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Anima

Im Innersten
von

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Bösewicht

Thema des Tages: Alle guten Dinge sind drei

Denn das ist der letzte OS ;_; Schade, dass die Challenge schon vorbei ist >,< Auf den OS über Layla und Anael war ich aber ziemlich heiß, ich wollte sie schon im ersten Schlagwort vorkommen lassen, hatte mich aber dann doch für Sara entschieden. Das schöne daran ist für mich auch, dass es so einen Shojo-Ai-Touch hat ^,^ Klar, beide sind eigentlich hetero und stehen im Manga auf Zaphikel – Aber ich denke, wenn ihre Freundschaft wirklich so tief war, wie hier vielleicht, kann es dann nicht in etwa so sein? Auf eine platonische Art versteht sich. Immerhin war es eine Männer dominante Himmelswelt, in der Frauen ziemlich übel nachgeredet wurde...
 

- Bösewicht
 

„Entschuldige, darf ich mich dazusetzen? Ich heiße übrigens Anael, bist du auch St-Adept?“

Ihre Erscheinung machte mich erst sprachlos und hinderte mich daran, sofort auf ihre vielen Fragen zu antworten. Zum einem, weil sie eine Schönheit war mit goldenen Haaren und himmelblauen Augen. Ich war zwar nie in Assiah, der Menschenwelt gewesen, doch ich wusste durch meine Schulbücher, dass es genau die Vorstellung der Menschen entsprach, wie ein Engel auszusehen hätte. Dazu noch, da ich zu meiner Schulzeit keinen einzigen weiblichen St-Adept in meinem Jahrgang gesehen hatte, abgesehen von mir.

„Ja, bin ich... Ich heiße übrigens Layla.“ „Ich bin so froh dich zu treffen, Layla. Ich bin vor kurzem St-Adept ernannt worden, aber jeder andere hier in der Akademie mit diesem Rang scheint ein Junge zu sein.“

Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und schnaufte, als sie ihren Blick über die Bibliothek schweifen ließ. Fast nur Männer.

„Aber Gott sei Dank habe ich dich gefunden.“

So liebenswürdig ihr Lachen war, es schüchterte mich ein.

„Oh, habe ich dir Angst gemacht? Entschuldigung, es kam einfach über mich.“ „Nein, ist schon in Ordnung. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass jemand mit mir redet.“ „Dann wird es aber Zeit, dass das jemand ändert.“
 

Ja, Anael und ich hatten uns von der ersten Sekunde an gut verstanden. Sie war eine Bereicherung für unseren damaligen Stand im Himmel, als Frauen noch schlechter behandelt wurden und noch weniger Rechte hatten.

Anael war intelligent und sehr selbstbewusst, eine seltene Blume, die allerdings nicht gern gesehen wurde. Frauen hatten den Mund zu halten und den Männern zu gehorchen. Auch wenn diese Regeln nirgendwo niedergeschrieben war – es war einfach so. So wie Lilith und Eva als Sünderinnen gezeichnet waren, wurde uns Frauen ebenso einfach dieser Stempel aufgedrückt. Und eine Frau die, so wie ich und Anael, vor den Männern zum St-Adept ernannt wurde war ein regelrechter Skandal unter den Schülern und doch ein gefundenes gefressen.

„Zwei Frauen, die einfach so St-Adept werden? Das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit." „Die haben sich garantiert zusammengetan. Frauen sind gerissen, die müssen nur die Vorgesetzten verführen um aufzusteigen." „Haben die es einfach und wir müssen dafür schuften."
 

Die Männer an der Akademie bemühten sich nicht einmal darum ihre Behauptungen geheim zuhalten. Während sie sich darüber unterhielten standen sie meist neben uns, so dass wir beide gut mithören konnten. Ich wurde immer unsicher dabei und schämte mich für etwas, dass ich nie getan hatte. Ich begann mich zu hassen, weil ich eine Frau war.

Nur Anael hatte keine Angst.

„Und, selbst wenn es so wäre. Wir waren schlau genug das auszunutzen. Selbst Schuld wenn ihr nicht auf diese Idee kommt."

Anael's direkte Art machte sie nicht beliebt, doch sie hatte Erfolg. Sie grummelten und verzogen sich oft in Ecken, sie wussten nicht wie sie kontern konnten und das kratzte an ihrer Ehre und ihrem Selbstbewusstsein. Sehr zu Anael´s Freude.

„Das... das war toll, Anael. Wie du ihnen die Stirn geboten hast." „Ach weißt du... Ich hätte mich nicht getraut, wenn du nicht neben mir gestanden hättest. Ich wäre mir sonst schwach und dämlich vorgekommen."

Anael´s Worte rührten mich. Sie ließ mich zwar stärker dastehen, wie ich eigentlich war aber noch nie hatte das jemand zu mir gesagt.
 

Anders wie Anael fühlte ich mich nicht wirklich mutiger, ich war immer noch ein scheues, leise Ding. Aber ich war fröhlich, ich und Anael lachten viel, wir hatten immer Spaß zusammen, auch wenn in den letzten Monaten unserer Schulzeit sich die Auseinandersetzungen mit den Jungen häuften. Wir hatten alle Klassen gegen uns aufgehetzt. Anael, weil sie ihnen widersprach und mich, weil ich sie unterstützte. Wir hatten uns alle zum Feind gemacht und dass bereuten wir bald.

„Ihr zwei haltet euch wohl für ganz toll, wie?“ „Ihr Weiber seid doch alle gleich, ihr schaut immer ganz lieb, doch seid ihr in Wirklichkeit alle link und verführt jeden, der euch entgegenkommt. Ekelhaft!“

Zitternd drückten Anael und ich uns an eine Mauer und hielten die jeweils andere in unseren Armen. Zwei Jungs unseres Jahrganges hatte uns auf offener Straße abgefangen und eingekesselt. Die beiden waren betrunken, sie hielten sogar noch die Flaschen in der Hand.

Einer von ihnen packte schließlich Anael am Arm und riss sie an sich.

„Unglaublich, so eine Tussi hat mir meinen ganzen Werdegang versaut. Ich hätte Klassenbester sein können, doch sie und ihre Freundin schleimen sich beim Lehrer ein, um besser abzuschneiden.“ „Hmpf, die müssen sich nicht mal ansprengen, einmal mit den Vorgesetzten schlafen und schon stehen einem alle Türen offen und wir müssen für unsere Stellungen lernen und hart arbeiten.“ „Wir haben uns genauso anstrengen müssen. Ihr seid durchgefallen, weil ihr Männer meint, ihr wärt von Geburt an in allen besser als alle anderen!“

Einer der Jungen verpasste Anael eine Ohrfeige und warf sie auf den Boden, ließ ihre Handgelenke aber nicht los. Ich stand nur da, zitterte am ganzen Körper und hatte mit aller Kraft nur mein Verlangen loszuheulen zurückhalten können. Und Anael… Anael!

„Halts Maul! Willst du behaupten, du wärst besser als ich? Du bist nur eine Frau, was willst du schon sein? Ich zeige dir, wie du dich einem Mann gegenüber zu verhalten hast!“ „Lass Anael in Ruhe, du Hund!“, schrie ich ihn an und schlug ihm dem Stein direkt an den Kopf, bevor er zu einer weiteren Ohrfeige - oder etwas schlimmeren - ausholen konnte.

Er war nicht tot, nur bewusstlos und fiel zu Boden, genau wie der Stein. Ich sah erst in dem Augenblick, wie schwer er eigentlich war, ich staunte über meine eigenen Kräfte, die ich entfacht hatte.

„Widerliches Miststück, dass zahlen wir dir heim!“

Ein ziehender Schlag direkt auf meine Stirn, kurz darauf das Geräusch von Glas. Er hatte mit der Flasche nach mir ausgeholt.

Es zersprang, ich hielt die Augen geschlossen, um keine Splitter in die Augen zu bekommen, aber meine Stirn brannte.

„LAYLA!!“

Stimmen kamen schließlich aus der Ferne und immer näher, der Junge bekam es mit der Angst zutun und rannte davon. Die Engel, die angerannt kamen sahen nach mir, ein paar andere rannten dem Jungen hinterher um ihn zu schnappen. Sie holten ihn nicht mehr ein. Viele Leute standen um mich herum, doch als ich aufsah, blickte ich nur Anael, die mit tränenden Augen sah sie in mein blutverschmiertes Gesicht.

„Layla... Es tut mir so Leid. Nur meinetwegen…“
 

Anael hörte die ganze Nacht nicht mehr auf zu weinen, egal was ich sagte. Sie machte sich Vorwürfe deswegen, was hätte passieren können. Die Wunde verheilte schnell, ich war auch nicht schwer verletzt. Doch auf meiner Stirn zierte auf ewig eine Narben von dem Schlag, in der Form eines ungekehrten Kreuzes.

Man sah sie deutlich, manchmal fühlte ich mich von allen angestarrt und ausgelacht, wie einst in der Akademie.

Doch Anael sagte mir immer wieder, dass ich eine hübsche Frau sei und ich mich nicht zu verstecken bräuchte. Niemand würde mich deswegen auslachen, dafür sorge sie persönlich.

„Nie mehr… Ich lass dich nie mehr in Stich, hörst du, Layla?“ „Ja, Anael…“ „Wir sind Freundinnen. Wir beide, Gott wollte sicher, dass wir zueinander finden. Zusammen können wir vielleicht etwas für den Himmel tun und für die Frauen die hier leben.“ „Ja, Anael…“ „Man hat uns mit vielen Fähigkeiten gesegnet. Dich und mich. Wenn wir zusammenbleiben, können wir alles überstehen, egal wie sehr die Männerwelt auf uns einschlagen wird. Selbst, wenn sie uns die Flügel abschlagen würden. Wir werden durchhalten. Zusammen. Richtig, Layla?“ „Ja, Anael…“
 

Ich war mir sicher, uns würde nichts trennen. Wir würden einen neuen, besseren Himmel kreieren, in dem wir zufrieden leben konnten. Ohne Unterdrückung, ohne Angst vor den Männern zu haben. Ich hatte Anael darin blind vertraut und sie mir. Ich war überzeugt, als wir beide zu den Leitern des geheimen Projektes „Sandalphon“ ernannt wurden, war das unser erster Schritt für unseren Traum. Wir, zwei Frauen an der Spitze eines der besten Forschungsteams des Himmels.
 

Es hätte alles so wunderbar weiterlaufen können.

Doch dann… Dann kam er. Dieser furchtbare Mann, der uns mit seinen tiefen Blicken beobachtete und unsere Sinne vernebelte. Dieser grässliche, schöne Mann der mein Herz zum weinen brachte. Der Mann, der Anael zu sich holte. Er machte sie zu einem Verbrecher, obwohl sie eine Frau war. Anael´s Seele wurde von diesem Mann beschmutzt und konnte nie wieder gereinigt werden.

Meine beste Freundin war über Nacht nicht mehr.

Sie waren beide Verbrecher.

Dafür würden beide bezahlen… Zaphikel würde bezahlen.

Jeder Bösewicht musste bezahlen… Mit seinem Leben…



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