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Antipode

8059 OS-Sammlung
von

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Snatch of a melody

Vorwort der Autorin:

Dieser OS entstand in weniger als dreißig Minunten, soweit ich auf die Zeit geachtet habe. Es war ein spontaner Einfall, daher ist er dementsprechend auch etwas wirr. Trotzdem gefiel er mir irgendwie und ich wollte ihn nicht in der Versenkung meines Laptops dahin vegetieren lassen :D

Zudem lässt dieser OS, so im Nachhinein betrachtet, viel Freiraum für Spekulationen, was mir irgendwie noch mehr gefällt.

Zudem sollte ich vornweg sagen, dass es viele Situationssprünge gibt. Also könnte eine leichte Verwirrung entstehen und dafür entschuldige ich mich schon einmal.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß :)
 

MvlG,

die Autorin.

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Niemand sagte, es wäre einfach.

Aber ebenso sagte niemand, es wäre so hart.
 

Regen prasselt auf mich nieder, gleich einer sanften Melodie, die mir bekannt vor kommt.

Ich liebe den Regen.

Noch mehr liebe ich seine Melodie.
 

Denn es ist unsere Melodie.
 

Ich weiß nicht, ob du es je begriffen hast, ob du es so gesehen hast wie ich.

Vielleicht ein kleiner Teil von dir, sonst würdest du des Regens Melodie nicht spielen.
 

Das beruhigt mich.
 

Ich schließe die Augen, nur für einen Moment, denn ich bin so furchtbar müde und der Regen schwemmt meine Konzentration fort, hüllt mich in seine sanfte Klänge ein.
 

Vor meinem geistigen Auge erscheinst du, erscheinen deine geschickten Finger.

Sie schweben förmlich über die Tasten des Klaviers.

Bannen mich mit ihrer Geschicklichkeit.

Sie fließen wie der Regen aber wehen wie der Sturm.
 

Aber ich behalte diese lächerliche Vergleiche für mich, du würdest eh nur lachen und mich beschimpfen. Vielleicht würde dich mein Sinn für Symbolik und Ästhetik auch nur verwirren.

Daher schweige ich, lausche nur und beobachte.
 

Manchmal wirfst du mir böse Seitenblicke zu, während du spielst. Willst mich fortscheuchen, stufst mich als einen Störenfried ein.

Ich lasse mich davon nicht verjagen, verweile einfach stumm weiter, etwas abseits und du akzeptierst es nach einer Weile.
 

Schlussendlich ist es unser Ritual.

Du spielst, ich lausche.

Wir verschwenden keine Worte, nicht wie sonst.

Außer deinen Fingern bewegt sich nichts, nicht wie sonst.

Weder du noch ich haben jemals die stummen Regeln dieses Moments gebrochen.
 

Der Regen wird stärker, ich dagegen schwächer.

Erschöpft zwinge ich mich, meine Augen zu öffnen, den dunklen Himmel zu sehen.

Die Sturmwolken, die sich dort zusammen bahnen.
 

Ich habe das Gefühl, dass ich es heute nicht schaffen werden.
 

Du läufst neben mir, beschwerst dich über meine Anwesenheit und danach direkt über meine Abwesenheit.

Lachend antworte ich dir, dass ich versuchen werde meine Aufträge schnell zu erledigen, mein Training schnell zu erledigen.

Vergangenheit und Gegenwart sind sich manchmal so ähnlich. Nur hast du nie diesen besorgten Ausdruck in deinen Augen gehabt, als wir jünger waren.

Baseballtraining ist nicht zu vergleichen mit Aufträgen.

Also lege ich einen Arm um deine Schulter, du fängst sofort an dich aufzuregen.
 

Meine Lider fühlen sich schwer an, mein Körper zittert. Vergeblich, versuche ich mich aufzurichten, doch meine Glieder gehorchen mir nicht.

Der Wind nimmt an Intensität zu, peitscht mir meinen geliebten Regen ins Gesicht.
 

Deine Finger fliegen immer schneller über die Tasten, die Melodie wird immer unruhiger, bedrohlicher.

Ich runzle die Stirn und miteinmal beendest du sie, siehst mich aus Zorn funkelnden Augen an, so wie beim ersten Mal, als ich deinen Künsten gelauscht habe.
 

Es war eher Zufall, dass ich dich einsam im Halbdunkeln entdeckt hatte. Die Melodie hatte mich geführt, direkt zu dir und ich war nicht in der Lage gewesen, dich allein mit ihr zu lassen.

Nie mehr.
 

Wir verstehen uns nur durch diese Melodie.

Können nur durch sie hinweg uns sagen, was wir sagen wollen.

Was wir fühlen und denken.
 

Deswegen mag ich sie so sehr.

Deswegen mag ich den Regen so sehr.

Denn wo Regen ist, ist Sturm nicht weit.
 

Ich schaffe es, mich auf die Seite zu drehen, sehe zu wie der Regen als Unmengen Wasser in einen Abfluss läuft.

Sehe wie er aus meiner Richtung dunkel verfärbt wird.
 

Es war das einzige Mal, dass du unsere Regel gebrochen hast.

Du warst so außer dir, dass du es nicht nur durch unsere Melodie tragen konntest.

Auch unsere Melodie kann nicht alles über uns preisgeben.

Du schriest mich an, beleidigtest mich und schließlich erzeugtest du deinen ganz eigenen Regen, der nur für mich vergossen wurde.

Als Gegenleistung war ich der Sturm, der dich umfing, dich so fest in die Arme nahm, dass du dich beschwertest, ich würde dir alle Knochen brechen.
 

Es war mir egal.

Nur das Versprechen, was ich dir gab, war es nicht.

Es war ebenso wichtig, wie unsere Melodie.
 

Vergeblich versuche ich meine Arme zu bewegen, mich abzustützen, um mich zu erheben. Doch meine Arme können mein Gewicht nicht tragen. Erneut falle ich zurück auf den nassen Asphalt, sehe Tropfen von mir wegfliegen.
 

Du spielst, jeden Abend.

Jeden Abend, den ich nicht da bin.

Du gibst es nicht zu, aber ich weiß es.

Dieser Gedanke treibt mich an, jedes Mal aufs Neue.

Weckt in mir den Wunsch endlich wieder Heim zu kehren.
 

Nur um unserer Melodie zu lauschen.
 

Egal wann, egal wo.

Ich denke immer an sie, trage sie im Herzen mit.

Wie heute Abend.
 

Erneut rolle ich mich auf den Rücken, betrachte den dunklen Himmel, wo Regen sich wie ein Netz über die Welt verteilt.
 

Ich lausche der Melodie, so wie ich es immer tue.

Nur heute kann ich deine Finger nicht sehen.

Dein konzentriertes Gesicht.

Deine Augen, die mir miteinmal so einen tiefen Blick in deine Seele gewähren.
 

Ich lächle.

Langsam schließe ich die Augen, lasse mich einhüllen von der Melodie um mich herum.

Sehe ein letztes Mal dich.
 

Dann stirbt die Musik...
 

Gokudera hält inne in seinem Spiel, schaut auf und starrt die geschlossene Tür an.

Wartet darauf, dass sie sich öffnet.

Es war längst über der Zeit, in der sie sich hätte öffnen sollen. Draußen peitschte der Regen erbarmungslos gegen die Fenster.

Endlich öffnet sich die Tür und seine Vorstellungskraft spielte ihm einen Streich.

Er sieht die bekannte Person, das bekannte, dümmliche Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Ich bin wieder Daheim“, sagt sie freudig.

Doch sie ist es nicht, es ist wer anders.

Juundaim schaut ihn aus traurigen Augen an und plötzlich weiß er, dass die andere Person nie wieder durch diese Tür kommen wird.

Ein Windstoß fegt durchs Zimmer, blässt die letzte Kerze aus.

Er senkt den Blick, atmete tief ein, hebt seine Hände.
 

Ein letztes Mal spielt er die Melodie des Regens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Erdkoenig
2011-01-03T10:08:09+00:00 03.01.2011 11:08
TT__TT Wie traurig, aber trotzdem wunderschön.
Ich finds auch sehr flüssßi geschrieben, ich konnte also gut folgen und meiner Meinung nach sind die Charaktere auch gut getroffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Yamamoto so denkt.
Ich mag die Sache mit der Melodie auch total <3 und allgemein die Idee Hayatos Klavierspiel mal einzubringen. =D

Sehr gelungen! ^^

Lg
Von:  Akashl
2010-09-19T01:19:04+00:00 19.09.2010 03:19
AWWWWW~
Wie niedlich und traurig man!*Träne aus dem Gesicht wisch*
Ich bin hier echt am heulen!
Es ist so wunderbar poetisch *mag Poesie an sich gerne*
Es ist zwar et, nur etwas, OoC von Yamamoto aber es passt gleichzeitig richtig zu ihm. ach ich weis auch nicht ^^Yamamoto wird richtig gut dargestellt mit seiner erzählung und allem drum und dran! Alles wunderbar außer das traurige ende TT^TT Aber es ist auch mega süß <3
Man wird richtig mitgerissen und es ist richtig gut rüber gebracht!

Mich stört gar nichts an dem Kapitel oder Story oder am Pairing ist sogar mein Favoriten Pairing! Dieses OoC ist auch ganz gut weil ich wüsste nicht wie man es sonst so schön machen könnte und ich wette solche Gedanken hätte Yamamoto auch! zwar nicht so poetisch aberb schon so von der Melodie und wie Gokudera sie spielt.
Ach ich könnte jetzt noch so viel schreiben darüber das es voll süß ist und ich voll am heulen bin.Aber ich lass es lieber mal sonst dauert das noch bis 6 Uhr ^^

<3LG
Akashl
Von:  Kalahari
2010-07-28T21:28:38+00:00 28.07.2010 23:28
wie traurig TT_TT
ich find den os sehr toll
diese verbindung von der melodie und dem regen find ich super und total passend
wirklich schön^^
Von:  Fujouri
2009-11-22T19:35:16+00:00 22.11.2009 20:35
Yey, dein neuer OS ist online. :D Da ich den ersten ja erst nach Einsendeschluss des WBs lesen will, freut es mich umso mehr, dass ich mich als Ersatz mit dem hier begnügen konnte.
Allgemein zur OS-Sammlung gefällt mir deine Titelauswahl. Ich mag diese Sinnbilder bzw. Metaphern, die sich da immer wieder aufs Neue finden lassen, vor allem diese, die Gegensätze miteinander verbinden (Komplementarität rulez!).
Ähm gut, um dann mal ins Detail zu gehen...

Zum Sprachlichen:
Äääähm... gelungen. Ist selten, dass ich das zu einer FF sagen kann, aber dein OS scheint zu diesen Raritäten zu gehören. :0 Nein, wirklich, die drückende Atmosphäre, die du schaffst, wirkt überhaupt nicht aufgespielt, wie es bei manch anderen Texten der Fall ist, sondern trifft einen beim Lesen direkt und lässt einen mitfühlen. Da du deine Formulierungen allgemein sehr wohlklingend, leicht poetisch und somit melodisch gehalten hast, hat's sich auch prima dem Inhalt angepasst. Das mochte ich sehr gerne.
Eigentlich kann ich es gar nicht leiden, wenn in einem ohnehin schon kurzen Text zu viele Absätze gemacht werden, weil das dann einfach so lückenhaft aussieht. Aber speziell in dem Fall hat es gepasst, weil du damit verschiedene Inhaltsabschnitte erfolgreich voneinander getrennt hast. Außerdem hast du dem Ganzen damit auch eine gedichtliche (<- gibt's das Wort? xD) Form verpasst, was halt zu den melodischen Sätzen passt.
An der Rechtschreibung hab' ich alles in allem überhaupt nichts auszusetzen - wieder so eine Seltenheit, zu der du dazugehörst. xD An einer Stelle war ein Grammatikfehler, dann gab es noch wenige, kaum auffallende Kommatafehler (drei oder vier maximal) und im letzten Absatz hast du drei Flüchtigkeitsfehler, wenn ich mich recht entsinne - über den könntest du nochmal drüberlesen, das war manchmal etwas verwirrend.^^ Auf einen Kommatafehler will ich aber aufmerksam machen, weil den jeder macht :0
"Weder du, noch ich [...]" - weder... noch ist eine bindende Konjunktion, die - weil bindend - nicht mit Kommata getrennt wird. Hab' da früher auch immer ein Komma gesetzt, weils so gesehen logisch ist, aber... deutsche Beistrichregeln sind halt mystery. xD
Ansonsten ist der OS sprachlich durchaus gelungen und ich kann dir einfach nicht abkaufen, dass du das in maximal einer halben Stunde geschrieben hast. Ich hätte daran mindestens zwei Stunden gesessen. xD *langsam desu*

Zum Inhalt:
Traurig. D: Wenn ich nicht so desensibilisiert in Sachen Texten wäre, hätte ich wohl geweint, aber ich denke, bei anderen Lesern wird das der OS sicher auslösen - berührt hat er mich trotzdem. =)
Der Ich-Erzähler ist immer so eine Sache, doch du hast ihn hier sehr gut dem Inhalt angepasst. Wobei ich finde, dass solche tiefgründigen Gedankengänge, die hinzukommend auch noch so poetisch formuliert sind, nicht zu Yamamoto passen. Was er sich denkt, ist IC, aber wie er es formuliert, eher OoC. Aber ich denke, das tut nicht viel zur Sache, weil es ansonsten ja auch unmöglich wäre, den Inhalt sprachlich korrekt umzusetzen. Von daher in Ordnung.^^
Was mir aber nicht so gefallen hat, war das Hin- und Herspringen zwischen den Szenen bzw. Situationen. Oder ich bin einfach nur ziemlich dumm, weil ich nicht immer folgen konnte.^^ Jedenfalls war es vor allem am Anfang sehr verwirrend - man wird als Leser mit zu wenig Information in das Geschehen buxiert, was eigentlich ein gutes Stilmittel ist, um Interesse zu wecken, doch in dem Fall war es eher kontraproduktiv, weil die zum Verstehen nötigen Infos erst gen Ende kamen... Sprich, man liest und liest und liest und weiß nicht, was man gerade liest. %D
Wenn ich das alles richtig verstanden habe, liegt Yamamoto gerade im Sterben und denkt in den letzten Minuten seines Lebens über seine Beziehung zu Gokudera nach. Die Veranschaulichung der Vergangenheit, wie Hayato sich immer mit ihm angelegt und ihn als Störfaktor empfunden und dass es einfach zu den beiden dazugehört hat, ist dir gelungen. Man konnte sich sehr gut in Yamamoto hineinempfinden und verstehen, warum er sich danach sehnt. Die Melodie war, soweit ich mich recht entsinne, der Einklang zwischen Regen und Hayatos Klavierspiel. Das Klavierspielen, bei dem Takeshi Hayato immer gelauscht hat, war also das Vergangene. Der Regen, der nun eine ähnliche Melodie erzeugt, erinnert Yamamoto daran. Wenn das so gemeint war, wars wirklich ein schöner Gedankengang. :D
"[...] und schließlich erzeugtest du deinen ganz eigenen Regen, der nur für mich vergossen wurde." ist meine Lieblingsstelle, weil sie so viel Tiefgang aufweist und die Tatsache, dass Hayato anscheinend geweint hat, ein wenig verschlüsselt - klingt einfach schön zu lesen.^^ Die Umarmung war auch niedlich, vor allem passt Hayatos Reaktion, die Takeshi beschreibt. xD
Ab "Dann stirbt die Musik" wurde mir erst klar, dass Yamamoto im Sterben lag und jetzt anscheinend gestorben ist. D: Das Ende war deshalb auch sehr traurig, als Hayato bewusst wurde, dass Takeshi nie wieder durch diese Tür treten würde.
Wie gesagt, verwirrend fand ich nur das Hin- und Herswitschen der Situationen. Du könntest ja entweder Yamamotos "im Sterben liegen" oder seine Gedanken an die Vergangenheit kursiv schreiben, damit es klarer wird - denn allein durch die Absätze hat das irgendwie nicht gereicht, um immer mitzukommen.

Trotzdem ist es ein sehr anspruchsvoller und aussagekräftiger OS, der mit so wenig Worten so unglaublich viel Wahrheit ausdrückt.
War einfach schön zu lesen und hoffe, dass der andere OS mindestens genauso gut ist. :D *sich schon drauf freu*

Liebe Grüße
Fujouri


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