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Vorgeschichten

zur Ausdauer!?- Fanfiction
von

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Auf Leben und Tod (Takagi und Sato)

Part I: Takagis, missliche Situation
 

Der Wecker zeigte gerade 3:44 Uhr an.

Es war Takagis, der neben dem nicht zu gezogenen Fenster, die einzige Lichtquelle im Dunkeln seines Schlafzimmers war.

Der unglücklich verliebte Kommissar selbst saß, die Hände auf den Knien abgestützt, aufrecht. Die Decke war beiseite geschlagen.

Er konnte nicht schlafen. Viel zu traurig ging ihm die Frau, die er so gerne gehabt hätte oder eigentlich noch haben wollte noch immer nicht aus dem Kopf. Er konnte nichts anderes tun, als tief seufzend ein Bild von der letzen Betriebsfeier anzustarren. Auf welchem sie zusammen mit ihm und den anderen Kollegen vergnügt in die Kamera lächelte.
 

Zu Tode deprimiert erinnerte er sich an seine Unterhaltung mit ihr am heutigen Abend:

„Wir sollten unser Date einfach ausfallen lassen. Das ist das Beste. Auf mir lastet ein Fluch. Weil alle Leute, für die ich jemals mehr empfunden habe als Freundschaft, bald gestorben sind“, erklang ihre Stimme in ihm wider. Beinahe so, als wiederhole sie sich wirklich.

Ihre Worte, ihr Nein, hallten immer noch zutiefst in ihm nach. Erschütterten ihn in seinem Herzen und seiner ganzen Seele.

Vor seinem geistigen Auge sah er Miwako erneut, wie sie an einer Hand abzählte:

„Der erste war mein Vater. Dann war da dieser neue Sportlehrer in meiner Grundschule. Der Pitcher in unserem Baseballverein. Dann unser Hund. Er ist auch schon nach sieben Tagen gestorben.“

Er konnte sich an jedes Wort erinnern und dieses Erinnern tat weh, sehr weh, sodass sich der Polizeibeamte in diesem Moment wünschte seine Kollegin nie kennen gelernt zu haben:

„Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Ich will es nicht mehr durchmachen müssen, Takagi. Und deshalb schlage ich vor, wir lassen alles so wie es ist und bleiben einfach gute Freunde. Fertig aus!“

Warum muss alles auch nur so kompliziert sein!?, innerlich fluchend schmiss der verliebte Kommissar das Bild schließlich zu Boden, warf sich rücklings zurück ins Bett.

Er war wütend und wirklich enttäuscht: Was bringt es denn schon!?, bemühte er sich diese Tatsache einfach hinzunehmen. Er wollte nicht mehr an sie denken. Jedenfalls wenigstens heute Nacht nicht mehr.

Wateru Takagi, jetzt reiß dich gefälligst zusammen! Morgen hast du einen anstrengenden Tag vor dir und du brauchst schließlich deinen Schlaf! Deine Grübeleien bringen dich doch auch nicht weiter! Sie hat doch Nein gesagt: Und das auch noch unumstößlich! Sie wird ihre Meinung doch sowieso nicht ändern, akzeptier das doch gefälligst einfach!

Obwohl Wateru Takagi ein Mann war, weinte er in dieser Nacht.
 

Am nächsten Morgen kam Takagi pflichtbewusst wie immer zur Arbeit.

Er war noch sehr müde wegen der vergangen Nacht.

Das erste was er tat, war sich niedergeschlagenen einen Kaffee ziehen.

Yumi, die ihn mit hängendem Kopf an den Automaten gelehnt entdeckte, kam sofort auf ihn zu.

„Takagi!“, rief sie ihn aufmuntern wollend beim Namen: „Wie geht’s dir?“

Ohne aufzuschauen entgegnete er ihr nur ein: „Lass mich bitte in Ruhe, Yumi.“

Dann ging er davon.

Die Verkehrspolizistin schaute, ihm betroffen, hinterher.
 

Chiba, der kam um sich ebenfalls einen Kaffee zu holen, gesellte sich ihr.

„Traurig, nicht wahr?“

„Ja, ich habe ihn vorhin auch schon gesehen“, stimmte Takagis Freund seiner Kollegin, gleichfalls mitfühlend, zu.

„Das kann man doch nicht mit ansehen“, fand sie darauf: „Ich werde mir irgendwas einfallen lassen“, war sie voller Feuereifer bereit, sich erneut für ihre unglücklichen Freunde einzusetzen: „Miwako liebt ihn auch: Das weiß ich! Wir müssen ihm einfach nur klar machen, dass er bei ihr nicht einfach so aufgeben darf!“

Chiba räusperte sich vorsichtig, drehte sich nun noch deutlicher zu ihr: „Entschuldige, aber hältst du das wirklich für eine gute Idee? Ich will dich nicht kränken, Yumi, aber deine letzen Versuche die beiden zusammen zubringen sind ziemlich danebengegangen. Vielleicht wäre es besser, wenn wir sie für eine Weile einfach in Ruhe lassen?“

„Meinst du?“ Yumi überlegte.

Ratlos blieb sie noch, an ihrem Kaffee nippend, neben ihm stehen.
 

Auf dem Flur begegnete Satos Kollege derweil dem Professor, welcher die fünf Kinder im Schlepptau hatte.

Die kleine Ayumi bemerkte, dass etwas mit dem Kommissar nicht stimmte. Besorgt richtete sie sich umgehend an ihn: „Sie seufzten ja Herr Takagi. Sind sie erschöpft oder ist ihnen heute nicht gut?“

Dann folgte Genta mit einer möglichen Theorie bezüglich des offensichtlichen Kummers: „Oder haben sie einen giftigen Fisch gegessen?“

Mitshuhiko hingegen appellierte an seine, zu bewältigende, nun anstehende wichtige Aufgabe: „Die Posträuber werden gleich verhört. Da müssen sie doch fit sein und können diese miesen Typen nicht voll seufzten!“

„Er hat sich wahrscheinlich immer noch nicht von seinem Rondevu erholt. Das am Ende gar keins war“, war es dann Ai, die die Wahrheit unverblümt auf den Punkt brachte.

„Wieder sehr schön und sehr sensibel!“, wurde sie dafür sofort von Agasa getadelt.

„Ihr habt auch davon gewusst. Ihr auch?“, war Takagi entsetzt.

Allerdings hatte er gar keine Gelegenheit sich deswegen beschämt zu fühlen, denn schon wurde er erneut belagert.
 

Diesmal von seinen eigenen Kollegen.

„Hallo Takagi, alter Junge. Hey, wenn du nicht fit bist kann ich die Verbrecher auch für dich durch die Mangel drehen.“

„Ach nein. Schon gut.“

„Ahr, Takagi, alter Junge: Du bist ja ganz doll verspannt!“

„Hier Takagi: Grüner Tee. Schmeckt gut!“

„Hier sind jede Menge Kekse, Takagi: Die kannst du alle haben!“

„Da seht ihr: Unser Takagi ist ja richtig beliebt geworden!“, freute Ayumi sich, im Gegensatz zu ihm selbst, tierisch für ihn.

„Na, jetzt kommt schon: Lasst mich!“, setze sich Wateru gegen die Aufdringlichkeit der Kollegen zur Wehr. Schnell entwendete er sich ihnen: „Na, kommt, Kinder!“, forderte das Agasa-Anhängsel auf ihm zu folgen.

Seinen noch verbleibenden, restlichen Stolz wahrend, ging der Kommissar hoch erhobenen Hauptes voran, direkt zum Verhör.
 

Wie es sich für einen überaus pflichtbewussten Beamten der Polizei gehörte, handelte der unglücklich verliebte Kommissar das Verhör ab. Im Anschluss brachte er seine Besucher noch zur Türe.

Nur um sich dann fürchterlich frustriert auf zum Mittagessen zu machen, wobei es sich nicht vermeiden ließ, ungewollt auf ausgerechnet die Frau zu treffen, der er eigentlich absolut nicht begegnen wollte.

„Hi, Takagi“, rief Sato fröhlich winkend nach ihm, als sie ihn kommen sah: „Hier sind wir!“ Sie saß neben Shiratori. Ihnen gegenüber Chiba und Yumi, die sich ebenfalls zu ihm umdrehten.

Vor ihrem Tisch blieb Takagi, sich am Kopf haltend, einfach stehen: „Äh, mir fällt gerade ein, dass ich noch etwas wichtiges vergessen habe. Ich geh noch mal ins Büro zurück, haha“, fing er verlegen zu lachen an. Dann setze er sofort zur Flucht an.

„Aber Takagi? Dein Tablett kannst du doch hier lassen?“, rief die Kommissarin, die er liebte ihm noch verwirrt nach.
 

Erleichtert seufzte er tief, als er für sein Empfinden den Gang weit genug hinunter gelaufen war.

Verdammt, Wateru Takagi! Wenn sie dich hat abblitzen lassen, dann wird sie wohl auch Shiratori und die anderen genauso abweisen!, bemühte er sich seine aufgekommene Eifersucht durch logisches Betrachten der Sache zu beschwichtigen. Der eben gedachte Gedanke beruhigte ihn: Andererseits?, fing er an es dann doch mit der Angst zu kriegen: Vielleicht bin ich ihr auch nur zu aufdringlich gewesen? Vielleicht hat sie die Geschichte mit dem Fluch nur erfunden, um mich los zu werden?, blieb er einfach mitten auf dem Gang, das Tablett immer noch in Händen, stehen.

Endschieden schüttelte er den Kopf: Nein, das war bestimmt die Wahrheit! Sie hat so traurig und aufrichtig ausgesehen: Sie kann überhaupt nicht gelogen haben!

Langsam setzte Takagi seinen Weg fort: Vielleicht sollte ich ihr einen guten Therapeuten besorgen, kam ihm der Gedanke, welchen er jedoch gleich wieder verwarf: Ach, das kriegt sie sicher in den falschen Hals. Nett wird sie lächeln und: „Nein, aber vielen Dank Takagi. Es freut mich, dass du so um mich besorgt bist, aber mir geht es gut. Ich brauche ganz sicher keine Therapie!“ sagen

Schließlich kam der geknickte Kommissar beim Büro aus.

Niedergeschlagen ließ er sich auf seinen Stuhl fallen, stellte das Essen vor sich auf den Schreibtisch.

Mit einem Schniefen machte er sich daran, lustlos ein paar Happen zu probieren.
 

Zu seinem Leidwesen, war es ausgerechnet Inspektor Shiratori, der als erster zurück kehrte. Er sah wie sein Kollege deprimiert da saß und kam auf ihn zu.

„Hey, Takagi. Du trauerst doch nicht noch Fräulein Sato hinter her, oder?“, er hatte ihn fast erreicht.

„Wie schön, dass Sie es auch wissen Kollege Shratori. Gibt es noch irgendwen, der noch bisher keine Kunde davon hat?“, fragte Wateru mehr rhetorisch, wandte sich ab.

„Ich denke nicht“, meinte sein wohlhabendes Gegenüber trocken. Ungefragt setzte sich der Inspektor unhöflicherweise einfach auf den Schreibtisch, schob das kaum angerührte Tablett, dessen Platz einfordernd, bei Seite: „Also, sagen Sie mir nicht, dass Sie hier alleine sitzen und rumheulen!“

„Als wenn ich heul, wie kommen Sie nu darauf!?“, wehrte sich der liebeslose Kommissar sofort aufbrausend. „Ich bin doch kein Weichei!“

Mit Schwung schwang Shiratori sich wieder vom fremden Eigentum: „Dann benehmen Sie auch nicht wie eines!“, meinte er schon gehen wollend. Auf halber Strecke drehte er sich noch einmal zu ihm um: „Vergessen Sie nicht, dass Sie nicht der einzige sind, der sie will. Es gibt eine Menge anderer, mich eingeschlossen, die ebenfalls nicht vorhaben etwas bei ihr anbrennen zu lassen. Wenn ich Sie wäre, würde ich mich jedenfalls nicht wie ein geschlagener Hund unter dem Tisch verkriechen, so wie Sie! Ich will schließlich gegen einen anständigen Gegner gewinnen!“

Damit hatte Shiratori sich umgedreht und ließ ihn wieder alleine.

„Was war das denn jetzt?“, murmelte Takagi darauf verärgert. Er zog es vor sich seinem Kummer, wider den guten Rates, weiterhin selbst zu bedauern.
 

„Hat es geklappt?“, wollte Yumi, die sofort gefolgt von Chiba auf den Inspektor zu stürmte, wissen.

„Lief ganz gut“, meinte Shiratori nur, die Hände in die Hosentaschen steckend: „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das eben allen Ernstes von mir gegeben habe“, sich selbst bemitleidend schüttelte er, nun selbst deprimiert, seinen schwarzen Schopf.

„Glaub mir“, fasste Yumi ihn an beiden Schultern: „Es ist besser so!“

„Wenn du das so meinst“, resignierte er.

„Ja, sie liebt dich ja nicht.“

„Danke, dass du mich daran erinnerst!“, Shiratori verzog seine Augen so zu Schlitzen, fixierte die kleinere Verkehrspolizistin, als würde er tatsächlich ernsthaft für einen Moment in Erwägung ziehen einen Mord zu begehen.

„Hoffentlich, verpatzt er es diesmal nicht wieder“, meldete Chiba sich immer noch sehr besorgt zu Wort.

„Ja“, stimmte Yumi ihm zu, während Shiratori seiner eigenen Wege ging.
 

Takagi verbrachte den Nachmittag über damit, zu überlegen, ob er nun einfach nur wütend auf seine Kollegen, im ganz besonderen Shiratori, sein wollte, oder ob er in Anbetracht seiner Situation einfach nur verzweifelt bleiben sollte.

Im Gegensatz zu sonst war er unhöflicher den zu Befragenden gegenüber, weshalb er schließlich noch bei Megure einen Rüffel kassierte: „So können Sie sich doch nicht benehmen!“

Den ganzen Abend verbrachte er fürchterlich einsam alleine zuhause.
 

Part II: Takagis waghalsige Entschlossenheit zur wetttechnischen Vereinbarung
 

Die nächsten Tage, wann immer er Miwako Sato sah, geschweige denn auch noch mit ihr arbeiten musste, fühle Wateru Takagi sich hundeelend.

So gut es ging versuchte er nie mehr Zeit als nötig mit ihr zu verbringen. Wenn sie ihn einladen wollte, winke er ab.

Yumis und Chibas Aufmunterungsversuche scheiterten alle kläglich.

„Lasst mich bitte einfach in Ruhe“, sagte er nur und ließ sie stehen.

Auch versuchten sie wie Sato ihn hin und wieder einzuladen. Doch auch bei ihnen lehnte er mit einer Ausrede, wie: „Ich bin müde und werde nachhause gehen. Vielleicht ein andermal, ja?“ ab.
 

So ging es beinahe zwei Wochen. Allmählich wurde die Situation für den verliebten Kommissar immer unerträglicher.

Eines späten Nachmittages hielt er es nicht mehr aus.

Erneut überfiel ihn, beim sehnsüchtigen Blick auf seine Kollegin ein paar Schreibtische entfernt, seine eigene ungeschickte Reaktion an jenem Abend: Jawohl, du hast recht. Wir bleiben einfach gute Freunde. Nicht wahr Miwako?

Ja, na klar. Vielleicht findest du ja auch ein Mädchen das dir nicht gleich eine Scheuert?

Er konnte sich nur über sich selbst ärgern!

„Wie dämlich bin ich eigentlich!?“, sprang er fluchend vom Stuhl auf.

Alle gleichfalls im Büro anwesenden Kollegen hatten das mitbekommen.

Erst wurde Takagi rot, aber dann starrte er seine Kollegen dermaßen finster an, dass jene durchaus Respekt vor ihm bekamen.

Entschieden lief er zur gerade telefonierenden Kommissarin, die ihn erschrocken anschaute.

„Miwako, ich habe etwas mit dir zu besprechen und zwar jetzt sofort!“

„Spinnst du, Takagi? Siehst du nicht das ich hier gerade beschäftigt bin?“

„Das ist mir egal: Komm mit und zwar jetzt. Unser Gespräch ist wichtiger. Das andere kann warten!“

„Hey“, protestierte sie energisch, als er versuchte sie mit sich fort zu ziehen.

Die Blicke aller Anwesenden, auch Megures, auf ihn und sie gerichtet.

„Ja, verdammt! Schon gut: Lass los und warte draußen!“, gab sie schließlich klein bei.

Sich: „Es tut mir sehr leid. Ich muss jetzt leider dringend weg. Ich werde sie später noch einmal zurück rufen“, entschuldigend hängte sie zügig den Hörer ein. Ehe sie ihrem Kollegen verärgert folgte.

„Hey, könnt ihr das nicht außerhalb der Arbeitszeiten-“, rief Megure ihnen noch ermahnend hinterher.

„Nicht, Inspektor“, bat Chiba ihn eindringlich.

Woraufhin der Mann mit Hut zwar stutze, die Sache jedoch fürs erste zumindest auf sich beruhen ließ.
 

„Bist du total verrückt geworden!?“, herrschte Sato ihren Partner mehr als entrüstet an: „Kannst du mir mal sagen, warum du um alles in der Welt vor allen so einen Aufstand machst?“

„„Es tut mir leid“, räumte er schuldbewusst sofort ein: „Aber-“, er geriet ins Stocken.

„Aber was?“, stemmte sie unterdessen, auf eine ja plausible Erklärung wartend, ihre Arme gegen die Hüfte.

Ungeduldig tippte sie mit dem Fuß, als der in sie verliebte Kommissar vor ihr weiterhin nichts zu Stande brachte.

Seiner heimlichen Liebe wurde es zu blöd. Zornig drehte sie sich zurück gehen wollend um.
 

„Nein, warte!“, rief er ihr flehentlich hinterer: „Geh nicht!“

„Ich habe noch was zu tun“, wollte sie sich kühl nicht noch einmal nach ihm umdrehen. Sie ahnte, dass nun etwas Unangenehmes auf sie zu eilte und so war es auch.

Denn Takagi war ihr hinterher, stellte sich vor sie und verbaute ihr so den Rückweg: „Bitte, hör mir zu. Es ist wirklich wichtig: Es geht um neulich Abend!“

Verwirrt schaute Miwako Sato ihn an: „Was ist damit? Ich dachte wir beide wären uns einig gewesen?“

„Es tut mir leid. Ich habe wirklich versucht dein Nein zu akzeptieren. Wirklich, ich wollte es ja versuchen, aber ich komme nicht mehr dagegen an. Am liebsten würde ich so weiter machen wie früher, aber immer wenn dich sehe tut mir das so weh.“

„Takagi?“, war die Kommissarin von seiner unerwarteten Offenheit und Ehrlichkeit wahrlich überrumpelt.

„Lass mich bitte ausreden“, fuhr er ihr, für seine Verhältnisse äußerst bestimmt, ins Wort: „Ich liebe dich, Miwako und meine Gefühle sind nach wie vor für dich da. Ich versteh ja deine Angst, aber bitte: Können wir es nicht wenigstens einmal miteinander versuchen?“

„Nein, du weißt doch mein Fluch“, lehnte sie schnell ab: „Ich habe dir doch wohl ausdrücklich genug gesagt, dass ich das nie wieder durchmachen will!“ Wütend wollte sie an ihm vorbei gehen.

Doch er heilt sie erneut auf, indem er sie am Arm griff und sie zu sich drehte: „Wirklich, glaub mir das bitte. Ich versteh dich: Aber willst du dir wirklich jede Chance entgehen lassen mit mir glücklich zu werden? Ich weiß doch, dass du mich auch liebst. Das ist doch so, oder?“, bemühte er sich mit der Frau, die er so über alles liebte Blickkontakt aufzunehmen.

Was ihm nicht gelang, da sie diesen mied.
 

Da war Takagi sich sicher. So sicher wie noch nie zuv, was ihn dazu veranlasste jetzt in diesem entscheidenden Moment Alles zu geben: „Miwako, schau mir in die Augen und sag mir ins Gesicht, dass du mich nicht liebst und ich werde das Thema nie wieder zur Sprache bringen!“

Sie gab ihm keine Antwort. Sie schaute nur, den Blick immer noch leicht gesenkt und an ihrer Unterlippe kauend, an ihm vorbei.

„Sag mir, dass du mich nicht liebst! Sag es mir jetzt ins Gesicht!“, wiederholte er sich noch einmal.

„I-ich“, sie schaute ihn an: „Ich liebe dich nicht!“

Ihre Antwort traf ihn hart. Wie unter Schock ließ er Miwako abrupt los, machte dem Kopf schüttelnd einige Schritte rückwärts. Er schluckte schwer, unterdrückte seine Enttäuschung.

„Also gut“, brachte er, mit noch erstaunlich fester Stimme, zu Stande: „Dann werde ich dich von nun an nicht mehr behelligen. Du wirst mich nie wieder sehen müssen.“ Mit diesen Worten war er es nun, der sich umdrehte und ging.

„Wie meinst du das?“, hörte er Miwakos erschrockene Stimme, die ihm nach wollte. Es aber nicht schaffte einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Als er ihr sagte: „Ich werde Megure bitten mich versetzen zu lassen“, war sie völlig ersetzt.

Nein, bitte nicht, meldete ein kleines, verzweifeltes Stimmchen in ihrem Kopf.
 

„Tu das nicht“, rief sie ihm in einer regelrechten Kurzschlussreaktion nach.

Er drehte sich noch einmal zu ihr um. Sah wie sie ihn traurig ansah, als er sich für sein Verhalten entschuldigte: „E-es tut mir sehr leid. Die Zusammenarbeit mit dir hat mir immer sehr große Freude bereitet. Aber ich halte es unter diesen Umständen für besser, wenn sich unsere Wege jetzt trennen. Ich- mir tut es sonst einfach zu weh. Bitte, sieh mir das nach“, damit drehte er sich, nach einem kurzen Moment des noch einmal auf das Unmögliche hoffend, um und ging wirklich.
 

Miwako Sato stand einfach nur da. Sie fühlte sich, als habe man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Verzweifelt schaute sie ihm nach. Er entfernte sich immer weiter von ihr. Er hatte das Büro fast schon wieder erreicht, als es sie packte und sie ihm: „Takagi, Warte!“ rufend hinterher rannte: „Bitte warte! Geh nicht, Takagi!“, schrei sie ihn regelrecht an, was ihn dazu veranlasste stehen zu blieben, sodass sie zu ihm aufholen konnte.
 

Aufgebracht packte sie ihn an den Schultern: „Was denkst du dir denn, Takagi!? Du kannst doch nicht einfach gehen: Und schon gar nicht meinetwegen! Ich bin es doch gar nicht wert, dass du alles hier für mich aufgibst.“

Liebevoll legte der Kommissar ihr seine Hand an die Wange. Schaute ihr traurig in die Augen.

„Doch das warst du“, sagte er mit gleichfalls tränenerstickter Stimme: „Für dich hätte ich alles aufgegeben.“

Er hielt es nicht mehr aus, wollte nur noch weg von ihr.

„Warte!“, wollte sie ihn jedoch nicht loslassen: „Bitte geh nicht weg: Takagi, bitte tu das jetzt nicht! Ich flehe dich an!“

Da er es nicht über sich brachte, sein Kollegin von sich wegzustoßen, drehte er sich wieder zu ihr um: „Du hast mir doch vorhin gesagt, dass du mich nicht liebst. Dann hast du auch nicht das Recht mich hier behalten zu wollen, da ich dir ja offensichtlich nicht wichtig genug bin, um mir wenigstens eine Chance zu geben dich glücklich zu machen“, entgegnete er immer noch verletzt.

„Aber, das ist gar nicht wahr. Das vorhin war doch nur gelogen“, schrie sie ihn an. Die sonst so taffe Kommissarin begann zu weinen: „Bitte geh nicht weg: Ich hab das doch vorhin nur so gesagt! Ich will- Liebe dich doch!“

Ungefragt zog Takagi sie zu sich, nahm sie einfach in die Arme.

„Es tut mir so leid“, schniefte sie in sein Jackett: „Es ist doch nur wegen diesem dummen Fluch. Warum nur muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Ich habe solche Angst, dass-“

Sanft unterbrach er sie, ihr tröstlich über den Rücken streichelnd: „Das ich auch sterbe. So wie dein Vater, dein Lehrer und dein Baseball Pitcher.“

Sie schniefte, schaute zu ihm auf: „Vergiss meinen Hund nicht!“

Sanft strich Wateru ihr die Tränen bei Seite, lächelte seine Traumfrau an: „Wie viele Tage waren es noch mal? Sieben oder?“

Woraufhin diese ein weiteres Mal schniefte und nickte.

Ohne sich gegen ihn zu wehren, ließ die Kommissarin sich von ihm an sich drücken und liebevoll umarmen: „Ich würde dir gerne einen Vorschlag machen“, begann er schüchtern.

Sie schniefte: „Welchen?“

„Du sagtest dein Hund wäre bereits nach sieben Tagen gestorben, richtig?“

„Richtig.“

„Wärst du damit einverstanden, wenn ich dir verspreche genau diese sieben Tage auf Probe mit dir zusammen zu sein und nicht zu sterben?“

Überrascht schaute die Verfluchte zu ihm auf: „Naja“, begann sie und überlegte: „Ich weiß nicht, ob der Fluch nur bei Hunden so schnell wirkt. Bei Menschen dauert es vielleicht länger?“

„Das macht mir nichts“, versicherte er ihr sogleich: „Dann warte ich eben zwei Wochen, drei Wochen, einen Monat, zwei Monate: Ich warte so lange wie du willst. Nur bitte gib mir die Chance nicht zu sterben!“

Diese flehentliche Bitte unterstreichend verbeugte er sich tief vor ihr.

Miwako Sato antworte nicht und er wagte es nicht, sich wieder aufzurichten, weshalb er schließlich immer noch in gebeugter Haltung ergänzte: „Ich werde immer mal wieder in gefährliche Situationen geraten, aber das liegt doch nicht an dir. Sondern ganz einfach an meinem Beruf: Miwako, ich bin Polizeibeamter und die haben nun mal einen gefährlichen Job. Aber das wusste ich schon, noch bevor ich mir diesen Beruf ausgesucht habe und dich kennenlernte. Ich verspreche dir ich werde immer mein Bestes geben und von nun an ganz besonderes vorsichtig sein. Ich werde alles menschenmögliche, was in meiner Macht steht, tun, um nicht zu sterben!“

Sato hatte ihm nichts sagend einfach nur zugehört, was er jedoch nicht sehen konnte.

Takagi bekam so erneut Angst vor einem Rückzieher und erhob sich aus diesem Grund doch wieder: „Bitte, nimm meinen Vorschlag an!“, bat er sie so förmlich wie es für ihn nur irgend möglich war.

„Okay“, gab sie schließlich leise ihr Einverständnis.

„Wirklich!?“, fiel er ihr um den Hals. Er konnte gar nichts anderes, als sie nur einfach überglücklich zu küssen.

„Acht Wochen“, forderte sie, ihn energisch von sich wegdrückend. Auf die er nur zu bereitwillig durch, nüchtern gewordenes, Nicken einging.

So standen die zwei alleine auf weitem Flur.

„Hm“, räusperte sich Miwako um das Schweigen beenden: „W-wir sollten zurück gehen.“ Schnell ordnete sie die Kleider.

„Ja“, lachte Wateru ebenfalls verlegen, fasste sich überspielend hinter den Kopf: „Du hast Recht. Die anderen fragen sich sicher sonst, was wir hier so lange treiben, haha.“

Mit knallroten Köpfen kehrte das Paar auf Probe zurück ins Büro, wo sie sich flugs anständig wieder in den Alltag eingliederten.
 

Part III: Auf das Leben: fertig, los!
 

„Und? Und läuft da jetzt was zwischen Takagi und dir? Na sag schon!“

„Argh! Jetzt hör schon endlich damit auf mich zu löchern. Ich erzähl es dir ja!“

„Wie romantisch!“, schwärmte Yumi beim Mittagessen hin und weg, als Sato ihr nach langem betteln doch anvertraute, was Takagi für sie bereit war auf sich zunehmen.

„Das finde ich gar nicht“, seufzte sie jedoch: „Vielleicht sollte ich mich doch besser schon mal nach einem preisgünstigen Bestattungsunternehmen umsehen und ihn fragen, ob er ein Kreuz oder doch lieber einen Grabstein haben möchte. Was nur seine ganzen Verwandten sagen werden. Ich werde kaum zu seinem Begräbnis kommen können, weil sie mich alle hassen werden.“

„Also, hör mal, Miwako! Du darfst nicht so schwarz sehen“, wurde sie von ihrer Freundin regelrecht angeblafft: „Vergiss doch mal diesen alberneren Fluch! Takagi liebt dich: Er wird sich ganz bestimmt nicht killen lassen. Da wäre er doch dämlich!“, entscheiden schüttelte die Verkehrspolizistin ihren Kopf: „So dämlich ist nicht mal Takagi: nein wirklich nicht! Hab mal mehr vertrauen in deinen Süßen!“

„Yumi, hey!“, warnte Miwako ihre Freundin: „Er ist nicht mein Süßer!“

„Ach, nein?“, die Sonoko des Polizeireviers hielt sich kichernd die Hände vor den Mund: „Was ist er dann? Dein Schatz, Liebling, oder etwa Schnuffel Bär, hm, hm?“

„Nichts von alle dem. Ich nenne ihn Wateru: Das muss reichen!“

„Jaja!“, Miwako stützte ihren Kopf ab. Sie ärgerte sich, weil sie genau wusste, dass ihre Freundin ihr nicht im Geringsten glaubte. Was sie dazu brachte einfach stur weiter zu essen.

Yumi hatte echt Spaß!
 

Ab sofort war Takagi besonderes vorsichtig. Immer war er auf der Hut, ja nicht den Löffel abzugeben. Immer wieder überkam ihn sogar selbst die Angst, er würde jetzt oder morgen oder übermorgen den Sensenmann ins Jenseits begleiten müssen.

Aber wenn er der Frau, die er liebte, dann jedes Mal gegen Ende eines erfolgreichen Arbeitstages, wahrhaftig vor ihr stehen und ihr vergewissern konnte, dass er immer noch munter wie ein Fisch im Wasser war, dann hatten sich seine Bemühungen eines mutigen Überlebenskünstlers für ihn nur allzu bezahlt gemacht.

Jedes Mal, bevor sie sich getrennt voneinander auf den Heimweg machten bläute sie ihm aufs Neue ein auch in der Freizeit immer gut aufzupassen, schließlich könne der Tod einen überall, zu jeder Zeit ereilen. Sei es durch einen Unfall am Steuer oder das man, wenn man zu Fuß unterwegs war wegen einer dummen Katze, versehendlich überfahren würde oder das einem die Lampe auf den Kopf fiele oder gar das ganze Haus abrennen oder auch ein fürchterliches Erdbeben einen unter sich begraben könne.

Und jedes Mal aufs Neue, versicherte er ihr, dass er bei jedem seiner Schritte gut Acht geben würde. Ganz gleich womit er gerade beschäftigt sei und was er vorhaben würde.

Während er erleichtert und fleißig die Tage im Kalender strich, die er bereits überlebt hatte, malte sie sich zu jeder sich nur bietenden Gelegenheit, sei es das sie selbst kochte, ihre Pantoffeln auszog oder einkaufen ging alle nur möglichen Horrorszenarien aus. Das eine Mal fiel er die Treppe hinunter und brach sich dabei das Genick. Ein anderes Mal wurde er von einem Bankräuber erdrosselt.

Nachts fiel es ihr, um so länger er am Leben blieb, immer schwerer zur Ruhe zu kommen, da sie immer damit rechnete, dass das Telefon jeden Moment klingeln und ihr irgendwer die traurige Nachricht überbringen würde.

Ihr wurde dann jedes Mal ganz schlecht, sodass sie unruhig durch das ganze Haus tigerte.

Was nicht nur ihrer Mutter auffiel. Auch ihre Kollegen mussten sie übermüdet und somit gereizt aushalten. So war es auch sie, die sich einmal an einem Blatt Papier schnitt und sich versehendlich selbst in den Finger takerte.

Weshalb Takagi sie liebevoll verarztete.
 

Der sechste Januar kam und mit ihm der Fall des Mannes, der gleich die ganze Stadt mit seinen Bomben als Geisel nahm.

Am Abend dieses Tages, als sie das Präsidium verließen, war für Takagi die Ohrfeige, die er ihr gegeben hatte, noch immer mehr als präsent.

Er brauchte gar nicht zu fragen, ob es ihr genauso erging. Ein Blick neben sich auf die niedergeschlagene Sato reichte völlig.

Stumm ging er eine Weile neben ihr her, bis sie draußen im dunklen den Parkplatz gemeinsam erreichten.

So lange dauerte es, bis er sich schließlich ein Herz fasste und sie auf den, sich vor ein paar Stunden ereigneten, Vorfall ansprach: „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, Miwako. Aber vielleicht wäre es doch keine so schlechte Idee, wenn du doch eine Therapie machen würdest?“

„Du hast recht“, ließ sie, in der Wagentüre innehaltend, verlauten.

Womit sie Takagi mit dieser Reaktion wirklich überraschte: „Ich muss lernen mit meinem Trauma wegen Matsuda richtig umzugehen.“

„Das finde ich sehr mutig von dir“, erwiderte er mitfühlend. Einfach nur sehr stolz auf sie, blieb er noch neben ihr stehen.
 

Part IV: Das Ende der Abmachung
 

Auf den Tag genau, an dem vor zwei Monaten die Wette um Takagis Leben ihren Anfang genommen hatte, forderte genau jener seine Belohnung ein.

„Miwako“, sprach er sein Mondsternchen an: „Ich hab es geschafft: Ich habe es, wie du es von mir verlangt hast, zwei Monate überlebt. Ich weise, wie du siehst keine Schusswunden, Stichwunden, Schnittverletzungen, Kopfverletzungen, Verbrennungen, blaue Flecken nicht mal Kratzer auf.“

Breitwillig zeigte er ihr beide Arme: „Bitte löse dein Versprechen jetzt ein.“ Er nahm all seinen Mut zusammen, verbeugte sich erneut zutiefst vor ihr: „Bitte sei nun wirklich meine Freundin und geh mit mir aus!“

Sato sah aus, als wolle sie am liebsten verneinen. Doch sein böser Blick schüchterne sie dermaßen ein, dass sie mit einem knappen: „Ja“ etwas widerstrebend, seufzend klein bei gab.

Woraufhin sie damit dafür gesorgt hatte, dass bei Takagi im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne aufging.

Überglücklich vergas er an sich zu halten und drücke sie so fest an sich, dass seine Freundin: „La-lass mich los!“ protestieren musste, damit er ihr wieder ermöglichte Luft holen zu können.

„Tut mir leid, aber ich freu mich ja so!“, entschuldigte er sich, sie küssend, bei ihr.
 

Von nun an war es für ihre Kollegen sehr schwer, dass verliebte Pärchen voneinander zu trennen. Es gab nichts was sie nicht zusammen machten, auch während der Dienstzeiten.

Zum Leidwesen einiger Männer unter anderem Shiratori, der auch noch einmal bei Frau Sato vorsprach. Nur um sich einen Korb ihrer Seitz abzuholen: „Dann ist es also wahr. Du liebst ihn wirklich.“

„Ja“, bestätigte sie ihm. Sie legte ihre Hände unter dem Kinn zusammen: „Es tut mir leid, Shiratori. Ich hoffe wir können trotzdem weiterhin Freunde bleiben?“

„Natürlich.“

Notgedrungen gab der Inspektor sich damit zufrieden. Wie die anderen gewöhnte er sich allmählich daran, die beiden immer wieder mit einander turteln zu sehen. Das ein oder andere Mal wurde es ihm zu viel: „Da wird einem ja schlecht bei euch beiden“, schüttele er sich davon gehend.

Im Gegensatz zu ihm waren vor allem Yumi und Chiba über das Zusammenkommen ihrer beider Freunde glücklich.

Selbst Megure erfreute sich sehr an ihnen.

„Nehmt doch gemeinsam das Wochenende frei“, kam er ihnen gerne immer wieder mit freien Tagen entgegen.
 

„Sind die zwei zusammen nicht unglaublich süß?“, schwelgte Yumi nach Beendigung des Mittagessens. Wohlig seufzend blieb sie neben ihrem Kollegen noch am Tisch stehen.

„Weißt du“, sprach Chiba sie in diesem Moment plötzlich sehr ernst an.

„Ja?“, schaute sie ihn aus großen Augen fragend an.

„Weißt du, i-ich“, geriet er verlegen geworden ins Stottern: „I-ich, weißt du, i-ich würde auch mal gerne mit dir ausgehen!“, brachte er es dann jedoch schleunigst und all seinen Mut zusammensuchend hinter sich: „Al-also auf ein richtiges Date, m-meine ich!“ Ängstlich kniff er die Augen zusammen.

„I-ich mag dich wirklich sehr, weißt du?“, fing er an vor Verlegenheit knallrot, unbewusst den Arm am Hinterkopf platzierend, zu lachen.

„Ich mag dich auch sehr“, war Yumis direkte, unverblümte Antwort.

„Wirklich?“, freute er sich sehr das aus ihrem Munde zu hören.

„Ja“, schaute sie ihn nun böse an: „Ich warte schon seit Ewigkeiten darauf, dass du dich endlich mal traust. Ich dachte allmählich schon das würde nichts mehr! Hatte mir schon überlegt, ob ich die Initiative ergreifen soll.“

„Ha, ist das so? Also, wenn das so ist, haha: Ich kenne da ein wirklich feines Restaurant.“

„Restaurant?“, warf sie ihm einen gelangweilten Blick zu: „Lass uns lieber durch die Bars ziehen. Das wird viel lustiger!“

„Wenn du meinst“, zeigte Chiba sich mit dem Vorschlag seiner, nun nicht mehr heimlichen, Liebe damit glücklich einverstanden.
 

Zu Takagis riesiger Freude und Satos großer Erleichterung blieb er auch weiterhin am Leben und ihre Dates gelangen ohne irgendwelche blöden, störenden Zwischenfälle wie gewünscht reibungslos.

Nur einmal gerieten sie bei einem Bummel durch die Stadt in einen heftigen Regenschauer. Doch auch der störte das in sich versunkene Paar kaum. Immerhin konnte man auch prima zuhause auf dem Sofa bei Wateru, ungestört von Miwakos Mutter, kuscheln und knutschen.
 

Yumi zog, im Gegensatz zum mehr als überaus anständigen Kollegen, mit Chiba durch die Clubs und Spielhallen der Stadt, um ihn anschließend mit zu sich ins Schlafzimmer zunehmen und mit ihm vergnügt ohne groß und langes Hin und her der schönsten Nebensache der Welt nachzugehen.

Sie war schließlich kein Kind von Traurigkeit. Ganz spontan hielt sie ihm zum entscheidenden Zeitpunkt, nur noch in BH keck auf ihm sitzend, eine Auswahl an Kondomen vor die Nase.

Breit grinsend wollte sie seine Meinung: „Rot, Gelb, Grün oder Blau?“

„Äh, das darfst du gerne aussuchen?“, reagierte Chiba rotwerdend, wenn auch nur ein wenig noch gehemmt. Was sich aber auch dann schnell erübrigt hatte.

Den beiden anderen reichte dagegen bloßes Händchenhalten schon aus.
 

Part V: Wie man seine Mutter im siebten Himmel schwelgen lässt und selbst noch Freude daran hat
 

Eines Abends begleitete Wateru Miwako nach einem schönen Abend vom Kino noch nachhause.

„Ich habe morgen meine Therapiestunde, schon vergessen? Aber übermorgen könnte ich“, antwortete sie ihm, schon die Haustüre aufschließend.

„Toll“, freute er sich: „Bis morgen dann“, gab er ihr noch einen Kuss zum Abschied.

„Ähm, hättest du vielleicht Lust noch ein wenig zu bleiben?“, fragte sie ihn unerwarteter Weise: „Meine Mutter ist nicht da, weißt du?“

„Äh, ja gerne“, war der Kommissar überrascht, nahm das Angebot aber gerne an.

Noch überraschter war er, als sie ihn ohne irgendeine Vorwarnung erneut küsste.

Im Gegensatz zu ihren sonstigen Küssen war dieser anderes. Er hatte zwar noch relativ zurückhaltend begonnen, intensivierte sich nun aber immer mehr. Ihre Arme legten sich um seinen Nacken, weshalb er seine Augen plötzlich wieder öffnete und den Kuss vorzeitig abbrach. Er wollte ganz sicher gehen, dass er sie jetzt richtig verstanden hatte: „Bist du sicher, dass du schon so weit bist?“, fragte er doch besorgt bei ihr nach.

Sie lächelte ihn glücklich an: „Wenn es mir zu viel wird, werde ich einfach Stopp sagen, okay?“

„Okay.“

Sich weiter küssend, ließ er sich von seiner Freundin mit in ihr Schafzimmer nehmen.

Zum ersten Mal kamen die beiden sich wirklich näher.

Takagi kam sich in dieser Nacht wie der glücklichste Mann der Welt vor. Zwar wartete er die ganze Zeit über auf ihr Stopp, aber es blieb wider Erwarten aus.

Sie wechselte legendlich spontan einmal vom Sex in den Kuschelmodus, was für ihn jedoch kein Problem darstellte. Ganz im Gegenteil genoss der Kommissar es gemütlich in ihrem Bett, sie im Arm haltend, friedlich einzuschlafen und ihren Kopf auf seiner nackten Brust zu spüren.
 

„Ah!“

Am nächsten Morgen war schwer zu sagen, wer erschreckter war: Miwako und ihr Freund oder ihre Mutter, die nichts ahnend plötzlich die Tür öffnete und den unangezogenen Mann im Bett ihrer Tochter entdeckte.

Im Gegensatz dazu war ganz klar wer verlegener war. Nämlich Takagi, dem im ersten Moment nichts Besseres einfiel, als verlegen zu lachen.

Miwako hingegen reagierte eher peinlich in ihrer Privatsphäre gestört: „Geh schon endlich“, meinte sie zu ihrer Mutter: „Ich komm ja gleich!“

„Man, war das peinlich!“, seufzte Wateru. Als sie endlich wieder alleine waren.

„Ach mach dir nichts draus. Sie wird dich vergöttern“, entgegnet sie ihm während sie sich aufsetze.
 

Kurze Zeit später kamen die beiden nach unten. Der Frühstückstisch war längst für drei Personen gedeckt.

Neugierig wie Frau Sato war, fragte sie den Kollegen ihrer Tochter ausgiebig aus.

Wobei jene ihrem Freund zur Hilfe kam und sich mit ihm beeilte endlich zur Arbeit zu kommen.
 

„Was? Wow, das ist ja geil!“, freute ihre Freundin sich in der Pause für sie.

„Pssst! Nicht so laut, Yumi! Das muss doch nicht jeder mitkriegen!“

„Oh, tut mir leid. Entschuldige, Miwako.“
 

Nach diesem Zwischenfall schliefen Miwako und Sato jeden Abend mit- und beieinander ein. Meistens übernachteten sie bei ihm. Dort hatten sie einfach mehr Ruhe. Bei ihm gab es einfach keine Mutter, die einen ständig durch ihre Anwesenheit störte.

Nichts desto trotz mochte Frau Sato Takagi wirklich sehr. Teilweise empfand er sie zwar als ein wenig zu aufdringlich, aber im Großen und Ganzen kam er gut mit ihr aus.

Ihre Mutter half Miwako fleißig beim Packen der Umzugkartons, nachdem sie endlich nach langem Überlegen Takagis Bitte, zu ihr zu ziehen, eingewilligt hatte. Er hatte lange betteln müssen und wusste ihr Ja sehr zu schätzen...
 


 

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*Anmerkung(en):
 

Die eingeschobenen Bezüge zur Serie lassen sich in den Folgen 326 - Parade In Gefahr (Teil 2) und 330- Eine Stadt als Geisel (Teil 4) finden.
 

Ich weiß sehr wohl, dass Gosho Ayoma nie einen männlichen Charakter weinen lassen würde, aber das finde ich eine ziemlich unmoderne Einstellung. Ich finde das „weinen“ gut zu Takagi passt.

Ist aber natürlich nur meine persönliche Ansicht.
 

Des Weiteren nehme ich mal stark an, dass es irgendwo- wo auch immer genau- im Präsidium einen Kaffeeautomaten gibt und was zu essen.
 

Wenn ich Büro gesagt habe, dann meinte ich das Großraumbüro. Man sieht es manchmal in einigen Folgen.
 

Auf die Folge 273 - Love Story Im Polizeihauptquartier Vier, Teil 1 zurückzuschließen nehme ich mal stark an, dass Satos Mutter sich sehr darüber freuen würde, wenn ihre Tochter sich doch nun endlich einen Mann suchen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Naru-chan12
2010-10-13T21:51:45+00:00 13.10.2010 23:51
Ich fand das Kapitel schön. Der arme Takagi musste mal richtig leiden und ich finde es gut, dass Sato auch mal einen schwachen Moment hat, als sie Takagi aufgehalten hat. Megure hat mir nur ein wenig zu ruhig reagiert, auch, wenn Chiba ihn gebeten hat es zu belassen. Und am Schluss fand ich es etwas kitschig, aber das kommt mir vielleicht nur so vor, weil die anderen OS' nicht so schön enden und Ausdauer auch gerade nicht so süß ist. Aber das mit Satos Mutter finde ich wirklic fats zu kitschig. xD
Dennoch mag ich das kapitel. Endlich wieder Takagi und Sato. *freu*

Hast du nicht bei der Aufzählung von Sato, welche geliebten Personen gestorben sind, Matsuda von damals vergessen? Das hat ihr doch am meisten zugesetzt an dem "Fluch".

"Sonoko des Polizeireviers" Das ist ja mal ne geniale Beschreibung für Yumi. Darauf wäre ich nie gekommen. xD

Aua! Sich in den Finger tackern? Das muss aber echt richtig wehtun. Allein bei der Vorstellung tut mir der Finger weh.

Sato wohnt noch bei ihrer Mutter?

Sato und Takagi sind nicht einmal mit einander ausgegangen seit sie "auf Probe" waren? Wie kann man dann ein "Paar auf Probe" sein? xD

Yumi ist und bleibt einfach genial. Wie sie alles so frei heraus sagt, sogar, wenn es um ihre Liebesdinge geht. Chiba wird viel Spaß mit ihr haben, was man im Schlafzimmer ja schon gemerkt hat. *hihihi* (übrigens finde ich es sehr liustig, dass Yumi nur noch ihren BH trägt, nur das Höschen würde ich irgendwie sinnvoller finden xD)
Übrigens hab ich über das Pairing auch schon oft nachgedacht. *g*

Ich finde es auch in Ordnung, wenn Männer mal weinen und ich denke, Takagi würde das tun. Man ist doch deshalb nicht gleich ein Schwächling. Ich hasse diese Einstellung, die Mache haben. >_<

*g* Welche Mutter freut sich nicht, wenn ihre Tochter endlich einen Mann gefunden hat? Immerhin ist Sato ja nicht umsonst bei dieser Omiai-Firma (oder wie das heißt) in der Kartei. xD


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