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Through the years

Ruki x Kai
von

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~ 5. April 2002 ~

Ruki zog seine Jacke fester um sich. Er fror. Ein kalter Wind wehte und er war nicht wirklich dick angezogen, weil es am Nachmittag bereits sommerlich warm gewesen war und er nicht bedacht hatte, dass es ein langer Tag für ihn werden könnte. Eigentlich hatte er vor Stunden schon den Club verlassen wollen, in denen sie heute ein Konzert gespielt hatten, doch dann war ihm jemand über den Weg gelaufen.
 

Er hatte Kai vor ein paar Wochen durch gemeinsame Freunde kennen gelernt und ihn von Anfang an gemocht. Sie hatten sich gut verstanden und einige Gemeinsamkeiten entdeckt, aber fast unmittelbar danach hatte er ihn schon wieder vergessen. Er hatte viel zu tun mit Bandproben und seinem Job. Heute hatte er ihn zufällig wiedergesehen. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass ihre Bands auf dem gleichen Event spielen würden, doch kaum war er am frühen Abend in den Backstagebereich getreten und hatte das Gelächter einiger junger Männer gehört, war sein Blick auf Kai gefallen und dort hängen geblieben.
 

Ruki hätte fast seinen Text vergessen und das Konzert verpatzt, weil er ständig an Kai denken musste und irgendwann hatte dieser auch noch am Bühnenrand gestanden und ihm zugesehen. Er wusste selbst nicht, wieso er ihn plötzlich nicht mehr aus dem Kopf bekam, aber Ruki war es gewöhnt, dass er bekam, was er wollte und jetzt wollte er Kai. Nur deswegen hatte er das Opfer auf sich genommen und war bis zum Schluss geblieben, obwohl er längst zuhause sein könnte.
 

Er war sich nicht sicher, ob die Signale, die er Kai gesendet hatte, auch bei ihm angekommen waren. Kai hatte sich ziemlich bedeckt gehalten, ihn zwar oft angelächelt, aber Kai lächelte generell viel. Normal war es einfacher für Ruki, wenn er an irgendwelchen Männern interessiert war und meist war es auch er, der angesprochen wurde und nicht andersrum. Aber Kai war es wert, dass auch Ruki sich mal bemühte und so wartete er jetzt auf ihn.
 

Kai half der letzten Band beim Abbauen. Ruki hatte sich ebenfalls angeboten, aber sie brauchten ihn nicht wirklich und so stand er im Hinterhof des Clubs, rauchte eine Zigarette und schaute dem geschäftigen Treiben zu. Der Gitarrist der letzten Band war auch ein Bekannter von ihm und hatte ihm zugesagt, ihn nach Hause zu fahren, wenn sie fertig eingepackt hatten.
 

10 Minuten später saß er auf der Rückbank eines dunkelroten Kombis. Links von ihm saß der ziemlich angetrunkene Bassist der Band und hielt sich am Sitz vor sich fest, um besser mit dem anderen Gitarristen kommunizieren zu können, der auf dem Beifahrersitz saß. Zu Rukis großer Freude saß Kai auf seiner anderen Seite und unterhielt sich angeregt mit ihrem Fahrer. Natürlich hatte Ruki gewusst, dass Kai auch mit ihnen fahren würde. Nur deshalb war er jetzt hier.
 

Er selbst verhielt sich ziemlich ruhig, warf nur ab und zu ein paar Worte ein und beobachtete stattdessen die bunten Lichter der Nacht. Er wohnte erst seit 1 ½ Jahren in Tokyo und war noch immer fasziniert vom Großstadtleben. Seine Hände lagen zusammen gefaltet in seinem Schoß, doch es war an der Zeit, Taten sprechen zu lassen, wenn er gleich nicht alleine schlafen gehen wollte.
 

Seine Hand rutschte von seinem Oberschenkel langsam zur Seite, zwischen seins und Kais Bein und fast unmittelbar darauf, fuhren seine Finger über den rauen Stoff seiner Jeans. Kai drehte sich nur langsam zu ihm um. Er sagte jedoch nichts, sondern starrte Ruki nur stumm an. Dieser beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Seine Hand kroch behutsam auf Kais Oberschenkel, streichelte ihn sanft entlang. Nachdem Kai sich auch dies kommentarlos gefallen ließ, wanderten seine Finger noch ein Stück weiter und streiften fahrig seine Oberschenkelinnenseiten.
 

Während er Kais Schritt gefährlich nah kam, sah er dessen Besitzer so unschuldig wie möglich an und verzog auch keine Mine, als er sein Ziel erreicht hatte, sanft zudrückte und zufrieden feststellte, dass seine Berührungen Kai alles andere als kalt gelassen hatten. Innerlich triumphierend, zeigte er sich äußerlich dennoch reserviert. Er liebte dieses kleine Spielchen und die Tatsache, dass sie nicht alleine waren, von den anderen jedoch niemand etwas bemerkte. Ruki überlegte sogar, soweit zu gehen, seine Finger in Kais Jeans schlüpfen zu lassen, doch bevor er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, hielt der Wagen am Straßenrand und er erkannte fast schon bedauernd, dass sie vor seinem Haus standen. Er hätte sein kleines Spielchen nur zu gerne während der Fahrt fortgesetzt, ehe sie zur Sache kamen.
 

Widerwillig zog er seine Hand zurück und Kai öffnete die Tür, damit sie aussteigen konnten. Ruki bedankte sich artig beim Fahrer, wünschte allen eine gute Heimreise und wunderte sich ein wenig darüber, dass die Jungs es gar nicht erstaunlich fanden, dass er Kai praktisch mit in sein Haus schubste. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, nahm er seine Hand und rannte mit ihm die zwei Stockwerke zu seiner Wohnung hoch, wo er die Tür hinter ihnen zuknallte und Kai dagegen drückte.
 

Kurz hielt er inne, sah Kai nur mit funkelnden Augen stumm an und fuhr leicht mit seinem Zeigefinger auf seiner Brust herum, ehe er seine Hand in den Stoff seines Oberteils krallte und ihn wieder zu sich zog. Ihre Körper stießen gegeneinander, sie stolperten fast, doch dann Kai hatte seine Hände schon an Rukis Hüften und zog ihn an sich ran. Er strich ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste ihn so sanft, dass Ruki ihn fast wieder gegen die nächste Wand stoßen wollte, weil er sein Herzklopfen nicht ertragen konnte, doch dann wurde Kai stürmischer, fast brutal und Ruki seufzte wohlig, während sich schon Finger ihren Weg unter sein T-Shirt bahnten.
 

Rukis Wohnung war mit einem Zimmer nicht besonders groß, aber ziemlich chaotisch, doch wenn Kai das in der Dunkelheit überhaupt bemerkte, schien es ihn nicht zu stören. Ruki liebte es, wie er die Führung übernahm und ihn rückwärts zu seinem ungemachten Futon drängte, der auf dem Boden in einer Ecke lag. Er ließ sich auf die Knie sinken und zog Kai mit sich, wobei sich ihre Lippen nicht ein Mal voneinander lösten. Schließlich unterbrach er den Kuss, nur um sein Gesicht an Kais Hals zu vergraben, dort an der empfindlichen Haut zu saugen und immer wieder reinzubeißen. Kai gehörte jetzt ihm und das konnte ruhig jeder sehen.
 

~
 

Als Ruki am nächsten Morgen aufwachte, bekam er erst mal einen kleinen Schock, als er sah, in welchem Zustand sich seine Wohnung befand. Überall lagen Klamotten rum, dreckiges Geschirr stapelte sich in seiner kleinen Küche und auch sonst war sein Boden mit jedem möglichen und unmöglichen Kram bedeckt. Und neben seinem Futon lag das benutzte Kondom von letzter Nacht. Ruki bekam rote Wangen bei der Erinnerung und ließ sich wieder zurück in die Kissen fallen, schloss die Augen und ließ sich noch mal alles durch den Kopf gehen.
 

Kai… er hatte ihn wiedergesehen und die Nacht mit ihm verbracht. Er seufzte verträumt auf und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Kai war noch hier. Er konnte Wasser im Badezimmer rauschen hören und überlegte kurz, ob er ihm dorthin folgen sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn Kai wiederkam, wollte er mit ihm kuscheln und am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen. Es gab noch so viel, das Ruki von ihm wissen wollte, so viel, was er mit ihm machen wollte. Vielleicht würden sie später ausgehen, um irgendwo einen Happen zu essen. Vielleicht…
 

Die Badezimmertür öffnete sich und Ruki hörte leise Sohlen durch seine Wohnung tapsen. Er öffnete die Augen und richtete sich etwas auf, um sich erkenntlich zu geben. Kai sah zu ihm rüber und ihre Blicke kreuzten sich kurz, dann wandte er sich wieder ab und hob seine Hose vom Boden auf.
 

„Oh, hey, du bist ja wach. Gut geschlafen?“, fragte Kai, der bisher nur seine Shorts trug und augenscheinlich den Rest seiner Anziehsachen vom Boden zusammen sammelte.
 

„Ja, habe ich“, erwiderte Ruki mit vom Schlaf noch rauer Stimme und sah dabei zu, wie Kai sich anzog. „Musst du weg?“ Er konnte den enttäuschten Ton in seiner Stimme nicht unterdrücken, denn alles deutete darauf hin, dass er den Tag nicht mit Kai verbringen würde. Vielleicht machte Kai sich genauso aus dem Staub, wie Ruki es immer tat, wenn er neben jemand aufwachte, der ihn nicht mehr interessierte, nachdem er ihn für eine Nacht gehabt hatte.
 

„Ja, ich muss…arbeiten“, erklärte Kai nach einer kurzen Pause, in der Rukis Herz unsanft in seinen Bauch plumpste. Er wurde gerade sitzen gelassen. Es war ein ganz neues Gefühl für ihn und es tat weh.
 

„Ich hab gedacht, wir könnten… ach nein, vergiss es.“
 

Ruki biss sich auf die Lippe. Er würde jetzt nicht angekrochen kommen, wenn Kai etwas anderes und vielleicht auch besseres zu tun hatte und scheinbar keinen Wert drauf legte, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. So lief es eben, man vögelte sich eine Nacht lang das Gehirn weg und am nächsten Morgen ging jeder seines Weges. Er musste dumm gewesen sein, sich einzubilden, dass sich zwischen ihm und Kai etwas entwickeln würde, nur weil sie sich kannten und gut miteinander auskamen. Trotz allem war er für Kai nur ein bedeutungsloser One Night Stand gewesen, den man in Zukunft mied.
 

Kai, der Rukis enttäuschten Blick bemerkt hatte, kratzte sich verlegen am Kopf, zog dann sein Handy aus der Hosentasche und gab es ihm.

„Gib mir doch deine Handynummer. Ich ruf dich an, okay?“
 

Kai erzählte noch irgendetwas von Stress auf der Arbeit und viel mit der Band zu tun, nachdem Ruki ihm seine Nummer gegeben hatte, aber er hörte gar nicht mehr richtig hin. Es war egal, was für Ausreden Kai sich einfallen ließ, Ruki wusste genau, wann er abserviert wurde und verloren hatte, denn genau die gleichen Ausreden benutzte er auch immer, wenn er jemanden loswerden wollte und nicht im Traum daran dachte, sich irgendwann zu melden.

~ 27. Juni 2006 ~

„Ruki-kun, was ist das beste Geburtstagsgeschenk, das du jemals bekommen hast?“
 

„Huh?“ Ruki schreckte auf und blinzelte Uruha an, der neben ihm saß, und scheinbar auf eine Antwort wartete. Sie waren gerade dabei, ein weiteres Commentvideo für eine Musiksendung aufzunehmen und Ruki war ein wenig eingedöst. In den letzten Tagen hatte sie so viele dieser Videos aufgenommen, dass er schon gar nicht mehr zuhörte, weil es sowieso immer dasselbe war. Dazu kam erschwerend, dass er letzte Nacht nur 3 Stunden geschlafen hatte und jetzt kaum die Augen offen halten konnte.
 

„Ich hab gefragt, was dein bestes Geburtstagsgeschenk gewesen ist“, wiederholte Uruha lachend seine Frage. Ah ja. Der Gitarrist hatte ja eben angefangen von seinem Geburtstag zu erzählen, als Ruki abgeschaltet und stattdessen an sein weiches Bett und seine kuschlige Daunenbettdecke gedacht hatte.
 

„Mmh. Mein bestes Geburtstagsgeschenk? Da muss ich mal überlegen!“

Ruki ging seinen letzten Geburtstag durch, dann die Jahre davor. Ihm kam alles Mögliche in den Sinn; Schmuck, Klamotten, Instrumente, die Reise nach Hawaii, die das Label dieses Jahr großzügigerweise hatte springen lassen, aber nichts davon fand er wirklich erwähnenswert, weil es sich bei allem um materielle Dinge handelte, die ersetzbar waren und Geschichten á la „Der Teddy zu meinem 3. Geburtstag“ wollte er nun wirklich nicht auskramen.
 

„Ich weiß es, ich weiß es! Ach komm Ruki, daran musst du dich doch erinnern können!“ Kai knuffte ihm freundschaftlich in die Seite und lächelte ihn breit an. Hatten sie irgendwann mal besonders ausgefallenen Geburtstagssex gehabt oder worauf wollte Kai hinaus? Nein, so etwas Privates würde Kai niemals in einem Promovideo ansprechen. Er zuckte mit den Schultern und gab sich geschlagen.
 

„Was denn? Ich erinnere mich nicht“, gab er zu und wartete darauf, dass Kai Licht ins Dunkel brachte
 

„Ich kann nicht glauben, dass du das vergessen hast!“, entrüstete sich der Drummer und Ruki hörte die anderen drei schon leise und unterdrückt lachen. Gut, dann war er eben ein vergesslicher Depp. War ihm auch egal. Geburtstage wurden sowieso überbewertet und als Rockstar war man ohnehin alterslos.
 

„Na du hast mich bekommen!“, strahlte Kai vergnügt und piekste Ruki mit dem Zeigefinger in den Oberarm. „Ihr habt mich an deinem Geburtstag aufgenommen!“
 

Rukis Augen weiteten sich kurz und augenblicklich schoss ihm das Blut in die Wangen. Hoffentlich trug er genug Make-up, damit das nicht sichtbar war! Er wollte wirklich nicht, dass jemand mitbekam, wie er bei so einem Kommentar rot wurde, aber die Erinnerung an jenen Geburtstag war plötzlich wieder präsent und er konnte selbst nicht glauben, dass er nicht von selbst darauf gekommen war. Er konnte sich noch genauso gut an seinen 21. Geburtstag erinnern, wie an seinen 24. vor ein paar Monaten.
 

„Ah!“, brummelte er und versuchte sich lässig und gleichgültig zu geben, „wirklich ein super Geschenk! Na dann, vielen Dank, Kai!“
 

Der Rest der Band brach jetzt vollends in Lachen aus und um nicht ganz dumm da zu stehen, zwang sich Ruki ebenfalls zu einem Lächeln. Zum Glück fingen sich die vier recht schnell und Kai machte weiter damit, die nächsten Veröffentlichungen und Konzerttermine der Band runter zu rattern. Wie er sich das alles merken konnte, war ein Rätsel für Ruki. Aber das war Kai sowieso.
 

~
 

„Alles klar mit dir?“
 

Ruki stand am Fenster des Raucherraumes, der neben dem Studio lag, in dem sie gerade ein Interview und den Videokommentar aufgenommen hatten, und starrte runter auf die Stadt. Er drehte sich nicht um, als Kai hinter ihn trat, schloss jedoch die Augen und atmete tief durch.
 

„Jepp, alles klar mit mir“, erwiderte er und wunderte sich selbst ein wenig darüber wie monoton und kalt er klang. Er wusste selbst nicht, wieso er plötzlich so schlechte Laune hatte
 

„Hör mal, wenn ich eben was Falsches gesagt habe, tut es mir leid.“
 

„Nein, schon okay, Kai“, sagte Ruki aufgesetzt freundlich und drehte sich doch um, um Kai mit einem strafenden Blick zu fixieren. „Mach dich nur weiter lustig über mich und meine Gefühle.“
 

Kai runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit einem Mal sah er nicht mehr so freundlich wie gewohnt aus. Ruki war das egal. So wie es momentan lief, hatte er sowieso nicht viel zu verlieren.
 

„Ich mache mich nicht über dich und deine Gefühle lustig“, verteidigte sich Kai, aber Ruki entging nicht, dass seine Stimme seltsam belegt klang. Kai fühlte sich eingeschüchtert.
 

„Ach nein? Genau so fühle ich mich aber. Denk doch nur mal an die letzten drei Jahre. Du springst ständig mit mir ins Bett, ohne dir Gedanken drüber zu machen, obwohl du genau weißt, dass ich in dich verliebt bin!“
 

Früher hätte Ruki eine solche Liebeserklärung niemals über die Lippen gebracht, doch mittlerweile war er aufgrund seiner „Beziehung“ zu Kai so verbittert, dass es ihm egal war, ob er sich selbst bloß stellte und möglichen verbalen Angriffen auslieferte.
 

„Ruki“, fing Kai seufzend an und fuhr sich durch die Haare. „Es läuft doch gut so wie es ist, oder nicht? Wieso willst du unbedingt was Festes haben? Es ist ja noch nicht mal so, dass ich außer dir jemand anderes hätte.“
 

„Wieso kannst du dann nicht richtig mit mir zusammen sein?“

Er hasste sich dafür, dass er verzweifelt klang, aber was sollte er Kai schon vormachen? Sie hatten diese Diskussion in regelmäßigen Abständen, Kai wusste genau, was in ihm vorging und dennoch änderte sich nie etwas.
 

„Du weißt genau, dass ich dich auch mag, aber ich möchte nicht mehr als das, was wir jetzt haben. Ich bin damit zufrieden. Mit der Band läuft es gut und mit uns auch, wenn in deinen Kopf endlich mal reingeht, dass man auch ohne Beziehung zusammen glücklich sein kann.“
 

„Wann geht es endlich in deinen Kopf rein, dass ich aber unglücklich bin?“, schoss er zurück. Kai tat ihm so weh. Kai war immer gut gelaunt, lachte, nahm sich nichts zu Herzen, kam mit ihrem stressigen Terminplan klar und schien sich nicht daran zu stören, dass er Ruki verletzte. Ruki hasste ihn für seine Unbekümmertheit und wie locker er alles nahm.
 

Und Ruki hasste sich selbst dafür, dass er am Abend wieder stundenlang in Kais Armen lag, sich einfach nur halten und streicheln ließ, Kais Nähe genoss, während in ihm drin alles wütete und seine Vernunft gegen sein Herz kämpfte. Er hasste sich dafür, dass er Kai so sehr liebte, dass er diese beschissene Nicht-Beziehung in Kauf nahm, anstatt ihn endlich in den Wind zu schicken.
 

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A/N: angeblich soll es wirklich so ein Video geben, wo sich Kai als Rukis Geburtstagsgeschenk bezeichnet :)
 

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~ 31. Januar 2003 ~

Ruki fühlte sich wie ein kleiner Junge. Er spielte mit dem Saum seines Pullis und wollte am liebsten zwischen die Polster des Sofas kriechen, auf dem er gerade saß. Er kam sich selbst pathetisch vor. Morgen würde er 21 werden und war damit nun wirklich kein Kind mehr, das ängstlich und unsicher unangenehme Begegnungen scheute. Er wischte seine feuchten Handinnenflächen an seiner Jeans ab und stand entschlossen auf. Er würde sich nicht einschüchtern lassen, nur weil er in wenigen Minuten den Mann wiedersehen würde, der vor knapp einem Jahr der Grund für seinen allerersten Liebeskummer gewesen war. Darüber war er längst hinweg! Wieso sonst hatte er zugestimmt, dass er bei ihnen vorspielen durfte?
 

Noch bevor Kai überhaupt seinen Namen gesagt hatte, hatte Ruki gewusst, wer ihn anrief. Schon bei der Begrüßung erkannte er seine Stimme und fühlte sich in jene Nacht letzten Frühjahrs zurückversetzt, die sie zusammen verbracht hatten. Ruki war damals schrecklich verliebt gewesen und hatte wochenlang darauf gewartet, dass Kai sich meldete, obwohl er genau wusste, dass er es nicht tun würde.
 

Zunächst war er überrascht über den Anruf gewesen, doch es wurde schnell klar, was Kai von ihm wollte. Er hatte davon gehört, dass Gazette von ihrem Drummer verlassen worden waren und weil seine eigene Band sich auch vor wenigen Wochen aufgelöst hatte, war er auf der Suche nach einer neuen. Er verlor kein Wort darüber, was zwischen ihnen passiert war und obwohl Ruki ihm genau dies an den Kopf knallen und Kai zum Teufel schicken wollte, tat er es nicht, sondern machte einen Termin zum Vorspielen mit ihm aus.
 

Wollte er Kai in der Band haben? Er war sich nicht sicher. Er hatte Kai von Anfang an gemocht. Er war freundlich, höflich, hilfsbereit… Ruki hatte nie irgendjemand etwas Schlechtes über ihn sagen hören. Er war überzeugt davon, dass die anderen gut mit ihm auskommen würden und auch als Schlagzeuger zweifelte er nicht an ihm. Aber konnte Ruki vergessen, dass Kai ihm weh getan hatte, und dazu umschalten, ihn als Bandkollegen und Freund zu betrachten?
 

Das Vorspielen lief fast komplett an Ruki vorbei. Zwar war er die ganze Zeit über anwesend und sollte sich als ehemaliger Drummer einen Überblick über Kais Fähigkeiten am Schlagzeug verschaffen, doch mit seinen Gedanken war er ganz woanders. Seit Kai den Raum betreten und die Band begrüßt hatte, ließ Ruki ihn nicht aus den Augen, wobei sich das, was er sah, mit den Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht vermischte.
 

Kai konnte nicht in ihrer Band spielen! Ruki würde durchdrehen, wenn er ihn jeden Tag sehen musste, aber nicht anfassen durfte. Er war innerlich so aufgewühlt, dass er sich ziemlich zusammen reißen musste, um nicht aus dem Proberaum zu rennen. Wie hatte er nur glauben können, er wäre über Kai hinweg? Nichts war er. Er hätte niemals zustimmen sollen, als Kai ihn angerufen hatte.
 

„Das war ja gar nicht schlecht. Wir melden uns dann bei dir, okay?“ Uruha klopfte Kai, der vom Drumset aufgestanden war, freundschaftlich auf die Schulter und nickte ihm zu. Auch der Rest der Band verabschiedete sich aufrichtig freundlich von Kai – ein Zeichen, dass sie sein Spiel gemocht hatten und sich ihn gut in der Band vorstellen konnten. Andererseits war das nicht verwunderlich, denn sie waren fast verzweifelt auf der Suche nach einem passenden Drummer. Würde Ruki ihn ablehnen, würden die anderen wissen wollen, warum und den Grund konnte er ihnen nicht nennen.
 

Aber ganz tief in sich drin wollte er Kai gar keine Absage geben. In ihm brannte ein kleiner Funken Hoffnung, dass noch nicht alles verloren war. Wenn er mit Kai in einer Band war, würden sie sich auf kurz oder lang besser kennen lernen, sich näher kommen. Vielleicht würde Kai seine Gefühle erwidern. Vielleicht hatte es damals doch einen plausiblen Grund gegeben, wieso er sich nicht bei ihm gemeldet hatte – sonst würde er doch sicher auch nicht bei Ruki anrufen, weil er in seine Band einsteigen wollte. Oder?
 

Die Entscheidung war sowieso gefallen, kaum dass Kai ihren Proberaum verlassen hatte. Reita, Aoi und Uruha waren alle der Ansicht, dass sie es mit ihm probieren sollten und was hätte Ruki, der Kai letztendlich auch angeschleppt hatte, schon dagegen einzuwenden gehabt?
 

Also wurde Kai für den nächsten Tag wieder herbestellt. Alle waren bereits anwesend, als er zu ihnen stieß. Es war Rukis Geburtstag und darauf hatten sie angestoßen, als sie noch alleine waren und den Proberaum aufräumten, damit Kai es sich angesichts des Chaos nicht doch wieder anders überlegte. Die drei anderen Jungs hatten sogar zusammen gelegt und Ruki einen Gutschein für einen angesagten Klamottenladen in Harajuku geschenkt. Zwischenzeitlich hatte er seine Nervosität unter Kontrolle gehabt, doch als Kai durch die Tür trat, bekam er wieder ganz weiche Knie. Ob es ein Zeichen war, dass Kai ausgerechnet an seinem Geburtstag in die Band aufgenommen wurde?
 

„Wir wollten dir eigentlich nur sagen, dass du dabei bist!“, erklärte Uruha nach einer kurzen Begrüßung strahlend und gab Kai eine freundschaftliche Umarmung. Zu Rukis Entsetzen taten es ihm Aoi und Reita gleich und so war auch er schließlich an der Reihe. Er schloss die Augen und versuchte die Bilder zu ignorieren, die durch seinen Kopf schossen, als sich ihre Körper bei der Umarmung berührten. Worauf hatte er sich nur eingelassen? Er hätte den anderen erzählen sollen, was es mit Kai auf sich hatte, aber jetzt war es zu spät. Er konnte das Thema kaum vor Kai zur Diskussion bringen und Kai morgen wieder aus der Band werfen, ging auch nicht.
 

„Ruki hat heute übrigens Geburtstag“, erklärte Reita und Uruha nickte heftig.

„Stimmt. Wir haben also doppelt Grund zu feiern. Deswegen fangen wir erst morgen mit den Proben an. Heute hast du noch Schonfrist und vielleicht willst du ja gar nicht mehr mit uns spielen, nachdem du uns richtig kennen gelernt hast!“, lachte der Gitarrist und warf Kai eine Dose Bier aus dem Sixpack zu, das er extra besorgt hatte.

„Ich bin hart im Nehmen. So schlimm werdet ihr schon nicht sein!“ erwiderte Kai amüsiert und öffnete das Bier, das durch den unsanften Wurf erst mal überschäumte. „Und dir alles Gute, Ruki!“
 

Ruki reagierte gar nicht auf die Glückwünsche. Er starrte Kai an und wachte erst aus seiner Trance auf, als Aoi ihm eine Dose Bier gegen die Brust presste. Er nahm sie entgegen, öffnete sie und trank gleich die Hälfte aus. Lieber ließ er seine Sinne durch den Alkohol vernebeln, als von Kai.
 

Kai verstand sich prächtig mit dem Rest der Band. Ruki war fast ein wenig eifersüchtig darüber, dass er sich so schnell und problemlos in ihre kleine Truppe einlebte. Er selbst gehörte eher zu der Art Mensch, die nur langsam auftaute. Mit Kai war es schon nach einer Stunde so, als wenn sie sich ewig kennen würden und Ruki gewöhnte sich langsam an seine Anwesenheit. Sie verbrachten mehrere Stunden miteinander, weihten Kai in sämtliche Marotten und Geheimnisse der Bandmitglieder ein und erzählten lustige und kuriose Geschichten von ihrer letzten Tour. Auch Ruki konnte wieder unbefangen lachen.
 

Kritisch wurde es erst, als sich der Tag dem Ende neigte und sich nach und nach alle verabschiedeten. Uruha und Aoi waren bereits gegangen und Reita machte sich ebenfalls zum Aufbruch bereit. Ruki wusste, dass er sich besser auch schnell aus dem Staub machen sollte, aber seine Füße bewegten sich kein Stück und ehe er sich versah, standen er und Kai sich alleine gegenüber. Er wusste genau, was jetzt kommen würde und war sich nicht sicher, ob er es hören wollte. Irgendwas in ihm hegte noch die Hoffnung, dass Kai es nicht sagen und ihn einfach in den Arm nehmen und küssen würde, doch nichts dergleichen passierte.
 

„Du hast mich nicht angerufen“, platzte es schließlich aus ihm heraus. Er sah Kai anklagend an und versuchte nicht mehr, seine Enttäuschung zu verbieten. Kai schaute ihn schuldbewusst an, hob wie zur Verteidigung beide Hände, ließ sie jedoch sofort wieder sinken.
 

„Sorry, aber… ich hab nicht erwartet, dass du… also ich meine, so was sagt man doch, nachdem man… aber man meint es eigentlich nicht so. Tut mir leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe, aber ich hab gedacht, es wäre klar, dass es nur eine einmalige Sache war“, erklärte Kai ruhig und sah Ruki dabei entschuldigend an. Ruki konnte gar nicht wütend auf ihn sein. Er war einfach nur verletzt und enttäuscht, dass Kai wirklich nicht mehr in ihm gesehen hatte.
 

Er trat auf ihn zu und suchte seinen Blick. Kais braune Augen strahlten so viel Wärme aus, dass es ihn innerlich fast umbrachte, weil er wusste, dass diese Augen ihn dennoch nicht so ansahen, wie er es sich wünschte.
 

„Ich hab heute Geburtstag“, sagte er leise, fast trotzig. „Nur noch ein letztes Mal, okay?“ Er war sich selbst nicht sicher, wieso er diesen Wunsch äußerte. Es würde ihm weder dabei helfen, über Kai hinweg zu kommen, noch ihre Beziehung innerhalb der Band stärken, aber er wollte ihn so sehr, dass ihm alle möglichen Konsequenzen egal waren.
 

„Ruki, ich… vielleicht solltet ihr euch doch nach einem anderen Drummer umschauen. Vielleicht bin ich nicht der richtige“, wich Kai aus und in Ruki schrie alles.
 

„Nein! Ich will nicht mit dir schlafen. Ich will einfach nur die Nacht mit dir verbringen und danach sind wir einfach nur Freunde, okay?“
 

Er sah Kai so bittend, so verzweifelt an, dass er seinen Widerstand förmlich bröckeln sah. Kai seufzte, fuhr sich einmal über die Augen und schüttelte ungläubig den Kopf, nickte dann jedoch. Ruki verdrängte das Wissen, dass beide gerade total naiv und verantwortungslos handelten erfolgreich und streckte seine Hand aus.
 

~
 

Ruki wusste, dass Sex ihn nicht dahin brachte, wo er hin wollte. Er hatte mit Kai geschlafen und Kai war gegangen. Er hatte sich innerlich leer und ausgenutzt gefühlt, weil er so viel mehr von Kai wollte als nur mit ihm zu schlafen. Er bildete sich ein, dass er besser mit ihm abschließen konnte, wenn er jetzt noch einmal Zuwendung bekam.
 

Anfangs hatten sie sich geküsst. Jetzt lagen sie einfach nur aneinander gekuschelt und komplett bekleidet auf Rukis Futon, ohne zu reden. Ruki hatte seinen Kopf gegen Kais Brust gelehnt und lauschte dem regelmäßigen Herzschlag. Die Finger seiner rechten Hand waren mit Kais Linker verschränkt, sein Daumen streichelte langsam über Kais Handrücken. Er genoss die Nähe und die Wärme, wollte am liebsten für immer so mit ihm hier liegen bleiben und die Welt vergessen. Er schloss lächelnd die Augen, als Kai ihm einen Kuss auf den Haaransatz hauchte und sanft über seinen Rücken streichelte.
 

Irgendwann schlief Ruki ein. Als er aufwachte, dämmerte es bereits. Kai lag ruhig neben ihm und Ruki wurde es so schwer um’s Herz, dass er hier und jetzt hätte weinen können. Er schluckte seine Tränen runter und kuschelte sich zurück an Kais warmen Körper, versuchte krampfhaft wach zu bleiben, um die letzten Stunden mit ihm genießen zu können. Er wünschte sich, der Tag würde nie anbrechen, doch keine Stunde später fielen die ersten Sonnenstrahlen in seine Wohnung.
 

Kai wurde unruhig, wachte schließlich auf und gähnte unterdrückt.

„Hey, du bist schon wach?“, flüsterte er und strich Ruki ein paar wirre Strähnen aus der Stirn. Bei dieser liebevollen Geste zog sich alles in ihm zusammen. Am liebsten wollte er sich an Kai krallen und ihn bitten, nie wieder zu gehen. Stattdessen nickte er nur.

„Ja, ich konnte nicht mehr schlafen.“ Und ich wollte dir lieber beim Schlafen zuschauen, fügte er allerdings in Gedanken hinzu. Er setzte sich auf undräusperte sich. „Tja dann, du weißt ja selbst, dass du gehen kannst.“
 

Kai seufzte, ließ sich wieder zurück auf sein Kissen sinken, drehte sich dann auf die Seite und stütze sich mit dem Ellenbogen auf, um Ruki anzuschauen.

„Vielleicht solltet ihr doch jemand anderes nehmen. Es gibt so viele Drummer.“

Ruki schüttelte trotzig den Kopf. „Nein. Wir sind doch erwachsen. Und es ist heute Nacht ja auch nichts passiert.“ Er zwang sich zu einem Lächeln und glaubte seine kleine Lüge fast selbst.

~ 21. Dezember 2005 ~

Eigentlich hatte Ruki es sich ganz spaßig vorgestellt, mit den anderen Bands ihres Labels gemeinsam auf Tour zu gehen. Der Spaß war ihm allerdings schnell vergangen und mittlerweile fand er es eher nervig, dass ständig jemand aufgedreht um ihn herum sprang und er alle fünf Minuten gefragt wurde, wie es ihm denn ginge und ob er sich schon auf seinen Auftritt freue.
 

Was ihn jedoch besonders störte, war die Tatsache, dass Kai total in dieser Tour aufging. Kai hing ständig mit den anderen Bands rum. Oft mit den Drummern, aber man sah ihn auch dauern mit anderen Musikern oder eben Crewmitgliedern quatschen und Späße machen. Kai war nie alleine anzutreffen, selbst wenn Ruki ihn mal beiseite nahm, weil er Zeit mit ihm verbringen wollte, dauerte es keine zwei Minuten, bis wieder jemand an Kai dran hing und Ruki stehen gelassen wurde. Klar, zu den ‚Fremden‘ musste man ja auch nett sein, während Ruki sowieso auf ihn wartete. War ja nichts Neues.
 

Er fühlte sich vernachlässigt und irgendwie auch ungeliebt, was an und für sich schon ironisch war, weil Kai ja sowieso nicht in ihn verliebt war. Zumindest wollte er nicht mit ihm zusammen sein und für Ruki hieß das eindeutig, dass Kai nicht das Gleiche für ihn empfand, wie er selbst. Er wusste, dass es Selbstmord war, sich trotzdem immer wieder auf ihn einzulassen, zu hoffen und wieder enttäuscht zu werden.
 

Kai war oft so, wie Ruki sich seinen idealen Partner vorstellte: lieb, zuvorkommend, verständnisvoll, er kümmerte sich um ihn, wenn er krank war. Kai erinnerte ihn an seine Termine und spielte seinen Taxifahrer, wenn Ruki irgendwohin wollte. Kai hörte ihm immer zu. Kai küsste ihn und Kai hatte so viele Nächte mit Ruki verbracht, wie nie jemand zuvor. Manchmal kam es Ruki vor, als führte er die perfekte Beziehung.
 

Aber Kai wollte nicht mit ihm zusammen sein. Kai hatte ihm noch nie gesagt, dass er ihn liebte oder zumindest verliebt war. So nah sie sich auch waren, auf eine gewisse Art und Weise hielt Kai dennoch Abstand und machte damit klar, dass Rukis Vorstellung einer Beziehung nur Wunschdenken war. Manchmal nannte er das, was zwischen ihnen war, scherzhaft „Nicht-Beziehung“ , aber eigentlich war ihm längst nicht mehr zu Lachen zumute.
 

„Was regst du dich denn jetzt so auf?“, fragte Kai genervt, als Ruki ihn zur Rede stellte. Es war kurz vor ihrem Auftritt, weswegen er Kai endlich erwischt hatte. Wenn die Konzerte erst mal anfingen, lief alles sehr geregelt ab, niemand lief mehr durcheinander, die Bands bereiteten sich jeweils in ihrer zugewiesenen Garderobe auf ihr Konzert vor. Ruki hatte die Gelegenheit genutzt und Kai in einen leer stehenden Raum neben ihrer Garderobe gezogen, damit nicht jeder ihre Diskussion mitbekam.
 

Allein dass Kai so gereizt reagierte, steigerte seine eigene Wut nur noch mehr und irgendwo in ihm drin tat es auch weh, dass Kai es nicht vermisste, Zeit mit ihm zu verbringen, aber das schob er beiseite.
 

„Es stört mich einfach, dass du mich die letzten zwei Wochen praktisch komplett ignoriert hast. Ich bin dir ja scheinbar scheißegal“, erwiderte er verstimmt und fixierte Kai mit düsterem Blick an.
 

Kai verdrehte nur die Augen und schüttelte den Kopf. „Du hast echt ein Aufmerksamkeitsproblem, Ruki, wenn du denkst, dass ich dich ignoriere. Aber das ist ja nichts Neues. Immer im Mittelpunkt stehen wollen, nicht?“
 

„Das hat damit überhaupt nichts zu tun!“, fauchte Ruki zurück und ballte seine Fäuste. Kai war ungerecht zu ihm und das regte ihn noch mehr auf. Trotzdem versuchte er, einen klaren Kopf zu behalten, und Kai ruhig zu antworten. „Es geht nicht darum, dass ich im Mittelpunkt stehen will, sondern dass wir auf dieser Tour überhaupt keine Zeit miteinander verbracht haben, weil du es vorziehst, mit den anderen Bands rumzuhängen.“
 

„Mein Gott, Ruki, lass diese lächerliche Eifersuchtsszene“, sagte Kai ungeduldig, „es ist ja nicht so, dass ich mit irgendwem in die Kiste steige. Und selbst wenn, wir sind ja schließlich nicht zusammen.“
 

Das hatte gesessen. Kai schien sich sofort bewusst zu werden, dass er einen Fehler begangen hatte, denn seine Augen weiteten sich erschrocken und er wurde blass.
 

„Arschloch!“, zischte Ruki verletzt, noch ehe Kai etwas sagen konnte, und marschierte auf die Tür zu. Er schüttelte die Hand ab, die sich auf seine Schulter legte, und verließ den Raum, rannte blindlings durch die Gänge und versuchte die Tränen runterzukämpfen, die in seinen Augen aufstiegen.
 

Stunden später lag er in seinem Hotelzimmer im Bett und hatte sein Gesicht im Kissen vergraben. Das Konzert hatte er wütend hinter sich gebracht und anschließend gleich die Konzerthalle verlassen, ohne auf das Finale mit allen Bands zu warten. Er wusste, dass die anderen deswegen sauer auf ihn waren, aber das war ihm herzlich egal. Kai hatte mehrmals versucht mit ihm zu reden, doch diesmal hatte Ruki ihn ignoriert. Es tat einfach zu weh, wie Kai ihn emotional rumschubste. Manchmal verstand er ihn wirklich nicht. Kai konnte der liebste Mensch auf der Welt sein, doch wenn es um ihre „Nicht-Beziehung“ ging, konnte er genauso gut das größte Arschloch sein.
 

Seine Wut war mittlerweile verpufft, er war einfach nur traurig und höchstens auf sich selbst sauer, dass er in Selbstmitleid badete, obwohl er es besser wusste. Im Grunde genommen war es doch klar gewesen, dass Kai so dachte. Es tat nur verdammt weh, dies ins Gesicht gesagt zu bekommen.
 

Er regte sich nicht, als er das leise Klicken der Tür hörte, als diese per Keykarte geöffnet wurde. Er konnte sich schon denken, dass es Kai war, allerdings sah er es nicht, da er mit dem Rücken zur Tür lag. Niemand sonst würde ihn jetzt noch stören. Kai blieb kurz an der Tür stehen, ging dann langsam zu ihm rüber und Ruki spürte, wie sich die Matratze bewegte, weil er sich zu ihm setze. Dann war schon eine Hand an seiner Schulter und streichelte darüber.
 

„Es tut mir leid, Ruki“, sagte Kai leise, beugte sich zu ihm runter und hauchte einen sanften Kuss auf sein Schulterblatt, was Ruki eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Seine weichen Lippen wanderten weiter, eine Hand schob das Tanktop, das er zum Schlafen trug, etwas beiseite und streichelte seinen Nacken, während er Rukis Kiefer küsste und die Stelle hinter seinem Ohr.
 

„Es tut mir leid, Ruki“, wiederholte Kai. Ruki konnte jetzt seinen warmen Atem spüren, weil er ihm so nah war, dass er ihm direkt ins Ohr flüsterte. „Du bist mir nicht egal. Du bedeutest mir viel mehr als die anderen.“
 

Kai rutschte hinter ihn und kuschelte sich an ihn. Er legte einen Arm um Rukis Hüfte und streichelte über seinen Bauch, während er weiter kleine Küsse auf Rukis Schulter, Nacken und Hals verteilte, ihn manchmal mit der Nase anstupste. So schön diese Berührungen auch waren, so weh taten sie Ruki. Er wollte nichts lieber, als sich umzudrehen und Kai in die Arme zu schließen, aber er tat es nicht. Er wollte ihm nicht verzeihen und dann so tun, als wäre nichts passiert.
 

„Ich hab dich lieb, Ruki, das weißt du doch, mmh?“
 

Ruki wusste gar nichts. Sein Herz hämmerte wie bekloppt aufgrund dieser Worte, obwohl er sich mehr erwartet hatte. Obwohl er gehofft hatte, dass Kai ihm vielleicht doch endlich sagen würde, dass er auch in ihn verliebt war. Ruki verlangte doch sonst gar nichts von ihm. Er würde nicht von heute auf morgen umkrempeln, was zwischen ihnen war und Kai vor den Traualtar ziehen. Er wollte einfach nur Kai. Für immer.
 

~
 

Am 25. Dezember lag Ruki in seiner perfekt aufgeräumten und sauberen Wohnung auf seinem roten Designersofa, das im krassen Kontrast zur restlichen, weißen Einrichtung stand, und starrte ausdruckslos auf seinen ausgeschalteten Plasmafernseher. Seine Haare waren vielleicht etwas glanzlos, aber der hellblonde Ton war perfekt, nicht gelblich oder gar scheckig wie früher, als er sich die Haare noch selbst färbte. Er trug teure, abgenutzt aussehende Designerjeans aus Los Angeles, ein schwarzes Hemd von Prada und hatte sich dieses Jahr selbst sündhaft teure Lederstiefel aus Italien geschenkt. Selbst seine Fingernägel waren perfekt manikürt. Aber perfekt sein war leider nicht gleichbedeutend mit geliebt werden. Es machte gar nichts einfacher.
 

Weihnachten war ein Festtag für Liebende. Er hatte also keinen Grund Weihnachten zu feiern.

Naiv wie er war, hatte er Kai gefragt, was seine Pläne für Weihnachten waren. Er hatte sich vorgestellt, dass sie zusammen feiern konnten, aber Kai hatte irgendwas von Familie erzählt und mehr brauchte Ruki gar nicht zu wissen. Über Neujahr würde er selbst zu seinen Eltern fahren. Er wurde von der Familie erwartet und freute sich auch darauf, weil er sie nur noch selten zu Gesicht bekam. Weihnachten wurde bei ihnen nicht gefeiert und so hockte er nun einsam und alleine in seiner Wohnung.
 

Im Fernsehen liefen nur kitschige, Amerikanische Weihnachtsfilme, die sowieso alle gleich und vor allem glücklich endeten. Am Ende bekam jeder das, was er wollte und alle waren zufrieden. Wie unrealistisch das war, sah man ja an ihm selbst.
 

Er hasste Weihnachten! Er hasste sich selbst dafür, dass er so verbittert war und Weihnachten nur hasste, weil Kai die Festtage nicht mit ihm verbringen wollte. Es gab so viele Kerle, die ihn mit Kusshand nehmen und am liebsten anketten würden und was tat er? Rannte Kai seit Jahren hinterher, war aber immer noch nicht viel mehr als ein besseres Betthäschen.
 

Es klingelte. Ruki wollte gar nicht erst aufstehen. Er erwartete keinen Besuch und wollte auch gar niemanden sehen. Er wollte sich lieber in Selbstmitleid suhlen und darauf warten, dass er an Einsamkeit verging. Die Klingel wollte jedoch nicht verstimmen und dann hörte er eine gedämpfte Stimme, die wie Kais klang.
 

„Ruki? Bist du da? Dann mach bitte auf!“
 

Er setzte sich langsam auf und überlegte für einen Moment so zu tun, als wäre er nicht da. Die Neugier und der Wunsch, Kai zu sehen, siegten jedoch über seinen Stolz und so lief er zum Eingangsbereich rüber und öffnete die Tür.
 

„Hey, du bist ja doch da!“, strahlte Kai. „Frohe Weihnachten!“

„Ja, ich hab dich erst gar nicht gehört. Hab geschlafen“, log Ruki und runzelte dann verwundert die Stirn, als Kai seinen linken Arm zum Türrahmen hob. Als er hochschaute sah er etwas Grünes zwischen Kais Fingern und runzelte die Stirn.
 

„Ich weiß, das ist ne ganz billige Masche, aber…komm schon!“, lachte Kai vergnügt und schaute ebenfalls auf den Mistelzweig, der nun genau über ihren Köpfen hing. Ruki sah Kai an und fiel ihm regelrecht in die Arme. Er schmiegte sich an seine Brust und klammerte sich ganz fest an ihn. Er hatte nie, nie, NIE erwartet, Kai vor dem neuen Jahr nochmal zu sehen und jetzt stand er hier mit einem Mistelzweig, den Ruki unter normalen Umständen total bescheuert gefunden hätte, und wollte ihn küssen, vielleicht sogar den Rest des Tages mit ihm verbringen. Das war Ruki fast schon egal, denn für ihn war schon die Tatsache, dass Kai überhaupt gekommen war, unglaublich toll.
 

„Hey, krieg ich jetzt keinen Kuss? Das ist gegen die Regeln!“, sagte Kai leise und stupste Ruki an, der sich daraufhin kurz von ihm löste. Er schlang seine Arme um Kais Hals und küsste ihn. Langsam und innig. Er zog ihn in seine Wohnung, ohne den Kuss zu unterbrechen und kuschelte sich überglücklich an ihn, als sie auf seinem Sofa saßen und einen dieser kitschigen Weihnachtsfilme anschauten, die Ruki so hasste. Mit Kai und der rot-weißen Zuckerstange, die dieser ihm plötzlich vor die Nase hielt, war der Schund fast erträglich.
 

Als sie später in Rukis großem, weichem Bett lagen, ihre Körper noch verschwitzt und heiß und ineinander verschlungen, war er wieder voller Zuversicht, dass das neue Jahr vielleicht doch noch eine Überraschung für ihn gut hatte und ihm das erfüllte, was er sich schon lange wünschte.
 

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Die Miyavi Tour ist so toll <3 Muss unbedingt mal wieder Müff/Kai schreiben^^

~ 28. Dezember 2007 ~

Ruki lief schweren Herzens die Treppen zu Kais Wohnung hoch. Am liebsten wollte er wieder umdrehen und nach Hause gehen, alles beim Alten belassen, doch wenn er jetzt wieder einen Rückzieher machte, würde er auf kurz oder lang an seinen Gefühlen kaputt gehen. Nicht, dass er sich besonders besser fühlen würde, wenn er dieses Gespräch hinter sich gebracht hatte, aber wenigstens konnte er dann neu anfangen.
 

Über Weihnachten hatte er sich viele Gedanken gemacht, hatte sich die letzten Jahre durch den Kopf gehen lassen und obwohl es so viele schöne Momente und Erinnerungen gab, hatte er beschlossen, dass es so nicht weiter gehen konnte.

Er wollte endlich etwas Beständigkeit in seinem Leben, er wollte jemanden, der ihn glücklich machte und bedingungslos liebte. Er wollte all das, was Kai ihm nicht geben konnte. Um nach vorne schauen zu können, wollte er einen klaren Schlussstrich ziehen. Er hatte all die Jahre gehofft, dass Kai irgendwann doch zu ihm stehen würde, doch auch jetzt war er immer noch nicht dazu bereit und in Ruki kam die Einsicht, dass er dies nie sein würde.
 

Ruki erschöpfte seine „Beziehung“ zu Kai. Manchmal war alles perfekt, er fühlte sich glücklich. An anderen Tagen wiederum war es das genaue Gegenteil, wenn Kai ihm unbewusst mehr als deutlich klar machte, dass sie ihr Leben nicht miteinander teilten. Vor ein paar Monaten war er übermütig geworden, als Kai von seinen Plänen erzählt hatte, endlich von zuhause auszuziehen. Ruki hatte ihn gefragt, ob er nicht zu ihm ziehen wollte, wo sie doch ohnehin schon viel Zeit miteinander verbrachten. Für ihn wäre es ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, denn für ihn stand es außer Frage, dass er sein Leben mit Kai verbringen wollte. Kai hatte sich sein Angebot nicht mal durch den Kopf gehen lassen, sondern sofort abgelehnt.
 

Ruki sah die Seifenblase, in der er schwebte, langsam platzen. Eine Zeitlang hatte er sich leicht einreden können, dass Kai irgendwann das gleiche für ihn fühlen würde, doch langsam realisierte er, dass das wohl nie passieren würde. Er brachte es kaum über’s Herz, Kai seinen Entschluss mitzuteilen, denn in ihm schrie alles danach, dass er bei ihm bleiben wollte, aber schließlich hatte er die Worte ausgesprochen und gab Kai die Zeit, darauf zu reagieren.
 

Sie saßen an Kais Küchentisch, hatten beide eine Tasse dampfenden Tee vor sich stehen. Ruki hatte gar keinen gewollt, da er sowieso gleich wieder gehen wollte, aber Kai hatte ihm trotzdem eine Tasse eingeschenkt, die er nun nicht anrührte.
 

„Okay“, sagte Kai schließlich. „Ich verstehe deine Entscheidung und akzeptiere das.“
 

Ruki stand auf und verließ leise und ohne weitere Worte die Wohnung. Mit genau dieser Reaktion hatte er gerechnet, wenngleich er sich insgeheim doch gewünscht hatte, Kai würde ihn bitten, seine Entscheidung noch mal zu überdenken, weil er ihn nicht verlieren wollte. Kai lag eben nicht so viel an ihm, wie Ruki an Kai lag. Er hatte das richtige getan. Ein neues Jahr stand bevor und sein Leben würde sich ändern. Irgendwann würde es nicht mehr so weh tun, dass Kai ihn so einfach gehen ließ.
 

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An dieser Stelle vielen Dank für die Kommis vom letzten Mal. Ich bin die Woche über in Berlin gewesen und hatte keine Zeit alle zu beantworten.

Sorry für das kurze Kapitel ;) Aber mehr war hier einfach nicht zu sagen.

~ 2. September 2003 ~

Ruki saß auf seinem Bett, ließ die Beine baumeln und musterte nachdenklich die kleine schwarze Reisetasche, die auf dem anderen Bett ihm gegenüber lag. Seit ein paar Tagen waren sie nun auf ihrer ersten richtigen Tour durch ganz Japan unterwegs. Kurz nach Kais Einstieg in die Band hatten sie einen Plattenvertrag unterschrieben und so langsam kamen die Steine ins Rollen. Sie hatten bereits zwei nicht schlecht laufende Singles veröffentlicht und nächsten Monat stand endlich ihr erstes Minialbum in den Läden. Um ordentlich Promo dafür zu machen, tingelten sie gerade durch ganz Japan, um auch in jedem noch so kleinen Ort zu spielen. Ruki fand es richtig toll ständig unterwegs zu sein und so viel Neues zu sehen, jeden oder jeden zweiten Abend Konzerte zu spielen und zu sehen, wie die Clubs immer voller wurden. Er hatte das Gefühl, dass in seinem Leben endlich etwas richtig lief.
 

Ihr Budget war selbstverständlich noch nicht besonders hoch und so verbrachten sie die Nächte und Off-Days meist in eher billigeren Absteigen, wo sie sich oft zu dritt oder viert ein Zimmer teilen mussten. Ruki hatte kein Problem damit, er fand es eigentlich lustig, die anderen immer um sich rumzuhaben und ihre kleinen Eigenarten zu entdecken. Nicht zuletzt waren sie alle gute Freunde und alberten viel miteinander rum.
 

Heute jedoch hatten sie Doppelzimmer bekommen. Ruki war es eigentlich egal, wie wem er sich ein Zimmer teilte, aber er war doch ein wenig verwundert gewesen, als ihm klar wurde, dass er mit Kai die nächsten zwei Nächte verbringen würde. Und soweit er wusste, hatte Kai sogar die Zimmerverteilung übernommen.
 

Kai und er waren gute Freunde geworden. Ruki war wirklich froh, dass sie sich für ihn als neuen Schlagzeuger entschieden hatten, denn er brachte viel in die Band mit ein. Und auch wenn er seine Gefühle ziemlich gut unter Kontrolle hatte, war Ruki immer noch unglaublich verliebt in Kai, nein, wahrscheinlich war er sogar noch verliebter, jetzt wo er ihn besser kannte. Seit der Nacht an seinem Geburtstag war nichts mehr zwischen ihnen passiert, nicht mal ein Gespräch in diese Richtung hatte es gegeben. Dennoch kam es ihm manchmal so vor, als würde Kais Körpersprache etwas ganz anderes erzählen, wenn er sich unbeobachtet fühlte und ihm tiefe Blicke zuwarf oder sich einen Tick zu lange in Rukis direkter Nähe aufhielt, als es sich für Freunde gehörte. Sicher war er sich allerdings nicht. Kai war immer noch praktisch unlesbar für ihn.
 

Und heute… heute drehten sich seine Gedanken ausschließlich um die Frage, was Kai sich dabei gedacht hatte, ausgerechnet ihnen beiden ein Doppelzimmer zu geben. Kai wusste genau, dass Ruki ihn nach wie vor mochte, denn Ruki machte sich nicht unbedingt die Mühe dies zu verstecken. Für den Fall, dass Kai doch noch einfiel, dass er ihn auch mochte, musste er ihm dieses Türchen ja offen halten. Nur leider handelte Kai nie und Ruki… Ruki hielt sich zurück.
 

Er hatte sich immer zurück gehalten, aber gerade wollte er es einfach nicht mehr und vielleicht wollte Kai das auch nicht mehr. Vielleicht bildete er sich die Zeichen, die Kai sandte, doch nicht nur ein. Er stand auf und lief die wenigen Schritte zum Badezimmer, in dem Kai sich gerade befand, um zu duschen. Er drückte die Klinke probeweise runter und stellte fest, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Nun, das konnte vielerlei bedeuten: Kai traute ihm soweit, dass er nicht annahm, dass Ruki plötzlich ins Badezimmer reinplatzte, wenn er nackt unter der Dusche stand. Kai hatte schlichtweg vergessen, abzuschließen. Oder aber Kai wollte, dass Ruki jederzeit zu ihm kommen konnte.
 

Zwei der Möglichkeiten strich Ruki aus seinem Kopf, als er das Badezimmer betrat und leise die Tür hinter sich schloss. Abgesehen vom Wasserrauschen konnte er nichts hören, dabei hätte er alles darauf verwettet, dass Kai unter der Dusche sang, wo er doch tagsüber ständig irgendeine Melodie summte. Er zögerte kurz, schob dann jedoch entschlossen die Milchglastür zur Dusche auf und machte sich bei Kais Anblick gar nicht mehr die Mühe, die Tür noch zu schließen. Voll bekleidet wie er war, mit Jeans und Hemd, trat er auf einen Kai zu, der nicht wirklich erschrocken oder überrascht aussah und sich auch nicht wehrte, als Ruki die Arme um ihn legte und ihn küsste.
 

Das Wasser war angenehm warm, aber Ruki merkte davon nicht viel, denn er war viel zu sehr konzentriert auf Kais Lippen und die Hände, die ihn nicht wegstießen, sondern sich an seine Hüften legten und ihn näher an ihn ranzogen. Die Küsse und das Wissen darum, dass Kai nackt vor ihm stand, machten ihn schier verrückt, ließen die Hitze in seinem Körper aufsteigen. Seine Hände fuhren über die feuchte Haut, von Kais Oberarmen über seine Schultern und seine Brust bis runter zum Bauch.
 

Er registrierte, dass Kai versuchte, sein Hemd aufzuknöpfen und es irgendwann auch geschafft hatte, das Kleidungsstück von seinen Schultern zog und auf den Boden klatschen ließ. Er presste ihre nackten Oberkörper gegeneinander und begann damit, kleine Küsse an Kais Hals und Kiefer zu verteilen, während seine Hände weiter auf Erkundigungstour gingen.
 

„Wir sollten das nicht tun!“, murmelte Kai irgendwann mit heiserer Stimme, brachte Ruki damit jedoch nur zum Schmunzeln, denn Kai versuchte absolut nichts, um zu beenden, was sie gerade taten.

„Find ich nicht!“, erwiderte er entschlossen und knabberte an Kais Ohrläppchen, ließ beide Hände in seinen Schritt fahren und streichelte seine bereits ausgeprägte Erektion. Kai öffnete seufzend den Mund und Ruki nutzte die Gelegenheit, um in seine Unterlippe zu beißen und ihn wieder in einen Kuss zu verwickeln.
 

Dann ergriff Kai die Initiative, vertauschte ihre Positionen und drückte Ruki gegen die Wand. Flinke Finger öffneten seine Jeans und versuchten sie von seinen Beinen zu ziehen, doch das gute Stück war mittlerweile pitschnass und klebte an seinen Beinen. Kai ging in die Hocke und riss regelrecht daran, schaffte es schließlich, die Hose wenigstens bis in Rukis Kniekehlen zu ziehen. Seine nassen Shorts, die sowieso nichts mehr versteckten, folgten.
 

Ruki war so erregt, er fühlte sich, als wäre er kurz vor dem Platzen, als Kai direkt vor ihm kniete und ihn von unten herauf aus diesen großen, braunen Augen fast unschuldig ansah, während seine Erektion nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war und er mit beiden Händen über seine empfindlichen Oberschenkelinnenseiten streichelte.
 

„Du machst mich ganz verrückt, Ruki“, flüsterte er und Ruki konnte nur die Augen schließen und seinen Kopf zurücksinken lassen, als Kai ihn an seinen empfindlichsten Stellen küsste und verwöhnte. Seine Hände pressten sich gegen die feuchten Fließen, während warmes Wasser weiter auf sie herunter prasselte und jegliche Laute erstickte.
 

~
 

Für Ruki kam das Ende der Tour viel zu schnell. Kai und er hatten einige Nächte miteinander verbracht, wenn sich die Gelegenheit ergab, und er hatte Angst, dass damit nun Schluss sein würde. Über Gefühle hatten sie nie gesprochen und Ruki kam es so vor, als wäre Kai auch gar nicht der Typ Mensch, der viel Worte über seine Gefühle verlor. Er selbst fühlte sich so wahnsinnig verliebt, dass er Kai mitnehmen und nie wieder gehen lassen wollte.
 

Am Tag ihrer Abreise trafen sie sich morgens im Park ihres Hotels in Kyoto und gingen ein paar Schritte. Die Tage wurden langsam kälter und die Bäume verloren ihr Laub. Ruki mochte den Winter und die kristallklaren Nächte, wenn es klirrend kalt war und man die Sterne an Himmel sehen konnte. Im Hinblick auf Beziehungen war Ruki meistens alleine gewesen und genau das hatte er immer gebraucht. Er war nie der Pärchentyp gewesen, der ständig mit seiner besseren Hälfte zusammen hing. Jetzt fand er den Gedanken verlockend, kalte Winterabende mit seinem Liebsten zu verbringen und es war fast ironisch, dass dieser das nicht wollte.
 

„Ich bin in dich verliebt. Es kann also gar nicht falsch sein“, erwiderte Ruki mit brüchiger Stimme, als Kai ihm sagte, dass sie nicht das Richtige taten und lieber damit aufhören sollten, bevor es ihre Freundschaft oder gar die Band negativ beeinflusste. Es verwunderte ihn nicht, dass Kai jetzt einen Rückzieher machen wollte, aber natürlich enttäuschte und verletzte es ihn trotzdem.
 

Kai sah ihn bei seinen Worten schuldbewusst an, ehe er den Blick abwandte. Ruki bereute es dennoch nicht, ihm gesagt zu haben, was er für ihn empfand. Früher war so etwas nie über seine Lippen gekommen, doch bei Kai fühlte es sich völlig natürlich an, ihm seine Gefühle zu gestehen, obwohl er wusste, dass sie nicht erwidert wurden.
 

„Sorry, Ruki, aber glaub mir, es ist besser so. Es war schön mit dir, aber jetzt ist einfach der Zeitpunkt gekommen, um damit endgültig aufzuhören.“

Kai nahm ihn in den Arm, als Ruki ihn nur traurig ansah. Er hielt ihn ganz fest und streichelte über seinen Kopf und seinen Rücken.
 

Am Abend kamen sie alle in Tokyo an, wurden nacheinander zuhause abgeliefert. Ruki ließ seine Tasche an der Wohnungstür stehen und legte sich direkt etwas hin. Die lange Busfahrt war anstrengend gewesen und er hatte nicht schlafen können. Es dauerte nicht lange, bis er eindöste und erst einige Stunden später wieder wach wurde, als es längst stockdunkel war. Das Klingeln seiner Tür hatte ihn aufgeweckt und obwohl er sich wunderte, wer so spät noch etwas von ihm wollte, stand er auf und schlurfte zur Tür.
 

Kai sagte zunächst gar nichts. Er sah Ruki eine ganze Weile stumm an, trat schließlich einen Schritt auf ihn zu und zog ihn in seine Arme. Kurz verweilte er in dieser Position, nahm Ruki dann hoch und trug ihn rüber zu seinem Futon, wo er ihn vorsichtig runterließ, hinlegte und schließlich küsste.
 

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Vielen Dank für eure Kommis <3

Ich hab zur Zeit etwas Stress, da ich bis zum 22. meine Examensarbeit in der Uni abliefern muss und da grad praktisch Tag und Nacht dran sitze, was mir nicht viel Zeit für anderes lässt. Nette Kommis freuen mich da besonders :)

Ein Kapitel gibt es noch, dann ist leider wieder Schluss :)

~ 29. Februar 2008 ~

An dem Tag, der eigentlich gar nicht da sein sollte, wachte Ruki nicht alleine auf. Er hatte noch nicht mal die Augen geöffnet, als er spürte, dass jemand bei ihm war. Er konnte die gleichmäßigen, nur zu bekannten Atemzüge direkt neben sich hören und als er langsam den Schlaf aus seinen Augen blinzelte, nahm er den vertrauten Anblick von Kai unmittelbar neben sich wahr. Er hatte keine Ahnung, wieso Kai bei ihm war, er selbst war am Vorabend alleine schlafen gegangen und war auch nicht aufgewacht, als sich Kai scheinbar in seine Wohnung geschlichen hatte.
 

Er musterte seine schlafenden Züge und musste dem Drang widerstehen, über Kais blasse Wange zu streicheln. Es wäre gelogen, wenn er behaupten würde, dass er es in den letzten zwei Monaten nicht vermisst hatte, neben ihm aufzuwachen, aber er hatte einen Schlussstrich gezogen und da blieb er auch konsequent. Da konnte Kai so oft bei ihm aufkreuzen, wie er wollte. Für Ruki stand fest, dass er nur über ihn hinwegkam, wenn er Abstand hielt.
 

Zugegeben, Abstand halten fiel ihm nicht leicht. Auch jetzt wollte er sich am liebsten an Kai kuscheln und noch eine Runde weiterschlafen. Stattdessen seufzte er, angelte nach seiner Brille auf dem Nachtschränkchen und stand auf. Er zog sich eine schwarze Strickjacke über, die ihm fast bis zu den Knien reichte und ihm regelmäßig den Spott seiner Bandkollegen einbrachte, die sie zu mädchenhaft fanden, und verließ langsam sein Schlafzimmer, um in der Küche Kaffee aufzusetzen und darüber nachzudenken, wie sehr ihn die ganze Sache mit Kai immer noch verletzte. Und Kai tauchte hier einfach auf und legte sich zu ihm. Eigentlich sollte er ihn dafür rausschmeißen, aber das brachte er natürlich nicht über’s Herz.
 

An seinem kleinen Küchentisch sitzend starrte er aus dem Fenster in den grauen Himmel, während er eine Zigarette rauchte und sich wünschte, dass im Leben nicht immer alles so kompliziert sein musste. Aber das war wohl der Preis, den er dafür zahlte, dass es beruflich so gut lief. Ihr 7. Bandgeburtstag stand kurz bevor, demnächst nahmen sie ein Album auf und konnten sich über mangelnde Aufmerksamkeit wirklich nicht beschweren. Ruki hatte alles, was er zum Leben brauchte. Außer dem Menschen eben. Wie lange es wohl dauerte, bis man über jemanden hinweg war? Monate? Jahre vielleicht sogar? Ging das überhaupt, wenn man sich fast jeden Tag sah?
 

War er vielleicht wieder zu egoistisch? Hätte er mehr auf Kais Wünsche Rücksicht nehmen sollen? War es wirklich so wichtig, offiziell zusammen zu sein? Nein, eigentlich war es das nicht, aber er wusste, dass er immer mehr in ihre Beziehung gesteckt hatte als Kai und das hatte ihm einfach nicht mehr gereicht. Er wollte jemand, der immer und bedingungslos für ihn da war. Ihre Beziehung war zwar über das Körperliche hinaus gegangen, aber es war Ruki nie genug gewesen.
 

Vielleicht war er egoistisch, aber es ging hier nicht darum auszusuchen, welchen Film man anschaute, oder wohin man in den Urlaub flog. Es ging um sein Leben und um den Menschen, mit dem er dieses Leben verbringen wollte. War es wirklich zu viel verlangt, auf die Frage, ob man mit jemandem zusammen war, mit einem „Ja“ antworten zu können? Nachdem man fast die gesamten letzten 5 Jahre miteinander verbracht hatte?
 

Er trank seine Kaffee schwarz und ungesüßt, betrachtete für einen Moment sein verwackeltes Spiegelbild in der Flüssigkeit, ehe er die Tasse ansetzte und vorsichtig an dem heißen Getränk nippte. Kaffee und Zigaretten – sein Frühstück sah oft so aus, weil er es nie hinbekam, mehr einzukaufen, als Kaffeepulver und Zigaretten. Er wusste selbst nicht wieso.
 

Eine gute halbe Stunde später saß er immer noch dort und tippte lustlos auf seinem Laptop herum, anstatt an den Grafiken für den Merchandise der kommenden Sommertour zu arbeiten. Er hatte Hunger, aber keine Lust sich anzuziehen und einkaufen oder gar Essen zu gehen, solange Kai in seinem Bett lag und schlief. Er wollte da sein, wenn Kai aufwachte und nicht in eine leere Wohnung zurückkommen müssen. Er war einsam, seit er und Kai sich nicht mehr sahen, denn anstatt auszugehen und sich mit Freunden zu treffen, um auf andere Gedanken zu kommen, saß er meist zuhause rum.
 

Ein von der Tür kommendes, genuscheltes „Morgen“ riss ihn schließlich aus seinen Gedanken. Er schaute auf und sah Kai, der zögerlich die Küche betrat und sich ihm gegenüber setzte. Schwungvoll klappte er seinen Laptop zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Kai sollte bloß nicht denken, dass er sich darüber freute, dass er bei ihm war.
 

„Es ist noch Kaffee da. Du weißt ja, wo alles ist“, sagte er so neutral wie möglich und steckte sich eine weitere Zigarette an, um seine Nerven etwas zu beruhigen.
 

„Wie bist du hier reingekommen?“, fragte er, als Kai keine Anstalten machte, sich am Kaffee zu bedienen, sondern Ruki stattdessen zwischen dunklen Ponyfransen aus seinen großen Augen anschaute. Kai wollte also irgendwas von ihm, sonst würde er ihn nicht so ansehen und angesichts der Tatsache, dass er neben ihm aufgewacht war, konnte er sich auch vorstellen, was er von ihm wollte. Dennoch fragte er sich, wie Kai seine Wohnung aufbekommen hatte, wo er ihm doch schon vor Wochen seinen Zweitschlüssel zurückgegeben hatte.
 

„Ich hab noch einen Schlüssel. Weil ich doch immer alles verliere, hab ich von deinem Wohnungsschlüssel eine Kopie machen lassen“, erklärte er vorsichtig und sah ihn entschuldigend an.
 

„Das gibt dir aber nicht das Recht dazu, hier mitten in der Nacht aufzutauchen und dich einfach zu mir zu legen. Wir sind schließlich nicht zusammen“, erwiderte Ruki und gratulierte sich innerlich selbst zu seiner Wortwahl. Kai war sichtlich getroffen und verzog für eine Sekunde das Gesicht, ehe er sich wieder fasste.
 

„Ich weiß. Deswegen bin ich auch hier.“
 

Ruki zog eine Augenbraue hoch, konnte aber nicht verhindern, dass sein Herz einen Hüpfer machte. Blödes Ding. Kai verdiente es doch, dass er ihm die kalte Schulter zeigte. Aber wahrscheinlich machte er sich gerade ohnehin wieder falsche Hoffnungen und Kai würde so weiter machen wollen, wie zuvor.
 

„Du hast gewonnen!“, stieß Kai überraschend heftig hervor und knallte seine Hände auf den Tisch, so dass dieser etwas wackelte und Ruki ihn nur verwundert ansah.

„Du hast gewonnen“, wiederholte Kai, „Ich will mit dir zusammen sein, okay?“
 

Eigentlich hätte sich Ruki über Kais Worte freuen sollen, tatsächlich jedoch machten sie ihn wütend.

„Es geht hier nicht um’s gewinnen oder verlieren, verdammt. Denkst du, das Ganze ist ein Spiel? Dann kannst du gleich wieder gehen. Ich bin nicht an einer Beziehung interessiert, die nicht ernsthaft ist“, schoss er zurück und Kai zuckte getroffen zusammen. Aber so war es nun mal. Wenn Kai ihre Beziehung derart auf die leichte Schulter nahm, würde auf Dauer auch nichts daraus werden. Ruki hatte keine Lust auf jemanden, der sich bei der nächsten Gelegenheit wieder aus dem Staub machte, weil er doch keine Beziehung zu einem Mann pflegen wollte.
 

„Das ist kein Spiel für mich, Ruki. Weißt du, wie lange ich dafür gebraucht habe, mir das einzugestehen und herzukommen? Wenn ich es nicht ernst meinen würde, hätte ich dich überhaupt nie gehen lassen, sondern hätte mir gleich irgendwas herzzerreißend kitschiges ausgedacht. Ich hab die letzten zwei Monate dafür gebraucht, um über alles nachzudenken.“
 

„Ach ja? Sicher, dass du es nicht nur vermisst, regelmäßig mit jemandem in die Kiste zu hüpfen?“

Ruki wusste selbst nicht genau, wieso er jetzt derart auf Abwehr setzte, anstatt Kai Glauben zu schenken. Kai war immer ehrlich zu ihm gewesen. Er hatte ihm nie etwas vorgemacht, was sie beide anging und er traute es ihm nicht zu, dass er es jetzt versuchte, um ein bisschen Sex zu bekommen.
 

„Nein, das vermisse ich nicht. Zumindest nicht so, wie du denkst. Ich vermisse es, dich um mich rumzuhaben, ich vermisse es, Zeit mit dir zu verbringen, auf dem Sofa rumzuliegen und nichts zu tun. Ich vermisse dich!“
 

Ruki wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. In ihm drin fuhr gerade alles Achterbahn, während er regungslos auf seinem Stuhl saß und Kai weiterhin ansah, ohne eine Miene zu verziehen.
 

Kai seufzte, holte Luft und machte mit seinem kleinen Monolog weiter.
 

„Ruki, ich bin seit 5 Jahren und 27 ½ Tagen in dich verliebt und seit ich dich nicht mehr habe, ist mir bewusst geworden, dass mir etwas – jemand – unglaublich fehlt. Es tut mir leid, dass ich dir nie das gegeben hab, was du gebraucht hast, obwohl ich die ganze Zeit wusste, dass du unglücklich bist. Es tut mir leid, dass ich dir nie direkt gesagt habe, dass ich dich liebe. Gibt’s du mir noch eine Chance dir zu zeigen, dass ich dich auch glücklich machen kann? Und tut mir leid, dass das jetzt doch kitschig klang.“
 

Ruki nickte fast automatisch. Sein Kopf hatte nach dem kleinen Liebesgeständnis bereits abgeschaltet. Innerlich tobte er gerade, denn… Kai war seit 5 Jahren und 27 ½ Tagen in ihn verliebt? Das hieß ja, dass er sich bei ihrer zweiten gemeinsamen Nacht, Rukis Geburtstag, auch in ihn verliebt hatte. Er lächelte verträumt und dachte an die Nacht zurück, die sie in seiner alten, winzigen Wohnung mit Kuscheln und einfach beieinander sein verbracht hatten. Er war noch genauso verliebt wie am ersten Tag. Vielleicht sogar noch mehr.
 

„Ruki?“

Angesprochener schreckte aus seinen Gedanken auf und sah plötzlich Kai vor sich stehen, der etwas zögerlich seine Arme ausstreckte.

„Ich weiß nicht, aber… umarmt man sich jetzt nicht eigentlich?“, fragte er unsicher und schaute auf Ruki runter, der sofort aufhüpfte und Kai regelrecht in die Arme sprang. Er umarmte ihn ganz fest, vergrub sein Gesicht an Kais Hals, wo er zufrieden die Augen schloss und den Entschluss fasste, dass der nächste Schritt in ihrer Beziehung – nämlich zusammen zu ziehen – keine weiteren 5 Jahre dauern würde, sondern höchstens 5….Tage! Wie gut, dass Kai nicht in der Position war, sich dagegen zu wehren.
 

Ende
 

A/N: Nochmal Danke an alle, die gelesen und Feedback dagelassen haben.

Schade, dass Ruki und Kai generell als Pairing so unbeliebt sind :( Würde gerne selbst mal öfter was von den beiden lesen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (29)
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Von:  Kaoru
2013-09-24T08:56:52+00:00 24.09.2013 10:56
Interessante Idee, die Story so zu gestalten. Hat durchaus was, die Momente in nicht chronologischer Reihenfolge zu lesen. Zumal, da das letzte Kapitel dann doch da aktuellste ist und es somit noch deutlicher wird, wie Ruki auf seine Beziehung mit Kai zurückblickt (und dieser wahrscheinlich auch). Cool!

Im Übrigen war ich beinahe überrascht, dass die Story tatsächlich mit einem HE endet. Ich war mir da zwischendurch nicht so sicher, da unser lieber Kai unseren kleinen Sänger nicht wirklich anders als einen Geliebten behandelt hat... aber ich beschwer mich nicht, bin ja immerhin selbst ein kleiner HE-Liebhaber (peinlich, aber wahr^^;)

Bis zum nächsten~
Von:  -Kaipin_Lover-
2010-06-03T10:41:31+00:00 03.06.2010 12:41
ha!

noch mal dieses pairing....geht ma gar nich, dass ich das lese :D

der rest der welt mag ruki/kai sicher nich wegen kai und ich mags nich wegen ruki *totlach

aber ich habs ja gelesen, soll heißen wenns gut geschrieben is, kanns ja egal sein, wer mit wem, was? und war ja mal wieder toll <3

is auch immer wieder schön kai nicht immer als die ewige schmalzlockige uke zu lesen XDDD arschloch-kai is doch auch mal gut....wobei er ja nur n arschloch war, weil er n bissi dumm is, aber na ja :D

eigentlich is diese beziehung sogar ziemlich "realistisch" also nich unbedingt bei kai und ruki, aber allgemein xD wobei ich sicher eingehen würde, wenn ich an rukis stelle wäre....respekt für so viel geduld...wobei....na ja er wartet ja auf kai...das lässt einen schon gern bleiben :D

ach mann, jetz les ich hier deine ganzen ffs und müsste meine hausarbeit schreiben XDD egal....is ja immer so :p

wenigstens hast du hier nich geschrieben, dass kai ma mit myv was hatte XDDD dann hätte ich das nich mehr so amüsant gefunden...oh mann ich werd das otp wohl nie begraben können :D was solls....
Von:  -shiyuu
2009-10-20T23:02:57+00:00 21.10.2009 01:02
ich weiß ja nicht, warum diese ff irgendwie an mir vorbeigegangen ist, aber nun habe ich sie ja gelesen! und es hat sich gelohnt. ^^
es war sehr schön zu lesen und ruki x kai mag ich irgendwie ja sowieso, hehehe.
es war eine sehr schöne story. toll, dass die beiden sich jetzt am ende doch haben und glücklich miteinander sind/werden <3
Von:  Yoshiki_Deyama
2009-10-17T15:57:20+00:00 17.10.2009 17:57
Nach so viel Zucker muss ich jetzt zum Zahnarzt! XD!
Ganz schönes Ende! Wurde ja auch Zeit, dass Kai endlich aufwacht!

Von:  little_monster
2009-10-16T18:00:40+00:00 16.10.2009 20:00
schönes kappi! man bin ich froh dass es doch ein happy end gibt! ^___^
total niedlich dass die beiden doch noch zueinander gefunden haben <3
schade dass die ff jetzt zu ende ist (;____;)
wenn du die ff schreibst hab ich auch nichts gegen das pairing kai/ruki XD
danke für die schöne ff <3
Von:  --baozi
2009-10-16T16:17:25+00:00 16.10.2009 18:17
Also ich find RukixKai total knuffig <3
Und warscheinlich ist es so unbeliebt wegen Kai .__.
Was haben alle gegen Kai? Q___Q
Kai ist Liebe <-<
Auf jeden Fall würde ich mich freuen mehr von dir zu lesen -auch auf das Paaring bezogen-
Ich mag es wie du schreibst ♥

LG Kigo
Von:  Inquisitor
2009-10-16T16:12:38+00:00 16.10.2009 18:12
Oh Gott~ >___<'
das war so... schön!! * 3*
Was soll ich'n jetzt noch schreiben? ^^'
Du hast das mal wieder echt toll hingekriegt <3'
Danke für diese abwechslungsreiche FF. (War bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich sie gelesen habe.)
Von:  little_monster
2009-10-09T14:32:25+00:00 09.10.2009 16:32
ui wieder ein kapitel und wieder hab ichs verschlungen ;) wie immer finde ich deine schreibstil toll <3 ruki tut mir leid, dass er immer auf kai wartet und sich hoffnungen macht. und kai is einfach ein idiot...(>_<)
waaaaas, nur noch ein kapitel?! dabei macht diese ff so süchtig (;__;) hoffentlich wirds dann ein laaaaaanges kapi, damit ich nicht sofort auf entzug gesetzt werde ;)
aber wie wärs mit noch einem kapi zusätzlich oder so? XD ne, spaß. wenn eine ff zu ende ist ist sie halt zu ende. aber schade ist es trotzdem -.-
schrieb schnell das letzte (?) kapi, ja?
<3
Von:  IMMORTAL_QUEEN
2009-10-09T13:21:09+00:00 09.10.2009 15:21
richtig gut geschrieben^^
aber kai isn arsch xD

lg
Von:  little_monster
2009-10-05T11:29:18+00:00 05.10.2009 13:29
och menno, jetzt hat ruki sich wirklich gegen kai entschieden. mal gucken wie lange das hält...hoffentlich gehts aber weiter mit ihrer "Beziehung". auch wenn das kapi sehr kurz ist, ist es wirklich schön aber auch traurig.
ich freu mich ehrlich auf das nächste kapitel! <3


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