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Suara

Da Capo al Fine
von

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Nichts als Probleme

Es war nun schon eine Weile her. Suara war wieder zu Hause und auch ihre kleine Schwester. Doch Suara hatte den Abend ihrer Rettung, der nun schon eine Woche her war, nicht vergessen. Shikao hatte sie nach der Umarmung noch mit der Suppe gefüttert. Diese schmeckte wirklich außergewöhnlich gut. Damit hätte das Mädchen nie im Leben gerechnet. Am nächsten Morgen wurden sie und ihre Schwester dann zu ihrem Haus gefahren. In die Schule ging sie noch nicht. Sie arbeitete immer noch tagsüber bei Shikao im Anwesen. Gisang hatte sich seitdem auch nicht mehr in der Schule blicken lassen. Sie konnte sich denken, dass Shikao sie gerettet hatte, nachdem er von ihr erfahren hatte, wo sich Suara aufhielt und sie konnte sich auch denken,

dass er nicht gerade nett zu ihr sein würde, jetzt wo er wusste, was sie mit dem Mädchen gemacht hatte, das er liebt. Ok, sie wusste nicht das er sie liebte, aber sie wusste, dass sie ihm sehr sehr wichtig war, denn sonst hätte er sie ja auch kaum nach dem Aufenthaltsort von Suara gefragt.

Shikao ging in die Schule. Er konnte es nicht ertragen in Suaras Nähe zu sein. Er wusste das sie nichts für ihn empfand. Er peinigte sie und erpresste sie. Was konnte er da schon erwarten?

Shingo kam in diesem Moment auf Shikao zu, dieser war noch immer in seine Gedanken versunken. Shingo rempelte ihn an.

„Was soll der Mist. Pass auf wo du hin rennst. Oder ich mach Apfelmus aus dir.“

„Machen wir jetzt schon Scherze über anderer Leute Namen? Wie tief kann man denn eigentlich noch sinken? Sag nur, dass dich ein kleines Mädchen weich gekocht hat?“

„Mich hat niemand weich gekocht. Aber du bist es einfach nicht wert. Und jetzt geh mir aus der Sonne.“

„Hn. Was glaubst du eigentlich wer du bist? Ein reicher Schnösel, der sich eine Mitschülerin als Dienstmädchen hält. Du bist das Letzte. Ich sollte sie besser zu mir holen.“

Auf diese Aussage hin wurde Shikao wütend, niemals wieder würde er zulassen, dass man Suara einsperrte und ihm weg nahm.

„Mach bloß keinen Scheiß! Wenn du sie anfasst bring euch dich um!“

Shingo grinste ihn an. „Was redest du das? Suara gehört doch nicht dir. Es ist natürlich etwas anderes, wenn du mit ihr zusammen wärst.” Daraufhin verließ Shingo erhobenen Hauptes den Schauplatz und ließ den wütenden Shikao allein zurück. Shikao musste zugeben, dass er Recht hatte. Suara gehörte nicht ihm, sie war auch nicht seine Freundin. Freundin? Ein Wort, ein Gedanke, den er nie mit Suara in Verbindung bringen würde. Nein. Dafür war zwischen ihnen zu viel vorgefallen.

Er dachte lange nach, während er den langen Korridor zum Chemiezimmer entlang lief. Heute Nachmittag würde er sie wieder sehen. Heute Nachmittag würde sie in diesem süßen Outfit vor ihm stehen und ihn fragen wonach er begehrt. Sollte er es ihr sagen, das er sie begehrte, nur sie wollte, oder sollte er sie lieber nur im stillen vor allem Übel beschützen? War ihm das genug? Oder wollte er sie ganz für sich allein? Was wenn es von seiner Entscheidung abhing, wie es mit ihr weiter ging, wie es ihr erging? In diesem Moment erinnerte er sich an den Traum von der Statue, er erinnerte sich an die Katzen und die Stimme die ihm sagte er solle sie beschützen. Achilea. Er hatte nachgeforscht. Sie war die Katzengöttin, die in dieser Statue vor dem Schrein dargestellt werden sollte, warum also sah er in diesem Traum dort Suara. Er wusste sich keinen Rat. //Ich kann meine Zeit nicht mit Misstrauen vertrödeln. Ich kann meine Zeit nicht mit Ängsten vertrödeln. Ich kann meine Zeit nicht mit Ungewissheiten vertrödeln. Ich sollte stattdessen lieber meine Kräfte sammeln.//

Auch Suara plagten jede Minute, Sekunde die Gedanken an ihre Familie, ihre Vergangenheit, die allmählich zu ihrer Zukunft wurde. Sie arbeitete hart für Shikao. Er verlangte ihr jede Menge ab. Schweißarbeit und Körperkraft. Sie war am Ende mit ihren Energien. Sie war wirklich erschöpft. Doch sie wusste das sie durchhalten musste. Ihrer Schwester zu Liebe, ihrer Mutter zu Liebe. Sie würde nicht aufgeben. Nicht bevor wieder alles im Lot war, und so wie es sein sollte. So wie es sein sollte? Ja? Wie sollte es denn sein? Was war denn eigentlich das Schicksal, das man ihr vorher bestimmt hatte? Welchen Weg sollte sie denn gehen? Der Priester im Schrein meinte, sie sei der Göttin Reinkarnation, und dazu bestimmt, die Welt im Gleichgewicht zu behalten. Aber wie sollte sie das denn machen. Sie beschloss, nach dem sie hier frei hatte, einmal wieder in den Schrein zu gehen. Nach all dem was vorgefallen war, war sie schon sehr lange nicht mehr dort gewesen. Der Priester machte sich sicher schon Sorgen, ob es passiert sein könnte.

Sie seufzte. Dann war ja da auch noch die Sache mit Shingo. Sie konnte sich einfach nicht in seinen Kopf hinein versetzen. Was machte er hier? Was hat er vor? Warum war er bei Shikao gewesen?

Wieder seufzte sie und dachte nach. Dann, nach einiger Zeit des Grübeln und der Furcht vor der Zukunft meinte sie: „Ich kann meine Zeit nicht mit Misstrauen vertrödeln. Ich kann meine Zeit nicht mit Ängsten vertrödeln. Ich kann meine Zeit nicht mit Ungewissheiten vertrödeln. Ich sollte stattdessen lieber meine Kräfte sammeln.“
 

Am Abend, als Suara fertig mit ihren täglichen Aufgaben war, verabschiedete sie sich von der Hausherrin und ging zum Tempel um den Priester zu sehen. Der wartete am Tor und schien sie bereits erwartet zu haben. Sie lächelten einander an und kurz darauf saßen sie sich im Teehaus gegenüber. Suara schwieg und sah zu Boden. Der Priester hatte auch lange nichts gesagt, doch nun ergriff er das Wort.

„Es scheint viel vorgefallen zu sein. Ich weiß sehr wohl darüber Bescheid, ich bin zwar alt, aber meine Fähigkeiten als Priester und Ältester sind deswegen nicht schwächer geworden. Wohl habe ich bemerkt das dein Herz sich geöffnet hat. Willst du mir aber nicht erzählen woran das liegt?“

Sie schwieg. Sie wusste nicht was er meinte. Geöffnet? War sie so blind und hatte es nicht bemerkt? Oder meinte er etwas anderes als sie dachte? Oder bildete er sich das nur ein?

„Nun denn. Ich weiß nicht, welche Macht dir deine Stimme nahm, aber ich denke du solltest deine Arbeit hier wieder aufnehmen, meditieren um dir Klarheit zu verschaffen. Das wird dir sicher helfen.“ Er stand auf und deutete ihr an sich zum Schrein der Katzen, zum Schrein von Achilea zu gehen. Sie tat dies. Sie wusste das sie dort hingehörte. Irgendeine Stimme sagte es ihr.

Also folgte sie ihm. Als sie jedoch den langen Pfad hinab zum Tempel gingen, wurde Suara klar, dass etwas nicht stimmte. Das Gras und die Büsche waren zwar hoch gewachsen aber tot. Die Bäume schienen krank und hatten kaum noch Laub. Und das, was noch an den Zweigen hing, war vertrocknet und ebenfalls tot. Das einzige was noch am gedeihen und sprießen war, waren Unmengen an Katzengras.

Unten am Tempel angekommen sah sie auch schon unzählige Katzen, die wie auch das letzte Mal um die Statue und den Tempel herum saßen wie kleine Wachen. Doch irgendwas schien ihre Aufmerksamkeit von Suara weg zu lenken. Sie flohen in den Wald. Suaras Katzeninstinkte sagten ihr, dass etwas ganz und gar faul war. Dann sah sie zu der Statue. Ihr Ebenbild. Doch...



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