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Alaina

von

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Das Geständnis

„Aufwachen, Barbie.“, gab Alex von sich.

Auris gähnte herzhaft und setzte sich auf.

„Du musst jetzt deinen eigenen Weg gehen, Kleine.“, fing Alex wieder an und als sie sich auf den Weg machen wollte, ergriff Auris ihr Bein.

„Bitte lass mich nicht allein.“, flehte sie sie an.

„Das kann doch nicht wahr sein.“, seufzte Alex und versuchte die Prinzessin von ihr abzuschütteln.

„Es gibt doch genug Hochelfen mit denen du umherziehen kannst, muss es da gerade ich sein?“, sprach sie kühl und schüttelte den Kopf. Mutlos ließ Auris ab und stand langsam auf.

„Du hast Recht. Ich muss noch immer meine Schwester Alaina finden. Ich hoffe nur sie hat das Attentat überlebt.“, klagte Auris und lehnte sich an die nächstgelegene Tanne.

„Was ist passiert?“, fragte Alex neugierig, obwohl sie mit allen Mitteln versuchte Auris abzuschütteln.

„Mein Vater verlobte mich an so einen Nachtelf Prinzen, der meine Familie ausgelöscht haben könnte. Er hat nicht nur alle Hochelfen, die er erwischen konnte, sondern auch das Schloss sowie die ganze Stadt abbrennen lassen.“, erklärte sie und seufzte.

„Wer war das?“, wurde Alex wütend und schlug mit der rechten Faust gegen einen Baum.

„Avalarion.“, murmelte sie erbost und begann in eine Richtung zu humpeln. Als sie ein paar Meter entfernt war, spürte sie, wie jemand sie abstützte. Es war natürlich Alex, die ihre Meinung über sie geändert hatte.

„Du bist gar nicht so ein Prinzesschen als ich dachte.“, sprach sie kurz und lächelte sie an. Auris freute sich zutiefst, wollte es aber nicht zeigen.

„Mein Name ist Auris.“, gab sie bekannt und Alex nickte.
 

An den gegenüberliegenden Seiten des Tisches starrten sich Alainas zwei Hausgenossen an und sprachen kein Wort. Sie fühlte, wenn sie die Stille nicht sofort brach, dass sie sich bald schlagend am Boden befinden würden.

„Also Leo erzähl mir mal was über dich.“, fang sie an und tippte ihn auf die Schulter.

„Also ich lebe in einer unübertrefflichen Stadt, die an diesen Wald anschließt.“, begann er und konnte den gähnenden Jona im Augenwinkel erspähen. Um Alaina an seine Seite zu ziehen, fuhr er fort.

„Zudem herrsche ich bald über diese Großstadt.“, und als er den Satz beendet hatte, bemerkte er Alainas Interesse mehr über ihn zu erfahren.

„Und wie nennt ihr sie?“, fragte die Rothaarige neugierig und stützte ihren Kopf auf ihre Hand. Jona verzog das Gesicht.

„Wir nennen das Land Leutherion, es schließt an das südlich gelegene Tiannas an, falls du das kennst.“, sprach er gelassen und lehnte sich zurück.

„Oh wir sind in Leutherion“, staunte Alaina. Sie konnte es nicht fassen so weit weg von ihrer Heimat zu sein.

„Berichte mal über dich neuer Freund.“, lächelte er Jona auffordernd an.

„Es gibt nichts über mich zu sagen, du kannst meinen Namen erfahren und das reicht. Jonathan Allari.“, gab Jona kurz zurück.

„Du kannst dir Gewand von mir nehmen, wenn du möchtest und dich umziehen.“, sprach der Prinz und zeigte auf die Badezimmertür. Widerwillig stand Jona auf und nahm sich etwas aus Leos Schrank und zog sich ins Badezimmer zurück.

„So jetzt ist er weg.“, sprach der Mensch kurz und Alaina runzelte die Stirn.

„Du bist das hübscheste Geschöpf das ich je gesehen habe.“, fuhr er fort und nahm ihre Hand zu seinen Herzen. „Ich weiß, du kennst mich noch nicht, aber ich suche nach einer geeigneten Prinzessin schon mein ganzes Leben lang.“, erzählte er ihr schüchtern.

„Danke Leo.“, begann sie. „Ich würde mich sehr gerne mit dir dein Königreich anschauen und dich vielleicht heiraten, jedoch kann ich meine Suche noch nicht so leichtfertig beenden. Meine Schwester kann vielleicht alleine irgendwo umherirren und bis ich nicht überzeugt bin, dass sie schon von oben auf mich herabsieht, werde ich mich nicht geschlagen geben.“, antwortete sie und er nickte genervt.

Als Alaina die Badezimmertür aufgehen hörte, drehte sie sich erwartungsvoll zu ihr hin.

„Ich habe gar nicht bemerkt, dass meine Haare jetzt schwarz sind.“, nörgelte der aus dem Tor heraus schreitende Engel.

„Die Kleidung, die dir Leo gegeben hat, steht dir.“, lachte die Hochelfin und klatschte in die Hände. Jona verzog nur den Mundwinkel.
 

Bald erreichten die zwei Hochelfinnen den lang ersehnten Waldrand.

„So wohin gehen wir eigentlich?“, fragte Auris erschöpft vom Humpeln.

„In die Richtung, wo die Fledermaus her kam.“, antwortete Alex kurz und richtete ihren Finger nach Norden.

„Okay.“, sprach Auris laut und legte ihren Kopf auf die Seite. „Wie soll ich auf den Berg raufklettern?“, fuhr sie fraglos fort.

„Wenn du bei mir bleiben willst, musst du dort hingehen, wo es mich verschlägt.“, entgegnete die Kriegerin der Prinzessin rasch. „Über den Berg, rund herum der Menschenstadt und in den Wald von Leutherion.“, gab Alex von sich.

„Das ist aber weit weg von Tiannas.“, seufzte Auris und blickte zurück.

„Barbie, es gibt nur einen Weg. Du ziehst mit mir oder du bleibst hier, kapiert?“, fragte Alex rasch und begann durch das Feld zu wandern.

„Warte auf mich.“, rief Auris hinter her und zerrte sich nach.

„Mein Name ist noch immer nicht Barbie!“, knurrte die Prinzessin, doch Alex beachtete sie gar nicht. Ihr Blick war auf den Berg fixiert.

„Ich kann und will mich nicht verstecken.“, murmelte sie und zog ihre Kapuze wieder über den Kopf.

„Was?“, wollte Auris wissen, doch Alex stapfte nur durch den vom Regen erweichte Acker.

„Manchmal ist sie nett und dann ignoriert sie mich wieder.“, dachte sich Auris wütend. Ihr Fuß fühlte sich schon um vieles beeser an und sie konnte auch schon ohne Hilfe hinter der Kriegerin nacheilen.

„Sei nicht so langsam.“, nörgelte Alexirias und nahm Auris an der Hand.

Auris wurde rot im Gesicht und obwohl Alex sie lieblos nachzog, war sie mehr als froh, dass sie ihre Hand hielt. Noch Verstand Auris nicht, warum sie so fühlte nur das, wenn sie in der Nähe von Alex war, dass sie ein guter Schub Lebensenergie durchfloss. Sie hatte sich noch nie so gefühlt und wusste auch nicht was dies bedeutete.

Alexirias hingegen konnte sich nur auf eines konzentrieren und das war das Verstecken zu beenden und sich endlich ihren Ängsten zu stellen mit oder ohne Auris am Hals. Sie wünschte sich die Göre loszuwerden, doch sie konnte nicht. Obwohl Auris immer wieder versuchte ein Gespräch zwischen den Zweien aufzubauen, antwortete Alex nicht. Sie wollte nicht Auris in ihre Angelegenheiten reinziehen.

„Die Kleine hat schon genug Probleme.“, dachte sie sich immer wieder.

Nach einigen Minuten gab Auris auf Alex in eine Konversation zu verwickeln wollen.

„Es hat ja keinen Sinn.“, murmelte die Prinzessin verärgert.

„Am Abend werden wir ein kleines Menschendorf erreichen. Wir sollten versuchen etwas Proviant zu kriegen.“, gab die Kriegerin dann dennoch von sich.

„Ich habe aber kein Geld.“, sprach Auris und runzelte die Stirn.

„Ich habe ja auch nicht von Kaufen geredet, Barbie.“, seufzte Alex und verdrehte die Augen.

„Du musst noch viel lernen, Kleine. Wenn du in dieser Welt überhaupt überleben willst.“, sprach Alex zornig.

Die Menschensiedlung war direkt in einem Wald platziert, indem die zwei Reisenden eintraten um sich für den Überfall auszuruhen. Obwohl Alex sich mehr und mehr von Auris genervt gefühlt hatte, entschloss sie sich dafür Auris am nächsten Morgen in ein bisschen Kriegskunst auszubilden. Doch zuerst musste Alex sich einen Plan für die harmlose Attacke ausdenken.

„Also Auris, du wirst dich hier schlafen legen und ich werde es in der Nacht durchziehen. Falls ich nicht am Morgen zurück bin, verschwinde von hier.“, entgegnete sie der Prinzessin und Auris nickte einsichtig.

„Du schaffst das schon.“, machte sie ihr Mut und Alex lächelte. Sie hatte noch nie jemanden so reden gehört und es war ein gutes Gefühl.

„Wenn ich wieder komme, werde ich aus der Barbie eine Kriegerin machen, verstanden?“, fragte sie rasch, als sie in der angebrochenen Dunkelheit verschwand.
 

Es war schon Nacht, als Alaina nach dem langweiligen Tag am Fensterbrett saß und den Sturm beobachtete. Es war zu windig und regnerisch um einen Fuß vor die Tür zu setzen, so musste sie ihre Reise pausieren und noch eine weitere Nacht in der Jägerstube mit Leo und Jona verbringen. Obwohl Leo ihr einen Antrag machte sie in seine Welt mitzunehmen, konnte sie sich ein Leben ohne ihre kleine Schwester nicht vorstellen.

„Sie muss doch irgendwo da draußen sein“, seufzte sie und griff auf die Scheibe.

Dann schüttelte sie den Kopf und machte sich Hoffnung.

„Ich werde dich schon finden.“, sprach sie leise zu sich und starrte in die Dunkelheit.

Sie hatte, aber noch ein anderes Problem, das ihr durch den Kopf ging.

Den ganzen Tag versuchte sie rauszukriegen, warum der Engel ihr immer beiseite stand.

„Ich meine wir kennen uns doch gar nicht und doch ist er schon mehr als nur ein Freund für mich“, dachte sie sich und als sie ihren Blick auf die Zwei richtete, lief sie rot an, als die Beiden sie anlächelten.

Bald darauf verschwand Jona hinter der Badezimmertür um zu duschen und Alaina war wieder alleine mit dem Blonden.

„Na, was beobachtest du draußen?“, lächelte er freundlich und stellte sich hinter ihr.

„Nichts eigentlich.“, gab sie kurz zurück und starrte ihre Reflektion an.

„Ich werde schon zu Bett gehen.“, sprach er rasch, umarmte sie von hinten und trottete in sein kleines Gemach.

Mit der rechten Hand durch die nassen Haare fahrend wandte sich der gerade aus dem Tor schreitende Jona seinem Bettgelage zu, welches sie vor einer Stunde direkt neben Alainas Bett gestellt hatten.

Gleich darauf legte sich auch die Prinzessin in ihr Bett, drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und lag nun auf der Seite.

„Du bist aber schnell mit duschen.“, kicherte sie und lächelte.

„Naja.“, sprach er nur kurz und wurde rot. Er wollte nur nicht die Zwei lange alleine lassen, doch das konnte er nicht erwähnen.

„Ich würde wirklich gern wissen warum du immer an meiner Seite bist? Ich bin dir dankbar natürlich! Aber versteh mich nicht falsch, ich weiß nur nicht den Grund?“, fragte sie kurz.

Jona verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf um ihn ein bisschen abzustützen. Nach einer Weile brach der Engel die Stille um Alainas Frage zu beantworten.

„Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.“, erzählte er leise und wurde unruhig.

„Ich nehme an, dass du niemals erfahren hast, dass bevor dein Ziehvater deine Ziehmutter zur Frau nahm, war sie nach dem Tod meiner Mutter an meinen Vater versprochen, der damals aussichtsreicher Herrscher einer großartigen Engelsstadt war. Sie sahen immer so glücklich aus miteinander.“, stoppte er kurz und holte tief Luft. „Doch dann ..“. Er seufzte und fuhr wieder fort. „..überzeugte dein Ziehater seinen langjährigen Engelsfreund Ciro einen Putsch zu versuchen, welcher ihm dann auch gelang.“, erklärte er ihr wütend. „ Vater wusste natürlich davon, aber er ließ alles über ihn kommen und ich war noch zu jung um es zu verstehen. Als er schon die Männer hörte, drängte er mich dazu, mich in meiner kleinen Spielhöhle zu verstecken, was ich dann auch tat.“, dann stockte Jona. „Ich musste mit ansehen, wie dein Vater ihn zum Sterben liegen ließ.“

Er seufzte traurig.

„Ich rann zu ihm und er blickte mich lächelnd an. Seine letzten Worte waren:“ Das rothaarige Mädchen von Thalas wird unsere Hoffnung sein. Schwör mir auf sie aufzupassen.“ und ich hielt mein Zusage. Jetzt weißt du, wer dich bis heute immer wieder begleitet hat. Ob du traurig warst oder glücklich, wenn du mit Auris spielen warst oder du im Saal deines Vaters sitzen musstest. Ich war da.“, gab er schlussendlich zu. „Als ich älter wurde und du hübscher verlor ich mich in deinen blauen Augen.“, murmelte er dazu und lief rot an.

Wartend starrte Jona nervös auf Alainas Decke. Doch dann setzte er sich auf.

Alea war längst eingeschlafen. Jona seufzte und doch grinste.



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