Zum Inhalt der Seite

You drained my heart

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Traces of me in your veins

Ich weiß, dass ich viele Fehler begangen habe. Und ich weiß auch, dass ich sie nicht mehr gut machen kann. Aber ich weiß auch – und dieses Wissen ist mir am wichtigsten – dass ich dich nicht ganz verloren habe.

Du ignorierst mich. Du redest nicht mit mir, siehst mich nicht an, weichst mir aus. Du tust das alles, um mich zu vergessen. Aber das kannst du nicht. Und das weißt du auch. Wie soll man einen Menschen auch vergessen, wenn man ständig an ihn denkt. Und du denkst an mich!

Ich weiß, dass du zu mir schaust, wenn du glaubst, ich kriege es nicht mit.

Ich spüre es. Spüre deine Blicke auf mir. Du bist kalt, aber du bist berechenbar. Ich kenne dich schon lange genug. Ich weiß, was du als nächstes tun wirst. Ich bin dir immer einen Schritt voraus…
 

Ich habe dich geliebt. Und ich liebe dich noch immer. Du hast es nie gemerkt, hab' ich Recht? Ich hätte es dir ins Gesicht schreien können, aber du hättest es noch immer nicht gemerkt. Das hat weh getan, mehr, als ich gedacht hätte, das Liebe je weh tun könnte.

Ich habe mich gefragt, ob es gut ist, wenn Liebe schmerzt? Wenn es zu sehr weh tut, sollte man dann nicht einfach loslassen. Gehen, ehe der Schmerz überhand gewinnt?

Sollte ich lieber bleiben, dich weiter lieben und dabei leiden, oder sollte ich gehen, aufhören dich zu lieben und wieder glücklich werden?

Diese Frage habe ich mir so oft gestellt und irgendwann war mir die Antwort klar gewesen. Ich habe beschlossen, dass ich dich verlassen muss, um glücklich zu werden. Deine Präsenz war zu stark. Du warst überall. Deine Anwesenheit hat jeden Raum gefüllt. Ich habe nur noch dich gesehen. Ich habe nur noch deine Stimme gehört. Ich konnte dir nicht mehr entkommen. Du hast mich sogar in meine Träume begleitet. Träume aus zuckersüßen, rosa Wolken, die sich im Nichts verloren, wenn ich aufwachte.

Du warst immer da. Und ich habe es nicht mehr ausgehalten. Und dann, dann bin ich einfach gegangen. Was hätte ich anderes tun sollen? Ich musste von dir loskommen, um wieder atmen zu können. So frei atmen zu können, wie ich es sonst nie gekonnt hätte…

Nicht, so lange du in meiner Nähe warst.
 

Wenn ich gewusst hätte, dass ich es irgendwann bereuen würde, wäre ich niemals gegangen. Aber als ich es merkte, war es bereits zu spät.

Ich habe gelernt, dass man einen Menschen nie vergessen kann. Selbst, wenn man es noch so sehr will. Im Gegenteil, je mehr ich versuchte, dich zu vergessen, desto öfter musste ich an dich denken!

Daher weiß ich, dass auch du mich nicht vergessen konntest.

Daher weiß ich, dass du mich genauso geliebt hast, wie ich dich. Auch, wenn du es nicht wolltest. Auch, wenn du dir nichts mehr wünschtest, als mich zu vergessen…

Weil es mir genauso geht, weiß ich, was du fühlst!

Ich weiß, dass ich Spuren in deinem Herzen hinterlassen habe. Spuren, die durch deine Venen fließen, immer da, bereit, dich an mich zu erinnern.

I'm a confession

Ich habe es aufgegeben, deine Nähe zu suchen. Du hast es geschafft, mein Herz in noch kleiner Stücke zu reißen.

Ich wünschte, du wärst niemals hier her gekommen. Ich wünschte, ich müsste dich nicht sehen. Deinen wunderschönen Anblick nicht ertragen. Aber du bist hier. Und ich kann dir nicht entkommen. Ich kann nicht einfach gehen und ich will es auch nicht. Wie das Licht Insekten anzieht, so ziehst auch du mich an, in deinen Bann.

Du weißt, dass ich dir völlig ausgeliefert bin, dass ich abhängig von dir bin. Und ich glaube, du genießt es.

Je mehr du mir die kalte Schulter zeigst, desto mehr wünschte ich mir, bei dir zu sein, dir nahe zu sein.

Ich will dich nicht aufgeben. Ich will, dass du für immer mir gehörst. Ich brauche dich! Und du brauchst mich. Das weißt du auch. Und das macht dir zu schaffen. Das ist der Grund, warum du dich immer weiter zurück ziehst!

Aber ich habe nicht vor, dir einfach freie Hand zu gewähren! Ich werde um dich kämpfen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue!
 

„Hey, Kai!“, Takao rannte auf mich zu, als ich gerade zu den Hotelzimmern abbiegen wollte. Offenbar kam er gerade vom Pool, denn seine blauen Haare klebten noch nass an ihm und sein rotes T-Shirt saugte sich langsam mit Wasser voll.

Ich hatte meinen trainingsfreien Tag damit verbracht, mir zu überlegen, was ich dir sagen sollte, wenn wir uns erst einmal gegenüberstanden.

Ich gebe zu, dass dies die langweiligste Art war, einen freien Tag zu verbringen, aber für mich war es wichtig gewesen, und sehr nervenaufreibend!

„Kai! Wo warst du den ganzen Tag? Du hättest mit an den Pool kommen sollen! Die Demolitionboys waren auch dort gewesen,“ plapperte er und meine Stimmung verdüsterte sich abrupt.

Du warst dort gewesen. Gut, dass ich mich geweigert hatte, mit dem Kindergarten an den Pool zu gehen. Niemals hätte ich es ertragen, dich dort zu sehen. Niemals hätte ich geschafft, einen ganzen Tag in deiner unmittelbaren Nähe zu verbringen.

Takao redete weiter, aber ich hörte ihm nicht mehr zu. Ich war vollkommen in meine Gedankenwelt versunken. Und meine Gedanken kreisten allesamt um dich, wie schon die ganze Zeit. Es machte mich wahnsinnig, dass wir im gleichen Hotel waren, im gleichen Speisesaal, in den gleichen Trainingsräumen.

Warum hatte man nur alle Teams, die bei der Weltmeisterschaft antraten, in ein Hotel gesteckt? Wäre es nicht besser gewesen, die Teams zu trennen? Mich von dir zu trennen? Für meinen Seelenfrieden, und für deinen? Hätte dir das nicht auch besser gefallen, Yuriy?

„Man, du hörst mir ja gar nicht zu, Kai,“ nörgelte Takao nun und ich schüttelte den Kopf, ging meines Weges, während der Japaner beleidigt zurück blieb.

Wenigstens hatte ich ein Zimmer für mich alleine, in das ich mich zurück ziehen konnte um nachzudenken. Ich brauchte Ruhe, viel Ruhe. Um eine Lösung zu finden, die mich wieder glücklich machte. Und dich hoffentlich auch, denn es lag mir viel daran, dich glücklich zu sehen…
 

Wenn ich an früher denke, an die Zeit, in der wir noch glücklich zusammen waren, als beste Freunde, dann schleicht sich ein unbeschreiblicher Schmerz in mein Innerstes und durchtränkt mich mit dem Gefühl, dich verloren zu haben.

Doch ich klammere mich weiter an den rettenden Strohhalm, die letzte Hoffnung, dass du mich so vermisst hast, wie ich dich vermisst habe.

Du wirst es mir niemals verziehen, die Tatsache, dass ich einfach gegangen bin, ohne ein Wort. Ich weiß, ich hätte dich niemals dort zurücklassen sollen. Ich weiß, wie schrecklich die Abtei war. Ich weiß, dass du mich dafür hasst, dass ich gegangen bin.

Aber wir beide wissen auch, dass es uns nicht weiter gebrach hätte. Das wir uns im Kreis gedreht hätten, immer weiter. Niemals im Vermögen, zu stoppen.

Und es war so einfach, einfach zu gehen. Die Augen zu schließen und abzuhauen, feige und naiv.

Und wirklich in der Überzeugung, dich dann für immer vergessen zu können.

Es war auch nicht schwer, meinen Großvater zu überzeugen, einfach zu gehen. Ihm zu sagen, dass ich eine Trainingsreise machen wollte. Und bei der Qualifikation für die WM teilnehmen wollte. Nein. Mein Großvater war begeistert gewesen. Er fraß mir in dieser Hinsicht aus der Hand, weil er all seine kranken Hoffnungen und Pläne auf mich setzte. Ich war eine leere Fläche, auf der er seine Stadt aus absurden Träumen aufbauen konnte.

Letztlich hatte es ihm aber nichts gebracht.

Im Gegenteil. Ausgerechnet ich war es gewesen, der all diese sinnlosen, dunklen Träume hatte einstürzen lassen, wie eine Sandburg. Er hatte geglaubt, ich würde ihm zur Macht verhelfen, in Wirklichkeit habe ich ihn von seinem Thron gestürzt.

Und das ging nur, in dem ich gegen dich vorging, Yuriy. Du warst auf seiner Seite, wenn auch nicht freiwillig. Ich wusste das, dennoch war es meine Pflicht, dich und dein Team zu schlagen. Auch, wenn ich letztlich verloren hatte…

Immer wieder male ich mich aus, was geschehen wäre, hätten wir beide damals gegeneinander antreten müssen. Ich glaube kaum, dass ich das fertig gebracht hätte. Ich hätte aufgegeben. Ich hätte meinen Stolz begraben. Nicht, weil ich angst vor dir gehabt hätte. Ich kenne deine Stärken, genauso gut wie deine Schwächen. Wir hätten uns sicher ein fesselndes, großartiges Duell geliefert, von dem ich nicht sagen könnte, wer es gewonnen hätte. Aber wie gesagt. Ich hätte wohl aufgegeben, weil ich es nicht gekonnt hätte. Ich hätte nicht gegen den einzigen Menschen antreten können, der mir je etwas bedeutet hatte. Den ich liebte. Und noch immer liebe.
 

Vielleicht bin ich wahnsinnig. Vielleicht hast du schon zu viel von meiner Seele zerfressen, zu viel von meinem Herz verschlungen. So viel, dass selbst mein Verstand nicht mehr kontrollieren kann, zu was sich die Situation entwickelt.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass du mein Herz in der Hand hältst und langsam immer fester drückst, bis es irgendwann zerspringt. Ich kann förmlich die Blutspritzer an der Wand sehen. Keine angenehme Vorstellung, aber so fühlt es sich an.

Mein Leben in deiner Hand… Und du wirfst es zu Boden und trittst es mit Füßen!
 

Ich war mittlerweile in meinem Zimmer angekommen und legte mich auf mein Bett. Es war kein besonders angenehmes Zimmer, obwohl man es von einem Luxushotel wie diesem erwarten könnte. Alles war in sterilem Weiß gehalten und das einzige Bild, dass an der Wand hing war ein hässliches Etwas aus bunten Farbklecksen, die nicht mal annährend harmonisch wirkten.

Dieses erste Bild täuschte zwar über die Bequemlichkeit des Bettes und die Designergarnitur im Badezimmer hinweg, aber alles in allem fühlte ich mich einfach nicht wohl.

Doch das musst eich auch nicht. Nicht, wenn sowieso schon alles scheiße war. Da war dann das Zimmer mein kleinstes Problem.

Yuriy… Weißt du, was du mir angetan hast? Weißt du es? Ich kann es kaum glauben, aber ich fürchte, dass du mich in deinen Bann genommen hast. Verzaubert. Und das mit einer starken Anziehungskraft, der ich nicht entkommen kann. Wie sonst konnte es möglich sein, dass ich mich so von einem Menschen abhängig machte. Unbewusst zu ließ, dass ich süchtig nach dir werde, und nichts dagegen unternehme, weil ich es im tiefsten Grunde meines Herzens will.

Yuriy… Ich hab es wirklich versucht. Habe wirklich versucht gegen mich anzukämpfen. Ich wollte stark sein und meine Gefühle für dich vernichten. Aber ich konnte nicht gewinnen…
 

Es ist bereits dunkel draußen. Leise klingt von irgendwoher der Schrei einer Eule zu mir. Ich schließe die Augen. Aber nicht um zu schlafen, sondern um die Schwärze zu bewundern, die mich sofort umhüllt.

Ich ziehe mich gerne zurück und blicke in die Dunkelheit. Immer auf der Suche nach meiner Seele, die ich irgendwo darin verloren habe.

Ich weiß, dass ich es nicht schaffen kann, ihren Lichtstrahl wieder zu finden. Das vermagst nur du zu vollbringen.

Aber weil ich weiß, dass du meine Seele nicht suchen wirst, begebe ich mich selbst auf die hoffnungslose Suche nach ihr. Immer mit der unausgesprochenen Frage auf den Lippen, warum! Warum liebst du mich nicht so wie ich dich? Warum?
 

Der nächste Morgen bringt ein neues Licht zu uns. Ein weiterer Tag, in meinem endlosen Sumpf namens Leben. Es ist das Licht, dass einen am Leben erhält, aber ich fürchte mich vor ihm. Es brennt wie Nadeln auf der Haut, wenn man es verraten hat.

Ich weiß nicht, wann ich es getan hab, aber mit einem Mal floh ich vor dem Licht.

Ich hatte das Gefühl, es nicht ertragen zu können, in seiner Helligkeit zu stehen, in den Lichtstrahlen unterzugehen.

Immer, wenn mich das Licht überflutete, hatte ich Angst, darin zu ertrinken.

Doch der nächste Tag brachte mir auch eine neue Erkenntnis. Ich musste noch heute mit dir reden, musste dir alles erklären und darauf hoffen, du würdest mich verstehen.

Ich glaubte nicht daran, aber ich hoffte darauf.

Und es war die einzige Möglichkeit, mein Gewissen zu erleichtern. Ich konnte es nicht weiterhin vor mir herschieben. Du weißt so gut wie ich, dass du mir nie verzeihen würdest, würde ich diese letzte, vom Schicksal gestellte, Chance nicht nutzen.

Also stand ich auf. Und lief ohne Umwege zu deinem Zimmer. Aber ich brauchte nicht weit laufen. Ich traf dich bereits im Flur, am Fahrstuhl.

Ich hätte es wissen müssen. Du warst noch nie jemand gewesen, welcher lange schlief. Immer früh auf den Beinen, immer bereit an deine Grenze zu gehen. Leistung war alles in deinem Leben. Und man erreichte sie nicht mit schlafen.

Mir hätte ebenso klar sein müssen, dass du nicht stehen bleiben, mich angrinsen und mir womöglich noch um den Hals fallen würdest. Aber dennoch tat es weh, als mich nur einer deiner eisigen Blicke traf und du deine Aufmerksamkeit wieder dem Fahrstuhl zu wandtest.

„Yuriy…“, begann ich zögerlich, nicht wissen, was sagen. Es ist schon komisch. Ich hatte mir dieses Gespräch immer wieder ausgemalt. Mir immer wieder sämtliche Möglichkeit vor Augen geführt, mit dem Ziel, dir gegenübertreten zu können. Mit dem Ziel, dir alles erklären zu können, rational, so dass du es verstehen würdest.

So dass du mir verzeihen würdest.

Und jetzt… jetzt stand ich hier und wusste nicht, was sagen. All meine Sätze und Gedanken, in den Tiefen meines Ichs abgespeichert, waren verschwunden, gelöscht.

„Yuriy, es tut mir Leid. Bitte hör mir zu,“ bat ich ihn, aber er dachte gar nicht daran. Stur war sein Blick auf die Fahrstuhltür gerichtet, nun so hart und wütend, dass ich glaubte, es würde sich gleich ein Loch in diese bohren.

„Ich möchte dir so gerne erklären, warum ich damals gegangen bin,“ flüsterte ich nun schon fast und es stockte mir den Atem. Es war so weit. Jetzt musste ich es ihm sagen.

In dem Moment öffnete sich mit einem grässlichen, lauten ‚Pling’ die Fahrstuhltür und Yuriy war im Begriff diesen zu betreten.

Ich sah meine Chance schwinden. Er würde gehen. Und ich würde hier stehen, wie der letzte Trottel – und hätte es ihm noch immer nicht gesagt.

Ich sah meine letzte Chance darin, mit der Tür ins Haus zu fallen.

Ehe er eine Bewegungen tun konnte, ehe er überhaupt den nächsten Atemzug tun konnte, hatte ich meine Stimme wiedergefunden und sprach das auch, was ich ihm schon längst hätte sagen sollen: „Ich habe es getan, weil ich dich liebe!“

Und tatsächlich wandte Yuriy sich zu mir um. Auf einmal war er aufmerksam, wollte alles hören. Ganz so, als wäre ich eine Prophezeiung. Und das war ich auch. Ich war eine Prophezeiung, die darauf wartete, dass er sie erhörte.
 

Es liegt in meiner Absicht, Kai ein wenig als Psycho darzustellen, der sein ganzes Leben auf Yuriy fixiert. Ich hoffe, das Kapitel hat das verdeutlicht. Bis zum nächsten Mal!

The altar of my ego

Kapitel 2 – The altar of my ego
 

Es war seltsam, jetzt Yuriys Aufmerksamkeit zu haben. Und einmal mehr wünschte ich mir, seine Gedanken hören zu können. Ich blickte in seine hübschen eisblauen Augen, die schon so viele fasziniert hatten und versuchte darin zu lesen. Aber Yuriy war perfekt darin, seine Gefühle hinter einer Mauer aus Eis zu verstecken. Früher war es mir ein leichtes gewesen, in seinen blauen Saphiren zu lesen, nun aber war es etwas unmögliches für mich. Einmal mehr fragte ich mich, ob wir uns nicht schon längst zu weit von einander entfernt hatten…

Es wäre jetzt einfach gewesen, ihm alles zu erklären. Jetzt, wo ich das ausgesprochen hatte, was ich ihm nun schon seit Jahren sagen wollte.

Aber ich konnte mich nicht mehr rühren, nicht mehr sprechen. Ich hoffte auf eine Reaktion von ihm. Irgendeine. Aber sie blieb aus. Er stand nur da, sah mich unvermittelt an und sprach kein Wort. Und er wartete, so wie auch ich wartete.

„Damals…“, begann ich dann zögerlich, weil ich wusste, es würden sonst nur Minuten voller Schweigen entstehen, „merkte ich plötzlich, dass ich mehr für dich empfinde, als ich sollte.“

Zugegeben, es war nicht meine Art um den heißen Brei herum zu reden. Aber was hätte ich ihm sonst sagen sollen? Dass seine Nähe mich wahnsinnig machte und ich deshalb gegangen war?

„Ich habe geglaubt, ich könnte gegen diese Gefühle ankämpfen, ihnen entkommen und weiterhin dein bester Freund sein, aber es ging nicht.“

Nein, es ging nicht. Und es würde auch nie gehen. Ich könnte nie mehr nur noch ein Freund für ihn sein. Nicht, wo er für mich doch so viel mehr war. Er war ein Gott, mein Gott. Er war meine gesamte, beschissene Welt!

„Als ich merkte, dass ich nicht mehr in deiner Nähe sein konnte, ohne verrückt zu werden, da wusste ich, ich musste etwas ändern. Es hätte mich umgebracht, dich immer neben mir zu haben, so nahe und doch so weit entfernt.“

Das zu sagen fiel mir gar nicht schwer. Es war, als wären all die Worte, die zuvor verschwunden gewesen waren, wieder zurückgekehrt und ich war ihnen dankbar dafür, waren sie doch mein einziger Schlüsse zum Tore seines Herzens.

„Also beschloss ich zu gehen. Je weiter weg, desto besser. Ich habe geglaubt, wenn ich nur weit genug entfernt von dir bin, würden sich meine Gefühle für dich in Luft auflösen. Aber auch in Japan, in China, Europa und sonst wo konnte ich mich nicht vor ihnen verstecken. Du warst immer da und nahmst mir auch an so weit entfernten Orten noch die Luft zum atmen,“ erklärte ich ihm leise und mit zitternder Stimme. Noch immer antwortete nicht, aber das war gut. So konnte ich endlich all das aussprechen, was mir auf dem Herzen lag.

„Verstehst du, Yuriy, es ging einfach nicht. Ich konnte dich nicht aus meinem Kopf verdrängen. Und als wir uns dann wieder sahen, da glaubte ich zu sterben, wenn ich in deiner Nähe war. Die Gefühle waren zu stark, und dann das Wissen, dass ich dich niemals haben könnte. Ich ertrug es nicht. Mein Großvater, Black Dranzer… All das war nicht der Grund, warum ich letztlich wieder ging. Gut, sie trugen dazu bei, aber der wesentliche Grund, dass warst du. Ich werde niemals in deiner Nähe sein können, wenn ich weiß, dass ich dich nicht haben kann, Yuriy.“

Und dann schwiegen wir Beide. Ein beklommenes Gefühl von Einsamkeit, Angst und Leere machte sich in mir breit, schlug mir auf dem Magen und ich unterdrückte den Würgereiz, den die Aufregung der Situation und die gefährliche Mischung aus Gefühlen, in mir auslöste.

„Warum erzählst du mir das dann alles?“, fragte er plötzlich und ich hob meinen Kopf ruckartig an. Bis eben hatte ich voller Bewunderung das Muster auf dem Teppich des Flures bewundert, mein Kopf leer gefegt von Gedanken. Nun sah ich ihn an und meine gesamten Gedanken strömten auf mich nieder, so hart und gnadenlos, dass ich fürchtete, sie würden mich erschlagen!

„Wie meinst du das?“, würgte ich hervor. Mein Mund war staubtrocken. Es hätte nicht schlimmer sein können, hätte ich in der Hitze der Sahara verweilt.

„Warum versuchst du dann noch immer unsere Freundschaft zu retten, wenn du doch eh nicht mehr in meiner Nähe sein kannst?“, fragte Yuriy und ich fühlte mich, als hätte er mir einen Dolch ins Herz getrieben.

Ja… warum? Warum tat ich es?

„Weil ich noch immer die Hoffnung habe, dass aus uns Beiden mehr werden könnte,“ antwortete ich ehrlich und unumwunden.

Ein scharfer, prüfender Blick seinerseits. Ich wusste, dass er nachdachte. Ich konnte es an dem ausdruckslosen Gesicht erkennen, an den Augen, die ins Leere zu blicken schienen, nachdem sie mich gemustert hatten.

Vielleicht waren wir uns doch noch näher, als angenommen. Vielleicht war noch nicht alles verloren. Ich verstand ihn nicht mehr ganz, aber noch immer ein wenig.

Ich sah ihm dabei zu, wie er nachdachte. Studierte sein hübsches Gesicht, markant und doch so zerbrechlich. Ich habe ihn immer für seine makellose Schönheit bewundert. Für die marmorfarbene Haut und die ebenmäßigen Gesichtszüge.

Natürlich war ich auch nicht hässlich. Im Gegenteil. Ich würde schon sagen, dass ich gut aussah. Aber Yuriy war etwas anders. Yuriy war alles…

„Weißt du Kai…“, seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Gedanken, voll von ihm.

„Damals… da habe ich dich wirklich geliebt,“ sagte er. Es war nur ein Satz. Aber er ließ mich erstarren. Ließ mich erkalten. Ich glaubte, mein Herz bliebe stehen, ehe es wild zu schlagen anfing. Ich fühlte, wie mir Schweiß auf die Stirn trat und dieser Brechreiz wieder erschien. Er hatte mich geliebt. Er hatte mich all die Jahre geliebt. Und ich habe es nicht erkannt. Ich war gegangen. Ich war ein Idiot!

„Als du gegangen bist, da brach für mich eine Welt zusammen. Und als du nie wieder zurückgekommen bist, da glaubte ich, ich wäre dir egal. Ich habe mit dir abgeschlossen Kai. Und ich kann jetzt nicht mehr zurück. Nicht mehr so weit, wie du es willst,“ offenbarte er mir und ich hörte ihm zu. Seine Worte drangen in mein Hirn, aber es fiel mir unendlich schwer, sie zu verstehen. Bisher hatte alles Sinn ergeben, nun war alles durcheinander. Hatte ich die ganze Zeit in meiner eigenen, konfusen Welt gelebt, in der die Realität Fiktion war, in der die Wahrheit Lüge war.

Hatte ich die ganze Zeit blind dagestanden, unfähig zu erkennen, dass Yuriy mich so geliebt hatte, wie ich ihn.

Warum war ich gegangen, wenn ich ihn hätte haben können? Warum hatte ich mein Leben der Verzweiflung geschenkt, wenn ich es doch mit Liebe hätte füllen können.

„Sag mir Kai, wenn du mich wirklich so geliebt hast, warum hast du mich dann nie dort rausgeholt?“, wollte er nun wissen und ich wusste keine Antwort auf diese Frage. Zugegeben, ich wollte weit weg von ihm sein. Aber ihn in der Abtei zu lassen, ihn unter Balkovs Fuchtel leiden zu lassen, war nicht das, was man Liebe nannte.

„Du weißt es nicht? Schade…“, und er klang wirklich so, als würde er das Bedauern. Und in mir keimte die Angst auf, dass die gerade die letzte Möglichkeit gewesen sein könnte, das Ruder herum zu reißen. Vielleicht würde er mich jetzt verabscheuen. Ich hatte versagt. Auf ganzer Linie.

„Hast du eine Vorstellung davon, wie es in der Abtei gewesen ist? Ich habe dort jeden Tag ums Überleben gekämpft. Balkovs Schikanen und kranke Vorstellungen von Training… das war noch das geringste Problem. Doch als du gegangen bist, da gab es keinen mehr, der Kontakt zu Voltaire hatte. Keinen mehr, der Balkov für Dinge anschwätzen konnte, die selbst Voltaire diesem nicht erlaubt hätte. Dieser kranke Affe hatte freie Bahn und der hat es ausgenutzt!“

Yuriys Erzählungen aus der Abtei - aus dem Leben in der Abtei, nachdem ich gegangen war – ließen mich erschaudern. Ich hätte wissen müssen, dass mein Abgang nicht ohne Folgen bleibt. Ich hätte ahnen müssen, dass es für sie zur Hölle auf Erde werden würde.

Ich hatte Yuriy nicht nur verlassen, ich hatte ihn im Stich gelassen…

„Aber ich will dir nicht mal Vorwürfe machen. Ich würde nur gerne wissen, was das für eine Liebe ist, wenn es dir doch so egal war, wie es mir erging!“, und mit einem Mal war seine Stimme laut und zornig. Und ich wusste, dass er nicht nur enttäuscht war, weil ich gegangen war, sondern dass er mich dafür hasste.

Ws davon schlimmer war, konnte ich nicht sagen. Vielleicht war es auch die Mischung aus ganzen, welche mich ganz in den Abgrund trieb, an dem ich bis jetzt gestanden hatte.

„Glaub mir, daran habe ich gar nicht gedacht. Meine Gedanken kreisten zwar um dir, doch nicht um diese Situation. Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich denken musste, aber ich war zu sehr mit den Problemen beschäftigt, die meine Gefühle mit sich brachen, als dass ich noch an deine hätte denken können…“, ich versuchte wirklich, mich aus der Affäre zu ziehen, aber Yuriy war erbarmungslos.

„Deine ganze Liebe, Kai… Sie ist doch gar nichts wert. Du liebst nur dich selbst und die Tatsache, dich bemitleiden zu können. Du bist krank und merkst es nicht einmal!“, schrie er.

„Nein, ich liebe dich!“, brüllte ich aus vollem Leib zurück und wir standen uns gegenüber und ich wusste, dass der Hass zwischen uns stärker werden würde, unternahm ich jetzt nichts.

Seine Augen schrieen still nach einem Beweis und ich erbrachte ihm diesen, in dem ich vor trat, ihn an die Wand drückte und küsste.

Wild und leidenschaftlich.

Ich spürte seinen Widerstand und wieder letztlich erschlafft. Und ich glaubte, ich hatte ihn. Aber wie so oft in meinem Leben, hatte ich mich auch darin getäuscht.

Irgendwann stieß Yuriy mich weg und sah mich außer Atem an.

„Ich liebe dich wirklich,“ bestärkte ich noch einmal meine Aussage und er blickte gen Boden. Noch nie hatte ich erlebt, dass er meinem Blick nicht standhalten konnte.

„Kai… Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben,“ meinte er und mein Herz machte einen Freudensprung. Ehe er noch ein Wort sagen konnte, hatte ich ihm wieder meine Lippen aufgedrängt und wir tauschen einen weiteren Kuss, diesmal sinnlicher.

Aber wieder war es Yuriy, der ihn beendete, in dem er mich erneut wegstieß.

„Ich war noch nicht fertig,“ tadelte er mich und wieder brachte er es nicht fertig, mir dabei in die Augen zu sehen.

„Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Kai. Du wirst für mich immer einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben sein. Aber anders als du Kai, bin ich mit der Situation fertig geworden. Ich habe dich abgehakt Kai und mir geschworen, dich irgendwann zur Rede zu stellen. In der Hoffnung, dass wir irgendwann wieder eine Freundschaft aufbauen können, so wie es früher war,“ wisperte er und ich konnte dieses Bedauern in seiner Stimme sehr wohl hören. Es war nicht meine Art, aber es trieb mir die Tränen in die Augen.

„Was willst du mir damit sagen Yuriy, was?“ ich war heißer, ob nun von dem aufkommenden Heulkrampf, den ich noch erfolgreich zurückhalten konnte, oder von unserem Streit davor. Vielleicht war es auch nur die Situation, die meine Stimme dazu brachte, ihren Dienst zu versagen. Ich fühlte mich hilflos und verzweifelt. So hilflos und verzweifelt, wie schon lange nicht mehr.

„Ich werde dich nie mehr so lieben können, wie vor einigen Jahren, Kai,“ ließ er die Bombe platzen und ich hatte das Gefühl zu fallen. Es riss mir den Boden unter den Füßen weg. Er liebte mich nicht mehr. Nicht mehr so, wie es hätte sein sollen.

„Aber…“, begann ich stotternd, aber ich wusste nicht, wie weiter. Was hätte ich auch sagen sollen? Das ich es nicht ertragen könnte, wenn er mich jetzt hier stehen ließe? Das wir es noch einmal versuchen müssen, weil ich sonst daran zu Grunde gehe?

„Nein Kai. Es hat keinen Sinn mehr! So Leid es mir auch tut. Ich liebe dich nicht mehr. Ich…“, und mit einem Mal konnte er mich wieder anblicken und seine Stimme festigte sich. „Ich liebe einen anderen!“

Spätestens jetzt war ich innerlich gestorben. Ich konnte nicht mehr atmen, ich glaubte zu ersticken. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Er konnte nicht einen Anderen Lieben. Er war mein, er war meine ganze Welt. Wie konnte er sich da nur erdreisten, zu einem Anderen zu flüchten?

„Wen?“, fragte ich. Es hätte mir egal sein können. Eigentlich hätte es mir egal sein können. Ich hatte ihn verloren, an wen blieb sich doch gleich.

Aber als Yuriy diesen Namen aussprach, diesen verhassten Namen, den ich als Letztes hatte hören wollen, da ballte sich in mir ein Hass an, der sich ganz auf diese Person übertrug.

„Boris.“

You drained my heart

Kapitel 3 - You drained my heart
 

Den restlichen Tag verbrachte ich im Bett, nicht willig aufzustehen. Für nichts und niemanden. Als Yuriy den Namen ausgesprochen hatte, da war ich losgestürmt. Weg, einfach nur weg. Ich hätte keine weitere Sekunde mehr ausgehalten. Es tat zu sehr weh! Viel zu sehr! Ich wusste, dass ich ihn verloren hatte. An meinen größten Konkurrenten.

Boris hatte sich schon immer für Yuriy interessiert. Der Rothaarige hatte dies gar nicht so mitbekommen, ich aber schon. Vielleicht war das der Grund gewesen, warum ich mit Boris nie warm geworden bin – nein falsch. Es war zu einhundert Prozent der Grund gewesen!

Und jetzt hatte ich Yuriy ihm förmlich in die Arme getrieben. Ich hatte das Feld geräumt und Boris hatte zugeschlagen.

Verübeln konnte ich ihm das eigentlich nicht, hätte ich doch genauso reagiert. Aber nur weil ich ihn verstand, hieß das nicht, dass ich ihn nicht mehr denn je verabscheute!

„Kai!“, ertönte es von draußen und es klopfte an meine Zimmertür. Takao. Ich antwortete nicht. Ich hörte, wie er zu Max sagte, ich sei wohl nicht da. Dann war es wieder ruhig.
 

Was sollte ich nur tun? Sollte ich aufgeben? War es das jetzt schon gewesen? War das alles gewesen? Das Ende einer langen, qualvollen Zeit? Das Ende, dass mich in mein Verderben stürzen sollte? Das konnte es doch nicht gewesen sein! Das konnte doch nicht alles gewesen sein! Waren wir wirklich am Ende unseres Weges angelangt? Und hatten wir uns wirklich auf halber Strecke verloren?

Ich seufzte und blickte aus dem Fenster. Am Himmel hatten sich Wolken ineinander verfangen, tanzten einen Reigen im Wind und der Sturm, den dieser mit sich brachte, ließ den Regen gegen die Fensterscheibe peitschen.

Ich hörte dem Prasseln eine zeitlang zu. Sanft und beruhigend schien es mir. Nur unterbrochen vom Heulen des Windes.

Eine Anklage an das Leben? An mein Leben?
 

All die Jahre über bin ich in einem nicht enden wollenden Kampf immer mehr in den Sog der Verzweiflung geraten. Ich habe aufgehört meinem Leben nach zu gehen, habe aufgehört für den Moment zu leben. Ich bin in der Vergangenheit verweilt, die Gegenwart habe ich ausgeblendet. Und so langsam aber sicher bin ich darin untergegangen.

Vielleicht war es jetzt an der Zeit, das zu ändern. Vielleicht war Yuriys neue Liebe der anstoßen, endlich aufzuhören zu sterben, kläglich und verkümmert, in einer einsamen Ecke. Vielleicht sollte ich endlich anfangen zu leben! Immerhin habe ich noch mein ganzes Leben vor mir, Zeit genug, um irgendwann später zu sterben.

Ich könnte mir einfach einen neuen Freund zu suchen, jemanden, mit dem ich so glücklich werden konnte, wie Yuriy mit Boris glücklich geworden ist.

Aber es würde nicht gehen, das wusste ich auch, ohne es zu probieren. Ich würde alleine hier sterben, weil ich Yuriy niemals loslassen kann.
 

Mein Blick wanderte wieder nach draußen. Der Wind war abgeschwächt, aber es regnete noch immer.

Ich war noch nicht bereit. Nein, das war ich wahrlich nicht. Ich konnte noch nicht loslassen. Ich habe so lange gekämpft, meine gesamte Energie hinein gesteckt, es war mir nicht möglich, Yuriy gehen zu lassen.

Ich konnte ihm nicht kampflos Boris überlassen. Es wäre, als würde ich ihn somit aus meinem Leben verbannen und das konnte ich nicht.

Ich würde ihn nie ziehen lassen können. Ich würde ihn noch im Tod verfolgen. Ich würde mich nicht losreißen können. Nicht jetzt, nicht später, niemals…
 

Die gesamte WM über lebte ich in einer Art Vakuum, dass mich von der Außenwelt abschottete. Ich trat zu meinen Kämpfen an, aber ich gewann, ohne mich wirklich anzustrengen, sondern nur, in dem ich automatisch die gelernten Moves vollführte.

Eigentlich hätte ich verlieren müssen. Aber ich tat es nicht. Nach außen hin war es mir egal. Aber in meinem tiefsten Inneren wollte ich nicht noch einen weiteren Kampf verlieren!

Nicht, nachdem ich den größten aller Kämpfe verloren hatte!

Und dann war die WM zu Ende. Unser Team war wieder Weltmeister geworden und im Finale hatten wir gegen Yuriys Team antreten müssen.

Ich hatte verloren. Ohne Gegenwehr. War mein Gegner doch die Person gewesen, für dich sterben würde.
 

Nun standen wir hier. Aufbruchbereit, die Koffer schon in der Hand.

Wir warten nur noch auf Rei, welcher die Schlüssel an der Rezeption abgab. Ich hielt es für angemessen, nicht auf Takaos erneute Vorwürfe einzugehen, mich beim Finalkampf nicht angestrengt zu haben. Er sollte sich nicht so aufregen, wir hatten ja trotzdem gewonnen!

Und ich hatte auch andere, schwerwiegendere Probleme, um die ich mir Gedanken machen musste.

Wir würden heute gehen, Yuriy würde heute gehen. Und dann würde ich ihn eine ganze, lange Zeit lang nicht wiedersehen.

Es war zum Verzweifeln!

Ich konnte ihn doch jetzt nicht einfach abreisen lassen! Ich hatte mich so lange auf unser Wiedersehen vorbereitet, dem entgegen gefiebert… ich konnte doch jetzt nicht zulassen, dass er ging!

Wieder starrte ich den Boden an. Rei kam zurück, ich hörte seine Schritte näher kommen. Und dann setzte sich unsere Gruppe in Bewegung und ich lief mit. Gerade noch mit dem Gedanken nicht abzureisen, zu Yuriy zu rennen und ihn zu bitten, nicht zu gehen, hier zu bleiben, in New York, mit mir. Aber ich ging doch nur mit zum Flughafen. Ich hätte ihn bitten können, mit mir nach Tokio zu kommen, aber auch das tat ich nicht.

Und als ich dann im Flugzeug saß und unter mir die Wolken vorüber schwebten, da wusste ich, dass ich aufgegeben hatte.

Ich hatte es nicht gewollt, aber ich hatte aufgegeben. Und ich hasste mich selbst dafür.
 

Wieder in Tokio war mein Leben farblos und hässlich – viel schlimmer als davor.

Ich hatte schon einmal geglaubt, ich könnte ihn vergessen, wenn ich nur von ihm getrennt war und es hatte nicht geklappt. Mit dem gleichen naiven Denken hatte ich versucht, hier in Tokio einen Neustart zu versuchen, aber wie erwartet hatte es auch diesmal nicht geklappt.

Ich lebte mein altes Leben, leitete das Training, ging spazieren und hing meinen Gedanken um Yuriy nach.

Vielleicht hatte er Recht gehabt. Vielleicht war ich krank. Vielleicht war ich zu sehr auf ihn fixiert, vielleicht war ich bereits verrückt geworden.

Aber vielleicht hatte er mich auch krank gemacht. Krank gemacht, in dem er mich abgehakt hatte und sich einen Anderen genommen hatte…
 

Zu Hause saß ich auf der Couch und hörte laute Rockmusik. So laut, dass irgendwann ein Nachbar gegen meine Tür hämmerte. Aber ich ignorierte ihn. Ich brauchte das jetzt. Ich wusste, dass ich sonst verloren gehen würde, in mir selbst. In meinem verkorksten Ich.

Es gab nur eine einzige Möglichkeit, Yuriy doch noch für mich zu gewinnen. Ich musste ihm zeigen, wie ernst es mir immer noch war.

Und das ging nur, wenn ich in seiner Nähe war.

Diese Idee war der Anstoß gewesen. Der Anstoß für den Plan, der in mir reifte.

Ich wusste, was ich zu tun hatte. Zum ersten Mal seit Wochen war ich wieder motiviert, sprang auf und stürmte los.

Es ging um Alles oder Nichts…
 

Drei Tage später landete mein Flugzeug in Moskau. Einen frühren Flug hatte ich leider nicht mehr bekommen.

Es war schon ziemlich kalt hier, der Herbst hatte eingesetzt und kalte Luft mit sich gebracht. Die ersten Herbststürme waren bereits über das Land gezogen und hatten die ersten abgestorbenen Blätter von den Bäumen geweht. Ich fühlte mich wie eines davon. Verkümmert und tot.

Es war nicht schwer, die Wohnung von Yuriy und Boris zu finden. Wenn gleich es schwer war, zu akzeptieren, dass sie bereits zusammen wohnten.

Aber ich arrangierte mich weit aus eher mit dieser Tatsache, als der Tatsache, ihn tatsächlich an Boris verloren zu haben.

Als ich das erste Mal bei ihnen klingelte, war niemand zu Hause. Vielleicht ein Zeichen, es zu lassen, welches mich aber dennoch nicht daran hinderte, es nicht noch einige Male zu versuchen. Nie öffnete mir jemand die Tür und ich glaubte, dass lag nicht nur daran, dass keiner zu Hause war. Ich glaubte, sie wussten längst, dass ich in der Stadt war.

Und wohin mich mein erster Weg führen würde!
 

Wie es der Zufall so wollte, bekam ich meine Chance doch noch.

Ich war auf den Weg in den Park. Und auf dem Weg traf ich ihn. Er sah mich an. Ich sah ihn an. Dann seufzte er.

Ich wusste, es passte ihm nicht, mich zu sehen. Aber an seinem Seufzen erkannte ich, dass er nicht davon laufen würde.
 

Das ich ihn unverhofft getroffen hatte, machte die Sache komplizierter. So konnte ich mich nämlich nicht auf das Gespräch vorbereiten.

„Yuriy… Lass uns noch einmal reden,“ bat ich ihn und er nickte nur zustimmend.

„Ich will, dass wir wieder Freunde werden, Kai!“, begann er das Gespräch und ich schüttelte den Kopf.

Ein verzweifeltes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

„Ich kann nicht mit dir befreundet sein, Yuriy! Ich liebe dich!“, meinte ich, meine Stimme ein einziges Jammern.

„Aber ich liebe dich nicht mehr, Kai, nicht so,“ sagte der Russe leise und ich wandte sich zum gehen.

„Bitte lass mich jetzt nicht einfach so hier stehen, Yura!“, flehte ich und er sah betrübt über seine Schulter zurück.

„Es gibt nichts mehr zu reden, Kai!“, meinte er und seine Schritte trugen ihn von mir fort.

Ich streckte die Hand nach ihm aus, während ich zu sah, wie er in der Masse der Menschen verschwand.

Und als ich mich umsah, da wunderte ich mich, wo ich war.

Ich fühlte, wie heiße Tränen an mir herunter liefen, während ich an diesem namenlosen Ort stand und Yuriy nachblickte, seinen Namen murmelte, und den Schmerz meine Seele zerfressen ließ.
 

Ich wollte ihn aus meinem Kopf verdrängen, aber je mehr ich ihn vergessen wollte, desto tiefer hat er seine Krallen in mein Herz geschlagen.

Und er hatte es bluten lassen, bis kein Funken Leben mehr in ihm war!
 

Ich lag in meinem Hotelzimmer und blickte an die weiße Decke über mir.

Zu spät. Es war zu spät.

Das sagte ich mir immer wieder. Und so war es auch. Es war vorbei. Das war das Ende.

Das Ende von mir selbst.

Ich hatte schon längst mit dem Leben abgeschlossen. Und nun, wo Yuriy mich nicht mehr wollte, war es an der Zeit, endlich zu gehen.

Es gab auf dieser grausamen Welt keinen Platz mehr für mich.

Vielleicht würde ich ihn irgendwann einmal woanders wiedertreffen. Vielleicht würden unsere Seelen sich dann finden und endlich zusammen sein können, so wie es auch hier auf dieser Welt hätte sein können.

Traurig schloss ich die Augen.

Doch mit einem Mal stahl sich ein freudloses Lächeln auf mein Gesicht. Ich wusste jetzt, wie ich es schaffen konnte, für immer und ewig mit ihm zusammen sein zu können…

Burn your empty rain down on me

Kapitel 4 – Burn your empty rain down on me
 

Ich weiß nicht genau, was du nun von mir hieltest. Klar, du wusstest, dass unsere Beziehung zerstört gewesen war, bevor sie richtig begonnen hatte. Aber noch nie habe ich diesen Schmerz in deinen Augen mit solcher Intensität gesehen, wie als ich Boris Namen ausgesprochen hatte.

Ich habe immer versucht, es dir irgendwann schonend beizubringen und gewiss war dieses Gespräch nicht der richtige Zeitpunkt gewesen. Aber was hätte es dir – was hätte es uns allen – gebracht, wenn ich es verschwiegen hätte. Bei der WM, da hättest du es doch irgendwann bemerken müssen. Immerhin versteckten wir unsere Beziehung ja nicht.

Und hätte es dir nicht viel mehr Schmerzen bereitet, hättest du es einfach irgendwann gesehen? Es war doch nötig, dass ich es dir persönlich gesagt habe, nicht?

Ach Kai, ich weiß schon lange nicht mehr, was richtig und falsch ist. Ich weiß nur, dass sich die Beziehung zu Boris richtig anfühlt. Aber immer, wenn du auftauchst, dann denke ich plötzlich, sie ist ganz falsch.

Und dann bin ich unsicher und frage mich, ob ich dich nicht noch immer genauso liebe, wie du mich liebst.

Aber was ist dann mit Boris?
 

Ich weiß, dass es unfair ist, dass es gemein ist, Kais Anrufe, sein Klingeln an der Tür, zu ignorieren. Aber was hätte ich noch mit ihm besprechen sollen?

Und als ich ihn dann getroffen habe? Eine Diskussion hätte meine Gefühle nur noch mehr aufgewühlt. Und dabei ist doch das einzige, was ich will, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen und mein neues Leben glücklich und zufrieden zu leben.

Und so leid es mir tut und so schwer es auch fällt, mir das einzugestehen… Kai gehört zu meiner Vergangenheit. Er hat keinen Platz mehr in meinem jetzigen Leben.

Deshalb habe ich ihn so schroff abgewiesen, ihm klar gesagt, dass ich ihn nicht mehr liebe, auch, wenn ich mich damit zu einem gewissen Teil selbst belogen habe.

Was hätte ich schon anderes tun sollen? Was?
 

Während ich nun in meiner Wohnung sitze und darauf hoffe, dass Boris bald von der Arbeit nach Hause kommt, grüble ich weiter über Kai, über mich, über unsere Beziehung nach.

Wir waren die besten Freunde gewesen, damals in der Abtei. Unzertrennlich. Man konnte uns nicht auseinander reißen, so sehr man es auch versuchte.

Wir wehrten uns gegen jede Intrige und kämpften gegen das Dunkle, Böse in diesen alten, grauen Gemäuern.

Und dann war Kai plötzlich weg.

Von Heute auf Morgen war er gegangen.

Es hat so weh getan, ich konnte es kaum ertragen. Und ich verstand es auch nicht.

Warum war er einfach gegangen? Sein Geständnis vor einigen Wochen hatte mich erschrocken. Er war gegangen, weil er mich liebte?

Es klang alles so logisch und doch gleichzeitig so unsinnig. Warum ging er denn, wenn er mich doch liebte? Warum hatte er es mir nur nie gesagt? Warum zerbrach unser aller Welt an diesem unausgesprochen Worten, die vor langer, langer Zeit hätten wahr werden können?

Kai…

Ich verstehe ihn einfach nicht. Aber das ist eben Kai. Ein Mysterium. Man weiß nie wirklich, woran man bei ihm ist. Es gab eine Zeit, in der ich aus seinen Augen, seinem Ton, aus seiner Körperhaltung hatte lesen können. Aber diese Liebe zu mir, die habe selbst ich nicht erkannt.

Und ich habe immer gedacht, diese Beziehung zwischen uns wäre so besonders, dass mir alles hätte auffallen müssen…

Aber vielleicht war es das auch nie gewesen. Vielleicht war zwischen uns nur eine normale Freundschaft gewesen, die irgendwann mehr geworden war. Vielleicht hatten wir nie einen besonders guten Draht zueinander gehabt, sondern der Alltag der Abtei hatte es dazu kommen lassen.

Vielleicht hätten wir uns auch nie getroffen, einander nie gefunden, ohne die Abtei. Wir wären aneinander vorbeigelaufen, an einem regnerischen Tag auf der Strasse, hätten uns angesehen und wären stumm von dannen gezogen.

Das war die Wahrheit, die Realität. Ohne Abtei hätte es nie eine solche Beziehung zwischen uns gegeben. Und wir hätten uns nie verliebt.
 

Also warum grübelte ich dann hier auf meiner Couch, anstatt endlich einmal Wäsche zu waschen, was leider zu meinen Aufgaben zählte? Warum machte ich mir so viel Gedanken über eine alberne Jugendliebe, die scheinbar so unbedeutend war?

Weil ich tief in meinem Inneren wusste, dass ich mir nichts einreden konnte?

Ich verdrängte den Gedanken und machte mich an die Wäsche. Boris würde es ja eh nicht machen, wenn ich es einfach liegen ließ und bevor sich noch mehr antürmte…
 

Als ich gerade eine neue Maschine angeschaltet hatte, klingelte es an der Tür und ich wusste schon bevor ich an der Tür war, wer es war.

Ich hörte es an dem verheißungsvollen Klingeln, ich hörte es an der Stille, die in der Wohnung lastete. Und ich fragte mich, ob ich Kai öffnen sollte, oder lieber nicht.

Die Vernunft sprach zu mir, es einfach zu lassen. Aber dennoch trugen meine Füße mich zur Tür und ich öffnete Kai. Er sah mich an.

Ich sah ihn an.

Wir schwiegen beide.
 

Es war unangenehm, neben Kai auf der Couch zu sitzen, Tee zu trinken und nicht zu sprechen. Es hätte behaglich sein sollen, die Atmosphäre lud eigentlich dazu ein.

Aber das schlechte Klima zwischen uns verseuchte diese.

“Hast du es dir überlegt, dass mit der Freundschaft und so?“, wollte ich wissen, nur um dieses unangenehme Schweigen zu verbannen.

Kai zuckte nur mit den Schultern und sagte lange nichts. Als ich schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, sprach er dann doch:

“Ja. Und ich bin zu einem Entschluss gekommen, Yuriy,“ erläuterte er mir, stand auf und stellte sich vor mich.

Ein Instinkt in meinem tiefsten Inneren sagte mir, dass ich auch aufstehen sollte und so sprang ich schon fast zu hastig auf.

“Ich kann das nicht, wie ich schon sagte. Ich liebe dich noch immer und hingegen allem, was du mir erzählen willst, weiß ich, dass du mich noch immer liebst!“, er sagte das in einem Ton, der so zuversichtlich und gleichzeitig bitterernst klang, dass ich es selbst glaubte.

Vielleicht wollte ich es auch glauben. Es würde Boris verletzten, sehr sogar, aber es würde diese ganzen Probleme aus der Welt schaffen.

Vielleicht war das der Grund, warum ich zuließ, dass Kai mir seinen Mund aufdrängte, dass er mich an sich zog und küsste, wie mich noch nie jemand geküsst hatte.

Ich habe immer gedacht, die Küsse Boris’ wären dominant und wild, aber Kai kam da noch drüber.

Und ich begann, mich unwohl zu fühlen.

Wir konnten jetzt keinen Sex haben! Ich hatte einen festen Freund!

Aber das störte Kai nicht. Er drängte mich wieder auf die Couch und je länger er mich küsste, desto mehr schwanden meine Zweifel und Sorgen.

Plötzlich war ich gewillt, mich ihm hinzugeben oder ihn zu nehmen, je nachdem, wie er lustig war. Ich wollte ihn einfach nur halten, schmecken, fühlen… In diesem Moment war mir alles egal. Ich hätte alles getan – und alles mit mir tun lassen!
 

Eine geraume Zeit später stand Kai am Fenster und knöpfte sein Hemd wieder zu. Er sah ziemlich zufrieden aus und ich wusste, dass er sich nun wieder Hoffnungen machte.

Ich war aber auch zu blöd! Wieso hatte ich das zugelassen?

Auch ich zog mich an, saß auf der Couch und hüllte mich in den schützenden Stoff.

Was jetzt? Was sollte ich jetzt sagen? Was wollte ich jetzt überhaupt?

Ich blickte zu Boden, hörte, wie Kai näher trat.

“Yuriy…“, flüsterte er und brach seinen Satz ab. Nur langsam hob ich den Kopf und sah ihm in die roten Augen.

Was hatte ich mir damit beweisen wollen? Ich wusste es nicht.

Aber ich wusste jetzt, was ich selbst fühlte. Was für mich richtig war. Die Entscheidung, die ich jetzt fällte, würde mein ganzes Leben beeinflussen. Aber ich glaubte für mich zu wissen, dass es die richtige war.

“Kai, hör mir zu,“ begann ich und fühlte, wie mir wieder unwohl wurde. Ich nestelte nervös an einem hässlichen Sofakissen herum, dass Boris von seiner Großmutter geerbt hatte.

Boris…

“Ich weiß nicht genau, wieso ich es dazu habe kommen lassen. Ich hätte es verhindern müssen, okay,“ fing ich an und fühlte mich ziemlich elend. Zu dem klang ich immer mehr wie ein quengelnder Junge und das passierte mir mit meinem Ego.

Aber die Wahrheit war, dass ich einfach Angst hatte. Angst vor Kais Reaktion. Ich wusste, dass er nicht erfreut sein würde.

“Ich liebe dich wirklich noch, da hast du Recht,“ begann ich und wieder sah ich diesen Hoffnungsschimmer in den roten Augen aufblitzen, „aber ich weiß auch, dass es zwischen uns nichts mehr wird, Kai. Wir hatten unsere Chance und die ist jetzt vorbei. Wir müssen jetzt anfangen, ein neues Leben zu leben. Ich habe Boris und ich liebe ihn. Ich werde ihn nicht verlassen, auch nicht für dich. Es ist nicht richtig Kai. Es tut uns beiden nicht gut. Ich wünsche dir wirklich, dass du irgendwann jemanden findest, mit dem du glücklich wirst, aber ich bin das nicht. Mach die Augen auf und seh’ es endlich ein!“, trotz dem bitteren Ernst der Lage und der Endgültigkeit in meinem Ton, lächelte er noch. Es war ein unheimliches Lächeln und jetzt bekam ich richtig Angst. Was hatte das zu bedeuten? Was hatte er für einen perfiden Plan ausgeheckt, in seinem tiefsten Inneren?

“Ich habe dir die Chance gelassen, Yuriy, dich für das Richtige zu entscheiden,“ begann er und ich fiel ihm ins Wort. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel mir nicht. Es war, als würde sich seine dunkle Seele darin spiegeln und ich verstand endlich, wie sehr es ihn schon zugesetzt hatte. Ich sah endlich, was ich schon viel eher hätte sehen müssen. Er war nicht mehr der Kai, den ich von früher kannte. Er war wahnsinnig. Aber das half alles nichts.

Mit dem letzten bisschen Energie, dass noch in mir war, sagte ich: „Das habe ich getan,“ dann stand ich auf und lief Richtung Tür. Er würde jetzt gehen müssen.

Sämtliche Warnsignale in meinen Inneren schrieen auf, als Kai mir nicht folgte.

ER SOLLTE GEHEN!!!

Aber er stand nur da und lächelte.

“Ich liebe dich, Yuriy,“ wiederholte er und packte mich grob, zog mich zu sich.

Ich wehrte mich nicht. Warum, weiß ich nicht. Ich war stärker, als Kai. Schon immer gewesen. Es wäre doch ein leichtes gewesen, sich zu wehren, nicht? Aber ich tat es nicht. Ich tat gar nichts. Ich stand nur da und obwohl ich es kaum glauben konnte, ich war starr vor Schreck.

Kai lächelte noch immer und küsste mich kurz, ehe er mir ins Ohr hauchte: „Du gehörst mir!“
 

So, dass war das letzte Kapitel! Was noch folgt, ist der Epilog!

Whisper your deathbeat so softly

Epilog – Whisper your deathbeat so softly
 

Ich wollte nie, dass es einmal so endet! Das unser aller Freundschaft, unser aller Leben, an der Beziehung von Yuriy und mir scheitern sollte.

Ich habe geglaubt, Kai hätte aufgegeben. Und ich habe meine Chance genutzt! Hätte ich gewusst, was ich damit anrichten würde, hätte ich Yuriy niemals meine Liebe gestanden. Aber ich habe es nicht gewusst – wie hätte ich es auch wissen können?

Und jetzt… jetzt ist es zu spät… Die Liebe hat ihre Krallen ausgefahren – und uns alle zerrissen!
 

Der Himmel war grau, es war ein regnerischer Tag. Dicke Tropfen prasselten gegen die Fensterscheiben des schwarzen PKWs, welcher sich durch die Straßen Moskaus einen Weg bahnte.

Der Tag war für Boris anstrengend gewesen. Sein Job als Computerfachmann forderte ihn ziemlich. Jetzt freute er sich nur noch darauf nach Hause zu kommen, seine Füße hochzulegen und ein wenig mit Yuriy zu kuscheln. Yuriy. Nie hätte er gedacht, er hätte Chancen bei dem Rothaarigen. Er – als sein damals engster Vertrauter neben Kai – hatte immer von dessen Gefühlen zu diesem gewusst. Er hatte sich immer geduldig angehört, wie der Rothaarige von Kai geschwärmt hatte. Er hatte sich all dessen Sorgen und Probleme angehört, hatte niemals abweisend reagiert, auch wenn sein Herz langsam verblutet war.

Wie sehr hatte er ihn geliebt – und jetzt… Jetzt gehörte Yuriy endlich ihm und er wusste, dass all das Leid, dass Kai damals über ihn gebracht hatte, endlich entschädigt worden war.

Nun gehörte der Russe ihm und er würde ihn lieben und vergöttern, bis irgendwann einer von ihnen sterben würde – und auch über den Tod hinaus.

Er war sich ja nicht Vielem sicher, aber dem schon!
 

Als Boris die Haustür aufschloss, war es im Inneren der Wohnung ungewöhnlich still. Er hatte erwartet von Yuriy begrüßt zu werden, welcher im Moment Urlaub hatte.

Vielleicht, so überlegte Boris, war Yuriy auch bei Ivan und Sergej, welche mit ein paar anderen Jungs aus der Abtei in einer WG lebten. Aber hätte er ihm dann nicht bescheid gesagt? Er wusste doch, wie viel Angst Boris davor hatte, Yuriy wieder zu verlieren. Dass sie immer alle in der Angst lebten, ihre Vergangenheit würde sie einhohlen.

Also warum hatte Yuriy keine Nachricht hinterlassen oder angerufen?

Langsam kam ihm die Stille unerträglich vor und er spürte die schneidende, dicke Luft, die ihm den Atem nahm und ihn nervös machte. Er steigerte sich wieder in etwas hinein – wie immer. Aber irgendetwas sagte ihm, dass hier etwas nicht passte und das wiederum ließ ihn mit zitternden Händen die Klinke zum Badezimmer hinunter drücken. Vielleicht hatte Yuriy… Aber das Badezimmer war leer.

„Yuriy?“, seine Stimme war nur ein heißeres Gekrächze, während der den plötzlich ewig langen Flur ihrer Wohnung entlang lief. Ihm war klar, dass sein Geliebter ihn nicht hören konnte und er versuchte es noch einmal etwas lauter, Yuriys Namen zu rufen.

Es gelang ihm, aber eine Antwort blieb aus. Er schluckte schwer, aber der Kloß in seinem Hals war nicht weg zu kriegen.

Die letzte Tür war die zum Wohnzimmer und mit einer schieren Verzweiflung, die seine Augen schimmern ließ, als wäre er eben verrückt geworden, riss er diese auf.

Er blickte sich im Wohnzimmer um, saugte jedes Detail auf, jedes winzige Detail des Albtraums, dessen er sich gegenüber fand.

Blut. Es war überall. An den weißen Wänden, auf dem dunklen Holzboden, auf der weißen Couch.

Und inmitten all diesen Blutes stand Kai.

Kai, mit einem Messer in der Hand, an seinem Handgelenk rann Blut hinab und Boris erkannte den langen Schnitt über dessen Pulsader.

Aber es war ihm egal, dass Kai dort stand und langsam verblutete, mit diesem irren Blick im Gesicht, dem Gesicht eines Wahnsinnigen.

Sein Blick wanderte zu dessen Füßen und er konnte den Blick nicht von dem wenden, was er dort sah.

Stumm verharrte er im Türrahmen und blickte auf seinen Geliebten, welcher in seinem eigenen Blut dort lag und sich nicht mehr regte.

Seine Beine waren schwer wie Blei und nur ganz langsam konnte er zu Yuriy stolpern und sich neben ihm niedersinken lassen. Er strich über dessen blasse Wange, versuchte verzweifelt an dessen Hals einen Puls zu fühlen. Doch da war nichts mehr. Er strich dem Rothaarigen die vielen Strähnen aus dem Gesicht und blickte lange in die eisblauen Augen, welche leer waren, tot waren, so wie der Rest seines Freundes.

Irgendwann riss er den Blick ab und sah zu Kai. Der Grauhaarige war ebenfalls auf die Knie gesackt, die Blutlache neben ihm wurde größer.

Boris wünschte sich, in seinen Augen könnte sich nun Abscheu und Hass wiederspiegeln, Gefühle, die er für Kai empfand. Aber es ging nicht. Seine Augen zeugten nur von der Traurigkeit, die Besitz von ihm ergriffen hatte. Er löste den Blick von Kai und sah wieder zu Yuriy.

Er hatte ihn umgebracht. In einer letzten Geste schloss Boris Yuriys Augen und presste den leblosen Körper an sich. Es war ihm egal, dass Yuriys Blut, was noch immer aus dessen Wunde in der Brust rann, ihn beschmierte. Er wollte ihn einfach nur für immer halten. Er konnte ihn nicht einfach gehen lassen.

„Bitte nicht,“ flüsterte er, aber es war bereits zu spät. Yuriy würde ihn nie wieder in den Arm nehmen können. Er würde ihn nie wieder anlächeln, mit ihm reden, mit ihm herumalbern, ihn glücklich machen…

Ein ersticktes Keuchen aus Kais Richtung ließ Boris sich doch von Yuriy abwenden und er sah Kai an. Noch immer ohne Gefühlsregungen ihm gegenüber, nur mit dem unerträglichen Leid über Yuriys Tod im Blick.

„Warum? Warum hast du das getan?“, er schrie nicht, obwohl er schreien wollte. Er blieb still sitzen, Yuriys Leiche im Arm, obwohl er aufspringen und Kai verprügeln wollte, Kai umbringen wollte, bevor es dessen eigene Verletzung tat.

Kai sah ihn an und Reue lag in seinem Blick. Jedoch verschwand sie, als sich ein freudloses Lächeln auf Kais Lippen wiederspiegelte und er meinte bitter: „Wenn ich ihn nicht haben kann, dann auch kein Anderer!“

Boris öffnete den Mund langsam, um etwas zu erwidern, aber kein Ton kam über seine Lippen. Stattdessen liefen nur heiße Tränen über sein Gesicht. Kai sah ihn an, mit irrem Blick. Dann schloss er die Augen und, mit einem schmerzverzerrten Lächeln im Gesicht, glitt sein Körper schlaff zu Boden.
 

Endlich abgeschlossen! ^-^ Ich hoffe, das Ende hat euch nicht zu sehr schockiert! XD



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (77)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BlackWingsOfPhoenix
2012-01-02T09:49:55+00:00 02.01.2012 10:49
Hey :)

Also, als erstes muss ich sagen das Kapit ist schön lang geworden x3
Und dein Schreibstil, den finde ich immer noch schön, du kannst die situation immer sehr schön rüber bringen, da fühlt man sich direkt hinein versetzt ^^
Zu rechtschriebung muss ich sagen ist okay, also nichts das mir großartig aufgefallen ist, außer
nicht wissen, was sagen -> klingt etwas komisch o.o sollte das nicht sowas wie: nicht wissen, was zu sagen war oder so ähnlich heißen, oder war das beabsichtig? :)

Zum Inhalt, ich muss wieder sagen, dass du alles sehr schon rüber gebracht hast, die Handlung verläuft schön logisch und man kann direkt mit den Figuren mitfühlen :)
Ich finde es faszinierend, wie die es hin bekommen hast, kai so darzustellen, dass man seine 'Macke' richtig schön dargestelllt bekommt ^^ man sieht wie abhänig Kai ist und wie besessen dieser förmlich ist o.o
Es ist auch interessant zu sehen, dass sich kai seines Verhaltens sehr wohl selbst bewusst ist, was die meisten ja nicht mitbekommen, die einen kleinen 'knacks' weg haben ^^'
Dann kommt der Sprung wo du nicht mehr auf die Gedankengänge eingehst, sondern auf die direkte Handlung und ich muss sagen, diese mit der Ich-Perspektive hinzubekommen ist schwierig, zu mal es meist in meinen Ohren etwas komisch klingt ^^' aber du hast das eigentlich recht gut hinbekommen, muss ich sagen^^
Dann kommt wieder die Gefühlsebene und die Ich-Perspektive ist wieder perfekt angebracht ^^
und dann kommt das 'GesprächÄ zuwischen Kai und Yuriy und ich muss sagen ich mag solche gespräche nicht o.o srry, aber es ist ja eigentlich immer das gleiche, immer die gleichen sätze und so weiter, in filmen seh ich bei diesen szene schon weg ^^'
Vielleicht ist Kai hier auch OoC geworden, weeil er sehr weinerlich wirkt, aber hey, bei seiner Psyche denke ich, jedenfalls so wie du ihn hier darstellst, kann es schon sein das er so ist, lso für mich ist es okay ^^

ja, das war es auch schon wieder ^^'
HDL
Mono
Von:  BlackWingsOfPhoenix
2011-12-08T20:35:19+00:00 08.12.2011 21:35
Hey,
ich komm dazu, dir englich mal wieder einen Kommi zu machen :)
Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind mir keine aufgefallen ^^
und der Inhalt?
Der Prolog ist kurz geworden, aber ich denke die Länge ist angemessen. wäre er länger geworden, so denke ich, wäre er nicht mehr so schön rübergekommen ^^
Du bist bei dem Prolog sehr in die Gefühlsbetontheit gegangen und ich muss sagen, es war faszinierend~ Alle Gefühle, Gedanken sind sehr gut rüber gekommen und man kann mitfühlen. auch die Wahl der Ich-Perspektive fand ich sehr treffend. sieht man es durch die augen der handelnden person kommen die Gefühle stärker zum ausdruck ... etwas was ich sonst nicht mag, weil ich es irritierend finde immer ich zu lesen, aber hier ebend sehr treffend ^^
Ja, das war es auch schon wieder ^^
LG Mono


Von:  caramel-bonbon
2011-10-01T17:20:39+00:00 01.10.2011 19:20
[Das unser aller Freundschaft] dass mit zwei ‚s’
oh, okay, das ist dann jetzt wohl boris...

wuuh, und schon wieder schaffst du es, eine perfekt unheilvolle stimmung herauf zu beschwören... ich hab gänsehaut und kann kaum atmen...!

[Aber hätte er ihm dann nicht bescheid gesagt?] Bescheid groß

oh gott! willst du mit angst einjagen??? echt ey!!
badezimmer... das hat immer so was... gruseliges nach solchen situationen ><

uaaah, du hast es ja doch noch getan!! wah, ist das schrecklich, oh gott, ich hatte beinahe einen anfall...

[Dann schloss er die Augen und, mit einem schmerzverzerrten Lächeln im Gesicht] kein komme

uuuh, jetzt ist mir wieder ganz schwer ums herz... was für eine geschichte... das muss ich jetzt erst verdauen...

kompliment an dich, das hast du ganz ganz ganz toll gemacht. noch selten hat mich eine geschichte so mitgenommen... puh...

*bonbon da lass*

Von:  caramel-bonbon
2011-10-01T17:11:48+00:00 01.10.2011 19:11
ööh, wieso ist das jetzt alles kursiv?? ôo

oh, das ist ja yuriy, oder?
schön, auch mal zu lesen, was in seinem kopf so vor sich geht...
das mit boris war wohl doch nicht gelogen, menno... :3

uuh, ein erwartungsvolles kribbeln herrscht grade in meinem bauch, was passiert denn nun??? Ô_O

[dass mit der Freundschaft und so] das mit einem ‚s’
pffh, was für eine bescheuerte frage... <_<

ah, yuriy denkt also schon grad an sex? haha böser junge XD

[wie sehr es ihn schon zugesetzt hatte] es ihm...
[Mit dem letzten bisschen Energie, dass noch in mir war] das mit einem ‚s’
[Ich war stärker, als Kai] kein komma

aah! was für ein... krasses ende!! Ôo
irgendwie bin ich grad voll geschockt ÔoO
na, jetzt bin ich aber gespannt auf den epilog...

*bonbon da lass*

Von:  caramel-bonbon
2011-10-01T16:58:57+00:00 01.10.2011 18:58
so, kommen wir nun zum gleichnamigen kapitel wie die ff, da bin ich wirklich gespannt drauf! ich erwarte ein bisschen einen höhepunkt ;)

oh kai, du hast wohl viele, viele fehler gemacht... :(
[Das Ende, dass mich in mein Verderben stürzen sollte?] das mit einem s

kai ist voll melodramatisch haha XD
ist aber auch verständlich... :/
[Vielleicht war Yuriys neue Liebe der anstoßen] meinst du ‚den Anstoß’?
[War mein Gegner doch die Person gewesen, für dich sterben würde.] für die ich doch sterben würde?

nein! was? wieso? wieso aufgegeben? haaaah, war für ein drama... das ist aber schnell gegangen... vielleicht hat er sich auch schon vorher damit abgefunden, dass er ihn nicht haben kann, das würde einiges erklären... aber ja, so geht’s halt manchmal...
achso, nein, wohl doch noch nicht aufgegeben.. hahah... :(

aah, ein plan! das klingt doch schon sehr nach höhepunkt haha

„Ich fühlte mich wie eines davon. Verkümmert und tot.“ i like :) es ist auf den punkt gebracht!

[Das ich ihn unverhofft getroffen hatte, machte die Sache komplizierter] dass mit zwei ‚s’
[und ich wandte sich zum gehen.] wer wandte sich nun zum Gehen (groß)

o-oooooh, ich habe ein gaanz übles gefühl...
jetzt bin ich aber richtig gespannt...

ich fand dieses kapitel um einiges angenehmer zu lesen, es hatte mehr handlung und etwas weniger depressive gedanken...

*bonbon da lass*


Von:  caramel-bonbon
2011-10-01T16:39:26+00:00 01.10.2011 18:39
uuh, also ich hab schon nach den ersten zeilen gänsehaut gekriegt... brr...
[etwas unmögliches] wenn ‚etwas’ vor einem wort steht, dann schreibt man das in der regel groß -> etwas Unmögliches
und warum bitteschön muss ich schon jetzt heulen?? T_T
[einziger Schlüsse zum Tore seines Herzens.] da ist wohl ein ‚l’ verloren gegangen ^^
[Noch immer antwortete nicht, aber das war gut] hier auch?
[der wesentliche Grund, dass warst du] das mit einem s

also irgendwie ist es komisch, kai in dieser rolle zu lesen... er ist so gesprächig XD
aber wenigstens redet er endlich, verflucht noch eins!!

sag was, yuriy!! QoQ
aah wie schön beschrieben, dieser gefühlscocktail...
ah, aber doch nicht sowas, yuriy!! >o<’
armer kai, ich kann ihn so gut verstehen T_T

und plötzlich war alles ganz anders... jetzt ist yuriy derjenige, der mir total leid tut... ah, das ist aber ganz schön verzwickt!!

„in der die Realität Fiktion war, in der die Wahrheit Lüge war“ -> toller satz, ich mag solche sätze, die man irgendwie versteht und irgenwie auch nicht, weißt du, was ich meine? XD

[dass die gerade die letzte Möglichkeit gewesen sein könnte] dies?

mir ist grad furchtbar kalt und ich muss gleich heulen... ich find das total erschütternd T_T

[Ws davon schlimmer war] a
[Meine Gedanken kreisten zwar um dir] -> dich

huiii, jetzt geht es mir besser, es geht doch nichts über einen kuss =D

[und wieder letztlich erschlafft] wie der letztlich erschlafftE
[Das wir es noch einmal versuchen müssen] dass

oh, autsch... aber irgendwie habe ich das gefühl, das ist gelogen... nja, wir werden sehen...
aber.. naja, ich kann ihn total gut verstehen, dass er kai aufgegeben hat...

uh, diese ff wühlt total auf... aber sie ist auch verdammt gut!
*bonbon da lass*

Von:  caramel-bonbon
2011-09-08T18:04:53+00:00 08.09.2011 20:04
ich mag den titel total gerne, der ist echt super und klingt so dramatisch! :D

hm, ich bin eigentlich kein fan von der ego-perspektive.... aber hier lässt es sich wohl kaum vermeiden! XD

uh, die worte gehen mitten ins herz... wie er leidet!!

hm, wieso springst du eigentlich von präsens ins präteritum und wieder zurück? ist das beabsichtigt? nur bei den gedankengängen präsens und ansonsten präteritum? sorry, aber mich hat das grad etwas verwirrt Ôo

[dass es uns nicht weiter gebrach hätte. Das wir uns im Kreis gedreht hätten] da ist wohl ein ‚t’ verloren gegangen. -> Dass

‚ seine Stadt aus absurden Träumen aufbauen’ wie geil, ich mag solche metaphern!! *-*

[Immer wieder male ich mich aus] -> mir

[weil ich angst vor dir gehabt] schreibt man Angst nicht groß hier? Ôo

‚Ich kann förmlich die Blutspritzer an der Wand sehen’ IIIiiiiiiiiiiihhhh!!! XD

[obwohl man es von einem Luxushotel wie diesem erwarten könnte] hier bin ich etwas gestolpert. mir fehlt da irgendwie ein ‚hätte’ -> man es hätte erwarten können... aber ja, das ist eine kleinigkeit XD

[das musst eich auch nicht.] da ist wohl was verrutscht

[Unbewusst zu ließ] zuließ zusammen


[Es ist bereits dunkel draußen.] müsste das jetzt theoretisch nicht wieder im präteritum geschrieben sein? also, der ganze abschnitt?

ich mag den abschnitt mit der suche nach der seele... gefällt mir...

aber hat nicht kai yuriy verlassen? im prolog klang’s danach...

[Es ist das Licht, dass einen am Leben erhält] -> das Licht, das einen...

uh, das mit dem licht ist auch total dramatisch... und schön beschrieben *-*

[Ich hatte das Gefühl,] jetzt bist du wieder im präteritum!! hm, vielleicht solltest du die zeiten nochmals überfliegen...

[nicht wissen, was sagen] fehlt da nicht was? klingt irgendwie so abgehackt...

oh, ich dachte, die waren vorhin schon mal zusammen! anscheinend hab ich micht geirrt... jetzt versteh ich...

na dann erzähl mal, kai! XD

fieser cliffhanger... aber naja, ist ganz passend :D

also ich muss ehrlich sagen, all diese deprimierten gedankengänge liegen mir sehr sehr schwer im kopf... mal schauen, ob ich noch weiterlesen kann... wohl eher ein ander mal...

*bonbon da lass*

Von:  caramel-bonbon
2011-09-08T17:31:30+00:00 08.09.2011 19:31
so, fange ich beim titel an: ich finde er klingt ein bisschen nach einem lied. melancholisch, anklagend, verbittert... vielleicht bild ich mir das auch nur ein, aber dann hast du mit dem titel zumindest schon mal eine stimmung aufbauen können bei mir! :)

englische titel sind ja immer geschmacksache. deutsche mag ich zwar lieber, aber hier ist er ganz okay. allerdings stören mich etwas die englischen kapiteltitel. die geschichte ist ja auch nicht englisch, oder? :)

‚Aber das kannst du nicht.’ ha, wie geil XD ich mag solche sätze total gerne!
bis jetzt mag ich deinen schreibstil sowieso, er ist super zum lesen :)
und die gefühle kommen echt gut rüber!

[als ich gedacht hätte, das Liebe je weh tun könnte] -> dass

eine perfekte abrundung dieses prologs.

mehr lässt sich zu dem kurzen teil leider nicht sagen, außer dass es toll beschrieben ist.

*bonbon da lass*

Von:  Ty
2011-08-31T15:12:33+00:00 31.08.2011 17:12
Wow~

ich muss sagen, ich bin leicht geplättet. Im Positiven Sinne.
Du hast ganze Arbeit geleistet. Dieser innere Konflikt den Kai mit sich führte, hast du super beschrieben und Kai war in keiner Sekunde des Kapitels OOC.
Du hast gut rüber gebracht, wie abhänig Kai von Yuriy ist. Wie sehr er sich auf der einen Seite wünscht, in seiner Nähe zu sein und auf der anderen Seite, wie sehr er sich in Yuriys Nähe unwohl und unverstanden fühlt.
Ich hoffe sehr, das Yuriy Kai eine Chance gibt und sich für sein früheres Verhalten ihm gegenüber, erklären kann.

Die Ich Perpektive passt sehr gut zur Story und ich hoffe, sie bleibt in den weiteren Kapiteln erhalten. ;)

Liebe Grüße
Ty

Von:  Ty
2011-08-18T08:43:28+00:00 18.08.2011 10:43
*schnief*

Der Prolog ist dir super gelungen. Er regt mich persönlich zum Nachdenken an. Vorallem, weil ich es genau nachvollziehen kann, was ein Protagonist gerade durch machen muss.
Ich selber war ebenfalls schon mal in so einer Situation und ja es ist verdammt schwer, einen Menschen zu vergessen, den man mit ganzem Herzen geliebt hat oder immer noch liebt. Es ist verdammt schwer, diesen Menschen dann aufgeben zu müssen, weil man denkt, dass es keinen Sinn ergeben würde oder aber nichts von der Person zurückkommt. ;__; (War zumindest bei mir der Fall) Aber ich schweife ab... zurück zur Story.

Vom Pairing her, kann ich noch nicht viel sagen, außer das Es mit Sicherheit Kai & .... ist. Ich tippe daher mal das es Kai's Gedankengänge sind, die hier im Prolog so wunderschön beschrieben werden.

Werde die FF weiter verfolgen und mich gleich ans nächste Kapitel setzen, um es lesen zu können. :)

Liebe Grüße
Ty


Zurück