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Lightning Leaves Fire

KakashiXSasuke
von

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Kakashi: “A Shinobi isn’t supposed to pursue his own goals. Becoming the country’s tool is most important. That’s the same for the Leaf Village.”
 

Sasuke: “You believe that too?”
 

Kakashi: “Well… Each and every Ninja has to live while dealing with that issue…”
 

- Kapitel 33
 


 

Dieses Mal musste Sasuke länger suchen bis er erneut auf ein vertrautes Chakra stieß. Mindestens eine Stunde war er ziellos durch den Wald getappt und hatte absolut keine Unregelmäßigkeit in dem riesigen Ökosystem aufspüren können.
 

Irgendwann dann blitzte ein menschliches Chakra kurz auf, verschwand aber sofort wieder, so dass Sasuke nur die ungefähre Richtung erahnen konnte.
 

So schlich er noch eine Zeit lang weiter durch den Wald bis er an den Fluß gelangte, von dem Kakashi gesprochen hatte. Aufmerksam sah er den Strom hinauf und hinunter, lauschte...
 

Sasuke wusste, dass Unregelmäßigkeiten in der Landschaft wie Felsen oder Gewässer oft mit bereits gelegten Hinterhalten verbunden waren. Die meisten Gegner legten sich an solchen prägnanten Orten auf die Lauer.
 

Erstens, weil ihre Opfer diese auch oft als Orientierungs- und Anlaufpunkte verwendeten. Und zweitens weil diese Orte für jeden, der zufällig vorbeikam, in erster Linie unerforschtes Terrain darstellten, so dass man sich vordergründig mit der Umgebung befassen musste und nicht so sehr auf Fallen und dergleichen achtete.
 

So stand es im Lehrbuch und Sasuke kam plötzlich Sakura in den Sinn, die diesen Absatz so oft lautstark zitiert hatte, wenn Naruto sich mal wieder daneben benommen hatte. Das Mädchen schien generell jedes Lehrbuch der Akademie auswendig gelernt zu haben, dachte Sasuke missbilligend. Er selbst setzte da mehr auf praktische Erfahrung.
 

Da weit und breit nichts zu sehen oder zu hören war, bückte Sasuke sich schließlich und hielt eine Hand ins kalte Wasser des Flusses, um auch diese letzte Möglichkeit einer Falle im Wasser ausschließen zu können.
 

Er zuckte zusammen als seine Fingerspitzen neben der Kälte auch eine schwache Spur fremden Chakras durchströmte. Hastig zog er seine Hand zurück, als ob er sich verbrannt hätte und sprang dann auf - in Verteidigungsposition. Wenn er die Person im Wasser gespürt hatte, musste diese ihn ebenfalls bemerkt haben.
 

Nach einigen aufgeregten Atemzügen entspannte er sich wieder ein wenig und beschloss, am Fluss entlang zu gehen und dabei ab und an wieder das Wasser zu prüfen. Er hatte keinen Schimmer, wieso er das Chakra einer anderen Person gespürt hatte und nicht angegriffen worden war. Also konnte er genauso gut eine offene Konfrontation herausfordern, indem er weiterhin das Wasser checkte.
 

Sasuke schätzte, dass ihm von allen noch Anwesenden einzig Kakashi im Zweikampf richtig gefährlich werden konnte. Er hatte natürlich keine genaue Vorstellung davon, was seine anderen Teamkameraden an Jutsus und Techniken anwendeten, aber er war noch immer überheblich genug zu glauben, dass er ihnen trotz seines Alters weit überlegen war. Was auch stimmte, aber seine Arroganz hatte Sasuke noch nie gut getan...
 

Als er sich zum nun schon vierten Mal zum Flußlauf hinab beugte und seine Fingerspitzen eintauchen ließ, wurde er überrascht. In dem Moment, in dem er seine Hand nämlich wieder hinausziehen wollte, steckte sie im Wasser fest.
 

Sasuke blinzelte einige Male ungläubig, denn von einem solchen Jutsu hatte er noch nie gehört. Das Wasser blieb auch weiterhin flüssig und schlug kleine Wellen, nur seine Hand schien von der kühlen Flüssigkeit plötzlich vollkommen gelähmt zu sein.
 

Sasuke versuchte als Erstes, ein Chidori zu produzieren und der Rest seines Körpers reagierte auch wie immer. Nur seine Hand war vom Raiton-Chakra abgeschnitten, dass in ihm pulste.
 

Das war fatal, denn nun blieben Sasuke nicht mehr viele Möglichkeiten übrig.
 

Er zückte mit der anderen Hand sein Schwert, konnte jedoch nicht viel tun außer abzuwarten, denn er hatte nicht vor, sich für dieses Training den Arm abzuschneiden. Und er wollte es ebenfalls nicht riskieren, Kusanagis Klinge in den Strom zu tauchen. Sonst würde er am Ende noch vollkommen waffenlos dastehen.
 

Auf einmal begann das Wasser, sich zu bewegen und seinen Arm hinaufzukriechen. Es fühlte sich eigentlich ganz gut an, da es seine erhitzte Haut angenehm kühlte, aber Sasuke mochte sich lieber nicht vorstellen, was als Nächstes passieren würde. Sein ganzer Körper wurde auf diese Weise nach und nach ruhig gestellt und egal was er dagegen tun wollte, nichts klappte.
 

Er versuchte es mit seinen anderen Waffen und noch einige Male mit Chidori. Nichts half. Nicht einmal mit seinem Sharingan konnte er etwas ausrichten. Um von den Katon-Jutsus gar nicht zu reden, denn die waren sowieso ineffektiv.
 

Schließlich war sein ganzer Körper bis zum Hals gelähmt, so dass er noch immer in der zum Wasser hinunter gebeugten Position verweilte.
 

Selbst wenn ich mich jetzt von dem Zeug befreien kann, hat mein Gegner die perfekte Angriffsposition. Bis ich mich aufgerichtet hätte, wäre ich entwaffnet und wehrlos, dachte Sasuke fast schon ehrfürchtig.
 

Mittlerweile hatte er eine ziemlich gute Ahnung davon gegen wen er hier kämpfte, denn er hatte schon öfter davon gehört, dass Yamato sich auf Suiton und Doton spezialisiert hatte und mit seinem Kekkei Genkai sogar Holz erzeugen konnte.
 

Sasuke schloss kurz ergeben die Augen, dann rief er: „Yamato, ich weiß, dass du es bist! Wieso zeigst du dich nicht endlich?“
 

Aus einem Busch in der Nähe drang gedämpftes Gelächter, dann stieg Genma aus dem Blattwerk hervor und schlenderte lässig auf Sasuke zu. Der Uchiha konnte das nur aus dem Augenwinkel beobachten, denn er war ja noch immer gezwungen den Fluß anzustarren. Immerhin konnte er noch sprechen.
 

„Genma?“, keuchte er angestrengt. „Wo ist Yamato?“
 

Genma lachte schon wieder so nervenaufreibend. „An dir, Sasuke! Was dachtest du denn?“
 

Etwas wie Ekel ergoss sich in Sasukes Magengrube als er sich unwillkürlich vorstellen musste, wie sich statt des Wassers Yamatos Körper um ihn herum wand. Nichts gegen Yamato, aber diese Nähe war Sasuke sogar in seiner Vorstellung zu viel.
 

„Mach schon, Yama. Spann ihn nicht länger auf die Folter“, rief Genma fröhlich und ging neben Sasuke in die Hocke, ein Kunai kampfbereit in der einen und eine Schriftrolle in der anderen Hand.
 

Sasuke merkte sofort wie sich die Masse, die seinen Körper einschloss, verhärtete und schließlich zu Holz erstarrte. Nun sah er wahrscheinlich aus wie irgendeine altmodische Puppe oder einer der Übungsdummies auf den Trainingsplätzen.
 

Als Nächstes wuchs aus seiner Seite heraus ein langer Ast, der sich verbreiterte, den Boden berührte und schließlich zu einem Menschen formte: Yamato stand einige Augenblicke später in Fleisch und Blut vor ihm und Sasuke konnte nur ungläubig die Augen aufreißen.
 

Wie zum Teufel hatten die beiden ihn in diese missliche Lage gebracht?
 

Auch Yamato gestattete sich nun ein kleines Grinsen. „Ich nehme an, du willst wissen wie ich das gemacht habe? Wie unser kleiner Hinterhalt funktioniert hat?“, fragte er geschäftsmäßig und nickte dann Genma zu, der bereitwillig anfing zu erklären.
 

„Yamato war im Fluss, wie du ja sicherlich bemerkt hast. Da er seinen Körper aber darin auflösen kann und nicht als Mensch darin schwimmt, konntest du nur Spuren seines eigentlichen Chakras wahrnehmen. Nicht genug jedenfalls, um ihn zu identifizieren oder dich bedroht zu fühlen. Aber trotzdem genug, um dich bei der Stange zu halten und dazu zu bringen, dem Flusslauf zu folgen...“
 

Sasuke dämmerte es langsam und am liebsten hätte er sich vor die Stirn geschlagen. Wie hatte er sich nur so einlullen lassen können? Nun merkte er am eigenen Leib, dass er keine wirkliche Einsatzerfahrung aufweisen konnte.
 

„Also gingst du weiter und kamst somit diesem Ort hier immer näher. Yamato hatte im Wasser natürlich kein Walkie-Talkie mehr zur Verfügung, weshalb er die Entfernung zu mir schätzen musste. Das hast du gut gemacht, Yama“, lobte Genma seinen Kollegen wie einen gewöhnlichen Hund, aber Yamato schien so erschöpft, dass es ihm nichts ausmachte.
 

„Als du dann hier deine Hand ins Wasser gehalten hast, hat Yamato seine Falle zuschnappen lassen und dich paralysiert. Er hätte das natürlich auch schon früher tun können, aber der große Nachteil seiner Techniken ist, dass er so gut wie immer eine zweite Person zur Hilfe braucht. Zumindest wenn er sein Gegenüber – wie in diesem Fall – nicht töten will. Ansonsten hätte er dich auch einfach mittels Mokuton zerquetschen können.“
 

Genma räusperte sich und nahm dann seinen allgegenwärtigen Senbon aus dem Mund, um besser sprechen zu können. „Naja, den Rest der Geschichte hast du ja eben selbst mitbekommen. Der Plan war im Wesentlichen, dass du dich vom Chakra im Wasser davon ablenken lassen würdest, an Land nach Menschen zu suchen und ich dich dadurch angreifen könnte. Wozu ich nun rein theoretisch in der Lage bin“, sagte Genma unheilschwanger und wedelte mit seinem Senbon vor Sasukes Nase herum.
 

„Eine Frage habe ich trotzdem noch“, warf Sasuke ein. „Warum hat Yamato mich nicht weiterhin im Wasser gefangen gehalten und in dieser Situation meinen Körper verlassen? Ich meine, das wäre weniger risikoreich. Ich konnte mich im Wasser nicht bewegen und dieses Holzgefängnis hier könnte ich locker verbrennen.“
 

„Könntest du, aber du würdest nicht weit kommen mit Genma auf den Fersen“, murmelte Yamato müde und lehnte sich gegen einen Baum.
 

„Und warum konnte ich im Wasser kein Chakra freisetzen und nun schon? Ich habe es ausprobiert, Yamato. Ich könnte das Holz verbrennen“, setzte Sasuke hinzu.
 

Es stimmte: Er hatte gleich nachdem sich seine Umgebung verändert hatte einige kleine Funken in seinen Fingerspitzen entstehen lassen und bemerkt, wie das Holz sich erwärmte.
 

„Im Wasser...“, antwortete Genma nun wieder mit nachsichtigem Blick auf seinen geschafften Kameraden. „...war es im Endeffekt Yamato, der deinen Körper kontrollierte und dein Chakra sperrte. Er hielt dich sozusagen mit seinem eigenen Chakra gefangen wohingegen du jetzt von einfachem Holz, von fester Materie umgeben bist. Das kannst du natürlich leicht entfernen, aber wie Yamato schon angemerkt hat, würde dir das absolut nicht weiterhelfen. Du bist jetzt in unserer Hand, Sasuke.“ Genma zwinkerte und gab Yamato ein Zeichen.
 

Dieser kam nun wieder näher an Sasuke heran und begutachtete kurz sein Werk. „Das, was Genma gerade beschrieben hat, der Unterschied zwischen Wasser und Holz, ist übrigens auch der Grund warum ich selbst mit dem Wasser verschmelzen muss, um es auf diese effektive Art und Weise zu nutzen.
 

Wasser ist ständig in Bewegung und wehrt sich sozusagen gegen denjenigen, der es kontrollieren will. Es verbraucht enorm viel Chakra, diesen Zustand länger aufrecht zu erhalten. Denk daran, wie lange du dem Fluss gefolgt bist“, meinte Yamato.
 

Sasuke riss zum wiederholten Mal in den letzten paar Minuten seine Augen auf. Ihm war plötzlich eingefallen, wie Kakashi vor vielen Jahren ihm und Naruto richtige Chakra-Kontrolle beigebracht hatte. Man hatte sie zuerst auf Bäume klettern und später dann auf Wasser gehen lassen... Und Sasukes eigene Erfahrung passte vollkommen zu Yamatos Erklärung: Es war damals weitaus schwieriger gewesen, auf Wasser als auf fester Materie zu stehen, weil man die eigene Chakra-Abgabe ständig kontrollieren und den Bewegungen anpassen musste.
 

Wenn es stimmte, was Yamato gesagt hatte – und daran gab es allein gemessen an dessen Erschöpfung keinen Zweifel – dann musste der Mann Unmengen von Chakravorräten besitzen. Sasuke erkannte, dass Yamato im Team zwar hinsichtlich seiner Angriffskraft den anderen unterlegen war, dies jedoch durch seine langandauernden Hilfestellungen locker wettmachen konnte.
 

Sasukes Grübeln wurde jäh unterbrochen, als sich seine hölzernen Fesseln langsam zu winden und schließlich zu lösen begannen.
 

„Wir lassen dich jetzt frei, Sasuke, aber komm ja nicht auf dumme Gedanken“, knurrte Genma drohend und rückte noch ein Stück näher zu Sasuke auf. Mit der einen Hand hielt er dem Uchiha sein Kunai routiniert an die Halsschlagader, mit der anderen griff er nach Sasukes Hosentasche, in der sich die Glöckchen befanden.
 

In Sasukes Kopf schwirrte es. Entweder er respektierte Genmas Warnung und verhielt sich still – dann hätte er das Match wohl oder übel verloren. Oder er machte noch einen letzten Versuch...
 

Immerhin war es ja nicht so, als könnten ihn Genma oder Yamato ernsthaft verletzen. Sie waren ein Team und Kakashi hatte alle zur Vorsicht ermahnt. Und würde sein Sensei es nicht auch wünschenswert finden, dass Sasuke nicht so schnell klein beigab? Dieser Gedanke spornte Sasuke neben seinem angekratzten Ego noch zusätzlich an und er machte sich bereit in Aktion zu treten.
 

Als Genmas Hand sich dann in seine Tasche schob und sein Körper nur noch mehr schlecht als recht von einigen Ranken umschlossen wurde, ließ Sasuke das Holz mit einem Schlag in Flammen aufgehen. Mittlerweile beherrschte er die Einfacheren seiner Jutsus gut genug, um sie ohne Handzeichen ausführen zu können, allein durch die körperliche Kontrolle seines Chakras.
 

Genma zuckte erschrocken zusammen, wich jedoch nicht zurück, sondern zog blitzartig eine Handvoll Senbon aus seinem Shurikenhalfter.
 

„So ungehorsam“, schnurrte Genma leise und Sasuke spürte, wie ihn die Nadeln in den Hals piekten. „Ich mag das.“
 

Sasuke zog misstrauisch seine Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts. Stattdessen ließ er das Sharingan in seine Augen Einzug halten...
 

Einige Sekunden vergingen, in denen Sasuke und Genma sich stumm anstarrten, dann zwang Genma den Uchiha dazu, sich langsam umzudrehen und beide Hände auf den Rücken und damit in Genmas Blickfeld zu legen. Er führte Sasuke in Richtung Yamato, der inzwischen wieder auf dem Boden saß und verwundert zu ihnen aufblickte.
 

„Lass ihn doch endlich los, Genma. Er wird uns schon nicht...“ Jäh brach er ab, als er Sasukes blutrote Augen und Genmas merkwürdig leeren Blick registrierte.
 

„Oh Sch...“, brachte er noch hervor, dann wurde er auch schon von Genma aufs Korn genommen. Der Ältere attackierte Yamato verbissen mit seinen Senbons, so dass Yamato hastig Reißaus nehmen musste, wollte er nicht als Nadelkissen enden.
 

Sasuke machte, dass er davon kam. Er hatte Genma zwar effektiv hypnotisiert, aber er war sich bei dieser Technik nie sicher, wie lange die Wirkung anhielt. Das hing in hohem Maße vom Überraschungseffekt und dem Willen desjenigen ab, den er damit belegte.
 

Hinter sich konnte er Yamato noch wütend rufen hören: „Sasuke! Aua, verdammt! Das wirst du noch bereuen!“ Um Yamato machte sich Sasuke nicht wirklich Sorgen, denn er hatte Genma befohlen diesen nicht zu verletzen sondern nur auf Trab zu halten. Und Genma kam seinem Wunsch nun gerade laut hörbar nach.
 

Während sich Sasuke durch die Büsche schlug, sah er kurz auf die Uhr: Ihm blieb noch eine halbe Stunde und er hatte keine Ahnung, wie er Kakashi aufspüren sollte. Er ging nämlich zu Recht davon aus, dass sein Sensei sich besser verbergen würde. Ganz zu schweigen davon, dass er Yamatos und Genmas Glöckchen in der Eile nicht hatte mitnehmen können.
 

Bei der nächsten Lichtung, die er überquerte, hielt er an und sprang auf den nächstbesten Baum, um kurz nachzudenken und sich zu sammeln. Das Schlimmste lag noch vor ihm und er war jetzt schon fertig mit den Nerven. Aber er wollte sich vor Kakashi keine Blöße geben, wobei Aufgeben für ihn sowieso noch nie eine Option gewesen war.
 

Deshalb stand er nach flüchtigem Überlegen wieder auf, um zu Genma und Yamato zurückzukehren. Ihm war eingefallen, dass beide ihre Walkie-Talkies noch getragen hatten, als er mit ihnen gerungen hatte. Es bestand zumindest die Möglichkeit, dass Kakashi den Ort aufsuchen würde, von dem Yamatos Geschrei kam oder dass Letzterer selbst Kakashi zu Hilfe gerufen hatte.
 

Falls der nicht gerade faul unter einem Baum liegt und liest, dachte Sasuke säuerlich, während er sich erneut an ihr kleines Schlachtfeld heranschlich.
 

Dort war es mittlerweile still geworden und Sasuke fragte sich gerade, ob überhaupt noch jemand anwesend war, als ihm von drei Seiten jeweils ein Kunai an Hals, Brust und Handgelenk gedrückt wurde.
 

„Ich würde sagen, das ist ein klares Schach Matt, Sasuke“, erklang Kakashis träge Stimme zu seiner Linken und Sasukes Herzschlag beruhigte sich augenblicklich, denn er sah ein, dass sein Captain Recht hatte. Jetzt hatten sie ihn und er konnte nichts mehr tun. Eine große Menge angehaltener Luft entwich seinen Lungen.
 

„Mann, Mann, Mann... Was sollte das denn, Kiddo?“, fragte Genma schief lächelnd, nachdem er aus einem kleinen Bambusgesträuch gesprungen war.
 

„Ich hab keine Ahnung, was du mit mir gemacht hast. Oder was ich selbst gemacht habe“, setzte er nachdenklich hinzu und kratzte sich am Kinn.
 

Du hast keine Ahnung?!“ kreischte Yamato schrill. „Du hättest mich fast in einen Igel verwandelt!“
 

Genma zuckte die Achseln. „Wie gesagt, ich kann mich an nichts erinnern, also kannst du mich ja wohl schlecht beschuldigen, was?“, entgegnete er unbeeindruckt und drehte sich zu Kakashi um.
 

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit getrieben?“, fragte er mit deutlichen Unterstellungen in seiner Stimme.
 

„Euch und vor allem Sasuke beobachtet“, antwortete Kakashi wahrheitsgemäß und alle Anwesenden rissen überrascht die Augen auf.
 

„Was denn? Was hätte ich denn sonst tun sollen?“, empörte sich Kakashi angesichts des deutlich mangelnden Respekts in seiner Mannschaft.
 

„Naja, wir haben eher gedacht, dass du ein Nickerchen gemacht hast oder so...“, gab Genma zu Bedenken. „Das wäre auch nicht so abwegig gewesen.“
 

Kakashi musste gegen seinen Willen anfangen zu lächeln. „Stimmt, das wäre es wirklich nicht.“
 

Dann fügte er jedoch mit ernsterer Stimme hinzu: „Aber ich wollte ja sehen wie Sasuke sich anstellt. Außerdem hatten wir doch abgemacht, dass wir uns so gut wie möglich verteilen. Also guckt mich bitte nicht so an, als ob ich immer nur faul in der Gegend rumliegen würde!“
 

Genma wollte gerade schief grinsend zu einer Antwort ansetzen, die Kakashi zweifellos dazu gebracht hätte, all seine eiserne Selbstbeherrschung über den Haufen zu werfen. Allerdings war plötzlich ein lautes Rascheln in ihrer Nähe zu hören und alle hoben instinktiv ihre Waffen.
 

Einen Moment später trat Hayate aus dem Unterholz und meinte hochnäsig: „Echt mal, man hört euch noch in einem Kilometer Entfernung... Ihr benehmt euch wie ne verdammte Elefantenherde.“
 

„Könntest du deinen Besuch nächstes Mal vielleicht vorher per Funk ankündigen?“, keifte Yamato munter weiter. „Du hast mich fast zu Tode erschreckt!“
 

Hayate machte eine beschwichtigende Handbewegung und wandte sich dann kurzerhand an Kakashi.
 

„Schön und gut, dass Sasuke das Training einigermaßen gut hinbekommen hat, aber sollten wir nicht langsam nach Konoha zurückkehren? Es weiß keiner, wo wir sind und wenn sie versuchen uns die Mission zu erteilen...“
 

„Schon verstanden“, winkte Kakashi desinteressiert ab. „Auf geht’s, Leute!“
 


 

Den Wald brachten sie in zügigem Tempo hinter sich, indem sie von Baum zu Baum sprangen. Als sie wieder auf dem Trainingsfeld landeten, schnappte sich Kakashi die Kiste mit den Ausrüstungsgegenständen, denn er war von allen verständlicherweise noch der fitteste. Dann marschierten sie in flottem Tempo in Richtung Dorf zurück.
 

Bis dahin war nur wenig Zeit zum Reden geblieben, aber nun bot sich endlich die Gelegenheit ihr Training zu besprechen.
 

„Sasuke hat sich ganz schön flink angestellt. Stimmt’s, Kakashi?“, fragte Yamato, der sich zum Glück wieder einigermaßen beruhigt hatte.
 

„Mhm“, murmelte Kakashi nachdenklich.
 

„Was ist los? Er war doch ganz gut“, fragte nun auch Hayate und Sasuke empfand es als äußerst unangenehm, dass über ihn gesprochen wurde als wäre er gar nicht anwesend.
 

„Er war gut im Angriff, das war mir aber auch schon vorher klar...“, sagte Kakashi und warf Sasuke einen beschwichtigenden Blick zu. „Aber was das Aufspüren von euren Hinterhalten angeht, hat er völlig versagt.“
 

Sasuke merkte, wie Wut in ihm hochkochte. Er hatte auf keinen Fall mit so einer harschen Beurteilung gerechnet.
 

„Aber...“, erhob Kakashi nochmals seine Stimme, als die Anderen wieder etwas einwenden wollten. „Ich weiß natürlich auch woran das liegt. Sasuke hat in den letzten zwei Jahren gar nicht und davor ausschließlich auf großen Schlachtfeldern oder offen Mann gegen Mann gekämpft. Also...“ An dieser Stelle blieb Kakashi tatsächlich stehen und blickte Sasuke mit freundlicher Miene ins Gesicht.
 

„...hast du dich auf jeden Fall ganz gut angestellt, Sasuke. Du hast bewiesen, was du in der Offensive kannst, hast Genma getäuscht und alles in allem die richtigen Schlüsse gezogen. Dein Versagen was die Glöckchen angeht mag vielleicht auch daran liegen, dass du mit Tenzous Technik so wenig vertraut warst. Apropos, ich hätte gerne meine Babies wieder“, fügte Kakashi gut gelaunt hinzu, streckte seine Hand nach den Glöckchen aus und schenkte Sasuke ein strahlendes Lächeln.
 

In diesem Moment wünschte sich der Uchiha mehr als alles andere, endlich einen Blick auf Kakashis Gesicht werfen zu können. Der Mann sah bestimmt umwerfend aus, wenn er so lächelte wie jetzt gerade...
 

Moment, was dachte er da?
 

Hast du sie noch alle, Sasuke? Das ist Kakashi-Sensei, verdammt nochmal. Er ist mehr als zehn Jahre älter als du!
 

Aber er sieht aus wie Mitte zwanzig...
 

Das ändert nichts daran, dass der Mann dein Sensei ist. Er tickt völlig anders als du und außerdem würde sich der große Kopierninja von Konoha nicht im Traum für einen Teenager interessieren. Ganz zu schweigen davon, dass du nicht einmal weißt, ob er überhaupt auf Männer steht.
 

Ach, halt die Klappe, dachte Sasuke und fragte sich im selben Moment, wann zum Teufel er angefangen hatte, gedankliche Selbstgespräche zu führen.
 

„Hey, ihr da! HEY!“, kam ihnen plötzlich ein Ruf entgegen. Alle sahen nach vorne auf die breite Straße, die in den Kern von Konoha und zum Hokageturm führte. Ihnen entgegen gestolpert kam Raidou Namiashi, einer von Tsunades persönlichen Mitarbeitern. Warum man als Hokage Bodyguards benötigte, wo man doch angeblich der stärkste Ninja im Land war, wusste eigentlich niemand so genau.
 

„Was gibt’s, Raidou?“, fragte Kakashi, als der große Mann einige Meter vor ihnen schlitternd zum Stehen kam.
 

„Tsunade hat eine Mission für euch, die Anko heute Morgen...“
 

„Das wissen wir schon“, unterbrach ihn Genma hastig. „Was ist es?“
 

Der verdutzte Raidou reichte Kakashi daraufhin kurzerhand die Schriftrolle mit den genauen Regelungen und blieb noch eine Weile, um die Reaktion von Team Kakashi zu beobachten...
 

Einige Minuten herrschte Stille, während sich fünf Köpfe neugierig zusammendrängten und über das Schriftstück beugten. Dann:
 

„Eine Geiselnahme?“, empörte sich Yamato lautstark und seine Stimme glitt schon wieder in ein Keifen über.
 

„Wissen die überhaupt, wie schwierig so etwas ist? Man hatte uns doch gesagt, dass es was Leichtes sein wird“, weinte Hayate schon fast.
 

„Tja, vielleicht solltet ihr euch nicht zu sehr auf das Urteil der Aufklärungseinheiten verlassen. Anko hat immerhin keine Ahnung, was in dem Gebäude steckte, das sie ausspioniert hat“, gab Raidou unbedacht zum Besten und wurde dafür prompt mit Todesblicken seitens Yamato und Hayate durchbohrt.
 

Sasuke hatte zwar noch nie eine Geisel genommen und er konnte sich schon denken, warum Hayate und Yamato so wenig davon begeistert waren. Es bedeutete ein weitaus schwereres Stück Arbeit, eine fremde Person zu beschützen und nach Konoha zu bringen, die sich voraussichtlich auch noch dagegen sträuben würde, als schlichtweg jeden Feind zu töten, der ihnen in die Quere kam. Dennoch freute sich der Uchiha über die neuen Erfahrungen, welche sich ihm durch diesen Auftrag bieten würden.
 

Genma schien alles wie so häufig eher witzig zu finden, denn er verkündete, dass sie so etwas schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht hätten und er sich schon sehr freue, das Ganze zusammen mit Sasuke im Team zu absolvieren.
 

Kakashi bedankte sich kurz bei Raidou und entschuldigte sich dafür, dass sie nicht in Reichweite geblieben waren. Dann zog der Hokage-Helfer von dannen und überließ Team Kakashi seinen Missionsvorbereitungen...
 


 

Als Sasuke eine viertel Stunde später sein Apartment betrat, versuchte er verzweifelt die Anweisungen von Kakashi im Kopf zu behalten und gleichzeitig an alle Dinge zu denken, die er packen musste.
 

Sie wollten sich in einer Stunde vor Konohas Haupttor treffen, um bereits heute eine gute Strecke des Wegs zurückzulegen. Es war zwar schon fünf Uhr, aber im Sommer konnte man grundsätzlich bis zehn Uhr abends reisen und wenn der Mond hell schien sogar noch länger. Im Winter hingegen liefen Missionen generell schleppender, da die Ninjas auch von der Kälte gelähmt wurden. Daher gingen im Sommer auch weitaus mehr Aufträge in Konoha ein als im Winter, denn so gut wie niemand war bereit die unnötig teuren Missionen in der kalten Jahreszeit zu bezahlen.
 

In den Wintermonaten herrschte also größtenteils Ruhe und Frieden in Konoha, so dass das Dorf sich schlafend von den anstrengenden Sommermonaten erholen konnte. Man verbrachte die Zeit mit den Menschen, die einem wichtig waren und nahm sich seinen Urlaub, um sich im Frühling wieder erholt den neuen Missionen widmen zu können. Diese zwei Monate, in denen so gut wie keine Aufträge anstanden, waren daher zwar die kältesten, aber gleichzeitig auch die schönsten für viele Menschen in Konoha.
 

Bis dahin dauert es aber noch eine ganze Weile, also ruf endlich Sakura an!, ermahnte sich Sasuke selbst und ließ davon ab, alle möglichen Klamotten aus seinem Kleiderschrank heraus auf sein Bett zu werfen.
 

Er marschierte zum Telefon im Wohnzimmer und tippte in Sekundenschnelle Sakuras Nummer. Er kannte sie schon seit einiger Zeit auswendig, da Sakura über ein Jahr lang darauf bestanden hatte, dass Sasuke sie jeden Abend anrief und ihr von seinem Tag erzählte.
 

Er hatte ihr in dieser Hinsicht ihren Willen gelassen, da er festgestellt hatte, dass sie das Ganze nicht von ihm verlangt hatte, um ihm näherzukommen. Er hatte seinen beiden Freunden sehr deutlich gesagt wie er gepolt war, woraufhin Sakura ihre Stalkerei endgültig aufgegeben hatte.
 

Nein, Sasuke hatte ihr jeden Abend haarklein erzählt, welche Geheimschriften er tagsüber entziffert hatte, damit sie sich keine Sorgen um ihn machte. Sie hatte trotz seiner Schweigepflicht tatsächlich darauf bestanden, dass er ihr von seiner Arbeit erzählte, weil sie der festen Überzeugung gewesen war, dass er bestimmt erst recht an seinem Arbeitsplatz gemobbt werden würde. Sakura neigte generell zur Hysterie und was ihn anging besonders.
 

Ich kann es ihr nicht wirklich verübeln, nach meinem Abgang damals, dachte Sasuke betrübt, während er dem Tuten des Klingelzeichens lauschte und seine Finger unbewusst und nervös mit der Telefonschnur spielten.
 

Aber es war notwendig. Es ging nicht anders. Wenn mir an ihrer Freundschaft nichts gelegen hätte, wäre ich nicht zurückgekommen, dachte Sasuke weiter, in einem Versuch seine plötzlich aufwallenden Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
 

Naruto war was ihn anging schon immer vertrauensvoller gewesen, auch nach seiner Rückkehr. Ihm brauchte Sasuke jedenfalls nicht von der Mission erzählen. Naruto würde verstehen, dass er es eilig gehabt hatte und sich auf Sasukes ausführlichen Bericht bei dessen Heimkehr freuen.
 

„Haruno?“, kam plötzlich eine verschlafene Stimme aus dem Hörer. Sasuke hörte ein Rascheln, welches wie das von Bettlaken klang.
 

„Ich bin’s, Sasuke“, meldete er sich zögernd. Er hatte sie nicht aufwecken wollen und wunderte sich ein wenig, warum das Mädchen um diese Uhrzeit im Bett lag.
 

„Oh, hi“, meinte Sakura atemlos und noch mehr Rascheln war zu hören. Dann klang ihre Stimme auf einmal viel kräftiger und Sasuke nahm an, dass sie hastig aufgestanden war. „Was gibt’s?“
 

„Sag mal, habe ich dich etwa aufgeweckt?“, fragte Sasuke, obwohl er die Antwort bereits wusste.
 

Sakura lächelte und man konnte es durch das Telefon hindurch hören. Sasuke konnte sogar an ihrer Stimme erkennen, auf welche Weise seine Freundin lächelte: Es war dieses liebevoll-süße Lächeln, welches sie ausschließlich für Sasuke reserviert zu haben schien. Zumindest hatte dieser noch nie gesehen, wie sie es jemand Anderem hatte zuteilwerden lassen – schon gar nicht Naruto.
 

„Nein, das ist schon okay... Ich wollte sowieso in einer halben Stunde raus.“ Sie gähnte verhalten. „Ich hab Naruto versprochen, mit ihm seine nächste Mission vorzubereiten. Irgendwas, wofür ein Haufen Papierkram erledigt werden muss... Du kennst ihn ja in der Hinsicht.“ Sie kicherte ein wenig.
 

„Hn, das tut mir jetzt wirklich leid für dich“, meinte Sasuke ebenfalls mit einem Schmunzeln in der Stimme. „Letztes Mal hat er mich dafür drangekriegt und ich hab jetzt noch Albträume von seinem Chaos-Schreibtisch.“
 

„Stimmt. Er scheint ja irgendwie zu glauben, dass du nur sowas wie ne bessere Sekretärin für Tsunade bist“, gluckste Sakura.
 

Womit wir beim Thema wären, dachte Sasuke und sagte eilig:
 

„Jetzt aber nicht mehr. Ich... wurde heute befördert.“ Erst als er bereits angefangen hatte zu sprechen fiel ihm auf, dass er jetzt einen höheren Rang als Sakura und Naruto bekleidete. Er begann sich schlagartig zu fragen, wie die beiden das wohl aufnehmen würden.
 

„Oh, super!“, jubelte Sakura und wollte gleich darauf mit begieriger Stimme wissen, zu was denn.
 

„Nun ja, ähm...“ Sasuke stolperte immer noch über seine Gedanken und Worte.
 

„Was?“, fragte Sakura argwöhnisch. „Wenn du befördert wurdest, sollte das doch nicht so peinlich sein.“
 

„Ist es auch nicht“, gab er ein wenig eingeschnappt zurück und holte tief Luft. „Man hat mich in Kakashis Team aufgenommen. Sein ANBU-Team“, setzte er noch hinzu, dann hielt er die Klappe, um sich zu sammeln und auf Sakuras Reaktion zu lauschen.
 

Das Mädchen sagte gut eine Minute lang gar nichts und Sasuke konnte nicht einmal ihre Atemzüge hören.
 

Hoffentlich ist sie nicht in Ohnmacht gefallen, ging es ihm halb belustigt, halb ernst durch den Kopf.
 

Dann: „Aber das ist ja toll, Sasuke! Ich... naja, ich bin gerade nur sprachlos. Woher kommt das auf einmal?“
 

„Ich habe keine Ahnung“, seufzte er und merkte mit einem Mal, dass ihn das Training doch ganz schön ermüdet hatte. Außerdem bekam er schon wieder Kopfschmerzen... „Ich weiß nur, dass Kakashi sich bei Tsunade und sie sich dann vor dem Rat für mich eingesetzt hat.“
 

„Hmm“, machte Sakura und Sasuke wusste, dass sie gerade scharf nachdachte.
 

„Hör mal, deswegen ruf ich eigentlich gar nicht an“, unterbrach er sie hastig. Ihm war klar, dass es noch Diskussionsbedarf gab, aber er musste endlich los.
 

„Ich wollte dich fragen, ob du für eine Weile nach Raion sehen könntest. Wir haben tatsächlich heute schon eine Mission zugewiesen bekommen.“
 

„Natürlich, kein Problem“, erwiderte Sakura, hilfsbereit wie immer. „Wie lange bleibt ihr weg?“
 

„Kakashi war sich nicht sicher, aber voraussichtlich fünf bis sechs Tage. Kommt drauf an, wie schnell wir auf das Zielobjekt zugreifen können.“
 

„Eine Geiselnahme?“, interpretierte Sakura seinen Fachjargon, von dem sie eigentlich recht wenig Ahnung hatte. Sie arbeitete immer noch die meiste Zeit im Krankenhaus von Konoha.
 

„Ja“, sagte Sasuke und wusste, was jetzt gleich kommen würde.
 

„Pass auf dich auf, Sasuke. Du weißt, wie sehr du uns fehlen würdest, wenn...“ Sie stockte.
 

Diesen Satz hatte er schon mehrmals von ihr gehört, um genau zu sein jedes Mal, wenn er Konoha verlassen hatte, auch wenn es nur kurze Botengänge in kleinere Nachbardörfer gewesen waren.
 

„Ja, ich weiß“, sagte er beinahe schon sanft in den Hörer. Sakura schaffte es irgendwie immer, eine bestimmte Tonlage seiner Stimme zum Vorschein zu bringen.
 

„Ich werde zurückkommen, versprochen.“
 

„Ich nehm dich beim Wort“, lachte Sakura aufgesetzt fröhlich.
 

„Ich melde mich bei dir, wenn ich wieder da bin.“
 

„Okay. Tschüss! Und viel Glück!“
 

„Mach’s gut, tschüss.“
 

Damit legte Sasuke auf und verbannte gewaltsam die Bilder von Sakuras besorgter Miene aus seinem Kopf, die ihn in diesem Moment geradezu ansprangen. Er musste sich konzentrieren, sonst würde er sein Versprechen sowieso nicht einhalten können...
 

Also stürmte Sasuke ins Schlafzimmer und erledigte alle weiteren Vorbereitungen in Rekordzeit, um sich abzulenken.
 

Als er schlussendlich das Haus verließ, stellte er zufrieden fest, dass sein Rucksack angenehm leicht zu tragen war. Noch ein Vorteil dieser Jahreszeit: Er musste nicht zig Pullover und Jacken mit sich herumschleppen. Der übliche ekelhalft konservierte und deshalb lang haltbare Proviant wog auch so gut wie nichts. Wahrscheinlich waren seine Waffen sogar noch am schwersten zu tragen.
 

Seine neue ANBU-Uniform vom Training trug er immer noch, so dass er sich zumindest nicht hatte umziehen müssen. Kakashi hatte ihm vorhin eröffnet, dass er erst nach dieser Mission noch weitere Exemplare der Uniform und auch das berühmte Tattoo erhalten würde.
 

„Die erste Mission ist zwar meist eine einfache, aber auch enorm wichtig für deinen weiteren Werdegang. Tsunade wird sich die Missionsberichte genau ansehen und festsetzen, ob du bei uns ihm Team bleiben darfst oder nicht. Damit habe ich letztendlich nichts zu tun. Also nutze diese Chance, Sasuke!“
 

Das hatte Kakashi zu ihm gesagt, bevor sie sich vorhin getrennt hatten. Und Sasuke würde es voraussichtlich die ganze Mission über im Kopf behalten. Er war schon immer bemerkenswert darin gewesen, sich selbst unnötig nervös zu machen.
 

Als er die riesigen Steintore erreichte, musste er nicht lange nach seinem Team Ausschau halten: Alle vier standen bereits am kleinen Zollhäuschen, welches gerade von Izumo und Kotetsu besetzt wurde.
 

Sasuke ging eilig zu ihnen hinüber. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass Kakashi zu spät sein würde. Nun, offensichtlich konnte sein Sensei zumindest wenn Missionen anstanden pünktlich sein.
 

„Yo“, grüßte Kakashi und hob wie so oft die Hand. Dann stieß er sich von der Wand der kleinen Hütte ab, an welcher er gelehnt hatte. „Auf geht’s, Leute! Ich will noch vor dem Wochenende wieder hier sein.“
 

Hayate und Yamato wandten sich sofort gehorsam von den beiden Jounin in der Hütte ab, aber Genma laberte noch eine Weile ungestört weiter.
 

„... Jedenfalls hat er zu mir gesagt, dass Shizune damals in meinem Team schon auf mich gestanden hat. Könnt ihr euch das... Aua! Hey!“, protestierte er lautstark, als er von Kakashi einfach mühelos mitgezogen wurde.
 

„Du kommst jetzt! Ich hab absolut keinen Bock nächstes Wochenende auch wieder unterwegs zu sein“, ermahnte Kakashi seinen Kumpel und winkte nebenbei nochmal Izumo und Kotetsu zu, die das Schauspiel amüsiert verfolgten.
 

Kakashi war so ziemlich der Einzige, der Genma unter seiner Fuchtel hatte und Genma ließ das auch nur aus... besonderen Gründen zu. Unter den Jounin war es bekannt, dass die beiden eine recht enge Freundschaft verband. Man hütete sich jedoch davor, über diese Witze zu reißen oder einen der beiden damit aufzuziehen. Dafür genossen Kakashi und Genma viel zu viel Ansehen innerhalb von Konoha.
 

Den meisten Menschen erschien es nur logisch, dass zwei solche Kaliber nicht einfach mit jedem ihrer vielen Verehrer ins Bett hüpften. Dennoch fragten sich viele, warum sie sich scheinbar so gut ergänzen konnten, dass sie, wenn es um den Sex ging, problemlos miteinander klarkommen konnten. Normalerweise sah man die beiden sich hauptsächlich streiten und gegenseitig ärgern.
 

Kakashi wusste von der Verwunderung der anderen Ninjas, aber es störte ihn nicht wirklich. Und seine Beziehung zu Genma sowieso nicht. Wenn man sich schon so lange kannte wie sie beide, schon so oft den Anderen in diversen Beziehungen, voller Liebeskummer oder sexuell frustriert erlebt hatte, war es irgendwann kein so enormer Schritt mehr ins Bett gewesen.
 

Sasuke allerdings, der hatte von diesen Dingen keine Ahnung. Nicht einmal gerüchteweise. Kakashi hatte schon immer peinlich genau darauf geachtet, dass so wenig wie möglich von seinem Privatleben in die Öffentlichkeit drang und Genma nötigenfalls zurückgehalten, wenn dieser drauf und dran gewesen war alle Vorsicht zugunsten der Leidenschaft über Bord zu werfen.
 

So kam es, dass Sasuke erstaunt die Augenbrauen hochzog, als er sah wie Genma Kakashi, nachdem dieser ihn losgelassen hatte, grinsend einen Klaps auf dessen Hintern gab. Kakashi verzog keine Miene, sondern packte fest Genmas verräterische Hand, drehte sich halb um und neigte seinen Kopf ein wenig, um dem Braunhaarigen eindringlich ins Ohr zu flüstern.
 

Hayate und Yamato hatten Sasukes Reaktion mitbekommen und versuchten nun verzweifelt, ihr Lachen im Keim zu ersticken als sie erkannten, dass Kakashi hier gerade verzweifelt versuchte seinen guten Ruf zu retten.
 

Genma ließ dann letztendlich leicht schmollend von seinem Opfer ab und wandte sich zu den Anderen um.
 

„Auf geht’s!“, klaute er ganz dreist Kakashis üblichen Spruch und zog sich seine Maske über das grinsende Gesicht.
 

Die Anderen taten es ihm gleich, so dass letztendlich zwei Hunde (Kakashi und Genma), eine Katze (Sasuke) und zwei Bären (Yamato und Hayate) das Team Kakashi bildeten. Außerdem trug jeder von ihnen seinen Rucksack und ein Schwert bei sich.
 

Mit einigen flinken Sprüngen erklommen sie die nächsten Bäume, um zu Anfang ihrer Reise noch diese anstrengendere Fortbewegungsvariante zu nutzen. Später würden sie dann auf dem Boden bleiben, was weniger Chakra verbrauchte.
 

Als Sasuke hinter Genma her seine ersten, weiten Sprünge gemacht und sich sein Magen innerhalb kurzer Zeit wieder an das Fliegen und Springen gewöhnt hatte, warf er einen prüfenden Blick auf Kakashi, der sich einige Meter neben ihm hielt.
 

Jedes Mal, wenn sie sich gerade in der Luft befanden, konnte Sasuke ihn ansehen, so dass er dies nach einiger Zeit wie selbstverständlich in seinen Laufrhythmus mit eingebaut hatte: Springen, fliegen, Kakashi ansehen, landen, wieder abspringen.
 

Hayate, der zu Sasukes anderer Seite unterwegs war, bemerkte recht schnell, dass der Schwarzhaarige seinen Kopf nach jedem Sprung in Richtung des Captains drehte und er konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen.
 

Beim nächsten Sprung blickte Sasuke nun zu Hayate hinüber. Bevor er jedoch fragen konnte, was denn so lustig sei, gab Hayate auch schon die Antwort.
 

„Ich frage mich nur, ob Kakashi irgendwas auf seiner Maske kleben hat. Du scheinst ihn die ganze Zeit zu mustern!“, rief Hayate laut. Damit hatte ihn auch der Rest des Teams gehört.
 

Die Maske ist tatsächlich zu was gut, dachte Sasuke, als er spürte wie sein Gesicht heiß wurde.
 

„Das bildest du dir ein!“, gab Sasuke ziemlich lahm zurück, was Hayate noch ausgelassener lachen ließ. Das lief ja schon jetzt ganz lustig und sie waren gerade mal eine Stunde unterwegs. Was würde dann erst heute Nacht abgehen, wenn sie nebeneinander schlafen mussten...
 

Hayate freute sich schon darauf. Es war immer amüsant Kakashi verlegen, Genma eifersüchtig und Sasuke wütend zu erleben. Und wie es aussah, würde er all das noch am selben Abend geboten bekommen.
 

Ende Kapitel 4
 


 

A/N: Ich hoffe, es gefällt auch weiterhin^^ Jetzt sind sie ja endlich raus aus Konoha und unterwegs. Mal gucken, was ich sie in der unberührten Natur noch so alles erleben lassen werde *grins*
 

Für alle, die mich jetzt gerne umbringen wollen, weil ich keinen Kakasasu-Kampf eingeschoben habe: Es hat seinen Grund, dass Kakashi von allen noch der fitteste ist, denn er wird in der kommenden Mission am weitaus Meisten zu tun bekommen...
 

Was das Training angeht: Ich fand das mal ne ganz gute Gelegenheit, um zumindest Hayate und Yamato etwas näher zu beleuchten. Besonders den Kampfstil von Letzterem hab ich ja ziemlich ausgeweitet und wenns dann bald ans Eingemachte geht, muss ich nicht mehr jede Neuerung zig Mal erklären.
 

Dieses Kapitel ist schon wieder so lang geworden, verdammt! Ich weiß, ihr findet das wahrscheinlich gut :-) Aber ich hab keine Ahnung, ob's auch weiterhin immer über 5500 Wörter werden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Phae
2009-11-20T23:08:06+00:00 21.11.2009 00:08
hi hi^^

ich fand das Kapi wieder super.
Yamato könnte einem fast leid tun, wenn er so von Genma gejagt wird, aber auch nur fast :)

Bin schon auf das nächste kapi gespannt, das kann ja mit dem Trupp nur lustig werden. Mission olle *lach*

LG Phae

Von:  Shikajin
2009-11-19T14:54:57+00:00 19.11.2009 15:54
wei versprochen mach ich dir hier einen komi^^ ♥

das kapi war soooooooo toll richtig geil
ich freu mcih schon wie es dann abend auf der mission wird
ich lach mir sicher einen ab
*alles genau durch lesen wird*
der arme sasu steht dann auch noch zwischen den fronten XD
das wird toll.

so und jetzt zu den jutsu´s ich würde gar nicht auf so welche jutsu´s kommen die sind echt der hammer!!!

allem in allem war das kapi wie gesagt toll einfach klasse erlich
schreib mir bitte wieder ein ens ja

LG♥
Shika-kun


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