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Alles, was du willst

Ein ganz normaler Männerhaushalt [Kanda x Lavi]
von

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3. Befehl: Gib dem Kätzchen ein Zuhause!

Auch überarbeitet. Und nein, nicht jede Katze auf Erden ist gänzlich wasserscheu. ;) Viel Spaß~
 

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[Tag 3: Mittwoch, 15. August 2009, 06:29Uhr - Ein Geduldsfaden zum Reißen bringender Tag]
 

Die Gardinen waren nur halbherzig zugezogen worden. Ein hauchdünner Sonnenstrahl schlich sich wie ein listiger Dieb durch die schmale Lücke, die dummerweise direkt gegenüber des Couchbettes lag, hindurch in das Wohnzimmer, auf die Decke, auf das florentinerrote Haar, in die grünen Augen.

Lavi blinzelte schlaftrunken, streckte sich und setzte sich auf. Er konnte von Glück reden, dass er - anders als sein bester Freund - nicht zu den potenziellen Morgenmuffeln gehörte, denn ansonsten hätte er die Augenlider sofort wieder zugeschlagen und sich grummelnd auf die Seite gelegt. Aber weil Lavi der Meinung war, dass der wunderschöne, wärme- und lebensspendende Himmelsstern es nicht verdient hatte, derartig abgewiesen und verachtet zu werden, entschied er sich, um den Kontrast zu Kanda perfekt zu machen, aufzustehen und die Vorhänge ganz aufzuziehen.

Das Wohnzimmer wurde vollkommen in grelles Morgenlicht getränkt. Ein Blick auf die Uhr verriet Lavi ein weiteres Mal, dass es ihm unmöglich war, in fremder Umgebung lange zu schlafen - halb sieben. Und das auch noch in den Ferien. Sündhaft... aber viel dagegen tun konnte er auch nicht (außer sich aus Kandas Haus auszuquartieren, doch diese Freude gönnte er diesem mit Sicherheit nicht). Ein folgendes Magenknurren wies ihn darauf hin, dass er gestern Abend nichts weiter als dieses kalte, langweilige Nudelgericht, auf das Yū so fürchterlich scharf war, gegessen hatte. Das hatte nun wirklich nicht ausgereicht, um seine eigentlichen Essgewohnheiten zufriedenzustellen. In diesem Haus würde er sicherlich noch irgendetwas anderes Essbares vorfinden - was auch immer es sein mochte, es wäre ihm lieber als Soba.
 

Lavi tapste leise in Richtung Küche, in welcher er überraschenderweise noch jemand anderen außer sich selbst vorfand - Yū-chan. Am Esstisch. Und vor seiner Nase das Gericht, das Lavi regelrecht erschaudern ließ.

„...D-du sitzt hier... um halb sieben Uhr morgens... und isst... Soba-Nudeln. Mein Gott, was hast du für einen Saumagen?!“

Bei diesem Anblick vergaß Lavi doch glatt das für ihn übliche ‚Guten Morgen‘, aber etwas anderes fiel ihm im ersten Moment auch nicht zu sagen ein. Die Stäbchen in der Hand haltend und den Mund mit den kalten Nudeln gefüllt, sah Kanda auf und blickte sein Gegenüber teilnahmslos an. Nachdem er den Fraß heruntergeschluckt hatte, entgegnete er:

„Saumagen? Ich weiß nicht, wovon du redest.“

Als hätte er eine solche Antwort bereits erwartet, rollte der andere nur feststellend mit den Augen, lief zum Kühlschrank und kramte darin eine halbvolle Packung Toast hervor.

„Ist zwar mindestens genauso wenig nahrhaft, aber lieber ist es mir trotzdem“, meinte Lavi und schaute dabei mit einem beinahe herablassenden Blick auf die Soba, die auf dem Tisch standen. „Warum bist du überhaupt schon wach?“, fügte er noch hinzu, während er sein Frühstück in den Toaster warf.

„Um zu verhindern, dass du wieder eine deiner Weckaktionen startest. Hab‘ mir extra ‘nen Wecker gestellt.“

Ein Grinsen legte sich bei dem Gedanken an gestern Morgen auf Lavis Lippen.

„Ach, so schlimm war das nun auch wieder nicht. Kein Grund, paranoid zu werden.“

„...du hast dich auf mich gesetzt.“

„Ich hätte mich auch auf dich le-“

„Hättest! Dazu wird‘s niemals kommen!“, unterbrach Kanda ihn barsch, und in seinem müden Kopf machten sich hässliche Bilder von Szenerien, die hoffentlich auf ewig dämliche Hirngespinste bleiben würden, breit, die er dann aber sofort wieder verdrängte.

„Wenn ich die Worte ‚Ich befehle es dir‘ ausspreche, kann es zu allem Möglichen kommen“, widersprach Lavi und ergänzte seine beängstigende Bemerkung mit einem frechen Kichern, das den anderen nur angewidert dreinblicken ließ.

„Che, schlag dir das sofort wieder aus dem Kopf!“, meinte Kanda, allerdings mit einem Hauch Verzweiflung und dem Gedanken, dass Flehen und Betteln bei seinem neuen Mitbewohner herzlich wenig bringen würde.

Mit lautem Scheppern sprang Lavis Frühstück aus dem Toaster hervor und er fischte die beiden Brote mit Fingerspitzen heraus, um sie auf einen Teller zu legen.

„Autsch, heiß!“, reagierte er und schüttelte mit den Händen demonstrativ die Hitze ab.

„Selbst schuld“ war Kandas einziger Kommentar dazu. Ohne darauf zu antworten, setzte Lavi sich zu ihm an den Tisch. Sofort zog ihm wieder der - seines Erachtens nach - unangenehme Geruch der Sobanudelsuppe in die Nase, weshalb er diese abwertend rümpfte.

„Bis auf dieses... Zeug haben wir kaum noch was Essbares. Willst du mir das die nächsten zwei Tage über wirklich zumuten?“

In diesem Satz sah Yū eine erneute Chance, den anderen vom Gehen zu überzeugen.

„Ob ich dir das zumuten will, ist die eine Sache, ob du es willst, die andere. Wenn’s dich stört, dann geh doch einfach nach Hause!“

Lavi horchte auf, dann überlegte er kurz.

„...du hast Recht. Natürlich!“, gab er unterwartet von sich, und auf Yūs Gesicht zeichneten sich verblüffte sowie erfreute Züge.

„Wurde auch langsam mal Zeit, dass du das einsiehst!“, verlieh er seinem Gedanken Ausdruck, aber Lavi schüttelte den Kopf.

„Nein, das meinte ich nicht. Als ob ich dich alleine lassen würde, Yū-chan.“ Er lachte kurz und genoss den teils genervten, teils enttäuschten Blick seines Gegenübers. „Ich dachte, ich geh‘ mal schnell nach Hause und hol‘ ein wenig Geld, dann kann ich auch für mich selbst einkaufen. Und bei der Gelegenheit könnte ich meiner Ma auch gleich mal Bescheid sagen, dass ich bei dir bin und nicht mit sieben Messerstichen irgendwo tot im Dornenbusch rumliege.“

„Macht die sich keine Sorgen?“

„Ach was, seit ich achtzehn bin, sagt sie gar nichts mehr. Aber sicher ist sicher.“

Mit einem eher desinteressierten „Na dann“ widmete Kanda wieder seinen geliebten Zaru Soba, und die restliche Zeit, die beim Frühstücken verging, verlief schnell und schweigend.
 

„Bis gleich! Ach und: Ich befehle dir, mir aufzumachen, wenn ich wiederkomme!“, schloss Lavi das Gespräch ab, bevor er das Haus durch die Eingangstür verließ und Kanda mit der Aufforderung die letzte Idee, die ihn aus diesem Wahnsinn gerettet hätte, raubte.

Entnervt seufzend ließ sich Yū auf dem Couchbett nieder, das Lavi natürlich genauso belassen, wie er es verlassen hatte. Eine Sünde, mit einem solch ordnungsphoben Menschen befreundet zu sein, aber bis vor drei Tagen hatte Yū unter dieser erschreckenden Tatsache noch nicht wirklich leiden müssen. Gelangweilt starrte er auf den schwarzen Bildschirm des nicht angeschalteten Fernsehers, von dem er ohnehin noch nie Gebrauch gemacht hatte - er mochte Fernsehen nicht. Er war der Meinung, dass darin nur verrohender, verblödender Schwachsinn ausgestrahlt wird, von hirnamputierten Realityshows bis hin zu medienverseuchten Nachrichten, und auf diesen Dreck konnte er gekonnt verzichten (und hinzukommend auch noch Strom sparen).

Während er sich die Langeweile, die er vor Lavis Einzug noch mit angenehmer Ruhe assoziiert hatte, in allen Formen und Farben durch den Kopf gehen ließ, fiel ihm auf, dass die Wohnzimmercouch bereits den Geruch seines Kumpels angenommen hatte. Diesen kannte er nur zu gut - leicht süßlich, aber überhaupt nicht aufdringlich oder gar penetrant. Wie reife Himbeeren, nur noch einmal ein bisschen anders - undefinierbar. Eigentlich konnte er Süßes absolut nicht ausstehen, weder Geschmack noch Geruch, doch in dem Fall war es seltsamer Weise eine Ausnahme - er mochte Lavis Duft. Und er wusste nicht, warum. Ob es an der Gewohnheit oder etwas anderem lag, es würde ihm wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.

Und als ihm bewusst wurde, über was für einen Mist er sich gerade Gedanken machte, schüttelte er den Kopf, verschwand sofort von Lavis Schlafstätte und brachte das Bett wieder in seine übliche Standardcouchform. Er hatte Unerledigtes noch nie leiden können.
 

Lavi war bereits zu Hause gewesen, hatte seiner Mutter von seiner noch vorhandenen Existenz wissen lassen, war nun mit einer prallgefüllten Tüte voll mit jeglichen essbaren Dingen, die nichts mit Nudeln, insbesondere Soba, zu tun hatten, auf dem Rückweg vom Einkaufszentrum und erfreute sich der Tatsache, dass er die nächsten Tage doch noch etwas Nahrhaftes zwischen die Zähne bekäme.

Allerdings kreuzten sich seine Wege mit einer gewissen Sache, die ihn einige Minuten aufhielt, ihm das Herz regelrecht zerriss, ihn zum Nachdenken, zum Zweifeln brachte, einen Entschluss fassen ließ und Kanda einen baldigen Nervenzusammenbruch sowie Geduldsfadenriss bescheren würde...
 

Nach zwei vergangenen einsamen Stunden klingelte es. Das Klingeln, das Yū zwar nicht wirklich ersehnt, aber dennoch darauf gewartet hatte, und mit einem Mal kam ihm der Gedanke, dass er Lavi auch ohne den Befehl aufgemacht und wieder hereingelassen hätte - so seltsam es ihm auch erschien.

Als Kanda die Tür öffnete, blieb Lavi zunächst draußen stehen, statt sofort hereinzukommen. Unter schuldbewussten Augen sah er seinen Kumpel an, hielt in der linken Hand die Einkaufstüte, während er die rechte hinter seinem Rücken verborgen hatte.

„Äh... Yū-chan... also...“, setzte er zögernd an und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, „Wenn ich dir das befehle... dann musst du mir versprechen, mir nicht böse zu sein... zumindest nicht zu böse... okay?“

Den Hundeblick auf das dunkle Augenpaar gerichtet, schwieg Lavi und wartete die hoffentlich nicht zu negativ ausfallende Antwort seines Gegenübers ab.

„Wenn du schon so ein Theater machst, kann ich dir allerhöchstens versprechen, dass ich dir böse sein werde...“

Eigentlich klar, dass ein solcher Satz käme - als ob man von Griesgram Kanda etwas anderes erwarten könnte. Doch bevor Lavi auf das Gesagte eingehen konnte, ertönte hinter seinem Rücken ein unüberhörbares Miauen. Yū horchte auf und ein Hauch von übler Vorahnung schlich sich in ihn ein. Die dunklen Augen funkelten, als er Lavi musterte.

„Was hast du da hinter deinem Rücken?!“, wollte er wissen. Lavi schluckte, bevor er entgegnete:

„Naja... Welches Tier macht denn ‚miau‘, Yū-chan?“

Eine strohdumme Frage, die nach keinerlei Mühe um Antwort verlangte - das hatte die Rhetorik nun mal so an sich. Kandas Hauch von übler Vorahnung nahm auf einmal erschreckend realistische Züge an. Aufkommender Zorn spiegelte sich in seinem Gesichtsausdruck wider. Hatte sein verrückter Mitbewohner tatsächlich...

Noch bevor Yū seinen erschütternden Gedanken zu Ende denken konnte, hörte er ein weiteres ‚Miau‘ hinter Lavi, und nur wenige Augenblicke später sprang der winzige Übeltäter aus dessen Hand, schlängelte sich geschickt an seinen Beinen vorbei, tapste mit bedachten Schritten durch die offene Tür hindurch ins Haus und streifte dabei das Hosenende Kandas, welcher das Szenario unter schweigendem Entsetzen mitverfolgte. Eine drückende Stille machte sich unter den beiden jungen Männern breit; Lavi starrte nervös zu Boden und wartete darauf, dass Kandas innere Zeitbombe ihre letzte Sekunde anschlagen würde, während der andere darüber nachdachte, was in einem solch verdrängungswürdigen Moment am sinnvollsten war: Implosion oder Explosion.

Wie Lavi sich bereits gedacht hatte, fiel die Entscheidung auf Letzteres:

„W-warum zur Hölle...?! Lavi... Lavi, du hast eine Katze in mein Haus geschleppt! Eine verdammte Katze, ein wandelndes Flohbündel, einen Plagegeist auf vier Beinen, einen stinkenden Streuner, eine KATZE!!! Was hast du dir dabei gedacht? Gehört das etwa auch zu deinem dummen Spielchen, das du seit drei Tagen abziehst?!“

„Beruhig dich erst mal!“, versuchte Lavi ihn zu beschwichtigen, „Ja, eine Katze. Eine kleine, stinknormale, ungefährliche Katze, davon geht die Welt doch nicht unter.“

„Meine Welt schon!“, korrigierte Kanda, wartete dann aber ab, was der andere ihm noch für Grausamkeiten an den Kopf werfen würde.

„Ja, wie auch immer, jetzt hör zu. Ich hab‘ sie auf dem Rückweg in einer Seitengasse sitzen sehen, sie ist vollkommen abgemagert und sieht aus, als wäre sie ausgesetzt worden. Außerdem ist sie noch klein... Ich konnte sie doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.“

Wenn es eine Sache gab, die Yū an seinem besten Freund neben der ganzen Dinge, die er ohnehin nicht ausstehen konnte, am allerwenigsten ausstehen konnte, dann war es sein viel zu großes Herz. Zumindest jetzt, in Bezug auf dieses Vorkommnis. Und dann auch noch dieser mitleidige Blick, den Lavi aufsetzte, während er über dieses schmutzige Tier sprach... Nein, jetzt wurde ihm endgültig bewusst, dass Geduldsfäden nach spätestens drei Tagen mit Quatschkopf Lavi unter einem Dach ihre Reißfestigkeit verlieren würden.

„Das alles ist mir sowas von egal! Schaff das Vieh raus und bring es bei dir unter, wenn du so großes Mitleid damit hast, aber ich möchte sowas nicht in meiner Bude haben!“

„Hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, aber geht leider nicht“, verwarf Lavi den Vorschlag, „Meine Mutter ist allergisch gegen Katzenhaare.“

„Dann bring sie sonst wo hin, mir egal!“

Es hatte keinen Sinn; Kanda war stur wie eh und je. Da blieb Lavi wohl keine andere Möglichkeit, als sein sieben Tage gültiges Ass ein weiteres Mal aus seinem Ärmel zu ziehen, wenn auch mit einer Spur Widerwillen, da ihm klar war, auf welch wolkenkratzerhohe Palme er Yū damit bringen würde.

„Sorry, Yū-chan, aber... ich befehle dir, sie bei dir bleiben zu lassen.“

Und obwohl ihm die Aufforderung ja fast schon leid tat, konnte er den inneren Schweinehund nur mäßig unterdrücken - er setzte ein triumphales Grinsen auf. Kandas altbekannte Wutader, die sich über dem linken Auge auf der Stirn befand, pochte gegen die dünne Haut.

„...du verdammter...“, brachte er teils zischend, teils knurrend hervor; er hasste diese verlorene Wette und noch viel mehr hasste er, dass Lavi sie so schamlos für sich ausnutzte! „Wenn das alles vorbei ist, bringe ich dich um, merk dir das!“, fügte er hinzu, wandte sich ab und lief zurück ins Haus. Lavi blieb eine Weile schweigend in der Tür stehen, ging seinem Kumpel dann aber nach.
 

„Keine Sorge, so viel Arbeit wird sie schon nicht machen. Wenn sie erst mal stubenrein ist, macht sie praktisch überhaupt keinen Aufwand mehr.“

„Stubenrein... verdammt, dieses Vieh ist nicht einmal stubenrein? Und das sagst du mir erst jetzt?! Willst du mich umbringen?!“

Aufgebracht und mit den Nerven im tiefsten Abgrund, den die psychische Hölle zu bieten hatte, lief Kanda im Wohnzimmer auf und ab, die Arme verschränkt, die Augen funkelnd.

„Was dachtest du denn? Dass es auf der Straße Katzenklos gibt?“

„Sehr witzig.“ Yū blieb stehen und hielt nach dem wandelnden Flohteppich Ausschau. „Und wo ist das Vieh? Wehe, sie wetzt ihre Krallen an den Möbeln oder sowas.“

Nach der berechtigten Frage sah auch Lavi sich im Raum um, aber bevor er das kleine Tier erspähen konnte, vernahm er ein Miauen vom anderen Ende des Raumes. Kurz darauf tapste das weiße Kätzchen zielsicher auf einen gewissen, bald in den Wahnsinn getriebenen Jemand zu und machte keine Anstalten, gegen dessen rechtes Bein zu stupsen und leise zu schnurren.

„Nimm sie weg von mir“, forderte Yū seinen Kumpel auf, aber Lavi blieb breit grinsend stehen und sah sich die Szenerie aus nächster Nähe an. Mit ein paar stampfenden Schritten floh Kanda aus der Gefahrenzone, doch das Tier sah überhaupt nicht ein, seinen gerade auserkorenen Spielgefährten einfach entkommen zu lassen; eilig lief es ihm hinterher, und Kanda begann die Welt mit einem mal noch ein kleines bisschen mehr zu hassen.

„Schau, sie mag dich“, stellte Lavi mit widerwärtiger Entzückung fest. Yū war deutlich weniger von dieser Tatsache begeistert.

„Jetzt müssen wir auch noch extra einkaufen gehen... Hättest du nicht ‘nen Goldfisch oder sowas von der Straße aufsammeln können? Nein, es musste natürlich gleich wieder was Großes sein, etwas, das viel Arbeit macht!“

„Jaja, ist schon gut, es tut mir ja leid. Ich übernehm‘ auch die Kosten für alles“, bemühte sich Lavi um tröstende Worte, allerdings mit geringem Erfolg.

„Dann lass mich aber einkaufen gehen, ich hab‘ sicherlich keine Lust darauf, mit dem Vieh hier alleine zu bleiben.“

„Geht in Ordnung“

Lavi nickte. Ohne noch unnötig lange zu zögern, lief Kanda wieder zur Haustür und knallte diese hinter sich zu. Hätte Lavi es nicht noch rechtzeitig auf den Arm genommen, wäre das Kätzchen dem anderen hinterhergelaufen. Quengelndes Mauzen erklang aus dem kleinen Mäulchen, und Lavi kraulte ihm beschwichtigend über den Kopf.

„Keine Sorge, Yū-chan kommt gleich wieder. Bis dahin schauen wir mal, wie wir dein schönes weißes Fell auf Vordermann bringen können!“

Und nach diesen Worten machte er sich auf in Richtung Bad...
 

Missmutig trat Kanda den Nachhauseweg an, vollbepackt mit den nötigsten Dingen, die sein kleiner flauschiger Freund (oder Feind) zum Leben benötigte. Er hasste es jetzt schon... Dieses Mistvieh hatte ihn doch tatsächlich dazu gezwungen, ein nach Hundekuchen stinkendes Tiergeschäft aufzusuchen und sich von den Verkäufern über Katzenklos beraten zu lassen... ja verdammt, richtig gelesen, K-a-t-z-e-n-k-l-o-s! Und als ihm dazu dann auch noch dieses widerwärtige Lied von einem gewissen H. Schneider in den Kopf getrudelt war, war der nahe bevorstehende Untergang vollkommen geworden.
 

Nach eineinhalbstündiger Einkaufstour in der Hölle kam Yū zu Hause an und fummelte ungeschickt die Schlüssel aus der Hosentasche. Als er den Flur betreten und sich umgesehen hatte, war von Lavi und der kleinen Bestie keine Spur. Aber noch bevor er sich darüber aufregen und eine hasserfüllte Suchaktion starten konnte, wurde nach ihm gerufen:

„Yū-chaaaaan~! Bist du’s? Wenn du mich suchst, ich bin grad im Bad und mach‘ das Kätzchen sauber!“

What the fuck...?! Was fiel diesem Baka Usagi überhaupt ein, seine Badewanne für diesen flohverseuchten Wollknäul zu missbrauchen?! Das würde er nicht so einfach auf sich sitzen lassen!

„Schon mal daran gedacht, mich vorher um Erlaubnis zu bitten?“, gab Kanda lautstark zurück, während er zielsicher in Richtung Bad stampfte. Ehe Lavi Antwort geben konnte, hatte Yū auch schon die Tür aufgerissen, die zu seinem Leidwesen nicht abgeschlossen war. Weshalb genau dies zu seinem Leidwesen beitrug, durfte er jetzt, ja, ganz genau hier und jetzt, in Form einer viel zu nackten Tatsache feststellen.

„Und hast du schon mal daran gedacht, vorher anzuklopfen?“, scherzte Lavi mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen und genoss dabei die interessante Wandlung, die Yūs Gesichtszüge binnen weniger Sekunden machten.

Nicht nur das Fellbündel befand sich in der Wanne, sondern zur Steigerung jeglichen Übels noch ein gewisser Jemand, der die Katze unter den Vorderbeinchen umgriffen hatte, um sie über Wasser zu halten. Lavi saß nackt... splitternackt und grinsend in der Badewanne, hatte das grüne Augenpaar stechend genau auf sein Gegenüber gerichtet, und Kanda wusste nicht, ob er schreien oder wegrennen... oder beides tun sollte. Letztendlich fiel die Entscheidung auf keine der drei Optionen, da ihn der autounfallvergleichbare Effekt nur dazu veranlasste, wie angewurzelt stehen zu bleiben und sein Gehirn in Erschaudern und Wahnsinn zugleich kochen zu lassen. Wenn das ein Alptraum war, dann ja wohl der schlimmste, mit dem er in seinem ganzen Leben je konfrontiert worden war (er hatte schon von so manchen Abartigkeiten geträumt, doch von nackten Lavis und weißen Kätzchen war er bisher verschont geblieben).

„...W-warum... warum zur Hölle... badest du... zusammen mit der Katze?!“, stammelte er unbeholfen, „Hieß es nicht, du machst nur die Katze sauber?!“

Lavi ergötzte sich an Kandas entsetztem Blick, doch ließ er auch nicht lange auf Antwort warten:

„Ja, so war der Plan gewesen, doch als ich es versucht habe, hat sie so arg gestrampelt, dass sie meine Klamotten dabei ganz nass gemacht hat. Da dachte ich, so wäre es irgendwie praktischer.“

„...du dachtest? Wenn du denken könntest, hättest du das Vieh erst gar nicht mitgebracht!“, waren Yūs einzigen Worte dazu. Noch immer hatte er sich nicht durchgerungen, endlich den Raum zu verlassen. Schon bald wurde ihm dieser Fehler zum Verhängnis. Ohne jegliche Vorwarnung erhob sich Lavi aus der Wanne, weshalb Kanda gegen seinen Willen noch ein bisschen mehr als nur Lavis nackten Oberkörper dargeboten bekam. Augenblicklich nahmen seine Wangen einen Rotton an. Als er die Scham bemerkte, wandte er sich schnell ab; wütend, betroffen, mit den Nerven am Ende. Als der andere seine Reaktion bemerkte, schmunzelte er und meinte dazu nur:

„Oh, Yū-chan, du bist so eine Pussy.“

Als hätte das Wort ‚Pussy‘ eine Art Schalter in seinem Hirn umgelegt, drehte sich Kanda abrupt um, die Wangen noch immer gerötet.

„Ah ja, und das sagt der Mann, der mit einer Katze badet!“

Wieder erblickte er seinen besten Freund nackt vor sich stehen, doch um die Bewahrung jeglicher Männlichkeit blieb er standhaft und wagte nicht noch einmal, sich umzudrehen. Er bemühte sich stattdessen, den Fokus auf Lavis Gesicht zu beschränken, welcher die Katze grinsend auf dem Boden absetzte und sich - endlich - ein orangenes Tuch um die Hüften schwang. Noch bevor es wegrennen konnte, hatte sich Lavi zum Tier heruntergebeugt und ihm ein kleines Handtuch über den Kopf geworfen, mit dem er es abzutrocknen begann. Kanda beobachtete die Misere schweigend, bis er einen anschließenden Blick in die Badewanne warf und darin lauter weiße Härchen vorfand.

„...diese Katzenhaare verstopfen den Abfluss, schon mal daran gedacht?“

„Klar hab‘ ich daran gedacht, doch dazu gibt es ja dich“, meinte Lavi hinterhältig. „Ich befehle dir, dich darum zu kümmern.“

Yū wären, sofern dies möglich wäre, glatt die Augen aus den Höhlen gefallen.

„W-was?! Das ist doch nicht dein Ernst!“

„Oh, und ob“, entgegnete Lavi, „Das ist doch nur fair. Ich hab‘ die Katze sauber gemacht, jetzt kannst du die Badewanne saubermachen.“
 

Yū hatte sich geirrt.

Diese Welt ist und bleibt gottlos!
 

Der Abfluss war befreit, die Nerven lagen blank, der Abend brach herein und höchsterfreulicher Weise war Lavi auf die Idee gekommen, es nicht mehr beim Nacktsein zu belassen. Demotiviert saß Kanda am Küchentisch und schlang das einzige Heilige, das ihm am heutigen Tage noch geblieben war, aus lauter Frust in sich hinein. Lavi, der ihm gegenüber saß, hatte sich mit zwei ärmlichen Fünf-Minuten-Terrinen zufrieden gegeben, die zwar auch nicht gerade nahrhafter als Soba waren, aber - seiner Meinung nach - doppelt so genießbar und noch viel einfacher zuzubereiten. Ein typischer Männerhaushalt bestand aus billigem Junk-Food, ja verdammt, es war nicht nur ein bescheuertes Vorurteil, sondern die schmerzende Realität.

„Sag mal, Yū... Hast du dir schon überlegt, wie wir unser Findelkind nennen wollen?“

Kanda war verwundert über die Frage, dachte kurz nach und entgegnete dann, im tiefsten Meer des Sarkasmus‘ badend:

„...wie wär’s mit Flohteppich oder vierbeiniger Parasit?“

„Ha-ha, sehr komisch. Nein, im Ernst“, wies Lavi hin und warf einen Blick auf das weiße Kätzchen, das sich über das Katzenfutter im Napf hermachte. Kanda rollte entnervt die Augen.

„Ist mir scheißegal, wie du sie nennst, wenn diese verdammte Wette vorbei ist, verschenk‘ ich sie unseren Nachbarn oder steck‘ sie ins Tierheim. Ganz egal, aber hier wird sie nicht bleiben.“

„Ach was.“ Lavi setzte ein mattes Lächeln auf. „Wenn die Woche vorüber ist, hast du sie so sehr ins Herz geschlossen, dass du sie behalten willst. Darauf wett‘ ich mit dir.“

„Wir wetten nie wieder auf irgendetwas, hörst du?!“

Allein bei dem Gedanken an das grausame Wort ‚Wette‘ richteten sich auf Yūs Rücken jegliche Nackenhaare auf. Lavi beobachtete das kleine Tier weiterhin und watete sein Gehirn nach einem geeigneten Namen ab.

„Hm...“, machte er, und dann kam ihm eine Idee. „Jetzt, nachdem ich sie gewaschen habe, ist ihr Fell schneeweiß... Wie wär’s mit Flöckchen? Wie Schneeflöckchen, nur ohne Schnee!“

„W-Was?! F-Flöckchen? Willst du das arme Tier erniedrigen?!“, war das Einzige, was Kanda dazu einfiel. Es reichte ja schon, dass Lavi seinen Namen immer bis ins Unerträglichste verniedlichte, aber jetzt schien er es allein dabei nicht mehr belassen zu wollen.

„Wenn überhaupt, dann nimm diese ekelhafte Verniedlichung raus! Würde die Katze sprechen können, würde sie bestimmt dasselbe sagen.“

„Aber Flocke klingt so karg... Da fehlt einfach das ‚chen‘, verstehst du?“

„Nein, verstehe ich nicht. Aber wie gesagt, mir egal“, beendete Kanda die Diskussion und beschränkte seine Beachtung einzig und allein auf sein heiß-, nein falsch, kaltgeliebtes Nudelgericht.
 

Der Tag neigte sich dem Ende zu...
 

Kanda lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, auf seinem Bett und wartete auf den hoffentlich hereinbrechenden Schlaf - von Müdigkeit war nach dem auslaugenden Tag schließlich an Übermaß vorhanden. Gerade schloss er die Augen und wollte sich auf die herrschende Ruhe einlassen, als die beigemachte Tür auf einmal ein quietschendes Geräusch erklingen ließ und minimal aufzugehen schien. Das Fenster stand offen - der Wind. Logisch, der Wind, an was sollte es auch sonst liegen? Aber er wurde sofort eines Besseren belehrt. Plötzlich spürte er, wie vier kleine Pfoten mit einem Satz auf seinem Oberkörper landeten und sich ein Stück nach oben bis auf seine Brust herantasteten. Er riss die Augen auf und starrte auf den schneeweißen Übeltäter, dessen Umrisse er im matten Dunkel gut genug erkennen konnte.

„Oi, geh von mir runter!“, befehligte er, aber die Katze machte keinerlei Anstalten zu gehorchen. Stattdessen kauerte sie sich zusammen und machte es sich auf ihrem neuen Spielgefährten gemütlich, was diesem deutlich gegen den Strich ging.

„Verdammt, es reicht schon, dass Lavi sich früh morgens auf mich setzt, und jetzt fängst du auch schon damit an! Habt ihr das irgendwie abgesprochen?!“

Er schwieg kurz. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass er hier gerade mit einem kleinen Kätzchen redete.

„Ou verdammt... jetzt führ‘ ich schon Selbstgespräche...“

Sein Gesprächspartner mauzte widersprechend. Kanda seufzte entnervt auf.

„Flöckchen ist ein scheiß Name“, murmelte er, „Dieser Baka Usagi hat wirklich kein Talent für sowas.“

Die Müdigkeit traf ihn wie ein Schlag. Seine Lider wurden immer schwerer und er sah keinen Grund darin, sie noch länger oben zu halten. Jetzt lag die Katze nun einmal auf ihm - na und? Pech gehabt. Die würde schon wieder verschwinden, wenn es ihr zu langweilig werden würde.
 

„...wir streichen das ‚chen‘...“, waren seine letzten Worte, bis ihn der Schlaf einholte.
 

3. Befehl: Erfüllt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kuare
2012-10-03T14:00:24+00:00 03.10.2012 16:00
NEEEEEEEEEEIN - Du...du...wie kannst du mir das antun ?! O.o
argh *versucht das Katzenklo-Lied aus dem Kopf zu verbannen* -> *scheitert*
Ganz ehrlich...jetzt gerade...hass ich dich wirklich _ _ ''

- aber ich les trotzdem weiter *schnuff*

Von:  Mismar
2011-04-04T15:12:06+00:00 04.04.2011 17:12
Wie goldig XD
Kanda kann echt einem leid tun, aber anderseits macht Lavi/Rabi gar nichts Böses ._. also ich wäre auch gerne für eine Woche sein Sklave, wenns letztendlich so harmlos ist XD aber ja, Kanda ist da empfindlicher und ganz ehrlich: ich muss aufhören diese FF im Zug zu lesen, ich musste fast laut loslachen, als die sich über den Namen gestritten haben, weil Lavi überall ein "chan" einbaut :´D
Ansonsten war wieder alles toll, Respekt, dass du so fehlerfrei schreibst ohne Beta o.o selbst bei anderen Autoren finde ich mindestens 1-2 Fehler pro Kapitel XD
Von:  Luxara93
2009-11-13T03:24:31+00:00 13.11.2009 04:24
MM, die Katze ist voll süß <33

Guter Schreibstil ^^
Von:  Nana--chan
2009-10-31T15:33:04+00:00 31.10.2009 16:33
Huhu^^
Ich finds mal wieder total gelungen xD
Ich liebe deinen Schreibstil und deine Ideen einfach^^
*auf anderen Seiten schon mehreres von dir gelesen hab*
Wenn man irgendwo deinen Namen als Author sieht, ist es immer lesenswert, hab ich festgestellt ^^ *Daumen hoch*
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel x3

*Kekse da lass*
Ganz liebe Grüße =)
Von:  Konoe
2009-10-28T17:51:41+00:00 28.10.2009 18:51
@ MaiRaike unser Kater ist schon oft in die volle Wanne gesprungen, wenn mein Opa baden wollte und schwamm dann da lustig drin rum ;)~

Also irgendwie empfinde ich das mit dem Kätzchen jetzt als ein Störfaktor v_V'
Ich weiß nciht aber es kann auch daran liegen,dass ich es zu oft gelesen habe (Oder weil ich einen absolut nervigen Kater habe, den ich am liebsten aus dem Fenster werfen würde >>') , ansonsten fand ich das Kapitel wie immer gut =3~

Ich kann sonst auch keine konstruktive Kritik geben,weil es einfach zu lange her ist,dass ich das Kapitel gelesen habe v_v'
Deswegen sprech ich einfach mal ein Lob aus und hoffe,dass das so okay ist xD'

Freue mich wenns weiter geht~
Konoe
Von:  MaiRaike
2009-10-19T07:15:27+00:00 19.10.2009 09:15
STOP!

In diesem Kapitel gibt es zwei Sachen, die nicht zusammenpassen.
Katze und Wasser.

Natürlich GIBT es Katzen, die sogar schwimmen. Tiger zum Beispiel.

Meist wird aber selbst der Gedanke an jenes Element in Zusammenhang mit einer Hauskatze von ebendieser als Frevel betrachtet.

Man kann davon ausgehen, dass wenn man versucht eine Katze mithilfe etwas anderem sauberzubekommen als ihrer eigenen Zunge, man drei Dinge bekommt.

1. Kratzer. Tiefe Kratzer. Und viele davon.

2. Eine komplett nasse Wohnung.

3. Eine Katze, die genauso aussieht wie vorher. Nur wütend.

Ansonsten fand ich das Kapitel aber total süß :)
Schickst du mir eine ENS, wenn es weitergeht?
Von:  Kuschy
2009-09-04T22:00:38+00:00 05.09.2009 00:00
Genial wirklich! Genau das richtige nach der Arbeit. BTW super Schreibstil, weiter so!!
Von:  Rabbit
2009-08-25T21:37:10+00:00 25.08.2009 23:37
nein wie süß XD hoffentlich hat yu bald ein herz für dieses kätzchen... und eins für lavi |D

toles kapi *3* freu mich schon aufs nächste <3
Von:  Jukori
2009-08-21T14:36:02+00:00 21.08.2009 16:36
mau~~~
ich find die vorstellung das kanda mit einem kätzchen auf dem arm einschläft irgendwie sexy!!!!
*sabber*
erinnert mich immer an sonen süßen death-note dōjinshi den ich hab (mattXmello)
*g*
hoffe du schreibst gaaanz bald weiter!!!

Von:  YuuichirouHyakuya
2009-08-20T05:20:42+00:00 20.08.2009 07:20
*rumlach*
hach is das süüüß ^^
meine kleine mieze heißt yuu-chan (aber auch nur weil er die ersten tage nur am fauchen und am spucken war die kleine zicke)
aber ich konnte mir kandas gesicht wirklich gut vorstellen
kanda muss wirklich ein sehr ehrhafter mensch sein dass er das mit sich machen lässt, ich hätt lavi längst mit einem 'leck mich' vor die tür gesetzt XD
macht richtig spass zu lesen, und die badewannenszene ist super gewoden
freu mich schon aufs nächste kapitel
lg
kanda ^^


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