auch Elfen. Aber was war mit den Vampiren?

Sie wurden nirgendwo erwähnt, geschweige denn auf Bildern dargestellt.

Schließlich waren sie doch die größten Feinde von den Werwölfen und der Elfenclans. Insgeheim jedoch, hoffte ich wirklich auf irgendwelche Hinweise auf diesen Krieg zu stoßen.
 

Es klingelte, die Stunde war vorbei und wir gingen in die Pause.

Ich hätte auf die Minute genau vorhersagen können, wann Lucy anfangen würde, mit mir über die letzte diskutieren zu wollen.

„Herr Narheim will doch tatsächlich mit uns in den alten Silva-Wald fahren und dort Untersuchungen über einen alten Krieg der Fabelwesen durchführen! Ich kann nicht glauben, was er sich jetzt schon wieder ausgedacht hat! Der Kerl ist doch echt verrückt.“

Ich lachte bloß, mir war irgendwie nicht nach reden.

Ich hatte so ein komisches Gefühl, dass wir nicht vielleicht doch auf irgendwas stoßen würden… und wenn es auch nur alte Ritzereien in Baumstümpfe sein würden.

Ich dachte den ganzen Tag über unseren baldigen Ausflug nach und fühlte irgendwie so etwas wie Vorfreude. Vielleicht würde ich ja sogar einen echten Werwolf treffen!

Ich lachte innerlich und verdrängte den Gedanken. Ich hatte wirklich zu viel Fantasie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AlecManderley
2009-12-02T19:20:28+00:00 02.12.2009 20:20
Ich bin die erste!!!
*freu*
nen paar fehler sind drin so rechtschreibmäßig.
aber die idee gefällt mir!
Freu mich schon weiter zu lesen!!! ^^


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