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Dienen

Glaube, Liebe, Tod
von

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Angekettet

Als ich inmitten der Nacht aus dem Schlaf hochschrak, hoffte ich insgeheim der Auslöser sei ein grässlicher Albtraum gewesen. Aber ich musste mit dem nächsten Wimpernschlag feststellen, dass das Geschehen in meinem Verstand niederschmetternde Realität war. Enttäuscht stieß ich die angehaltene Luft aus und begutachtete mein Umfeld genauer. Mir offenbarte sich ein trostloses Panorama. Kalte graue Wände und blitzende Gitterstäbe. Ein Gefängnis.

Ich wurde mir bewusst, dass das letzte, woran ich mich entsinnen konnte der Blick auf die furchteinflößende Eisenhütte war. Was war danach passiert? Wieso und wie lange hatte ich geschlafen? Dies musste wohl länger her sein, denn schlagartig wurde ich hungrig. Also, was zum Teufel hatte man mit mir angestellt, dass ich solange das Bewusstsein verloren hatte? Der brechreizerregende Geschmack auf meiner Zunge deutete auf irgendwelche Medikamente hin. Die Schmerzen, die meinen Rücken auf die Probe stellten, waren ganz klar durch fremden Einfluss entstanden. Ich rückte etwas von dem nasskalten Mauerwerk weg, an welchem mein Körper lehnte, als ich vorhin zu mir gekommen war. Bedauerlicherweise konnte ich mir die Überlegungen sparen, denn von allein würde ich keine Antworten bekommen. Vorsichtig versuchte ich sanft meinen nackten Rücken abzutasten. Die Haut brannte seltsamerweise nur stellenweise. Irritiert runzelte ich die Stirn, erhob mich und taumelte schlaftrunken wie ich war auf die Gitterstäbe zu. Würde es noch mehr Probleme verursachen, wenn ich auf mich aufmerksam machte? Nun, wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
 

»Hallo? Ist da irgendjemand? Kann mich irgendwer hören?«, rief ich in den nur spärlich von Fackeln beleuchtenden Flur und bekam bloß mein Echo als Antwort.

»Was ist das für ein Gefängnis, wo es keine Wärter gibt«, seufzte ich und fuhr mir durch das Haar. Allerdings würde es dann vielleicht auch niemanden kümmern, wenn ich verschwand. Doch dies war nur mein naives Wunschdenken. Selbstverständlich würde es jemanden gewaltig jucken, falls ich mich aus dem Staub machen würde. Jedoch, warum bewachte mich dann niemand? Man nahm mich wohl für nicht allzu wichtig oder sie waren sich sicher, dass ich es auch ohne Wachmänner nicht schaffen würde, zu entkommen. Etwas war hier faul und zwar gewaltig! Ich versuchte es gar nicht erst aufs neue mit der Ruferei. Mir blieben nicht viele Möglichkeiten, entweder ich lief davon oder ich wartete hier auf eine Erklärung. Ich konnte nur hoffen, dass man nicht vorhatte mich hier unten in der Finsternis verfaulen zu lassen. Nun, ich würde noch eine Weile warten. Bestimmt würde bald jemand kommen, mit Sicherheit hingen hier überall Kameras herum. Es war nur eine Frage der Zeit und Geduld. Falls ich dann immer noch fortlaufen wollte, dann konnte ich das sicher zu jedem Zeitpunkt. Mit einem lauten Seufzer begab ich mich zurück zur Wand, um mich hinzusetzen. Geduld war nicht meine Stärke, aber dieses Mal würde ich es mit Disziplin versuchen, denn das jüngste Ereignis war durch meine Charakterschwächen richtig in die Hose gegangen.
 

Der erste Sonnenstrahl des neuen Tages, von dem ich nicht wusste, ob er sich Dienstag oder Freitag nannte, bezauberte mich ungemein. Eigentlich war nichts besonderes an der Sonne, sie ging schließlich jeden Tag auf, auch wenn man sie nicht immer sah, doch es war unheimlich zufrieden stellend sie an diesem Morgen zusehen und außerdem stimmte es mich gleich fröhlicher. Meine Situation war noch genauso verzwickt wie in der Nacht, aber schon bald passierte wenigstens etwas.

Es war nicht lange nach Sonnenaufgang, als drei Männer vor das Gitter traten und mich zunächst konzentriert musterten. Sie waren wohl neugierig, wie mein körperlicher Zustand war. Ich schwieg, da ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte, außer vielleicht ob sie mich noch lange so eingängig betrachten würden. Es war verdammt unangenehm. Doch wie gesagt, machte ich keinen großen Hehl aus meinem Unmut. Nach einer Weile sahen sie mir sowieso endlich mal ins Gesicht. »Guten Morgen, Naruto. Mein Name ist Nowaki. Meine Begleiter heißen Hanabusa und Michiko«. Jetzt war ich es, der die drei vorsichtig musterte. Nowaki war ein schlaksiger Mann, eine richtige Bohnenstange. Wie höflich und förmlich seine Stimme auch klang, er machte nicht den Anschein, als er besonders helle. Er hatte Segelohren und auch der Rest seines Körpers war nicht besonders Eindruck schindend. Nur seine starren, grauen Adleraugen sorgten bei mir für Unbehagen. Die anderen beiden sahen ziemlich normal aus, nun zumindest Hanabusa war höchstwahrscheinlich sogar ziemlich beliebt in der Damenwelt. Zumindest würden Sakura und Ino ihm nachlaufen.

»Du wunderst dich bestimmt schon eine ganze Weile, warum du hier unten bist. Es ist aus dem ganz einfacheren Grund notwendig, damit du einen sicheren Ort zum Aufwachen hast. Nicht, dass es uns wirklich kümmern würde, wenn du stirbst, aber wir nehmen an, dass du für uns sehr nützlich sein kannst. Wir wissen, was du alles kannst, doch es ist wichtig, dass du dich an die Gesetze der Eisenhütte gewöhnst und sie auch nicht brichst! Zu den Regeln gehört auch, dass Jutsus jeder Art ohne ausdrückliche Genehmigung verboten sind. Du kannst dir sicherlich denken, dass wir eine Menge Sachen unternommen haben, um dich und unsere anderen Gefangenen zu überwachen. Wir sehen alles. Sollten wir dich dabei erwischen, bekommst du erst einmal einen Elektroschock. Mach dir lieber noch keine Gedanken darüber, wie wir das anstellen werden, aber sei gewiss, dass wir nicht zögern werden«.

Das hatte ich mir tatsächlich schon gedacht und das mit den Jutsu war verständlich für mich. Natürlich wollten sie nicht, dass Chaos ausbricht, weil sich Leute mit großen Fähigkeiten gegen sie stellen. Sie reagierten wie es für ihre Gemeinschaft am besten war, das war nur ziemlich blöd für mich. »Hast du das verstanden, Naruto? Des weiteren, darfst du diesen Ort nie wieder verlassen. Ich erwarte nicht, dass du dich hier irgendwann beheimatet fühlst, um ehrlich zu sein, wäre es mir sogar recht, wenn dies hier die Hölle auf Erden für dich wird. Im übrigen ist das auch der Spitzname der Eisenhütte. Hölle auf Erden, meine ich«, mit einem Grinsen nahm er ein Schlüsselbund und steckte, nachdem er den richtigen Schlüssel gefunden hatte, diesen in das Schlüsselloch und schloss auf. »Wir bitten dich zu kooperieren, Naruto, andernfalls müssen wir dich töten«.

»Das alles geht absolut in meinen Schädel hinein, ich werde mich nicht wehren, denn ich habe noch nicht vor den Löffel abzugeben«, meinte ich und trat aus der Zelle heraus. Ich würde aus der Eisenhütte verschwinden, wenn die Zeit reif dafür war und ich diese Stadt besser verstand und einschätzen konnte. Mit dem Leben als Shinobi kam auch langsam die Erfahrung und ich war mittlerweile erwachsen, ich würde von nun an alles zuerst gut überdenken, bevor handle. Na ja, dass war leicht gesagt, aber schwer durchzusetzen. Es ist mir peinlich auf das jüngste Geschehnis hinzuweisen, doch ich werde es wohl in meinem neuen Lebensabschnitt öfters tun.

»Kaum zu fassen, dass man dich als Monster beschrieben hat. Deine Worte, wie du sie ausdrückst, klingen nicht besonders schlau, doch Gehorsamkeit kann dir selbst hier früher oder später das Leben unverschämt schön machen. Also, gib dein bestes Naruto und wir alle können gute Freunde werden«.

»Sie sind wirklich großartig, Nowaki-sama. Ich bewundere sie jetzt schon, bestimmt kann ich mir eine Menge bei ihnen abschauen«.

»Halt die Fresse, diese Nummer funktioniert bei mir nicht«, murmelte diese Fratze ungerührt. Ich zeigte nicht, dass es mich fertig machte, dass mein Einschleimversuch misslungen war. Stattdessen lächelte ich nur verlegen und kratzte mir genauso peinlich berührt am Hinterkopf. »Aber nicht doch, Nowaki-sama. Glauben sie, dass ich sie für so leicht beeinflussbar halte? Da schätzen sie mich ganz falsch ein, ich verhalte mich stets respektvoll gegenüber Autoritäten«, entgegnete ich, doch Nowaki schien gar nicht mehr zu zuhören. Er ging vor und Hanabusa sowie Michiko folgten ihm stramm wie Soldaten mit mir im Schlepptau. Ich war schon gespannt, was genau als nächstes mit mir passieren würde. »Wo bringt ihr mich jetzt hin? Und was ich noch fragen wollte, ist, wieso ich offensichtlich Verbrennungen auf meinem Rücken habe«, fragend starrte ich bloß Nowakis Rücken an. Es wäre seltsam, wenn ich nicht darüber besorgt wäre.

»Wir haben dich tätowieren lassen, damit man dich sofort erkennt, solltest du weglaufen. Es ist, wie bei einer Hundemarke- jedenfalls haben wir viele Verbündete hinter den dicken Mauern und den tiefen, gefährlichen Wäldern. Du wirst dich nirgendwo verstecken können, außer du tötest dich oder reißt dir die Haut vom Rücken. Irgendwann wird doch jemand das Tattoo sehen und wenn du auffliegst und umgebracht wirst, dann wird halt dein Leichnam hierher zurückkehren, aber deinem Körper und deiner Seele ist es nicht gestattet sich jemals von diesem Ort zu lösen«. Ich schluckte, sodass es kaum hörbar war. Trotzdem konnte er wohl den Schweiß auf meiner Stirn riechen. Angstschweiß... oder es lag nur daran, dass es aus heiterem Himmel so entsetzlich heiß wurde. Mein Magen drehte sich herum, bei dem Gedanken nie mehr diesen schrecklichen Platz verlassen zu können. Wenn ich jetzt über Selbstmord nachdachte, dann war es wohl der richtige Augenblick.

»Inwiefern wird sich mein Leben ändern? Wie werde ich mein leben von jetzt an fristen?«, hakte ich krächzend nach. Mein Hals war auf einmal trocken. Was stimmte nicht mit mir? Empfand ich es wirklich, als das schlimmste, dass mir hätte passieren können? War es so unerträglich für mich, dass man mich meiner Freiheit beraubte?

Wir standen vor einer großen Eisentür. »Als Sklave für Tamaki Wawashi. Naruto, hinter dieser Tür steht der Mann, dem du die Scheiße vom Schuh lecken wirst, wenn er es von dir verlangt«. Meine Augen weiten sich bis sie fast tränten.

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Sorry, dass es so lange dauerte, aber na ja, hatte einiges in letzter Zeit zu

tun. Ich hoffe, dass man die FF nicht vergessen hat :)
 

Liebe Grüße von Foe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Relaxer
2009-09-29T07:24:56+00:00 29.09.2009 09:24
moin,
fand das kapitel ganz toll gemacht.
bin gespant wie naruto sich weiterhin verhalten wird.
freue mich schon aufs nächste kapitel.

Grüße
Relaxer


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