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Bloodthirstiness-Biss über den Tod hinaus

von

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Prolog

Sie rannte so schnell sie konnte den Weg entlang. Ihre Lungen brannten bereits, ihre Beine schmerzten. Und doch lief sie weiter, rannte weg von dem grausamen Ort, den sie ihr Heim genannt hatte. Nach wenigen Minuten kam sie im Präsidium an. Panik und Adrenalin strömten immer noch durch ihren Körper. Als sie in das Gebäude stolperte sahen einige Polizisten sie verwundert an.

"Was ist los?!", fragte einer, welcher sie wiedererkannte.

"I...m...meine Familie! Sie müssen sofort mitkommen!", rief das Mädchen panisch. Ihre Stimme zitterte. Angst schnürrte ihr die Kehle zu.

"Ganz ruhig, Fräulein Jades! Was genau ist denn passiert?", fragte nun ein hochrangiger Polizist.

"Sie müssen meine Eltern retten!", kreischte das Mädchen und Tränen rannen ihr nun in Strömen über die Wangen. Der Polizist zog die Brauen tief über der Stirn zusammen.

"Vor was müssen wir sie retten?", fragte er, legte die Hand auf ein Funkgerät an seiner Hüfte und zog es hervor.

"Da ist so eine Gang in unser Haus eingebrochen! Sie haben mich nicht bemerkt, weil sie gerade noch dabei waren meine Eltern zu foltern!", rief das Mädchen nun histerisch aus. Sie zitterte, das Adrenalin war verschwunden. Es herrschte nur noch die Panik und die Angst in ihr vor. Der Polizist brüllte nun Befehle durch das Präsidium, ein Polizist legte dem Mädchen eine Decke um die Schultern. Sie bekam nur noch durch einen Schleier mit, wie sie auf einen Stuhl gedrückt wurde.
 

"Sind sie das?", fragte ein Polizist forsch. Er hatte ein paar Narben im Gesicht, dunkle kurze Haare und eine stämmige Figur. Das Mädchen nickte.

Seit dem brutalen Mord ihrer Eltern war sie nicht mehr die Selbe. Sie sprach kaum noch, sah etwas ungepflegt aus. Außerdem hatte sich eine spürbare Kälte um ihr Herz gelegt.

"Gut,", sagte der stämmige Polizist. Das weitere Geschehen nahm sie nicht mehr wahr.

Umzug

Regen fiel träge, unerschütterlich und mit einer unglaublichen Ausdauer zur Erde. Trotzdem hatte das Mädchen keinen Regenschirm dabei. Sie lief mit leerem Blick die Straße entlang. Passanten hetzten an ihr vorbei, flüchteten sich alle ins Trockene. Dank des Regens bemerkte Niemand, dass das Mädchen weinte. Sie hatte versucht sich nach ungefähr zwei Monaten wieder etwas menschlicher zu geben. Hatte versucht, ihr Aussehen akzeptabler zu machen. Trotzdem sah sie krank aus. Ihre Haut war blasser als früher, ihre Augen wirkten immernoch kühl und gefühlslos. Inzwischen hatten sich, dank des Regens und der immer wiederkehrenden Tränen, schwarze Streifen über ihre Wangen gezogen. Ein paar Leute sahen sie an, als sie vorbeilief. Ein paar von ihnen grinsten hönisch über ihr schlechtes Makeup. Ein paar Frauen die an ihr vorbeiliefen, tuschelten über ihre Haare.

Haare die früher schön gewesen doch jetzt nur noch ein Albtraum jeden Frisörs waren. Das allerdings interessierte sie absolut nicht. Wozu brauchte man auch gut aussehen, wenn die, die man liebte nicht mehr waren? Wenn es eigentlich nichts mehr gab, wofür es sich zu leben lohnte? Ihre Füße trugen sie vollkommen selbstständig zu dem Ort, den ihre Eltern nun für immer bewohnen würden. Der Friedhof. Das Mädchen selbst, merkte nicht, dass sie selbst das große Eisentor des Friedhofes passierte, über den schlammigen Weg ging und sich vor dem Grab ihrer Eltern auf den Boden setzte. So verharrte sie mehrere Stunden. Im Regen sitzen, dass Grab ihrer Eltern anstarrend.

Plötzlich ertönte der laute, schrille Klingelton ihres Handys. Sie erschrack und holte es dann aber aus der Tasche, klappte es auf und ging ran.

"Mh?"

Das war das einzige, was sie im Moment hervorbrachte.

"Fräulein Jades, wir müssen sie bitten so schnell wie möglich ins Polizeipräsidium zu kommen. Wir müssen sie dringend sprechen!", erklang die weibliche Stimme einer Polizistin am anderen Ende der Leitung.

"Mh,", brummte sie und stand auf. Die Kälte, die sich sich in ihrem Körper befand, spürte sie nur wie durch einen weiteren Schleier.
 

Sie legte die Hand auf den Türgriff und drückte zu. Schob die Glasstür des Präsidiums auf. Sie ging hinein und ignorierte die interessierten Blicke Polizisten und der Menschen, die hier waren um Anzeigen zu erstatten oder Aussagen zu machen. Ihre Schuhe quitschten als sie über das Linolium ging. Als sie bei der Polizistin angekommen war, die sie sprechen wollte, hatte sie eine Wasserspur durch das ganze Polizeipräsidium gezogen. Sie öffnete das Büro der Polizistin. Die Scharniere quitschten leise. Ein deutliches Zeichen, dass sie mal dringend geölt werden mussten. In dem Büro sahs eine Polizistin. Sie lass und schrieb gerade in ein paar Akten herum und als das Mädchen hereinkam, hob sie den Blick.

Die Polizistin war hübsch. Sie hatte dunkle Haare, die ihr selbst eingeflochten noch bis auf den Hintern herabreichten. Ihre Haut eine perfekte Sonnenbräune, war absolut rein. Ihre Augen hatten eine dunkle Farbe, ihre Gesichtszüge waren klar und schwungvoll. Die Polizistin stand auf. Sie hatte eine Superfigur und das Mädchen zeifelte nicht im geringsten daran, dass sie von vielen Männer in ihrer Umgebung umschwärmt wurde.

Freundlich lächelte die Polizistin sie an und reichte ihr die Hand. Das Mädchen ergriff sie zaghaft. Die Polizistin war wunderbar warm und bei der Berührung mi dem Mädchen, erschauderte sie, ließ es sich allerdings nicht so deutlich ansehen.

"Bitte setzten Sie sich doch,", sagte sie und deutete auf einen Stuhl, der vor dem Büroschreibtisch stand. Das Mädchen setzte sich wortlos und auch die Polizistin setzte sich hin.

"Nun...der Grund, warum ich Sie hergerufen habe, ist der, dass...nun,", die Polizistin war sichtlich nervös. Die ganze Situation war ihr mehr als unangenehm. Das Mädchen zog eine Braue hoch.

"Die Gang...die für den Tod...die Gang, welche für den Tod Ihrer Familie verantwortlich ist, konnte aus dem Gefängnis ausbrechen. Wir wissen nicht warum. Nun, wir sind ziemlich sicher, dass Sie hier nicht mehr sicher sind. Deswegen sollten Sie besser wegziehen. Am besten an einen Ort, wo Sie keiner kennt,", sagte die Polizistin nun mit etwas festerer Stimme.

"Aha,", sagte das Mädchen nur. Ihre Stimme klang immernoch kratzig und rau.

"Wüssten Sie schon einen Ort, wo Sie hinziehen könnten, Fräulein Jades?", fragte die Polizistin. Das Mädchen überlegte einige Sekunden, dann nickte sie.

"Ja. Meine Eltern haben so ziemlich überall auf der Welt Häuser,", sagte sie mit leiser Stimme und sah der Polizistin tief und fest in die Augen. Leicht nervös sah diese auf die Akten die vor ihr lagen.

"Nun...ich wünsche Ihnen, Fräulein Jades, viel Glück in Ihrem weiterem Leben."

"Danke,", waren die einzigen Worte die das Mädchen sagte. Sie stand auf und wandte sich zum Gehen.

"W...bitte warten Sie einen Moment! Ich muss den Ort dokumentieren, an den Sie ziehen werden, denn im Notfall müssen wir Sie aufsuchen und beschützen können,", sagte die Polizistin.

"Das wird nicht nötig sein,", hauchte das Mädchen, öffnete die Bürotür und verließ den Raum. Mit schnellen Schritten verließ sie das Präsidium.
 

Sie lief wieder im strömendem Regen nach Hause. Dort angekommen schloss sie die große Holztür der riesigen Villa auf. Sie ging hinein, ließ die Tür krachend hinter sich ins Schloss fallen, zog ihre schwarzen, nassen Schuhe aus, leiß sie achtlos bei der Tür liegen und lief mit nassen Socken durch die dunkle Eingangshalle. Dann lief sie mit schnellen Schritten eine lange gedrehte Treppe hinauf. Die Stufen waren mit dunkelblauem Teppich ausgelegt, das Holz der Treppe selbst war dunkel, fast schon schwarz. Am Ende der Treppe befand sich ein langer Flur, welcher nicht erhellt wurde. Der Holzfußboden war mit einem langen, dicken Teppich in einem dunklem Farbton bedeckt und an den Wänden, welche hell gestrichen waren, befanden sich viele kostbare Ölgemälde. Das Mädchen lief lautlos den Gang hinab und verschwand in einem der vielen Zimmern. Der Raum in, welchem sie sich nun befand, war düster gestaltet worden. Die Wände waren mit schwarzen Stoffbannen verhängt und auch die Möbel waren mit schwarzen Tüchern verhängt worden. Das Mädchen ging mit zielsicheren Bewegungen durch das Zimmer und packte zwei Reisetaschen zusammen. Zwischendurch führte sie ein paar Telefonate um Strom und Zeitungen abzubestellen. Es dauerte nicht lange und sie war fertig mit allem.

Sie schulterte ohne zu zögern die Taschen, verließ den Raum und ging die Treppe runter. In der Eingangshalle stellte sie kurz ihre Taschen ab, zog sich wieder ihre nassen Schuhe an, zog sich einen langen schwarzen Mantel an, schulterte die Taschen wieder und verließ dann das große Haus. Draußen schloss sie die Tür ab und wandte sich dann, wie sie dachte für immer von dem Haus ab, in welchem sie aufgewachsen, ja sogar geboren worden war. Sie schenkte dem großen Haus ihrer Familie keinen Blick des Abschieds oder dergleichen. Sie verließ das Grundstück schnell und mit sicheren Schritten. Dann ging sie den Fußweg entlang. Bog ein paar mal ab, ignorierte alle Reize um sich herum und nach nicht weniger als 10 Minunten kam sie am Flughafen an. Sie ging zum Schalter, holte sich ihr Flugticket ab, checkte ein und stieg dann in das Flugzeug, welches sie in ihre neue Heimat bringen sollte.
 

"Edward! Komm her und sieh dir das an, Schatz!", rief Bella und winkte ihrem Mann. Dieser kam mit schnellen, raubtierhaften Bewegungen zu ihr und legte einen Arm um sie.

"Was ist denn?", fragte er mit schiefem Lächeln. Bella grinste.

"Sie dir an, was Phayne gemacht hat,", sagte sie und zeigte auf ein ca. 13 jähriges Mädchen. Sie hatte schulterlange blonde Haare, blaue Augen und eine edle Blässe. Das Mädchen trug ein rosafarbenes Kleid, welches allerdings nicht mehr ganz so sauber war, wie es sein sollte. Edward kicherte.

"Ich frage mich warum Phayne lauter Blutflecken auf ihrem neuen Kleid hat...,", murmelte Bella. In diesem Moment sah Phayne Bella und Edward und schenkte beiden ein wunderschönes Lächeln. Sofort kam sie zu ihnen.

"Tante Bella! Onkel Edward! Was ist denn? Wieso seht ihr mich so komisch an?", fragte sie mit zuckersüßen Stimme. Edward unterdrückte ein Grinsen. Wie üblich wusste er schon längst was los war.

"Woher stammen die vielen Blutflecken? Du bist doch ein Mensch, Phayne,", sagte Bella leicht säuerlich. Wieso konnten Kindern nie darauf aufpassen, dass ihre Kleidung sauber blieb? Phayne lief rot an und blickte verlegen zur Seite.

"Also...wießt du Tante Bella...ich...ich bin mit Renesmee in den Wald gegangen...und...sie...na ja...der...der Bär hat mir angegriffen und...also...Renesmee hat mich gerettet, aber dabei ist...na ja, dabei ist diese Kleid zu schaden gekommen,", sagte sie und blickte beschähmt zu Boden. Bella starrte sie erschrocken an. Dann drehte sie sich zu Edward um.

"Und du lachst darüber?", fragte sie mit ernstem Gesicht. Ihre Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt. Edward grinste sie schief an.

"Pass auf,", hauchte er so schnell und leise, dass es kein menschliches Gehör jemals hören konnte. Bella zog elegant die linke Braue hoch. Plötzlich schlangen sich zwei schmale, bleiche Arme um sie.

"Momma,", erklang Renesmee Engelsstimme. Bella löste die Umarmung und drehte sich zu ihrer Tochter um.

"Wieso hast du deine Cousine zum jagen mitgenommen? Du weißt, sie ist ein Mensch und es ist viel zu gefährlich, als das du sie zu jagen mitnehmen könntest!", sagte Bella streng. Renesmee sah ihre Mutter verständnislos an. Ihre Unterlippe zitterte ganz schwach. So schwach, dass nur übernatürlich scharfe Augen es erkennen konnten.

"Aber...ich...,", brachte sie mit zittriger Stimme hervor.

"T...Tante Bella?"

"Ja?", fragte Bella leicht gereizt und sah Phayne an. Diese grinste ihre Tante mit schuldbewusstem Blick an.

"Es...es war ein Witz! Ich wurde nicht von einem Bären angegriffen! Das haben Renesmee und ich uns nur ausgedacht!", sagte Phayne kichernd. Bella öffnte den Mund und schloss ihn kurz darauf wieder. Sie wusste nichts darauf zu erwidern. Nach einigen Minuten sprach sie dann doch.

"So etwas macht man nicht! Man legt seine Familie mit so etwas nicht herein!", zischte Bella sauer, drehte sich um, funkelte Edward böse an und stürmte dann wütend in die Villa der Cullens hinein. Als sie die Veranda erreichte schmetterte sie die Tür so heftig zu, dass ein Teil davon abbrach und in vielen kleinen Splittern durch die Luft flog.
 

Das Flugzeug landete einige Stunden, nachdem es in New York gestartet war, wieder. Undzwar auf einem kleinerem Flughafen. Dem Flughafen von Dharknside. Das Mädchen verließ das Flugzeug, holte ihre Taschen vom Band ab und verließ das Flughafengebäude. Draußen war es bereits dunkel und es regnete.

//Typisch Norden...,//, dachte das Mädchen mit einem Blick in den dunklen, wolkenverhangenen Himmel. Vor dem Flughafengebäude standen ein paar Taxis in einer Reihe. Das Mädchen suchte sich eins aus, der Fahrer verstaute ihre Taschen im Kofferraum, wobei er das Mädchen musterte.

Das Mädchen wunderte es nicht sonderlich, hatte sie ihr Aussehen seit dem Besuch im Polizeipräsidium in New York ja nicht verändert. Dementsprechend hatte sie immer noch die schwarzen Streifen auf den Wangen und ihre Haare glichen immernoch dem Albtraum eines jeden Frisörs. Das Mädchen jedoch beachtete seine Blicke nicht, stieg in den gelben Wagen ein und nannte, nachdem der Taxifahrer auch eingestiegen war die Adresse. Verwunderung stand in seinem Gesicht, doch dann nickte er und fuhr los.

Das Mädchen sah nach draußen. Viel war nicht zu sehen. Dharknside war eine winzige Stadt. Gerademal 2300 Menschen lebten in ihr. Und seit heute waren es 2301 Einwohner. Dank dem Mädchen. Müdigkeit machte sich nun in ihr bemerkbar. Sie lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe, welche von vielen Regentropfen besprenkelt war. Das Licht der Straßenlaternen, an denen sie vorbeifuhren ließ sie glitzern, sodass es aussah, als würden sich viele kleine diamantene Tropfen auf dem kalten Glas befinden. Sie fuhren an kleinen Einfamilienhäusern vorbei. An Grundstücken mit Gärten.

//Ein Ort wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen...,//, dachte das Mädchen.
 

"Hey, Miss! Aufwachen! Wir sind da, wo sie hinwollten!"

"Was?!", dass Mädchen fuhr erschrocken hoch. Sie hatte nicht bemerkt wie sie eingeschlafen war. Etwas verwirrt und schlaftrunken sah sie sich um. Das verflog allerdings recht schnell, da sie sofort das große dunkel Haus erkannte, vor welchem sie geparkt hatten.

"Ah...natürlich. Ähm, danke schön, Mr. Wie viel schulde ich Ihnen?", fragte sie mit rauer Stimme und krammte nach ihrer Brieftasche.

"10 Dollar, Miss,", brummte der Fahrer. Schnell zog das Mädchen 10 Dollar heraus und gab sie dem Fahrer. Dann stieg sie aus, ging um das Auto herum und öffnete den Kofferraum. Indes war auch der Fahrer ausgestiegen. Er wollte gerade die Taschen für sie heraus nehmen, doch das Mädchen war schneller.

"Nein, danke, Mr! Sie brauchen mir nicht zu helfen! Das schaff ich schon,", sagte sie udn hiefte die schweren Taschen heraus. Sie stellte sie auf dem nassen Kies ab, bedankte sich bei dem nun etwas beleidigtem Fahrer, wie es ihr schien, drehte sich um, lief zu dem großem düsterem Haus und zog eine Schlüsselkarte heraus. Sie öffnete die Haustür mit der Karte, ging hinein und ließ die Tür ins Schloss fallen.

Im Inneren des Hauses war die Luft abgestanden und eklig. Sie stellte die Taschen ab und zog die Schuhe aus. In diesem Moment hörte sie, wie die Taxe von dem Grundstück ihrer Familie fuhr. Nun befand sie sich in einem anderem Haus. Einem Haus, dass ihr mehr als fremd war und welches trotzdem ihrer Familie gehört hatte. Sie atmete die stickige Luft tief ein.

"Ich bin zu Hause."

Autokauf

Sie rannte und rannte. Floh vor etwas. Eine noch nie dagewesene Angst erfüllte ihr Herz. Eine Angst, deren Intensität sie nicht beschreiben konnte.

"Hab ich dich!", zischte eine dunkle Gestalt. Der Stimme nach zu urteilen war sie männlicher Natur. Sie blieb schlitternd stehen. Als die Gestalt sich ihr näherte und die Lippen zu einem grausamem Lächeln verzog, öffnete sie ihren Mund um um Hilfe zu schreien, doch sie bekam keinen Ton heraus. Der Fremde packte sie, beugte sich über ihren Hals. Ein stechender schmerz breitete sich in ihrem Körper aus. Sie versuchte sich loszureißen, doch es klappte nicht. Sie konnte sich nicht befreien. da fand sie ihre Stimme wieder.
 

Schreiend wachte sie auf. Schweiß stand auf ihrer Stirn, rann ihr den Hals hinab. Sie sprang aus dem Bett und lief zum Bad. Dort wusch sie sich ausgiebig um das ecklige Gefühl des Schweißes los zu werden. Das dauerte gute 40 Minuten. Dann stieg sie aus der Duschkabine, trocknete sich ab, wickelte sich in das Handtuch und tapste zurück in ihr Zimmer. Ihr Nachthemd ließ sie im Bad zurück. Wenn sie wieder nach Hause kam, würde sie es waschen, doch im Moment hatte sie keine große Lust, es auch nur weiter anzufassen, geschweige denn es auch nur anzusehen.

In ihrem Zimmer angekommen, lief sie zu einer der Taschen, die sie geöffnet in die Ecke des Zimmers gestellt hatte, ging davor in die Hocke und krammte darin herum. Es dauerte auch nicht lange und sie hatte etwas passendes gefunden und zog es auch gleich an. Dann entnahm sie der Tasche einen kleinen Beutel und eine schwarze Haarbürste. Der kleine Beutel bestand aus aus schwarzem Samt und war mit silberfarbenen Linien bestickt, die sich kunstvoll über den ganzen schwarzen Samt zog. Auf dem Rücken der schwarzen Haarbürste war ein Wappen eingraviert worden. Die Linien des Wappens waren mit Silber nachgezogen worden. Das Mädchen jedoch schenkte den kunstvollen und schönen Verziehrungen keinen Blick. Sie kannte sie schon, hatte sie schon so oft gesehen und konnte sie sogar schon auswendig aufzeichnen. Sie lief zurück ins Bad. Dort angekommen, bürstete sie sich ordentlich ihre langen Haare. Als sie damit fertig war, schminkte sie sich. Allerdings nur dezent. Nach kurzer Zeit betrachtete sie sich im Spiegel. Vorsichtig lächelte sie ihr Spiegelbild an. Nach der langen Zeit sah sie wieder halbwegs normal aus. Ein Seufzen entrang sich ihrer Kehle, dann verließ sie das Bad und nahm den kleinen schwarzen Beutel und die Haarbürste mit. dabei musste sie unwillkürlich schmunzeln. Obwohl dieses Haus nun ihr gehörte, da sie die alleinige Erbin ihrer Eltern war(der Rest der Familie hatten beide zur Hölle geschickt mit ihren Vorwürfen und dem ganzen Zeug), verhielt sie sich hier, als wäre sie hier nur zu Gast und nicht zu Hause. Sie hatte bis auf 5 Zimmer kein einziges weiter angesehen, denn das kam ihr wie ein Verbrechen vor. Wie das Unbefugte eindringen in irgendein wichtiges Gebäude.

Sie ging zurück in ihr Zimmer, nahm eine kleinere Tragetasche hervor, packte dort ihre Ferdertasche, zwei Blöcke und ihre Brieftasche hinein und ging dann nach unten. Dabei bestellte sie per Handy ein Taxi. Unten in der Eingangshalle angekommen, sah sie sich kurz um. Ein weiterer Seufzer entrang sich ihr, sie ging zur Tür, zog sich ihre Schuhe und eine Jacke über und ging dann nach draußen. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, schloß sie gewissenhaft ab und wartete dann ein paar Minuten.

Es dauerte auch nicht allzu lange und dann kam das Taxi. Es hielt und sie stieg ein. Im Inneren des Taxis, war es mollig warm.

"Tag, Miss,", sagte der Fahrer. Er wirkte schon recht alt. Sein Haar war kurz geschnitten, grau und hatte eine Halbglatze. In seinem Gesicht befanden sich zwei hellblaue, strahlende Augen, welche beim Lächeln von vielen kleinen Falten umgeben waren. Auch der Rest seines Gesichtes war eher faltig.

"Guten Morgen,", erwiderte das Mädchen. Der Fahrer warf kurz einen Blick auf sie dann schoss sein Blick blitzschnell zum Haus und dann wieder zu ihr zurück.

"Wo möchten Sie hin, Miss?", fragte er höfflich.

"In die Stadt, ein Suto kaufen,", sagte sie und lächelte ihn freundlich an. Der Fahrer nickte nur und fuhr los. Auf der kurzen Fahrt in die Stadt hinab, sprach er sie kein einziges Mal an. Sie dachte, er würde sich wohl stark auf die Fahrt konzentrieren, doch dem war nicht so. Als sie für einen kurzen Moment zu ihm blickte, sah sie, dass er sie beobachtete. Aha!

Das Mädchen wandte sich wieder ab und sah weiter nach draußen. Anscheinend merkte er, dass sie sich nicht unbedingt mit ihm unterhalten wollte, denn sie sah den weiteren Rest der Fahrt auch wieder nach draußen und prägte sich genau ein, wie die Gegend aussah, damit sie sie auch wiederfinden würde, sobald sie einen eigenen Wagen besahs. Immerhin war es doch recht peinlich, am Straßenrand anhalten und nachfragen zu müssen, wo sich das eigene Haus befand. Nach vielleicht 10 Minuten hielten sie vor einem modernem Autohaus an. Verwirrung machte sich in ihr breit. Was hatte ein solches Gebäude hier in so einer kleinen Stadt zu suchen?

"Dies ist das einzige noch existierende Autohaus. Die anderen wurden alle von dem hier geschluckt, Miss,", sagte der Fahrer, ", aber keine Angst, Miss. Die verkaufen Autos in jeder Preisklasse! Teure wie Schrottbillige Teile, die geradenochso fahren,", fügte er dann noch auf den Verwirrten Gesichtsausdruck des Mädchens hinzu. Sie nickte. Dann sah sie den alten Taxifahrer wieder an.

"Danke,", sagte sie und lächelte breit. Dann zog sie ihr Portmonaie heraus.

"Wieviel schulde ich ihnen?", fragte sie und sah ihn aufmerksam an. Doch der Fahrer lachte nur.

"Sagen wir, 10 Dollar. Ist das in Ordnung, Miss?", fragte er. Dabei hatte er eine Augenbraue fragend in die Höhe gezogen. Das Mädchen schüttelte den Kopf. Sie stieg aus, ging zur Fahrertür und zog einen 50 Dollarschein heraus. Dann gab sie den Schein dem Fahrer.

"Das ist für Sie, Mr."

Der Fahrer starrte einen Moment schweigend auf die 50 Dollarnote. Ungläubigkeit spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen oder zu erwidern, doch das Mädchen hielt ihm den Schein etwas näher hin und lächelte ihn aufmunternd an. Der Fahrer sah ihr in die Augen, seufzte leise, nahm den Schein an, bedankte sich mit einem Nicken und fuhr dann weg. Das Mädchen lächelte, lief zu dem hohen Haus, welches man aus Glas und Stahl und vermutlich auch aus nicht sichbarem Beton gebaut hatte.

Die Glastüren öffneten sich automatisch für das Mädchen. Als sie eintrat sahen die Mitarbeiter sie an, musterten sie. Das Mädchen lächelte wissend. Dieses Szenario kannte sie schon ziemlich gut. Sämtliche Mitarbeiter würden sie begutachten, würden durch ihr Äußeres und ihr Verhalten, also durch ihr ganzes Auftreten feststellen, ob sie eine gute oder eine schlechte Kundin war.

Da kam ein Mitarbeiter zu ihr. Der Mann trug einen schwarzen, perfekt geschneiderten Anzug, welcher nicht gerade billig aussah und es auch nicht war. Das Mädchen erkannte die Marke und schmunzelte.

"Kann Ihnen helfen, Miss?", fragte der Mann vor ihr höfflich und sah sie kühl an. Das Mädchen nickte. Sie holte ihr Portmonaie heraus und zog eine schwarze Kreditkarte hervor. Die Augen des Mannes weiteten sich.

"Ich brauche ein Auto,", sagte sie. Ein Lächeln umspielte immernoch ihre Lippen. Der Mann nickte, ein leises Raunen verbreitete sich unter den anderen Kunden und Mitarbeitern. Das Raunen war kaum mehr als ein Flüstern, doch dem Mädchen entging es dennoch nicht.

"Bitte folgen Sie mir, Miss!", sagte der Angestellte, welcher immernoch vor ihr stand und wandte sich in eine bestimmte Richtung. Das Mädchen folgte ihm. Sie gingen zu einem Fahrstuhl, stiegen ein und fuhren dann in das obere Stockwerk. Dort angekommen öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und sie stiegen aus.

Das Stockwerk, in welchem sie sich nun befanden, wirkte elegant und die Autos teuer. Auch befanden sich hier nicht so sonderlich viele Kunden und Angestellte wie im unterem Stockwerk.

"Was für ein Auto möchten sie denn gern?", fragte er höfflich und musterte sie.

"Nun, elegant, schnell und der Preis darf ruhig bis in den 6-Stellenbereich,", sagte das Mädchen. Sie wusste keinen Grund, Geld beim Kauf eines Autos zu sparen. Immerhin hatten ihre Eltern Geld wie Heu. Unmengen davon befanden sich auf vielen Konten. Unter anderem auch mindestens 5 davon in der Schweiz. Außerdem hatten ihre Eltern immer betont, dass man beim Autokauf nicht sparen sollte. Und sie hielt sich auch lieber an den Rat ihrer Eltern. Und selbst wenn das Vermögen, welches sie von ihren Eltern allein geerbt hatte, aufgebraucht wäre, dann konnte sie immernoch die ganzen Häuser verkaufen, die ihre Eltern in fast jedem Land der Welt erbaut hatten. Wobei sie nicht einmal wusste, was ihre Eltern geritten hatte, als sie diese vielen Häuser gebaut hatten. Vielleicht hatten sie Langweile oder etwas in der Art.

Der Mann führte sie zwischen vielen Autos hindurch. Da kam ein anderer Mitarbreiter zu ihm und flüsterte ihm hektisch etwas ins Ohr.

"Bitte ent...entschuldigen Sie mich, Miss!", sagte der Mitarbeiter, welcher mit ihr hierhoch gekommen war, zu ihr und ging mit dem anderem Angestellten ein Stück von ihr weg. Sie sah, wie die beiden hektisch und schnell diskutierten. Verwirrung machte sich in ihr breit. Was war hier los? Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich weg um alle Autos in Augenschein zu nehmen. Irgendeines von denen sollte ihr ja wohl ausreichen oder? Als sie zwischen den Autos hindurch schritt, blieb ihr Blick auf einem wunderschönem Wagen blieben. Sie musterte das Gefährt etwas näher, sah durch das Fensterglass hindurch. Doch plötzlich fühlte sie sich von jemandem beobachtet. Dabei konnte sie nichteinmal sagen warum. Sie drehte sich um und sah ihn. Ungefähr einen Meter von ihr entfernt stand ein großer Jugendlicher. Er hatte halblange schwarze Haare, die ihm wirr um den Kopf fiehlen, eine blasse, fast bleiche Haut, dunkelgrüne Augen und trug schwarze Kleidung. Sie starrte ihn an, er starrte sie an. Grüne Augen sahen intensiv in rotbraune Augen. Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in ihr aus. Ein Gefühl, das sie zuvor noch nie gefühlt hatte. Der Junge vor ihr, musterte sie so intensiv, als wolle er sich jedes noch so winzige Detail von ihr einprägen. Sie runzelte verwirrt die Stirn.
 

Er betrachtete das Auto. Der Verkäufer, der ihm diesen Wagen verkaufen wollte, hatte Edward durch eine Fangfrage dazu gebracht, aufgebracht und verwirrt wegzulaufen und sich an seinen Kollegen zu wenden. Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Geräusch. Da war ein Mensch!

//Na super...noch ein Mensch! Die sind wohl alle ziemlich lebensmüde, wenn sie hierhochkommen,//, dachte er und drehte sich um. Ein ihm unbekanntes Mädchen wanderte zwischen den Autos hindurch. Sie hatte hüftlange weiße Haare und rotbraune Augen. Ihre Haut war ziemlich blass und sie trug dunkle Kleidung. Wie gebannt starrte er das junge Mädchen an. Sie konnte noch nicht so besonders alt sein. Obwohl...ihre Augenfarbe war merkwürdig. Ungewohnt für einen Menschen. Aber...vielleicht war sie ja auch kein Mensch. Sie kam hier her. Begutachtete alle Autos mit intensivem Blick. Dann war sie bei dem Auto angekommen, bei dem er auch stand. Sie musterte den Wagen. Sah durch die Fenster hinein um das Innere des Wagen zu erkennen. Er musterte sie etwas genauer. Zog dann die Luft um sie herum in seine Lungen. Wollte feststellen, ob sie ein Mensch oder eine Vampir war. Sofort begann seine Kehle höllisch zu brennen. Das Gift sammelte sich, der Speichel lief ihm im Mund zusammen.

//Edward!//

Es war ein einziger Hilfschrei, den er in Gedanken ausschrie. In genau diesem Augenblick hatte das Mädchen ihn bemerkt und drehte sich um. Er hielt verzweifelt die Luft an. Das Mädchen starrte ihn an, er starrte sie an. In dem Moment kam Edwrad zu ihm, legte ihm die hand auf die Schulter und zog ihn weg.

"Komm, Zreth, heute kommen wir nicht zu einem ordentlichem Auto,", sagte Edward und sah dabei nicht ihn sondern das fremde Mädchen an. Zreth könnte hören, wie er schluckte. Also hatte auch sie diese Wirkung auf Edward. Nicht nur auf ihn. Edward zog ihn weg. Dabei hielt er ihn eisern fest, zwang ihn, nicht über das Mädchen herzufallen und sie hier vor menschlichen Augen zu töten. Zreth schluckte und nachdem sie sich zwei weitere Meter von ihr entfernt hatten, zwang Zreth sich verkraft dazu, sich umzudrehen. Leichter Schweiß stand ihm auf der Stirn.

"Danke...sagmal...was war das? Normalerweise kann ich dem menschlichem Geruch mehr als gut wiederstehen, aber bei ihr...da...."

"Sie ist eine Sirene...undzwar nicht nur für dich sondern auch für mehrere,", knurrte Edward leise. Seine Gesichstzüge waren steinern und angespannt.

"Eine...Sirene?", fragte Zreth verwirrt. Er hatte das Wort noch nie gehört. Edward nickte.

"Das Blut einer Sirene singt für einen. Man kann dem kaum wiederstehen. Aber normal singt das Blut nur für einen Vampir und nicht für mehrer gleichzeitig!", brummte Edward.

Siren call of the blood

Sie parkte ihren neuen Wagen in der Garage ihrer Eltern. Als sie diesen riesigen Raum zum ersten Mal betreten hatte, war sie wie versteinert stehen geblieben. Die Garage war gute 10 m² groß und 3 m hoch. Und da sich hier nur ein Auto und eine lange schmale Arbeitfläche an einer Wand befand, musste sie sich absolut keine Sorgen machen, dass es Platzprobleme geben könnte. Sie verließ die Garage wieder, schloss sie ab und ging in die große Villa ihrer Eltern. Sie ging in die Küche und lehnte sich gegen die Zeile. Inzwischen machten sich leichte Kopfschmerzen bemerkbar. Die weißhaarige legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Verbannte die Realität um sich herum ins Nichts. Konzentrierte sich nur auf ihre Inneres. Als die Kopfschmerzen sich nach gut 10 Minuten absolutem Nichts immernoch nicht gelegt hatten, gab sie es auf, nahm scih ein Glas aus dem Küchenschrank, füllte es mit Wasser, trank es und bestellte dann beim örtlichen Lieferservice eine vegetarische Pizza.

Nach vielleicht gut einer Viertelstunde kam ein Mann mit der Pizza, sie bezahlte, gab ihm ein ordentliches Trinkgeld und machte es sich dann gemütlich. Sie schaltete den Fernseher ein und ass dabei ihre Pizza. Nach vielleicht einer halben Stunde wurde ihr langweilig. Die Pizzaschachtel war bereits leer, die Filme und Sendungen die im Moment liefen langweilig. Sie seufzte, schaltete den Fernseher aus, stand auf und streckte sich. Dann ging sie nach oben in das Zimmer, welches sie bewohnte. Von ihrem Zimmer aus konnte man durch zwei große Glastüren auf einen Balkon gelangen. Das Metalgeländer des Balkons war reich verziert.

Das Mädchen ging zu den Glastüren. Draußen dämmerte es bereits. Sie wunderte sich etwas, wo die ganze Zeit des heutigen Tages geblieben war. Immerhin war sie nur aufgestanden, hatte ein Auto gekauft und war wieder nach Hause gefahren und hatte etwas gegessen. Das hatte ingesammt vielleicht nur 4 Stunden in anspruch genommen und doch war dieser Tag vorbei. Sie sah sich an. Ihr Gesicht war nicht mehr so teilnahmslos wie noch vor einigen Tagen, doch ihre Augen sprachen immer noch von der Traurigkeit, die sich vermutlich für immer in ihrem Herzen eingenistet hatte. Sie lehnte sich kurz gegen das kühle Glas. Ging alle Ereignisse des Tages noch einmal im Kopf durch. Anscheinend hatte sie dank ihrem Anfall ganze drei einhalb Stunden verplempert. Sie seufzte ein weiteres Mal und öffnete dann die Fenstertüren. Eigentlich hätte sie heute in die Dharknside High School gehen und sich anmelden sollen.

Das würde sie dann wohl morgen machen. Das Mädchen ging hinaus auf den Balkon. Die Abendluft war kalt. Bei dieser Jahreszeit kein Wunder. Immerhin war es Herbst. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht um jemanden auszuschimpfen wie man es gewöhnlich tat, sondern um sich etwas war zu halten. Dann trat sie etwas weiter nach vorn und sah sich um. Das Grundstück ihrer Eltern grenzte an den Wald. Ein dichter und nun bei Abend ein dunkler Wald. Plötzlich sah sie etwas. Verwirrt blinzelte das Mädchen und sah genauer hin. War das ein Wolf? Wenn ja, dann war er einer der extrem großen Burschen. Vielleicht hatten ein paar verrückte Wissenschaftler wieder einmal gentechnische Experimente mit Tieren angestellt und dieses Exemplar war ihnen entwischt. Das Mädchen musste über ihre eigenen Gedanken schmunzeln. Was ihr nur wieder in den Sinn kam? Sie war wirklich noch ein Kind. Kein Wunder, dass sie ihre Eltern nicht hatte retten können. Das Mädchen trat nun bis an das Metalgeländer und verdrängte ihre trüben Gedanken indem sie den Wolf beobachtete. Da hob das Tier den Kopf und sah sie an. Ihr stockte der Atem. Der Wolf sah ihr direkt in die Augen!

Das konnte doch garnicht sein! Oder etwa doch? Da brach die dichte Wolkendecke am Himmel auf und das Mondlicht herhellte die Landschaft. Im hellem und kühlen Licht des Mondes sah der Wolf gruseliger aus. Plötzlich bewegte sich das Gebüsch. Das Mädchen hielt die Luft an. Sie wusste nicht, warum sie das tat, doch sie wollte aus irgendeinem dummem Grund nicht, dass der Wolf sie bemerkte. Was für dumme Gedanken! Der Wolf hatte sie doch schon längst bemerkt. In diesem Moment teilte sich das Gebüsch und ein wunderschönes Mädchen trat daraus hervor. Sie hatte lange, gewellte Haare die ihr bis auf das Gesäß hinabreichten. Im Mondlicht konnte man ihre Haarfarbe nicht besonders gut erkennen, doch das Mädchen glaubte, dass es leicht rötlich- und orangefarben schimmerte. Die Fremde trat zu dem Wolf und beugte sich zu ihm hinab. Was nun kam, würde das Mädchen auf dem Balkon niemals vergessen. Die Fremde neben dem Wolf legte ihm die Arme um den Hals und drückte ihm einen zarten Kuss auf die Nase.

//Das...was geht denn hier ab?//, dachte das Mädchen.

//Bin ich hier vielleicht in einem Traum oder so? Bestimmt, oder? So etwas gibt es doch garnicht! Niemand küsst einen so riesigen Wolf! Vor allem gibt es solche gigantischen Wölfe garnicht!//

Noch während die Weißhaarige noch ihren Gedanken nachging, stieg das Mädchen neben dem Wolf auf dessen Rücken und dann sah sie die Weißhaarige an. Starrte ihr direkt in die Augen. Das Mädchen schluckte. Der Blick der Rötlich-oranghaarigen war fest und durchdringend. Der Weißhaarigen gruselte es. Sie ging ein paar Schritte von dem Geländer weg, dann drehte sie sich um und rannte in ihr Zimmer zurück. Sie blieb stehen, drehte sich schnell um und schloss so schnell sie konnte mit zitternden Fingern die Fenstertüren. Dann sprang sie regelrecht in ihr Bett und kuschelte sich schnell in ihre Decke. Sie schloss die Augen und redete sich ein, dass das nur ein Traum war und sie gleich aufwachen würde. Danz sicher war das nur ein Traum! Ein makaberer Traum.
 

"PHAYNE!!!", brüllte Rosalie durch das ganze Haus. Phayne zuckte zusammen und sah ängstlich von dem Laptop auf, welcher vor ihr stand. Sie sahs auf dem Boden, vor einem niedrigem Tischchen in ihrem Zimmer.

"Ja, Mommy?", fragte sie leise und äußerst vorsichtig. Rosalie kam in das Zimmer ihrer Zwillingstochter. Man konnte sofort erkennen, dass sie stinksauer war. Phayne sah ihre Adoptivmutter fragend an. Da sah sie den vermeindlichen Grund für den Zorn ihrer Mutter. Rosalie hatte einen langen rosafarbenen Stoff in der Hand. An ein paar Stellen konnte man erkennen, dass sich darauf Blutflecken befanden, welche entfernt worden waren. Allerdings ziemlich erfolgslos. Phayne schluckte merklich. Rosalie`s Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.

"Was.hat.das.zu.bedeuten?", brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

"Also...weißt du...das ist sehr viel harmloser, als es vielleicht aussieht, Mommy!", sagte Phayne und lächelte unschuldig. Doch an dem eisernem Gesicht ihrer Mutter erkannte sie, dass ihr dieses unschuldige Lächeln und ihre Worte nichts eingebrachten als weitere Schwierigkeiten. Rosalie zeigte mit dem Stoff in ihrer Hand auf ihre Tochter Phayne.

"Du.wirst.nie.wieder.da.rausgehen!"

"Aber...ich..."

"Schweig!"

"Ich..."

"Ich sagte, du sollst deinen Mund halten!", kreischte Rosalie nun mit hysterischer Stimme. Sie sah ihre Tochter streng an.

"Ich will nicht, dass du auch nur noch ein einziges Mal jagen gehst, solange du nicht ein Vampir bist! Und wenn du einer bist, dann darfst du erst nach 10 Jahren Erfahrung allein jagen gehen!", rief Rosalie mit ihrer wunderschönen Stimme aus, wedelte dabei mit dem Stoff herum, drehte sich dann um und verschwand. Phayne starrte ihr im offenem Mund hinterher. Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihre Mutter hatte ihr doch gerade tatsächlich ein Jagdverbot für die nächsten 15 Jahre aufgebrummt. Nagut...sie war noch ein Mensch und die gingen nicht auf die Jagd um Tierblut zu bekommen, aber bisher durften sie, ihre Zwillingsschwester Rain und ihre Cousine Alime bei Jagdausflügen immer mit. Das ihre Mutter ihr es nun verbot, war...war frustrierend. Die Tränen in ihren Augen wurden zu viel und rannen über ihre Wangen herunter. Sie wandte sich trotzdem wieder ihre Laptop zu und hämmerte auf die Tasten ein.
 

Rosalie kam die Treppe runter. Sie war immer noch stinksauer. Bella sahs im Wohnzimmer an einem der Computer. Ihre Hände flogen in einer, selbst für einen Vampir ziemlichen Schnelligkeit über die Tastatur. Sie ging zu ihr.

"Und?", fragte Bella ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden.

"Sie hat jetzt ein stricktes Jagdverbot. Selbst wenn sie eine Vampirin ist, darf sie erst 10 Jahre nach der Wandlung allein jagen gehen,", knurrte Rosalie. Nun sah Bella doch vom Bildschirm auf. Sie hatte eine Braue in die Höhe gezogen und sah Rosalie schweigend in die Augen.

"Phayne weint und lässt ihren Frust an der Laptoptastatur aus,", sagte sie. Da wurde Rosalie klar, dass Bella sie nicht angesehen sondern kurz gelauscht hatte. Rosalie seufzte.

"Wenn er kaputtgeht, dann kann sie sich einen neuen von ihrem Taschengeld kaufen,", brummte sie. Bella lächelte wissend.

"Ich weiß, wie du dich fühlst, Rose. Ich war genauso erschrocken und wütend, als Phayne mit Renesmee vom jagen kam und ich die Blutflecken sah. Allerdings ist es höchstwahrscheinlich auf Nessie`s Mist gewachsen. Sie hat seit der Adoption eurer beiden Zwillinge nur solchen Unsinn im Kopf."

"Mir egal! Es hätte sein, können, dass Phayne wirklich von einem Bären angegriffen worden wäre! Du weißt, was den 5 passiert ist! Du kennst die Geschichte von Leila! Ich glaube nicht, dass ich es jemals verkraften könnte, wenn einen von beiden etwas passiert! Stell dir vor, ein Bär hätte wirklich Phayne angegriffen! Ich wäre innerlich gestorben! Der Verlust wäre zu groß gewesen! Ich...ich hätte nicht einmal den Anblick Rain`s ertragen können! Das...das wäre unglaublich grausam gewesen!", sagte Rosalie. Ihre Stimme hatte sich wieder etwas beruhigt. Die Angst und Sorge um Phayne und Rain schnürrte ihr die Kehle zu und wenn sie hätte weinen können, dann hätte sie es jetzt getan, doch so kamen nur trockene Schluchzgeräusche aus ihrem Mund. Bella stand auf und umarmte Rosalie.

"Rose."

"Wie könntest du es ertragen, dass Nessie etwas passiert?", fragte Rosalie zwischen zwei trockenen Schluchzern.

"Gar nicht. Und stell dir nur erstmal vor, wie es für Jake wäre. Es würde wahnsinnig werden. Wie wir alle vermutlich,", sagte Bella lächelte und strich Rosalie sanft über die blonden Haare. Die beiden waren sich noch nie näher gewesen als jetzt. Nach einigen Minuten seufzte Rosalie. Da kam ein schwarzhaariger Vampir herein. Er sah Rosalie und Bella, machte ein düsteres Gesicht und beeilte sich, so schnell wie möglich die Treppe hochzukommen, um das nicht ertragen zu müssen.

"Zreth! Wo willst du denn hin?", fragte Bella plötzlich. Er fluchte heftig, drehte sich um und kam die Treppe wieder runter.

"Was willst du Bella?", brummte er und sah sie düsteer an.

"Edward hat mir erzählt, was im Autohaus passiert ist."

"Und?", fragte Zreth genervt und sah an die Decke. Bella löste ihre Umarmung und stemmte die Hände in die Hüften.

"Du bist einer Sirene begegnet! Eine, deren Blut sehr viel stärker zu sein scheint, als das meinige damals!", sagte sie. Zreth sah sie an. Sah ihr in die Augen. Dunkelgrüne starrten in hellgoldene.

//Seine Augen sind so anders...woran das wohl liegt? Wieso werden sie nicht golden oder karamellfarben?//, dachte Bella. Das war etwas, was Zreth von allen Vampiren auf diesem Planeten so unterschied. Zum Glück wussten die Volturi nicht davon, sonst hätten sie ihn vermutlich angeworben.

"Na und? Was ist dabei? Ich hab sie nur einmal getroffen und ihr wiederstanden. Außerdem werde ich ihr höchstwahrscheinlich nicht nocheinmal begegnen!", knurrte Zreth, drehte sich um und verschwand dann so schnell er konnte nach oben. Bella seufzte.

"Du hast Angst, dass er über das Mädchen herfallen könnte, oder?!", fragte Rosalie und musterte Bella. Diese nickte.

"Das auch,", murmelte sie. In diesem Moment kam Alice zur Haustür herrein. Jasper, Emmett, Rain, Alime, Mellia, Yukari und Cain folgten. Alice, Rain, Alime, Mellia und Yukari trugen jeder mindestens mehr als 10 Einkaufstüten und Jasper, Emmett und Cain trugen einen Berg von Kartons. Bella`s Augen weiteten sich udn sie seufzte theatralisch auf.

"Hallo!", rief Alice fröhlich aus und grinste breit und zufrieden. Woraus Bella schloss, dass sie alles bekommen hatten, was sie wollten.

"Hi, Alice,", sagte Bella, Rosalie nickte nur. Alice grinste breit.

"Gut! Ihr könnt alles erstmal hier auf dem Wohnzimmertisch abstellen,", sagte Alice fröhlich. Die anderen sahen nun auch etwas zufriedener aus. Auch Alime, welche das gleiche Modebewusstsein wie ihre Mutter hatte. Als alle die Tüten und Schachteln auf dem großen Holztisch abgestellt hatten, machten sich die Männer alle schnell vom Acker, bevor Alice sie dazu bringen konnte, eventuell etwas vorzuführen. Bella musste unweigerlich schmunzeln. Ach ja, die gute Alice konnte nicht nur die Zukunft vorhersehen, sie war auch eine starke Naturgewalt, wenn es um Mode ging. Alice kam zu Rosalie und Bella und erstarrte plötzlich. Sofort waren Bella und Rosalie und die anderen Frauen, welche nich weggerannt waren, aufmerksam. Bella ging zu ihrer Lieblingsschwester.

"Was ist los? Wie siehst du?", fragte Bella. Im nächsten Moment war die Vision vorbei. Alice sah Bella und Rosalie an.

"Ich...ich habe...Phayne gesehen...mit...mti einem fremden Mann!", hauchte Alice. Rosalie erstarrte regelrecht zur Statue. Rain mischte sich ein.

"Was ist mit meiner Schwester?", fragte sie. Alice sah sie an und sofort hatte sie die nächste Vision.

"Alice? Was siehst du jetzt wieder?", fragte Bella. Rosalie erwachte aus ihrer Starre. Diese Vision endete. Ihr Gesicht nahm einen wehmütigen Blick an. Ihre Unterlippe zittterte ganz leicht. Sie nahm Rosalie`s und Bella`s Handgelenke und zog sie mit sich. Die drei ließen die anderen stehen und gingen nach hinten raus. Ohne ein weiteres Wort gab Alice den beiden zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten.

Sie rannten zu dritt durch den Wald. Nach vielleicht 100 Metern blieb Alice stehen. Die anderen beiden taten es ihr gleich. Alcie stand mit dem Rücke zu den beiden.

"Sie...sie waren beide mit dem gleichen Mann zusammen. Er hatte schwarze gewellte halblange Haare und rote Augen,", sagte Alice mit dünner Stimme. Rosalie zog scharf die Luft ein. Bella runzelte die Stirn.

"Was? Aber...aber das...,", brachte sie hervor.

"Wie kann das sein?", fragte Rosalie kühl.

"Ich weiß es nicht genau,", sagte Alice. Sie hatte den beiden immernoch den Rücke zugewandt. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch und ein Wolf mit einem Mädchen auf dem Rücken kamen aus dem Gebüsch. Bella sah ihre Tochter und ihren besten Freund, Jacob.

"Momma!", rief Renesmee, sprang von Jakes Rücken herunter und kam zu ihrer Mutter. Als Renesmee ihre Arme um ihre Mutter schlang, tat Bella es ihr gleich.

"Ich werde nicht zulassen, dass irgendein Menschenblut trinkender Vampir sich an meine Töchter heranmacht!", zischte Rosalie gereizt. Nun waren alle Blicke der Anwesenden auf Rosalie gerichtet und allen lief es kalt den Rücken runter als sie ihr Gesicht sahen. Rosalie sah angriffslustig aus. Es war als wäre sie komplett verändert. Die unglaubliche Schönheit war aus ihrem Gesicht verschwunden. Nun sah man ihr an, dass Rosalie alles tun würde, um zu verhindern, dass weder Rain noch Phayne etwas passieren könnte. Und der Preis schien ihr egal zu sein. Bella war sich mehr als sicher, dass Rosalie für die beiden Töchter sterben würde, wenn es nötig wäre.

New One

Die Sonnenstrahlen kämpften sich durch die dichten Regenwolken und schafften es nur für einige Stunden. Dann verdunkelten wieder die Wolken den Himmel. Müde stand sie auf, blinzelte und rieb sich dann die Augen.

//Das war ein gruseliger Traum!//, dachte sich das Mädchen, streckte und verbog sich so lange, bis sie ihre Gelenke knacken hören konnte. Dann ging sie zu ihrer Tasche, holte den schwarzen Samtbeutel und die schwarze Haarbürste hervor und entnahm ihrer Tasche dann auch noch frische Kleidung. Sie seufzte tief, heute war ihr erster Tag an ihrer neuen Schule! An der Dharknside High School. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, dort als Einzige neu zu sein, wollte sich nicht vorstellen, wie bedrückend es sein musste, niemanden zu kennen. Hoffentlich beachtete sie Niemand.

Gut, sie war nicht schlampig gekleidet oder so, sondern hatte nichts als Modeklamotten, aber trotzdem hatte sie Aufmerksamkeit noch nie so besonders gemocht. Obwohl ihr das in den letzen Monaten so ziemlich egal gewesen war, wie sie ausgesehen hatte.

//Obwohl ich ja nicht mal wirklich was um mich herum wahrgenommen habe!//, dachte sie. Nun war sie inzwischen beim Badezimmer angekommen. Das Mädchen blinzelte leicht verwirrt. Sie hatte nicht im geringsten bemerkt, wie sie ihr Zimmer verlassen hatte und den Gang hinab gegangen und ins andere Stockwerk zum Badezimmer gelangt war. Ein winziger Schauer huschte ihr über den Rücken. Manchmal war es schon echt schräg...besonders, wenn solche Sachen passierten. Und das passierte öfter mal, wenn sie ihren Gedanken nachging.

Das Mädchen zuckte mit den Schultern, öffnete etwas umständlich die Zimmertzür, da sie die Arme voll hatte und ging ins Badezimmer. Nun sah sie sich zum ersten mal richtig hier um. Das Badezimmer war groß und der Boden und die Wände waren mit Mamor verkleidet. Weißer Mamor. Den hatte sie schon immer lieber gemochten als den schwarzen Mamor oder den Grünen. Da der Mamorboden nicht besonders warm war, hatte man einen dunkelroten, weichen, massiven Teppich auf dem kühlen Stein ausgebreitet. Auf dem Teppich waren mehrer silbern eigestickte Linien zu sehen. Das Mädchen erkannte das Muster, welches diese Linien bildeten sofort.

Es war das Familienwappen. Die Ränder des Teppichs waren nicht it Silberfäden sondern mit goldenen Fäden bestickt, welche viele Ranken mit Blättern dran bildeten. Das Mädchen seufzte. Ihre Eltern hatten keine Mühen gescheut, dieses Haus schön und prunkvoll einzurichten. Wofür, war ihr noch ein ziemlich großes Rätsel. Immerhin war sie noch nie in ihrem Leben hier gewesen. Und wenn, dann konnte sie sich absolut nicht daran erinnern. Aber nicht nur die Wände, der Boden und der Tepich waren schön. Selbst die Einrichtung, also die Dusche, die Kloschüssel, die Badewanne und das Waschbecken waren auf eine gewisse Art schön. Gut, die Badewanne konnte man schon fast als Pool bezeichnen, sie war riesig und besonders flach war sie auch nicht. Na ja...die Wände der Wanne bzw. des Pools waren knapp einen anderhalben Meter hoch und reichten vermutlich noch ca. 30 cm oder so in den Boden hinein. Das Material des Pools war weißes Steinporzelan oder so etwas ähnliches. Das Mädchen wusste es nicht genau. Die Kloschüssel, der Fuß der Dusche und das Waschbecken waren aus dem gleichen Material. Die Türen der Dusche waren an einer Seite leicht gebogen und getön, sodass sie bläulich schimmerten. Der Klodeckel war aus weißem Porzelan und hier befand sich auch wieder das Wappen ihrer Familie, diesmal in goldenen Linien.

“Also...langsam glaube ich, meine Eltern hatten eine an der Klatsche wenn es um die Inneneinrichtung ging...überall das Familienwappen hinzumachen...selbst auf einen Klodeckel...echt abgedreht,”, brummte das Mädchen etwas fassungslos und schüttelte nur den Kopf. Mehr wusste sie dazu nicht zu sagen oder zu denken.

Über dem Waschbecken hing ein Spiegel, etwas daran war dem Mädchen merkwürdig vertraut, obgleich sie ihn doch nie gesehen hatte. Dann fiel es ihr wie die Schuppen von den Augen. Der Rahmen des Spiegel war der Grtund, warum er ihr so vertraut vorkam! Der Rahmen war ein Teil des Familienwappens ihrer Familie! Mit gerunzelter Stirn mussterte sie den Spiegel, ging dann hinüber, nahm ihn vorsichtig ab und drehte ihn um. Dann fing sie an zu lachen.
 

Regentropfen fiehlen erst sanft und als Niesel herab, doch schon nach wenigen Minuten begann es richtig zu regnen. Zreth lief hinaus auf die Veranda und streckte sich erstmal. Obwohl er nicht schlafen konnte udn sich daher nicht strecken musste, weder müde war. War er doch auf irgendeine seltsame Art erschöpft. Dann ging er die Holstuen runter, lief ein Stück um das Haus herum und ging in die Gerage.

Obwohl er durch das Haus hätte gehen könnte, wollte er die anderen im Moment nicht sehen oder mit ihnen großartig zu tun haben.

Denn im Moment waren die anderen ziemlich hektisch, gereizt und viel zu aufgeregt. Ein Grund war das neue Mädchen mit dem extrem starken Sirenenblut und ein anderer waren die beiden Visionen die Alice von den beiden Zwillingen Rain und Phayne gesehen hatte. Dementsprechend nervig war die jetzige Situation im Hause Cullen.

Er betätigte eine kleine schmale Fernbedienung und surrend öffnete sich das Garagentor. Dann ging er in die Garage und zu einem silberfarbenem Auto. Das Dach war zurückgeklappt, er sprang auf den Fahrersitz, steckte den Zündschlüssel ein und startete seinen Mercedes Benz SLR Mclaren. Er fuhr wegen dem Regen das Dach hoch und fuhr dann los. Sobald er das Grundstück seiner riesigen Familie verlassen hatte, gab er ordentlich Gas und fuhr mit 150 die Straße runter.

nach wenigen Minuten kam er bei der Dharknside High School an, parkte und stieg aus. Schulsachen hatte er nicht dabei, denn alles was er an Schulbüchern oder sonstigem hatte, befand sich in seinem Spind. Er entfernte sich von seinem Wagen, eine Gruppe von jüngeren und älteren Mädchen starrte ihm hinterher. Zreth seufzte innerlich. Er wusste ganz genau, warum ihm diese Mädchengruppe hinterherstarrte. Komsicherweise schienen die Jugendlichen und die Kinder in dieser Stadt nicht viel zu tun zu haben, außer Fanclubs zu gründen.

Denn das hatten sie sofort getan, als die gesammte Familie Cullen hierhergezogen war. Für wirklich jedes Familienmitglied, selbst für den stinkenden Hund, gab es einen Fanclub. Diesen dummen Menschen in dieser Stadt fiel offensichtlich nichts besseres ein wie sie ihre Zeit herumbringen könnten. Er hatte den Schulhof schon fast überquert, da fuhr ein elegantes und teuer aussehendes Auto auf den Hof. Zreth höte es nur und seine Laune sank schlagartig. Anscheinend waren seine anderen Familienmitglieder da. Doch als er sich umdrehte, sah er ein Auto, das keinem der Cullens gehörte. Es war ein Bugatti Veyron. Der Lack war silberfarben, genau wie der von seinem.

Zreth erkannte das Auto sofort wieder. Es war der Wagen, für den er sich im Autohaus aus reiner Neugier genähert hatte. Der Wagen, bei dem er die Sirene getroffen hatte. Er zog scharf die Luft ein. Das konnte doch nicht wahr sein! Dieses weißhaarige Mädchen von gestern kam doch nicht wirklich an diese Schule oder? Anscheinend doch, denn sie parkte, wie es der Zufall wollte, genau neben seinem Mercedes Benz SLR Mclaren. Dann stieg sie aus. Das Mädchen hatte lange weiße Haare, die ihr glatt bis auf die Hüfte reichten. Er spürte, wie der Wind wechselte und ihren Geruch genau in seine Richtung trug. Die leichte Briese spielte mit ein paar von ihren Haarsträhnen.

Sofort sammelte sich Gift in seinem Mund und seine Kehle begann höllisch zu brennen vor Durst. Es war als wäre er der wassersuchende Wanderer in der Wüste und sie wäre das schmackvolle, und lebensrettende Wasser, welches er so dringend brauchte. Wütend starrte Zreth das Mädchen an, schüttelte den Kopf und zwang sich so schnell wie möglich in das Gebäude hinein zu gehen.
 

Als sie ausstieg, kam etwas Wind auf und spielte mit ihren Haaren. Sie holte ihre Tragetasche aus dem Innerem, schlug die Autotür zu und verwünschte sich für ihre Dummheit.

//Warum habe ich nicht daran gedacht, dass mich alle anglotzen würden, als hätte ich ein drittes Auto oder gigantische Fangarme, wenn ich mit einem so mordsteurem Auto in der Schule auftauchen würde?! Oh man...das...das kann echt problematisch werden...,//, dachte sie versuchte die neugierigen Blicke ihrer neuen Mitschüler zu ignorieren. Was ihr nicht sonderlich gut gelang. Immerhin war sie geborene Aristokratin, wenn man es so sehen wollte und sie war trotz ihrer gewollten Einsamkeit und Nichtbeachtung dennoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit gewöhnt.

Das Mädchen ließ ihren Blick über den Hof gleiten und dann erfassten ihre Augen jemanden. Da stand er. Ein hochgewachsener Jugendlicher mit schwarzen, halblangen, leicht zerzausten Haaren, in schwarzer Kleidung und grünen, leuchtenden Augen. Er sah sie kurz wie gebannt an und dann flüchtete er sich ins Innere der Schule. Das Mädchen seufzte tief, schulterte ihre Tasche und lief dann mit Blick auf den Betonboden über den Hof. Sie spürte genau die interessierten Blicke ihrer Mitschüler. Nach einigen Minuten hatte sie den Schulhof überquert und flüchtete sich, wie der gutaussehende Jugendliche zuvor, in das Schulgebäude.

Der Gang in dem sie sich nun befand, war lang und hell. Die Fenster waren recht groß und ließen dadurch viel Licht herein, wenn denn die Sonne geschienen hätte. Ein Großteil der linken Wand war mit einer langen Reihe von schwarzen Spinds bedeckt. Ab und zu, war auch eine Tür zu sehen. Das Mädchen sah sich noch etwas verwirrt um, dann entdeckte sie einen Plan, wo sich alles befand. Sie suchte schnell mit den Augen das Sekretariat, fand es und ging dort hin. Den dorthin hatte sich gut eingeprägt und so war es sehr viel einfacher für sie, das Sekretariat zu finden.

Sie ging durch die Glastür in den Raum hinein. Eine Frau mit schwarzen langen Haaren saß hinter dem Tresen, auf dem ein Haufen von unterschiedlich gefärbtem Papier lagen. Etwas unsicher ging das Mädchen an den Tresen und räusperte sich etwas. Die Frau hob den Blick und sah sie freundlich und doch etwas gestresst an.

“Ja?!”. fragte sie.

“Ich bin die Neue und wollte mir meinen Stundenplan abholen,”, sagte das Mädchen etwas zaghaft.

“Name?!”, fragte die Sekretärin. Sie nannte der Schwarzhaarigen ihren Namen. Die Frau hob ruckartig den Blick, senkte ihn dann schnell wieder und gab dem Mädchen mit einem schüchternem Lächeln einen Zettel.

“Bitte sehr, Miss,”, sagte sie.

“Danke,”, sagte das Mädchen und lächelte. Beim Hinausgehen sah sie den Stundenplan durch. Zu ihrem Glück standen auch die Räume darauf und so hatte sie es etwas einfacher, ihren Raum für die Erste Unterrichtsstunde an ihrer neuen Schule zu finden. Als sie den Biologieraum betrat, schwand ihr Mut wieder etwas. Der Raum war ziemlich groß, aber auch ziemlich voll mit Schülern. Es waren mindestens 35 Schüler im Raum. Sie sah dem hektischen Treiben der Schüler eine Weile zu.

“Junges Fräulein?!”, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr. Sie zuckte leicht zusammen und wandte sich dann der Stimme zu. Es war der Lehrer gewesen. Anscheinend war sie ihm aufgefallen.

“Ja?”, fragte sie.

“Sie sind neu hier oder? Ich habe Sie hier noch nie gesehen,”, sagte der Lehrer nachdenklich. Er hatte schwarzes, dichtes Haar, trug eine schlichte braune Hose und einen grauen, grünen gestreiften Pullover und zu guter Letzt saß noch eine dicke Hornbrille auf seiner Nase. Das Mädchen nickte.

“Mein Name ist Mr. Encyclopen. Ich bin hier der Biologielehrer. Wenn du Probleme haben solltest, dann kannst du mich ruhig um Rat fragen,”, sagte Mr. Encyclopen. Das Mädchen nickte. In diesem Moment erklang eine heller Klingelton. Er war ohrenbetäubend laut. Sofort wurden alle ruhig und jeder setzte sich auf seinen Platz.

“Ich möchte euch heute eure neue Mitschülerin vorstellen!”, sagte Mr. Encyclopen und lächelte seine Schüler freundlich an. Das Mädchen sah die Neugier in den Gesichtern und Augen ihrer Mitschüler.

“Stellst du Dich bitte vor?”, fragte Mr. Encyclopen nun. Sie hörte, dass es keine richtige Frage sondern eher eine Aufforderung war. Sie schluckte leicht und nickte dann.

“Guten Tag, ich komme aus New York, bin 16 Jahre, werde bald 17 und heiße Rhynn Jades,”, sagte sie mit einem hauchdünnem Zittern in der Stimme, dass man aber kaum wahrnahm. Als sie ihren Namen genannt hatte, ging ein Raunen durch die Bankreihen. Das verwirrte Rhynn. Wieso löste ihre Name so etwas aus? Eine Frage, auf die sie nicht die geringste Antwort hatte.
 

Er saß gelangweilt in dem überfüllten Raum. Zreth hörte, wie seine Geschwister gerade auf den Schulhof fuhren. Das übliche hektische Treiben in seiner Klasse ging ihm mal wieder so ziemlich am Arsch vorbei. Es war ihm egal, wie er dieses Jahr bestehen würde. Mitschleifen würde man ihn so oder so. Er hatte dann einfach nur einen der miesesten Abschlüsse in der Geschichte der Schule. Dann kam eine fremde Schülerin herein. Er sah nicht auf, vermutlich hatte sie sich verlaufen oder Es wollte mit dem Lehrer sprechen. Zreth sah nach draußen, starrte eiskalt aus dem Fenster. Dann erklang die Schulglocke und wenn er seinen Ohren trauen konnte, dann war das Mädchen immer noch im Raum. Ein ungutes Gefühl beschlich Zreth und sicherheitshalber wagte er es nicht, zu atmen.
 

“Ich möchte euch heute eure neue Mitschülerin vorstellen!”, sagte der Lehrer. Nun schnellte Zreths Kopf herum und er sah nach vorn. Da stand sie. Das Mädchen aus dem Autohaus. Das Mädchen mit dem Sirenenblut. Das Blut, dass ihn geradezu anbettelte, dass er es trank. Zreth schluckte mühsam. Unterdrückte den Impuls, zu atmen. Er wollte kein Monster sein. In dem Punkt war er ähnlich wie Edward.

“Stellst du Dich bitte vor?”, fragte Mr. Encyclopen nun. Das war keine Frage. Das erkannte er sofort. Er sah wie sie sich dazu durchringen musste, ihren Namen zu nennen. Eindeutig stand die Neue nicht gerne im Mittelpunkt obwohl sie so ein Auto fuhr, wie sie es fuhr und anscheinend einen Kleidungsgeschmack hatte, den Alice Luftsprünge machen lassen würde vor Freude. Er sah wie sie schluckte und dann nickte.

“Guten Tag, ich komme aus New York, bin 16 Jahre, werde bald 17 und heiße Rhynn Jades,”, sagte sie mit einem hauchdünnem Zittern in der Stimme, dass man aber kaum wahrnahm, welches Zreth aber nicht verborgen blieb. Hätte sein Herz noch schlagen können, dann hätte er jetzt Herzrassen gehabt. Die Stimme Rhynn Jadens war unglaublich. Sie war nicht übermäßig hoch oder tief. Sie war genau in der goldenen Mitte wie man so schön sagte. Zreth erforschte einen Augenblick sein Inneres. Er war sich nicht sicher, was hier abging. Wollte nicht, dass er sich in dieses Mädchen verliebte oder etwas in der Art. Dafür war er noch viel zu sehr an Leila gebunden. Auch wenn seine Liebste für immer von ihm gegangen war. Ein schneller Blick durch den Raum, ließ Zreth`s schlimmste Befürchtungen wahr werden.

Denn obwohl er beliebt war und genau wie alle Cullens einen eigenen, nervigen Fanclub von Frauen und Mädchen so gut wie jeden Alters hatte, war der einzige leere Platz neben ihm. Der Grund dafür, war der untrügliche(eigentlich) Selbsterhaltungstrieb jeden Menschens. Auch wenn sie ihn anhimmelten, ihr Unterbewusstsein hielt sie davon ab, sich neben ihn zu setzten oder ihm auch nur allzu nahe zu kommen. Er starrte der Weißhaarigen in die Augen. Dann hörte er die Worte von Mr. Encyclopen. Sie würde neben ihm sitzen.

Die perfekte Hölle hatte sich gerade für Zreth Cullen geöffnet. Seine nicht ganz so persönliche Hölle, da ihr Blut stärker war als das von Bella damals und es für mehrere Vampire sang. Zreth verkrampfte sich und atmete nur ganz kurz ein. Er brauchte keine Luft, aber es war ein Reflex, welchen er nie ganz hatte ablegen können. Das Mädchen kam nun auf ihn zu.

Bekanntschaft und Qual

Rhynn ging durch die Bankreihen. Mr. Encyclopen hatte sie genau neben diesen Jugendlichen von heute Morgen gesetzt. Neben den Jungen aus dem Autohaus. Irrte sich Rhynn oder wirkte er irgendwie verkrampft? Und es sah auch nicht so aus, als würde er atmen oder so. Sie lächelte ihn etwas verunsichert an und setzte sich dann auf den Drehstuhl neben ihn.

Mr. Encyclopen begann in diesem Moment mit dem Unterricht. Sie beobachtete ihren Banknachbarn aus den Augenwinkeln. Oh ja, der wirkte eindeutig verkrampft genug, um als Holzbrett oder Steinplatte durchzugehen. Rhynn seufzte lautlos und konzentrierte sich dann auf Bio. Das versuchte sie jedenfalls. Doch irgendwie gelang es ihr nicht so besonders gut. Ihr Banknachbar lenkte sie auf eine merkwürdige Art und Weise ab. Er tat nichts, war eher abweisend ihr gegenüber und doch lenkte er sie damit so richtig vom Unterricht ab.

Nach 50 Minuten abquälerei Bio klingelte es, der fremde Junge neben ihr sprang wie von der Tarantel gestochen auf und stürmte aus dem Raum. Auch alle anderen Schüler verließen mit einer spürbaren Erleichterung den Raum. Rhynn packte auch schnell ihre Sachen aus und sah auf ihrem Plan beim hinausgehen nach, in welchen Raum sie nun musste. Komischerweise liefen ihre Mitschüler aus Bio in die gleiche Richtung.

“Hi,”, sagte plötzlich ein Mädchen neben ihr. Sie hatte schwarze kurze Haare die in alle Richtungen abstanden, war etwas klein, schmal und hatte eine blasse, makellose Haut. Ihre Augen hatten einen schwarzen Farbton und tiefe Augenringe befanden sich unter ihren Augen.

“Ähm, hi,”, sagte Rhynn freundlich und lächelte das Mädchen an.

“Mein Name ist Alice Cullen und wie heißt du?”, fragte das Mädchen fröhlich.

“Rhynn Jades,”, sagte Rhynn und erwiderte das Lächeln.

“Ich hab gehört, du sitzt neben meinem Bruder?”, fragte Alice und beobachtete Rhynn aufmerksam. Rhynn zog fragend eine Braue hoch.

“Du meinst...den großen Jungen, mit den schwarzen, halblangen Haaren, der schwarzen Klamotten und den grünen Augen?”, fragte Rhynn.

“Ja! Genau! Er heißt Zreth Cullen. Er war doch hoffentlich nicht unfreundlich zu dir, oder?”

“Nein...nicht wirklich. Er hat nur nicht mit mir gesprochen oder so, was ich persönlich sehr...,”.

“Dieser unhöffliche Kerl!”, knurrte Alice leicht säuerlich. Rhynn riss überrascht die Augen auf.

“Was? Nein! Ich...ich fand es eher gut, dass er nicht mit mir gesprochen hat! Ich hätte sowieso nicht gewusst, worüber ich mit ihm hätte reden sollen,”, sagte Rhynn lächelnd. Alice sah sie eingehend an. Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem warmem Lächeln.

“Dann ist ja gut. Ich dachte schon, er wäre unfreundlich zu dir gewesen. Mein Bruder ist manchmal ziemlich unhöfflich, kalt, abweisend und mürrisch.”

Rhynn zog eine Braue hoch.

“Aha. Na ja...ein Grund waruzm er allein an einer Bank sitzt oder?”, fragte sie. Die beiden gingen den Gang hinab und blieben dann vor dem Raum stehen, in welchem Rhynn nach dem Stundenplan zu urteilen Englischunterricht haben würde.

“Ähm...wieso sind alle anderen meiner Biologiemitschüler auch hier in diesem Raum?”, fragte Rhynn etwas verwundert, nachdem sie einen Blick in den Raum geworfen hatte.

“Nun, du kennst den Unterricht an anderen Schulen bestimmt so, dass man in Kursen unterrichtet wird, oder?”, fragte Alice und lächelte freundlich. Rhynn nickte. Sie war immernoch verwundert über die Situation.

“Nun, in Dharknside ist das anders. Da hier so wenig Einwohner leben, wird in Klassen und nicht in Kursen unterrichtet. Immerhin sind auch nur für jedes Unterrichtsfach ein Lehrer vorhanden,”, sagte Alice und grinste.

“Ah, danke, Alice!”, sagte Rhynn und lächelte.

“Wir sehen uns bestimmt in der Mittagspause,”, sagte Alice, winkte udn tänzelte elegant davon. Rhynn sah ihr noch etwas nach, dann ging sie in den Raum, wo sie nun Englishc hatte. Doch als sie den Raum betrat, musste sie feststellen, dass alle Plätze besetzt waren. Alle bis auf den, wo sie schon in Bio gesessen hatte.

»Na das kann ja was werden!«, dachte sich Rhynn, seufzte innerlich und setzte sich dann wieder neben Zreth Cullen. Als sie sich neben ihn setzte, verkrampfte er sich wieder und wieder sah es aus, als würde er nicht im geringsten atmen.
 

Die Neue stand draußen mit seiner Schwester Alice. Das die beiden miteinander redeten verwirrte Zreth etwas. Aber anscheinend gefiehl es seiner Schwester, dass Rhynn Jades teure Klamotten trug. Dann beendeten beide das Gespräch, Alice ging zu ihrem Unterricht und Rhynn kam in den Raum herein. Sofort hörte Zreth auf zu atmen und spannte seinen Körper an.

Das Mädchen blieb kurz verdattert stehen und lief dann durch die Bankreihen zu ihm. Für einen Menschen waren ihre Bewegungen extrem elegant, dass musste sich Zreth schon eingestehen. Dennoch war ihm das Mädchen unangenehm. Sie rief etwas in ihm wach. Weckte ein Monster, dass er mit aller seiner ihm zur Verfügung stehenden Kraft zu unterdrücken versuchte.

Dann kam Mrs. Soil in den Raum und begann mit dem Unterricht. Obwohl Zreth versuchte, sich voll und ganz dem Unterrichtsstoff zu widmen, schaffte er es nicht 100%ig. Rhynn's Anwesenheit allein lenkte ihn ab.

Nachdem die 50 quälenden Minuten vergangen waren und es geklingelt hatte sprang er wieder auf und rannte regelrecht aus dem Raum. Draußen holte er tief Luft und leiß sich kurz gegen die Wand sinken, dann lief er mit langen Schritten den Gang hinab und wartete vor einem der Räume. In der nächsten Sekunde kam auch schon Jasper aus dem Raum. Gefolgt von Mellia, Yukari und Alice.

“Was ist los, Zreth?”, fragte Mellia verwundert. Er atmete schwer und starrte ins Leere.

“Ihr Blut ist zu stark!”, zischte er. Jaspers Augen weiteten sich leicht erschrocken.

“Du...hast sie doch nicht...,”.

“Natürlich nicht!”, brachte er hervor.

“Besser du gehst nach Hause. Wir werden dich im Sekretariat abmelden gehen,”, sagte Alice. Zreth nickte, ging zu einem der Fenster, sah sich kurz um und spranmg dann hinaus auf den Schulhof, rannte zu seinem Auto, stieg ein und rasste mit quitschenden Reifen vom Schulgelände.
 

Sie lief genau, wie viele weitere Schüler zur Caféteria um dort die Mittagspause zu verbringen.

“Hi!”, erklang eine ihr fremde Mädchenstimme. Rhynn sah zur Seite und erblickte ein Mädchen. Sie hatte schwarze lange, gelockte Haare, welche ihr bis knapp unter die Schulterblätter reichte. Sie trug eine beigfarbene Bluse, einen schwarzen, kurzen Rock, darunter eine dunkelblaue ¾ Hose und schwarze Halbschuhe. Ihre Haut wies eine für das Wetter von Dharknside untypische makellose Bräune auf. Ihre Augen waren von einem warmem braun.

“Hi,”, erwiderte Rhynn vorsichtig lächelnd.

“Mein Name ist Jane Swordswan. Und wie heißt du?”, fragte sie und musterte Rhynn eingehend.

“Ich heiße Rhynn Jades und bin noch neu an dieser Schule,”, sagte Rhynn und lächelte nun etwas mutiger.

“Ah! Du bist die berühmte Neue vom großen Haus!”, sagte Jane und grinste wissend.

“Du hast doch bestimmt Hunger oder, Rhynn?”, fragte Jane und ging mit ihr weiter Richtung Caféteria. Rhynn nickte. Jane grinste breit.

“Na dann komm! Ich stell dich den Anderen vor,”, sagte sie und lief vorraus. Rhynn folgte Jane. Die beiden quetschten sich etwas durch die Schülermassen und kamen dann bei einem fast überfüllten Tisch in der Mitte der Caféteria.

“Hey, Leute! Seht mal, wen ich hier habe! Das ist die Neue! Sie heißt Rhynn Jades!”, rief Jane durch die ganze Caféteria. Rhynn wurde schlagartig flammend rot, als alle Gespräche in der gesamten Caféteria verstummten und alle Blicke auf sie gerichtet waren.

“Ähm...Hi!”, sagte sie etwas peinlich berührt und lächelte alle Anderen freundlich an. Dann breitete sich eine peinliche Stille in der Caféteria aus. Nach wenigen Minuten des Schweigens, wandten sich alle wieder ihren eigenen Sachen zu, führten ihre Gespräche weiter und aßen. Rhynn atmete erleichtert auf.

Jane setzte sich und bedeutete Rhynn, sich ebenfalls zu setzen. Schnell kam sie der Aufforderung nach, zum Glück beachtete sie keiner weiter. Ab und zu warf ihr einer von den anderen Schülern einen interessierten Blick zu, doch weiter wagte sich wohl keiner.
 

Dunkle Wolken zogen auf. Es war bereits später Nachmittag, als Rhynn ihre neue Schule verließ. Auch die anderen Schüler verließen eilig die Dharknside High School, stiegen in Autos, fuhren mit Fahrrändern nach Hause oder liefen auch zu Fuß. Als Rhynn in ihren Bugatti Veyron stieg, spürte sie die vielen Blicke ihrer Mitschüler.

»Ich hätte dieses Auto doch nicht kaufen sollen. Vielleicht hätte ich mich mit einem einfachen Transporter oder Porsche zufrieden geben sollen! So stehe ich nun jedesmal im Mitterpunkt der anderen Schüler...man...das war echt der Fehler meines Lebens!«, dachte sie säuerlich, starrtete den Motor, fuhr vorsichtig aus der Parklücke und rasste dann vom Schulgelände.

Attaque

Sie fuhr in die Auffahrt des Grundstückes ihrer Eltern, hielt vor der Garage an, stieg aus, öffnete das Garagentor mit Hilfe einer kleinen Fernbedienung, stieg wieder in ihr Auto und fuhr dann in die Garage hinein. Sie schloss das Tor, ging dann durch eine Tür hinein in das Haus und ließ ihre Tasche in der erstbesten Ecke liegen.

Rhynn wusste nicht, was sie nun machen sollte, ihr war mehr als langweilig. Sie lief durch die Gänge der Villa, lief Treppen hoch und wieder runter. Sie seufzte leicht, dann blieb sie vor einer kleinen Nische stehen und sah durch eines der breiten Fenster. Ungefähr 10 Meter von der Villa entfernt erstreckte sich ein Wald. Da es bereits spät war, konnte man gerademal die ersten Baumreihen gut erkennen.

Rhynn betrachtete den Wald noch etwas. Dann lief sie in die Vorhalle, zog einen schwarzen, langen Mantel an und verließ dann das Haus. Sie lief um das Gebäude herum, und ging zum Wald hinüber.

Das Gras, über das sie lief, war nass und rutschig, trotzdem lief Rhynn problemlos über den Boden hinüber zur Waldgrenze. Als sie diese überschritt, umfing sie für einen Moment totale Dunkelheit. Rhynn blieb kurz stehen, damit sich ihre Augen an das Zwielicht gewöhnen konnten. Sie sah nach oben. Die Bäume um sie herum waren hochgewachsen, die Stämme dick und die Äste hatten schon längst damit begonnen, in einander zu wachsen. Etwas Wind kam auf und ließ ihre Haare und Kleidung ein bisschen nach vorne fliegen. Sie lief einfach weiter und genoß die Gegend. Die kühle Luft roch nach Erde und Pflanzen.

Plötzlich raschelte und knackte es. Rhynn dachte sich nichts dabei und lief einfach weiter, folgte einem schmalen Pfad, der nicht breiter wahr als vielleicht 10 cm. Nach einigen Meter kam sie auf eine Lichtung. Das Blätterdach bildete hier eine kreisrunde Öffnung. Dadurch wurde die kleine Lichtung etwas erhellt. Auch ein kleiner Teich befand sich auf der Lichtung. Rhynn ging zu dem Teich und ging an dessen Ufer in die Hocke. Dann streckte sie ihre Hand aus und tauchte sie in das kühle Wasser. Plötzlich erklang ein Lachen. Rhynn fuhr herum. Eine Person kam auf sie zu. Rhynn konnte nur seine Siluette erkennen, doch sicherheitshalber stand sie auf.

“Na sieh mal einer an! Wen haben wir denn hier?”, fragte die Person. Rhynn verkrampfte sich. Ein ihr unergründliche Angst stieg in ihr auf, schnürrte ihr die Kehle zu und lähmte ihren Körper. Fesselte ihre Beine und Füße regelrecht auf den Boden. Die Person trat aus dem Dunkeln der Bäume und kam zu Rhynn. Ungefähr 3 Meter blieb die Person vor ihr stehen.

Es war ein Mann. Er war groß, vielleicht 1,90 groß, muskulös gebaut und trug nur eine einfache Wandererhose. Die Haut des Mannes war bleich, er hatte braune, verfilzte, ungeflegte Haare, schwarze Augen. Seine Nase sah so aus, als wäre sie ein paar mal gebrochen worden, die dunklen Augenbrauen waren anscheinend schon zusammengewachsen. Ein grausames Grinsen verzog die Lippen des Mannes.

“Mh...lecker!”, knurrte der Mann mit kalter, tiefer Stimme. Rhynn riss die Augen auf, warf sich herum und rannte weg.

Rannte so schnell wie möglich am Ufer des kleinen Teichs entlang in den Wald hinein und runter von der Lichtung. Das tiefe und höhnische Lachen des Mannes verfolgte sie. Ein ungutes Gefühl machte sich in Rhynn breit, doch sie rannte weiter, sah nicht wirklich, wohin sie lief, blieb aber sicher nicht stehen, um sich genauer umzusehen. Da trat eine weitere Gestalt aus dem Schatten der Bäume.

“Hallo, kleines leckeres Mädchen!”, sagte die Gestalt. Diesmal war es eine Frau. Sie war schmal, hatte zerrissene Kleidung, verfilzte braune Haare, eine bleiche Haut und schwarze Augen. Auch bei ihr war wie bei dem Mann ein grausames Grinsen auf dem Gesicht zu erkennen. Rhynn blieb stehen und ging etwas zurück. Sie schluckte und musterte die merkwürdige Frau. Rhynn fühlte sich, als würde sie einen ihrer schlimmsten Albträume durchleben. Einerseits waren beide Personen wunderschön doch auch auf eine erschreckende Art angsteinflößend.

Sie lief rückwärts und nachdem sie ein paar Meter Abstand zwischen sich und die Frau gebracht hatte,warf sie sich herum und rannte wieder weg.Diesmal rannte sie so schnell sie konnte durch das Unterholz, zerriss sich die Kleidung und blieb ständig hängen. Plötzlich blieb sie mit dem Fuß hängen, stolperte und fiel der Länge nach auf den Boden.

Tränen stiegen ihr in die Augen. Schmerzen schoßen wie Blitze durch ihren Körper. Mühsam kam Rhynn auf die Beine, als ein hämisches Lachen erklang. Dieses Lachen vermischte sich mit zwei weiteren lachenden Stimmen. Rhynn erkannte die Stimmen. Es waren der Mann und die Frau. Hektisch sah sie sich um. Da erblickte sie einen genauso verwahrlosten Jugendlichen.

Rhynn drehte sich um und sah die Frau und den Mann auf sich zukommen. Ein hauchdünnes Wimmern entrang sich ihren Lippen und sie biß darauf. Sie wollte keinem der drei fremden und mit ziemlicher Sicherheit total irren Menschen auch nur einen Grund geben, der ihnen zeigte, dass sie Angst vor ihnen hatte.

“Du bist vielleicht nicht besonders hübsch, Mädchen, aber du riechst unglaublich schmackhaft!”, knurrte die Frau. Rhynn betrachtete alle drei etwas genauer und erkannte, dass es wohl eine Familie sein musste. Der Jugendliche und die beiden anderen wiesen eine gewisse Ähnlichkeit auf.

»Ok, anscheinend bin ich schon genauso abgedreht...immerhin achte ich auf unwichtige Dinge,als darüber schnell nachzugrübeln, wie ich diesen Irren entfliehen könnte!«, dachte sie.

“Es ist wirklich erstaunlich, wie gut du riechst!”, knurrte der Mann. Alle drei beugten sich leicht nach vorn. Rhynn wich zurück, hin und her. Versuchte einen Ausweg aus diesem Kreis zu finden. Dabei stolperte sie nocheinmal, fiel hin und kam dabei ziemlich unsanft auf ihrem Hintern auf.

Angst und Panik breiteten sich in Rhynn aus. Sie schluckte mühsam und nun rannen ihr Tränen über die Wangen herab.

“Och wie süß! Die Kleine hat Angst!”, stieß die Frau kichernd hervor.

“Mom, wie wäre es, wenn wir sie zu dem machen, was wir sind?”, fragte der Jugendliche und grinste spöttisch. Die Frau musterte Rhynn etwas nachdenklich, dann nickte sie breit grinsend.

“Dann hast du auch endlich jemanden, mit dem du Spaß haben kannst!”, knurrte die Frau und machte einen Satz nach vorn. Rhynn war inzwischen kurz vorm durchdrehen. Die Angst war so groß, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Sie warf ihre Arme schützend über ihrem Kopf zusammen und schrie auf. Der Schrei war so laut, dass die Vögel und Tiere aus der Umgebung aufgeschreckt die Flucht ergriffen. Und auch am dem See, der sich teilweise in Dharknside befand aber vom Ort des Geschehens vielleicht 3 Kilometer weit entfernt war, konnte man den Schrei noch hören. Zwei Angler, welche in ihrem Boot auf dem See waren, sahen verwundert auf.

“Weißt du was das gerade war?”

“Nein. Hörte sich an wie ein Schrei.”

“Also manchmal passieren hier echt schräge Sachen, George.”

“Da geb ich dir Recht Jack.”

“Wird bestimmt nichts schlimmes passiert sein. Sicher nur eine Art Spiel, die sich die Kinder ausgedacht haben, George.”

“Ja so wird es wohl sein, Jack.”

“Angeln wir weiter, George.”

“Ja, angeln wir weiter.”
 

Sie schreckte auf.

“Was ist, Liebling?”, fragte Edwrad alamiert. Auch er hatte den Schrie gehört. Bella sah ihn an und lauschte dabei.

“Besser wir sehen nach!”, sagte sie schnell und die beiden verließen den Ort des Kampfes, wo sie beide jeweils ein Tier erlegt hatten. Dies würden nicht wegrennen und sie konnte in wenigen Minuten wieder zurück sein.Auch wenn dann der Geschmack etwas nachgelassen hatte. Es dauerte nicht lange und beide hatten sie den Geruch, dieses wunderbaren Blutes gerochen. Menschenblut. Bella rannte sofort etwas schneller und Edward folgte ihr. Dabei erforschte er die Gedanken, derer, die sich dort aufhielten. Es waren vier Stimmen. Die eines panischen Menschmädchens und die von drei ausgehungerten, Menschenblut trinkenden Vampiren. Er erkannte den Geruch des Mädchens. Es war die Neue. Rhynn Jades. Das Mädchen mit dem extrem starkem Sirenenblut.

“Es ist die Sirene!”, rief er Bella zu und diese legte sogar noch einen Zahn zu. So waren sie nach wenigen Sekunden am Ort des Geschehens. Gerade rechtzeitig, denn die drei Vampire hatten Rhynn noch keinen Schaden zufügen können. Als Bella und Edward das verängstigte Mädchen sahen, zogen beide scharf die Luft ein. Bella stürzte sich auf die Vampirfrau und Edward stürzte sich auf die beiden Männer. Obwohl Bella und Edward in der Unterzahl waren, war es diese ungehäuer starke Wut, die beiden die Kraft verlieh, alle drei Vampire in Stücke zu reißen.

Villa Cullen

Sie sahs zitternd vor Angst auf dem feuchten, kalten Waldboden und wagte es nicht, nach oben zu sehen. Dafür hatte Rhynn zuviel Angst. Sie wollte nicht sehen, was passiert war. Panik schnürrte ihr immernoch die Kehle zu. Sie kniff die Augen fest zusammen und betete es möge doch vorbei sein. Wenn diese Typen sie unbringt umbringen wollten, dann sollten sie es tun. Hauptsache das Ganze hier wäre dann vorbei. Sie hielt dieser Angst nicht länger stand. Da dran ihr ganz langsam und sacht der beißende Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase, doch sie wagte es nun erst recht nicht, ihre Augen zu öffnen, geschweige denn sich zu bewegen. Tränen quollen wieder unter ihren Augenliedern hervor und Rhynn biss sich auf die Unterlippe um nicht zu wimmern oder irgendein anderes Geräusch zu machen.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre linke Schulter. Bei der Berührung zuckte sie aus mehrern Gründen heftig zusammen. Erstens, weil die Kälte der Hand durch ihre Kleidung bis auf ihre Haut vordrang und zweitens, weil sie nun wieder eine weitere Angstwelle über sie hinwegschwappte.

“Du brauchts keine Angst zu haben! Ich werde dir nichts tun und Edward wird dir auch nichts tun,”, sagte nun eine freundliche Frauenstimme. Die Stimme dieser Person klang wunderschön. Glockenhell, absolut rein und engelsgleich. Es war, als würde diese Stimme ihre Angst eindämmen, denn Rhynn beruhigte sich etwas und öffnete dann die Augen. Vor ihr hockte eine wunderschöne Frau. Sie hatte alabasterne, makellose Haut, lange, braune gepflegte Haare und ein engelsgleiches, freundliches Lächeln stand in ihrem Gesicht. Ihre Augen hatten etwas von gold an sich, doch waren sie dafür etwas zu dunkel. Sanft strich die Frau, die trotzdem noch etwas zu jung aussah, als das sie schon eine Frau hätte gewesen sein können, ihr einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht.

“Geht es dir gut? Haben sie dir etwas getan?”, fragte sie. Rhynn schüttelte den Kopf. Dann richtete sie sich auf und das was sie dann sah, ließ sie erschrocken aufschreien. Panik überflutete sie wieder. Da lag ein brennender Haufen. Schwarzer Qualm stieg daraus hervor. Hätte Rhynn nicht den Arm und das Bein aus dem Haufen herausragen sehen, hätte sie nicht gewusst, was da verbrannt wurde. Neben dem Haufen stand ein junger Mann. Er war einen Kopf größer als die junge Frau, welche schräg vor Rhynn war und sich mit ihr erhoben hatte, hatte zerzauste, bronzefarbene Haare und die gleichen Augen wie die junge Frau. Seine Haut war genauso blass wie die der Frau. Das musste dieser Edward sein, von dem sie gesprochen hatte.

Im Gegensatz zu den drei fremden Irren hatten sie saubere und gepflegte Kleidung. Ein schneller Blick genügte und Rhynn wusste, dass dies Markenklamotten waren. Der Mann lächelte Rhynn wissend an. Doch trotz ihrer Freundlichkeit hatten sie etwas unheimliches an sich. Rhynn verspürte zuerst den Wunsch, nein den Drang wegzulaufen. Zu flüchten. Rhynn biss sich auf die Unterlippe.

//Komm schon Rhynn! Du kannst dich beruhigen! Die beiden werden dir nichts tun. Sie haben dir geholfen...so wie`s jedenfalls aussieht...also werden sie dir wohl nichts tun. Komm schon...verdammtes Herz...beruhig dich...idiotische Instinkte! Ihr könnt euch auch mal beruhigen! Es ist alles in Ordnung! Mir passiert nichts, die beiden sind vertrauenswürdig!//, dachte Rhynn und focht innerlich mit sich selbst. Dann normalisierte sich ihr Herzschlag wieder und auch ihre Instinkte meldeten sich nicht noch einmal. Rhynn lächelte.

“Danke das Sie mich vor diesen Irren gerettet haben!”, sagte sie und senkte kurz den Kopf.

“Das war doch kein Problem,”, sagte die junge Frau.

“Übrigens ist das Edward und mein Name ist Bella. Du musst Rhynn Jades sein, oder?”

“Ja...ich heiße Rhynn Jades...aber...woher wissen sie das?”, fragte Rhynn etwas verwundert. Bella lächelte geheimnisvoll.

“Komm mit, ich denke, du willst einige Sachen wissen, oder?”, fragte Bella. Edward seufzte und sah nach oben. Er schien zu wissen, was jetzt kommen würde. Rhynn zog fragend eine Braue in die Höhe.

“Wohin denn mitkommen?”, fragte sie, legte ihre Hand aber in die von Bella. Da ihre Hände sich nun ohne irgendwelchen Stoff dazwischen berührten, war Bella`s Hand sehr viel kälter.

“Wir bringen dich in unser Haus!”, sagte Bella und lächelte. Rhynn zog nun beide Brauen nach oben.

“Aber...wir sind doch hier mitten im Wald, oder?”, fragte sie etwas verwirrt. Bella kicherte.

“Das ist schon richtig, aber...das ändert sich in ein paar Minuten. Ich möchte dich bitten, auf meinen Rücken zu klettern, dich gut festzuhalten und die Augen geschlossen zu halten,”, sagte Bella, ließ dann Rhynn's Hand los, drehte ihr den Rücken zu und beugte sich nach vorn. Rhynn sah Bella verdutzt an, warf Edrward dann einen schnellen, fragenden Blick zu.

Doch dieser nickte ihr zu. Also legte Rhynn Bella die Arme um den Hals und legte sich auf ihren Rücken. Bella beugte sich etwas weiter nach vorn, schlang ihre Hände unter deren dünne Oberschenkel, damit sie Rhynn so richtig auf dem Rücken tragen konnte. Diese verstärkte ihren Griff um nicht den Halt zu verlieren. Bella spannte die Muskeln an, erhob sich etwas und dann rannte sie los. Edward folgte den beiden. Rhynn hatte nicht getan, was Bellaihr gesagt hatte und hatte ihre Augen somit nicht geschlossen. Die Bäume und Sträucher flogen nur so in Streifen an ihnen vorbei und Rhynn konnte es nicht fassen, dass sie so schnell waren.

Der kalte Wind trieb ihr Tränen in die Augen. Also schloss sie nun gehorsam die Augen und drückte ihr Gesicht an Bellas Schulter. Der Geruch der jungen Frau war süßlich und wunderschön. Rhynn konnte es nicht fassen, wie gut Bella roch. Dann blieb Bella stehen. Rhynn hielt ihre Augen immer noch geschlossen.

“Wir sind da,”, sagte Bella mit ihrer unglaublichen Stimme,”, du kannst jetzt die Augen öffnen!”

Rhynn gehorchte nur zögernd. Sie blinzelte vorsichtig. Sie befanden sich nun in einem Blumengarten, welcher zu einer riesigen Villa gehörte. Rhynns Griff lockerte sich und Bella ließ ihre Oberschenkel langsam los. So konnte Rhynn sanft von ihrem Rücken runterklettern. Etwas wackelig trafen ihre Füße auf dem Gras auf und sie sah sich verwundert um. Das bereits noch schwächer gewordene Tageslicht brach schwach durch das dünne Blätterdach.

“Wahnsinn. Das sieht hier echt wunderschön aus,”, sagte sie und meinte es auch so. Das schwache Lichtspiel ließ den Blumengarten wunderschön erscheinen. Wie ein verwunschener Ort. Sie sah Bella und Edward an. Die beiden lächelten ihr zu. Rhynn wandte sich der Villa zu. Die Mauern waren in hellen cremeweiß gestrichen, die Fenster groß.

Im unteren Stockwerk war die ganze Wand verglast und so konnte man genau hindurchsehen. Die Inneneinrichtung war mit hellen Möbeln ausgestatten, die Wände waren hell.

“Also dann, wollen wir hineingehen?”, fragte Bella freundlich und sah Rhynn mit einem fragendem Lächel an. Rhynn nickte. Sie ging mit den beiden in das große Gebäude hinein.
 

Er lag auf einer schwarzen Ledercouch und starrte an die Decke. Hier in der Villa seiner Familie würde ihm keinerlei Gefahr drohen, also atmete er die Luft in seinem Zimmer tief in seine Lungen ein. Plötzlich hörte er eine weibliche, bestimmte Stimme und das Haus war augenblicklich mit einem unglaublich, verführerischem Geruch gefüllt. Er löste die Verschränkung seiner Arme unter seinem Kopf und richtete sich ruckartig auf. Er schloss kurz die Augen und horchte.

Dann hörte er sofort auf zu atmen, um nicht den köstlichen Geruch der neuen Mitschülerin einatmen zu müssen.

//Was geht hier vor?!//, dachte er. Er sprang auf und verließ schnell sein Zimmer. Er wollte unbedingt nachsehen, ob diese Rhynn Jades wirklich hier war. Er lief schnell den Flur hinab und sprang dort dann die Treppe hinab. Zreth kam in Hocke auf dem Boden am Treppensatz auf. Er hob den Kopf und erstarrte. Da stand sie. Und neben ihr standen Bella und Edward. Das Mädchen sah verdutzt in seine Richtung. Bella und Edward starrten ihn leicht verwirrt und etwas verärgert an.

“Zreth? Was ist los?”, fragte Edward so leise, dass es nur er und Bella hören konnten.

//Was macht das Mädchen hier?//, dachte er verärgert.

“Sie wurde von drei Menschenblut trinkenden Vampiren angegriffen!”, zischte Bella genauso leise. Er stieß ein leises Knurren aus.

Talk

Er starrte sie immer noch wie erstarrt an und atmete nicht. Das Mädchen lächelte vorsichtig. Zreth erhob sich langsam aus der Hocke. Und obwohl er das Gefühl hatte, dass er sich in Zeitlupe bewegen würde, zog Rhynn Jades scharf die Luft ein. Ein deutliches Zeichen, dass er sich für einen Menschen trotzdem noch zu schnell bewegt hatte. Zreth schluckte und versuchte, nicht dem Drang nachzugeben, einzuatmen. Immerhin brauchte er ja keine Luft um zu überleben. Für das Menschenmädchen vor ihm, erschien es ihm allerdings ziemlich überlebenswichtig, dass er die Luft in diesem Zimmer unter keinen Umständen einatmete.

“Also...ihr sagtet, ihr wolltet mir Fragen beantworten,”, sagte Rhynn nun und Zreth wiederstand nur äußerst schwer dem Drang, dieser Stimme näher zu kommen. Bella nickte und zeigte auf das Sofa. Zreth traute seinen Augen kaum. Bella atmete. Genau wie Edward. Aber...hatte Edward nicht gesagt, dass sie eine Sirene für so gut wie alle Vampire war? Wieso konnte die beiden dann atmen? Wurden durch den Ruf von Rhynn's Blut nicht ihre Mordinstinkte geweckt? Verspürten sie nicht diesen unglaublichen Hunger? Diese Blutlust, die einen Vampir dazu veranlasste, sich auf sein Opfer zu stürzen und es bis auf den letzten Tropfen köstlichen Blutes auszutrinken?

//Edward? Wieso atmet ihr?//, dachte Zreth verwundert.

“Wir wiederstehen ihrem Geruch,”, hauchte Edward und lächelte mit einem Hauch von Qual in der Stimme. Bella nahm die Hand ihres Geliebten und die beiden setzten sich zu Rhynn.

“Also...was genau für Fragen hast du denn?”, fragte Bella freundlich. Rhynn überlegte kurz. Dann holte sie kurz Luft.

“Was waren das für abgedrehte Leute? Ich meine, sie wollten mein Blut,”, sagte Rhynn. Die Abscheu in ihrer schönen Stimme war absolut nicht zu überhören. Bella lächelte sie freundlich an.

“Das waren Vampire,”, sagte sie mit ihrer Engelsstimme. Rhynn riss die Augen auf. Ungläubig sah sie Bella, dann Edward an. Ihre Augen huschten auch kurz zu Zreth, der immer noch unbeweglich im Türbogen stand.

“Das...okay...das ist merkwürdig. Wie...wieso haben...okay das ist mir klar...ähm...gibt es noch mehr von denen?”, fragte sie und sah Bella und Edward fragend an. Das Mädchen wirkte unsicher.

“Wir sind auch Vampire. Allerdings ernähren wir uns ausschließlich von tierischem Blut,”, sagte Bella, als Rhynn bei den Worten, sie seien Vampire, zurückzuckte. Kurz flackerte Panik in ihren Augen auf, doch dann beruhigte sie sich wieder.

“Das erklärt, warum ihr so kalt seid und eure Schnelligkeit klärt sich damit auch auf. Nur...warum genau habt ihr mich gerettet?!”, fragte Rhynn leicht verwirrt. Bella lächelte.

“Wir konnten dich ihnen nicht einfach überlassen. Zum einen, wäre das dir unfair gewesen und zum anderen wäre es gefährlich für unsere Identität gewesen. Immerhin ist so etwas schon einmal passiert, aber damals vor 50 Jahren, hat die drei Menschenblut trinkende Vampire niemand aufgehalten und es wurde etwas brenzlich, als sie einige Menschen in der damaligen Stadt getötet haben,”, erklärte Bella. Zreth runzelte leicht die Stirn. Er wusste nicht genau, was mit Bella los war. Sie sah mit leicht verträumtem Blick in die Ferne und es schien für einen Moment, als wäre sie nicht wirklich hier, sondern als wäre sie an dem Ort des Geschehens vor 50 Jahren. Doch dann verflog dieser Eindruck. Bella lächelte Edward liebevoll an. Er erwiderte das Lächeln und drückte ihre Hand. Zreth hatte ein komisches Gefühl, als würde ihn jemand beobachten. Seine Augen wanderten etwas zur Seite. Das Mädchen beobachtete ihn. Als er ihr intensiv in die Augen sah, blickte sie augenblicklich zu Boden und eine verräterische Röte überzog ihre blassen Wangen. Daraus wurde Zreth nun erst recht nicht sonderlich schlau. Was war denn mit der los? War sie krank oder so?

“Ähm...eine Frage...also...als mir der erste dieser Vampire entgegengetreten ist, sagte er 'mh...lecker!'. Wieso...wieso hat er das gesagt? Ich meine...ich habe nicht geblutet oder etwas in der Art,”, sagte Rhynn. Bei dem Zitat, lief es Zreth kalt den Rücken herunter. Und das obwohl er ein Vampir war! Das Mädchen hatte die Stimme des fremden Vampirs nachgeahmt und obwohl er sie nicht gehört hatte, konnte er sich sofort vorstellen, wie der Vampir ausgesehen hatte.

“Nun, meist braucht ein Vampir das Blut nicht zu sehen. Wir können es durch die Haut riechen. Alle Vampire sind im Stande, den Herzschlag eines jeden Menschen oder Tieres zu hören,”, sagte Bella. Die Antwort schien Rhynn zu beunruhigen. Trotzdem war sie verwirrt. Das sah man ihr an.

“Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass mein Blut so lecker riecht,”, brummte sie. Zreth räusperte sich. Die Blicke der anderen wandten sich ihm zu. Er kam näher heran, hielt sich aber hinter seinen beiden Geschwistern. Denn es bestand ja die Gefahr, dass er die Beherrschung verlor und über das Mädchen herfiel.

“Du bist eine Sirene,”, brachte er mit rauer Stimme hervor. Rhynn zog beide Brauen fragend in die Höhe.

“Ähm...was? Ich? Eine...Sirene?!”, fragte sie nun entgültig verwirrt. Dann lachte sie merkwürdig auf. Etwas Hysterie und Panik schwang darin mit. Ein deutliches Zeichen, dass sie definitiv Angst vor ihnen dreien hatte.

“Du hast Sirenenblut,”, beharrte Zreth, sah Rhynn Jades aber nicht an.

“Ich bin ein MENSCH!”, rief Rhynn aus. Sie sprang auf und wich vor Bella, Edward und Zreth zurück.

“Rhynn...wir sagen nicht, dass du kein Menschen bist...du hast besonderes Blut. Blut, dass so stark ist, dass es mehr als einen Vampir zu sich ruft!”, sagte Bella und stand auf. Doch das war wohl ein Fehler, denn Rhynn brach nun entgültig in, aus einem Zreth unerfindlichem Grund, Panik aus. Sie wich weiter zurück und krachte gegen die Glaswand, die allerdings so stabil war, dass sie keinen Schaden nahm.

In dem Moment kamen Jasper, Alice, Rosalie, Emmett, Alime, Phaine, Rain, Carlisle, Esme, Yukari, Cain, Mellia, Ferio, Renesmee und Jacob ins Wohnzimmer. Alle weiteren Vampire erstarrten stocksteif bei dem Geruch. Alle bis auf Carlisle. Da er durch sein langes Trainig den Geruch von menschlichem Blut so gut wie gar nicht mehr wahrnahm, war er keine Bedrohung für Rhynn.

Diese sah sich panisch um. Ihr Blick hatte was irres an sich. Tränen stiegen Rhynn in die Augen und sie rutschte an der Glaswand hinab auf den Boden. Ein leises Wimmern entfloh ihren Lippen. Sie wiegte sich vor und zurück, die Hände auf ihre Ohren gepresst, die Haare in ihre Haare gewühlt, die Fingernägel fest in ihre Kopfhaut gebort. Zreth hatte Mitleid bei ihrem Anblick. Er sah wie Bella sich zu Jasper umdrehte und diesem zunickte. Zreth drehte sich zu Jasper um. Dieser schloss die Augen und konzentrierte sich. Da er gegen den Blutdurst von 13 Vampiren, ihm inkulisive ankämpfen musste um alle zu beruhigen, musste er sich besonders stark konzentrierten. Zreth spürte, wie sich eine angenehme Ruhe über ihn legte.

Dennoch war Rhynn immer noch in Panik. Zreth seufzte. Er wollte ihr irgendwie helfen, damit sie sich beruhigte, doch er hatte nicht wirklich Ahnung wie. Schließlich hatte sie Panik vor ihnen, weil sie Vampire waren. Doch dann ging er zu ihr, kniete sich vor Rhynn auf den Boden und sah sie an.

“Rhynn!”, sagte er ruhig, packte ihre Handgelenke und zog sie sanft, aber bestimmt von ihrem Kopf weg.

“Rhynn! Beruhig dich! Wir werden dir nichts tun!”, sagte er ruhig. Er sah ihr dabei tief in die Augen. Sie erwiderte den Blick. Ein leicht irrer Glanz stand darin, der sich ganz langsam wieder legte. Die Tränen versiegten und Rhynn beruhigt sich wieder.

“Zreth?”, fragte sie leicht verwirrt und sah ihn zweifelnd an.

“Du...bist doch Zreth Cullen oder?!”, fragte sie mit hauchdünner Stimme. Er hatte den Eindruck, dass ihre Stimme so leicht zerbrechen könnte wie Glas. Zreth nickte. Rhynn war immer noch verwirrt. Schweiß stand auf ihrer Stirn und ein Hauch von Panik stand in ihren Augen. Doch dann lächelte sie ihn an.

He

Panik schnürrte ihre Kehle zu. Diese Panik steigerte sich noch, als weitere Vampire in den Raum kamen. Sie sahen wie gebannt an. Trännen rannen ihr über die Wangen, sie wusste nicht wohin sie sich flüchten konnte, rutschte an der kühlen Glaswand hinab auf den hellen Teppichboden und ein Wimmern entrang sich ihr. Sie wiegte sich vor und zurück, krallte ihre Finger in ihre Haare und ihre Fingernägel in ihre Kopfhaut. Weitere Panikwellen schwappten über sie hinweg.

Dann spürte sie wie sich jemand vor sie auf den Boden kniete und mit ihr sprach. Dennoch hörte sie die Worte nicht. Dann packte jemand ihre Handgelenke und zog sanft ihre Hände von ihrem Kopf weg. Nur wie durch einen dichten Nebelschleier sah sie ein verschwommenes Gesicht, dass ihr bekannt vorkam. Eine tiefe Stimme sprach mit ihr, doch sie verstand die Worte nicht. Doch dann wurden die Worte der Jungenstimme klarer und verständlich. Ihre Sicht wurde klarer und sie erkannte das Gesicht von Zreth Cullen. Dennoch war sie sich nicht sicher. Sie wurde etwas ruhiger und ihre Tränen versiegten langsam.

“Zreth?”, fragte sie mit Verwirrung in der Stimme.

“Du...bist doch Zreth Cullen oder?!”, fragte sie mit dünner Stimme. Er nickte. Ein Hauch Schweiß stand auf ihrer Stirn, doch dann lächelte sie ihn an. Ere erwiderte es leicht.

“Geht es dir besser?!”, fragte er. Rhynn nickte. Es war ihr, als würde etwas warmes durch ihren Körper fließen. Es war angenehm. Sie hatte zwar keine Ahnung, was diese ganzen Vampiren mit ihr machen würden und auch wusste sie nciht, woher sie wusste, dass das alles Vampire waren, doch sie hatte das Gefühl, dass Zreth ihr nichts tun würde. Sie fühlte sich bei ihm unglaublich geborgen und sicher. Bella stand immer noch da, als Rhynn aufsah.

“Tut mir leid,”, murmelte Rhynn und sah Bella entschuldigend an. Dann stand sie auf. Ihre Knie waren weich und fühlte sich an wie Butter. Doch da Zreth immer noch ihre Handgelenke festhielt und mit ihr aufgestanden war, wusste sie, konnte sie nicht hinfallen. Selbst wenn ihre Knie nachgeben würden. Sie musterte die anderen Vampire im Raum. Da erkannte sie Alice und ein Mädchen mit langen, rot-orangen Haaren wieder. Die anderen hatte sie noch nicht gesehen.

“Alice!”, sagte sie und lächelte dem Mädchen zu. Diese grinste sie an.

“Kennst du noch jemanden von uns?”, fragte Bella.

“Ähm...Alice kenne ich. Sie hat sich mir schon in der Schule vorgestellt. Na ja...und...das Mädchen mit den rot-orangefarbenen Haaren,”, sagte Rhynn. Bella zog eine Braue hoch.

“Du kennst Renesmee?!”, fragte Edward leicht verwundert. Das Mädchen, welches anscheinend Renesmee hieß, lächelte entschuldigend.

“Ich war gestern mit Jake unterwechs. Da haben wir sie gesehen, Momma. Entschuldige bitte, wenn ich dir Angst eingejagd habe,”, sagte sie mit einem strahlendem Lächeln.

“Ähm...ich wüsste gern, ob ich wieder nach Hause dürfte. Ich weiß ja nicht, was ihr mit mir machen werdet oder so, aber...na ja...ich habe irgendwie Angst vor euch...auch wenn die gerade weg ist,”, sagte Rhynn lächelnd. Zreth hielt immer noch ihre Handgelenke fest und dachte anscheinend nicht daran, sie loszulassen. Eine Blondine zog leicht verächtlich die Brauen hoch.

“Ach wirklich?!”, fragte sie kühl. Ein Jugendlicher der neben ihr stand, lächelte verschmitzt und kam auf Rhynn zu.

“Hallo, junge Dame. Du bist wirklich hübsch,”, sagte er mit tiefer Stimme, beugte sich zu ihr runter, wickelte sich eine ihrer weißen Haarsträhnen um einen seiner schlanken, bleichen Finger und lächelte sie gewinnend an.

“Ähm...danke...aber...,”, stotterte Rhynn reichlich verwirrt. Sie schielte ein bisschen an dem Jugendlichem vorbei und sah, wie die Blondine ihn und sie mit giftigen Blicken durchborte. Da verstand Rhynn sofort.

“Deine Freundin sieht dich an, als wollte sie töten,”, sagte sie und schluckte leicht. Der Jugendliche vor ihr riss die Augen auf und zog beide Brauen nach oben. Dann drehte er sich zu der schönen Blondine um. Zreth schmunzelte. Genau wie einige andere der Vampire.

“Yukari...Engel! Du glaubst doch nicht, dass ich auf Kinder stehe, oder?”, fragte er, ging zu dem Mädchen nahm sanft ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie sanft. Das Mädchen jedoch, hatte die Arme immer noch fest verschränkt, erwiderte den Kuss auch nicht.

“Trotzdem musst du sie ja nicht anmachen, oder Cain?!”, zischte das Mädchen mit Namen Yukari.

“Falls es dich beruhigt, ich stehe nicht auf ihn,”, sagte Rhynn vorsichtig, da sie ja nicht wusste, wie Yukari darauf reagieren würde. Der Jugendliche schlang seine kräftigen Arme um sein Mädchen, diese sah über seinen Oberarm hinweg zu Rhynn. Ihre Augen waren tiefschwarz und zu schmalen Schlitzen verengt. Da räusperte sich ein Glockenstimme. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf eine schöne Frau mit hellbraunen Haaren, welche bis knapp unter die Schulterblätter reichten. Sie trug eine blaue Jeans und eine lachsfarbene Bluse. Ein warmherziges, mütterliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht.

“Also, ich denke, wir sollten die Sache mit dir besprechen, oder?”, fragte sie. Rhynn wusste, dass sie gemeint war und nickte. Alle setzten sich in Bewegung, verließen den Raum und gingen in einen weiteren großen Raum. Als Rhynn und Zreth den Raum verließen, ließ er ihre Handgelenke los.

Auch in diesem Raum waren die Wände mit einer beigefarbenen Tapete bedeckt, welche mit feinen silbernen Linien überzogen waren. Der Fußboden war mit einem weichen, hellem Teppich bedeckt. In der Mitte stand ein langer Holztisch. Die Tischplatte war poliert und das Holz war dunkel, fast schwarz. Rund um dem Tisch herum, standen 20 Stühle. Das Holz der Stühle war genauso dunkel wie das des rechteckigem Tisches. Das Polster war dunkelrot und mit einem schönem Wappen verziert. Alle setzten sich auf irgendeinen Stuhl.

Rhynn wartete erst einmal, bis sich alle gesetzt hatte, um zu sehen, welcher Platz frei war. Als alle saßen, waren noch zwei Stühle frei. Beide standen zwischen Bella und Zreth. Rhynn setzte sich auf den,w elcher direkt neben Zreth stand. Seit einigen Minuten fühlte sie sich stark zu ihm hingezogen.

“Nun denn...was machen wir nun mit dir?!”, fragte eine andere Blondine. Sie war übernatürlich schön.

“Ich denke, wir sollten sie erst einmal bei uns übernachten lassen. Ich denke wir sollten uns ihr erstmal alle vorstellen, meint ihr nicht?!”, sagte Bella, beendete ihre Worte mit einer Frage und lächelte Rhynn an.

“Nun gut, ich persönlich habe nichts dagegen. Mein Name ist Carlisle. Ich bin das Familienoberhaupt,”, sagte ein gutaussehender Mann mit kurzen, blonden Haaren. Nebem ihm sahs die Frau mit den hellbraunen Haaren. Sie lächelte Rhynn freundlich an.

“Ich bin Esme, seine Frau und die Familienmutter.”

“Mein Name ist Rosalie, das hier ist Emmett und die beiden hübschen Mädchen hier sind Rain und Phain. Unsere beiden Zwillingstöchter,”, sagte die eine Blondine. Es war die überirdische Schöne. Neben ihr sahs ein großer Jugendlicher, der schon ziemlich erwachsen aussah. Er hatte sehr kurze schwarze Haare.

//Das ist also Emmett...denke ich doch...,//, dachte Rhynn und hörte jedem zu, der sich vorstellte. Neben Emmett saßen zwei unglaublich hübsche Mädchen. Sie sahen komplett gleich aus. Sie hatten beide das gleiche blonde Haar und trugen die gleiche Kleidung. Der Einziege Unterschied war die Farbe ihrer Augen. Die Eine hatte braune und die Andere strahlend blaue Augen. Auf der anderen Seite des Tisches, gegenüber Rosalie, Emmett und den beiden Zwillingen, saßen Alice, ein schlanker Jugendlicher mit blonden, leicht gewellten Haaren und ein Mädchen, mit orangeroten, kurzen Haaren und grünen Augen. Alice grinste Rhynn an.

“Also, das sind Alime und Jasper. Alime ist unsere unglaublich süße Tochter,”, sagte sie zwinkernd und zeigte auf das Mädchen zwischen sich und Jasper.

“Ich bin Mellia, das ist Ferio, mein Liebling. Die beiden hier sind Yukari und Cain,”, sagte dann ein rothaariges Mädchen und lächelte Rhynn fast genauso warmherzig an wie Esme. Nun räusperte sich Edward. Rhynn sah zu ihm und sah ihn mit leichter Verwirrung an. Immerhin kannte sie ihn und Bella und sogar deren Tochter Renesmee bereits. Er schmunzelte leicht.

“Du kennst aber Jacob noch nicht,”, sagte er und zeigte auf einen riesigen Mann, mit sehr kurzen schwarzen Haaren. Erschrocken sah sie Edward an.

//Woher...woher wusste er, was ich dachte? Seine Antwort hat genau auf meine unausgesprochene Verwirrung gepasst,//, dachte Rhynn. Edward lächelte. Einige der anderen kicherten leise.

“Er kann Gedanken lesen. Genau wie Yukari,”, sagte Bella und sah an die Decke.

“Was?”, fragte Rhynn verdattert. Der große Mann, welcher neben Renesmee saß, räusperte sich.

“Ich bin Jacob Black, der Freund und Verlobte von Renesmee,”, sagte er und lächelte.

Hitze, Herzrasen und Lieder

//Also das nenn ich jetzt mal Großfamilie...,//, dachte Rhynn und schmunzelte. Zreth räusperte sich.

"Werden deine Eltern nichts dagegen haben, wenn du hier übernachtest? Sie machen sich doch bestimmt schon sorgen,", sagte er. Er mochte das Mädchen. Auch wenn er ihrem Blut kaum wiederstehen konnte. Er sah Rhynn an und zuckte leicht zusammen. Ihre Gesichtszüge waren von einer starken Traurigkeit verzerrt. Sie sah auf.

"Das können sie nicht mehr,", murmelte Rhynn dann.

"Ähm...was ist denn mit ihnen?", fragte Phain. Sie zog eine Braue hoch und sah das weißhaarige Mädchen verwirrt an.
 

Jasper zuckte zusammen, als ihn die heftige Traurigkeit und der starke Schmerz ihres Herzens ihn traf. Er verstand sofort. Rhynn Jades litt unglaublich stark. Anscheinend war sie von ihren Eltern getrennt und liebte sie abgöttisch.

//Vielleicht sollte ich ihren Schmerz etwas eindämmen...auch wenn ich nicht glaube, dass ich ihn komplett auslöschen kann, aber abschwächen sollte ich ihn können,//, dachte Jasper.

"Tu es besser nicht,", hauchte Yukari leise. Da sie auch Gedankenlesen konnte, hatte sie seine gehört.

//Warum nicht? Willst du etwa, dass sie so leidet?//

"Das nicht unbedingt, aber sie gibt sich die Schuld am Tod ihrer Eltern,", hauchte Yukari.

"Meine Eltern...sie sind ermordet worden,",brachte Rhynn mühsam hervor. Diese Worte allein fügten ihr starke Schmerzen zu und nun begannen Tränen über ihre Wangen zu rinnen. Jasper sah zu den anderen. Dann räusperte er sich. Zreth wandte sich Rhynn zu und wischte ihr sanft die Tränen weg.

"Ich könnte dir helfen,", sagte Jasper. Rhynn sah auf.

"Wie denn?", fragte sie mit leicht zitternder Stimme.

"Ich kann dir den Schmerz nicht komplett nehmen aber ich kann ihn eindämmen,", sagte er udn lächelte ihr aufmunternd zu. Er sah, wie sich ihre Augen vor Schreck weiteten. Rhynn schüttelte den Kopf.

"Nein. Das will ich nicht,", knurrte sie steif. Ihre Augen waren nun eiskalt und hart wie Gestein. Jasper spürte ihre Gefühlsrichtung, wertete sie aus und bereute, dass er sie gefragt hatte.

"Tut mir leid,", sagte er sanft und lächelte entschuldigend. Rhynn`s rötliche Augen wurden wieder weich.

"Ist in Ordnung, dass konntest du nicht wissen,", sagte sie freundlich. Und obwohl sie nun keine einzige Träne mehr vergoß, spürte Jasper ihren Schmerz immer noch.
 

Alles um sie herum war irgendwie unangenehm still. Keiner der Cullens sprach mehr ein Wort. Sie sahen sie stumm an. Rhynn schluckte leicht. Das war ihr mehr als unangenehm. Sie wollte nicht weinen und unterdrückte die Tränen und versuchte ihre Fröhlichkeit etwas zu überspielen. Da räusperte sich Zreth und stand auf.

"Es ist schon spät! Ich denke, ich bringe Dich nach oben,", sagte er mit kühler Stimme. Ehe sie noch irgendetwas sagen konnte oder bevor sie auch nur aufstehen konnte, beugte sich Zreth nach vorn, legte eine hand unter ihr Knie, schlang den anderen Arm um ihren Rücken und hob sie so einfach vom Stuhl hoch, als würde sie absolut nichts wiegen. Verwirrung machte sich in Rhynn breit. Zreth trug sie schnell aus dem Raum raus, eine Treppe hinauf und dort einen Gang entlang. Rhynn musterte kurz sein Gesicht. Jetzt sah Zreth wieder so verkrampft aus und sie konnte die Kälte, welche von seinem Körper ausging deutlich spüren. Auch spürte sie, dass er nicht im geringsten atmete.

//Anscheinend braucht er nicht atmen. Na ja...er ist ja auch ein Vampir...aber...die anderen haben geatmet,//, dachte sie. Diese Angespanntheit und Kühlheit machte ihr aus irgendeinem Grund Angst und tat ihr auch etwas weh. Am Ende des Ganges blieb Zreth stehen. Vor ihnen befand sich eine Tür.

"Dies ist für heute dein Zimmer. Ich geh jetzt davon aus, dass es dir nichts ausmacht, wenn du heute in meinem Zimmer schläfst?!", fragte er ohne Luft zu holen. Und auch danach atmete er nicht. Rhynn sah ihn an.

Obwohl er sie auf seinen Armen trug, musste sie etwas nach oben gucken. Rötliche Augen sahen in grüne Augen. Aus irgendeinem unerfindlichem Grund fühlte sich Rhynn bei diesem intensivem kühlen, harten Blick unwohl. Wenn man die Augen von Zreth besser beschreiben wollte, dann könnte man sie mit Smaragden vergleichen. Zreth zog eine schwarze Braue hoch.

"Nun?! Hast du was dagegen in meinem Zimmer zu übernachten?!", fragte er. Rhynn blinzelte. Eine leichte, verräterische Röte überzog ihre Wangen.

"Nein, dass macht mir absolut nichts aus...nur...."

"Ja?!"

"Ich schlafe nicht so gern in Särgen. Da soll es nicht besonders gemütlich drin sein,", sagte Rhynn und sah zur Seite. Zreth prustete los, ließ sie runter. Dann öffnete er die Tür seines Zimmers. In dem Raum war es stockdunkel. Zreth ging hinein, Rhynn folgte ihm sofort. In dem Raum roch es leich süßlich. Nicht unangenehm süß, sondern eine angenehme Süße. Nicht aufdringlich, sondern sanft. Zreth machte das Licht an. Rhynn zog die Luft ein. Das Zimmer war großzügig. Der Teppich, welcher den kompletten Boden des Zimmers bedeckte, war von einem dunkelm Rot, die Wände waren cremeweiß gestrichen. Die halbe Wand bestand aus Glas, welches sich auch noch über die Ecke und bis zur anderen Hälfte der Wand reichte.

An der verglasten Wand stand eine lange schwarze Ledercouch. Die Sitzfläche war so breit, dass gut zwei normal gebaute Personen nebeneinanderliegend genügend Platz darauf finden konnten. Gegenüber der Couch stand ein Großer Schreibtisch. Das Gestell bestand aus schwarzem Metall, die Schreibtischfläche bestand aus leicht getöntem Glas. Der Stuhl war ein schwarzer Drehstuhl. Da der Schreibtisch großzügig war, fanden, ein eleganter Laptop, ein Scanner und ein Drucker mit eingebautem Kopierer Platz darauf. Alles war in Schwarz gehalten. Zwischen Schreibtisch und Couch stand ein gut befülltes Regal aus schwarzem Metall an einer der Fensterwände.

//Wenn man es genau nimmt, dann ist sein Zimmer ziemlich düster,//, dachte sie und musste lächeln.

"Und?!", fragte Zreth. Rhynn sah ihn an und wieder überzog eine hauchdünne Röte ihre Wangen. Zreth musterte sie mit intensivem Blick.
 

//Wenn auch nur einer von Euch irgendwas sagt, dann werd ich sauer!//, dachte Zreth kalt und stand auf. Dann räusperte er sich, beugte sich nach vorn, legte seine Arme um Rhynn und hob sie geschickt von ihrem Stuhl hoch und trug das verdutzte Mädchen aus dem Raum. Edward seufzte.

"Was war denn das jetzt?!", fragte Mellia verwirrt. Yuakri schnaubte.

"Er ist so arrogant wie eh und je, nur mit dem Unterschied, dass er die Kleine jetzt nach oben bringt, damit sie schlafen gehen kann,", sagte sie abfällig und verdrehte die goldenen Augen.

"Was? Aber...er war doch so kühl ihr gegenüber?! Wieso ist er dann aber auch so fürsorglich zu ihr?!", fragte Rosalie. Die anderen starrten sie an als hätte sie nicht mehr alle. Rosalie verengte die Augen.

"Ihr seht es nicht oder?"

"Doch, er fühlt sich zu ihr hingezogen, kann es aber noch nicht genau beschreiben,", sagte Bella. Jasper nickte. Alice lächelte wissend. Die anderen sahen etwas verwirrt aus. Rosalie seufzte.

"Nun, er tut nur so kalt, aber er mag sie. Oder warum sonst hat er sie beruhigt, als sie gerade kurz davor war, durchzudrehen?!", fragte Rosalie in die Runde. Die anderen musterten sie und nickten dann zustimmend.

"Das stimmt schon, aber du musst bedenken, dass er Leila verloren hat. Die beiden waren 5 Jahre lang zusammen. Er hat nie auch nur einen Tag an seiner Liebe zu Leila und ihrer Liebe zu ihm gezweifelt. Das er zusehen musste, wie sie getötet wurde und nicht gerettet werden konnte, dass ist ein grausamer Schmerz, der sich mehr als alles andere in sein Herz und sein Gedächtnis gebrannt hat,", sagte Mellia.

"Sein Herz könnte sich aber verändern, da er mit diesem Schmerz im Herzen geboren wurde!", sagte Cain. Die anderen nickten zustimmend. Mellia seufzte tief.

"Was bringt es uns jetzt eigentlich, darüber zu spekulieren, ob Zreth Rhynn mag oder nicht?!", fragte Rosalie. Ihr Gesicht drückte eine Kälte und Beherrschtheit aus.

"Was ist Rose?!", fragte Bella leicht verwundert. Diesen Blick hatte sie zuletzt vor gut 51 Jahren gesehen, als Rosalie nicht besonders von der Beziehung zwischen ihr und Edward begeistert war.

"Du weißt, wie ich zu so etwas stehe,", brummte Rosalie leicht pikiert.

"Noch sind die beiden nicht zusammen,", zischte Mellia. Rosalie schnaubte und wandte sich kühl ab. Esme sah zwischen beiden hin und her. Dann lächelte sie wissend.

"Sei doch nicht gleich so agressiv und kaltherzig, Rose,", sagte Carlisle. Wütend funkelte Rosalie Carlisle an.

"Sie ist eine Gefahr für uns! Was ist, wenn die Volturi davon Wind bekommen?!", fragte sie miesgelaunt.

"Wir sind genauso besorgt. Allerdings denke ich nicht, dass Rhynn Jades unser Geheimnis verraten würde. Immerhin, wer würde ihr denn bitte glauben, dass wir eine Familie von Vampiren sind?", fragte Alice. Rosalie stieß ein agressives Zischen aus.

"Rose,", sagte Bella beruhigend. Rosalie wandte sich ihr zu.

"Wir sind auch besorgt um unsere Nichten. Du brauchst keine Angst haben, dass wir zulassen könnten, dass Alime Phain und Rain von den Volturi getötet werden könnten,", sagte Bella lächelnd.

Diese Worte schienen Rosalie nicht so besonders zu beruhigen, aber sie gab keinen weiteren Ton von sich, sondern zog eine ihrer Zwillinge an sich. Emmett legte einen Arm um den anderen Zwilling. Die Umarmungen wurden von den beiden kleinen Mädchen erwidert. Auch Alice und Jasper legten jeder schützend einen Arm Alime. Bella beobachtete es. Weder Alice noch Jasper schienen das genau wahrzunehmen. Anscheinen nahmen sie Alime sofort und ohne richtiges Bewusstsein in Schutz. Sie sah zu Renesmee. Diese hielt mit Jacob Händchen. Sie wusste, dass Renesmee bereits schwanger war. Das konnte sie riechen und sie merkte es auch in der Art und Weise, wie Renesmee sich bewegte, sich verhielt und wie Jacob seine Liebste behandelte.

Jedoch schien es, als wusste Renesmee selber noch nichts davon. Daraus folgerte Bella, dass Renesmee erst seit kurzem schwanger war. Warum sie selbst es noch nicht gemerkt zu haben schien war Bella jedoch nicht ganz so klar. Allerdings war ziemlich gut zu erkennen, dass Jacob es wusste. Das merkte man an der Art, wie er mit ihr umging.
 

Er hielt wieder den Atem an. Eine hauchdünne, wunderschöne Rötung hatte sich auf ihren Wangen ausgebreitet. Der Durst in ihm erwachte allmählich. Mühsam schlcukte Zreth. Seine Kehle brannte und war wie ausgetrocknet. Es war, als wäre er kurz vor dem Verdursten und vor ihm stände ein Glas Wasser.

"Und?", fragte er und musterte sie interessiert. Er sah, wie Rhynn schluckte. In dieser Sekunde fühlte sie sich etwas unwohl, dass konnte er spüren. Gleichzeitig jedoch fühlte sie sich abe auch wohl bei ihm. Sie hatte keine Angst oder so. Im Gegenteil. Rhynn Jades schien sich bei ihm sogar ziemlich sicher zu fühlen. Rhynn lächelte ihn nach einer halben Minute an.

"Es wirkt etwas düster, aber das gefällt mir. Dein Zimmer ist schön eingerichtet,", sagte sie und drehte sich um. Dann lief sie die paar Meter durch das Zimmer, strich dabei unbewusst über die Tischplatte. Zwischen Tisch und Couch blieb sie vor einem Teil der verglasten Wand stehen und sah auf die vielen Bücher in dem Metalregal. Sie tippte über die Bücherrücken. Zreth konnte hören, wie sie dabei leise die Buchtitel murmelte.

"Gefällt dir eins der Bücher?!", fragte er leise. Rhynn hielt inne und drehte sich um. Ein engelsgleiches Lächeln lag auf ihrem Gesicht.

"Ich kenne kein einziges davon, aber ich darf sie doch bestimmt lesen, oder?!", fragte sie. Er nickte. Für einen winzigen Moment stahl sich ein Strahlen in ihre Augen. Dann wandte sich sich wieder um und sah weiter die Bücher durch. Nach einem kurzem Moment ging sie in die Hocke und sah sich die untenstehenden Bücher an. Inzwischen summte sie leise ein Lied. Zreth lauschte dieser Musik. Die Melodie ihres Summens war wunderschön. Jedoch kannte er das Lied nicht. Er ging zum Schreibtisch und setzte sich auf den Drehstuhl. Mit schnellen, aber vorsichtigen Bewegungen öffnete er den Laptop und fuhr ihn hoch. Das Gerät war so leistungsstark, dass es nur wenige Sekunden brauchte um betriebsfähig zu sein.

In der nächsten Sekunde hatte Rhynn ihr Lied beendet und ein Buch gefunden. Sie zog es heraus und stand auf. Dann drehte sie sich um und musterte Zreth verwirrt.

"Wann...wann hast du den Laptop angemacht?!", fragte sie.

"Vor zwei Sekunden, ich möchte gern wissen, welches Lied du gesummt hast,", sagte er und lächelte leicht. Rhynn kam um den Schreibtisch herum. Sie stand dann hinter ihm und sah auf den Bildschirm. Er hatte eine Musikseite aufgerufen. Rhynn musste unwillkürlich lächeln.

"Es gibt eine andere Seite, auf der du das Lied finden kannst,", sagte sie und beugte sich nach vorn. Zreth wich leicht zur Seite. Rhynn bemerkte, dass er wieder verkrampft war und nicht atmete. Schnell tippte sie die Adresse ihrer Homepage ein und drückte dann auf Enter. Nach vielleicht zwei Sekunden hatte der Laptop die Seite geladen. Sie war im Moment in dunkelrot und Silber gehalten. Das Familienwappen zierte die Mitte des Seitenanfangs. Rhynn beugte sich noch etwas nach vorn und legte das Buch, welches sie in ihrer Hand gehabt hatte neben den Laptop auf die Tischfläche. Dann nahm sie die Maus und klickte ein paar mal auf der Seite herum. Dadurch hatte sie eine lange Liste mit Liedern aufgerufen.

"Mh...wo ist es? Ah, hier! Nachts,", sagte Rhynn und ließ den Kurser über dem entsprechendem Lied schweben. Zreth zog eine Braue hoch und sah Rhynn an.

"Von wem sind die alle? Ich kenne kein einziges davon und bin mir sicher, dass Edward sie auch nicht kennt,", sagte er leicht verwirrt. Rhynn sah ihn an. Da sie stand und er auf dem Stuhl sahs, war sie etwas größer und musste nach unten sehen. Diese Situation ließ ihr Herz rasen und sie wurde wieder hochrot. Beide sahen sie sich tief in die Augen.

"Nun?!", fragte Zreth leicht schmunzelnd. Rhynn blinzelte etwas schnell und schluckte dann.

"Von meiner Mom. Sie hat die Musik geliebt wie kein anderer Mensch, den ich jeh getroffen habe. Sie schrieb Lieder und entwarf auch die Melodien dazu. Ich habe sie immer gesungen,", sagte sie.

Erkenntnis und Schmerz

Zreth musterte Rhynn, dann räusperte er sich etwas.

"Willst du dich vielleicht setzen?!", fragte er. Sie sah ihn an. Er konnte sehen, dass sie kurz davor war, zu weinen. Er drehte den Drehtstuhl leicht. Dann legte er blitzschnell seine Hände um ihre Taille und zog sie auf seinen Schoss. Rhynn schrie leise auf. Dann starrte sie ihn verwirrt an. Man konnte genau beobachten, wie ihr Gesicht noch röter wurde als vorher. Zreth grinste und musste sie unwillkürlich mit einer Tomate vergleichen.

"D...danke...,",brachte sie stotternd hervor und starrte ihm tief in die Augen. Ein Kribbeln zog sich durch ihren gesamten Körper. Ihr Herz legte einen Zahn zu. Rhynn spürte mehr als deutlich, wie sie immer röter wurde.

//Spätestens jetzt weiß er alles!//, dachte Rhynn.

"Hast du Angst, Rhynn?", fragte Zreth. Rhynn zuckte vor Überraschung zurück. Sie schluckte, wollte ihm antworten, doch es dauerte etwas, bis sie genug Kraft gesammelt hatte.

"Nein...,", war dann auch nur das einzige Wort, welches sie mit schwacher Stimme hervorbrachte. Zreth grinste erleichtert. Dieses Grinsen leiß ihr Herz für einen Moment stillstehen. Gleichzeitig hielt Rhynn den Atem an. Zreth bemerkte das und ein besorgter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.

"Was ist?", fragte er.

"Nichts...ich...ähm...also...d...dein Lächeln ist engelsgleich!", brachte Rhynn stotternd hervor. Zreth zog eine Braue hoch.

"Ich glaube du solltest jetzt schlafen gehen. Das Buch kannst du morgen auch noch lesen,", sagte er, schlang seine kühlen Arme um sie, hob sie ein bisschen hoch, stand auf und trug sie ohne jegliches Problem zu der breiten schwarzen Couch. Dort kniete er sich auf den Boden und legte sie dann sanft, wie eine Feder, auf dem weichen Polster ab. Kaum lag Rhynn auf der Couch, sank sie auch sofort darin ein.

//Wie bei einem Wasserbett...,//, dachte sie und lächelte. In der nächsten Sekunde war Zreth verschwunden. Kurz darauf kam er mit einem gigantischem T-Shirt, einer Decke und einem Kissen wieder.

"Das hier kannst du als Nachthemd anziehen, gehört Emmett!", sagte er, gab ihr das Kissen, die Decke und das T-Shirt.

"Ich bin unten im Wohnzimmer, falls etwas sein sollte!", sagte er. Rhynn hatte auf die Sachen gesehen, welche er ihr gebracht hatte und als sie den Kopf hob, war Zreth verschwunden. Etwas traurig senkte Rhynn wieder den Kopf, stand von der Couch auf, zog sich schnell ihre Kleidung aus. Dann zog sie das T-Shirt über. Es war so groß, dass es ihr bis zu den Knien herabreichte. Dann legte sie ihre Klamotten ordentlich zusammen, das Kissen auf den richtigen Platz auf der Couch, machte es sich auf der weichen Couch bequem und deckte sich zu. Sie schloss die Augen, da öffnete sich die Tür nochmal und das Licht wurde gelöscht. Ehe sich die Tür jedoch schloss, war es Rhynn als hörte sie ein leises "Gute Nacht, Süße!". Doch das störte Rhynn nicht. Nach Sekunden war sie sofort eingeschlafen.
 

Zreth kam nach unten ins Wohnzimmer, als ihm einfiel, dass er das Licht noch angelassen hatte. Schnell ging er leise zurück, öffnete die Tür einen Spalt breit. Rhynn hatte sich in die Decke gekuschelt. Im Moment war sie unglaublich schön.

//Ein weißhaariger Engel!//, dachte er und lächelte. Das Licht war noch an. Er machte es aus. Doch bevor er die Tür schloss, murmelte er noch ein "Gute Nacht, Süße!" und lief dann auf leisen Sohlen schnell nach unten ins Wohnzimmer. Dort sahsen Emmett, Rosalie, Jasper, Alice und Carlisle und sahen fern.

"Passt es?!", fragte Emmett mit tiefer Stimme.

"So etwas frage ich sie nicht! Das kannst du selbst machen,", sagte Zreth knurrend. Er hatte seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt und die Farbe hatte sich in wenigen Sekunden dunkel gefärbt. Sie waren nun fast schwarz.

"Hey, hey! Was regst du dich denn sofort auf?!", fragte Emmett und grinste breit. Zreth`s Augen weiteten sich wieder. Seine Iris nahm wieder ihren leuchtend grünen Ton an. Er schüttelte nur den Kopf und drehte sich dann um. Er ging zu einem der Computer schaltete ihn an und ließ die Finger über die Tastatur fliegen. Wenn es um Schnelligkeit ging, war er genauso schnell wie Bella und Edward. Manchmal war er sogar noch etwas schneller als die Beiden. Er gab die Seite ein, die Rhynn ihm gezeigt hatte und lud sich die Musik von dort herunter.

Da die Computer der Cullens sehr leistungsfähig waren, dauerte das nur wenige Sekunden. Er zog sich die gesammte Musik auf seinen MP3-Player und sah sich dann die Seite etwas genauer an.

"Was ist denn das für eine Seite?!", fragte Alice. Sie stand plötzlich hinter ihm und sah Zreth über die Schulter.

"Die Homepage von Rhynn. Sie hat vorhin ein Lied gesummt, ich wollte wissen, welches es ist und sie hat mir die Lieder auf ihrer Homepage gezeigt. Alice zog eine Braue hoch.

"Und...wieso musste sie dafür auf ihre Homepage gehen? Ich meine...die Lieder gibt es doch bestimmt auch normal zu kaufen oder?!", fragte sie. Zreth schüttelte den Kopf.

"Ihre Mutter hat die Musik geliebt, Lieder geschrieben und die Melodien dazu entworfen. Anscheinend hat sie sie dann auch musikalisch in die Tat umgesetzt. Rhynn hat mir erzählt, dass sie immer zu den Liedern gesungen hat,", sagte er und mied dabei Alice Blick.

"So...hat sie dir das erzählt, ja?!", fragte sie und musterte Zreth ganz genau.

"Wieso, musterst du mich so?! Hab ich was verbrochen? Oder habe ich noch vor, etwas zu verbrechen?!", fragte Zreth leicht entnervt. Alice lachte ihr helles Lachen.

"Ist es dir etwa peinlich?!", fragte sie ihn höhnisch und grinste breit. Zreth zog die Augenbrauen tief über der Stirn zusammen.

"Lass mich doch in Ruhe!", knurrte er und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.

Die Homepage war riesig und Zreth brauchte ganze 2 Minuten, um sie sich komplett anzusehen. Bei dieser Homepage ging es nicht wirklich um Rhynn, sondern viel mehr um ihre Familie. Daraus schloss Zreth, dass Rhynn ihre Eltern sehr geliebt haben musste. Als er gerade die Seite schließen wollte, viel ihm auf, dass er sich das Gästebuch nicht angesehen hatte. Aus reiner Neugier öffnete er das Gästebuch. Dort befanden sich mehr als ausreichend Gästebucheinträge. Hauptsächlich Beileidsbekundigungen. Doch als er sich den letzten Gästebuch eintrag ansah wurde er sauer und eine eiskalte Furcht umfing ihn.
 

Hey, Miss-ich-bin-ja-sooo-cool-und-loche-jeden-ein! Glaub nicht, dass du uns entkommen kannst, Miststück! Wir finden dich! Egal wo du bist!!! Merk dir das! Wir werden uns für das, was du uns angetan hast, rächen und dir überallhin folgen!
 

Ein schneller Blick sagte Zreth, dass der User, der diesen Eintrag gemacht hatte, ein unbekannter war. Es ließ sich also nicht wirklich feststellen, wer den Eintrag gemacht hatte und von wo. Der Eintrag war merkwürdig. Wer schrieb so etwas? Da fiel es Zreth wie die Schuppen von den Augen. Das war der Typ, der die Eltern von Rhynn ermordet hatte. Anders konnte auch garnicht sein!

In Gedanken versunken schloss er die Seite und machte den Computer aus. Dann stand er auf und lief quer durch das Wohnzimmer. Esme, Edward, Bella, Yuakri, Cain, Mellia und Ferio kamen in diesem Augenblick vom jagen zurück. Zreth stand vor dem Fenster, dass zum Garten hinaus zeigte, starrte nach draußen und dachte über das ganze nach. Den Worten dieses Gästebucheintrages zu urteilen, war der Mörder ihrer Eltern mehr als eine Person. Er schätzte, dass es eine kleine Gruppe war.

"Zreth?!", erklang Esmes Stimme fragend.

"Ja?!"

"Was ist mit dir?!", fragte Esme und musterte Zreth. In ihrem Gesicht konnte er sehen, wie besorgt sie war. Sie hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt. Zreth lächelte leicht.

"Es ist nichts...ich denke nur über etwas nach, Mum. Mach dir bitte keine Sorgen."

Esme sah ihn leicht fragend an. Sie machte sich wirklich Sorgen um Zreth. Seit Leila`s Tod vor 30 Jahren war er verschlossen und wirkte kühl. Gut sie hatte ihn vorher nicht gekannt und wusste nicht, wie es vorher gewesen war, doch ein paar Einzelheiten aus seinem Leben wusste sie schon. Sie wusste, dass er ein freundliches, hilfsbereites Wesen hatte. Das wusste sie von Mellia, Yukari, Cain und Ferio. Denn immerhin waren sie seine Freunde. Yukari hatte ihr auch ein paar Szenen zeigen können. Szenen aus seinem alten Leben. In diesen wenigen Erinnerungen war er ausgelassen und fröhlich. Genau wie eine blonde Schönheit. Esme wusste von den vieren, dass das Leila war.

"Wir werden sie alle beschützen."

Zreth`s Kopf fuhr herum. Edward sah ihn an. In seinen Augen konnte Zreth die Gewissheit lesen, dass Edward sein Wort halten würde. Er sah die anderen an. Auch bei den anderen seiner Familie konnte er die eiserne Entschlossenheit erkennen.

"Ich mag es nicht, wenn du meine Gedanken ließt, Edward,", knurrte Zreth kühl. Edward grinste breit.

"Ich weiß, aber es lässt sich ja nicht vermeiden. Deine Gedanken waren so laut...ich konnte sie einfach nicht überhören,", sagte er und lachte leicht. Zreth verzog das Gesicht. Dann wandte er sich wieder ab und starrte zum Fenster hinaus. Nach einigen Minuten hatte er einen Entschluss gefasst.

"Danke...,", murmelte er. Die anderen waren zwar nicht mehr im Wohnzimmer, sie hatten ihn allein gelassen, doch sie hörten seine Worte. Einer Eingebung folgend ging Zreth nach draußen. Die Luft war kühl, dass konnte er dank seiner Gabe spüren. Er atmete tief ein und ließ dann die Luft wieder aus seinen Lungen entweichen. Rhynn Jades war deutlcih anzusehen, was sie fühlte. Er war ja nicht blind. Sie war von der ersten Sekunde an von ihm verzaubert gewesen. Nur hatte sie es nicht sofort bemerkt. Die Erkenntniss jedoch, hatte nicht lange auf sich warten lassen. Rhynn war kein dummes Mädchen. Sie wusste was sie fühlte, doch dass würde sie nur unnötiger Weise in Gefahr bringen.

Zreth schloss die Augen, rief sich Leila`s Bild in Erinnerung. Jene Bilder, als sie zusammen waren. Er hatte sie nie vergessen. Nicht vergessen können. Schmerz brannte in ihm. Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Er hatte Leila Unglück gebracht. Hatte sie nicht retten können, als es nötig gewesen war. Niemand wusste davon. Niemand durfte es wissen. Zreth lief tief in Gedanken versunken durch den Garten. Er wurde alle paar Meter etwas schneller und zum Schluss rannte er. Welch Ironie war es doch, dass er damals in diesem Wald gewandelt wurde. Genau wie die anderen. Genau wie Cain, Ferio, Mellia und Yukari hier gewandelt worden waren. Zreth`s Erinnerungen trieben ihn zum Ort des vergangenen Schauplatzes.

Es war fast eine Lichtung. Der Platz war groß genug dafür, doch die dicken Äste der Bäume hier waren lang genug, den baumlosen Boden zu überschatten und kaum Licht durchzulassen. Ein kleiner Bach schlängelte sich über die Lichtung. Dieser Ort sah so wunderschön aus, doch Zreth sah nicht die Schönheit, sondern sah eine Lichtung, deren Boden mit Blut bedeckt war. Eine Lichtung, auf welcher seine wunderschöne Leila grausam starb und er sie nicht retten konnte. Er sah wieder alles genau vor sich. Sah wie sie vor der Abenddämmerung die Zelte aufbauten. Sah wie sie das Feuer machten um sich etwas zu essen zu machen. Sah, wie zwei riesige Bären angerannt kamen. Angelockt vom Duft des gebratenen Fisches. Die beiden Bären hatten die Zelte zerissen. Er sah, wie die Gruppe Jugendlicher aufsprang und flüchtete. Doch einer der Bären war schneller. Er raste genau auf die Mädchen zu.

Es war allgemein bekannt, dass wilde Bären manchmal Mädchen angriffen, wenn sie ihre Blutungen hatten. Alle drei hatten sie zu dem Zeitpunkt ihre Tage gehabt. Die Jungen versuchten, die Mädchen zu retten. Cain und Ferio hatten es teilweise geschafft, wurden aber genauso schwer verletzt wie ihre beiden Mädchen. Zreth hatte es versucht. Er hatte versucht Leila zu retten. Er hatte sich auch mit dem Bären angeleckt. Damals war seine Gabe erwacht. Er hatte den Bären mit Hilfe der Luftströme um ihn herum zu Boden gezwungen. Leila hatte er zugerufen, sie solle weglaufen. Sie hatte sich herumgeworfen und wollte wegrennen, doch der andere Bär hatte sie angegriffen. Er hatte Leila mit der Pranke niedergeschlagen. Dabei hatte er ihr das Genick gebrochen. Es war, als wäre Zreth nicht hier, sondern dort. Dort am Ort des Geschehens. Es war als würde er sehen, wie das Blut, Leilas Blut, durch die Luft spritzte. Wies es den Boden befleckte.

Er schluckte udn zog dann die Luft tief in die Lungen hinein. Weil er damals abgelenkt gewesen war von dem, was der Bär mit Leila gemacht hatte, hatten sich die Luftfesseln um den anderen Bären gelösst und dieser hatte Zreth angegriffen. Hatte ihn töten wollen. Doch genau in diesem Moment kamen die Cullens. Sie kamen, Emmett und Edward besiegten die beiden Bären. Dann wandelten sie die fünf Jugendlichen. Leila hatten sie nicht wandeln können. Denn sie war ja schon tot gewesen. Zreth spürte, wie seine Kniee unter dem Druck der Erinnerungen nachgaben und gab ihnen nach. Er kniete auf dem Waldboden und schluckte dann noch einmal. Wieso war es gerade Leila gewesen? Wieso hatte nicht er sterben können? Warum hatten sie ihn nicht einfach sterben lassen? Wieso hatte Rosalie ihn gewandelt? Er ließ sich nun komplett nach vorn fallen.

Zreth lag da. Er drehte sich auf den Rücken und starrte in den Himmel hinauf. Was wenn Rhynn auch etwas passierte? Wenn die Mörder ihrer Eltern sie fanden? Ein tiefes, böses Grollen bildete sich in seiner Brust und stieg seine Kehle hinauf. Das war die Antwort! Er war sich sicher, er fühlte nicht das gleiche wie Rhynn es für ihn tat, aber er würde den Teufel tun und sie einfach so ihrem Schicksal überlassen. Nochmal würde er ein Mädchen nicht im Stich lassen, welches so litt, wie Rhynn Jades. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen. Hier, in der tiefe des Waldes und in der Dunkelheit der Nacht fasste er, Zreth Cullen eine Entscheidung.
 

Rhynn blinzelte. Es war bereits morgens. Sie stemmte sich hoch und sah sich um. Es war also doch kein Traum gewesen! Die Cullens waren alle samt, bis auf Alime, Rhain, Phayne und Jacob Vampire!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Em
2011-09-06T13:57:19+00:00 06.09.2011 15:57
Die FF war cool ich hoffe du schreibst weiter BBIITTEE.
LG
Em
Von:  Maron-Kusakabe
2011-07-19T18:07:05+00:00 19.07.2011 20:07
Leider muss ich feststellen das ich die ertse bin die etwas zu deiner Fanfic schreibt.

Ich finde sie einfach wunderschön, an einigen stellen habe ich richtig mit gelitten.
BITTE BITTE mach weiter!!!

Aber vielleicht solltest du dir einen Beta-Leser suchen, da eineige Schreibfehler drinn stecken.

Nochmals bitte schreib weiter!

Maron-Kusakabe


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