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Das Leben kann so hart sein...

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11.Kapitel Das Monster in dir

Wieder einmal war ich an einem Ort den ich nicht kannte. „Wo bin ich denn jetzt nun wieder gelandet?“, schoss es mir durch den Kopf. Und was bitte macht Lars hier? Durch meine Gedanken abgelenkt, bemerkte ich nicht, dass Andreas neben mir stand und eine Hand auf meiner Schulter platzierte.

„Du hast ganze Arbeit geleistet 027…“, kam es ruhig von dem Brünetten. Langsam wandte ich ihm meinen Kopf zu.

„Ich heiße Annabella… Immer noch!“, schniefte ich. Ohne mir dessen bewusst zu sein, hatte ich begonnen zu weinen.

„Lass die Farce sein 027. Du hast genug Schaden angerichtet. Gib dich endlich zu erkennen!“, meinte Andreas nur genervt. „Du hast schon genug Unschuldige getötet. Lass dir doch helfen. Bitte.“, kam es deutlich ruhiger. „So wirst du deine Aufgabe nie erfüllen.“

„Welche Aufgabe?“, fragte ich perplex. Davon weiß ich ja noch gar nichts. Es hörte sich aber interessant an. Das der Brünette mir vorwirft Unschuldige zu töten, übergehe ich einfach mal.

„Es steht mir nicht zu dich darüber in Kenntnis zu setzen.“, entgegnete Andreas ebenso ruhig wie zuvor.

Was sollte das denn bitte? Wenn er doch eh nichts sagen darf, kann, will.. wie auch immer, dann soll er gefälligst die Klappe halten. Da ist es doch nur natürlich, dass ich neugierig werde.

„Wenn du Informationen über dich haben willst, dann musst du zu Albert gehen. Er kann es dir erklären.“,mit diesen Worten drehte der Brünette sich um und ließ mich mit Lars alleine. Dieser hatte noch immer keinen Mucks von sich gegeben. Erst musste ich kurz überlegen, warum er denn überhaupt hier lag. Aber dann fiel es mir wieder ein. Er hatte versuch mich daran zu hindern, aus meinem Krankenzimmer zu gehen und mir das 'Werk' anzusehen, was ich anscheinend vollbracht hatte. Wer der Tote gewesen war und warum ich ihn getötet hatte, war mir noch immer völlig schleierhaft. Was hatte ich denn davon, jemand unschuldigen zu töten? Oder war er am Ende gar nicht unschuldig gewesen?

Ich warf noch einen kurzen Blick auf den friedlich schlafenden Lars und erhob mich dann um den Raum zu verlassen. Soweit es mir gestattet wurde. Beim letzten Mal hatte es ja mit einem Schwerverletzten und einer Geistesgestörten geendet. Was ist nur los mit mir?

Als ich die Türe öffne richtet sich eine mir unbekannte Person auf und meint, das sie mich begleiten würde, bis ich am nächsten Ziel angekommen wäre. Es ist so mühsam sich mit anderen zu streiten, also nicke ich nur und folge dieser Person einfach schweigend. Wieder führt mich mein Weg durch karge Flure, aber immerhin ist die nächste Türe, die ich wohl gleich öffnen darf, sehr hübsch gestaltet. Ein Kunstwerk des Tischlerhandwerkes. Blumen und andere Ornamente eingefräst in eine massive Eichentüre, dessen Maserung anzeigt, das die Türe schon verdammt alt zu sein scheint. Und dann noch so gut erhalten zu sein, zeugt von guter Pflege. Ohne anzuklopfen trete ich in die Türe und falle in eine andere Welt.

Er schien auf mich gewartet zu haben, denn er stand am Fenster und drehte sich nicht zu mir um, als er mich begrüßte. „Schön das du wieder bei Besinnung bist 027. Das ist sehr wichtig für unser Gespräch.“ Dann drehte Albert sich mir zu und lächelte sein altbekanntes Lächeln. Die Brille hatte er auf dem Schreibtisch abgelegt. Wenn er nicht aufpasste, war sie unter Bergen von Papieren begraben, aber das konnte mir ja im Grunde egal sein. Ich hatte ganz andere Sorgen.

„Was bedeutet das? Warum bin ich hier? Was wollt ihr von mir? Was ist das .. Ding .. in mir? Warum habe ich wieder gemordet? Habe ich ihn denn ermordet?“, schmiss ich ihm die ganzen Fragen sofort an den Kopf. Ich sprach einfach sofort alles aus, was mir einfiel. Schwer seufzend zeigte Albert auf ein Sofa und wies mich so an, mich darauf zusetzen. Ausnahmsweise wollte ich mal brav sein und dem Folge leisten. Es war ein bequemes Sofa, mit noch intakten Federn im innern. Leicht verspielt hüpfte ich auf und ab und testete die Lebensdauer dieser Federn. In Physik hatte ich mal gelernt, das man Federn überspannen konnte und dass das Material einmal an Altersschwäche sterben konnte. Ob Albert wohl sehr sauer wäre, wenn ich sein tolles Sofa alleine bei einem Besuch schrotten würde? Aber schlimmer konnte ich es doch eigentlich jetzt gar nicht mehr machen oder?

„Immer mit der Ruhe Kleines... Ich werde dir alle Fragen beantworten. Mit der Zeit. Nicht jetzt.

Aber ich kann dich beruhigen, du hast keinen Unschuldigen getötet. Der Kerl war von einem anderen Forschungskonzern und wollte hier etwas herumschnüffeln. Die Konkurrenz hat wohl erfahren, das du nun wieder hier im Labor anzutreffen bist. Eigentlich nicht weiter schlimm.. Aber ich mach mir ein wenig Sorgen um seinen Zustand.. Wie fühlst du dich?“, endete schließlich sein Redeschwall.

Da war ich ja erstmal platt. Ich hatte einen Schnüffler getötet. Jemandem der meiner 'Familie' schaden wollte. Schon geht es mir sichtlich besser. Strahlend erzähle ich also Albert wie ich mich denn so fühle: „Jetzt wo ich weiß, das ich jemand 'bösen' getötet habe, geht es mir schon viel besser. Danke Albert. Aber.. trotzdem hätte ich ihn ja nicht töten müssen.. Vielleicht wäre es besser gewesen ihn für eine Befragung oder so..“

„Ich will jetzt nicht weiter diskutieren, ob es gut oder schlecht war ihn zu töteten. Ich will jetzt wissen, wie es dir geht. Also wie geht es dir?“

Ist bei ihm vielleicht eine Schallplatte kaputt gegangen? Und ein neues Gehör könnte er wohl auch gebrauchen. Schließlich habe ich ihm doch eben gesagt, das es mir blendend geht.

„Wie schon erwähnt, geht es mir deutlich besser. Und ansonsten.. Ansonsten.. ja wie soll es mir schon gehen...“

„Du hast keine Angst oder so?“

„Angst?“, entgegne ich verblüfft. „Vorhin hatte ich welche... Als.. als Lars mich aufhalten wollte.. Da.. da hab ich ganz komisch gesprochen.. also ich vermute das ich es war.. Aber das war nur mein Körper... Und.. das hört sich so krank an... Aber du musst mir glauben Albert. Das war nicht ich, die ihn so zugerichtet hat. Bitte...“, flehe ich ihn gegen Ende schon an. Es tut mir so unglaublich Leid, das ich Lars so zugerichtet habe. Das diese mysteriöse Gestalt in mir ihn so zugerichtet hat.

„Ich glaube dir liebes Kind. Dazu wärst du alleine doch gar nicht fähig.“, sprach Albert ganz ruhig. Allerdings bekam seine Stimme einen wissenschaftlichen Klang, der sich mir die Nackenhaare aufstellen ließ.

„Warum...?“, fragte ich tonlos nach. Niemand, der klar bei Verstand war, würde jemandem wie mir so etwas glauben. Aber er wollte mir erzählen, das er mir einfach so glaubte.

„Weil ich etwas weiß, was du noch erfahren musst. Du hast gemerkt, das da etwas in dir ist. Richtig?“ Ich bestätigte seine Frage mit einem Nicken.

„Gut. Also du hast schon ganz Recht, das da etwas in dir ist. Wobei es eigentlich nicht ganz stimmt. Du leidest unter einer kontrollierten seelischen Krankheit. Es wurden damit Experimente angefangen und du bist bis jetzt der erfolgreichste Prototyp.“

Das was Albert mir da erzählte machte mit zunehmend Angst. Jetzt war ich ein Experiment des Labors hier. Das sind ja echt gute Aussichten für mich. Nachher kommt noch raus, das ich eigentlich gar kein Mensch bin sondern ein Roboter, dem sie versucht haben so was wie eine Seele einzuprogrammieren. Und dann kam die Krankheit hinzu um weiter seinen Spaß daran zu haben, jemand anderen zu ärgern und zu quälen. Aber nicht mit mir!

„WAS SOLL DIE GANZE SCHEIßE?“, fragte ich Dr. Tolonius wütend und war aufgesprungen. Mein ganzer Körper erbebte vor Wut. Aber der feine Herr Doktor blieb ruhig in seinem Sessel sitzen und beobachtete mich nur gespannt.

„WAS?“, keifte ich ihn erneut an. Doch er schwieg noch immer. Und dann geschah es wieder. Dieser brennende Kopfschmerz kam zurück. „Na na.. jetzt halt mal die Luft an... So schlimm ist es mit mir doch gar nicht oder? Aber schön das wir einer Meinung sind.. Du magst ihn nicht leiden und ich im Moment auch nicht.. Warum lässt du mich nicht ein bisschen Spaß haben? Ich leih mir den Körper für ein paar Stunden und dann ist wieder gut. Ist das ein Deal?“

Diese komische Stimme war wieder da. Und sie sprach so selbstverständlich zu mir, als hätten wir nie etwas anderes getan. Jetzt fröstelte es mich automatisch und ich sank auf dem Sofa zusammen. Hielt mir die Ohren und wippte leicht panisch vor und zurück. Ich wollte diese Stimme nie wieder hören. NIE WIEDER! Und doch war sie wieder da.

„Nun komm schon.. Du wirst mich eh nicht los.. Gib dich hin und fertig ist es... Bitte.. nur ein paar Metzeleien.. nur ein paar Stunden lang. Von mir aus, darfst du sogar zusehen. Oder auch nur eine Stunde.. Bitte...“, quengelte die Stimme immer lauter.

Als ob ich bei dem Massaker zusehen wollte? Das war ja jetzt wohl der dümmste Versuch mich überreden zu wollen!

„NEIN!“, schreie ich die Stimme in meinem Kopf an.



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