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Dienen

Glaube, Liebe, Tod
von

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Fehler

Ich lauschte wie der Regen gegen das Fenster prasselte und beobachtete dann das Wasser, das leise nach unten davonschlich. Als ich den Blicken nicht länger standhalten konnte, senkte ich den Kopf und starrte auf den Fußboden. Bildete ich mir das nur ein oder ließen sich die Menschen, die sich in diesem Flur befanden nur in zwei Gruppen einteilen? Da war die Fraktion der Gleichgültigen und die der Verängstigen. Diejenigen, die mich nicht beachteten, haben immer gemeint, ich tauge nichts und sei böse. Ich würde alle ins Verderben stürzen.

Und die Leute, die mich mit geängstigten Augen anstarren und versuchen Distanz zu mir zu halten, zu diesen Menschen, habe ich Vertrauen aufbauen können und habe es nun endgültig zerstört. Seit dem Vorfall meiden mich alle meine Freunde, auch wenn mir zu Ohren gekommen ist, dass einige von ihnen sich für mich einsetzen. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Irgendwie habe ich meine Zweifel daran, aber wieso sollte dann überhaupt jemand ein solches Gerücht in die Welt setzen? Ich schloss einen Moment die Augen und meine Gedanken schweiften zu jenem Tag, an dem ich alles kaputt gemacht habe, wofür ich jahrelang gekämpft habe: Akzeptanz, Respekt und Vertrauen.

Hier saß ich angekettet, wie ein Monster, dass für immer eingesperrt werden sollte. Warum? Ich wollte doch nur bei meinen Freunden bleiben. Andererseits hätte ich vielleicht nicht so starrköpfig sein dürfen. Verflucht! Ich wusste ja auch nicht, was in mich gefahren war. Seltsamerweise brauchte ich das unbändige und alles übertönende Pochen in meiner Brust, um mir selbst darüber klar zu werden, was in meinem innersten vor sich ging: Wut und Verzweiflung. Mein Herz sagte mir, dass ich nicht kaltblütig genug gewesen war. Dass ich den Kerl hätte zerreißen sollen wie ich es an diesem Tag mit den Eisenketten gemacht hatte.

Hoffentlich war das Kyuubi, der mir dies zuflüsterte. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich tatsächlich das Monster war, dass so viele immer in mir gesehen haben. Nie hatte ich mich danach gesehnt oder einen Augenblick an den Gedanken verschwendet, aber jetzt wollte ich sterben. Feige bin ich wohl, das ist wahr, aber ich wollte nur diesen strafenden Blicken entrinnen und mich bis in alle Ewigkeit irgendwo in einer dunklen Ecke zusammenkauern. Möglicherweise würde ich demnächst wirklich unter der Giutine enden, wenn nicht irgendwer mit mir Erbarmen zeigte. War ich denn darauf aus Gnade zu erhalten? Während ich mir durch die Haare fuhr, entfuhr mir ein leiser Seufzer. Meine Lage war doch nicht wirklich aussichtslos, oder? Eigentlich wollte ich doch gar nicht sterben. Falls sie mir noch einmal die Chance geben würden, es gut zu machen, dann musste ich halt noch einmal von Null beginnen. Die Situation unterschied sich doch nicht wirklich von der, die mich seit meiner Kindheit verfolgt hatte, ich steckte immer noch im selben Dreck. Ich richtete mich auf und sah noch einmal nach draußen ins Grau der Welt und entsinnte mich an den Vorfall, der mich dazu gezwungen hatte, die Vernunft zu verlieren und letztlich meine Kontrolle. Die Worte des Feuerdämons, der unter meinem Herzen sitzt, echoten immer noch durch meinen Kopf.
 

Naru-chan. Lass mich frei, dann zeigen wir ihnen, dass man mit uns nicht spielen darf.
 

Das waren seine gottverdammten Worte. Ja, und ich habe ihn freigelassen und nur noch einen Augenblick vor der Benommenheit mitbekommen, was passiert ist. Dass letzte, das ich mitbekam war, wie das rote Chakra meinen Körper umschloss und sanft meinen Verstand in den Schlaf wog. Danach konnte ich nur noch Aufschluss durch den Bericht der Zeugen finden.

Der Auslöser dafür war, dass ein Fremder nach Konoha kam und wollte, dass ich mit ihm komme. Er wollte sogar Gewalt anwenden, wenn ich nicht willig sein sollte. Das Gefäß des Neunschwänzigen sollte nicht länger dem Rest der Welt vorenthalten werden und ich sollte der ganzen Welt ein Diener sein. Warum konnte ich mich damit nicht abfinden? Irgendwann hätte ich bestimmt zurückkehren oder meine Freunde besuchen können. Wutentbrannt fasste ich mir ins Gesicht und fuhr langsam mit der Hand über das Gesicht.
 

Nach dem ich im Krankenhaus wieder zu mir gekommen war, erklärte mir Tsunade, dass ich den Mann fast zerrissen hätte, wenn sich Einsatzkräfte der Anbu nicht zwischen uns geworfen und mich in Ketten gelegt hätten. Laut des Berichtes befand ich mich wohl im dritten Stadium, als sie mich aus der Öffentlichkeit zerrten und in einen Raum einsperrten, wo ich meine Wut auslassen sollte. Danach haben mich wohl alle Kräfte verlassen und ich wäre sofort in mich zusammen gesackt.
 

»Naruto. Komm jetzt bitte herein«, sagte Shizune mit Trauer in ihrer Stimme. Ich verzog das Gesicht und sah dann nach oben. Ihre Reaktion ließ nicht gerade Hoffnungen aufkommen. Verdammt, es stand schlecht um mich. Nickend stand ich auf und schlurfte in das Büro hinein. Beschämt senkte ich den Blick und schwieg, ich konnte Tsunade einfach nicht in die Augen sehen. Erst ein Seufzen ihrerseits löste die Starre in meinem Körper, sodass ich doch etwas vorsichtig zu ihr herüberschielte.

»Du kannst dir vorstellen, dass ich von deinem Verhalten nicht begeistert bin. Es ist wahr, dass es nur soweit kam, weil du Konoha, als deine Heimat liebst und anscheinend nicht von hier fort willst. Allerdings war deine Handlung, die du an den Tag gelegt hast, dass absolut törichteste, dass du bisher in deiner Laufbahn als Shinobi zu verantworten hattest. Ich frage mich, Naruto, warum? Selbst für deine Verhältnisse kam für mich diese Sache ziemlich unerwartet. Was ich damit sagen will ist, dass ich sehr enttäuscht bin und es kaum fassen kann, dass du dich so hast gehen lassen. Wie dem auch sei... Ich muss dir jetzt etwas mitteilen, dass mir schwer fällt: Du musst Konoha verlassen. Nicht, dass du denkst, dass du dann die Freiheit hast, hinzugehen, wo es dir gerade gefällt. Dieser Mann, Renji Kyoku, wollte dich mitnehmen, um dir ein schönes Leben zu bieten, wenn du seinem und dem Willen deines Herren Folge leistet, aber nun hat sich die Situation für dich geändert. Du musst dich damit zufrieden geben, dass dein Luxus darin besteht nicht umgebracht oder für den Rest deines Lebens eingesperrt zu werden. Sie werden dich an einen Ort bringen, an dem du für den Rest deines Lebens verbringen musst. Du bekommst kein Gehalt und wirst zum Sklaven gemacht.«

Langsam klappte mein Mund nach unten und ich starrte sie fassungslos an. Also keine zweite Chance für das Monster und mich. Nicht einmal die Erlösung von diesem Leben wollten sie mir nicht geben. War dieses Vergehen wirklich so unverzeihlich? Ich konnte mir kaum vorstellen, dass Konoha mich aufgaben. Hatte es Tsunade zu sehr schockiert, dass ich eine so plötzliche Verwandlung durchgemacht hatte. Unsere Augen begegneten sich. Ihr weiches Braun blickte mich traurig an, etwas verzweifelt. Es stand mir nicht zu, doch ich hatte das Gefühl sie zu fragen, wer sie zu dieser Entscheidung beeinflusst hatte. Aber ich schwieg.

»Vergiss es einfach, Naruto, du bist bereits verkauft.« Ein Stich in meinem Herz verriet meinem Verstand, dass es aus war. Nach dem sie ihre kleine Rede beendet hatte, erschienen Mitglieder der Anbu aus dem Nichts hinter mir und ergriffen meine Arme. Durch die Eisenketten auf denen ein Bann lag, hätte ich mich nicht wehren können, auch wenn ich es vielleicht gewollt hätte. Sie brachten mich heraus.
 

Ehe ich mich versah, stand ich vor einem Wagen und mir gab jemand einen Tritt in den Rücken. Ich stürzte nach vorne und fiel automatisch in den Wagen. Ich kroch in eine Ecke hinein. Ein Fallgitter wurde vor die Tür gemacht, dessen Spitzen die Form einer Sonne hatten. Ich schluckte. Auf einmal rührte sich wieder etwas in mir und ich brüllte ich, sie sollen den Wagen aufhalten und mich hier rauslassen. Das letzte was ich sah, ehe ich das Tor schloss, waren Hinata und einige andere Menschen die uns nachsahen.

Niemand kam meiner Bitte nach und hielt den Wagen an.
 

Wie fuhren weit fort von Konoha. Irgendwann erkannte ich gar nichts wieder. Ich war schon viel rumgekommen, aber die Landschaft um mich herum, war mir völlig fremd. Es war ein dunkler dichter Wald, aber das war eigentlich nicht von Bedeutung. Jedenfalls kamen irgendwann Gebirgsketten in Sicht, die über den Wolken verschwanden und den Himmel küssten. Ich konnte durch die Gitterstäbe alles sehen, dass wir hinter uns ließen oder das was sich neben mir erstreckte. Die Wiese, an der wir vorbei fuhren lockte mit vielen schönen Blumen. Es sah wirklich einladend aus, vielleicht war es sogar schöner als Konoha.

Aber ich merkte schnell, dass dies nicht mein neues zu Hause werden würde.
 

Mein neue Heimat lag in einem Gebirge. Diese Stadt, die der Kutscher Eisenhütte nannte blickte nun gar nicht freundlich zu mir herunter. Ich fühlte mich schlagartig wieder unglücklicher und ich ein bisschen Furcht empfand ich auch. Schwarzer Rauch qualmte durch die Gassen, der kleinen Stadt, denn meterhohe Schornsteine ragten aus den Häusern aus Eisen und dunklen Holz. Mein erster Gedanke den ich fassen konnte war, dass ich diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen wollte.

»Das hier ist die Eisenhütte, hier werden Waffen und andere Metallgegenstände hergestellt. Noch weiter oben im Berg wirst du mit den anderen jungen Soldaten trainiert werden. Sei bloß nicht so dumm und versuch zu fliehen. Die Eisenhütte ist der Ort, wo du hingehörst, denn hier leben einige andere Kuriositäten und Verbrecher wie du«, erklärte mir der Fahrer des Wagens mit seiner brummigen Stimme. Ich sah auf. Kuriosität? Ich war ein Lebewesen! Gut, ich war mir nicht mehr so ganz sicher, ob ich ein Mensch war, aber jedenfalls war ich ein Lebewesen und kein Ding, das man sammeln und tauschen konnte!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-07-27T16:33:54+00:00 27.07.2009 18:33
huhu danke für die on.
also da ich nicht mehr genau weiß wie die aller erste version aussah kann ich halt nur dazu was sagen.
Es war gut geschrieben, mir hätte es natürlich mehr gefallen wenn naruto den typen zerissen hätte XD
ehm ja...so weit so gut XD
okay bb^^

Von:  Relaxer
2009-07-27T16:16:40+00:00 27.07.2009 18:16
moin,
thx für die ens. also ich fand das kapitel echt gut.
freue mich schon auf das nächste kapitel.
hoffe es geht bald weiter.

mfg Relaxer


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