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Nightmares

Träume im Dunkeln
von

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Nachhilfe

Yuuki
 

„The humans biggest sin is the sinerity of the flesh. (« Die größte Sünde des Menschen ist die Sündhaftigkeit des Fleisches (also die „Lust“, ums vulgär auszudrücken))Übersetzten Sie Ludolfs Text über dieses Thema ins Japanische und verfassen Sie eine zweiseitige Abhandlung ...“

Thomas seufzt und wendet sich mir zu. Seine katzengrünen Augen funkeln.

Er ignoriert den Lehrer an der Tafel und fragt: „Sind Kuran-sama und Kiriyuu-san noch nicht zurück?“

Ich schüttele den Kopf. „Schade.“

Der rothaarige Lehrer nimmt die randlose Brille ab und steckt sie in ein Etui. Dann beginnt er, seine Tasche zusammenzupacken.

„Warst du schon einmal in London, Yuuki-san?“

„Noch nicht.“ Ich lächele. „Und nur Yuuki ist in Ordnung.“

Er neigt den Kopf. „Dann bin ich Thomas oder Thommy.“

„Ich bin geehrt.“ Das englische Reinblut ist unglaublich höflich. Ein echter Gentleman. Ganz anders als gewisse andere Personen.

„Wie kommst du mit Jeannie zurecht?“, fragt er.

„Oh, gut.“, antworte ich. „Sie ist nett.“

„Stören Ed und Tom?“

„Wer?“

„Die beiden Wolfshunde.“

„Nein. Sie sind süß.“

Er sieht mich kurz ernst an, dann lächelt er. „Ja. Sie sind pretty cute («ziemlich süß)“

Edward Dyer, der rechts neben ihm sitzt, zuckt zusammen. Seine silbergrauen Augen werden schmal. „It's not like they're cute when they're bloodstained (« Es ist nichts so als wären sie süß, wenn sie blutbespritzt sind)“, meint er säuerlich.

Das silberne Halsband glitzert.

Zu Schade, dass ich kein Englisch verstehe. Edward muss etwas todkomisches gesagt haben.

Allein schon weil Thomas das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegt.

„Ah, Yuuki. Da ist noch was.“

„Ja?“

„Meinst du, ich sollte Kuran-san das Amt des Hausvorstands wieder übergeben?“

Oh.

Äh.

Naja.

Das is ne gute Frage.

Was erwartet er von mir zu sagen?

„Sag mir ruhig, was du denkst.“, meint er sanft.

Seine grünen Augen ruhen auf mir.

Dieses Reinblut muss unglaublich mächtig sein. Er und Kaname ähneln sich sehr (Er ist nur 100x höflicher).

„Ich glaube, dass es für onii-sama einfacher ist, sich hier im Wohnheim zurechtzufinden und durchzusetzten. Aber ich glaube auch, dass du ebenfalls gute Arbeit geleistet hast.“

Er lächelt und nimmt meine Hand hoch.

Er berührt sie sanft mit den Lippen und sagt: „Dann will ich auf den Rat dieser schönen Dame hören.“

Ooooh – Ich liebe ihn!
 

Kaname
 

„Nein!“, brüllt Zero.

Ich schrecke aus dem Halbschlaf hoch.

Ein kurzer Blick zur Uhr zeigt – ES IST 11 UHR MORGENS!

Mann. Was zur Hölle macht Kiriyuu um diese Uhrzeit??

Ah.

Er hockt am Schreibtisch.

Die Hände vors Gesicht geschlagen.

„Hey – Was zum Teufel machst du da?“, frage ich und schlage meine Bettdecke zurück.

„Hausaufgaben.“

„Ah, gut – WAS? JETZT NOCH?“ (Wir sind erst zur 5. Stunde in den Unterricht gekommen (Nachdem ich Zero 3-4x ins Waschbecken getunkt hatte, um das Blut abzukriegen) und haben neben einigen(hüstel) recht (hüstel, hüstel) befremdeten (hüstel, hüstel, hüstel) Blicken einen kleineren (will sagen: RIESIGEN) Berg Hausaufgaben bekommen. Trotz dieser Tatsache bin ich sein 6 Uhr fertig. Was hat Zero in den vergangenen 5 (!) Stunden angestellt?)

Er nickt. „Ich krieg Englisch nicht hin.“

Okay – es sind aber auch 6 + 2 Seiten. (Ich meine 8 – 6 übersetzten, zwei selber schreiben)

„Ich sitz schon seit 4 Stunden dran.“ Er hat Ringe unter den Augen.

„Wie weit bist du denn?“ Ich stehe auf.

Hastig klappt er den ungefähr 20 cm dicken Duden zu. „Zeile 19.“ Er wird rot.

What.

The.

F*CK?

„Ich bin nicht gut in Englisch.“

Ich blinzele über seine Schulter. „To have a girl love and beeing love is like wathching a rose grow up, tu cut this flower watered in love is a bigger sin than taking the girls body – for destroying her heart is worse and more despicable than destroying her body (Ein Mädchen lieben und geliebt werden zu sehen ist als würde man eine Rose wachsen sehen, diese in Liebe gewässerte Pflanze abzuschneiden wäre eine größere Sünde als den Körper des Mädchens zu nehmen – denn ihr Herz zu zerstören ist schlimmer und verabscheuenswerter als ihren Körper zu vernichten. Oder so ähnlich. Das ist sau schwer zu übersetzten.)“

Ok.

Diesen Schrott würd ich auch nicht übersetzten wollen.

Aber Zero scheint ja noch nicht mal zu wissen, was „girl“ heißt.

OMG.

Das ist schlecht.

Ganz mies.

„Kannst du mir helfen, Kaname?“

„WAS?“

Er sieht mich flehend an. „BIIITTE!“

Oh nein. Nicht schon wieder dieser Welpenblick! Ich bin so verdammt schwach dagegen!

„Ah – ähm, also ...“

„Hmmm?“ Seine Augen werden riesig. O verdammt. Ich schmelze dahin! Dieser B*stard ist einfach nur knuffig!

„Na, also – in diesem Fall – wenn du mich so fragst...“

Zero schenkt mir ein strahlendes Lächeln. „Du hilfst mir?!“, fragt er mit leuchtenden Augen.

Ich seufze. „Ja. Meinetwegen.“

Er springt von seinem Stuhl auf.

Noch bevor letztgenannter auf dem Boden aufgeprallt ist, ist er mir schon um den Hals gefallen. „Kana-chan!“

Mich quetscht es zwischen Bettpfosten 1, Bettpfosten 2, eine Decke, einen (rosa) Plüschhasen (OMG wo kommt DER her?) und seinen Brustkorb.

„Du rettest soeben mein Leben!“

Ja, und er löscht meins grade aus. Mal abgesehen davon, was zur Hölle macht er? Noch vor gar nicht allzulanger Zeit hat er Rotz und Wasser geheult sowie mich als größten Feind der Menschheit dargestellt. Selbst im Nachhinein hat er versucht, mich weiträumig und großflächig zu umgehen.

Und jetzt DAS.

Okay.

Stimmungsumschwünge.

Größere.

Hüstel.

Riesige.

„Zero, könntest du bitte da runter ge-“

Ich zucke zusammen, als er sein Gesicht an meine Schulter legt. „Du riechst gut.“, murmelt er.

„Wonach?“, frage ich halbherzig.

Sein Haar kitzelt auf meiner Haut. „Weiß nicht. Irgend was exotisches. Was für ein Parfum benutzt du?“

„Bin ich dein Ehemann? Was geht dich das an?“

„Nein, nicht wirklich ... Sag mal, Kaname?“

„Ja?“

„Was bedeutet „making love“ («DAS übersetzt ich jetzt aber nicht)auf Japanisch?“

What the – Nein. Das kann er nicht von mir verlangen. Nicht in dieser Situation.

„W – warum willst du das wissen -“

„Das ist eine von den Vokabeln, die häufig in dem Text vorkommen. Aber ich finde sie nicht im Wörterbuch.“

Er hebt den Kopf und sieht mich an. Seine violetten Augen treffen meine.

Meine Wangen brennen.

„Warum wirst du rot?“, fragt er.

Ich stoße scharf die Luft aus. „Tsk. Du hörst auch nie auf, oder? Ecchi.“

Er zuckt zurück.

Ich stemme mich hoch und drücke ihn auf das Bett.

„Was zum?“ Er sieht mich mit riesigen Augen an.

Erbärmlich.

„Ecchi. Das ist die Antwort auf deine Frage. Jetzt zufrieden?“

Ich lasse ihn los und setzte mich auf. „Komm schon. Bringen wirs hinter uns.“

Er atmet aus. „Und ich dachte schon, du würdest -“

Ich lege die Hand an seine Wange.

„Wenn du so darauf bestehst, kann ich es gerne tun, weißt du?“

Er läuft quietschrot an. „Nein ... NEIN DANKE!“

Er springt auf und rauscht an mir vorbei. Etwas zu hektisch stellt er den Stuhl wieder auf.

„Komm schon, lass uns anfangen.“

Langsam erhebe ich mich vom Bett.

So eifrig war Zero selten – meine Methode war 100%-tig erfolgreich.
 

Yuuki
 

Der große Wolfshund mit dem silbernen Halsband leckt vorsichtig meine Hand. Ich streiche durch sein robustes, aber dennoch seidiges Haar.

„Ah, Ed!“, lache ich, „Das kitzelt.“

„Er scheint dich zu mögen.“, meint Jeannie vom Schreibtischg her. „Das ist gut. Schließlich hat Sir Brown sie zu deinem Schutz hier in dieses Zimmer beordert.“

„Thomas hat ...?“

„THOMAS? Du darfst ihn THOMAS nennen? Dear Lord! Einfach unmöglich. So schnell ...!“

„Was meinst du?“ Ich hebe den Kopf.

Jeannie zwinkert mir grinsend zu. „Du wirst schon sehen. Komm schon. Es ist fast zwölf. Geh schlafen.“

Ich sehe sie an. „Mach ich.“

Ich gebe dem Silberwolf einen Kuss auf den Kopf. „Gute Nacht.“

Ich stehe auf und klettere in mein Bett.

„O dear Lord!“, höre ich Jeannie sagen, „now you've even been kissed by such a beauty, Ed. How does it feel? Is it hot? (« O mein Gott, jetzt hast du sogar einen Kuss von einer solchen Schönheit bekommen, Ed. Wie fühlt es sich an. Ist es „heiß“? (kleines Wortspiel))“

Ein dunkles Knurren antwortet ihr.

Schade, dass ich kein Englisch verstehe.
 

Zero
 

Endlich verschwindet die quälende Sonne.

Ich schlage die Augen auf. Sehe mich um.

Ich liege halb auf dem Schreibtisch, unter meinen verschränkten Armen meine Englischhausaufgabe.

Fertig.

Mit Kanames Hilfe habe ich nur noch eine weitere Stunde gebraucht – eine Stunde, in der ich feststellte, das Ludolfs Schrift ZIEMLICH pervers und abartig ist.

Und so was mit jemandem an seiner Seite zu machen, der einem BÖSE Dinge angedroht hat (habt ihr die letzten Seiten sorgfälltig gelesen? Wenn ja, dann wisst ihr was ich meine. Wenn nein, dann ... SHIT HAPPENED) ist echt unangenehm.

Wo wir grade dabei sind, WO IST ER?

Ah ja, da ist was warmes über meinen Schultern.

Ich taste über meinen Rücken.

Eine Decke.

„Kaname?“, frage ich.

Stille.

Er ist noch nicht wach?

Ich richte mich auf. Die Decke fällt zu Boden.

Dann sehe ich mich im Zimmer um.

Kanames Bett ist verwaist.

Der Vorhang am Fenster weht im Wind. Sanftes Dämmerlicht fällt durchs offene Fenster.

Auf dem Sims steht ein Holzkasten. Schlicht und dunkel.

Ist jemand hiergewesen?

Langsam gehe ich darauf zu. Ich hebe ihn vorsichtig hoch und öffne ihn.

Darin liegt zuerst mal ein Zettel auf rotem Tuch.

Ich überfliege ihn „An Kaname Kuran. Ich hoffe, diese Schätze werden dir helfen, zu beschützen, was du beschützen willst. Sie tragen den höchst passenden Namen Bloody Tears – lass sie die Tränen sein, die andere nie vergießen müssen. Ein Freund.“

Ay.

Soll ich?

Ich meine, was auch immer da drin ist, es gehört Kaname.

Sollte ich mir das anschauen? Was, wenn er danach richtig sauer ist?

Ach, egal.

Who cares.

Ich ziehe das rote Tuch weg. Helles silbernes Glitzern blendet mich.

In dem Kasten liegen über 30 ca 20cm lange silberne Lanzetten, jede davon ungefähr 1,5cm dick. Sie sind in fünf Taschen verstaut, zusammenhängenden Hüllen aus schwarzem Leder, an denen lane schnüre hängen, wohl, um sie an Armen oder am Gürtel zu befestigen.

Ich nehme eine der langen Nadeln aus der Hülle. Ich spüre einen kurzen Schlag an der Hand.

Eine vampirabweisende Waffe also.

Dann schneide ich mich an einem der beiden scharfen Enden. Blut quillt aus dem Schnitt.

Die Teile sind SAU scharf.

Crossing Danger - Bloody Tears ist in den Schaft eingraviert.

Na denn.
 

„Hey, Zero, was zur Hölle machst du da?“, fragt plötzlich jemand hinter mir.

Ich fahre herum. „Ah – Kaname -“

Sein Haar ist tropfend nass und er trägt kein Hemd, dafür aber ein weißes Handtuch über der Schulter.

Ah.

Er kommt grade aus der Dusche.

Wieso wende ich grade ganz schnell den Kopf ab?

Er geht gelassen auf mich zu und bleit neben mir stehen. Mir tropft Wasser von seinen Haaren in den Nacken.

„Was ist das?“, fragt er interessiert.

„Für dich.“

„Du schenkst mir was? Ist schon Valentinstag?“

„ES STAND AM FENSTER UND IST AN DICH ADRESSIERT, BAAKA-NE!“

Er weicht meiner Faust samt Eisennadel aus und grinst. „Warum hast du es geöffnet, wenn es für mich ist? Das ist Verletzung der Privatsphäre, weißt du?“

Ich senke den Blick. „Ich war neugierig.“

„Und deshalb steckst du deine Nase in Dinge, die dich nichts angehen?“ Er klingt sauer.

Ich zucke zusammen, als ich ihn aus den Augenwinkeln die Hand heben sehe.
 

Er tätschelt mir grinsend den Kopf. „Ich sag das nicht gern, aber du bist echt niedlich, Zero.“

Ich werde rot. „Lass das bitte.“

„Was?“

„Du weißt ganz genau, was ich meine! Zieh dich an. Wir gehen runter.“

Ich stelle den Kasten mit den Bloody Tears auf den Schreibtisch und schiebe mich an Kaname vorbei in Richtung Bad.

„Und beeil dich ein bisschen“, meine ich über die Schulter.

Kaname grinst und nimmt interessiert eine der Bloody Tears aus dem dunkelen Holzkästchen. „Natürlich, Kiriyuu-dono.“

Ich schnaube und schlage die Tür hinter mir zu. Warum muss er mich dauernd ver*rschen?
 

Keine fünf Minuten später klopft Kaname an die Tür zum Badezimmer. „Wie weit bist du?“

„Fast fertig“, murmele ich und friemle meine Krawatte zusammen.

Dann stoße ich die Tür auf und gehe ins Zimmer.

Kaname lehnt am Schreibtisch, die NightClass Uniform ordentlich und vorschriftsmäßig bis zum Hals zugeknöpft.

„Und du willst wirklich SO rausgehen?“, frage er.

„Was ist dein Problem?“, fauche ich.

„Deine Krawatte ist lose.“

„Und?“

Er macht einen Schritt nach vorne und drückt mich gegen die Wand. „Halt still.“

Mit seinen langen Fingern greift er nach meiner Krawatte.

Mann.

Ich hasse ihn.
 

«Hiiiii, also, wie ihr gemerkt habt, hab ich in diesem Kapitel alle englischen Passagen übersetzt. Wenn ihr das für unnötig haltet, schreibts mir, sonst mach ich einfach weiter so.

Aber auch egal, ich versuch, mich nächstes Mal etwas mehr zu beeilen. Freut euch schon mal,

Sal-Sal



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