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Mayaku, Gókan to Damaru [Teil I]

Die Vergangenheit ist unwiderruflich
von

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Aus Liebe gepeitscht [Teil 2]

Meinen Vater… Ich sollte ihn hassen. So sehr, dass er selbst daran zu Grunde ging. So sehr, dass er denselben Schmerz fühlte, wie ich. Doch ich konnte nicht. Das Einzige, was ich konnte, war, Mitleid für ihn zu empfinden. Mitleid für diesen Mann, der seinen Sinn im Leben mit dem Tod seiner Frau und unserer Mutter verloren hatte. Mitleid für den Menschen, der es nicht schaffte, das zu lieben, was ihm übrig geblieben war…
 

Aus Liebe gepeitscht [Teil 2]
 

28.November 2008
 

Es war stickig in den überfüllten Gängen der Schule. Es war laut und hektisch. Von allen Seiten vernahm man das Lachen von fröhlichen Jungs, die auf dem Weg nach Hause waren. Das Kichern von jungen Mädchen, die sich noch schnell für den Nachmittag verabredeten. Oder einige, die noch schnell zur letzten Schulstunde hetzten, um nicht zu spät zu kommen. Wiederrum andere gingen genüsslich über den Flur.
 

Es herrschte pure Harmonie in der Luft. Glückseligkeit. Und er zwischendrin. Gebrochen und zersplittert wie Glas.
 

Träge waren seine Schritte. Jeder bewegte Muskel schmerzte. Jeder bewegte Knochen ließ eine Welle voller Pein über ihn hinwegrollen. Er war müde. Kaputt von der Schule. Kaputt vom Lernen. Kaputt vom Leben. Doch er musste weiter. Schritt für Schritt.
 

Es gab kein Entkommen. Denn die Zeit blieb nicht stehen. Sie legte gnadenlos ihre Arme um seinen Körper und drückte erbarmungslos zu. Versuchte ihn weiter in die Knie zu zwingen. Ihn zu brechen. Jeden Tag von Neuem. Die Zeit bestimmte, wann Schluss war. Die Zeit regierte über ihn. Die Zeit quälte ihn. Wie es auch sein eigener Vater tat…
 

Unsanft wurde Gaara an der Schulter angerempelt. Einer seiner Klassenkameraden hetzte an ihm vorbei, ohne auf ihn zu achten. Die letzte Stunde lag bevor: Sport. Er liebte Sport. Sehr sogar! Ob nun Fahrrad fahren, skaten, joggen oder Ball spielen. Allein die Bewegung an der frischen Luft oder unter Freunden war für ihn das Wichtigste am Sport treiben. Wie Balsam, um von dem gestressten Schulalltag wegzukommen.

Aber am meisten mochte er den Schulsport. Spaß mit Klassenkameraden. Ein wenig herumblödeln und albern sein. Einfach ein Kind sein, ohne dass es jemanden störte. Ohne dass jemand etwas sagte. Ihr Sportlehrer hatte auch nichts dagegen, solange im Unterricht rücksichtsvoll gegenüber den anderen geblieben wurde. Und natürlich trotzdem noch die vorgeschriebenen Aufgaben sauber geübt worden.
 

Seine Schritte wurden langsamer. Der Schulgang immer leerer. Nur noch vereinzelte Schüler waren unterwegs, welche leise quatschend zusammen das Gebäude verließen.

Ja, Gaara mochte den Schulsport, aber er würde nicht hingehen. Wie die vielen Wochen davor auch nicht. Er konnte nicht und hatte – seiner Meinung nach – auch berechtigte Gründe.
 

Seine Schritte stoppten. Zitternd legte er seine Hände auf seine Oberarme. Rieb langsam und leicht über diese. Spürte den Schmerz auf der Haut. Spürte den Schmerz in seinem Inneren. Dieser war so fürchterlich. Brannte wie Feuer. Riss sich tief in sein Herz. Bohrte sich tief in seine Seele. In seine Nerven. In seine Gedanken und Gefühle.
 

Er fühlte unter seinen Fingern den Stoff seines schwarzen Blazers. Die Fingernägel krallten sich haltsuchend in diesen. Gaara selbst war sein einziger Halt. In dem Moment, wo die Gedanken über ihn einbrachen. Die Fragen nach dem ‚Warum, To-San?‘ ihm keine Ruhe mehr ließen. In dem Augenblick, wo die Angst vor dem Nachhausegehen so unerträglich war, dass ihm fast die Luft zum Atmen wegblieb. Ja, in solchen Situationen war er selbst sein einziger Halt.
 

Erneut rieb er über seine schmerzenden Arme. Schluckte den Kloß im Hals herunter, welcher ihm den Atem rauben wollte. Schluckte den Schmerz herunter, der ihn lähmte. So gut es eben ging.
 

Zu Beginn hatte er noch den Schulsport besucht. War auch mit Freuden hingegangen. Es hing alles halt davon ab, wie sehr sein Vater ihn zugerichtet hatte. Wie dessen Wut und Frust waren. Zu Beginn war dies auch nur möglich, da er am Anfang öfters nur Ohrfeigen einstecken musste.

Ohrfeigen, die keine verdächtigen Zeichen hinterließen. Ohrfeigen, die nicht von häuslicher Gewalt zeugten. Ohrfeigen, die nur er ‘sehen‘ und fühlen konnte. Deren Schmerz nur er allein spüren konnte.

Doch die Übergriffe wurden häufiger. Die Schläge schmerzhafter und blutiger. Narben, blaue Flecken, Schürfwunden, wundgeschlagene Haut. Das war heute alles sein Alltag geworden.
 

Gaara wusste, was er unter den Ärmeln des schwarzen Blazers und dem weißen Hemd sehen würde. Er wusste, was unter diesen verborgen lag. Versteckt und in sich verschlossen. Er wusste es, da er es jeden Tag zu Gesicht bekam. Jeden Tag von Neuem wurde es immer mehr. So viel, dass er es schon nicht mehr mitzählen konnte und wollte…
 

Blutergüsse, fast verheilte Flecken. Blau, grün, rot oder violett gefärbte Haut. Eingeschlagene Narben, welche fast verheilt waren oder auf denen sich eine dunkelrote Kruste gebildet hatte.
 

Und so wie er es sah, so konnten es die anderen sehen. Er fühlte sich nackt zwischen ihnen. Nackt, wie ein unbeschriebenes Blatt, auf dem doch so viel stand. So viel von seinem Leben. So viel von seiner Familie. So viel von sich selbst. Doch alles war nicht von ihm geschrieben. Sondern von jemand Anderem.

Wie verschlüsselte Wörter wurde es ihm in seine Haut geschlagen. Jede Narbe war ein Wort, ein Satz, um zu vermitteln, dass nichts in Ordnung war. Gar nichts...

Doch er fühlte sich nicht nur nackt, sondern auch so verletzbar. Angreifbar und schwach. Doch wollte er es niemandem zeigen.
 

Niemand sollte sehen, dass er gebrochen war. - Niemand sollte bemerkten, dass er vielleicht zerbrechen würde.
 

Das war einer der Gründe, warum er Sport schwänzte. Der Zweite war einfach: Bei jeder Bewegung schmerzte ihm der Körper fürchterlich. So sehr, dass er sich schon damit quälte, ruhig im Unterricht sitzen zu bleiben und sich auf den Stoff der Stunde zu konzentrieren.

Jeder Schritt. Jede Bewegung. Jedes Muskelzucken. Sein Körper bestand aus einem einzigen Klumpen Fleisch, der nur durch Schmerzen noch zusammenhielt.
 

Kind sein…
 

Das wollte er doch nur. Einfach ein Kind sein und die Zeit genießen. Spaß haben. Mit anderen Klassenkameraden im Sportunterricht herumalbern. Doch er war schon lange nicht mehr Kind, seit sich sein Vater wie ein Tyrann benahm. Ihn anschrie und zusammenschlug, wenn mal etwas nicht stimmte.
 

Zitternd löste er seine Hände von seinen Armen. Hörte auf sich die Haut weiter wund zu reiben. Er bewegte seinen Körper weiter in Richtung Ausgang. Auf nach Hause. Der Schulflur war nun gänzlich leer. Gaara war der Einzige, dessen Schritte an den kahlen Wänden widerhallten. Dumpf klangen sie auf dem grauen, abgenutzten und mit Laminat ausgelegten Boden.

Er war allein. Allein mit dem Schmerz in seinem Leib als Begleiter. Diese Situation erinnerte ihn sehr an zu Hause…
 

Wie oft hatte er sich in seinem Zimmer zurückgezogen und hemmungslos geweint?

Versucht all diesen Schmerz von seiner Seele zu schreien?

Sehr oft. So viele Male, dass er es nicht mehr aufzählen konnte. Gaara hatte oft versucht sich einzureden, dass alles nur ein Traum war. Doch es war kein Traum. Immer wenn er erschöpft aus seinem Schlaf erwachte, spürte er es:

Die Schmerzen. - Das feuchte Kissen, getränkt mit seinen vergossenen Tränen.

Er hörte die Stimme seines Vaters, wie dieser wieder schrie. Wie dieser wieder schimpfte.

Nein, dies war kein Traum. Das war die pure Realität. Und er lebte mitten drin. Drehte sich im Kreis mit seiner Verzweiflung. Mit seinem Schmerz. Mit seiner Angst und der Einsamkeit. Mit dem Gefühl “ungeliebt zu sein“…
 

Träge ging er seinen Weg weiter. Ließ sich Zeit. Eigentlich hatte er noch eine Unterrichtsstunde. Eigentlich wäre er noch nicht zu Hause. Eigentlich…
 

Seine Schritte stoppten erneut, als er durch die Glastür im Vorderausgang hinausging. Die Sonne schien warm vom Himmel herab. Angenehm warm für diese Jahreszeit. Erschlagen hob er seinen Kopf. Schloss seine müden Lider. Das Licht blendete ihn. So sehr, dass es schon fast wieder in seinen empfindlichen Augen brannte.

Vereinzelte Vögel zwitscherten auf den immer kahler werdenden Ästen der Bäume. Der Wind rauschte an ihm vorbei. Spielte mit einzelnen roten Haarsträhnen. Hob diese sanft und ließ sie ebenso wieder fallen. Eine Böe blies unter den Stoff seines weißen Hemdes und neckte mit seiner Kälte die nackte Haut von ihm.

Zärtlich strich ein kühler Hauch an seiner Wange vorbei. Warum war der Wind sanfter zu ihm, als sein eigener Vater? Er verstand es nicht und würde es vielleicht auch nie. Vielleicht war er da noch mit seinem vierzehnjährigen Verstand zu jung, um es zu begreifen...
 

Unverständlich… Dieses Leben war einfach nur unverständlich für ihn. Dabei war es sein Eigenes…
 

Langsam lief er weiter. Die Augen weiter geschlossen, um noch ein wenig mehr zur Ruhe zu kommen. Immer nah an der hohen Mauer der Schule entlang. Eine fast unüberwindbare Mauer, die die Schule der Mittelstufe von der der neben an liegenden Oberstufe trennte. Mit ihren fast drei Metern Höhe war es kaum möglich, diese zu überwinden.

Leise seufzend lehnte er sich gegen das kühle Gestein und verschnaufte einen Moment. Die Augen entspannt geschlossen und die kalte Luft tief einatmend. Der Schatten der Mauer spendete ihm ebenfalls ein wenig Kälte und verbarg ihn fast vollends in der Dunkelheit. Verborgen und kaum zu sehen.
 

Plötzlich waren schnelle Schritte auf dem roten Sand im Schulhof zu hören. Direkt auf ihn zu. Erschrocken zuckte Gaara zusammen und öffnete seine Lider. Seinen Blick trüb vor sich gerichtet. Die fremden Schritte wurden schneller und lauter. Seine Augen folgten den Beinen, die in einer zerschlissenen Jeans steckten. Die schwarzen Chucks rasten über den Sand, als wären sie auf der Flucht.

Kurz war er ein wenig verwirrt aber auch fasziniert zugleich. Vor allem, dass der andere bei dieser Geschwindigkeit kein bisschen ins Straucheln kam. Und plötzlich fiel ihm wieder ein, woher er diese Klamotten kannte. Hastig blickte er auf. Starrte im Schatten verborgen auf das leicht gebräunte Gesicht des Sprinters.
 

Es war dieser Schüler, der wenig von der Schulordnung und deren Uniform hielt.
 

Auf einmal erklang das dumpfe Geräusch, als würde man gegen Gestein treten. Dieser tiefe, hohle Klang ohne Widerhall.

Sofort blickte er nach oben. Ein wenig geblendet von dem Licht kniff er die Augen ein Stückchen zusammen, um die schwarze Silhouette des anderen erkennen zu können. Wie dieser die Mauer mit einer Eleganz einer Katze und wenigen Schritten empor lief.

Der Wind rauschte durch die kahlen Äste und riss einige Blätter von den Zweigen. Tanzend glitten diese um den Körper des anderen, ehe sie schwer am Boden zum Liegen kamen. Das schwarze Haar des Schülers wirbelte wild durcheinander.
 

Alles ging so schnell, dass Gaara Mühe hatte, die Bewegungen mit den Augen verfolgen zu können. Es dauerte auch nicht lange, da stützte sich der schwarzhaarige Schüler mit beiden Händen an der Kante der Steinmauer ab. Die kleinen, silbernen Armreifen schlugen dabei leicht an einander und erzeugten ein kaum hörbares, helles Geräusch. Nur einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke.
 

Tiefes, geheimnisvolles Schwarz gegen das tote, glanzlose Türkis.
 

Ein Flickflack rückwärts und schon war dieser komische Junge auf der anderen Seite der Mauer verschwunden. Sicherlich mitten auf dem Hof der Oberstufe. Kurz blinzelte Gaara überrascht. Die Hand leicht auf seiner Brust liegend, um sein schnelles Herz zu beruhigen. Ein wenig war er schon erschrocken, da der andere Junge überraschend mit solch einem Tempo auf ihn zugerast kam.

Tief atmete er ein und wieder aus. Seine Hände zitterten ein wenig. Fest hatten sie sich in den weißen Stoff seines Schulhemdes gekrallt. Unfähig sich von diesem zu lösen. Einen Moment stand er noch so da. Das eben Erlebte noch ein wenig auf sich wirken lassend.
 

Der Wind rauschte weiter mit leisem Geheul um ihn herum. Doch er hörte und bemerkte es nicht. Sein Kopf war in diesem Moment wie leergefegt. Unfähig etwas zu fühlen, zu hören oder zu sehen. Doch plötzlich brachen alle Geräusche, Gedanken und Gefühle wieder zu ihm durch. Seine Umgebung nahm er wieder mit den Augen eines vierzehnjährigen Kindes wahr. Der Moment seiner geistigen Abwesenheit war so schnell vorbei, wie er gekommen war.
 

Leicht blinzelte er. Schüttelte dabei den Kopf. Schnell durchwühlte er seine Jackentasche und zog seinen MP3-Player heraus. Das Gehäuse war an der linken Seite ein wenig abgeplatzt. Traurig fuhr er darüber. Erinnerte sich nur ungern daran, warum dies so war. Schnell schaltete er ihn an und wollte die depressiven Gedanken und Erinnerungen aus dem Kopf verbannen.

Hastig knotete er seine Kopfhörer auseinander. Gedämpft und leise hörte er schon die ersten Töne aus den Kopfhörern heraus. So laut war seine Musik, die er jeden Tag hörte. Doch in vielen Momenten nicht laut genug, um damit die Stimme und Schreie seines Vaters zu übertönen…
 

Träge steckte er sich die Hörer in die Ohren und suchte sein Lieblingslied heraus. Zurzeit war es immer noch ‘Distress and Coma’ von ‘the GazettE’. Als dieses gefunden war, seufzte er erschöpft aus. Versuchte sich ausgiebig nur auf das Lied zu konzentrieren. Summte dabei leise mit, während schon der Refrain angespielt wurde…
 

Odoru odoru nemurasete to odoru.

Yamanu namida...

Koe wo koroshi yowaku furu te ni

kuchibiru wo otosu.
 

Hello dear my bride...

Ashimoto wo yaku.

Miminari ni mou chikadzuku hitsuyou nado…
 

Muishiki ni haita iki ga hada wo sou…

Kamoku yurasu yabia ni emi wo...
 

Wasuretai no wa shiro sugita kutsuu…

Shinjiteru to iikikatsu…

Kizu ha kienai…
 


 

"Oyasumi…"
 

[Tanze, tanze, schlafe und tanze.

Die Tränen hören nicht auf…

Töte deine Stimme, mit diesen Händen, die schwach zittern…

Reinige deine Lippe.
 

Hallo, meine liebe Braut…

Deine Füße brennen.

Das Summen in deinen Ohren wird zur Notwendigkeit…
 

Dein Atemzug der Unbewusstheit rennt deine Haut entlang…

Dein Lächeln reflektiert in der Klinge, die sich leise schüttelt…
 

Die reine, weiße Qual ist das, was du vergessen willst…

“Glaube“, sagst du zu dir selbst.

Die Wunden heilen nicht.
 


 

“Gute Nacht…“]
 

Müde setzte er seine Schritte weiter. Das letzte Erlebnis dabei verdrängend. Mit jedem Schritt wuchs dieses unangenehme Gefühl in seinem Inneren. Ihm wurde flau im Magen. Regelrecht schlecht. Seine Hände zitterten, welche er tief in seinen Hosentaschen vergraben hatte. Seine Augenlider sanken ein wenig. Mit jedem Schritt wuchs die Angst auf sein zu Hause immer mehr. Die Angst vor dem Unwissenden, was an diesem Tag noch passieren würde. Und die Angst vor dem Vater…
 

~*~*~
 

Die dritte Etage des Häuserblockes hatte er schon erreicht. Die Hälfte, um genau zu sein. Seine Schritte waren langsam. Nur mit Mühe schaffte er es, die einzelnen Stufen zu erklimmen. So schwer fiel es ihm. So ungern wollte er zu Hause ankommen. Je näher er seinem Ziel kam, desto schlechter wurde es ihm. Mit jeder Stufe, die er höher stieg, desto mehr wuchs die Angst in seinem Inneren. Die Angst, was heute alles passieren würde.
 

Würde sein Vater ihn wieder schlagen? Würde er ihn wieder anschreien? Was würde dieses Mal der Grund sein? Würde er diesen Grund heute vielleicht verstehen? Einsehen, dass er wirklich Schuld war? Oder würde sein Vater wieder auf ihn einschlagen, weil er mal wieder der Sündenbock war?
 

Mitten auf den Stufen hielt er an. Seine Augen brannten vor unvergossenen Tränen. Seine Augenlider flatterten leicht. In dem Versuch, damit die Tränen wegzublinzeln. Seine Schultern bebten schmerzvoll auf. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe. Kaute auf dieser herum und schloss seine Augenlider gänzlich. Seine rechte Hand krallte sich am Geländer fest, während die Linke tief im Stoff seines Hemdes vergraben war. So tief und fest, dass seine Fingerknöcheln weiß hervortraten. Sein Herz schlug träge in seiner Brust. Es tat so unermesslich weh.
 

Gestern – daran konnte Gaara sich noch gut erinnern – hatte sein Vater ihn zusammengeschlagen, weil dieser erneut eine Arbeitsstelle verloren hatte. Nach zwei Tagen hatte man diesen wieder gekündigt, wegen Unzurechnungsfähigkeit, die Maschinen zu bedienen, und mäßigen Konsums von Alkohol am Arbeitsplatz. Er bekam die ganze Wut und den ganzen Frust über diesen Verlust am ganzen Leibe zu spüren.

Bei dieser Sache war auch sein MP3-Player gegen die Wand geworfen worden. Zum Glück war nur ein wenig das Plastikgehäuse abgeplatzt gewesen.

Dabei war es nicht einmal Gaaras Schuld. Dabei war nicht einmal er der Anlass für diese Kündigung gewesen. Nicht einmal er der Grund für diese entsetzliche Wut und den Frust seines Vaters gewesen. Er war doch unschuldig… oder?
 

Er wusste es selbst bald nicht mehr. Wenn er in seinem Bett lag, auf sein Kissen einschlug und hemmungslos weinte. In diesen Momenten schrie er es immer wieder. Immer wieder schrie er es sich von der Seele. Er war doch nicht schuld! Jedes Mal von Neuem schrie er es.
 

Niemand konnte es hören.

Niemand würde es hören.

Niemand würde seine Schreie bemerken.

Niemand seine Verzweiflung.
 

Alles, was er schrie. Was zitternd über seine Lippen kam, wurde von seinem Kissen aufgefangen. Abgedämpft, sodass nur er es hörte und wusste. Er selbst war sein einziger stummer Zeuge seiner selbst. Seines Kummers und seiner Schmerzen. Er schluckte alles. Die Angst und der Schmerz waren seine Begleiter.
 

Doch von Tag zu Tag fragte er es sich immer wieder mehr: War er wirklich unschuldig? Aber diese Frage blieb immer unbeantwortet…
 

Zitternd lockerte er seine Finger, die sich verkrampft an ihren jetzigen Halt krallten. Tief atmete er ein und aus. Schluckte die Tränen herunter, die sich nach oben kämpfen wollten. Er setzte seine --Schritte weiter. Stufe für Stufe stieg er weiter empor. Weiter seiner Angst entgegen.

Immer langsamer wurden seine Schritte. Immer träger erklomm er die Stufen. Jede einzelne war ein Willkommensgruß von zu Hause. Jede einzelne verhöhnte ihn. Lachte ihn aus. Jede Stufe, die er betrat, zog er sich immer mehr in sich zurück. Jede Stufe…
 

Schritt für Schritt lief er weiter. Nur er und der Schmerz als sein Begleiter…
 

Es hatte schon fast eine Ewigkeit gebraucht hier herauf zu kommen. Die sechste und letzte Etage zu erreichen. Seine Hände steckte er tief in seine Jackentaschen. Krallte sich mit der Linken an seinen MP3-Player. So fest. So verzweifelt. Als wäre es sein letzter Halt. Als wäre dieser seine letzte Kraft, ehe er in die vier Wände der Hölle gehen würde.

Zögerlich verstellte er die Knöpfe am Lautstärkenregler. Doch nichts tat sich. Er hatte schon die lauteste Lautstärke an, die einstellbar war. Egal, wie sehr er es sich wünschte. Lauter ging nicht mehr.

Sicherlich würde er ihn wieder hören. Die Stimme, die einst so ruhig und besonnen war. Die Stimme, die ihn einst gelobt hatte. Die einst die seines Vaters gewesen war.
 

Er schluckte hart. Suchte in seiner Schultasche nach seinem Schlüssel. Träge schob er seine Bücher zur Seite. Seine Hand zitterte so sehr, dass er kaum den Stoff seines Schlüsselbändchens zu greifen bekam. Die türkisen Augen ängstlich aufgerissen.
 

Was würde heute kommen? Er hoffte sehr, dass er heute nicht wieder geschlagen werden würde. Dass er nicht wieder eine Ohrfeige bekam. Nicht wieder angeschrien wurde. Hoffnung starb zuletzt, doch seine eigene zerfiel in dem Moment, als er das kalte Metall des Schlüssels zwischen seinen Fingern spürte. Dieses fest in seine Handfläche drückte. Ein roter Abdruck zeichnete sich auf der Haut ab. Kaum zu spüren. Kaum schmerzhaft.
 

Bebend versuchte er diesen in das Schloss zu stecken. Versuchte es, ohne ein Geräusch von sich zu geben. Ohne ein Geräusch zu machen. Versuchte es, ohne dass er am Schloss herumkratzte. Vielleicht schaffte er es, lautlos in sein Zimmer zu gelangen. Schaffte es, sich an seinem Vater vorbei zu schleichen und in seinen vier Wänden sicher zu sein. Vielleicht…
 

Lautlos öffnete er die Wohnungstüre und schloss diese mit der gleichen Lautstärke wieder. Den Blick zu Boden gerichtet. Die Schlüssel leise zurück in die Tasche verstaut. Beeilen. Er musste sich beeilen und dabei kein Geräusch verursachen.
 

Niemand sollte ihn hören.

Niemand sollte ihn bemerkten.

Niemand sollte wissen, dass er schon zu Hause war.

Niemand sollte ihn jetzt sehen.

Vor allem nicht sein Vater…
 

Sein eben gehörtes Lied klang aus und eine längere Pause entstand, ehe das Neue abgespielt werden würde.
 

„In Ordnung, ich werde mit meinem Sohn noch einmal darüber reden.“
 

Erschrocken zuckte Gaara zusammen. Erstarrte in seiner Bewegung. Er hörte die Stimme seines Vaters. Leise und ruhig klang diese. Dieser telefonierte gerade eben. Die perfekte Chance um schnell in sein Zimmer zu huschen. Doch seine Beine bewegten sich nicht. Sein Körper war wie taub. Gelähmt und unfähig sich zu bewegen.

Das Herz schlug hart hinter seiner Brust. Raste und wollte sich nicht wieder beruhigen. Die Knie zitterten und die Schultern bebten. Seine Hände schwitzten. Die Linke krallte sich an den Träger seiner Tasche. Der Stoff schnitt sich schon fast schmerzhaft in die Haut. Weiß traten die Fingerknöchel hervor.

Sein Atem wurde hektischer. Dabei hatte er eher das Gefühl, er würde gleich keine Luft mehr bekommen. Sofort schnellte die rechte Hand hoch zu seinem Hals. Klammerte sich dort fest. So fest, dass er sich fast selbst die Luft wegdrückte. Mit einer unvorstellbaren Macht hatte ihn die Angst in den Krallen und ließ nicht mehr locker.

Um ihn herum war alles still. Er hörte nichts weiter außer seinen Atem. Hörte nichts weiter als die Stimme, die aus der Küche kam. Sein Vater legte auf. Er hörte das Klicken des Telefons, wenn man dieses zurück auf die Gabel legte. Und plötzlich…
 

Das Neue Lied erklang, übertönte die Stimmen um ihn herum. Benebelte seine Gedanken. Benebelte seine Sinne. Er lockerte seine Hände und lief. So schnell er konnte. Doch weit kam er nicht. Eine starke Hand packte ihn am Oberarm. Drückte erbarmungslos zu. Zerquetschte seine Haut unter dem Stoff seiner Anziehsachen. Er riss seine Augen weit auf.
 

Gefangen… Er war wieder gefangen.
 

Wild zappelte er herum. Versuchte seinen Arm wegzuzerren. Versuchte sich zu befreien. Nicht wieder. Er wollte nicht wieder geschlagen werden. Er wollte nicht wieder diese Schmerzen spüren. Körperlich sowohl aber auch seelisch.
 

Im Gerangel rutschten seine Kopfhörer aus den Ohren. Sackten zu Boden und schleiften beiden jeden Schritt über den Teppich. Der Träger seiner Schultasche rutschte von der Schulter. Die Tasche selbst fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, öffnete sich dabei. Der Inhalt fiel heraus. Verteilte sich über den Boden. Doch dafür hatte Gaara gar keine Beachtung.
 

Mit seiner freien Hand versuchte er die seines Vaters wegzudrücken. Doch dieser krallte sich tief in die Haut. Krallte sich tiefer in Gaara. Zerrte diesen in Richtung Küche. Er japste leise nach Luft. Das Atmen fiel ihm immer schwerer. Aus der anfänglichen Angst entwickelte sich schon fast Panik. Sein Körper zitterte.
 

Die Küche… Er wollte nicht in die Küche. Nicht mit seinem Vater. In der Küche zeigte dieser niemals Erbarmen. In der Küche griff dieser oftmals zum Gürtel. Gaara wusste nie warum. Er hatte nur eine Vermutung: In der Küche waren Fliesen. Diese ließen sich leichter von Blut reinigen, als auf dem Teppich im Flur oder Wohnzimmer. Nicht die Küche… Bitte, nicht die Küche…
 

Erneut wollte er seinen Arm aus dem Griff ziehen. Wollte sich befreien. Er kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe.
 

„Lass los! Du tust mir weh, To-San…“
 

Keuchend kamen diese Worte über seine Lippen. Seine Unterlippe zitterte. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Brannten hinter den geschlossenen Lidern. Sein Vater sollte loslassen. Sein Vater sollte ihn gehen lassen. Ihn nicht so berühren.

Abrupt wurde er herumgewirbelt. Sein rotes, kurzes Haar wallte leicht nach oben und sank sanft wieder. Ein Klatschen erfüllte den Raum. Aufgrund des plötzlichen Schlages riss er erschrocken die Augen auf. Er taumelte nach hinten. Doch weiterhin fest in den Klauen seines Vaters. Die rechte Wange fühlte sich taub an, ehe der Schmerz in dieser explodierte.
 

Ein zweiter Schlag traf ihn auf der linken Seite. Sein Kopf wirbelte nach rechts, bevor dieser nach unten sackte. Der dritte Schlag folgte dem zweiten und sofort kam auch der vierte. Warum? Warum machte er dies? Er verstand nicht. Was war dieses Mal falsch?
 

„Warum, To-san?“
 

„Was fällt dir eigentlich ein?!“
 

Mit einem Ruck wurde er zu Boden geschleudert. Sein Kopf traf dabei das Tischbein. Dumpf fiel er auf die Fliesen. Sein Hinterkopf pochte unangenehm. Ein schmerzvolles Stöhnen kam über seine Lippen, ehe er seine Zähne krampfhaft zusammenbiss. Keuchend blieb er einen Moment liegen. Seine Wangen brannten wie Feuer. Er spürte noch die flache Hand seines Vaters auf der Haut. Als hätte diese sich darein gebrannt.
 

Schwankend stemmte er sich auf seinen Unterarmen nach oben. Den Blick zu Boden gerichtet blieb er auf diesem knien. Warum? Warum?! Dieses kleine Wort fraß sich immer tiefer in seine Gedanken. Es fraß sich immer tiefer in sein Inneres. In sein Herz. So sehr, dass es schmerzte. So sehr, dass es ihm fast die Tränen in die Augen trieb.
 

Ein Tritt riss ihn wieder zu Boden. Riss ihn wieder in die Realität zurück. Nach dem ersten folgte sogleich der nächste. Und mit jedem Tritt spürte er immer mehr die Wut auf sich einprasseln. Diesen Hass ihm gegenüber. Ein Tritt mitten in seinen Magen ließ ihn würgen. Doch versuchte er mit Mühe den Brechreiz herunterzuschlucken.
 

„Dein Direktor hat vorhin angerufen… Und was musste ich mir da anhören?! Du schwänzt den Sportunterricht?! Was fällt dir eigentlich ein, mich damit so zu blamieren?!“
 

Gaara erstarrte. Krallte seine Finger haltsuchend in die Fugen der Fliesen. So sehr, dass sie sich schon fast verkrampften. Dass sie schon schmerzten. Da hatte er seinen Grund. Den Anlass für die Wut. Die Tritte und Schläge bekam er nur, weil er Sport schwänzte. Weil er das Ansehen der Sabakunos damit in den Schmutz zog.
 

Hart biss er sich auf seine Unterlippe. Ein weiterer Tritt traf ihn. Weiterer Schmerz pulsierte durch seinen Körper. Die Gefühle brachen über ihn ein. Die Angst vor seinem Vater. Die Furcht vor den Schlägen. Vor der Unwissenheit. Was würde als Nächstes kommen? Er wollte es eigentlich nicht wissen. Schließlich ahnte er es schon, dass es nichts Erfreuliches werden würde.

Trauer überkam ihn. Darüber, dass sein Vater ihn anscheinend nicht sehr liebte. Ihn behandelte, als wäre er ein Gegenstand. Als wäre er etwas, das man achtlos wegwerfen konnte. Was es nicht wert war zu leben. Und zwischen diesen zwei Emotionen schlich sie diese eine dazwischen.
 

Wut… Unermessliche Wut auf seinen Vater.
 

Gaara beschmutzte mit seinem Schulschwänzen den Namen der Sabakunos? Was war dann mit seinem Vater? Der Mann, der angetrunken auf Arbeit ging? Der mit Alkohol in der Mittagspause seinen Körper erfrischte? Der besoffen heimkam und sein Kind misshandelte?
 

Leise knirschte er mit den Zähnen. Kniff die Augen fest zusammen. So sehr, dass er schon weiße Punkte in dem dunklen Schwarz sah. Er ballte die Hände zu Fäusten. Bohrte seine Fingernägel tief ins Fleisch, sodass rote Abdrücke zurückblieben.
 

Wessen Schuld war es, dass er dem Sportunterricht fernblieb? Dass er sich kaum noch mit Freunden traf, außer in der Schule? Dass er kaum raus ging und auf Skaterbahnen herumtobte? Kein Basketball oder Fußball mehr spielte? War er denn schuld, dass sein Körper übersät mit roten Linien und blauen Flecken war? War es denn seine Schuld, dass sein Leben nicht mehr das eines vierzehnjährigen Jungen war? Nein… Dafür war sein Vater ganz allein verantwortlich! Dieser allein!
 

Der nächste Tritt kam, doch Gaara fing diesen mit den Händen ab. Zitternd krallte er sich in das Fußgelenk. Versuchte damit seinen Vater davon abzuhalten, ihn erneut zu treffen. Wollte damit erreichen, dass dieser in seiner Rage kurz stoppte. Dass dieser vielleicht noch einsah, dass er gerade dabei war seinem Sohn unerträgliche Schmerzen zuzufügen. Körperlich, sowie seelisch.

Doch am meisten wollte er damit die Strafe hinauszögern. Das Unheil, was ihn immer wieder einholen würde. Egal, wie sehr er sich gegen seinen Vater auflehnen mochte. Egal, wie sehr er sich ihm widersetzte. Am Ende würde er es sein, der am Boden liegen blieb. Am Ende würde er es sein, der bluten und leiden würde. Am Ende würde er es sein, dessen Hoffnung wieder ein Stückchen mehr starb. Am Ende würde er es sein, der wieder zerbrochen war…
 

„Ich bin nicht schuld…“
 

Seine Zunge fühlte sich schwer an. Ein dünner Hauch kam über seine Lippen. Zitternd biss er sich auf diese und richtete seinen Blick auf. Starrte mit totem Glanz in die glasigen Tiefen seines Gegenübers. Sein Griff wurde fester. Seine Nägel krallten sich tief in die Haut. Die Finger zitterten. Sein Körper bebte. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen. Seine Umgebung verschwamm hinter einem dichten Schleier aus bunten Farben. Das Einzige, was er wahrnahm, waren die dunkeln Augen seines Vaters. Die Augen, die einst voller Liebe und Wärme gestrahlt hatten…
 

Wo war dieser Glanz? Wo war all diese Liebe hin? Anscheinend war dieses an dem Tag, wo seine Mutter von ihnen gegangen war, mit gestorben…
 

Alles rückte wie in weite Ferne. Die Geräusche der tickenden Küchenuhr. Sein rasender Herzschlag. Seine Erinnerungen. Seine Furcht. Ja, selbst sein eigenes, hektisches Atmen. Die Brust hob und sank sich schnell. Er hatte Angst, dass er vielleicht noch ersticken würde, wenn diese Worte weiter in seinem Hals stecken blieben.

Seine Wut schaukelte sich weiter nach oben. Je tiefer er in die Augen seines Vaters sah. Je intensiver er in dessen Gesicht blickte. Dieses geschockte Gesicht. Dieser Triumph in diesem Moment über den anderen. Sein eigener Blick voller Zorn.
 

Seine Angst verzog sich. Für diesen einen Moment lockerten sich ihre Krallen um seinen Hals. Trotzdem war da immer noch dieses Gefühl. Dieser Kloß im Hals, der ihm das Atmen erschwerte. Der ihn aufhalten wollte, weitere Wörter zu sagen. Doch der Kloß war nicht groß genug, um ihn aufzuhalten. Er bewegte seine Lippen. Wollte – nein, musste jetzt etwas sagen. Ohne auf die Folgen zu achten. Für ihn zählte nur das Jetzt. Für ihn war in diesem Zeitpunkt wichtig, dass er sich gegen diese Vorwürfe seines Vaters zur Wehr setzte.
 

Die Wut war stärker. Stärker als die Angst in diesem Moment. Und genauso stark wie seine Wut war, so groß würde die Konsequenz für sein Verhalten sein...
 

„Warum immer ich?! Warum To-san?! Du bist es doch, der mich schlägt! Du bist es doch, der mich dazu bringt Sport zu schwänzen! Es ist doch deine Schuld, dass ich mit niemand mehr etwas unternehmen kann! Du bist doch---“
 

„Was erlaubst du dir eigentlich?!“
 

Gaara erstarrte bei der lauten Stimme. Verschluckte sich an seinen Worten und hustete leise auf. Erschrocken ließ er den Knöchel los. Was danach geschah, war viel zu schnell. Kaum dass er losgelassen hatte, hörte er schon die Gürtelschnalle seines Vaters, wie dieser sie öffnete. Und kaum als er dieses metallische Geräusch vernommen hatte, schlug das Leder hart auf seine Schulter. Ein Knall erfüllte die Stille im Raum. Gefolgt von weiteren.

Instinktiv hob er schützend die Arme vor das Gesicht. Wimmerte leise, als sich ein brennender Schmerz durch seinen Arm zog. Das ekelhafte Geräusch schallte in seinen Ohren, wenn Leder auf nackte Haut traf. Auf die nackte Haut seiner blassen Hände.
 

„Gomen… Gomen… Gomen…“
 

Doch egal, wie oft er sich entschuldigte. Sein Vater hörte nicht auf. Er schlug weiter auf ihn ein. Als würde er diesen nicht hören. Als wollte er diesen nicht hören. Als wollte er diesen nicht wahrnehmen. Gaara kniff die Augen zusammen. Unterdrückte einen Schrei. Schluckte seine Tränen. Versuchte sich abzulenken. Doch der Schmerz war stärker. Stärker als die Wut von ihm.
 

Die Wut tauschte wieder ihren Platz mit der Angst. Gierig legte diese ihre Krallen um seinen Hals. Gierte danach zudrücken zu können. Ergötzte sich an seinem Leid. Der Raum war mit seinem Wimmern gefüllt. Die Augen fest zusammen gekniffen, sodass er nur Dunkelheit sah. Die Luft war stickig und der Geruch von Blut und Schweiß mischte sich unter. In Gedanken zählte er die Minuten mit, wie lange dieses Mal diese Strafe ging. Eine… zwei… drei…
 

„Ich habe dich nie so erzogen, dass du so ungehorsam bist! Ich bin so enttäuscht von dir!“
 

Laut schallte die Stimme seines Vaters in seinen Ohren. Vermischt mit dem schnellen Rauschen seines eigenen Blutes. Er wimmerte leise. Ein weiterer Schlag traf seine linke Hand, ehe ein leises Knacken den Raum erfüllte. Seine Arme fühlten sich taub an. Sein Körper erbebte weiter. Warm und feucht lief das Blut über die blasse Haut. Vereinzelte Tränen quellten hervor. Rollten sachte über seine brennenden Wangen, um beim nächsten Schlag vom Kinn abzuperlen.
 

„Wenn du auch nur irgendwem was erzählst, schick ich euch alle ins Heim! Das weißt du doch, oder?!“
 

Und er mit seinen leeren Gedanken zwischendrin. Weiter die Minuten zählend. Die Stimme seines Vaters rauschte an ihm vorbei. Er wusste doch, was dieser immer wieder sagen würde. Er wusste es doch. Aber bald konnte er es nicht mehr erhören. Hatte sein Vater Angst, dass er es vergessen würde? Dass er nicht daran dachte, dass sie alle ins Heim sollten? Wenn er nur irgendwem ein Sterbenswörtchen über die Übergriffe seines Vater sagen würde? Sie alle… Er wusste es. Er wusste es doch die ganze Zeit. Konnte es nicht vergessen, da man es ihm in seinen Leib geschlagen hatte. In die blasse Haut.
 

Doch er wollte nicht ins Heim. Wollte nicht am Ende allein dastehen. Mit nichts in den Händen. Er wollte nicht von Temari und Kankuro getrennt werden. Er wollte diese Familie nicht kaputt machen. Schließlich war sie das Einzige, was sie alle noch besaßen. Was sie alle noch verband. Eine Familie – ein Bündnis, auch wenn es kaputt war. Und nur deswegen erduldete er weiter die Tyrannei seines Vaters. Dessen Schläge. Dessen Wut. In Gedanken die Minuten seiner Qual zählend.
 

Und jede weitere Minute die er zählte, war eine weitere Minute, in der seine schützende Glaskugel um ihn herum immer mehr zerbrach. Jede weitere Minute zog weitere Risse durch sein Glas. So viel. So lange, bis er vielleicht irgendwann innerlich das Klirren wahrnahm, dass seinen letzten Schutz zerbrach. Dass er zerbrochen war. Sein eigener Wille…
 

~*~*~
 

Keuchend blieb Gaara liegen. Die Kälte der Fliesen drang durch seine Kleidung. Kühlte damit ein wenig seine brennende Haut. Die dunklen, dumpfen Schritte seines Vaters, als dieser die Küche verließ, hallten noch lange in seinem Kopf wider. Vermischt mit seinem schnell pochenden Herzen. Verschwommen mit dem Ticken der Küchenuhr. Sein linkes Handgelenk fühlte sich ungewohnt taub an. Er konnte es auch nicht wirklich bewegen.

Sein Körper zitterte, als ein unermesslicher Schmerz durch diesen pulsierte. Träge hob er seinen rechten Arm und stemmte sich schwerfällig auf die Knie. Erschöpft seufzend setzte er sich auf. Starrte mit leerem Ausdruck in den Augen auf die blutbefleckten Fliesen. Starrte auf seine blassen Hände, welche blutüberströmt waren. Unter dem schwarzen Blazer würde es auch nicht besser aussehen. Der Stoff klebte unangenehm an seiner geschundenen Haut. Rieb sich gegen diese und ließ ein fürchterliches Brennen dadurch entstehen.
 

Sein Kopf war wie leergefegt. Nur der Schmerz signalisierte ihm, dass er noch lebte. Seine zitternde Hand zeigte ihm, dass er es ‘überlebt‘ hatte. Doch so ‘unecht‘ und voller Pein sich sein Körper anfühlte, konnte er es kaum glauben, dass er noch lebte. Mit jedem Atemzug, den er machte, fühlte er sich weiter sterben. Mit jeder Muskelbewegung kam es ihm eher so vor, als würde er mitten im Sterben liegen.

Er keuchte leise auf, kniff die Augen dabei zusammen. Die Gedanken brachen alle über ihn ein. Wie eine Welle, die seinen geschundenen Geist weiter in die Knie zwingen wollte. Die ihn weiter brechen wollte. Die vielen Fragen. So viele Fragen, doch einfach keine Antwort. Keine Antwort. Nie eine erhalten. Nie eine bekommen.
 

Wie lange hatte sein Vater auf ihn eingeschlagen? Wie viele Narben wurden ihm dieses Mal in den Leib geschlagen? Wie blutverschmiert würden dieses Mal Arme, Beine, Rücken und Brust sein? Wie rot würde das klare Wasser dieses Mal nach dem Reinigen der Wunden im Waschbecken schimmern? Wie viel Verband würde er dieses Mal verbrauchen, um halbwegs die tiefen Verletzungen verarzten zu können? Wie viel? Wieso? Warum, To-san…
 

Lebte er, weil er atmete? Weil er lief? Doch oft fühlte er sich wie tot, wenn er mal Pause von allem machte. Doch fühlte sich so Leben an? Als wäre man tot? War dies ein Leben mit den tausend unbeantworteten Fragen? Fühlte sich so Liebe, Glück an? Zerfressen von Schmerz und ertrunken in sehnsüchtigen Gefühlen? Verzweifelt auf der Suche nach Liebe? Nach Akzeptanz? Nach Geborgenheit?
 

Bebend stellte er sich auf seine Beine. Taumelte zur Seite und lehnte sich kaputt an den Küchentisch. Den linken Arm zitternd umschlungen. Die Finger zu bewegen versuchend. Doch zwecklos. Gebrochen. Als kleiner Junge hatte er sich einmal dieselbe Hand gebrochen. Damals konnte er sie auch nicht bewegen. Dieses Gefühl war jetzt ähnlich. Doch heute war Freitag. Die Ärzte hatten schon geschlossen. Er könnte erst Montag versuchen zu einem zu gehen. Temari würde er sagen, dass er sich unwohl fühlte. Und dann würde Gaara am Montag irgendwie die Treppen herunterstolpern.

Würde das reichen, damit man sich die Hand ‘brach‘? Oder über seine Tasche fallen und dann gegen die Wand? Es war schwer zugefügten Verletzungen eine glaubwürdige Ausrede zu verleihen. Vor allem wenn es solche waren, die man nicht einfach von einem kleinen Sturz oder einem Stolpern erhalten konnte.
 

Seine Sicht klärte sich. Ein Zeichen dafür, dass er jetzt versuchen konnte einige Schritte zu gehen. Seine Knie zitterten. Seine Füße fühlten sich schwer an. Er trug sogar noch seine Schuhe. Bei der ganzen Angst und Hektik am Eingang hatte er gänzlich vergessen diese auszuziehen. Müde streifte er sich diese ab und ließ sie achtlos in der Küche liegen. Sein erster Weg würde ihn wieder ins Bad führen. Sich dort einschließen und Wunden reinigen. Verletzungen verarzten.
 

Wie jedes Mal…
 

Dumpf klangen seine Schritte auf dem Teppichboden im Flur. Hallten leise von den kahlen, bilderlosen Wänden wider. Seine Kopfhörer schleiften unbemerkt hinter ihm her. Er hörte sein Blut in den Ohren rauschen. Schweiß lief ihm über die Schläfe und die Wange herab, um am Kinn abzuperlen. Den Blick zu Boden gerichtet, taumelte er weiter den Weg zum Badezimmer an. In Gedanken weit woanders.

Hatte er noch Hausaufgaben zu erledigen? Nachdem er alles verarztet und den Fliesenboden in der Küche gereinigt hatte, würde er noch einmal in seine Schulbücher sehen. Um sicher zu gehen. Noch einmal eine schlechte Note wegen vergessener Hausaufgaben und die darauffolgende Strafe seines Vaters wollte er nicht erneut erleben…
 

Seine Schritte verstummten. Der Körper spannte sich an. Er stand nun vor dem Wohnzimmer. In diesem hörte er seinen Vater. Wimmern und Weinen. Immer wieder hörte er diesen dasselbe sagen. Tag aus. Tag ein. Immer, wenn er nach einer Prügelei am Wohnzimmer vorbei ging. Immer, wenn sein Vater sich zurück zog. Ins Wohnzimmer. In seine Höhle. Oft dachte Gaara, dass dort sein Vater die Wunden leckte. Wunden, die sich so tief in dessen Herz gefressen hatten.
 

„Oh, Karura… Gomen nasai… Gomen nasai… Für alles, was ich unseren Kindern antue… Ich will das doch nicht… Ich möchte doch damit aufhören. Aber es ist so schwer… Doch ich will es weiter versuchen… Oh, Karura…“
 

Zitternd legte Gaara seine Hand auf seine Brust. Krallte sich tief in seinen Blazer. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Wollten hervorquellen. Es zerriss ihn immer wieder diese Worte zu hören. Es zerriss ihn innerlich so sehr. Dabei müsste er diesen Mann hassen. Ihn dafür hassen, dass er nicht mehr Kind war. Nicht mehr Kind sein durfte. Dass er fast jeden Tag Qual erleiden musste. Dass er sich so tot fühlte.

Ja, er war wütend auf seinen Vater. Doch Wut war nicht gleich Hass. Wut verrauchte, Hass aber nicht. Hass verschwand erst, wenn man die andere Person lieben lernte. Er hatte seinen Vater lieb. Schließlich war er dessen Sohn. Aber er fühlte Mitleid. Mitleid für diesen Menschen, der alles mit dem Tod seiner Frau und ihrer Mutter verloren hatte. Die Liebe und den Sinn des Lebens. Der Mensch, der sich damit selbst verloren hatte…
 

Stumm seufzend schloss er seine bebenden Augenlider. Lehnte seine Stirn gegen die weiße Tapete an der Wand. Krallte seine rechte Hand tief in den Stoff des Blazers. Kniff die Augen fester zusammen und biss sich auf die Unterlippe.
 

Er hatte Mitleid mit seinem Vater. Derjenige, der außer seinen Kindern niemanden mehr hatte. Derjenige, welcher es nicht schaffte, seine Kinder so zu lieben wie früher. Der Schmerz, die Trauer und der Gram über den Tod von dessen großer Liebe waren größer als die Möglichkeit, das zu lieben, was noch übrig war.

Und er war wütend auf diesen Vater. Derjenige, der ihn schlug. Derjenige, der sein Leben kaputt machte. Derjenige, der seine Existenz mit Füßen trat. Derjenige, der es nicht schaffte vom Alkohol wegzukommen. Der sich immer weiter im Rausch treiben ließ und immer tiefer in diesem versank. Immer tiefer fiel.
 

Tränen quollen hervor. Er schluckte ein Schluchzen herunter. Schluckte einen verzweifelten Schrei herunter. Wie ein dicker Kloß saß dieser in seiner Kehle fest. Er verstand es nicht. Seinen Vater und sich ebenfalls nicht. Seine Gefühle waren im Zwiespalt. Er müsste diesen Mann hassen. Für allen Schmerz. Doch er fühlte Mitleid für ihn. Hatte ihn doch auch lieb. Schließlich war er sein Vater. Sein Vater, den er als einziges Elternteil noch besaß. Er musste ihn lieb haben. Wen außer seinen Kindern hatte sein Vater denn noch? Niemanden…
 

Zerfressen von Einsamkeit und ungeliebt sein… Das waren beide…
 

Stumm schrie er auf. Einen Schrei, den niemand hörte. Und während sein Herz so verzweifelt schrie, bekam er nur eine einzige Frage wie einen dünnen Hauch über seine Lippen…
 

„Warum, To-san?“

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© Songtext "Distress and Coma" by the GazettE



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Tsuki14
2011-07-06T19:00:13+00:00 06.07.2011 21:00
Als ich dieses Kapitel zu lesen begann, war ich noch entspannt, war die Ruhe selbst. Ich wusste, was ich lesen würde. Ich wusste, dass es mir weh tun würde, dass es mich an meine geliebten Freunde erinnern würde, ich wusste, dass ich keine Fiction lesen würde und doch spannte sich im Mitten des Kapitels alles in mir an, schrie. Schrie mich selbst an, dass ich den Wunsch meiner Freunde respektiere und schweige. Wut stieg ihn mir auf. Unbändige Wut, dass ich nichts tu, nichts tun kann ohne mein Wort zu brechen.

Ich weinte nicht. Dennoch berührte es mich.
Ich lächelte nicht mehr. Es nahm mir mein Lächeln.
Ich wusste es. Dennoch bin ich erschrocken und der Schmerz ist stärker da, als ich erwartet hatte.

All das hast du mit deinem Schreibstil bewirkt.
All das hast du in mir ausgelöst, mit der Art wie du beschreibst, mit der Art, wie du die Gefühle rüber bringst.

Ich ziehe meinen Hut vor dir und deiner Schreibkunst.
Ich ziehe meinen Hut davor, dass du den Mut besitzt, über so etwas zu schreiben, was eiskalte und grausame Realität ist.

Vielen Dank, dass du diese FF schreibst.
Damit gedenkst du den Menschen, die diesen Schmerz täglich erleiden und ertragen, still schweigend und tapfer. Aus Liebe...

Tsuki14
Von:  Schizo_Squalo
2011-05-08T14:05:21+00:00 08.05.2011 16:05
Uäää der arme Gaara.

So ein rabenvater, den sollte man mal das gleiche durchmachen lassen. Von wegen Entschuldige ich will das ja nicht.

Boa ich will schon wieder heulen, vor Wut und weils mir so leid um Gaara tut XC
Von: abgemeldet
2011-05-08T08:31:16+00:00 08.05.2011 10:31
Wow... mehr kann ich irgendwie nicht dazu sagen.
Wow, wie du die Dinge beschreiben kannst
Wow, wie sehr du mich mit den Kapis mitreisen kannst!
Ich hoffe du kannst nur so gut schreiben und dich in solch eine Lage versetzen und das dir selbst noch nichts von den Dingen passiert ist.
Zum Nachdenken hast du mich allerdings angeregt! Leider könnte diese Geschichte aus einer Zeitung stammen. Warum hört niemand darauf? Können solche Sachen wirklich so dermaßen übersehen und überhört werden?

Du hast ein gutes Thema gewählt, wenn man das so sagen kann.
Und du hast wirklich Talent dafür, Gefühle zu beschreiben. Ich konnte schon selbst die Verzweiflung der bis jetzt beschriebenen Personen spüren.
Q.Q, könnte heul! *schnief*

Ich bin wirklich gespannt wies weiter geht, und ob es doch für einige ein Happy End geben wird. Oder gar ein offenes Ende? Das würde hier wohl eher hinpassen, da es ja auch im Leben oft keine Happy Ends gibt. Man versucht sein Leben auf die Reihe zu kriegen, fällt manchmal und steht wieder auf um weiter zu machen.
Naja, dabei belass ich es mal :)

lg Fox

Von:  FreakyFrosch1000
2011-05-04T14:59:48+00:00 04.05.2011 16:59
OMG!! T.T
das war wirklich ein klasse kapitel..
doch es ist wirklich hart was Gaara erleiden muss "schnief"
das er wegen den "Schlägen" seines Vaters nicht in den Sportunterricht geht is furchtbar..
ich will mir eigentlich gar nicht vorstellen wie sein Körper aussieht...
Du kannst das wirklich alles sehr toll beschreiben..
freu mich auf das nächste Kapitel :)
Lg freakyfrosch
Von:  Knuddel-chin
2011-04-30T20:46:36+00:00 30.04.2011 22:46
Hi,

das Kapitel ist einfach nur ... gut geschrieben
auch ich finde, dass man sich sehr gut in Gaaras Gefühlswelt versetzen kann
wenn ich das hier so lese, auch die Kapitel davor, dann denk ich mir auch, vor allem bei Gaara hier, dass man eig keine Angst davor haben sollte nachhause zu kommen, keine Angst vor seinen Eltern haben sollte...

liebste Grüße
Knuddel-chin
Von:  Dixie96
2011-04-29T13:04:31+00:00 29.04.2011 15:04
Ich muss wirklich sagen, dass es einem das Herz zerreist, wenn man das so liest. Du hast Gaaras Gefühle so wahnsinnig gut beschrieben, dass man sich wirklich in ihn hineinversetzen kann. Es hat mir an manchen Stellen wirklich Gänsehaut verursacht.

Ich warte gespannt auf ein weiteres Kapitel.

Und ich kann nur sagen: Danke. Danke für diese außerordentlich geniale und berührende Fanfiction.
Von:  Mallibu
2011-04-29T12:45:49+00:00 29.04.2011 14:45
also da stimme ich zu du hast dich echt super gaaras 'gefühlszustand' beschreiben und man hat sich richtig in ihn hinein versetzten können
das pitel ist der Wahnsinn geworden!
aber es tut echt fast schon selbst weh wenn man liest was in manchen Familien so abgeht.
ich bin schon wild darauf das nächste zu lesen!

*knuff*
Von: abgemeldet
2011-04-29T11:49:30+00:00 29.04.2011 13:49
Wow... ich bin begeistert!
Man kann sich richtig in Gaara hineinversetzen, kann fühlen, was er fühlt und meint selbst geschlagen zu werden.
Noch jetzt hallen schmerzensschreie in meinem Kopf wieder, die in mir beim lesen aufgekommen sind.
Besonders die ersten Seiten dieses Kapitels haben es mir angetan. Wie du die Sache mit der Zeit beschreibst, einfach genial.
Auch später, wenn du beschreibst, wie er nach Hause geht, klasse.
Also, du siehst, ich bin sehr begeistert und angetan von diesem Kapitel!
Von:  Misawa
2011-04-28T22:55:55+00:00 29.04.2011 00:55
Ich habe das Kaitel ja schon gebetat und ich war schon hibbelig dir einen Kommentar zu schreiben.

Wie immer hast du fie Gefühle perfekt umschrieben. Es klingt wirklich schrecklich wahr und doch auch so erlösend. Gaara kann einem nur leid tun, doch niemand hört seine Schreie. Egal, ob er sie heraus brüllt oder nicht. Und niemand will helfen.
Du hast es wieder gut geschrieben.

Ich freu mich auf ein weiteres Kapitel.


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