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Nao bei Go Guy +

von

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Take 8

Take 8:
 

Akiya war froh, dass sie abseits standen. So hatte zumindest niemand wirklich auf sie geachtet.

„Izumi?“ fragte er vorsichtig nach. „Was meintest du eben?“

„Eben hatte Nao auf meinem Handy angerufen und mir gesagt, dass er eine Weile Abstand zur Band braucht“, murmelte Izumi traurig. „Was geht da gerade schief, Aki?“

„Weiß ich nicht, Izumi.“ Akiya legte seine Hand auf Izumis Schulter. „Wir hätten Isshi nicht dort lassen sollen…“

„Meinst du, dass es was mit Isshi zu tun hat? Naja, so wie er reagiert hat.“ Izumi schüttelte nur den Kopf. „Damit ist der Tag für mich heute gelaufen. Ich fahre nach Hause und betrinke mich.“

„Vergiss es!“ Akiya sah ihn ernst an. „Wir fahren jetzt entweder bei Isshi oder bei Nao vorbei!“

„Fangen wir mit Isshi an, damit wir wissen, was uns bei Nao erwartet?“

„Bringen wir ihm was zu essen mit. Dürfte er brauchen.“ Akiya zog Izumi hinter sich her. „Wo holen wir was? Der nächste Jusco?“

„Fahr du einfach. Ich bin im Moment noch im Schock.“ Izumi trotte einfach hinter Akiya her. Er wollte im Moment weder grinsen noch lächeln noch sonst etwas. Er wollte sich verkriechen, aber vorher noch Isshis und Naos Köpfe packen und sie aneinander knallen.

„Hey…“ Akiya sah Izumi vollkommen verdreht von unten herauf an. „Wir finden jetzt raus, was los ist, und dann können wir vernünftig reagieren.“ Er lenkte den Wagen auf den Parkplatz und fand auch ziemlich nah am Eingang einen Parkplatz. „Willst du kurz warten?“
 

„Ja...“ Mehr war aus Izumi nicht heraus zu bekommen.

Seufzend lief Akiya also in den Laden, holte kurz eines der letzten Sushipakete und kam nur zehn Minuten später wieder zu Izumi, der sich nicht bewegt zu haben schien.

„So. Jetzt fahren wir zu Isshi.“ Einfach nur etwas sagen, damit es nicht so verflucht still war, doch Izumi brummte nur, hatte der sich in seine eigene Gedankenwelt zurückgezogen. Erst, als Akiya auf dem Parkplatz in der Nähe von Isshis Wohnung hielt, wurde Izumi wieder etwas lebendiger. Immerhin schnallte er sich ab, stieg aus dem Wagen und schloss die Tür hinter sich, um sich dann zur Wohnung ihres Sängers zu begeben und dort anzuklingeln.

„Isshi! Mach auf!“ bat Akiya durch die Tür und pochte dagegen. Er wusste, dass Isshi fast immer direkt abschloss, wenn er in die Wohnung ging.

„Ich brauche keine Aufpasser! Ich will in Ruhe nachdenken!“

„Wir wollen auch nicht auf dich aufpassen, wir wollen wissen, was überhaupt los ist, dass Nao so einen Müll von sich gibt“, knurrte Izumi. Sonst störte es ihn selten, von Isshi geärgert zu werden, aber heute war er nicht gut gelaunt, und das sollte ihr Sänger besser bemerken.

Ein Klicken ertönte, doch Isshi öffnete nicht selbst die Tür. Das musste Akiya tun, der dann auch Izumi in die Wohnung schob und sich die Schuhe von den Füßen trat.

„Wo ist er nur?“ Unschlüssig sah er Izumi an.

„Im Wohnzimmer?“ Schulterzuckend ging der Schlagzeuger voran und begrüßte erst einmal Gucci, der sie schwanzwedelnd in Empfang nahm.

Isshi lag auf dem Boden und umarmte ein Kissen.

„Isshi?“

„Ich sagte doch, ich will in Ruhe nachdenken…“

„Worüber denn?“ Izumi ließ sich neben ihn fallen. „Ich weiß von nichts. Nao hat nur bei mir angerufen und mir gesagt, dass er Abstand von der Band braucht. Was ist also passiert?“

„Wenn ich das so genau wüsste. Ihr seid verschwunden und ich saß halt da… und da ich nicht wirklich was mit mir anzufangen wusste, bin ich hauptsächlich Texte durchgegangen, nachdem er das erste Mal richtig gepatzt hatte…“ Isshi rollte sich auf die Seite. „Dann war ich ziemlich mit meinen Gedanken beschäftigt. Keine Ahnung, was genau los war, jedenfalls hat er wohl meinen Namen gestöhnt. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Jedenfalls ging’s weiter und irgendwann war’s dann auch vorbei.“ Er stockte. „Als ich dann wollte, dass er mir erklärt, warum ausgerechnet ich mir das ansehen musste, …“

Izumis Augenbraue zuckte verdächtig.

„Was war dann?“ drang er weiter in Isshi vor.

„Da bin ich eben nicht sicher!“ Unsicher wanderte der Blick von Akiya, der nichts sagte und nur Gucci kraulte, zu Izumi. „Irgendwas von ‚wichtig‘, ‚Scham‘ und ‚sterben‘. Dann ging er duschen, wobei ich Shin hätte köpfen können, weil er nicht versteht, dass ich eben nicht mit Nao was will, wenn der mich wie ein geiler Bock bespringt!“ Isshi setzte sich auf und drückte das Kissen auf seinem Schoß an sich. „Dann meinte Nao noch, dass es mich anwidern würde und ich Ruhe hätte…“

„Klarer Fall von 'Wir reden aneinander vorbei'“, stellte Izumi fest. „Was genau Nao aussagen wollte, weiß ich zwar nicht, aber ich kann es mir denken, du auch Akiya?“

„Muss ich dazu was sagen?“ Akiya drückte Gucci. „Ich will da eigentlich außen vor bleiben. Aber ja. Die beiden reden aneinander vorbei.“

„Die haben mich das ja nicht klären lassen… dieser eine Porno-Kerl stand mir im Weg.“

„Dann schwing die Hufe, Rosinante, sattel dein Hühnchen und reite gen Texas“, entschied Izumi und nickte Isshi auffordernd zu.

„Ich habe nur keinen Plan, was ich machen soll. Er hört mir nie zu. Selbst vorhin, als ich ihm das in einer Minidrehpause erklärt habe, nicht.“ Isshi sah frustriert auf das Kissen in seinen Armen.

„Und woher weißt du, dass er dir da nicht zugehört hat?“ wollte Izumi wissen. „Du kennst das mit den Drehpausen doch selbst gut genug. Wirklich Zeit für Gespräche hat man da nicht. Also beweg deinen Hintern und sprich dich mit ihm aus.“

„Ich habe ihm gesagt, dass ich auf langsame Spielchen stehe und er hörte auch ziemlich fasziniert zu. Aber die Reaktion, als ich dann sagte, dass ich eben nicht in meinem Arsch gestochert haben will, als ob da ein Schatz vergraben ist…“ brauste Isshi auf.

„Hey! Hey! Hey!“ hielt Akiya ihn auf. „Könntest du uns ins ganze Bild setzen?“

Isshi lief rot an, als ihm klar wurde, dass Akiya wollte, dass er die Situation schilderte, in der er das erklärt hatte.

Und auch Izumi wollte das.

„Rede, Isshi...“ forderte der Leader nur.

Also erzählte Isshi ziemlich abgehackt, wie das abgelaufen war. Hätte er das Kissen nicht gehabt, wären wohl seine Hände gebrochen gewesen durch die kraftvolle Knetkur, die so dem Kissen zuteil wurde.

„Klar, dass sein Hirn da abschaltet, wenn das Blut im Schwanz ist.“ Izumi seufzte nur. „Ich wette mit dir, er denkt sogar darüber nach und heult sich gerade die Augen aus dem Kopf deswegen. Ach Isshi... was seid ihr zwei nur für Chaoten?“

„Gewaltige?“ schlug der vor. „Wie soll ich das anfangen? Wie?“

„Indem du erstmal zu ihm gehst?“ schlug Akiya leise vor.

„Genau... wir warten einfach vor der Tür, bis du da wieder draußen bist. Falls also etwas schiefgeht, kannst du immer noch zu uns flüchten. Und jetzt auf geht’s – stürmen wir die Front.“ Izumi packte Isshi am Arm und zog ihn mit sich in den Flur.

„Darf ich mich vorher noch richtig anziehen?“ Isshi hatte nämlich einfach die Klamotten größtenteils von sich gerissen – sie stanken ja förmlich nach Sex – und hatte sie in die Waschmaschine gestopft. Er trug daher nur eine leichte Baumwollhose.

„Klar, aber beeil dich bitte.“ Unruhig hibbelte Izumi hin und her. Er wollte den Stress innerhalb seiner Band geklärt wissen, damit das Management sie nicht einfach erwürgte oder so.

Isshi nahm sich einfach nur eine passende Baumwolljacke, zog sie an und schlüpfte dann in Schuhe. Izumi konnte einem Angst machen.
 

Eine schweigende Weile später, fanden sie sich dann auch schon vor Naos Wohnung wieder, wo Izumi Isshi regelrecht aus dem Auto warf.

„Klär das jetzt!“

„Bleibt ihr da?“ Dackelblick folgte.

„Ja, das haben wir ja versprochen.“

Isshi klopfte also an und betete innerlich, dass Nao einfach nicht da war. Ihn ignorierte. Jedenfalls nicht die Tür aufmachte und er so nicht mit ihm reden musste. Er hatte nämlich keine Idee, wie er das klären sollte.

„Ja, was... Isshi?“ Wie versteinert starrte Nao auf Isshi. Er wusste einfach nicht, was er sagen sollte. Es dauerte wirklich einige Sekunden, ehe er sich zusammenriss, einen Schritt zur Seite trat und den anderen einließ. Er konnte ja schlecht sagen, dass Isshi wieder abhauen sollte. Izumi würde ihn vermutlich steinigen, täte er dies. Und aus irgendeinem, ihm nicht näher definierten Grund, hing er an seinem Leben. Daher würde er dieser Konfrontation wohl nicht entgehen können, auch wenn er nicht unbedingt scharf darauf war, sich wieder dutzende von Vorwürfen anzuhören, ohne dass Isshi ihm zuhörte. Das hatte er die ganzen Streits über nämlich auch nie getan.

„Ähm… ich bin… also… Izumi meinte, ich… soll das von vorhin… also während dem Dreh…“ stammelte Isshi vor sich hin, während er direkt hinter der Tür stand. Weiter traute er sich ohne direkte Aufforderung nicht.

„Da du keinen vernünftigen Satz herausbekommst... Komm ins Wohnzimmer.“ Nao ging vor und setzte sich dann auf einen Sessel, damit Isshi nicht zu nah sein konnte. Das hätte er jetzt nicht ertragen.

Isshi zog die Schuhe aus und fuhr sich durch die Haare, bevor er Nao folgte.

„Wir müssen das irgendwie vernünftig klären…“ fing Isshi an und wartete auf Naos Antwort.

„Was gibt es da zu klären?“ fragte Nao leise nach. Er merkte, wie sich ihm die Luft abschnürte, aber er musste da jetzt wohl durch. Was hatte er sich nur dabei gedacht, Izumi direkt anzurufen. Einfach ein paar Tage nicht aufzutauchen, hätte ihm wenigstens eine Schonfrist beschert. „Ich dachte, du hättest deutlich gemacht, dass du für mich nichts empfindest. Also was soll es noch zu klären geben?“

„Wie soll man was für einen empfinden, der einen bespringt? Du denkst ja auch nicht daran, was andere dabei fühlen!“ Isshi schlang die Arme um den Oberkörper. „Weißt du, wie man sich fühlt, wenn man halb vergewaltigt wird von jemandem, dem man vertraut?“ Er wurde immer leiser. „Verdammt, Nao… warum kannst du nicht einfach…“

„Ich habe nicht versucht dich zu bespringen“, widersprach Nao auch nicht viel lauter. Er wollte nicht schreien, auch wenn er merkte, wie die Wut wieder in ihm hochkroch. „Ich habe dir beim ersten Versuch damals erklärt, warum ich nicht unten liegen KANN, auch wenn ich das für dich gerne getan hätte. Du hast die Narbe doch gesehen. Und ich habe mehrfach um Hilfe gebeten gehabt. Ich habe doch gesagt, dass ich nicht weiß, was ich tun soll, dass ich verdammt nervös war. Aber du hast das ja nicht einmal gehört...“

„Als ob ich Erfahrung hätte. Nüchtern mach ich’s nur mit Frauen…“ Isshi schluckte. „Und dass ich auf langsamen Kuschelsex stehe, weißt du doch. Das habe ich dir gesagt.“

„Ja, vorhin im Studio...“ Innerlich verfluchte Nao sich gerade dafür, dass er diesen widerlichen Kloß im Hals hatte und er die Tränen in seinen Augen wegblinzeln musste. „Das war das erste Mal, dass ich das gehört habe. Verdammt Isshi... wir haben so früh mit der Band angefangen – ich hatte nie Zeit für eine Beziehung – alles, was ich mit den Frauen an Erfahrung habe, waren eilige One-Night-Stands – sonst nichts. Deswegen habe ich doch um Hilfe gebeten. Ich weiß nicht... wie das geht, was du willst. Wie sollte ich das auch nur erahnen, wenn du mir immer nur sagtest, dass du das so und so nicht willst und ich kannte nicht anderes. Verdammt – es hat mich überfordert.“

„Wir sind Idioten.“ Isshi zog den Rückenpolster auf seinen Schoß. „Und jetzt?“

„Wenn ich das wüsste...“ Nao seufzte. „Ich weiß nur, dass ich so im Moment nicht weitermachen kann und deswegen eine Pause brauche. Ich kann deine Nähe nicht ertragen. Es tut einfach zu weh.“

„Und Izumi reißt uns den Kopf ab.“ Isshi seufzte. „Womit habe ich dir am meisten wehgetan?“

„Du weist mich ab – du willst mich nicht, wie ich dich will, Isshi.“ Der Bassist ließ sich im Sessel zurücksinken und sah an die Decke. Er konnte die Tränen sowieso nicht mehr zu zurückhalten. „Ich brauche einfach Zeit, um damit zurechtzukommen. Ich muss dieses Bedürfnis, mich an dich zu kuscheln, dich zu küssen und zu berühren, ständig unterdrücken. Ich bin ausgebrannt. Deswegen... ich brauche Abstand zu dir.“

Ein Stöhnen kam von Isshi darauf.

„Du spielst dauernd deine Spielchen mit mir, machst Scherze, die ich nicht einordnen kann und irgendwo dazwischen versteckst du die Wahrheit. Woher soll ich überhaupt wissen, wann du etwas ernst meinst und wann du wieder einen blöden Scherz machst?“ wollte Isshi wissen.

„Weil wir uns zehn Jahre kennen? Du kannst ja auch nachfragen, wenn du dir nicht sicher bist. Und jetzt mache ich keine Scherze, Isshi.“

„Ich weiß, dass du jetzt keine Scherze machst! Bis zu dem verfickten Dreh vorhin wusste ich aber nicht, dass du das mit mir ernst meinst!“

Diese Worte zauberten ein schwaches Lächeln auf Naos Lippen, doch seine Augen erreichte es nicht.

„Meinst du, ich würde soviel aufs Spiel setzen, wenn es mir nicht ernst wäre? Wir spielen in der gleichen Band, Isshi, wir sind seit Jahren gute Freunde. So etwas riskiert man nicht einfach. Außerdem würde ich doch nicht um Hilfe betteln, wenn ich es nicht wirklich gewollt hätte...“

„Ich weiß.“ Unsicher, was er jetzt tun oder sagen sollte, starrte er auf den Polster in seiner Hand. „Nur… Izumi wird uns nicht so davonkommen lassen.“

„Er kann mich zu nichts zwingen, Isshi“, stellte Nao klar. „Und solange es mir so verdammt wehtut, dich zu sehen, kann und will ich nicht mit der Band arbeiten. Fragt notfalls Yuura, ob er für mich einspringt. Er ist genauso gut, wie ich. Und wenn die Öffentlichkeit wissen will, was los ist, dann lasse ich mir schon etwas einfallen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kei-hime
2011-02-14T15:53:11+00:00 14.02.2011 16:53
Die Kombination ist auf jeden Fall sehr interessant und es ist ganz anders gelaufen, als ich am Anfang gedacht hätte. xD Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie das Ganzen noch ausgeht. Kommt der Rest denn noch online? :3


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