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All the Wrong Reasons

... are they the Right Decisions?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein sehr kurzes Kapitel, weshalb ich mich entschuldige >_> Aber hier ist ein kleines Bisschen, was auch zeigen soll, dass ich noch immer an dieser Story schreibe.
Vielen Dank an alle Leser, die noch immer nicht die Hoffung aufgegeben haben! Komplett anzeigen

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Never Give Up

Shaelyn setzte sich still auf ihr Bett. Der Raum schien vollkommen leer zu sein, ebenso wie ihr Kopf.

Die Stille blieb, selbst bis in die tiefe Nacht.
 

Die ersten roten Strahlen drangen durch die großen Fenster und kündigten damit einen neuen Tag an. Auf dem Bett, in einem Gewühl aus Decken und Kissen, lag Shaelyn mit offenen Augen, zusammengerollt und in Gedanken. Viel Schlaf hatte sie nicht gehabt. Quälte sie nur eine Frage: Warum? Ihre Liebe zu Rue schien hoffnungslos zu sein, warum also konnte sie nicht aufhören ihn zu lieben? Joel hatte ihr gestern seine Liebe gestanden und alles was sie tun konnte, war nichts. Absolut rein gar nichts. Wusste sie ganz genau wie er sich fühlte. Wie gern würde sie ihm helfen können. Doch wie sollte sie ihm helfen können, wenn nicht einmal sie selbst ein Heilmittel gefunden hatte. Liebe sollte etwas Schönes sein. Allerdings erfuhr sie nur das Gegenteil. Wie lange wartete sie darauf, dass Rue ein Anzeichen zeigte? Wie lange war sie schon in ihn verliebt? Warum hörte es nicht auf? Langsam war es an der Zeit...

Erschöpft setzte sie sich auf und versuchte sich die Müdigkeit aus den Augen zu wischen, strich sich jedoch nur die getrockneten Tränen fort. Hatte das Weinen je ein Ende?
 

Mit wenig Motivation und Lust bereitete sie sich in der Küche ihr Frühstück zu und setzte sich anschließend an den Tresen. Wenn sie gerade nicht mit Gähnen beschäftigt war, biss sie auch von ihrer Scheibe Toast ab. Heute war definitiv einer der Tage, die schnell vorbei gehen sollten. Am besten vergaß sie gleich den ganzen gestrigen Tag. Jetzt musste sie sich nicht nur Gedanken um Rue machen, sondern auch um Joel, dem sie sicher nicht immer aus dem Weg gehen konnte. Wusste Emma davon? Das musste sie, waren sie immerhin eng miteinander verbunden und Geschwister.

„Guten Morgen, Shaelyn“, riss sie eine sehr bekannte dunkle Stimme aus den Gedanken. Erschrocken holte sie Luft und verschluckte sich prompt. Hustend wandte sie sich zu ihrer Linken um und blickte in ein dunkles Augenpaar, jenes sie beinahe durchbohrte. „M-Morgen“, brachte sie knapp hervor, nachdem sie sich beruhigt hatte. Rue war nicht unbedingt die Person, die sie jetzt treffen wollte und dennoch machte ihr Herz einen Sprung voller Freude. „Du warst gestern lange weg“ Unmissverständlich brachte er mit einem begleitenden Ton zum Ausdruck, dass er es eigenartig und unerfreulich fand. Schwer stieß Shaelyn die Luft aus, während sie ihre Toastscheibe weglegte. „Ja“, meinte sie knapp und hielt seinem Starren stand. Natürlich wollte er wissen wieso sie später als gewöhnlich kam. Das war der Grund, wieso sie sonst äußerst pünktlich war. Rue verhörte sie gerne, was ihr wiederum selbstverständlich nicht gefiel. Wer wollte schon gern immer Rechenschaft ablegen? Rue zeigte Regung, indem er eine Augenbraue anhob und seinen Daumen zum Mund führte. Eine typische Geste, wenn sie seine Aufmerksamkeit hatte. Was erwartete er nun? Sollte sie ihm von dem Geständnis erzählen? Würde das vielleicht irgendetwas in ihm regen? Sicherlich, denn leiden konnte Rue Joel nicht. Das war mehr als offensichtlich. Shaelyn stützte ihren rechten Arm auf dem Tresen ab und legte ihre Wange in die Handoberfläche. Ihr seitlicher Blick wurde ernster. „Ich war mit Emma am Strand“, führte sie an, während sie Rue beobachtete. Bisher zeigte er keine Reaktion. „Dort haben wir Joel getroffen“, setzte sie fort und schon war ein Zucken in einer seiner Augenbrauen erkennbar. „Er hat mit seinen Freunden dort gesurft. Das sah wirklich gut aus, weswegen wir den Jungs eine Weile zugesehen haben“, endete sie vorerst und wartete auf weitere Regungen – und wenn sie sich nicht täuschte, wurde sein Blick durchdringender. Ein Knacken war zu vernehmen, das offensichtlich von seinem Daumennagel stammen musste. „Ich verstehe“, gab er knapp von sich und war dabei sich abzuwenden. So schnell war er zufrieden? Irgendetwas war anders. Bis ihr auffiel wie angespannt er wirkte. War er wütend? Unzufrieden? Vielleicht beides, weil Shaelyn Joel aus dem Weg gehen sollte, ihm jedoch weiterhin begegnete. Shaelyn sah ihm nach. „So schnell gehst du? Willst du nicht mehr hören?“ Umgehend stoppte Rue, wandte sich jedoch nicht um. Sie blickte auf seinen gebeugten Rücken. „Was gibt es noch?“ Seine dunkle Stimme klang tiefer als sie es sonst tat, was Shaelyn verwundert blinzeln ließ. War es wirklich eine gute Idee ihm alles zu erzählen? Im Moment wusste sie es nicht, doch hatte sie es allmählich satt. All die Warterei für nichts. Aus irgendeinem Grund machte es sie selbst wütend. Stets war sie bemüht gewesen ihm alles recht zu machen. Sich von ihrer besten Seite zu zeigen – doch heute Nacht wurde ihr klar, dass es nicht nur Rue gab. Joel war in sie verliebt. Vielleicht war das genau die Bestätigung, die sie gebraucht hat, um zu verstehen, dass es eventuell Zeit wäre Rue zu vergessen, der sie gar nicht liebte. Ja, vielleicht gerade so mochte.

„Joel hat mir gesagt, dass er mich liebt.“

Ein Satz, der absolute Stille hinter sich zog. Auch nach wenigen Sekunden, folgte nichts. Shaelyn starrte nur auf seinen Rücken, wartend auf eine Regung. Nach gefühlten Stunden, hob Rue seinen Kopf etwas an. „Was hast du geantwortet?“, fragte er leiser als sonst. Verwundert über diese Frage öffnete sie etwas ihren Mund. Diese Frage hatte sie nicht erwartet. „Ich... ähm...“ Verwirrt zog sie ihre Augenbrauen zusammen. Sie hatte Joel keine Antwort gegeben.

„Nichts.“
 

Wie konnte jemand wie L das beschreiben, was er im Moment fühlte? Tief in seiner Brust zog es ihn zusammen. Ihre Antwort auf das Geständnis des Amerikaners war nicht die, welche er sich insgeheim erhofft hatte. Shaelyn hatte Joel keine Abfuhr erteilt. War der Moment gekommen, jener er tatsächlich gefürchtet hatte? Irgendwann musste es passieren. Allerdings war seine Vorstellung weit weniger schmerzhaft gewesen. Wie sollte er nun reagieren? L war unvorbereitet auf diese Lage. Je mehr er versuchte es sich nicht ansehen zu lassen, desto mehr drängte sich ein Gedanke in den Vordergrund: Würde sie ihm dieselbe Antwort geben?

Das Rascheln ihres Kleides wurde von der Frage in seinem Kopf übertönt. Geradezu brannte es ihm auf der Zunge einmal in seinem Leben wirklich eine Antwort zu geben, die von ihm selbst kam. Dem Ich, das er weggeschlossen hatte. Er durfte nicht vergessen wer er war und was er verkörperte. „Rue … ?“ Erst als Shaelyn in sein Sichtfeld trat, realisierte er ihre Anwesenheit. Mit großen, weit geöffneten Augen blickte er ihr entgegen.

Es raubte ihr den Atem. Noch nie konnte sie so offen seine Emotionen lesen. Seine dunklen Augen reflektierten wie ein See bei Nacht; klar, pechschwarz und tief. Darin lag unverkennbar Traurigkeit und Unsicherheit. Was sollte sie nun sagen? Beinahe fürchtete sie ihr Herz sprang aus ihrer Brust, so hart hämmerte es gegen ihre Rippen. Warum blickte er sie so an? Shaelyn verstand nicht warum er so traurig aussah. Was für einen Grund hätte er? Sollte er nicht eher sauer sein? Irgendetwas gemeines sagen? Oder überhaupt ein Wort? Sollte sie …? Sein Blick hielt sie weiterhin im Bann gefangen, was ihr endgültig alle Gedanken nahm. Wie in Trance hob sie langsam ihre rechte Hand an und streckte sie nach ihm aus. Sie wollte fühlen ob es real war. War es real?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  melany2567
2016-11-12T21:44:44+00:00 12.11.2016 22:44
Ich kann nicht ♡♡♡♡♡♡
Ich warte nur auf den nächsten kapi ♡♡♡♡♡♡
Von:  crazydp
2016-11-10T14:42:12+00:00 10.11.2016 15:42
Oh süße Qual >.<
Die Spannung ist kaum auszuhalten, aber das macht die Geschichte immerhin so gut.
Freue mich auf das nächste Kapitel.

Lg, crazy


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