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Team 7 stands up!

was passiert,wenn sasu nie zur gammeligen schlange gegangen wär ;sasuXnaru/ naruXsasu
von

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Alles nur Fassade...

„Pscht." Er berührte mit seinen Zeigefinger schon fast sanft seine Lippen und bedeutete ihn unmissverständlich, still zu sein. „..man könnte dich hören..."

Das Wimmern, welches kaum zu unterdrücken war, flachte allmählich ab. Stoßweise entließen die Lungenflügel die aufgestaute Luft ihres Weges. Er strauchelte, jedoch folgte er seinen Willen.

Wie weit ist es mit deiner Selbstkontrolle? Dachtest du etwa wirklich, du könntest meinen Forderungen widerstehen?

Vielmehr hatte er keine andere Wahl, wenn er seinen Leben noch eine Form von Recht absprechen wollte. Der Wind hatte sich eben gedreht, zog fordernd mit den Krallen an das Innere seines Opfers, dessen sich in die Ecke getrieben seiner Hilflosigkeit und Schuld bewusst wurde. Das Innere war von Interesse, das Auge des Orkans, welches weitere Klarheit brachte: Die zusammengesetzte Wahrheit, die er suchte. Trotz seiner anfänglichen Gegenwehr befand sich sein Leben in seiner Hand. Alles befand sich unter seiner Kontrolle. Er war keine Gefahr. Genussvoll atmete er aus. Der Vorhang öffnete sich.

Die Sekunden kamen ihm zu Hilfe. Der Willen seines Opfers barst zwischenzeitlich ohne weiteres Zutun zusehends dahin, denn die Gunst der Überlegenheit galt allein ihn.

Sie wisperte ihn seine eigene Melodie zu. Sie flüsterte betörende Worte. Sie war endlich erwacht. Immer hatte er das Gefühl gehabt, etwas würde fehlen...diese Leere war nun überbrückt. Dabei schöpfte er seine Kraft aus einen Gefühl, das seine Gedanken wie in einer Endlosschleife hervorrief. Seine Gedanken waren gefangen in der Vergangenheit, in einer einzigen, blutroten Nacht.

Die Hände fuhren innerlich hoch und streckten ihre Krallen gleichsam im selben Takt des Windes den Himmel entgegen wie ein Tanz, der niemals enden wollte. Beim Anblick der von Angst aufgerissenen Augen durchfloss ihn eine ungeahnte Befreiung und Genugtuung. Er suchte nach einer Möglichkeit, diesen Punkt festzuhalten, die Euphorie zu steigern. Der Nervenkitzel lud ihn zu weiteren Schritten ein. Schlicht ergreifend nahm er es sich heraus, die Augen vor seinem Opfer zu schließen. Die Verzweiflung zu riechen, das Vibrieren des Körpers zu spüren war wie eine warme Umgarnung für ihn. Der Adrenalinausstoß steigerte sich ins Unermessliche, kribbelte auf seiner ganzen Haut wie ein kleines Feuerwerk...

„Wa-as willst du von mir?", fragte sein Opfer piepsig. Er wollte Stärke vortäuschen, hatte er doch erkannt, dass sich sein Gegner an ihn ergötzte. Wenn seine Zähne nur nicht so jämmerlich klappern würden...

Enttäuscht über die Störung des Momentes, öffnete er die Lider und blickte abschätzend auf ihn herunter. Sein Opfer, welches es wagte, Aufzubegehren, welches in einer Gasse hilflos mit den Rücken zur kahlen Wand stand.

Schlangenartig fuhr seine Hand den Oberkörper hoch und tippte ihn mit Zeige-und Mittelfinger an die schweißbenetzte Stirn, wie es einst sein Bruder bei ihm getan hatte.

„Du hast mir ein wichtiges Geheimnis vorenthalten. Damit hast auch du mich hintergangen und dir die Schlinge selber zugezogen. Wie ist es für dich, eine Familie zu haben? Was wohl, wenn dir ein bekanntes, zartes Kinderstimmchen für immer verstummen würde?" Er beugte sich vor, mit der Stimme ganz nah an sein Ohr. Man konnte ein fieses Grinsen aus seiner Stimme heraushören. „Wie würde dir das gefallen?"

„Tu meiner Familie nichts!", fauchte er mit letzter aufgebrachter Kraft.

„Warum sollte ich mich nach deinen Wünschen richten? Mitleid bringt meine Familie nicht wieder zurück. Ich kann demnach mit dir machen, was mir beliebt. Hast du verstanden?" Seine Gesichtszüge verfinsterten sich. Das Lächeln erstarb.

„Du hast deine Augen zu lange vor der Wahrheit, den Tod meiner Familie verschlossen. Es wird Zeit, dir ein für alle Mal die Augen für die Realität zu öffnen." Er neigte den Kopf zur Seite und offenbarte mehrere Kratzwunden, die den Hals entlangliefen, während seine glasigen Augen sich blutrot färbten. „Wie viele Informationen hast du für das Leben deiner Familie wohl zu bieten?" Ein letztes panisches Aufatmen. Ihre Blicke trafen sich.

Der Körper fuhr zitternd nach vorn, bäumte sich ein letztes Mal auf. Die dunkle Silhouette, die das gleißende Sonnenlicht schuf, warf vor Krämpfen große Schatten. Zitternd bäumte sich der Körper ein letztes Mal auf. Einige Sekunden verstrichen wie kleine Windböen, die allmählich abflachten. Mit einem zufriedenen Seufzer erhob sich Sasuke sodann. Es war 12 Uhr. Perfekt. Alles verlief wie geplant. Gerade zum richtigen Zeitpunkt ging der ohrenberstende Schrei im äußeren Aufruhr unter, den die eingeläuteten Chuuninprüfungen veranstalten. Ein riesiges Feuerwerk erfüllte die Hauptstraßen. In der Gasse selber war es still. Dank der äußeren Aufregung schenkte ihnen niemand Beachtung. Widerstandslos sackte sein Opfer die Wand runter und fiel zu Boden. Die Augen starrten ziellos ins Leere.

„Deine Familie darf leben...solange du über diese Sache Stillschweigen bewahrst. Versprich es, denn unser Geheimnis bürgt für das Leben deiner Familie. Vergiss das nie."

Die Augen blieben ausdruckslos. Zum nachhaltigen Verständnis gab er den Abwesenden einen Tritt hinterher und strafte den Abschaum mit einem letzten verachtenden Blick. Von wegen, er würde alle verschonen. Inzwischen hatte sich ein weiteres Opfer herauskristallisiert, welches es nicht mehr wert war, in dieser Welt zu existieren. Ganz gleich, ob er mir Homura verwandt war, er konnte keine vermeintliche Gnade walten lassen. Diese List war essentiell nötig, wenn er vorankommen wollte. Deshalb bekümmerte er sich ihrer nicht. Im Gegenteil, damit erhöhte sich seine Opferzahl als Resultat auf insgesamt Drei. Langsam nahm alles Konturen an. Bei dem Gedanken an Mord konnte er eine gewisse Euphorie und Sehnsucht nicht leugnen. Auch jetzt fühlte er das Rauschen des Blutes im Ohr als angenehmen, abflachenden Nachklang. Alles war in Ordnung. Innerlich wurde er ruhiger, jedoch ...

„Wieso löschst du dieses Leben nicht endlich aus? Töte sie endlich!“ Jedoch gab es etwas Fremdartiges in ihm, was keine Ruhe gab. Nein, sie war schon immer da gewesen, versteckt im hintersten Winkel seines Bewusstseins. Tag und Nacht. Die Stimme hob sich ab, kam nun in immer unnachgiebigen, längeren Intervallen zurück. Sie raubte ihn den Schlaf, peitschte zum pausenlosen Training an. Schließlich wollte er eine Technik erlernen, wessen als Vorlage im letzten Kampf gegen Orochimaru vom Himmel gekommen war. Er musste stärker werden! Wieder war er einen Schritt weiter. Ihm war es ein Leichtes gewesen, Zeitungsartikel auseinanderzupflücken und verschiedene Personen auszupressen. Wie hatte er in der Vergangenheit dermaßen zögern können? War es sein schwaches Ich gewesen, das sich selbst gehemmt hat, weil er die Wahrheit nicht sehen wollte? Dabei war jedes Hinauszögern, jede Sekunde, die nutzlos verstrich, wie ein Verrat an seiner Familie.

Darum hatte die Stimme Recht. Für sie gab er sich gerne auf, denn durch sie ging es voran. Sie ließ keinen Raum mehr für unnötige Gedanken oder Gefühle, welche weitere Energie erforderte. Sie kontrollierte jeden aufkommenden Gedankenfetzen, auch wenn es ihn noch sehr laut war. Sasuke wandte sich ab und machte auf den Absatz kehrt, um die Gasse zu verlassen, während er seine Hand gegen die schmerzlich pulsierende Schläfe drückte. Und vor allem machte sie ihn nichts vor, dass Konoha bis ins Mark, bis in die obersten Etagen verdorben war. Wie er Konoha misstraute, so misstraute man auch ihm. Wie anders konnte man es sich erklären, dass Spitzel ohne Erklärung in sein Zuhause einbrachen und ihn in regelmäßigen Abständen ausspionierten? Er ballte die rechte Faust vor Wut. Bis jetzt hatte er ich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Damit wurden seine Ansichten weiter belegt.

Er hatte immer geahnt, nein, er ist davon ausgegangen, dass man in Konoha etwas vor ihm verheimlichte, aber durch Unstimmigkeiten in den früheren Zeitungsartikeln hatte sich sein Verdacht Schritt für Schritt erhärtet. Die Anbu-Spitzel hatten den letzten Anstoß gegeben, misstrauisch zu sein.. Nach und nach war die dunkle Wahrheit darüber hinaus ans Licht gekommen, die ihn zwang, weiterzumachen, bis er alle Informationen zusammen hatte.

Spätestens, als er anfing, sorgsam ausgewählte Personen mit den Sharingan zu bearbeiten und dies teilweise in den höheren Etagen, konnte er nicht mehr zurück.

Er bog zweimal ab und richtete sich nach der Geräuschkulisse, die immer näher kam, aus. Die dicht besetzte Hauptader Konoha`s rückte näher. Menschenmassen drängten an den Straßenrändern. Gleich würde er vorbeikommen...Zielstrebig schritt er voran.

Wenn schon die obere Schicht verkommen war, dann...

Er kam zum Stoppen. Kinderlachen drang an sein Ohr.

...dann war es ihre Brut ebenso. Er straffte sich und hielt inne. Die drei Kinder strahlten ihn an,aber was noch von größerer Revelanz war, sie versperrten ihm den Weg! Sie lachten, tratschten fröhlich auf ihn ein, sprachen ihre Bewunderung aus. Er senkte den Kopf. Ungerührt stand er einfach nur da. Sie merkten gar nicht, wie sich sein Gesicht immer mehr in Schatten legte. Sie merkten nicht, wie angespannt er war und sich ein gewisser Schweißfilm auf seiner Stirn bildete.

Mit der einen Hand drückte er die Fingerkuppen in den anderen Arm, um die Spannung zu unterdrücken, die Frage, die immer mehr ins Bewusstsein drang:

Und wenn er sich ihrer an Ort und Stelle entledigte? Das verdeckte, innere Gesicht konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, bestärkte ihn sogar mit betörenden Worten.

Ein weiterer Böller ging hoch und die Kinder drehten sich strahlend herum, wandten Sasuke somit den blanken Rücken zu. Abschätzend blickte er auf sie herab und atmete tief aus. Geräuschlos ließ er seine Hand Zentimeter für Zentimeter in die Seitentasche gleiten, um das dunkle Metall zu umschließen, welches er in seiner Hand in die passende Position auslegte. Sie waren ihm wie auf den Präsentierteller ausgeliefert. Unbemerkt beugte er sich vor. Sein Schatten breitete sich auf den Rücken der Kinder aus, während sich die Spitze des Kunai auf sie richtete. Kurzerhand drehten sich die Kinder überrascht um. Sie hatten Aufscharren des Bodens gehört, als Sasuke vor ihnen in die Hocke ging.

„Wer von euch hat genug Mut, mir einen Gefallen tun?" Seine Mundwinkel zuckten dabei leicht. Sofort waren die Kinder Feuer und Flamme, hoben eifrig ihre Hände. Sasuke nickte, ließ seinen Blick kurz prüfend über die Kindesköpfe hinweg zu jener Person wandern, auf die er gewartet hatte. Bald würde sie an ihnen vorbeigehen. Ein hämisches Grinsen zeichnete sich auf seinen Mundwinkeln ab, wenn er nur daran dachte, ihn in die Enge treiben zu können. In Sekundenschnelle pickte er sich einen Jungen heraus und legte ihm den Kunai in die kleine Handmulde. Diesem stockte der Atem kurz.

„Vorsicht, das Ding ist scharf. Und jetzt hör gut zu: Siehst du den alten Mann mit den Stock, der gleich hier vorbeikommt? Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen. Könntest du ihm diesen ausgeliehenen Kunai geben? Diese Sache hängt mir schon eine ganze Weile nach und ist mir, sagen wir mal, todernst. Dabei liegen mir unerledigte Dinge überhaupt nicht, dennoch ist es besser, die Dinge spät als nie zu Ende zu bringen, oder?"

Der Junge nickte, nachdem er alles verstanden hatte, rannte los und verschwand sodann in der Traube aus Menschen. Die übrigen Kinder ließ er einfach links liegen, als er sich erhob und auf den Absatz kehrt machte.

Er musste geduldig sein. Schließlich hatte er genug Zeit. Und mit der Zeit ergaben sich neue Möglichkeiten. Er musste aufpassen, dass er sich nicht am eigenen Feuer, welches er entfacht hatte, verbrannte. Ohnehin brannte es lichterloh in seinen Adern.

So ist es gut. Die innere Stimme bestätigte seine Ansichten zufrieden. Das und vieles andere säuselte die weibliche Stimme, die so gar nicht zu seiner Eigenen passte. Sie wucherte in seinen Eingeweiden. Aber auch das scherte ihn nicht mehr.

Viel wichtiger war ihm das angenehme Brennen geworden, welches sich in seinen Eingeweiden breit machte.

In bestätigter Erwartung vernahm Sasuke den plötzlich stechenden Blick im Nacken.

Wenn er ihm den Rücken zuwandte, konnte Danzo bestimmt das rot-weiße Uchiha-Emblem erkennen.

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Das Pendant des ersten Hokage fiel nach vorne, rutschte den Hals ein wenig herab, als Naruto seinen Kopf vorbeugte, damit das angenehme Nass das Shampoo von den Haaren waschen konnte. Unnachgiebig prasselte das Wasser auf ihn ein und Naruto seufzte erleichtert auf, als er spüren konnte, wie sich jeder Muskel unter der Haut entspannte. Dabei war der heutige Tag ganz das Gegenteil von Entspannung. Heute hatte er endlich die Chance, einen Rang aufzusteigen, ein Chuunin zu werden. Wie lange hatte er auf diese Gelegenheit gewartet? Der Dampf der lang anhaltenden Dusche wurde immer dichter, bildete nebelige Schlieren. Ein Rotschimmer breitete sich auf seinen Gesicht aus, wenn er an seinen zukünftigen Sieg dachte.

Und er würde ihn wiedersehen...Naruto fühlte, wie sich die Hitze auf jeden Zentimeter seines Gesichtes ausweitete. Seine Wagen glühten. Eine Hand umkrampfte zitternd den Wasserhahn.

Zehn Tage war es her. Zehn Tage, in denen er trainiert hatte. Zehn Tage, in denen er es geschafft hatte, die Wohnung aufzuräumen. Zehn Tage, in denen er kein Ramen essen konnte. Wie er. Und zehn Tage, in denen er sich so einsam, wie nie gefühlt hatte. Egal, was er tat, wie er sich auch ablenkte, er konnte es nicht leugnen. Schlagartig schüttelte er den Kopf, drehte mit einer ruckartigen Bewegung den Hahn um, sodass nun eiskaltes Wasser auf den Körper hinabströmte. Sein Körper krampfte sich augenblicklich zusammen. Naruto drückte die glühende Stirn gegen die kalten Kacheln und kniff die Augen fest zusammen. Er vermisste ihn...so sehr. Mehr, als je mit gerechnet hätte. Ob Sasuke wohl in der Zeit einmal an ihm gedacht hatte? Bestimmt nicht. Nach der letzten Aktion lag es auf der Hand, dass er ihn nicht ausstehen konnte. Dass er, wie jeder andere, nur eine Belastung für ihn war. Dass er für ihn nicht von Bedeutung war. Oder eine weitere, bedeutungslose Figur auf dem Spielfeld. Traurig und gleichzeitig wütend schluckte Naruto die bittere Erkenntnis herunter und regte sich innerlich über die Wassertropfen auf, die unnatürlich laut auf seinen Kopf einhämmerten. Wie sollte er ihn überhaupt entgegen treten? Wieso machte er sich überhaupt noch Gedanken um ihn? So viel Aufmerksamkeit hatte er gar nicht verdient. Mit aller Macht versuchte er diese Vorstellung, diese Person zu verdrängen, indem er sich auf andere Leute konzentrierte, z.B. Sakura-chan, Kakashi oder Ero-Sennin, was ihm auch teilweise gelang. Währenddessen cremte er seinen Körper ein mehr schlecht als Recht ein, bevor er sich gründlich abwusch. Er zog den Duft ein und kam zur Erkenntnis, dass das die neue Creme zwar nicht schlecht war, aber Er besser roch...und die tiefe, ruhige Stimme ...und der Körper...Naruto fuhr sich teilnahmslos über die Lippen...sie hatten sich doch beim letzten Mal beinahe...Naruto warf die Shampooflasche gegen die Wand und seufzte genervt auf. Die Nässe machte seiner Hitze keinen Abbruch, obwohl der Temperaturregler auf der niedersten Stufe eingestellt war. Kälter wurde es nicht, er war schon am untersten Limit, obwohl er ihn nun mehrmals vergeblich betätigte, um die notwendige Kühlung zu erhalten, die er nicht erfuhr. Seine Hand fiel kraftlos herab. Jetzt war er doch dankbar für die herabprasselnden Wassertropfen, damit er sein Herz nicht so laut schlagen hören konnte.

Auf einmal hatte er es irgendwie auch eilig, die Dusche zu verlassen. In den Spiegel wollte er nicht sehen-Die Augen starrten ihm sowieso von Tag zu Tag immer dumpfer und ausdrucksloser entgegen. Er schlief zu wenig und dies macht sich langsam bemerkbar. Und wenn er schlief, träumte er eh nur wirres Zeug, zumindest an das, was er sich noch erinnerte. Schnell schlüpfte er in die Klamotten, zog das Stirnband fest zu, sammelte einige Waffen zusammen und ließ zum Abschluss den Blick über die karge Einrichtung wandern. Er begutachtete die Beleidigungen auf den Postkarten, die er abermals verstreut vor seiner Wohnung gefunden hatte und nun den Mülleimer füllten. Manche Dinge würden sich wohl nie ändern. Er wandte sich ab. Das Teamfoto ignorierte er gekonnt, stattdessen hatte jenes dennoch Gesellschaft bekommen. Endlich hatte er ein Foto seiner Eltern einen Standplatz, denn in die Schriftrolle, die er von Jiraiya erhalten hatte, war eben dieses unauffällig hineingeschmuggelt worden. Das ließ ihn leicht lächeln, welches jedoch schnell wieder verblasste. Bei den Gedanken an Ero-Sennin konnte er einen Hauch an Schwermut nicht unterdrücken. Erst hatte er seinen ehemaligen besten Freund Orochimaru, dann seine früheren Schüler verloren. Naruto seufzte tief, als er an das Ereignis von drei Tagen dachte. Wie ein Gebrochener hatte Jiraiya sich über die Leichen seiner ehemaligen Schüler gebeugt, die vor den Toren Konohas, für die Öffentlichkeit ersichtlich, aufgereiht waren. Ihre Akatsuki-Mäntel waren zerrschlissen und ihre Körper geschändet gewesen. Die einzelnen Abspaltungen Nagato`s lagen herum zerstreut, dennoch auch in einer gewissen Ordnung. Naruto hatte sofort erkennen können, dass eine gewaltige Kraft auf sie ausgeübt wurde, ehe sie des Lebens beraubt wurden. Jiraiya`s Trauer war dennoch zu groß gewesen, um überhaupt etwas zu sagen. Er war vor ihm in die Knie gegangen. Naruto hatte nicht gewusst, wie er in diesem Moment reagieren sollte und war einfach einer inneren Eingebung nachgegangen, indem er ihn die Hand tröstend auf die Schulter gelegt und still seine Trauer geteilt hatte. Trotzdem, die Art, wie die Leichen frei aufgestellt und damit sogar bloßgestellt waren...das war nicht Tsunade`s Art. Naruto hatte sich fragend umgedreht und dort einige Einheiten der Ne erkannt, die sich aufgebracht unterhielten. Also hatten sie unter Danzo`s Befehl diese Tat vollbracht. Seid wann waren sie so mächtig? Im Nachhinein hatte er doch von Jiraiya gehört, wie mächtig seine ehemaligen Schüler zu Lebzeiten waren.

Anschließend hatte es Naruto auch nicht verwundert, dass Ero-Sennin sich erstmal zurückgezogen hatte und außerhalb Konohas Zeit für sich beanspruchte. Die Sache wäre für ihn auch abgeschlossen gewesen, wenn er nicht eines Nachts das Gefühl gehabt hätte, als lugte ein Gesicht durchs Fenster. Und dann wieder. Wahrscheinlich war es eine Einbildung gewesen, aber er wurde dennoch das Gefühl nicht los, dass etwas in Konoha vor sich ging, wovon er keine Ahnung hatte. Dies schienen auch andere Menschen instinktiv zu bemerken. Einige wurden nervös, andere zogen sich zurück und andere brüsteten sich sogar damit, was Naruto nicht verstand. Für alle Probleme gab es eine Lösung, aber warum sollte jemand in so einer Situation aus den Leid anderer einen Vorteil draus ziehen wollen? Gehörten sie nicht alle zu einem gemeinsamen Konoha? --------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der riesige Rundsaal war bis zum Anschlag gefüllt. Die Holzbalken der Decke zogen sich zu Zentrum hin, dem Podium, zusammen, wovon aus der Sprecher den ganzen Saal überblicken konnte. Das Öffnen der kleinen Fenster war ein vergeblicher Versuch, der angereicherten, stickigen Luft Abhilfe zu verschaffen. Was Sasuke sofort auffiel, als er den Saal betrat, war dieses angespannte Zuhören, gar klebte der Großteil der Menschen an den Lippen des Sprechers, als wolle sie sich keine einzige Silbe, die über seine Lippen schwang, entgehen lassen. Flüssig, klar und präzise gingen die Sätze wirkungsvoll ineinander über. Diese Geradlinigkeit machte auch im übertragenen Sinne Mut. In Anbetracht der Umstände in Konoha wunderte es Sasuke darum nicht wirklich, dass sie sich an alles hafteten. Schließlich war es der einfache Weg, seine Hoffungen auf eine Person zu übertragen, ohne sich selber Gedanken darum zu machen, wie man die Dinge ändern könnte. Besonders, wenn die Person charismatisch war, eine hohe Position inne hielt und Erfolge vorzuweisen hatte. Und sie nicht wussten, wem sie da in Wirklichkeit vor sich hatten. Ohnegleichen merkte man, dass er jahrelang nach dieser Aufmerksamkeit gedürstet hatte, um sie endlich erhalten und häppchenweise in sich aufnehmen und genießen zu können.

Nachdem er einen jungen, schüchtern wirkenden Ninja durch seine Blicke unmissverständlich klar gemacht hatte, sich von seinen Stuhl zu erheben, bequemte Sasuke sich sogleich darauf, schlug die Beine übereinander, während eine Hand an den Halfter seines neuen Katana haftete. Interessiert beugte er sich nun doch vor, als die Lautstärke hochschellte. Anscheinend fuhr Danzo gerade auf Hochtouren auf, um seinen blutigen Intrigen nochmals die Krone aufzusetzen.

„...am Beispiel, dass wir durch Pain statuiert haben, werden auch wir weiter dafür eintreten, den Widerstand namens Akatsuki zu brechen. Überhaupt werden wir mit eiserner Faust voranschreiten müssen, um den Wohlstand und Frieden weiterhin in Konoha zu sichern und dessen Krise zu überwinden. Manchmal jedoch reicht es nicht aus, in guten Idealen zu schwelgen. Manchmal muss man das Schwache auslöschen, um voran zu gehen. Manchmal muss man den schwierigen Pfad wählen und sich beschmutzen, um Erfolge erzielen zu können. Dabei ist es unvermeidlich, dass dieser Übergang den Frieden für einen Moment weiter strapazieren könnte. Für die große Sache müssen einige Opfer im Kauf genommen werden...Ninja, die anderen in den Rücken fallen...Unschuldige Zivilisten, wenn es sein muss...diese Opfer werden ein schmerzliches Fundament bilden müssen. Sie werden tot sein, die aber damit alles Folgende restlos..."Eine Kunstpause. Um seine Autorität zu untermauern, straffte er seinen Körper. Danzo`s Auge wanderte zufrieden und erhaben durch die Menge, welches einen Sekundenbruchteil bei Sasuke mit einer Spur von Ärgernis inne hielt.

„...begleichen werden." Sein Stock schlug dreimal auf den Boden auf, welches das Ende der Rede einläutete.

Natürlich wurde diese indirekte Kriegserklärung im tosenden Beifall gefeiert, indem fast der gesamte Saal applaudierte. Wie ahnungslos die Leute waren! Sie kauften dieser Person wirklich vorbehaltlos jedes Wort ab. Sasuke unterdrückte ein heiseres Auflachen. Er war ein guter Redner, aber mehr auch nicht. Wenn die Leute die ganze Wahrheit über seine Taten wüssten, sehe die Lage ganz anders aus. Er biss sich zornig auf die Lippe. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, sodass die Sehnen weiß hervortraten. Gut, dass die Rede vorbei war. Viel länger hätte sie nicht ertragen können, sonst wäre sonst etwas passiert. Er hatte genug gehört. Sasuke wartete geduldig ab, bis der Großteil der Menschen den Saal verlassen hatte. Zehn, zwanzig Minuten...er konnte warten, solange er Danzo weiter im Visier hatte. Erst hatte dieser Konservationen mit mehreren hoch gestellten Personen geführt, die Sasuke kaum kannte. Nachdem sie das Podium verlassen hatten und Danzo sich einen kleinen Tisch zuwandte, um seine Unterlagen zu sortieren, erhob er sich langsam und steuerte auf das Podium zu. Beim Vorübergehen der Reihen, ließ er seine Hand weiterhin auf das Katana ruhen, ehe er es langsam aus den Halfter zog. Ein Auge traxierte ihn schlagartig. Jetzt folgten die letzten Treppenstufen, wo er auch schon erwartet wurde. Sein Puls fing an zu rasen, während er spürte, wie sein Körper freudig kribbelte und sich nach einer ausreichenden Entladung sehnte. Einige innere Stimmen wurden laut. Trotz des Lüftens war die Luft immer noch dick. Die letzten Meter hatten sich durch sein inneres Wirrwarr gezogen, aber das war es allemal wert gewesen. Die Lust nach Blut überwog. Er atmete tief durch. Seine Miene wurde ernst. Schwungvoll zog er das Katana. Es schabte erst einige Meter übern Boden, bis es letztendlich angehoben und mit der Spitze auf Danzo entgegen gerichtet wurde. Unbeeindruckt schaute dieser auf die Klinge herab.

„Eine Waffe zu ziehen, könnte fälschlicherweise als eine Provokation verstanden werden," sagte dieser ruhig.

Sasuke nickte. „Hnn, vielleicht...ich denke jedenfalls, dass das zurzeit dein kleinstes Problem darstellt."

Danzo wartete ab. Sein Gesicht lag im Schatten.

Die freie Hand stemmte Sasuke locker in die Hüften. „Ein kleiner Vorgeschmack? Wie hieß es vorhin nochmal? Den "schwierigen Pfad" zu wählen...sich zu beschmutzen.....hört sich für mich an, als hättest du diesbezüglich genug Erfahrungen in der Vergangenheit sammeln können, gar als hättest du für diese Vorstellungen jahrelang gelebt. Vermutlich bist du am Ende an all das Blut, was an dir haftet, zusammen mit all deinen Idealen einfach erstickt. Aber wir haben alle unsere dunklen Geheimnisse, womit wir nicht gerne herausrücken, oder? Schon gar nicht vor der Öffentlichkeit, hmm?"

„Ich wusste es. Spätestens nachdem du mir deinen Kunai übergeben hast." Danzo fixierte ihn fast schon gelangweilt, schloss dann nachdenklich das Auge. "Du bist anders, als dein Bruder. Itachi hat schon immer nach vorne gesehen, während du stehen bleibst." Er öffnete das Auge wieder und musterte ihn kühl. „Weil du immer in die Vergangenheit zurückschaust, die sich nicht mehr ändern lässt. Wie erbärmlich diese Verblendung ist .Somit gelingt es dir nie, dass zu schützen, was dir wichtig ist, weil du es gar nicht sehen kannst. Damit wirst du niemals auf sein Niveau herankommen."

Sasuke biss sich erzürnt auf die Zähne. Er hielt seine Rage mit aller Kraft zurück.

Danzo fuhr unbeirrt fort. „Du bist unerfahren und verstehst den Ernst der Lage nicht, was all das für Konoha bedeutet. Ich habe stets nur das Beste für ein Volk gewollt. Ein Volk, welches mit starker Hand geführt werden muss. Kenne deinen Platz, so wie ich auch meinen kenne. Was ist denn richtig oder falsch? Oft verwischen sich die Grenzen. Gerechtigkeit wird über diejenigen, die mächtig sind, definiert. Ich verfüge im Gegensatz zu dir über ganz andere Mittel und Wege. Eine kleine Demonstration?" Ein kurzes Schulterzucken folgte, danach deutete auf etwas.

Sasuke folgte seine Geste und riskierte rücklings einen Blick über die Schulter. Einige der Ne-Sondereinheiten lauerten mit gezückten Waffen im Hintergrund und warteten nur auf einen Befehl. Er ließ sein Schwert minimal sinken. Zähneknirschend wandte den Kopf wieder Danzo zu, entgegnete darauf kühl mit einer Gegenfrage.

„Wirst du mich jetzt auch einfach umbringen lassen, wie du einst den Befehl für den Mord an meinen Clan gegeben hast?"

Danzo antwortete lange nicht. Seine Gesichtszüge hielten sich neutral. Darum konnte man weder Gedanken, noch Gefühle darin lesen. Die Stütze schwankte leicht hin und her, bis er neu ansetzte. Seine Mundwinkel leicht zuckten.

„Nein. Ich kann dich gar nicht gehen lassen,`` war schließlich seine Antwort. „Wir müssen alle unsere Rollen bis zum Ende spielen. Für einfache Wünsche ist da kein Platz. Weder du, noch ich, oder dein Bruder können etwas dagegen machen, wenn die Vorteile an ein Vorhaben überwiegen und das Fortbestehen von Konoha dadurch garantiert wird. Akatsuki z.B. wird über diesen Weg endlich vernichtet, sowie schlussendlich dein Bruder. Er weilt bald sowieso nicht mehr unter den Lebenden und damit habe ich eine Sorge weniger."

Im Hinterkopf ging ein Warnsignal los und sein Herz machte einen Satz. Einige Sätze kamen Sasuke bekannt vor. Hatte er nicht im Todeswald genau von einer ähnlichen Situation geträumt, in der fast die gleichen Sätze gefallen waren? Sasuke`s Zweifel wurden zusehends von immer größerer Wut überschattet, die sich fast in Rage steigerte. Dabei lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Wie sehr war Danzo in allem verstrickt?

Er leugnete nichts...absolut gar nichts. Er verteidigte sich nicht, drehte sich nichts zurecht. Ihm war die Anklage völlig gleichgültig.

Als wüsste er, dass er willkürlich über Leben und Tod bestimmen zu können, ohne irgendwelche Konsequenzen zu erwarten. Als hätte er irgendetwas in der Rückhand. Das Schlimmste war jedoch die Tatsache, dass er vorgehalten wurde. Es machte Danzo offensichtlich nichts aus, dass er wusste, dass er Initiator am Uchiha-Massaker war und ihm jederzeit einen Strick daraus drehen konnte. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Völlig hin und her gerissen wusste er nicht, ob er sich erst einmal zurückziehen oder die Sache jetzt beenden sollte. Eventuell würde sich alsbald eine bessere Möglichkeit ergeben. Homura und Koharu waren nicht anwesend. Er brauchte eine Gelegenheit, um alle Drei schnell auszuschalten… Diese eine Stimme fluchte, tobte. Wenn es nach ihr ginge, wäre sie ihm am liebsten an die Gurgel gegangen.

Sein Katana zitterte minimal. Sasuke zögerte, ließ dann aber, für alle Menschen herum gut einsehbar, sein Katana wieder in den Halfter gleiten. Stattdessen ließ er seine Hand in seine Ärmel verschwinden. Danzo wich derweil ein wenig in zurück und machte sich auf einen Angriff gefasst. Sein Metallarm lugte leicht unterm Ärmel hervor. Diese Regung entging Sasuke nicht und er musste sich ein fieses Grinsen verkneifen. Gut. Wenigstens hatte er ein bisschen Angst vor ihm. Mit diesen Gedanken fühlte er sich gleich besser. Er zog letztlich einen Bogen hervor und überreichte ihn Danzo.

„Dies ist der ausgefüllte Bogen über den Todeswald. Ein Exemplar soll ich auch bei Ihnen abgeben. Somit habe ich meinen Solt erfüllt." Generell war dies eine Verhöhnung, hatte er ihn doch das erste Mal in der Höflichkeitsrede angesprochen.

Danzo ließ sich nicht beirren und machte einen Schritt vor. „Zügle dich, das ist mein Rat an dich. Wiegt mein Tod, diese Genugtuung mehr? Was ist dir die Rache wert? Oder bist du bereit, auf dieses Opfer zu verzichten? Ich kann mich für die größere Sache mühelos beschmutzen und bin mir für kein Opfer zu schade. Sich zurückzuhalten kann auch eine Form von Opfer sein. Tu, was dir beliebt, aber überleg dir deine Entscheidungen gut, denn durch meinen Tod könnte entstehender Schaden auf dein Umfeld womöglich signifikant negativ zurückfallen. Wenn du dich anderen anvertraust, könnte durchaus solcher Schaden entstehen, besonders für diejenigen, die dir Nahe stehen. Überleg dir deshalb gut, was dir wichtig wirklich ist. Die Rache wird dir nichts bringen, nur den Tod. Wenn die Zeit reif ist, werde ich unter den gegebenen Umständen auf deine Hilfe angewiesen sein."

Damit schritt Danzo von dannen, bis man das Aufschlagen seines Stockes nicht mehr hören konnte. Sasuke stand noch lange da und schaute gedankenverloren auf seine Hand, in der sich wenige Minuten zuvor sein Katana befunden hatte.

Was ihm wichtig war...ein breites, ihm bekanntes Lächeln rückte ins Blickfeld...wieso erschien ihn als Erstes in Gedanken eine gewisse, blonde Nervensäge, die er die ganz Zeit über versuchte, auszublenden? Er zog stark die Luft ein. Sein Blut zirkulierte schneller durch die Adern. Diese aufsteigende Hitze ließ den pochenden Schmerz nicht verschwinden, sondern steigerte ihn, sodass man ihn nicht mehr ignorieren konnte. Sasuke fasste sich schmerzend an die Schläfe und konnte sich der Feststellung nicht verwehren. Das war eine indirekte Drohung gewesen. Dabei musste er doch die Kontrolle behalten, bevor alles aus den Fugen lief...verdammt! Sein Körper bebte, bis er plötzlich erstarrte. Er lachte leise auf. Hatte der wahre Mörder seiner Familie wirklich ihn um zukünftige Hilfe gebeten?!Mordlüstern drehte sich nochmal zu einen Kontrahenten um, in dessen Richtung er verschwunden war.

Fahr zur Hölle, Danzo!
 

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Wie eine Motte zum Licht flog, wurde er von den immer größeren Menschenmassen angezogen, die zielstrebig die Arena ansteuerten. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben. Bedrückt und mit gebückter Haltung schlenderte er die Straßen entlang. Die Leute um ihn herum zogen gesichtslos an ihm vorbei. Auch er ignorierte sie. Zu viel Tumult konnte er gerade nicht gebrauchen. Später würde er noch genügend Aufmerksamkeit bekommen. Äußerlich hatte er sich deswegen mit einer ablehnenden Haltung gewappnet, damit man ihm nicht ansehen konnte, wie aufgewühlt er innerlich in Wirklichkeit war. Er gab einem herumliegenden Kiesel einen gröberen Stoß. Naruto seufzte tief und setzte seinen Weg nachdenklich fort. Fortdessen kam die Arena Meter für Meter näher. Je näher er der Arena kam, umso nervöser wurde er. Der Eingang war nun nicht mehr fern. Naruto jagten Gedankenblitze durch den Kopf, die er am liebsten verjagen wollte. Wieso kreisten seine Gedanken vermehrt an ihm, anstelle der Prüfung? Er gab einen herumliegenden Kiesel einen gröberen Stoß. Naruto folgte dessen stürmischen Lauf über den Boden und wie er langsam seine kleine Vorstellung von Akrobatik dem Weg zum Fuß der Treppe entlang vollendete. Wie aufs Stichwort schälte Person sich die heraus, die er gerade am wenigsten gebrauchen konnte. Naruto schluckte hart und blieb schlagartig stehen, denn er war von besagter Person noch nicht wahrgenommen worden. Er beobachtete Sasuke, wie er am Ansatz der Treppe hockte und den Kopf mit beiden Armen hielt, die auf die Knie gestützt waren. Aufgrund seiner Unsicherheit wie er ihm gegenüber treten sollte, wartete Naruto ab, obwohl er jederzeit entdeckt werden konnte, wenn er einmal aufschauen würde. Aber das tat er nicht. Naruto hob eine Braue zur Verwunderung. Eigentlich hätte er ihn längst bemerken müssen bei seiner bisherigen Ausbildung. Die Minuten zogen sich dahin, aber Sasuke rührte sich immer noch nicht von der Stelle, als wäre er versteinert. Er war lediglich körperlich anwesend. Dennoch musste Naruto in die Arena und die Zeit spielte somit gegen ihn. Also nahm er seinen Mut zusammen, zügelte die Wut, die in seinen Eingeweiden rumorte und hielt auf die Treppe zu. Wenn Sasuke Abstand wollte, konnte er ihn haben. Energisch machte er ein paar Schritte vor, bis auch er den Absatz der Treppe erreichte. Er hatte nur einen kleinen Moment inne gehalten, wobei seine Schuhe schon ein paar Treppenstufen erklommen hatten, aber das hatte gereicht, um sich von der Masse abzuheben, um wahrgenommen zu werden. Sasuke senkte die Arme und blickte ihn danach unverwandt an.

„Shikamaru hat mich wegen der Prüfung angesprochen. Es gibt einige Probleme, die noch abgeklärt werden müssen. Wir sollen hier warten, Naruto, bis er wiederkommt. Hast du verstanden? Oder würde ich sonst hier sitzen?"

„Aha, du sprichst also wieder mit mir, "stellte Naruto bitter fest und machte sich nicht die Mühe, die Wut in seiner Stimme zu unterdrücken. Klappt Mund auf.

Sasuke schwieg darauf und ließ den Vorwurf einfach abprallen. Stattdessen schaute er stur nach vorn. Ihm gerieten die ihm die Menschenmassen wieder ins Visier. Ärgerlich schob Naruto den Kiefer vor und machte es ihm gleich. Mit rund zwei Metern Abstand hockte er sich laut seufzend auf die gleiche Stufe und stützte seinen Kopf auf die linke Hand. Sein Bein zappelte unruhig hin und her. Was war denn nur los? Wieso war er nur so nervös? Nach einer Weile konnte er seine eigene Untätigkeit nicht ertragen und er wagte einen kurzen Seitenblick.

Sasuke sah schlecht aus. Tiefe Furche lagen unter seinen Augen Nicht nur, dass er blasser war, als sonst und die Strähnen, die wild durcheinander an, sondern vor allem die Leere in seinen Augen fiel ihm besonders auf. Er folgte seinen Blick zu den Menschenmassen hin, die an ihnen vorbei rauschten: Überall waren lachende Gesichter zu sehen. Freunde die miteinander scherzten, glückliche Familien, die sich aufgeregt unterhielten wie auch Pärchen, die Händchen hielten. Sie alle hatten das, was sie zu ihrem Glück brauchten. Naruto`s Ausdruck wurde traurig und er spürte, wie sich etwas schmerzhaft in ihm zusammenzog. Dies gab ich, den nötigen Impuls.

„Sasuke, weißt du..-"

„Was denn?!"fragte dieser plötzlich gereizt, als hätte er nur darauf gewartet, dass Naruto das Wort erheben würde.

Er murmelte erst etwas vor sich hin. Naruto rang schwer mit den Worten und schlug plötzlich mit der geballten Faust auf das Gestein.

„Weißt du eigentlich dass du mich manchmal in den Wahnsinn treibst? Aber selbst damit könnte ich leben, wenn du mir klar gemacht hättest, wie du zu mir stehst. Ich habe nachgedacht, nach meinen Fehlern gesucht und verstehe es einfach nicht...“Seine Miene wurde schmerzverzerrt. Sein Körper bebte vor Aufruhr, als es nach und nach aus ihm herausbrach.

„Wieso bist du so zu mir? Bin ich nur ein weiterer Bauer auf deinem Spielfeld? Wieso hast du dich mit mir über die ganzen Jahre vertragen und zusammengetan...wenn du mich am Ende nicht ausstehen kannst? Was habe ich dir bloß getan, dass du mich am Ende wohlmöglich sogar...hassen könntest?"

Bei den letzten Worten fuhr Sasuke leicht zusammen. In jenen Moment suchte er kurz Naruto`s Blickkontakt und wandte ihn schnell wieder ab, als er dessen quälenden Gesichtszüge sah. Er fasste sich an die Stirn, um den Kopf dann wieder zu senken. Die Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten leicht, ehe er zur Antwort ansetzte.

„Wie kommst du darauf, dass ich dich hassen könnte?", fragte er aus einer Mischung aus Tadel und ehrlicher Entrüstung. Er schwieg einige Sekunden. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein, ich hasse dich nicht."Sasuke hob die Hand und betrachtete sie nachdenklich, wie einen Fremdkörper.

„Es ist erschreckend, wie wichtig du mir geworden bist," brachte er atemlos über die Lippen. „Wahrscheinlich bist du für mich schon längst zur wichtigsten Person geworden, ohne dass es mir gänzlich bewusst war."

Naruto klappte der Mund auf. Augenblicklich war ihm, die Hitze ins Gesicht gestiegen, ehe die Worte seinen Verstand überhaupt erreicht hatten. Jede Faser in ihm reagierte stark. Mit pochenden Herzen saß er einfach da und war einen Moment sprachlos. Er musste sich verhört haben. Er hatte mit allem, aber nicht damit gerechnet. Sein Puls ging bis zum Anschlag, trotzdem rutschte er näher heran. Er wagte eine weitere Frage.

„Aber warum behandelst du mich dann so?"

„Genau deshalb!", rief Sasuke plötzlich aus und wiederholte sich etwas leiser." Genau deshalb. Glaub mir, es würde vieles erleichtern, wenn du mir gar nichts bedeuten würdest. Du bist für mein Vorhaben eine Gefahr, genauso, wie es für dich deswegen hier gefährlich ist. Du stehst mir im Weg. Du bist wahrscheinlich der Einzige bist, der mir wohl auf gleicher Augenhöhe begegnen kann." Er schnaubte tief und hob sein Kinn trotzig gen die Menschen, die an ihnen vorbeihasteten und dann schien es, als wäre mit einem Mal alle Kraft aus ihm raus.

„Gefahren lauern eben überall und manchmal sind sie näher, als man glaubt", sagte er mit Nachdruck, bis es zum Ende hin fast nur noch ein Flüstern war. Danach schwieg er, obwohl er den Mund leicht geöffnet hatte, um jederzeit neu ansetzen zu können.

Naruto hingegen rührte sich keine Millimeter und saß wie erstarrt da. Ein unangenehmer Druck legte sich auf seine Brust und drohte ihm die Luft abzuschnüren. Die Spannung lag in der Luft, dass man sie fast greifen konnte. Dennoch war er bereit zu warten, denn er wusste, das jedes falsches Wort, welches jetzt fiel, alles zerstören konnte. Also schwieg er. Außerdem lag es nicht an ihm, weiterzusprechen, denn Sasuke hatte noch nicht geendet.

Plötzlich fröstelte es Naruto, als ein kühler Windhauch durch die Straßen pfiff. Eine Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und dafür gesorgt, dass Konoha nach und nach in tiefe Schatten gefallen war. Die schattigen Flecken bildeten mehr und mehr eine große Einheit. Dadurch wurde der Umgebung jegliche Wärme entzogen, die sich vorher an den Wänden, im Gestein und in der Luft angereichert hatte. Wenn er Sasuke in Schatten getaucht so dasitzen sah, kam er ihm gleich eine Spur verlorener vor. Dieser ließ die Hand sinken, die er gerade noch abwesend betrachtet hatte und zog scharf die Luft ein.

„Naruto?"

„Hm?"

„Wie weit würdest du für mich gehen?", fragte er brüchig. „Könntest du dein Leben, so wie es ist, für mich aufgeben? Das würde bedeuten, dass du alles, was du aufgebaut hast, mit deinen eigenen Händen zerstören müsstest. " Trüb ging sein Blick in die Ferne, als würde er zu sich selbst sprechen, ohne die Person zu beachten, die direkt neben ihn saß und an die das Wort gerichtet war. Währenddessen kühlte die Umgebung zusehends ab.

„Würdest du für mich sogar so weit gehen und mir bis in die Dunkelheit folgen?"

Schlagartig war alle Rötung die sein Körper veranlasst hatte, aus Naruto`s Sicht gewichen. Fassungslos wirbelte alles in ihm durcheinander, der Strudel aus Emotionen. Gleichzeitig war ein Teil in ihm erschaudernd zusammengefahren. Nicht nur, dass es Ihm bekannt vorkam, sondern auch gerade die letzten Worte versetzten ihm dermaßen einen Stich, da es die Gefährlichkeit dieser Situation unterstrich, dass er zu keiner weiteren Reaktion fähig war. Die Sonne war noch immer verdeckt, darum wollte es nicht warm werden. Sein Mund ging auf, wieder zu und er hielt unsicher inne. Seine Gedanken arbeiteten langsam und doch auf Hochtouren.

Das längere Zögern deutete Sasuke dementsprechend auf seine Weise. Er schloss den Mund, biss er sich auf die Unterlippe, ehe er sich kurz fluchend die Haare raufte.

„Schon gut, Naruto. Selbst, wenn du alles verstehen könntest, würdest du die Zusammenhänge erst gar nicht verstehen wollen. Es ist angenehmer, wenn sich die Weltsicht eines späteren Hokage`s nicht verschiebt, nicht wahr? Damit lässt es sich allgemein besser leben. Darum ist es okay. Ich zwinge dich zu nichts." Sasuke fasste sich an den Kopf während er schwankend erhob.

„Du kannst dir deine Ideale leisten", fügte er entschieden hinzu, aber die Wut war nicht vorwiegend vorhanden. Seltsam belegt war seine Stimme. Er war enttäuscht. Überhaupt schien er ziemlich durcheinander zu sein. Naruto schluckte fest und wollte darauf antworten, aber er wurde sofort lauthals unterbrochen, ehe er die Chance dazu bekam. Wütend wirbelte Sasuke herum.

„Dein Konoha ist nicht einmal ansatzweise so toll, wie du es dir vorstellst!"

„Mein Konoha? Du bist genauso ein Teil davon, wie ich."

„Pah!" Er schnaubte wütend. „Nie wieder werde ich mich diesem Pack unterordnen! Ich habe mit all dem nicht angefangen!"

Naruto zog die Brauen bedrückt zusammen und stand nachfolgend auf. Sein Puls schellte wieder hoch.

„Was ist passiert?", hakte er argwöhnisch nach.

„Gar nichts." Genervt winkte Sasuke ab. Schweiß rann ihm über die Stirn. "Vergiss einfach alles ok? Außerdem solltest du dich auf wichtigere Dinge konzentrieren." Er wies auf die Hauptstraße, auf der Shikamaru zielgerichtet auf sie zuhielt. Ihn wollte er auch entgegen gehen, doch er kam nicht weit.

„Warte!"

Entschieden hatte Naruto nach dessen Handgelenk gegriffen. Das war ein Schritt zuviel. Ohne die geringste Rücksichtsnahme schlug Sasuke die Hand schlagartig weg. Da er wütend war, verstärkte sich der Effekt enorm, sodass Naruto, der mit solcher Resonanz nicht gerechnet hatte, gerade noch einen Sturz verhindern konnte. Er kam zum Stehen, blickte auf die Hand und dann verletzt zum Verursacher hoch.

„Fass mich nicht an!" Das reflexartig aufgeflackerte Sharingan erlosch gerade, während Sasuke den Kopf senkte und tief durchatmete. Zusehends drosselte er die Wut in seiner Stimme. „Wieso hälst du dich nicht daran? Du hast Recht: Sobald sich die Gelegenheit dazu böte, würde ich dich wie eine Spielfigur ausnutzen. Ich habe dich doch gewarnt, du sollst dich von mir fern halten. Demnach solltest du es besser wissen." Er kehrte ihm den Rücken zu und straffte die Schultern.

„Dadurch bleibt dir viel Schmerz erspart."

Ohne weitere Worte entfernte er sich und beachtete Naruto nicht weiter. Damit war er unweigerlich auf die sich selbst zurückgeworfen. Naruto war es eiskalt den Rücken heruntergelaufen. Ihm war gar nicht mehr klar gewesen, wie abweisend Sasuke ihm gegenüber treten konnte, aber andererseits fühlte er, dass es etwas gab, dem er auf den Grund gehen musste. Dennoch hätte er entgegen dieser Ahnung gehandelt, denn in ihm stach weiterhin die Wut hervor, wenn auch immer mehr Verwirrung nachrückte. Zurückgewichen wäre er letztendlich, wenn er es jedoch nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Wenn ihm die kleine, aber ausschlaggebende Geste nicht entgangen wär. Denn für einen kurzen Moment hatte sich ein bedrückter Ausdruck auf Sasuke`s Gesicht gelegt, während er sich abgewandt hatte. Er war enttäuscht. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, aber es musste schnell passieren. Ehe er sich versah, war es schon raus.

„Was verheimlichst du vor mir? Wenn du über die Dinge im Detail reden willst, komm doch bei mir vorbei...z.B. heute Abend ? Ich versteh es nicht ..."Naruto`s Stimme erstarb. Wie blöd es klang, aber mehr fiel ihm nicht ein. Wie weit konnte er noch gehen? Hatte er sich zu viel herausgenommen? Ob er das überhaupt gehört hatte?

Beinahe war Sasuke schon in der Menge verschwunden, aber dann neigte er kurz den Kopf. Aha. Gehört hatte er es, jedoch blieb diese Regung undefinierbar. Naruto zögerte, bis ein größerer Abstand zwischen ihnen stand, schloss dann aber auf. Der Geräuschpegel lauten Klatschens verstummte zusehends.

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„Seit wann bin ich zum Informations-Kurier abkommandiert worden?"Shikamaru gähnte laut, während er die beiden über den Flur zum Hokage-Büro begleitete. „Seitdem ich wieder in Konoha bin, werde ich ausschließlich mit Übermittler- und Suchaktionen dauerbeschäftigt. Echt ätzend! Aber immerhin seid ihr ja jetzt da und ich musste nicht noch stundenlang nach euch suchen."

Schweigen.

„Soweit ich weiß, erwarten euch unangenehme Tatsachen."Shikamaru ließ die Aussage erwartungsvoll im Raum stehen und seufzte genervt auf, als er abermals Schweigen erntete.

„Die Teilnahme an den Chuunin-Prüfungen ist euch untersagt worden", brachte Shikamaru es präzise auf den Punkt. Er ergänzte weiter. "Und ihr braucht nicht nachzufragen, ich kenne die Gründe hierfür nicht. Ihr wisst gar nicht, welchen Aufruhr ihr heute Mittag verursacht habt! Hier war eine Hölle an Debatten losgegangen .Auch eine Abstimmung soll es gegeben haben."

Inmitten der Beiden zu stehen, erschien Shikamaru plötzlich unwirklich, denn die einzige Reaktion war, dass sie entweder den Kopf betreten gesenkt oder abgewandt hatten. Angepisst versuchte er, die beklemmende Anspannung zu ignorieren, was ihm spärlich gelang. Doch Shikamaru sprach auch sonst gerne mit Wänden, wenn sich die Gelegenheit dafür anbot. Es war wie ein Hobby, nachzudrücken. Dazu schenkte er sich gerne weiteren Wein ein.

„Dass ich das noch erleben darf, euch schweigsam zu erleben", kommentierte er trocken. „Sonst lasst ihr überhaupt keine Gelegenheit aus, euch gegenseitig lautstark an die Gurgel zu gehen." Er hob die Hände. „ Aber keine Sorge, ich erwarte keine Antwort darauf, da unsere Konservation ohne Weiteres vorbildlich verläuft." Er murrte leise. Bald darauf kam die Tür der Hokage in Sicht. Er klopfte und öffnete sie ruckartig.

„Wie Ihr seht, bringe ich euch Naruto und Sasuke", sagte er miesgelaunt.

Tsunade, die die Hände übern Tisch voller Unterlagen gefaltet hatte, nickte zufrieden.

„Danke ,Shikamaru. Du darfst gehen." Shikamaru machte kehrt und bedachte sie mit einen kurzem skeptischen Blick, ehe der den Raum verließ.

Naruto hob den Kopf Außer Tsunade weilten darüber hinaus Kakashi, der ihnen zunickte, sowie ein schmächtiger Braunschopf, der gerade seine Brille zurechtstutzte, im Raum. Ein schüchternes Lächeln umwarb seine Mundwinkel, aber er hielt sich mit Worten bedeckt und wartete. Tsunade, die über die Unterlagen gebrütet hatte, spürte die fragenden Blicke, die auf sie ruhten.

„Ihr müsst euch noch einen Moment gedulden", gab sie zu verstehen. „Sakura müsste gleich zu euch stoßen."

Nur einige Sekunden später hörten sie schnelle Schritte, die übern Flur hasteten. Die Tür fiel ins Schloss. Sakura, bepackt mit einem Arm voller Unterlagen und sichtlich in Stress, hielt überrascht in ihrer Bewegung inne.

„Was machst du denn hier?", rief Sakura überrascht aus.

„Hallo Sakura!"Der Junge zwinkerte ihr entgegen, nickte höflich und schielte erwartungsvoll zur Hokage hinüber.

Nachdem alle gewünschten Personen anwesend waren und Tsunade sich ihrer Aufmerksamkeit gewahr war, eröffnete sie sodann das Wort. Nachdenklich sah sie auf.

„Ich habe euch rufen lassen, weil sich zwischenzeitlich die Situation geändert hat. Es gibt viel zu bereden. Zuerst einmal geht es um diesen jungen Mann hier."

Der Braunschopf grinste verlegen deutete eine leichte Verbeugung an.

„Guten Tag. Wo soll ich denn nur anfangen?" Er runzelte die Stirn .„Am besten mit einer gescheiten Vorstellung, oder?"

Teils mit purem Erstaunen oder teils mit angehauchter Genervtheit wurde dem Jüngling dessen Handeln quittiert, als er gerade heraus durch die Reihe ging und jeden die Hand überschwänglich schüttelte. Sein Grinsen wurde eine Spur breiter. Danach nahm er seinen Platz wieder ein.

„Also ich bin Tarek Shibuka", offenbarte er frohlockend. „Und ich bin froh, euch nach Hoengharn begleiten zu dürfen. Ihr wisst gar nicht, wie lang ich auf diesen Tag gewartet habe! Es gleicht einer Ewigkeit."

„Hoengharn?" Sakura runzelte nachdenklich die Stirn.

Tsunade nickte ernst und sie faltete erneut ihre Hände.

„Es wird eine S-Rank Mission sein, die höchste Priorität genießt, aber noch einigen Vorbereitungen unterlegen ist. Darum wird die Mission erst in drei Tagen beginnen, wobei euch Tarek, der auf diesen Gebiet ein Spezialist ist und von mehreren Mitgliedern des Rates empfohlen, zur Seite gestellt wird. Denn es ist nicht ganz einfach, dorthin zu gelangen und auch nicht umsonst so gewollt. Nicht jeder sollte dahin."

Kurze Zeit herrschte eine erwartungsvolle Stille, wobei Sakura den Faden wieder aufnahm.

„Kein Wunder, denn dieser Ort...."Sakura stockte.

Tarek nickte. „Der Ort ist die Stelle, wo der Rikudo-Sennin sein Ende gefunden hat. Es ist sozusagen sein Grab. Auch wenn sein Körper durch die Explosion zerstört wurde, sind einzelne Überreste dort vorhanden und von der Bevölkerung aufbewahrt worden. "

Tsunade erhob sich schleppend und schritt ans Fenster, um von dort aus Konoha überblicken zu können.

„Hoengharn ist ein abgelegener Ort, an dem seltsame Dinge geschehen .Es wird von unnatürlichen Phänomenen berichtet, die allesamt auf einen Kern hindeuten: Ein Fragment von Karrikalkus. Um unseren unbekannten Feind eine Finte zu schlagen, wird unser Ziel sein, dieses Fragment zu bergen und an uns zu reißen. Sobald es in unserem Besitz ist, können wir unseren Feind unter Druck setzen und zwingen, sich zu enthüllen, weil sie ab dann im Zugzwang stehen. Ihr Ziel ist das Sammeln aller Fragmente. Darum reicht es vollkommen, wenn wir eins an uns nehmen und ihnen folglich die Grundlage entreißen, ihr Ziel zu erreichen. Ich denke, Sunagakure wird sich ausgezeichnet dafür eignen, das Fragment zu sichern."

„Sunagakure?",hakte Tarek bedächtig nach. „Ich dachte, es sollte in Konohagakure aufbewahrt werden oder habe ich mich da geirrt?"

Darauf drehte Tsunade sich um und nickte. „Stimmt. So hatten wir es im Rat befunden. Dennoch habe ich meine Meinung schlussendlich revidiert. Auf der einen Seite verschwinden hier Menschen, worüber wir keine Auskunft haben. Hier sollten wir den Unbekannten nicht weiter zuspielen. Auf der anderen Seite schrumpft Akatsuki immer weiter zusammen, welches einen plötzlichen Angriff auf uns auslösen könnte, da wir die Hauptverantwortlichen für ihre hohen Verluste sind. Als dezimierte Gruppe könnte ihr Zorn explosionsartig auf uns niederfallen oder aber glücklicherweise zerstreut sich die Organisation. Auf jeden Fall ist es naheliegend, das Fragment an einen sicheren Ort unterzubringen, der nicht von Instabilität und Misstrauen unter Seinesgleichen heimgesucht wird."

„Warum wurden wir dann ausgewählt?", merkte Kakashi bedächtig an. "In den anderen Teams herrscht eine viel höhere Erfolgsquote im Abschließen von Missionen. Außerdem sind die Mitglieder in höheren Rängen vertreten."

„Spätestens seit den Tod Ororchimarus und seiner Gefolgschaft habt ihr mehr denn je eure Stärke bewiesen. Und mit den Rängen stimmt es nicht mehr so ganz..."

Tsunade entfuhr schlagartig ein warmes Lächeln und sie nahm zwei bestimmte Ninja ins Visier.

„Daher sind die Chuunin-Prüfungen für euch unrelevant geworden. Echte Gegner hätte es für euch dort nicht gegeben, ne? In speziellen Fällen ist eine bestimmte Option möglich. Denn im Einvernehmen aller im Rat und Jiraiya`s Überzeugungskraft erhebe ich euch in den Rang eines Jounin. Dies haben wir in der Abstimmung beschlossen."

Ein kurzes Raunen ging durch die Reihe. Sakura lächelte sanft, während Kakashi die Augenbrauen skeptisch zusammenzog. Naruto stand mit offenen Mund da, obgleich es ihn die Sprache verschlagen hatte. Er verlagerte sein Gewicht ganz hibbelig von einen Bein aufs Nächste.

„Da das geklärt ist, hoffe ich, dass eure zukünftige Mitarbeit von noch mehr Einsatz geprägt ist."

„...kommt ganz darauf an, was unter Mitarbeit verstanden wird...", warf Sasuke ärgerlich ein und biss sich auf die Zähne.

Offenbar verstand Tsunade nicht, worauf er hinauswollte. Sie gab ihn mit einem Handzeichen zu verstehen, fortzufahren.

„Tss, es zeugt meines Erachtens nicht von Vertrauen, wenn man permanent ausspioniert wird, wie ein räudiger Hund. Werde ich jetzt mit Überwachung für meinen Einsatz belohnt?"

„Mich hat man auch mehrmals ausspioniert", fügte Naruto hinzu, der sich wieder gefasst hatte. "Vor allem nachts oder wenn ich alleine unterwegs bin. Sie kommen des Öfteren mal vorbei, die maskierten Leute. Was wollen die Maskierten? Sind es Anbu?"

Anschließend wäre Ruhe eingekehrt, wenn Tsunade nicht nervös begonnen hätte, im Raum auf und ab zu gehen, immer die gleiche Strecke entlang. Ratlos, mit einem Runzeln auf der Stirn, überlegte sie fieberhaft nach einer Antwort, bis bei allen Anwesenden der Groschen fiel.

„Wie können Sie als höchste Instanz nichts davon wissen?" Sasuke machte keinen Hehl daraus, seine Verachtung zum Ausdruck zu bringen.

„Sasuke!" Kakashi mahnte zur Mäßigung und holte tief Luft. "Folglich arbeiten noch andere Personen im Hintergrund, ohne Ihre Einwilligung dafür zu erhalten."

Tsunade murmelte etwas Verärgertes und stoppte ab. Sie verschränkte die Arme vor die Brust und wandte sich ihnen nachdenklich zu.

„Ich werde diese Angelegenheit klären. Aber ich bin mir sicher, dass es nur zu eurer Sicherheit geschah. Wohlmöglich sind mir da einige Dinge entgangen..."Sie kaute wütend auf ihrer Unterlippe herum und hielt sich bedeckt.

Kakashi hob die Hand. „Könnte ich eine Idee unterbreiten? Wie wäre es, wenn ich als ehemaliges Mitglied der Anbu-Einheit gelegentliche Kontrollen übernehme und die Informationen an entsprechende Stellen weiterleite? Auf diesem Wege bleibt die Privatsphäre meiner Schüler gewahrt, ich könnte ein Auge auf die Situation werfen und Wichtiges an Ihnen weiterleiten. Falls es zu Streitigkeiten im Rat kommt, was wir natürlich nicht wollen," betonte Kakashi zum Ende hin,„ wäre dies ein angemessener Gegenvorschlag."

Tsunade verzog keine Meine, ließ es kurz sacken, nickte aber dann.

„Eine gute Idee, Kakashi. In Konoha ist die Lage mehr denn je prikär, darum muss ein besonderes Maß an Fingerspitzengefühl bewiesen werden. Trotz meiner Wut darf ich es mir nicht mit den Leuten verscherzen und de Situation weiter anheizen."

„Versteht man unter Fingerspitzengefühl, dass man vor Ort vergiftet wird? Oder weiterhin ausspioniert, weil es die Situation erzwingt? Oder man für ein Dorf arbeiten soll, welches nur auf Verrat aufgebaut ist?", entgegnete Sasuke barsch und machte einen Schritt vor. Die Sehnen traten aus der geballten Hand hervor. „Was soll ich denn noch alles hinnehmen?"

Die Hokage versuchte, gelassen zu bleiben und legte ihre Stirn in Falten. Sie nahm dennoch Strang an einer bestimmten Stelle wieder auf, an der ihr Fachwissen in der Medizin Anklang fand.

„Wobei wir schon mal beim Thema sind... wir haben in der Zwischenzeit deine Blutprobe auswerten lassen. Bekannterweise wäre das Gift Lyphozyklin für dein Ableben verantwortlich gewesen, jedoch konnten wir weitere Substanzen ausmachen die wahrscheinlich in Wechselwirkung mit dem Gift standen, wie ich es vermutet hatte. Diese Substanzen werden gerne Opfern verabreicht, die nicht reden wollen, um ihre Zunge soweit zu lockern, wie es ihnen beliebt und die Kontrolle zu haben."

„Ganz im Gegenteil zu Ihnen, oder? Von Kontrolle Ihrerseits kann nun wirklich nicht die Rede sein!", spotterte er. Sasuke reagierte heftig. Außer sich vor Wut zitterten die Fäuste unaufhörlich." Ich habe mich jahrelang an der Nase herumführen lassen, aber damit ist jetzt Schluss! Wie können Sie als Hokage von Alldem was im Hintergrund läuft nichts wissen? Das ist einem Hokage nicht würdig. Das kann ich einfach nicht glauben!" Augenblicklich senkte er seine Arme und ließ sie kraftlos herabsinken, jedoch bebte der Körper weiter.

„Oder besteht am Ende sogar die Möglichkeit, dass Sie mit ihnen im Bunde stehen?", fragte er kühl und ließ es im Raum stehen. Er hielt kurz inne. Die Hand wanderte dann langsam zum Knauf seiner Klinge hoch, wodurch mehrmals die Luft scharf eingezogen wurde. Geblendet vor Zorn ließ er seine Deckung fallen, achtete nicht mehr auf seine Umgebung. Bedingt durch den Tunnelblick bemerkte er viel zu spät, wie sich eine Person regte und eine Hand auf seine legte, um die Klinge die mittlerweile einige Zentimeter hervorgekitzelt war, mit Gegendruck wieder in den Halfter verschwinden zu lassen. Pinke Haare wehten auf. Sakura war dazwischen geschritten, sah auf-und konnte den eisigen Blick nicht lange standhalten. Sie fuhr vor Schreck zusammen, blickte an Sasuke vorbei und ihr Augenpaar erfasste schließlich Naruto, der mit Mühe weg schaute und angestrengt einen weit entfernten Punkt im Raum fixierte. Unter seinen Augen hoben sich dunkle Ränder ab. Sie zögerte, wurde aber im nächsten Moment in die Realität zurückgeworfen, als sie unsanft zur Seite geschubst wurde. Sie fing sich schnell und verneigte sich plötzlich tief vor Tsunade.

„Bitte verzeihen Sie Tsunade-sama, aber wir haben zurzeit sehr viel Stress und ich bin auch Schuld daran, das wir uns vor wenigen Stunden gestritten haben..."log sie. „Darum verzeihen Sie die Unannehmlichkeiten, die nicht auf Sie persönlich bezogen sind, sondern hier auf mich als Hauptverantwortliche.." Sie verneigte sich noch eine Spur tiefer und die Haar fielen ihr ins Gesicht.

Tsunade betrachtete sie lange Zeit nachdenklich und winkte ab.

„Keine Sorge, Sakura. Ich weiß, dass es nicht gegen mich gemeint war. Andernfalls würde ein Angriff auf mich als Autorität dieses Dorfes mindestens eine Gefängnisstrafe bedeuten. Das wollen wir alle nicht, nicht wahr?"

Sasuke schnaubte tief und drehte sich störrisch zur Seite.

„Wir sollten es für heute ruhen lassen``, warf Tarek ernsthaft ein.

„Unser nächstes Ziel wird die Mission sein." Er stutzte sich die Brille zurecht und setzte sein strahlendstes Lächeln auf. „Etwas frische Luft in der Zwischenzeit tut uns bestimmt gut."

Sie nahm wieder ihren Platz am Tisch ein und nickte zustimmend.

„Bis auf Kakashi möchte ich, dass alle den Raum verlassen. Ihr seid vorerst entlassen."

Tsunade wartete ab, bis sich der Raum fast gänzlich geleert hatte und hielt mit ihrer Vermutung nicht lange an sich.

„Ich denke, man möchte mich ablösen, daher halte ich einen Putsch-Versuch gänzlich nicht mehr für ausgeschlossen."

Kakashi`s Miene wurde um eine Nuance düsterer.„ Ich schätze, Sie haben damit gar nicht mal Unrecht. Zumal Ihnen wohl Informationen bewusst verschwiegen werden."

„Gerade jetzt!" Sie schlug erbost mit der Faust auf den Tisch. „Wenn dem so ist, bleibt mir keine Wahl und ich muss die eine hohe Anzahl Personen nach und nach observieren lassen, um herauszufinden, wer Freund oder Feind ist. Mir graut`s vor der Vorstellung, dass sich Spione in den eigenen Reihen befinden, aber es bleibt mir keine Wahl. Dabei müssen wir so wenig Aufsehen wie möglich erregen. Jede Aufregung kann zu zusätzlichen Spannungen führen." Sie seufzte schwer.

„Haben Sie daher Naruto und Sasuke nicht zu den Chuunin-Prüfungen im Stadion antreten lassen und zum Jounin aufsteigen zu lassen, um nicht noch mehr Druck entstehen zu lassen?"

„Deswegen, da hast du Recht. Aber auch wegen Jiraiya`s Vorschlag und weil ich wirklich überzeugt bin, dass dieser Rang ihren Fähigkeiten mehr entspricht."

Sie hielt kurz inne und starrte Kakashi eindringlich an.

„Ich möchte euch mit der Mission nicht schaden, ganz im Gegenteil. Meiner Meinung nach ist es das kleinere Übel für euch, eine einzelne Person mitzunehmen, wobei ihr in der Überzahl seid. Außerdem werden somit eure Aktivitäten nach außen verlegt, was euch aus der Schusslinie ziehen könnte, bevor vielleicht wieder ...etwas Unvorhergesehenes passiert."

„Keine Sorge."Kakashi`s Miene wurde ernst. Er sah sein früheres Team, welches vor seinen Augen verschwand, welches er verloren hatte. „Ich lasse es nicht noch einmal zu, dass es sich wiederholt."

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In der Zwischenzeit hatte die Nacht den Tag abgelöst. Der Rumor auf den Straßen war völlig verstummt und nicht einmal ein klitzekleines Geräusch drang durch den abgedunkelten Raum. Stille, die er gar nicht haben wollte. Und gebrauchen konnte. Naruto rührte sich nicht. Den Kopf lag auf den Armen, die auf den Tisch platziert waren, während er kraftlos über den Stuhl hang und teilnahmslos die Uhr beäugte, deren Zeiger im gleichen Takt ihre Runden drehten. Es war bereits nach zwölf. Naruto seufzte. Würde er am Ende gar nicht kommen, obwohl er die Bitte gehört hatte? Vielleicht hatte er es auch gar nicht für wichtig genommen und längst wieder vergessen...dennoch war es wichtig. Er hatte doch gemerkt, dass Sasuke etwas zerfraß. Wieso kam er nicht? War er darüber sauer, weil er am Nachmittag nicht eingeschritten war, weil er einfach innerlich hin- und hergerissen war? Wie in Paralyse hatte nichts tun können, bei den tausend Gefühlen, die auf ihn einprasselten und mit denen er nicht umgehen konnte.

„Was machst du nur aus mir?", murmelte der Uzumaki bedrückt und drückte seinen Kopf weiter in die Mulde, die seine überkreuzten Arme gebildet hatten. Er konnte sich nicht einmal darüber freuen, im Rang ganz Oben aufgestiegen zu sein. Genrell konnte er sich an gar nichts mehr erfreuen. Seine Augenränder legten sich och mehr in Schatten aber in den Augen selbst war auch eineHauch von Zorn zu erkennen. Er wartete noch eine halbe Stunde, aber letztendlich erhob er sich träge, um sich zu Bett zu begeben. Er streckte seine steifen Glieder ausgiebig und schritt zur Tür und machte sie einen Spalt weit auf. Falls Sasuke doch noch kommen würde, wollte er das Risiko nicht eingehen, dass er das Klopfen überhören könnte, wenn sein Körper heute Nacht beschließen würde, das Schlafdefizit aufzuholen. Wenn nicht, wäre es glasklar: Entweder würde er wieder wach liegen oder aber er hätte wieder verwaschene Träume, an der er sich am nächsten Morgen nur bruchstückhaft erinnern konnte. Es war, als wenn ihm jedes Mal mit aller Kraft ein Riegel vor dessen Inhalt vorgeschoben wurde. Die Träume, die er in letzter Zeit hatte, waren nie erholsam gewesen, denn er war am nächsten Morgen immer wie gerädert. Er ließ sich aufs Bett fallen und zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. Bitte komm! Das war ein letzter Gedanke, bevor ihm irgendwann vor Müdigkeit die Augen zufielen.

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Im Zwielicht der Nacht hallten ein paar einsame Schritte, da sonst nichts Weiteres zu vernehmen war, über den sandigen Weg, den die Lichter umsäumten und ihn somit den Weg wiesen. Dieser Spur folgte er kontinuierlich, bis er sein Ziel erreichen würde. Schatten und Licht wechselten sich beim Vorübergehen auf den Körper ab, ehe er zusehends sein Tempo verlangsamte und sich schwer atmend an einen Pfeiler lehnte, um einen Moment zu verschnaufen zu können. Es war absurd, schoss es Sasuke durch die Gedanken, der sich die schweißnasse Stirn abwischte. Er wollte den Abstand und entgegen seines Verstandes tat er genau das Gegenteil. Dieser Zwiespalt war einfach zum Verrücktwerden. Er konnte es sich nicht erklären, hatte sein Verstand es doch in der Vergangenheit vorgezogen, klare Grenzen zu ziehen. Sein inneres Chaos wurde ihm jetzt zum Verhängnis. Er wusste nicht mehr, was richtig oder falsch war. Unter den einprasselnden Empfindungen aber spürte er eine gewisse Sehnsucht suchte er nach etwas ...wonach denn eigentlich? Er schnaubte tief. Unerträglich war ihm die Hitze im Kopf gestiegen, während die Stimmen weiterhin lautstark stritten. Sein Körper glühte schmerzend. Sein Atem ging schwerer, ehe seine Hand unter einen Armschoner griff und dessen Haut aufkratzte. Danach schob er den Schoner wieder hoch und ließ die Hand erschlaffen, auf dessen Fingernägeln sich Blutspuren abzeichneten. Abermals wischte er sich über die Stirn.

Auch, wenn er nicht genau benennen konnte, was er suchte, die Tatsache, dass er hier präsent war, widersagte einer gewissen Stimme gewaltig. Die anderen Widerstände schmolzen regelrecht dahin. Dieser Druck, den sie ausübte, sorgte dafür, dass sich seine Beine anfühlten, als würde er durch kniehohen Schlamm watten. Sie hämmerte ihn jede Sekunde lautstark ihren Protest ein, was einem Gewitter glich, der in seinem Kopf rastlos knisterte und wollte die Überhand nehmen, als ob Eigenleben führen würde. Die Zeit rann ihm durch die Finger. Der Durst nach Blut wurde immer größer. Und die Kopfschmerzen auch. Er musste etwas tun. Sasuke setzte sich in Bewegung zu dem gewünschten Gebäude hin, welches bereits in Sichtweite war. Langsam erklomm er die Stufen der Treppe hin und erreichte den offenen Hausflur. Schritte polterten und Silhouetten lösten sich umgehend durch ihre Bewegungen von der Dunkelheit ab, ehe sie auf der anderen Seite in der Nacht entschwanden. Sasuke sah ihnen missbilligend nach und stutzte leicht. Hatte Tsunade ihnen nicht mittlerweile diverse Spionageakte untersagt? Was wollten sie hier? Noch mehr allerdings musste er über die Tür stutzen, die nur angelehnt in ihren Angeln stand. Er positionierte sich vor ihr. Seine Finger umgriffen die kühle Klinke und es brauchte lediglich einen kleinen Schubs, um die Tür aufzustoßen. Sein Griff wurde fester und seine Hand verkrampfte sich abrupt, nachdem er den Kopf zur Seite gedreht und ihm etwas ins Auge gefallen war. Das Brodeln in seinen Eigenweiden verstärkte sich, bis es ihm wie ein Kribbeln zu Kopf stieg. Ein kalter Glanz blitzte in seinen Augen auf. Die Finger, die auf der Klinge geruht hatten, streiften kraftlos herab. Er trat zur Seite und besah sich genauer der beschrifteten Papiere, die achtlos liegen gelassen waren. Darum ging es hier also. Der Abstand war nicht zu groß, dass man sie nicht hätte einholen können. Seltsam, in diesem Moment waren sich alle Stimmen einig. Der Reiz der Genugtuung lockte sehr, so einer Gelegenheit konnte er einfach nicht widerstehen. Er konnte die Angelegenheit nicht einfach auf sich beruhen lassen.

Ehe sie überhaupt reagieren konnten, wurden die vier Jugendlichen im Nacken gepackt und grob in den Staub geworfen, welches sie ächzend in Kauf nahmen. Die Postkarten, gespickt mit Beleidigungen, flogen vor ihnen spiralförmig zu Boden. Die Laterne über ihnen flackerte bedrohlich befand sich im letzten Kampf.

Im wechselnden Licht konnte man die aschfahlen Gesichter der Jugendlichen erkennen, wie sich nach und nach aufrappelten. Sasuke`s Gesicht war im Halbschatten des Lichtpegels verborgen. Er hielt sich bedeckt, wartete auf eine Form von Gegenwehr. Nicht, dass sein Maßstab viel erwartet hätte. Zu seiner Enttäuschung verließ den Jugendlichen sogleich ihr Mut und sie fingen an zu Wimmern oder stammelten Entschuldigungen am laufenden Band herunter. Sie wussten es. Sie wussten, dass sie einen Ninja vor sich hatten, gegen den sie keine Chance hatten. Dann kam ihre wahre Seite zum Vorschein, wenn er schwierig wurde. Sie wussten, wie erbärmlich sie waren. Und um ihre Nichtigkeit erträglich zu machen, da sie wussten, dass sie mit ihren niederen Leben nichts anfangen konnten, betäubten sie sich, indem sie ihren Frust auf andere umlenkten. Sie taten es nicht aus einen wichtigen Grund oder irgendwelchen Idealen oder dass ihre Stärke sich tatsächlich von anderen Menschen abhob, was ihre Machteinforderung rechtfertigen würde, sondern taten es feige und hinterrücks über Beleidigungen auf einzelne Papierfetzen, ohne seinen Gegenüber in die Augen zu blicken. Jahrelang ging es schon, wie er wusste. Im wohlgesonnenen Leben, ohne großartige Verluste erlitten zu haben, tat es dieser Dreck aus Langeweile. Ein Leben, welches Ninja garantiert hatten und sie traten es mit Füßen mit ihrer Einfältigkeit und Dummheit .Über ihre Sorglosigkeit dem Leben gegenüber konnte man beinah neidisch werden. Normalerweise zeigt das Leben keine Gnade. Wieso war dieses Pack dann am Leben und seine Familie-das strahlende Lächeln seiner Mutter trat ihm vor den Augen-und sein Clan tot?

Ich verstehe deinen Schmerz. Die Dummheit der Menschen zu ertragen, ist eine große Bürde. Sasuke merkte, wie sich Arme von hinten um ihn schlungen, wie sich für einen Lufthauch der Stoff auf den Rücken spannte, als sich ihre Körper für einen Moment manifestierte und sich an ihm drückte. Stoß mich nicht mehr weg. Sie ändern sich nie. Alles leere Hülsen...Sie sind unvollkommen. Diese Welt ist unvollkommen. Sie werden niemals in der Lage sein, wahre Freiheit und Einigkeit miteinander vereinbaren zu können. Willst du auf dieser Stufe mit ihnen stehen? Du musst dich früher oder später entscheiden. Er rang mit sich hielt inne.

„Warum gibst du dich mit dem Fuchsmonster ab und deckst ihn?", warf ein Jugendlicher stammelnd ein.

Sasuke ballte die Fäuste und baute sich vor den Jugendlichen auf, die es mit der Angst zu tun bekamen. Sie schrumpften zusammen. Er packte sich den Nächstbesten und brach ihn mit gewisser Schadenfreude kurzerhand das Handgelenk, sodass der verletzte aufschreien musste.

„Macht das auch Spaß?", entgegnete er herablassend.

„Wenn ihr euch wie Gewürm benehmt, kann man euch nur wie welches behandeln." Eine Hand ruhte auf sein Katana.

Die Jugendlichen traxierten diese Geste mit purer Panik. „Du wirst uns doch nicht etwa damit erstechen?", fragte einer sichtlich entsetzt.

„Glaubt ihr, dass ich mein Katana extra für euch beschmutze?" Mordlüsternen Blickes gab er ihnen genug Antwort.

Wieso hatten sie solchen Angst? Dabei mussten sie eigentlich wissen, dass es schlimmere Dinge als den eigenen Tod gab. Er wusste es aus eigener Erfahrung nur zu gut. Wenn man andere Menschen verletzte, musste man eben gleichfalls erwarten, verletzt zu werden. Vor allem, wenn man schwach war.

Sein Rausch stieg ins Unermäßliche, während er ihre Angst spüren konnte. Was sprach also dagegen?

Die Frau lächelte in sich zufrieden hinein. Das Geräusch vom Knochenbrechen überzeugte sie vollkommen. Die Laterne flackerte schneller und lag in den letzten Zügen. Dann begann es.

Es fühlte sich gut und sogleich richtig an. Sasuke hielt sich den Kopf, als er sich von der Szenerie abwandte, die Personen, die auf den Boden lagen und sich vor Schmerz krümmten aber keinen weiteren Ton mehr durch Kraftlosigkeit herausbrachten. Einzelne Spuren von Blut verteilen sich auf den Boden.

Der Lärm verebbte .Gut so. Es musste noch viel ruhiger in seinem Kopf werden. Weitere Stimmen mussten verstummen, damit er eine gewisse Erleichterung spüren konnte. Der Rest musste weggesperrt werden. Das alles musste noch viel besser werden. Er wandte sich von den Verletzten ab.

Was hatte er hier letztendlich verloren gehabt? Er wusste es nicht mehr. Das aufflackernde Licht des Laternenpfeilers erlosch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ramona88
2014-06-19T03:58:57+00:00 19.06.2014 05:58
supiii:)schhön spannend geschrieben und lang.sasuke ist gegen Mobbing(lol) und hilft indirekt naruto.die reaktionen der einzelnen fraktionen sind mMn sehr logisch-bei sasuke geht's bergab, wofür es gute gründe gibt.er sitzt ganz schön in der sch****,wo er nicht mehr alleine rauskommt.
einen lieben drücker und schreib schnell weiter
Antwort von:  kristallika
25.06.2014 21:49
Danke^^du stups dich mal zurück.auf jeden fall wird es weitergehen und diesmal schneller:)lg
Von:  biendra
2014-06-17T20:47:03+00:00 17.06.2014 22:47
hey;)fand das kapitel ziemlich geil und abwechslungsreich.danzo ist ein arsch, ganz klar aber ich fand die interaktion zwischen ihm und sasuke sehr interessant.sasuke`s lage spitzt sich sehr zu und dabei wollte er sich an naruto wenden und war ehrlich wie man es selten kennt...mist!und naruto?der tut mir leid.ich glaub,er weiß gar nicht wohin mit sich und seinen gefühlen.woher auch?tja,damit ist er dann komplett überfordert und er zieht dann leine oder nimmt rücksicht auf sakura.hoffentlich geht das gut und beide finden eine lösung in den nächsten kapiteln:) und tarek ist ja wohl auch nicht ohne...freu mich von dir wieder zu lesen,macht weiter so und bis bald.
biendra
Antwort von:  kristallika
25.06.2014 21:55
heyho;)danke für dein kommi,da wird noch einiges kommen,denn der hauptteil wird gerade mal angeschnitten.das nächste kapi wird schneller kommen ja und tarek wird eine größere rolle im verlauf spielen,sowie andere personen,die noch nicht (ausreichend) integriert sind. .ich hoffebis bald?lg kristallika
Von:  fahnm
2014-06-17T20:13:11+00:00 17.06.2014 22:13
Hammer Kapi^^
Antwort von:  kristallika
25.06.2014 21:39
Dankeschön:)


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