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Hoffnungsträger

von

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Maria ging vorsichtig einen Schritt auf den seltsamen Mann mit den langen schwarzen Haaren zu, der mitten in der Nacht geläutet hatte."Sir", sagte sie mit vorsichtiger Stimme:"Wie kann ich Ihnen helfen?". Der Mann hob langsam den Kopf, dann lächelte er kalt:"Ein Quartier für die Nacht, wenn es Ihnen nichts ausmacht." Maria musterte den fremden verwirrt, er trug einen langen schwarzen Umhang, eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd, zu seinen Füßen schien sich etwas zu bewegen, es wirkte wie Nebel, doch sie konnte es in der Dunkelheit nicht erkennen. "Sir, es ist 2 Uhr nachts, zwei Straßen weiter befindet sich eine Pension, wieso läuten Sie hier?", Maria schluckte, nach ihrem empfinden war es sehr mutig so mit dem Fremden zu reden, zu mutig befürchtete sie. Doch der Fremde lächelte weiter und sagte mit ruhiger Stimme:" Nun, Miss, ich sah diese wunderschöne Villa und hoffte, dass auch ein armer Mann wie ich einmal in so einem Haus übernachten könne. Außerdem habe ich kein Geld, um in einer Pension zu übernachten. Ich kann nur auf nette Menschen, wie Sie hoffentlich einer sind, vertrauen und hoffen aufgenommen zu werden, nur für eine Nacht." Maria wurde ein wenig nervös, noch einmal würde sie nicht den Mut aufbringen dem Fremden zu hinterfragen, zumal plötzlich eine fremde Kälte in ihre Glieder kroch. Sie nickte langsam und sagte:" Nun gut Sir, treten Sie ein, es wir kalt, ich werde Ihnen noch etwas Suppe, die von gestern Abend übrig ist, warm machen. Aber Sie bleiben nur diese Nacht." Der Fremde lächelte nun ein ehrlicheres Lächeln, trat ein, schloss die Tür hinter sich und deutete eine knappe Verbeugung an:"Ich danke Ihnen Miss, Sie haben ein gutes Herz." Maria fuhr nervös mit der Hand durch ihr rotes Haar, das ihr lockig über die Schultern hing, sie schlang ihren Morgenmantel, den sie hastig über ihr weißes Nachthemd gezogen hatte, enger um sich und führte den Fremden in die Küche. Sie machte die Suppe warm und gab sie dem Fremden in einer Schüssel. "Ich werde Ihnen das Gästezimmer zurecht machen, solange Sie essen. Guten Appetit." sagte sie und verließ das Zimmer. Als sie die Küchentür von außen geschlossen hatte blieb sie einen Moment lang stehen und atmete erleichtert auf. Sie hatte das Gefühl gehabt, immer noch Nebel um ihn herum gesehen zu haben. Hastig schüttelte sie den Gedanken von sich, es wahr einfach nur spät, sie musste sich das einbilden. Sie ging zum Gästezimmer und bezog das Bett, dann ging sie wieder in die Küche und wartete, bis der Mann seine Schüssel geleert hatte. Als er fertig war legte er seinen Löffel in die leere Schüssel und sah zu Maria auf:" Vielen Dank, es war eine gute Suppe, da fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Tod, mit kurzem o, nicht das sie Angst bekommen." Maria lächelte, als ob sie nicht schon sowieso Angst hätte:" Mein Name ist Maria, Sir. Ich werde Ihnen nun das Gästezimmer zeigen, folgen Sie mir." Tod stand auf und ging hinter ihr her:" Nennen Sie mich ruhig bei meinem Vornamen, Maria". Maria lief ein Schauer über den Rücken, als er sie bei ihrem Vornamen ansprach. Sie traute sich nicht, noch etwas zu entgegnen. Sie kamen am Gästezimmer an, sie öffnete die Tür und führte ihn in das Zimmer:" Da ist Ihr Bett, ich werde um halb 7 Frühstücken, wenn Sie wollen, können Sie mir Gesellschaft leisten, dort drüben steht eine Uhr. Gute Nacht." Tod nickte:"Danke, dir auch eine gute Nacht Maria, schlaf schön." Maria lächelte und verließ das Zimmer, sie schloss die Tür hinter sich. Der Nebel um Tod herum war nicht verschwunden. Maria versuchte sich krampfhaft einzureden, dass sie sich das nur einbildete. Sie hatte sogar einige male das Gefühl gehabt, dass der Nebel zu seinen Füßen Gestalt angenommen hatte. Wie Geister ober Dämonen. Maria lachte verbittert auf:" Du bist verrückt, schlaf jetzt", sagte sie zu sich selbst, dann ging sie auf ihr Zimmer, zog den Morgenmantel aus und kuschelte sich in ihr Bett. Doch schlafen konnte sie nicht, die Kälte, die seit des Aufauchens des Mannes in ihr war, verschwand nicht. Sie wickelte die Decke enger um sich, doch es half nichts. Als es 4 Uhr war, beschloss sie aufzustehen. Sie wusch sich, kämmte ihre Haare, band sie zu einem langen Zopf und zog sich ein graues, langes Kleid an. Da ihr immer noch kalt war zog sie noch ihre rote Jacke über. Dann ging sie Richtung Turm, der am linken Ende der Villa war. Sie lief die Wendeltreppe vorsichtig nach oben, 350 Stufen zählte sie. Oben angekommen ließ sie ihren Blick über die leere Stadt schweifen, ein Nebel hing schwer zwischen den Häusern und darüber. Sie blieb nah an der Treppe, in der Mitte des Turmes stehen, näher an den Rand traute sie sich nicht. Die kleine Mauer, die zur Sicherheit am Rand des Turmes angebracht war, war brüchig und an einigen Stellen nicht mehr vorhanden. Maria seufzte, sie ließ sich auf den Boden sinken und hockte, nun doch etwas näher an der kleinen Mauer, ruhig auf dem Boden. Sie verschränkte die Arme über ihren Knien und schütze ihr Kinn darauf. Sie starrte traurig auf die hölzerne Kiste, mit den eleganten Goldverzierungen, die vor ihr auf dem Boden stand. Eine Träne rollte langsam über ihre Wange, sie blieb regungslos. Sie dachte an ihren Vater, daran, wie er vor einer Woche aus Paris zurückgekommen war, ihr versprochen hatte, jetzt für immer zu bleiben. Wie er ihr diese Kiste mitgebracht hatte und freudig gesagt hatte, sie solle sie oben auf dem Turm öffnen. Sie war auf den Turm gelaufen, mit der Kiste, und als sie nach unten schaute, sah sie wie zwei Männer, die auf einer Kutsche vorbei fuhren, ihren Vater im erstachen. Nun schluchzte sie laut auf. und verbarg ihr Gesicht zwischen ihren Armen. "Aber, aber Maria. Wieso weinst den denn?" Maria schaute erschrocken auf. Tod stand vor ihr und musterte sie mit interessiertem Blick. Verlegen wischte sich Maria die Tränen, mit ihrem Ärmel, aus dem Gesicht:"Ich habe nicht geweint. Der kalte Nachtwind hat mir nur zu stark in die Augen geweht und dann...", sie presste die Lippen aufeinander, sie wusste, dass sie eine schlechte Lügnerin war. Tod hockte sich nun ebenfalls hin, zwischen ihm und Maria stand nur noch die Kiste:" Die Luft ist doch ganz still, ich weiß was los ist. Ich kannte deinen Vater, ich kannte die Männer die ihn töteten." Marias Augen wurden größer, sie öffnete verblüfft den Mund, sagte aber nichts. "Das überrascht dich. Nicht wahr? Dein Vater wusste, dass er sterben würde. Als er sagte, dass er für immer bleiben würde, meinte er das auch so. Er ist jetzt hier auf dem Anwesen beerdigt. Und seine Seele, er hoffte, sie würde in deinem Herzen weiterleben. Er wollte, dass ich dir das sage", sagt Tod, er lächelte Maria sanft an. Sie starrte ihn überrascht an, dieser Mann hatte ihren Vater gekannt, wahrscheinlich besser als sie selbst. Sie wollte aufstehen, doch Tod hinderte sie daran. Er legte ihr sanft die Hand auf die Knie:"Warte, dein Vater wollte noch, dass du das siehst. Öffne die Kiste.Ich muss jetzt gehen, die Seele deines Vaters ist jetzt sicherlich glücklich.Wir sehen uns irgendwann wieder, Maria", er lächelte nun richtig freundlich. Maria sah auf die Kiste, dann wieder Richtung Tod, sie schrie kurz auf, er war verschwunden, sie blickte nach allen Richtungen:"Der Tod...", sie sprach es mit langem o. Es war wärmer geworden. Sie öffnete vorsichtig die Kiste, eine weiße Taube flatterte ihr entgegen und dann Richtung Himmel. Maria guckte ihr hinterher und dann dachte sie nur noch eins : Hoffnung



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NiKaTaru
2010-01-12T12:49:00+00:00 12.01.2010 13:49
Herzlichen Glückwunsch noch einmal zum ersten Platz...

Ich finde deine Geschichte sehr gut geschrieben (bis auf die paar holprigen sätze... wie der mit dem Vater der erstochen wurde... da fehlt irgendwie ein wort) aber da es auffallend wenige sätze waren, sehr schön zu lesen.

Und ich mag geschichten über den tod, damit hast du wirklich nen guten punkt getroffen...

Einziges Manko ist etwas die Wahl des Wortes. Ich finde, dass geborgenheit, welche zwar nur von hinten her scheint, besser gepasst hätte, oder aber traurigkeit, die dann am ende mit der taube davon fliegt... aber das ist wohl sichtspunktfrage...

Das Ende gefällt mir sehr, auch wenn du da ruhig mehr zeit drauf verwenen hättest können... um noch mehr die bedeutung herauszustellen, den die taube für sie hatte... ich mag es aber auch gerne wenn geschichten so enden wie deine, mit einem wort wo man zum nachdenken noch ein wenig angeregt wird und die geschichte zwar vorbei ist, aber man noch ein wenig darin gefangen ist...

auch wenn ich nicht sicher bin ob hoffnung das richtige wort ist, aber ein anderes will mir auch nicht einfallen.

Was mir auch gefallen hat sind die charaktere... Maria ein liebes mädchen, dass halt freundlich und hilfsbereit ist, aber auch im zwiespallt, weil sie sich in tods umgebung unwohl fühlt und angst vor ihm hat... und doch verliert sie ihre guten eigenschaften nicht und bleibt höfflich und hilfsbereit.

Grüße
NiKa


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