Zum Inhalt der Seite

All the Wrong Reasons

... are they the Right Decisions?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angst

„Herr Wammy. Wir sind ratlos.“, begann der zuständige Arzt entmutigt, blickte den alten Mann vor sich sorgsam an und richtete seine Brille, die kurz das Licht der Lampen im Krankenhausflur reflektierte. „Seitdem ihre Enkelin aufgewacht ist und über ihren Zustand benachrichtigt wurde, sagte sie nicht ein Wort. Ich fürchte, Sie müssen sie in eine psychologische Behandlung geben.“ Überrascht hob Watari eine Augenbraue. Er war so schnell hergefahren wie es ihm möglich war, nachdem er den Anruf vom Arzt bekam sie sei aus ihrem sechstägigen Koma erwacht, doch hatte es noch immer einen Tag gedauert, da er in einer anderen Stadt tätig gewesen war. Denn selbstverständlich ging er trotz dessen seiner Beschäftigung nach. „Ihre Angstzustände machen uns sorgen, sie kommt meist nicht unter der Bettdecke hervor und verkrampft sich, sobald man sie berührt, besonders ausgeprägt ist es, wenn es eine männliche Person ist. Sie verlässt auch das Bett nicht. Das wirkt sich stark auf ihre Genesung aus. Ihre Wunde heilt schlechter und sie nimmt keine Nahrung auf. Wenn es so weiter gehen sollte, müssen wir sie weiterhin Zwangsernähren.“ Watari nickte schwach, musste dies alles erst richtig aufnehmen. Es war eine niederschmetternde Nachricht, dennoch konnte er verstehen, dass sie unter Schock stand. Erst hatte sie ihre gesamte Familie verloren, nachdem sie dies halbwegs verarbeitet hatte, geschah das nächste Unglück. Die Folter die sie ertragen musste, dann die Diagnose, dass sie blind sei. Komplette Dunkelheit wäre ihr ständiger Begleiter, wie er es schon in der Nacht war, als sie Angst hatte. Es schmerzte dem alten Herren, auch wenn er nach außen hin gefasst und höflich schien.

„Ich möchte Sie auch nicht weiter aufhalten, bitte machen Sie sich ein eigenes Bild.“ „Ja, vielen Dank.“, sagte Watari und der Arzt nickte ihm lediglich zu. Direkt setzte er den letzten Schritt auf ihre Tür zu, öffnete diese und trat ein. Und wie es der Arzt sagte, in dem Bett war nur eine Gestalt unter einer Decke auszumachen. Nicht eine Regung war zu sehen, selbst dann nicht, als Watari hinter sich die Türe schloss. „Shaelyn? Bist du wach?“, fragte er vorsichtig und trat auf ihr Bett zu. Es war wenigstens ein Gutes, dass sie in die normale Station verlegt wurde, da es zeigte, dass es sonst nichts Beunruhigendes mehr gäbe. Die Decke bewegte sich nicht, auch dann nicht, als er sich neben sie auf einen Stuhl gesetzt hatte. „Wie geht es dir?“ Watari versuchte es weiter sachte, zog leicht an der Decke. Direkt zuckte sie zusammen und riss gegen den Stoff. Sofort hielt Watari inne, sah enttäuscht auf die Stelle, an der ihr Kopf verweilen musste. „Du musst dich nicht fürchten.“ Seine warmen Worte drangen jedoch nicht zu ihr durch. Shaelyn blieb stumm, rollte sich nun unter dem Stoff zusammen, mit dem Rücken zu ihm.

Der alte Herr wartete geduldig, blieb still sitzen und betrachtete die Wölbung auf dem Bett. Es war ein trauriger Anblick. Konnte man es kaum in Worte fassen, was er dachte und fühlte, wenn er so seine Enkelin sah. Sie war sonst so stark gewesen, selbst nach dem Versterben ihrer Liebsten fing sie sich. Nun war es verschieden, zu viel war passiert. Hatten die Tage ihr Leben vollkommen verändert. Man hatte ihr das Augenlicht genommen. Ihr Alltag war schlichtweg nicht mehr ohne Hilfe zu meistern. Konnte sie ihre Umgebung nur durch das Fühlen und Hören wahrnehmen. Die Farben der Welt, die für jeden Einzelnen verständlich waren, waren nur noch eine verschwommene Erinnerung. Es machte wohl für sie keinen Unterschied unter einer Decke zu sitzen, wie mit geöffneten Augen in den hellen Raum zu blicken. Beides war finster. Zusätzlich die letzten Dinge die sie sah. Ewig gebrannt in ihrem Kopf. Vieles wurde ihr in der Dunkelheit angetan und nun war sie immer darin gefangen. Watari senkte seinen Blick, wusste nicht wie er ihr helfen konnte. Auch ein Psychologe wäre nicht fähig dazu, ihr dazu zu verhelfen wieder Sehen zu können. „Ich werde dich später noch einmal besuchen, Shaelyn. Wenn du etwas brauchst, dann sag bitte Bescheid.“ Somit erhob der alte Mann sich, verließ das Einzelzimmer und atmete einmal tief durch. Solch eine Situation machte ihn sehr betroffen und gab ihm zu denken. Seine Enkelin hatte Furcht vor ihm. Wenn sie nicht einmal ihn akzeptierte, wie sah dann ihre Zukunft aus? Auch wenn die Welt verblasst war, gab es viele Dinge zu entdecken.

„Watari, geht es Ihnen gut?“, war die gesenkte Stimme Ls zu hören, die von der Seite zu vernehmen war. Der Angesprochene wandte sich zu dem Detektiven um, welcher in krummer Haltung neben ihm stand, mit dem Daumen am Mund und ihn mit seinen großen Augen anstarrte. L hatte es sich nicht nehmen lassen mitzufahren, doch hatte er es nicht gewagt Shaelyn aufzusuchen, ohne, dass es vorher ihr Großvater tat. Ganz gleich ob er sich sorgte, aber er behielt Respekt dem alten Herren gegenüber, welcher nun einmal das Privileg hatte. „Ja, machen Sie sich um mich keine Sorgen.“ „Was hat der Arzt gesagt?“ „Ihre Wunde heilt schlecht, ebenso ihr gesamter Zustand.“ „Hm... verstehe...“ Der Detektiv blickte zur Seite, biss nachdenklich auf seinem Nagel. „Und weiter?“, wollte er gleich wissen. „Sie hat Angst angefasst zu werden, insbesondere wenn es sich um einen Mann handelt. Sie redet nicht, auch nicht mit mir. Sie versteckt sich unter der Bettdecke und verkrampft sich, wenn man sie von ihr ziehen will.“ Eine kurze Stille trat ein, ehe der junge Mann seinen Vertrauten erneut anblickte, dabei nahm er den Finger vom Mund. „Würden Sie mir erlauben, dass ich mein Glück versuche?“ Watari war überrascht, was man ihm gut ansehen konnte. „Haben Sie etwas Vor?“ „Könnte man so sagen, ja.“ „Seien Sie aber bitte vorsichtig.“ Mit einem: „Natürlich, Watari.“, ging der junge Mann die kurze Strecke zum Krankenzimmer.

L würde sie das erste Mal seit diesem Vorfall wiedersehen und er hatte etwas Bedenken. Man konnte es nicht direkt Plan nennen, doch spekulierte er darauf, dass er sie erreichte. Möglicherweise bildete er eine Ausnahme, denn er war es, der ihr zur Hilfe kam, sie in der Finsternis nicht hatte alleine gelassen. Und es war wichtig eine Bezugsperson zu haben, auch wenn er es sein sollte und nicht ihr Großvater. Die Tür wurde langsam aufgedrückt und er lugte hinein. Ein großes Einzelzimmer offenbarte sich ihm, welches freundlich wirkte im hellen Mittagslicht, jedoch auch recht steril im Bettbereich. Und dort erkannte er schon die gehobene Decke, was deutlich etwas Verbarg. Leise schloss er die Türe, trat mit schlurfenden Schritten auf das Bett zu, blieb schließlich daneben stehen, beäugte kritisch den Umriss von ihr. Shaelyn regte sich nicht, machte den Eindruck sie schliefe. Und wenn er an die Aussage Wataris dachte, probierte er zunächst, an dem Stoff zu ziehen. Was er auch ungeniert direkt tat um die Worte zu überprüfen. Panisch griff sie fest an der Decke und L stoppte für einen Moment. „Shaelyn, du musst keine Angst haben. Ich bin es nur, Ryuzaki.“ Plötzlich erstarrte sie, was er nutzte und langsam den Überzug von ihr zog. Man konnte also nicht behaupten er hatte viel Feingefühl.

Schwarze Haare kamen auf dem weißen Laken zum Vorschein, verteilten sich wirr über der Matratze. Dann drehte sie sich, sodass er in ihr Gesicht sehen konnte. Blass, viel bleicher als er selbst, war ihre Haut. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen rissig. Doch war viel mehr ihr unglücklicher Ausdruck im Gesicht für ihn wie ein Stich in der Brustgegend. L ließ von dem Stoff, der sie ab dem Oberkörper noch bedeckte. Es war als sah sie ihn an, bemühte sich ihn vorzustellen. Dann öffnete sie ihre Augen und er hielt kurz den Atem an, auch weiteten sich seine eigenen. Die tiefgrünen Irdenen waren trüb, komplett mit Grau überzogen, nichts erinnerte mehr an die alte intensive Farbe, mit der sie ihn noch vor kurzen angefunkelt hatte. Aus ihren Augenwinkeln traten Tränen hervor. Sie versuchte in sein Gesicht zu blicken. Doch stattdessen blieb es schwarz. Zaghaft hob sie einen Arm, suchte nach ihm. L verstand was sie wollte, fasste ihre Hand und trat näher zum Bett, sodass er für sie in Reichweite war. Sie zitterte, berührte mit ihren Fingerspitzen zögerlich erst seine Wange, ehe sie weiter über seine Haut strich. Forschend glitt sie über jeden Winkel seines Gesichtes, blieb schließlich an seinen rauen Lippen hängen. Ihr Mund öffnete sich, woraufhin er aufmerksam wurde. Allerdings schloss sie diesen wieder, zog ihre Hand zurück. L wollte etwas Sagen, blieb dann jedoch ebenso still. Es war die mangelnde Erfahrung in diesem Bereich, weshalb er nichts über seine Lippen brachte. Eine sehr unangenehme, da ihn ihr Schicksal nicht kalt ließ.

Sie setzte sich auf, wischte ihre Haare aus dem Gesicht und blickte stumm in seine Richtung. Ihre Augen drückten Leere aus, konnten keinen Punkt fixieren. Dann schob sie noch einen Träger ihres Nachthemdes wieder an die richtige Stelle, wo ihm gleich auffiel, dass sie einen weißen Verband an ihrer Schulter trug. Tastend rutschte sie zum Bettrand. Schweigend betrachtete er ihre Regung, bewegte sich nicht vom Bett weg, sondern stand noch immer dicht an diesem. Ihre Hand streckte sich erneut aus als sie am Rand des Bettes angekommen war. L zuckte leicht zusammen als sie ihm am Unterbauch berührte, auch mit den Fingern über sein Shirt zur Seite fuhr, gleich nahm ihre weitere Hand, tastete zur anderen Seite. Und plötzlich umarmte sie ihn. Nein, sie klammerte sich mehr an ihn, genauso wie sie es in der einen Nacht getan hatte. Es war wie ein stummer Aufruf, dass er sie nochmals retten sollte. Und auch, dass er ihr weiterhin Schutz geben sollte. Ein Schluchzen durchbrach das Schweigen und er legte eine Hand auf ihren Kopf, versuchte sie zu beruhigen. „Du sagtest, ich darf mir von dir alles Wünschen, wenn du wieder frei bist. Ich will, dass du mit mir sprichst, Shaelyn.“, sprach er ruhig, blickte hinab auf ihrem schwarzen Haarschopf. Shaelyn schüttelte ihren Kopf an seinem Bauch, signalisierte ihm, dass sie es nicht wollte.

So blieb es auch, während der ganzen Zeit die er bei ihr verweilte. Nicht einmal war ihre Stimme zu hören, ganz gleich wie viel er sie fragte, doch wenigstens wandte sie sich ihm nicht ab. Nein, sie hielt an ihm fest, so als würde ihr Leben davon abhängen. Somit hatte er sich nach einer Weile auf den Bettrand gesetzt und sich dem Los ergeben, auch wenn ihm die Nähe auf eine gewisse Weise unbehaglich war, weshalb sein Gesicht in diesem Moment Bände sprach. Seine Augenlider halb über den Augen gesenkt und sein Mund eher ein gerader Strich, was dem Ganzen einen genervten Eindruck vermittelte. Allerdings ließ er es sich gefallen, da sie offensichtlich zu sonst keinem Vertrauen fasste. Vielleicht konnte er ihr Leben so etwas leichter Gestalten, wenn auch nicht immer. Ihre Zeit bei ihm war begrenzt, daher sollte sie lernen auf eigenen Beinen zu stehen, wenn auch langsam. Er wäre lediglich eine Hilfestellung, so sollte es auch bleiben. Denn L war an seiner Arbeit gebunden, was er ernst nahm und auch sie konnte daran nichts ändern.

Die Zimmertür klackte und alleine diese Tatsache ließ sie zusammenschrecken, was ihn nicht zuletzt ebenfalls kurz verspannte, da sie in seinen Rücken ihre Fingernägel verkrallte. Shaelyn rutschte auf dem Bett zurück, versteckte sich hinter seinem Rücken, ließ ihn dabei jedoch nicht los. Dieser besah den eben eingetretenen Gast, welcher sich als Krankenschwester herausstellte. Erst war Verwunderung in ihrem Gesicht zu erkennen, dann lächelte sie freundlich, trat näher an das Bett heran. Die Schritte hallten durch das Zimmer, was Shaelyn weiter verkrampfte und sie begann zu zittern, auch duckte sie sich mehr. Es war als würde der Henker sie holen kommen und sie suchte Sicherheit bei ihm. „Miss Suzuki, wie geht es Ihnen?“, fragte gleich die Krankenschwester nett. L starrte indes die Frau nur an, hatte dabei seinen Daumen am Mund gelegt. Konnte die Schwester denn nicht sehen, dass es unpässlich war und sie ihr angst einjagte? „Sie machen sich die Mühe umsonst. Shaelyn spricht nicht und wie Sie sehen, hat sie angst vor Ihnen.“, mischte sich der Schwarzhaarige monoton ein und heimste sich daraufhin einen kurzen bösen Blick der Schwester ein. „Sind sie der Freund von ihr?“ L öffnete für einen winzigen Moment weiter seine Augen, ehe er wieder äußerlich ausdruckslos erschien. Natürlich war er nicht ihr Freund, allerdings musste das Bild etwas Anderes aussagen. Was er sich schon eingestehen musste. „Nein,... ich würde sagen, ein guter Bekannter.“ „Dann verlassen Sie jetzt bitte das Krankenzimmer. Die Patientin muss untersucht werden.“ Kaum hatte die Frau dies ausgesprochen, krallte sich Shaelyn erneut leicht schmerzhaft in seinen Rücken und zog an seinem Shirt. Eine eindeutige Reaktion, was ihn kurz ins Stocken brachte als er den Mund schon geöffnet hatte. Abwartend blickte die Krankenschwester ihn an, doch nahmen die Falten auf ihrer Stirn zu. Dann seufzte der Detektiv auf. Es war nicht ratsam sich den Anweisungen zu widersetzen, denn konnte sie ihn sehr wohl aus dem Zimmer schicken. L drehte sich mit dem Oberkörper etwas zu der verschreckten Person hinter sich. „Lass bitte los, Shaelyn.“ Entschieden schüttelte sie ihren Kopf, rieb dabei ihre Stirn an seinem Rücken. „Wenn du dich untersuchen lässt, dann komme ich später nochmal vorbei.“ Er musste ein Kompromiss finden, mit dem er sie beruhigen konnte und nach einer kleinen Stille, ließ ihr Griff lockerer. Sie wollte also, dass er sie weiterhin besuchen kam, was ihm nur weiter bewies wie sehr sie von diesem Zeitpunkt an, an ihm hängen würde.
 

Ein leises Klopfen an der Wohnzimmertür ließ den Detektiv von seinem Kaffee aufsehen, den er zuvor genüsslich getrunken hatte. „Ryuzaki?“, war die Stimme Wataris zu hören, als er die Tür einen Spalt weit geöffnet hatte. „Sie können eintreten, Watari. Shaelyn schläft.“ Sofort betrat der ältere Herr das Wohnzimmer, besah seine Enkelin, welche auf dem Sofa lag und vom Abendlicht erhellt wurde. Es war nun schon vier Tage her, seitdem sie entlassen wurde und noch immer sprach sie nicht. Doch viel schlimmer war, dass sie Angst vor ihrem Großvater hatte. Die Bemühungen ihr die Furcht vor ihm zu nehmen waren groß, was auch schon leicht Früchte getragen hatte. Watari konnte durch das Zimmer gehen, ohne dafür verantwortlich zu sein, dass sie gleich wieder an dem jungen Mann hing. L empfand es auch als eine Wohltat, wenn er Luft zum Atmen hatte. Hieße, wenn sie mal nicht im wahrsten Sinne des Wortes an ihm klebte. Allerdings blieb sie immer in seiner Nähe und es schien so als würde sie immer zuhören, wenn er etwas auf seinem Laptop eintippte, oder nur wenn er aß oder trank. Was allerdings etwas seine Arbeit einschränkte, da er nicht direkt mit seinem Vertrauten sprechen konnte. War dies nur möglich wenn sie schlief oder über Textzuschriften. Man hatte sich schnell darauf geeinigt und man war sich sicher, dass es auch bald eine Zeit geben würde, an dem alles wieder beim Alten war. Zumindest was die Arbeit anbelangte.

„Haben Sie Fortschritte gemacht?“, fragte gleich der alte Mann und trat neben dem Sessel, worauf es sich L bequem gemacht hatte. „... Bedingt... würde ich sagen.“, kam die nachdenkliche Antwort Ls, als dieser wieder an seinem Kaffee nippte und vor sich blickte. Die Tasse war schnell geleert und klirrend auf dem Untersetzer abgestellt, als der Detektiv fortfuhr: „Es ist nicht leicht sie zum Reden zu bringen.“ Er begann auf seinem Daumen zu kauen und kratzte sich mit seiner freien Hand am Kopf. Die Suche nach einer Lösung für dieses Problem bereitete ihm bereits Kopfschmerzen, weshalb er langsam am Ende seiner Ideen angekommen war. So weckte nichts Interesse bei ihr. Kein Bezug zu irgendetwas. Watari bemerkte die Ratlosigkeit und auch den Frust des Schwarzhaarigen. Er gab sich wirklich Mühe, was ihn sehr erfreute und es erfüllte ihn mit Respekt, dass L sich um seine Enkelin kümmerte. So wollte der Detektiv ihm nicht nur weiterhelfen, sondern war er auch an ihrer Gesundheit bedacht. Er wusste, dass nur L helfen konnte. Denn nur zu ihm hatte sie eine Bindung.

„Besuchen Sie doch mit ihr einen Park. Sie geht gern Spazieren.“, wandte Watari ein und sofort blickten ihn zwei überraschte große Augen an. „Meinen Sie das ernst?“ „Natürlich. Langsam beginnt der Frühling. Es wird wärmer und die Blumen tragen Knospen.“ L verstand nicht den Sinn dieser Aktion. Shaelyn sah nichts, konnte man sie also schlecht dafür begeistern. Außerdem hatte sie noch immer Furcht vor anderen Menschen, war der Park also ein denkbar schlechter Ort. „Ich fürchte, das wird nicht möglich sein.“ „Ich weiß, dass Sie das schaffen. Es wird ihr helfen.“ Eine Falte zwischen den Augenbrauen war nun bei dem Detektiven zu erkennen, die immer tiefer wurde. „Watari, das -.“ Eine Bewegung in den Augenwinkeln ließ den Schwarzhaarigen inne halten. Shaelyn regte sich, zog die Decke mehr zum Kopf und gähnte müde. Als sie dann die Luft mehr einzog, kam ihm die zündende Idee. Direkt hob L seinen Finger und grinste, erfreut über seinen Gedankenblitz. „Ich habs'.“, rief er gleich aus und der alte Mann sah ihn erwartungsvoll an. „Ich schicke Ihnen jetzt eine Liste, bitte besorgen Sie die nötigen Sachen.“ Dem wurde sofort zugestimmt, auch wenn Watari nicht wusste worum es sich handelte. Aber er vertraute dem genialen Kopf und wenn dieser eine Idee hatte, die offensichtlich wie eine Erleuchtung war, dann konnte man große Hoffnungen hegen. Auch tippte L schnell die benötigten Dinge in die Liste ein, die er Watari zusendete. „Ich denke, ich bin der Lösung nahe...“ Zweifellos hatte ihn der Eifer erfasst. So schnell gab er nicht auf und griff in die Schale mit Süßes. Eine etwas andere Herausforderung.

„Ah, Watari!“ Jener war gerade dabei das Wohnzimmer zu verlassen, stoppte jedoch als ihm nachgerufen wurde. „Bringen Sie doch bitte diese leckeren Weingummis mit, die sie letztens in diesem kleinen Laden entdeckt hatten.“

Unterdessen war Shaelyn längst wieder eingeschlafen. Und als Watari wenig später die Auflistung sah, war das Erstaunen nicht zu übersehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-11-14T16:56:05+00:00 14.11.2010 17:56
Sooo. Ich hab die FF tatsächlich durch! An einem Tag! Von...14 Uhr bis jetzt, jetzt haben wir fast 18 Uhr w00t! Dabei wollt ich doch an meiner weiter tippen xD aber egal. Die FF ist, um es mit einem Wort zu beschreiben, genial! Das Backen und das mit dem Kartenspiel *lach* oder das mit dem Keks. „Ich hab es mir anders überlegt“ lol.

„Gut. Jetzt sollte sich aufklären, wo sich ihre Enkelin immer öfter befindet.“, kam es leicht nachdenklich von Ryuzaki, welcher fasziniert auf den weichen Stoff in seiner Hand starrte.


Das fand ich auch großartig...der Vanilleschal!
Ich liebe ja diese lustigen kleinen Einwürfe in FFs, mach ich bei meiner ja auch so ^^ ich lach gern und bei deiner FF gibt es wirklich viel zu lachen. Ich saß die meiste Zeit schmunzelnd und kichernd vor dem Bildschirm. Dinge wie Zuckermatsch oder Mr Langeweile, ach ja, einfach ulkig.

L ist wirklich gut geschrieben und beschrieben. Eins A Serien L ^^ ich liebe das. Überhaupt beschreibst du schön und alles so bildlich. Man kann sich die Situationen immer klasse vorstellen.

Nur - wie kannst du es wagen grade dann wo es so emotional und ergreifend und traurig und aaawww wird aufzuhören? >.< Ich will jetzt wissen wie es weiter geht. Arme Shae. Die ist ja nun total verstört. Also, schreib schnell weiter!

~Grüssle Alci


Zurück