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Rin's Reise

von

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Geheime Pläne

Hallöchen,

auch hier geht es endlich mal weiter.

Nach der langen Zeit ein kleiner Rückblick. Rin ist mittlerweile zu einer

jungen Frau herangewachsen.

Sie wird von ihrem Ziehvater zum menschlichen Fürstentum Nakazato geschickt, um

dort die Friedensverträge neu abzuschließen.

Begleitet von Jaken und ihrem mürrischen Leibwäckter Keisuke macht sich Rin auf

den Weg.

Der Fürstensohn Hiroki findet schnell Gefallen an der hübschen Rin und lädt sie

zu einem Picknick ein. Allerdings verläuft es anders, als sich alle Beteiligten

das gedacht haben. Sie werden überfallen. Doch mit vereinten Kräften gelingt

es ihnen die Angreifer in die Flucht zu schlagen.
 

Das missglückte Picknick ist gerade noch einmal gut ausgegangen. Zwar gab es

Verletzte, doch zum Glück keine Toten.
 

Jaken war in der Zwischenzeit auch nicht untätig. Er hat einige Ungereimheiten in

der Buchführung aufgedeckt.
 

Viel Spaß beim Lesen.....
 

****************************************************************************

Geheime Pläne
 

Die beiden verwundeten Männer wurden unverzüglich zum Heiler gebracht.

Hiroki wandte sich an Rin. Er nahm ihre Hände in seine. Sanft strich er mit

seinen Fingern über die zarte Haut ihrer Handgelenke.

Rin fühlte einen Schauder über den Rücken streichen. Die Geste wirkte

irgendwie intim.
 

Hiroki blickte ihr tief in die Augen. "Rin-hime. Ich möchte Euch von Herzen

danken." Keisuke stand schräg hinter der jungen Frau. Mit einem verächtlichen

Schnauben wickelte er gerade den Verband von seiner Brust und ballte den Stoff

zwischen seinen Fäusten zusammen.

Dieses Benehmen des Fürstensohns ging ihm gegen den Strich. Dabei verwirrte

Keisuke der Gedanke, denn es konnte ihm im Grunde genommen völlig gleichgültig

sein, was diese Menschen miteinander trieben.

Das Weib ging ihn nichts an, außer, dass er sie unversehrt und in einem Stück

wieder an den Hof seines Herrn Sesshomaru zurückbringen musste. Und in diesem

Augenblick stellte der Fürstensohn in dieser Beziehung in seinen Augen offenbar

eine Gefahr dar. Etwas anderes konnte es nicht sein.
 

"Bitte nicht", sagte Rin und entzog Hiroki errötend ihre Hände. "Ich konnte

helfen und das ist es, was zählt. Ich hoffe, der Mann wird wieder gesund."

"Dafür wird unser Heiler sorgen. Er ist sehr gut. Und nun ruht Euch aus. Ihr

müsst sicher völlig erschöpft sein. Wir sehen uns morgen", Hiroki lächelte und

strich ihr sanft über die Wange. "Gute Nacht, Rin-chan."

"Gute Nacht, Hiroki-san", antworte Rin ebenfalls mit einem Lächeln und senkte

dann schnell den Kopf, um die erneut aufsteigende Röte in ihren Wangen zu verbergen.

Eilig drehte sie sich um und eilte in Richtung Haupteingang des Schlosses.
 

Keisuke warf Hiroki noch einen warnenden Blick zu, doch die Aufmerksamkeit

des Fürstensohnes war auf die schlanke Silhouette der davon eilenden Rin

gerichtet. Also blieb dem Youkai nicht anders übrig und er folgte der jungen

Frau.
 

Rin ging direkt in den Gästetrakt zu ihrem Zimmer. Sie fühlte sich in der Tat

völlig zerschlagen. Doch gleichzeitig rasten ihre Gedanken wie aufgescheuchte

Vögel hin und her. Der Tag hatte dort auf dieser Lichtung eine unvermutete

Wendung genommen.

Rin wollte es sich lieber nicht vorstellen, wo sie sich jetzt befinden würde,

hätten sie nicht die Räuber in die Flucht schlagen können.
 

Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Halb wandte sie den Kopf über die Schulter.

"Kommt bitte herein, Keisuke-san. Ich möchte nach Eurer Wunde sehen."

"Die ist längst verheilt", antwortete der Youkai mit einem leisen Knurren in

der Stimme.
 

Ohne auf den ärgerlichen Ton einzugehen, schritt Rin zielsicher auf die Kerze

zu, die in einem Halter steckte. Mit Hilfe eines Streichholzes aus dem

kostbaren Vorrat von Tante Kagome, zündete sie den Docht an. Augenblicklich

wurde der Raum in ein weiches Licht getaucht, das durch den Schirm, den sie

vor die Kerze schob noch intensiviert wurde.

Sie drehte sich um und sah Keisuke an, der in dem Türrahmen stand. "Nun kommt

endlich rein und schließt die Tür hinter Euch."
 

Keisuke zögerte unmerklich, doch dann gehorchte er. Mit einem leisen Klacken

schloss sich die Tür und waren sie allein.

Rin trat vor ihn und schob ohne große Umstände seinen Haori auf.
 

Die kühle Zimmerluft strich über seine entblößte Haut. Doch nicht das, sondern

die zarte Berührung von Rin's Fingern auf seiner Haut ließ einen Schauder über

seinen Rücken laufen.

Er sah auf ihren dunklen Haarschopf nieder, der leicht über seine Brust geneigt

war. Sie achtete nicht auf ihn, sondern packte kurz entschlossen die Aufschläge

seines Haori's und zog sie ihm mit einem Ruck über die Schultern.

Keisuke sog überrascht die Luft ein. Im nächsten Moment fühlte er auch schon

ihre warmen tastenden Hände auf den Muskeln seines Rückens.
 

"Die Wunde ist verheilt. Noch nicht mal eine rote Stelle ist zu sehen", sagte

Rin, als sie um ihn herum schritt und damit wieder vor ihm stand.

Mit einer ärgerlichen Bewegung zog Keisuke den Stoff wieder hoch. "Ich bin

ein Youkai. Solche Verletzungen sind nichts als ein kleiner unbedeutender

Kratzer für mich."
 

"Trotzdem habt Ihr mir einen sehr großen Schrecken eingejagt, als ich dort

Euer Blut sah. Ich... ich hatte Angst um Euch, Keisuke-san", sagte Rin mit

leiser Stimme und senkte den Kopf.

Die Erinnerung an diesen Moment, wo sie mit ansehen musste, wie sich das Messer

in seinen Rücken gebohrt hatte und ihn niedersinken ließ, würde sie nie

vergessen.

Im Eifer des Gefechtes hatte Rin keinen Gedanken an ihre eigene Sicherheit

verschwendet. Sie hatte instinktiv gehandelt, um ihn zu retten.

Doch nun jagte der Gedanke daran, dass es auch anders hätte sein können, ihr

einen Schauder über den Rücken.

Sie spürte das Zittern, in ihren Muskeln und schlang die Hände um ihre Arme um

es zu unterdrücken.
 

Keisuke stand erstarrt da, wie vom Blitz getroffen. Ungläubig starrte er die

junge Frau an, die da reglos vor ihm stand.

Er glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. War das wirklich wahr gewesen,

was er da gehört hatte? Hatte sie wirklich Angst um ihn gehabt?
 

Rin hob den Kopf und sah Keisuke an.

Wortlos versenkten sich ihre Blicke ineinander.

Keiner sagte ein Wort.
 

Nur das leise Zischen der Kerzenflamme war zu vernehmen. Die Luft schien sich

aufzuladen. Es war wie ein Knistern, das dort im Unsichtbaren entstand. Und

doch beide berührte und sie wie durch unsichtbare Fäden miteinander verband.
 

Es klopfte leise und ohne auf das >Herein< zu warten, wurde die Tür aufgeschoben.

Jaken trat ein. Seine gesamte Miene und Haltung deutete darauf hin, dass er

keine gute Laune hatte.

"Wo wart ihr die ganze Zeit?", blaffte er, die Stimme voller Ungeduld.

In einer einzigen Sekunde brach der geheimnisvolle Bann und gab Keisuke und

Rin frei.

"Es tut mir leid, Jaken-sama. Aber wir wurden überfallen", erwiderte Rin mit

geradezu aufreizender Ruhe und sah rasch zu dem kleinen Dämon.
 

Die grüne Farbe von Jaken's Gesicht wurde schlagartig grau.

"Überfallen?", rief er aus und begann hektisch um Rin herumzulaufen und sie

von allen Seiten zu mustern. "Ist dir irgendetwas passiert?", stieß er fast

panisch aus.

Ihm klopfte das Herz bis zum Hals. Was würde der Herr dazu sagen, wenn seine

Tochter irgendeinen Schaden erlitten hatte?

Und das unter seiner, Jaken's, Obhut.

Ihm wurde schlagartig schlecht. Es erleichterte ihn auch nicht wirklich, dass

er keinerlei Verletzungen an Rin ausmachen konnte. Denn nun entlud sich sein

Zorn über Keisuke.

"Wo warst du denn, zum Teufel? Deine Aufgabe ist es alle Gefahr von der Hime

fernzuhalten." Jaken schwenkte den Nintojo-Stab wie ein Schwert vor Keisuke

hin und her.
 

Der Youkai kniff die Augenbrauen drohend zusammen und ein leises Knurren

entwich seiner Kehle, doch diese Warnung erreichte Jaken’s Ohren nicht, oder er

überhörte sie schlichtweg.

Blitzschnell schoss die Klaue des Inuyoukai mit den rasiermesserscharfen Klauen

vor und packte den Holzstab.

Keisuke hob ihn hoch und damit auch gleichzeitig Jaken, der wie eine Klette an

dem langen Holzstab hing.
 

"Ich war genau da, wo ich sein sollte, du kleine Kröte. Dank mir, steht deine

Hime hier überhaupt noch und das ohne Verletzung. Also lass mal die Luft raus,

sonst platzt du gleich. Und wer wird dann die Bücher weiter prüfen?"

Keisuke schüttelte leicht den Stab und setzte dann Jaken unsanft ab.

Mit einem abfälligen Schnauben wandte er sich um und lehnte sich mit

verschränkten Armen an die Wand.
 

"Beruhige dich bitte, Jaken-sama", sagte Rin. "Es ist mir nichts passiert. Es

war Keisuke, der verwundet wurde, als er mich beschützt hat. Bitte hör auf ihm

irgendwelche Vorwürfe zu machen."
 

Keisuke’ Nasenflügel weiteten sich leicht, als er scharf die Luft einsog. Er

war über Rin’s Verteidigung überrascht. Doch das war ja nicht das erste Mal

an diesem Tag, dass sie Dinge auf eine Art und Weise tat, die er nicht

verstand.
 

Rin hob Einhalt gebietend die Hand. "Warte... Keisuke, sind wir allein?", fragte

sie leise. Vielleicht gab es unerwünschte Zuhörer.

Der Youkai legte den Kopf leicht schief und lauschte. Dann schüttelte er den

Kopf. "Es besteht keine Gefahr. Es ist keiner in Hörweite."

"Also... was hast du herausgefunden, Jaken-sama?", fragte Rin um Jaken’s

Gedanken so schnell wie möglich von dem heutigen Nachmittag wegzubringen.
 

Jaken verschränkte die Arme vor der Brust und starrte vor sich hin, dann

begann er.

"Die Buchführung ist sehr gut und lückenlos geführt. Obwohl der Vertrag wohl

seit des Fürsten Großvaterszeiten nicht mehr erneuert wurde, haben die Nakazato

immer den Anteil für den Inu no Taishou abgezogen und separat verwahrt.

Ihnen war wohl bewusst, das Youkai sehr lange leben und das es durchaus möglich

war, das man sich an sie erinnerte. Um jeden Ärger vorzubeugen, haben sie so

getan, als ob sich nichts geändert hat."

Schweigen breitete sich aus.

"Und warum höre ich genau an der Stelle ein: Aber?", fragte Rin dann.
 

Jaken hob den Kopf. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe.

"Aber... irgendetwas ist nicht in Ordnung. Ich habe das Gefühl, das irgendetwas

verheimlicht wird."

"Und du kannst nicht sagen, was es ist?", hakte Rin nach.

"Nein", schüttelte Jaken den Kopf. "Doch etwas an den Aufzeichnungen, was die

Minenerträge angeht, stimmt nicht. Die Fürstenfamilie hat mehrere Minen auf

ihrem Gebiet. Und gerade die in den vergangenen Jahren ertragreichste ist seit

etwa zwei Jahren angeblich geschlossen.

Eine Silbermine, ungefähr einen halben Tagesritt von dem Schloss entfernt.
 

Laut der Notizen des Verwalters wurde sie geschlossen, weil sich der Abbau

nicht mehr rentieren würde. Und doch habe ich Bezahlungen für Lohnarbeiten

darin gefunden."
 

"Dann sollten wir diesen Verwalter mal fragen und dann der Mine einen Besuch

abstatten, um festzustellen, was dort los ist. Vielleicht wurde der Fürst

selbst sogar betrogen", schlug Rin vor.

"Eine gute Idee", murmelte Jaken und sein Gesicht hellte sich merklich auf.

Die Vorstellung einen Vertrag auszuhandeln, bei dem etwas vielleicht nicht

stimmen konnte hatte ihn in Angst versetzt. Sein Herr würde ein solches Vorgehen

nicht gutheißen.
 

Rin erhob sich und Jaken tat es ihr gleich. "Wir sehen uns morgen, Jaken-sama.

Ruhen wir uns aus, es war für jeden von uns ein anstrengender Tag."

"Einverstanden", sagte Jaken und mit einem giftigen Blick in Richtung Keisuke

fauchte er. "Und du passt gefälligst auf die Hime auf. Ich will mich nicht vor

dem Herrn dafür verantworten müssen, dass ihr irgendetwas passiert ist."
 

Keisuke löste sich von der Wand und trat einen Schritt auf den Krötendämon zu.

Jaken musste an sich halten, dass er nicht vor dem hochgewachsenen Inuyoukai,

der sich bedrohlich vor ihm aufrichtete, zurückwich.

"Ich bin mit meine Pflichten durchaus bewusst", knurrte Keisuke leise. In ihm

tobte eine ungeheure Wut auf diesen Winzling. Er ballte die Hände zu Fäusten,

damit Jaken nicht an die Kehle gingen.

Dieser Job war die Hölle. Erst die Bewachung eines jämmerlichen Menschenweibs

und dann diese ewig nörgelnde Kröte.
 

"Hmpf", machte Jaken fasste seinen Stab fester und trat, nach einem schnell

hervorgestoßenen gute Nachtgruß, den Rückzug an. Er hatte die Wut gespürt,

die wie heiße Wellen förmlich von dem Youkai abstrahlte.
 

Rin hatte das Ganze mit einem leichten Lächeln beobachtete. Nun wandte sie

sich ab und ging zur Schiebetür, die zum Balkon hinausführte. Sie öffnete sie

und trat hinaus.
 

Es war schon längst dunkel geworden. Die schmale Scheibe des zunehmenden Monds

hing tief über den Hügeln. Sterne blinkten, wie Juwelen auf dunkelblauer Seide.

Sie legte beide Hände auf die hölzerne Brüstung und sah hinaus.
 

"Eine wunderschöne Nacht", sagte Rin und schloss für einen kurzen Moment die

Augen. Sie spürte es mehr, als das sie es sah, wie Keisuke ihr gefolgt war und

nun seitlich hinter ihr stand.

Die Luft war allmählich kühl geworden und ein Schaudern strich über ihre Haut.

Sie hob die Hände und rieb sie wärmend über die Arme.
 

Keisuke sah ihre Bewegung und aus einem Impuls heraus, den er sich im

Nachhinein nicht näher erklären konnte, wandte er sich um und holte eine Decke

aus dem Zimmer. Er trat mit ihr hinter Rin und legte sie ihr behutsam über die

Schultern.

Dankbar zog die junge Frau den Stoff um sich. Sie drehte den Kopf über die

Schulter und lächelte ihn an. "Danke, Keisuke-san"
 

Gleichgültig zuckte er mit einer Schulter. "Ich möchte vermeiden, dass die

Hime krank wird. Menschen sind so schwach, das sie immer andauernd krank

werden."

Ein Schatten huschte über das eben noch strahlende Gesicht von Rin. Sie konnte

es kaum glauben. Jede nette Geste, ruinierte dieser Kerl mit seinen abfälligen

Bemerkungen. Er machte es einem wirklich nicht gerade leicht ihn zu mögen.
 

"Ihr habt Recht. Und um genau das zu vermeiden, möchte ich mich deshalb nun

auch ausruhen. Für heute benötige ich Eure Dienste nicht mehr, Keisuke-san.

Ihr könnt Euch entfernen", sagte sie und konnte den schnippischen Unterton aus

ihrer Stimme nicht ganz heraushalten. "Lasst mich allein", fügte sie

schließlich nicht gerade freundlich hinzu.
 

Keisuke starrte sie für einen Moment schweigend an, dann verbeugte er sich und

sagte knapp. "Wie ihr wünscht, Hime."

Dann verschwand er.

Rin sah ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm mit einem leisen Klacken schloss.

Mit einem Kopfschütteln drehte sie sich um und sah erneut in die Nacht hinaus.
 

Sie hatte sich so auf diesen Auftrag gefreut, doch leider gestaltete er sich

schwieriger, als sie gedacht hatte.

Ein Leibwächter, der Menschen hasste und auch ihr gegenüber kein Geheimnis

daraus machte. Jaken, der seine Aufgabe so fürchterlich ernst nahm, dass er

nichts anderes im Kopf hatte.

Der einzige Lichtblick war Hiroki.
 

Ein leichtes Lächeln huschte über Rin's Gesicht. Der Fürstensohn war ihr sehr

sympathisch. Er sah gut aus und die Art und Weise, mit der er sie behandelte

gefiel ihr.

~Ein netter Mann~, überlegte sie und zog die Ecken der Decke enger um die

Schultern.

~Er ist nicht verheiratet. Ob er die Richtige noch nicht gefunden hat?~

Eine leichte Röte stieg in ihre Wangen, als sie sich vorstellte, was wäre, wenn

er sich entschließen würde ihr den Hof zu machen.

Sie konnte nicht verleugnen, ein leichtes Kribbeln im Bauch zu haben, wenn er

sie so auf diese bestimmte Weise ansah. Der gesamte Tag war, bis auf den

Überfall natürlich, wunderschön gewesen.
 

Energisch schüttelte sie den Kopf, wandte sich um und ging in das Zimmer zurück.

Sie schloss die Tür hinter sich und legte sich auf ihr Lager.

Fest kuschelte sie sich in die Decken, nachdem sie die Lampe gelöscht hatte.

Wenig später verrieten ihre tiefen Atemzüge, dass sie eingeschlafen war. Rin

hörte nicht, wie ihre Tür leise geöffnet wurde und der dunkle Schatten des

Inuyoukai hinein glitt.
 

Zögernd näherte Keisuke sich ihrem Lager. Daneben blieb er stehen. Dunkle

Augen sahen auf Rin nieder. Lange Krallen gruben sich tief in die geballten

Hände. Leise atmete Keisuke aus. Als er erneut Luft holte, war er wieder da.

Der leichte Duft von Wildblumen, der ihn heute Nachmittag so getroffen hatte.
 

~Warum...?~, durchzuckte es Keisuke bitter. ~Warum hat Hauptmann Katsutoshi

mich ausgewählt? Ich wollte nie einem Menschen dienen. Und jetzt...~

Er beugte sich nieder. Genau betrachtete er Rin’s Gesicht.
 

Die langen Wimpern über den geschlossen Augen. Das entspannte Gesicht. Die

vollen Lippen, leicht geöffnet. Eine kleine Haarsträhne hatte sich aus dem

langen Zopf gelöst und bewegte sich nun bei jedem Atemzug mit.

Er streckte die Finger aus und strich behutsam das Haar zurück. Erschrocken

zuckte er zurück, als ihm bewusst wurde, was er da getan hatte.
 

~Warum... warum bist du anders? Ich will nicht so empfinden...

ich... ich ... hasse dich!~

Mit einem kaum hörbaren Knurren richtete Keisuke sich auf und verließ eilig

das Zimmer. Kein Geräusch verriet die überstürzte Flucht des nächtlichen

Besuchers.

Sekundenbruchteile später lag das Zimmer wieder verlassen in der Dunkelheit,

nur die regelmäßigen Atemzüge von Rin durchbrachen die Stille.
 

************************************************************************
 

Ende Kapitel 6
 

So, so... hassen tut Keisuke-san also seinen Schützling. Er hat aber eine

etwas merkwürdige Weise, das zu tun.-.o"

Nun gut, bis der Herr endgültig merkt, was mit ihm da passiert, überschlagen sich die

Ereignisse und auf einmal merkt Keisuke, dass die Suche nach der Wahrheit

zu einer "gefährlichen Schatzsuche" wird.

Einer lebensgefährlichen Suche.
 

Liebe Grüße

chaska



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Tigerin
2010-07-23T22:13:22+00:00 24.07.2010 00:13
Hach.. das Ende war richtig süß. Ich hätte Jaken, diese blöde, alte, aufgeblasene Kröte, am liebsten erschlagen, als er in ihr gegenseitiges betrachten geplatzt ist.. und ich stimme Keisuke zu: er "hasst" sie wirklich. Mal schauen, wie lang er braucht, um das zu bemerken.
Ich weiß nicht warum, aber ich mag den Prinzen nicht. Das liegt vermutlich daran, dass ich Rin und Keisuke zusammen sehen will. Jedenfalls nervt der.
Mal schauen, was es mit der Silbermiene auf sich hat. Momentan will ich dieser Fürstenfamilie nur schlechtes anhängen, also tendiere ich momentan darauf, dass sie die Youkai täuschen wollen.
Ich bin schon gespannt aufs nächste Kapitel.

LG,
Tigerin
Von:  SUCy
2010-07-16T18:55:20+00:00 16.07.2010 20:55
Huhu,

schön das du weiter geschrieben hast!
Hat wieder viel Spaß gemacht das Kapitel zu lesen und ich bin neugierig wie schnell oder langsam und auf welchen Chaotischen Wegen, die Beziehung zwischen Rin und ihren Bodyguard sich verändern wird. Ich denke mal Hiroku wird noch unangenehm aufallen, allein weil er zwischen den Beiden potentiellen Partnern stört XD
Auch erlaube ich mir mal die Annahme das Sesshoumaru seine Rin doch lieber in den Händen eines fähigen Youkais weis als in denen von son schlappschwänzigen Menschen <.<
Der kommt so schmierig rüber -.- jedenfall mag ich ihn nicht XD hach mich hatts halt schon immer zu den kantigeren Männern hingezogen XD
Ich freu mich aufs nächste Kapitel, Jaken wird sich wohl noch einige Sorgen machen müssen XD

Bis bald SUCy
Von:  Carcajou
2010-07-13T20:29:52+00:00 13.07.2010 22:29
so schön, das es hier weitergeht.^^

so, hassen, hm?
Scheinbar wird Keisuke seine Überzeugungen demnächst noch einmal überdenken, jedenfalls vermute ich das stark.
allerdings ist er sehr darum bemüht, sich das weder sich selbst, noch seiner Umgebung zu zeigen... und da ist ja auch noch ein gewisser Prinz...

Rin scheint jedenfalls ein gewisse Ausstrahlung auf muffelige Youkai zu haben, die nicht zu verachten ist- einen gewissen Herrn hat sie ja schließlich auch schon weich gekocht.

fragt sich nur, was mit der Silbermine ist... es dürfte jedenfalls nicht langweilig werden in der nächsten Zeit.

lg,
Carcajou
Von:  dice70391
2010-07-13T13:07:15+00:00 13.07.2010 15:07
achso eine Silbermine die eigentlich geschlossen ist aber noch Arbeiter beschäftigt...

das wird bestimmt zu einigen unangenehmen Fragen führen...

dice
Von:  Hotepneith
2010-07-13T07:46:25+00:00 13.07.2010 09:46
Soso, eine geschlossene Silbermine, in der noch Arbeiter beschäftigt werden?
Entweder hat da der Fürst viel Vertrauen in seine Mitarbeiter und guckt ihnen nur selten auf die Finger - oder aber er hat beschlossen, dass man doch die Dämonen mal eben austricksen könnte. Gleich, wer es war, er wird ber neugierige Fragen eines Mädchens nicht beglückt sein - auf den Herrn Leibwächter dürfte noch eine Menge Arbeit zukommen, gleich, welche Gefühle er da entwickelt. Übrigens sollte ihm mal jemand sagen, dass man nachts nicht mal eben in das Schlafzimer einer Prinzessin geht - ihr Vater könnte das übel vermerken.^^

bye

hotep

Von:  Malou_Petersen
2010-07-13T00:39:33+00:00 13.07.2010 02:39
ich fand das kapitel shr schön geschrieben^^
mir gefallen besonders gut dein schreibstil und deine fähigkeit sich in andere hinein zuversetzen^^
freu mich schon auf nächste kappi^^
LG
Malou


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