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Close your eyes and count to fight

LavixKanda
von

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VII

Don´t leave me hanging, in a world so dead

I thought we could be

You are evereything to me, everything that I want

We were meant to be

all of our memories so close to me

You make me feel like I was the only one

Now I fall
 

Es war unglaublich wie schnell so etwas gehen konnte. Wie schnell es dunkel werden konnte.

Er hatte nur für eine Sekunde die Augen geschlossen und da war es schon passiert. Um ihn war es innerhalb einer Sekunde finster wie die Nacht geworden.

Er brauchte noch einen weiteren Moment, um seine Beine dazu zu kriegen, sich zu bewegen, denn die Unbegreiflichkeit hatte ihn starr werden lassen. Doch nun gehorchten ihm seine Beine, langsam verließen sie das Büro, trugen ihn durch Gänge, manche menschenleer, manche nicht, ehe er sich vor Lavis ehemaligen Zimmer wiederfand. Erst als er das Zimmer betrat und ihm die Leere noch einmal wie eine Faust ins Gesicht schlug, wurde ihm richtig bewusst, dass Lavi fort war. Er war weg und er würde nicht mehr wiederkommen. Er hatte den Orden verlassen. Er hatte ihn ohne ein Wort zu sagen alleine gelassen.

Lavi hatte sein Versprechen gebrochen.
 

When your heart is broken, there is nothing to break

I am broken, broken by you
 

Die Welle des Schmerzes brach mit so einer Wucht über ihn zusammen, dass es ihn zu Boden gehen ließ. Und auch wenn er es versuchte, er hatte keine Kraft sich wieder aufzurichten. Die unsichtbare Kraft und der Schmerz in seiner Brust ließen ihn sich am Boden zusammen krümmen. Er hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Einige Minuten ging dieser stille Kampf, doch da keine wärmende Hand ihm zu Hilfe kam, da keine Stimme die Stille durchbrach, da niemand ihn von dem Griff der eisigen Klauen befreite, hörte Yu auf sich zu wehren und verlor den Kampf. Er verlor den Kampf und stumme Tränen tropften zu Boden.
 

Where are you?
 

Da Yu das Zeitgefühl verloren hatte, wusste er nicht, wie lange er bewegungsunfähig auf dem Boden gelegen hatte. Doch irgendwann konnte er sich wieder rühren und mit einer ungewohnten Schwere erhob er sich. Ohne sich noch einmal umzusehen verließ er das Zimmer. Kurz glaubte er, jemanden in der Ferne rufen gehört zu haben, doch es war keine Stimme, die die Kraft hätte, ihn zurückzuhalten. Erst in seinem Zimmer blieb er wieder stehen und ließ den verschleierten Blick schweifen. An einem vergessenen, an einem mit toten Erinnerungen bestückten Schal blieb sein Blick hängen. Alles, alles was ihm geblieben war, war dieser Schal, der über einem Stuhl hing. Der klägliche Rest was ihn ausmachte, war dieses Stück Stoff über dem Stuhl.
 

I am broken, broken by you
 

Der unendlichen Trauer wich ein nie da gewesener Zorn. Wie konnte Lavi ihm nur so etwas an tun? Wieso brach er ohne ein einziges Wort sein Versprechen? Was hatte er getan, dass Lavi ihm solch einen Schmerz zufügte? Hatte Lavi ihn über Nacht hassen gelernt?

Wo war er jetzt? Wieso war er nicht hier? Was tat er? Wieso ließ er ihn so alleine zurück? So gebrochen und ängstlich? Kanda starrte den Schal an, doch sein Blick begann langsam zu verschwimmen.

Lavi würde seine Hand nicht mehr halten.

Yu zerlegte sein Zimmer in Schutt und Asche.
 

Bis nichts mehr von ihm übrig war.

Bis nichts mehr von ihm übrig war.
 

Völlig erschöpft ließ er sich zwischen den Trümmern in seinem Zimmer fallen. Jedes Möbelstück in diesem Raum trug Erinnerungen von dem Rothaarigen in sich, jedes dieser Möbelstücke hatte er zerstört. Das einzige, was in diesem Zimmer nicht beschädigt war, war der Schal, der vor ihm auf dem Boden lag. Mit zitternden Händen nahm er ihn und drückte ihn kurz darauf an sich. Er wollte, dass Lavi zurück kam, er wollte ihn bei sich wissen, ihn lächeln sehen, ihn spüren, seine Stimme hören, ihn berühren, seinen Duft einatmen, ihm sagen, wie sehr er ihn liebte.

War er vielleicht deswegen gegangen? Weil er es ihm nie gesagt hatte? Wenn das der Grund war, dann sollte er zurückkommen, er würde es ihm sagen, so oft es sein musste, damit er bei ihm blieb.

„Lavi.. komm zurück.. bitte, komm zurück..!“

Der stechende Schmerz in seiner Brust wollte nicht aufhören, auch nicht, als er den schwachen Geruch des Rothaarigen, der am Schal haftete, einatmete. Aus diesem Schmerz entsprang ein Gedanke, der ihn noch einmal auf den Schal blicken ließ. Ohne Lavi würde dieser Schmerz nicht aufhören, ohne Lavi würde er sich verlieren, und dieser Schal, dieser Schal würde ihn auch nicht zurückbringen, er war nur eine Erinnerung, die er nicht gebrauchen konnte.

Yu ließ den Schal zu Boden gleiten.
 

Ich liebe dich oder lebe nicht
 

Zeit konnte wirklich grausam sein.
 

First ignored you

then hated you

but.. hate become love

and love become hate

Now, now I forget you
 

So schrecklich grausam. Tage, Wochen hatte er gekämpft, hatte es wirklich versucht, hatte noch einen Funken Hoffnung gehabt, dass Lavi vielleicht doch wiederkommen würde. Aber die Zeit hatte ihm klar gemacht, dass es endgültig aus war. Und um ihm das zu zeigen, war sie besonders langsam vergangen. Sie hatte ihn komplett zerrissen und dann neu zusammen gesetzt. Nach Wochen, nach langsam grausamen und schmerzlichen Wochen hatte er Lavi vergessen.

Er hatte ihn vergessen und er hatte vergessen, wie es war, Mensch zu sein. In den Wochen war er gestorben und als Waffe wiedergeboren.
 

Ich danke dir für jede Sekunde mit dir.

Ich bereue keinen Augenblick, außer den..

..dich alleine gelassen zu haben

Wir haben immer gekämpft.
 

Ein dunkler Schatten lag über den Rothaarigen. Es kostete ihn alle Mühe, nicht einen Funken seines Hasses zu zeigen, nicht einen Funken seines Schmerzes, dieses Pokerface aufrecht zu erhalten. Es waren nun sieben Wochen, drei Tage und acht Stunden vergangen, als er sich leise aus Kandas Zimmer geschlichen hatte. Er hatte doch nur etwas zum Frühstücken für den Schwertkämpfer holen wollen, ihn damit überraschen und den restlichen Tag mit ihm verbringen, mit ihm feiern wollen, dass er wieder gesund war. Doch dann war Bookman aufgetaucht. Dieser verdammte Lügner.

Lavi ballte die Hände zu Fäusten. Von einer dringenden Mission hatte er geredet, davon, dass sie sofort aufbrechen mussten. Doch dass sie den Orden gänzlich verlassen würden, das hatte er vergessen zu erwähnen. Sie waren durch die Arche gegangen und er hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Er hatte nicht gefragt, wohin es ging, er hatte Bookman vertraut und war sich sicher gewesen, dass Bookman ihm die ganze Situation erklären würde. Doch nach und nach war es dann auch ihm gedämmert, dass irgendetwas nicht stimmte. Es hatte gedauert, bis Bookman ihm dann auch verraten hatte, dass sie den Orden verlassen hatten und es hatte ihn wie ein Schlag getroffen.

Seitdem brodelte ein nie da gewesener Hass in ihm. Bookman wusste nicht, was er damit angerichtet hatte. Er hatte nicht nur sein Leben zerstört, nein, was noch viel schlimmer war, er hatte Kandas Leben zerstört. Bookman hatte ihn gezwungen, sein Versprechen zu brechen und Lavi konnte nur erahnen, wie hart es Yu getroffen haben musste. Er war gegangen ohne ein Wort. Und das war nicht fair, nein, das war es ganz und gar nicht. Er wollte nicht wissen wie es sich anfühlte, aufzuwachen und zu erfahren, dass sein geliebter Mensch ohne ein Wort gegangen war. Es war so schon schlimm genug, es schmerzte so schon so unendlich, dass er immer wieder aufs Neue dachte, dass es ihn zerreißen würde.

Lavi konnte sich noch genau an Kandas Worte erinnern, an seine Angst, an seine Tränen. Wie ging es ihm jetzt? Was tat Yu?

Wenn er daran dachte, dass Yu vielleicht weinte, stiegen ihm selber Tränen ins Auge. Yu fehlte ihm so schrecklich. Er wollte ihn wieder in seine Arme schließen, er wollte seine Tränen wegwischen, ihm alles erklären. Leider gab es keine Möglichkeit, mit Yu Kontakt aufzunehmen. Sie hatten keine Verbindung zum Hauptquartier und Bookman führte ihn durch irgendwelche Einöden, die er nicht kannte. Er wusste nicht, wo sie waren, seit Wochen streiften sie hier herum, ohne eine größere Stadt in der Nähe. Nirgendwo waren Leute von der Black Order, die er hätte bitten können, ihn mitzunehmen. Sie waren von ihnen abgeschnitten und er wusste nicht, wie lange Bookman noch vor hatte, ihn von Yu und dem Hauptquartier fern zu halten.

Am liebsten würde er Bookman dafür umbringen, doch er war auf ihn angewiesen. Zumindest noch. Er musste sich gedulden, bis sie in eine größere Stadt kamen, in der er herausfinden konnte wo er war. Wenn er das erst einmal wusste, dann würde er versuchen irgendwie zum Hauptquartier zurückzukehren. Und wenn er zurück laufen musste, er würde zurückkehren, unter allen Umständen. Bookman würde ihn nicht aufhalten können. Einmal war er auf ihn reingefallen, doch das würde ihm nicht noch einmal passieren. Doch solange, solange er mit Bookman zusammen war und durch diese Gegend reiste, wo alles gleich aussah, wo kein Leben zu herrschen schien, so lange musste er seine wahren Gefühle verbergen, bevor dieser etwas ahnte.
 

The show must go on

The show must go on
 

Es vergingen zwei weitere Monate, in dem er kaum ein Wort mit Bookman gewechselt hatte und sie einfach durch die Gegend gezogen waren. Lavi wusste ganz genau, dass Bookman erfahren hatte, was zwischen ihm und Kanda gewesen war und wahrscheinlich auch, wie tief seine Gefühle für ihn gewesen waren. Am Anfang hatte er versucht Bookman davon zu überzeugen, dass keine Gefühle im Spiel waren, dass Yu nur sein kleines Betthäschen war, nicht mehr und nicht weniger, und das er nur so enttäuscht war, da er gerne ein Exorzist gewesen wäre, dass er weiter gegen die Akuma kämpfen wollte. Yu so zu bezeichnen, als ob er für ihn nur ein Lustobjekt war, tat ihm im Herzen weh und er war sich nicht sicher, ob Bookman ihm das wirklich geglaubt hatte, er konnte es nur hoffen. Vielleicht würde ihr Weg dann doch noch zur Black Order zurückführen. Vielleicht wollte Bookman zur Sicherheit noch etwas Zeit verstreichen lassen, um wirklich sicher zu gehen, dass nicht doch mehr Gefühle im Spiel waren. Deswegen behielt er eisern sein Pokerface, auch wenn ihm mit jedem weiteren Tag, der verstrich, mehr zum Weinen zumute war. Je länger es dauerte, desto mehr musste Yu leiden und er hatte Angst, zu spät zu kommen.

Wie so oft hielt ihn genau diese Angst wach. War Kanda mittlerweile schon so wie früher? Gefühlskalt? Hatte er sich verloren? Oder hatte er bis jetzt noch durchhalten können? Am meisten Angst machte ihm jedoch der Gedanke, dass Kanda ihn hassen könnte, dass all diese schönen Gefühle, die sie miteinander geteilt hatten, verflogen waren. Fort. Einfach fort.

Er schaute hoch in den Sternenhimmel und fragte sich, ob Yu genau den gleichen Himmel sehen konnte wie er. Konnte er ihn sehen und würde er dabei auch an ihn denken?
 

Wo fängt dein Himmel an und wo hört er auf?

Du fehlst mir

Oh du fehlst mir
 

„Yu.. bitte, halt noch etwas aus. Bald.. bald bin ich wieder bei dir. Warte auf mich.. bitte warte auf mich.“ flüsterte Lavi in die Nacht hinein, ehe er sein Auge schloss. Bevor er einschlief wünschte er sich wie jede Nacht, aus diesem Albtraum endlich aufzuwachen.
 

Endlich, endlich nach so langer Zeit, hatten sie eine Stadt erreicht. Lavi verspürte das erste Glücksgefühl nach Monaten. Endlich konnte er in Erfahrung bringen, wo er war und dann zu Yu zurückkehren. Er brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass er in einer kleinen Stadt in Asien war. Am nächstgelegen war also die Asian Branch, von da aus konnte er mit Hilfe der Arche zum Hauptquartier gelangen und somit zu Yu. Als Bookman einmal unaufmerksam war, nutzte er die Chance und musterte eine Karte, die in dem Restaurant hing, in dem sie im Moment speisten. Diese Stadt war meilenweit von der Asian Branch entfernt, es würde sicherlich wieder Monate dauern, bis er dort angekommen war, aber nun wusste er zumindest, wo er war und wie er wieder zurück kam. Hoffnung keimte in ihm auf. Er würde nicht mehr länger warten. Heute Nacht würde er aufbrechen, wenn Bookman schlief.

Den restlichen Tag hatten sie sich in dieser Stadt aufgehalten. Sie hatten sich Proviant für ihre weitere Reise zugelegt und sich dann ein Zimmer gebucht. Die Sonne war schon lange untergegangen und Lavi lauschte angespannt, ob ihm Bookmans Atmung verriet, ob dieser auch endlich schlief. Nach einer weiteren Stunde war er sich dann wirklich sicher, dass Bookman fest eingeschlafen war. Er schlich sich aus seinem Bett, ergriff seinen Beutel mit Proviant und verschwand dann lautlos aus dem Zimmer. Ohne noch eine Sekunde zu zögern, verließ er das Haus, ließ seinen Hammer wachsen und steuerte die Richtung zur Asian Branch an. Dann hetzte er auch schon durch die Nacht, die kalte Nachtluft im Gesicht und im Haar und mit einem Gefühl der Freiheit.

„Yu.. ich bin auf den Weg. Ich komme Yu.. Ich komme..!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vava
2009-11-07T23:44:28+00:00 08.11.2009 00:44
T____________T
sie tun mir sooo leid
das bookman zu so etwas fähig ist hätte ich nie gedacht
wie herzlos kann man sein?
...okay... er is bookman... das sagt einiges...
ABER TROTZDEM
das kann ich nicht gut heißen ;__;


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