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The demon inside me

von

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Kapitel 3

Als ich erwachte stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Ich fühlte mich selbst durch meine geschlossenen Augen geblendet. Ich wollte sie nicht öffnen, nicht in die Welt um mich herum zurückkehren. Doch auch schlafen konnte ich nicht mehr, und so setzte ich mich auf und blickte mich um.

Ich befand mich noch immer an derselben Stelle, an der ich in Ohnmacht gefallen war. Die Sonne stand im Zenit, also war es etwa Mittag. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie lange ich hier gelegen hatte.

Langsam stand ich auf. Mir tat alles weh seit der Dämon meinen Körper übernommen hatte. Er war einfach nicht für dieses Wesen ausgerichtet.

Dazu kamen auch noch die Wunden des Kampfes davor.

Ich sah an mir herunter und stutzte.

Da waren keine Wunden. Nichteinmal Narben. Keine Spur von irgendwelchen Verletzungen.

Komisch. Hatte der Dämon etwa heilende Fähigkeiten?

Etwas schwankend drehte ich mich um und suchte die Gegend ab. Keine Spur von Risa. Also wieder jemand, der vor mir Angst hatte. Wunderbar. Da hatte ich einmal geglaubt, jemanden gefunden zu haben, der nicht panisch vor mir weglief, und dann das. Musste dieser dämliche Dämon auch immer zu den blödesten Zeiten auftauchen.

Mein Pferd war leider auch nicht mehr da. Es wäre auch sehr verwunderlich gewesen, wäre es noch hier gestanden. Also blieb mir nichts anderes übrig, als zu Fuß weiterzugehen. Natürlich wusste ich noch immer nicht, wohin, doch es war besser, von hier zu verschwinden, bevor irgendjemand vorbeikam und mich erkannte, oder die Leichen der Krieger fand.

Also setzte ich mich noch immer etwas wackelig in Bewegung.
 

Es war bereits später Abend, als ich im Schatten einer kleinen Baumgruppe stehen blieb. Ich war ziemlich weit gekommen, das Dorf war schon außer Sichtweite.

Erschöpft ließ ich mich ins Gras fallen. Ich war ziemlich hungrig, doch leider war das Essen ja zusammen mit den Pferden verschwunden. Ich hatte zwar noch meinen Geldbeutel, aber hier war Meilenweit kein Dorf oder ähnliches zu sehen. Ganz abgesehen davon, dass ich mich in der Nähe des letzten und der umgebenden Dörfer wohl eh nicht mehr blicken lassen sollte. Sonst würde ich schneller am Galgen hängen, als der Dämon einen Menschen umbringen konnte.

Schließlich legte ich mich hin und schloss die Augen. Schlafen durfte ich zwar nicht, aber ich musste mich einfach etwas entspannen. Meine Gedanken wirbelten umher wie verrückt, und ich kam nicht recht zur Ruhe.

Deshalb bemerkte ich die Gestalt auch erst, als sie sich über mich beugte.

Ich schreckte hoch, bereit mich zu verteidigen, und stieß mit solcher Wucht mit dem Kopf gegen den Anderen, dass ich sekundenlang Sterne sah.

Als sich mein Blick wieder einigermaßen geklärt hatte, blickte ich zu der Gestalt auf, während ich mir mit der Hand den schmerzenden Kopf hielt.

„Was denkt ihr euch dabei…“, schimpfte ich wütend, doch meine Wut verflog sofort, als ich bemerkte, wem ich da in die Augen sah.

Vor mir, die Nase mit beiden Händen bedeckt, stand… Risa.

Vollkommen verdattert blickte ich sie an. „Was… was machst du hier?“, brachte ich schließlich stotternd heraus.

„Na was wohl?“, erwiderte sie. „ Ich folge dir seit Stunden. Du hast tagelang geschlafen. Ich war gerade im Dorf um etwas zu essen zu kaufen. Als ich zurückkam warst du nicht mehr da. Zum Glück ist das Gras so hoch, da konnte ich deinen Spuren leicht folgen.“

Sie betastete vorsichtig ihre Nase. „Wenn ich gewusst hätte, dass du zum Dank gleich versuchst, mir die Nase zu brechen, hätte ich es gelassen.“

„Es… es tut mir leid“, murmelte ich verlegen. Ich hatte nicht erwartet, Risa noch mal zu sehen. Es freute mich, dass sie hier war. Doch gleichzeitig wusste ich auch, dass meine Gesellschaft gefährlich für sie war. Schließlich wusste ich nicht, wann der Dämon das nächste Mal aufwachen würde.

Risa hörte auf, ihre Nase zu betasten und blickte mich mit schief gelegtem Kopf an.

„Was ist los?“

Ich antwortete nicht.

„Hat es mit dem Dämon zu tun?“, fragte sie.

Ich nickte schwach.

Risa seufzte.

„Hör zu, ich weiß, dass es gefährlich für mich ist, mit dir zu reisen, aber ich werde nicht wieder zurück reiten.“

„Aber…“, begann ich, doch sie schnitt mir das Wort ab.

„Kein aber! Verstehst du denn nicht, es ist mir egal, wer du bist und wie sehr dich andere Leute fürchten. Ich mag dich, und obwohl der Dämon mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt hat, weiß ich genau, werde ich hier bleiben.

Außerdem würde dir ein bisschen Gesellschaft auch nicht schaden“, meinte sie mit einem leichten Grinsen.

Ich blickte sie sprachlos an. Ihre Worte gaben mir zum ersten Mal seit Jahren das Gefühl, nicht allein zu sein. Sie wollte freiwillig weiter mit mir reisen, obwohl ich nicht einmal eine Ahnung hatte, wohin.

Ich war so froh, über ihre Entscheidung, ich hätte sie fast umarmt, ließ es dann allerdings lieber bleiben, denn ich hatte so das Gefühl, dass sie sich ihren Beschluss dann vielleicht doch noch mal überlegen würde.



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