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Leben ist tödlich

Devil's Playground
von

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A Dusky Night

Devil's Playground - A Dusky Night
 


 

Vorsichtig setzte er den Becher mit heißem Wein an die Lippen. Sofort brannte sich der süße Geschmack ein und er wusste nicht, ob er das gut oder schlecht finden sollte. Seinem Magen schien es zumindest nichts auszumachen, aber das Verlangen zu trinken verspürte er auch nicht. Doch würde er nicht trinken, würde er nur noch mehr auffallen. Er hatte sich in ein kleines Wirtshaus vor dem drohenden Schneesturm geflüchtet, der jetzt vor den Fenstern wütete. Zu Fuß, ohne Gepäck und vor allem allein zu reisen war äußerst ungewöhnlich. Allmählich hatten die anderen Gäste aufgehört ihn an zu starren und er wollte, dass dies auch so blieb. Also zwang er sich, das Gebräu herunter zu schlucken. Ein halb Erfrorener, der nicht mal einen Trunk zum Aufwärmen annahm, war schließlich mehr als suspekt.

Nach einer Weile stellte er den Becher zurück auf den massiven Eichentisch vor ihm und lehnte sich dann wieder in seiner Ecke zurück. Das Wirtshaus war gut gefüllt, viele hatten hier, wie er, Zuflucht gesucht. Nun saßen sie an ihren Tischen bei einer ordentlichen Mahlzeit und tauschten neben belanglosen Dingen ein paar Neuigkeiten aus. Sein Blick streifte ihre Gesichter, sie schienen ihn nicht zu kennen. Aber er kannte sich ja selbst nicht einmal. Das war ihm bewusst geworden, als er es wieder geschafft hatte, klar zu denken. Ihm fehlte sein Name, seine Herkunft, sein Gedächtnis, einfach alles. Der einzige Hinweis den er hatte, war seine Kleidung. Sie bestand aus gutem Stoff, reißfest, fein gewebt, aber relativ einfach gehalten. Allein die kleinen silbernen Knöpfe seines weißen Hemdes und seine Gürtelschnalle waren kunstvoll verziert. Seine Hosen waren neu und an den Füßen trug er fast Knie hohe Stiefel. Zumindest schien er kein einfacher Bauer zu sein, ein reicher Adliger war er jedoch genauso wenig. Auf dem von Spitze umrahmten kleinen Tuch, welches er in einer Tasche gefunden hatte, war mit Rot ein Buchstabe gestickt worden. 'V'. Er wusste nicht, wofür es stehen sollte, doch er vermutete, dass es wohl mit seinem Namen zu tun hatte. Das war aber schon alles. Seine einzige Hoffnung auf Informationen war, jemand bekanntes zu treffen. Doch da er nicht wusste, woher er kam, könnte sich auch das als durchaus schwierig erweisen. Die ersten Gäste begaben sich bereits auf ihre Zimmer und nach einem kurzen Augenblick folgte er ihrem Beispiel. Müdigkeit spürte er zwar noch nicht, doch es erschien ihm angenehmer, sich fürs Erste zurück zu ziehen. Vielleicht fiel ihm in der Einsamkeit und Ruhe der kleinen Kammer etwas aus seinem Leben ein. Auch wenn es im Prinzip keinen großen Unterschied machte, ob er allein in der Kammer oder hier zwischen den Leuten saß, er würde sich so oder so verloren fühlen.
 

Das wilde Schneetreiben hatte kurz nach Einbruch der Nacht aufgehört. Außer dem leisen Klirren

der Fenster, die sich gegen den Wind stemmten, war es vollkommen still im Zimmer.

Er lag mit dem Rücken auf dem behelfsmäßigen Bett und starrte vor sich hin.

In seinem Kopf tummelten sich tausend Fragen, auf die er alle keine Antwort kannte.

Das zehrte an ihm. Mehr sogar, als der anstrengende Tag es getan hatte. Entgegen seinen Erwartungen fühlte er sich nicht einmal schwach oder müde. Sein Körper schien das alles besser zu verkraften als sein Geist.

Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte sich einzureden, dies alles sei ein Traum.

Ja, gleich würde er aufwachen und – ja, wo würde er aufwachen?

Leise seufzte er in die Dunkelheit. So stark war der Wunsch, dieses Delirium, diesen Traumzustand zu überwinden und so erdrückend das Versagen.

Warum er?

Er wusste es nicht, so sehr er seinen Kopf auch anstrengte, er kam auf keine klare Antwort.

Stundenlang hatte er sein Spiegelbild in der Wasserschüssel angestarrt. So fremd und doch gleichzeitig unheimlich vertraut war ihm dieses Gesicht vorgekommen.

Hellgraue Augen die ihn forschend anstarrten, starre Gesichtszüge und schwarze Haare die all das umrahmten. War das wirklich er? Er wusste es nicht. Im Grunde hatte er das Gefühl, ein anderer zu sein, ein Fremder.

Zähneknirschend versuchte er den Gedanken zu vertreiben. Langsam sollte er wirklich versuchen einzuschlafen. Er drehte sich demonstrativ auf die Seite und konzentrierte sich mit aller Macht darauf.

Ganz allmählich spürte er, wie er einschlief, ja, er konnte es sogar fühlen. Er glitt über in eine Art seltsamen Dämmerzustand, sein Körper entspannte sich vollkommen, doch sein Geist blieb aufmerksam und wach.
 

In seinem Kopf drehte sich alles und er konnte oben von unten nicht mehr unterscheiden.

Sein Körper war ein einziger Schmerz, der mit jeder Sekunde heftiger zu werden schien.

Er versuchte leise röchelnd zu atmen, doch seine Kehle schien wie zugeschnürt. Aus seinem Mund lief das Blut, das jetzt statt Luft seine Lungen füllte. Seine Schreie blieben ungehört, kein Laut verließ seine rissigen Lippen. Die Sicht verschwamm vor seinen Augen, alles was er jetzt noch sah, war tiefe Dunkelheit. Er verkrampfte sich, versuchte gegen den Schmerz an zu kämpfen, seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Alles in ihm sehnte sich nach Linderung.

Der plötzliche Tritt jagte neue Wellen des Schmerzes durch seinen Körper und trieb ihn Tränen in die Augen. In ihm machte sich jetzt die Furcht breit, sie ließ seine Glieder beben und lähmte seinen Verstand. Er konnte den Angreifer nicht sehen, doch er spürte die drohende Gefahr.

„Das ist dein Schicksal.“ Voller Hohn über sein Elend dröhnte die Stimme seines Peinigers.

„Das glorreiche Schicksal deiner Familie, unserer Familie, sei stolz darauf!“

Das boshafte Lachen hallte in seinen Ohren wieder und fesselte seine Bewegungen.

„Genieße es!“

Die Furcht in ihm wuchs ins Unermessliche und seine Hoffnung auf Rettung war nur noch ein leises Echo am Rande des Schmerzes. Verzweifelt und blind vor Angst versuchte er von der Gefahr zu fliehen, mit blutigen Fingern zog er sich ein Stück vorwärts über den rauen Boden.

Das Lachen schwoll über seinen stümperhaften Fluchtversuch an und wurde nur noch lauter, hinterlistiger.

„Du kannst nicht entkommen!“

Panisch versuchte er schneller voran zu kommen. Seine Fingernägel brachen und die Knochen in seinen Beinen knackten verheißungsvoll.

Doch ein ungeheures Gewicht schien ihn nieder zu drücken und gänzlich zu lähmen.

„Du wirst MIR nicht entkommen!“
 


 

Jaaaaa, das war das erste Kapi!^^

Großteils erstmal bissl vorgeplenkel.....aber ich hoffe, es hat trotzdem bissl gefallen un ihr habt erstmal einen kleinen einblick bekomm...

Gedächtnisverlust ist mehr als klischeehaft und Vampirgeschichten sind eh voller klischees, trotzdem hoff ich, dass ich das thema bissl für mich prägen kann^^
 

kommi?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-07-06T09:03:22+00:00 06.07.2010 11:03
Nach wie vor finde ich deinen Schreibstil einfach nur geil..er liest sich wirklich super finde ich ~___~
Im moment fällt mir das Wort nicht ein das ich benutzen sollte um deine FF zu beschreiben aber vielleicht im nächsten kappiXD
greez
TFK
Von: abgemeldet
2009-10-01T13:10:41+00:00 01.10.2009 15:10
ja, und weiter?! mannooo, wo´s grad spannend wird. immer das gleiche mit diesen autoren *schmoll*

klingt auf jeden fall schon mal gut, bin auf den weiteren storyverlauf gespannt ^^ und keine sorge, tiiiief in uns drinnen mögen wir doch alle klischees ;)
schreib schnell weiter, ja?

grüßle <3
Von:  AILE
2009-09-29T15:22:24+00:00 29.09.2009 17:22
öhm jaaa, war etwas verwirrend. hat er den schmerz und so geträumt?
solche geschichten über gedächnisverluste sind immer sehr interressant ^^ ich bin gespannt wer das ist und was er erlebt hat, bevor er sich in diesem zustand im schnee wiederfand ^^
schreib schnell weiter!

*knuff*______________*


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