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Alaina

von

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Die Rettung

Als Auris dachte, dass ihr Leben nun vorbei war und sie qualvoll als Nahrung der Schattenkreaturen enden musste, sprang auf einmal eine in einen schwarzen Mantel umhüllte Gestalt hervor. Als die rätselhafte Person ihr rot leuchtendes Schwert aus ihrer Kleidung zog und es den Geschöpfen präsentierte, flüchteten drei der Kreaturen zurück ins hohe Gras. Nur ein paar orange leuchtende Augen starrten unbeeindruckt. Unerwartet schnellte das Monster aus der Wiese und nur der Mond ließ Auris die Umrisse erkennen. Es war um vieles größer als Auris dachte, und es lechzte nach ihren Beschützer in Not.

„Tu ihm nichts!“, schrie die Hochelfin verzweifelt mit letzter Kraft. Bei diesen Worten drehte sich der Fremde um und war nun eine leichte Beute für die Schattengestalt, die natürlich den Moment nützte und ihm mit einem heftigen Sprung attackierte. Rangelnd lagen sie am Boden und Auris fürchtete um ihren Helfer.

„Dieses Mal bist du dran.“, lachte der Fremde und schlitzte die Kreatur von unten auf. Dann stand er auf, als wäre überhaupt nichts gewesen und drehte sich um. Doch Auris, die noch immer am Boden saß, konnte sein Gesicht nicht erkennen.

„Du hast Nerven, Kleine.“, erwähnte er und reinigte den Schmutz von sich. Dann öffnete er seine Kapuze, schüttelte seinen Kopf und erst dann bemerkte er den tiefen Kratzer den das Wesen ihm über das rechte Auge versetzt hatte.

„Du blutest.“, entgegnete die Prinzessin dem Fremden und stand auf. Mitfühlend riss sie ein Stück ihres T-Shirts ab und drückte es ihm an die Stirn.

„Danke.“, sprach Auris glücklich und lächelte. Der Unbekannte aber schreckte zurück und sie schaute ihn verdutzt an.

„Du solltest lieber aufpassen, wo du dich in der Nacht herumtreibst. Das ist kein Spielplatz für kleine Mädchen.“, erklärte er hart und entfernte ihre Hand von seiner Stirn.

„Ach so nur, weil du ein Mann bist, bist du um vieles besser als ich oder was?“, sagte sie wütend.

Der Unbekannte lachte laut und die Hochelfin wurde noch zorniger.

„Was gibt es da zu lachen!“, knurrte Auris.

„Naja.“, begann der Fremde. „Nur das ich das selbe Geschlecht habe wie du.“

Auris schaute verdutzt, denn sie hatte noch niemals eine Hochelfin mit solchen Kräften und kurzen Haaren gesehen.

„Ich verzieh mich wieder.“, gab sie von sich, warf ihre Kapuze über ihren Kopf und schritt an Auris vorbei.

Auris aber wendete sich schnell um.

„Ich möchte nur deinen Namen wissen.“, meinte die Prinzessin.

„Alex.“, offenbarte die Kriegerin ihr, bevor sie im Wald wieder verschwand.
 

Fest klammerte sich Alaina seit einigen Stunden an Jonas Körper um nicht in die Tiefe zu stürzen. Die Flucht aus dem Palast des eiskalten Prinzen war ihnen knapp geglückt. Den ganzen Flug lang hatten beide nicht ein Wort gesprochen und Alaina wusste auch nicht wirklich was sie von seinen neuen Look halten sollte. Der tiefe Schnitt in seinem Gesicht formte sich schon langsam zu einer Narbe und obwohl sie das Fliegen genoss, wollte sie wieder auf festen Boden stehen. In diesen Moment verlor, der durch seine Verwandlung müde schwarze Engel die Kontrolle über seinen Körper und beide stürzten in den Wald unter ihnen.

Als Alaina ihre blauen Augen wieder öffnete, bemerkte sie, dass seine weichen schwarzen Flügel sie vorm Aufprall geschützt hatten. Erschöpft lag er neben ihr und lächelte sie an.

„Ich hätte doch vorher landen sollen.“, gab er zu.

„Hast du dich verletzt?“, fragte Alaina schnell besorgt und griff ihm mit der rechten Hand an die linke Wange.

„Nein. Es ist nichts.“, wollte er sie beruhigen. Um ihr seine Hartnäckigkeit zu beweisen setzte er sich auf und lehnte sich gegen einen großen Tannenbaum. Natürlich wusste Alaina das er alles herunterspielte, dass kannte sie ja schon von ihrer kleinen Schwester. Sie musste grinsen, als sie sich an ihre unglaublich tollpatschige Auris dachte, doch dann erinnerte sie sich wieder an den verhängnisvollen Tag und ihr Blick verdunkelte sich. Doch dann zwang sie sich selbst auf das jetzt und hier zu konzentrieren.

Obwohl sie auch Verletzungen hatte, machte sie sich mehr Sorgen um seine Gesundheit. Sie konnte nicht noch einmal verantworten, dass ihren einzigen Verbündeten etwas zustoßen könnte.

„Lass es einfach. Was ist eigentlich mit dir fühlst du dich schon besser?“, fragte er. Das Mädchen verzog ihren Mund.

„Ja, alles klar mit mir.“, antwortete sie flüchtig und blickte sich um. „Hmm, ich sollte sicherlich Kräuter finden die, unsere Wunden reinigen und pflegen können.“, offenbarte Alaina und griff sich nachdenklich über den Mund. Dann erst bemerkte sie, welche Worte aus ihrem Mund kamen. „Kräutern mit heilenden Wirkungen?“, sprach sie leise zu sich. Sie hatte doch noch nie etwas damit zu tun gehabt, vor allem nicht in dem Schloss, wo es ihr so gut ergangen war, aber warum hatte sie das erwähnt. Nachdenklich stand sie da und obwohl sie es nicht für wahr haben wollte. Es schien als würden ihre verlorenen Erinnerungen langsam wiederkehren, aber warum?

„Du solltest dich ausruhen und nicht am in der Nacht im Wald herumlaufen.“, versuchte der Engel sie umzustimmen.

Alaina nickte kurz und Jona sah das etwas sie bedrückte, jedoch wollte er sie nicht darauf ansprechen. Folgsam legte sie sich neben den Engel und blickte in den mit Sternen übersäte Himmel.

„Wieso tust du das für mich?“, fragte sie ihn, doch er drehte nur den Kopf weg.

„Sag es mir doch.“, stocherte die Rothaarige verärgert nach und stupste ihn in die Rippen.

„Jetzt komm schon.“, fuhr sie etwas genervt fort.

Doch er schüttelte nur den Kopf.

„Dein Kratzer im Gesicht schaut schlimm aus.“, wechselte sie das Thema.

Jona griff sich ins Gesicht und fühlte die tiefe Wunde.

„Mach dir keine Sorgen. Dein neuer Look schaut genauso gut aus.“, wollte sie ihn beruhigen, doch schaffte es nicht.

Seufzend schloss Alaina die Augen, sich selbst fragend, warum der schwarze Engel sie aus dem Schloss rettete, lag sie noch lange wach bis sie endlich einschlief.
 

Langsam schleppte sich Auris in den Wald hinein. Ihr Fuß blutete noch immer.

„Mist, ich hätte mehr beim Unterricht aufpassen sollen.“, sprach sie zornig zu sich.

„Wie soll ich jetzt noch wissen welche Pflanzen ich für diese Art für Wunde brauche.“, dachte die Prinzessin hoffnungslos und ließ sich auf den Erdboden fallen. Auris hingegen zu Alaina hatte natürlich Einzelunterricht am Hofe gehabt. Da Alaina nur die Ziehtochter war, war es ihr nicht gestattet daran teilzunehmen.

„Ich dachte, ich habe mich klar ausgedrückt vorher. Du sollst dich von hier verziehen. Zurück in deinen rosa Barbiepalast oder woher du kommst.“, entgegnete ihr eine ihr sehr bekannte Stimme.

„Barbiehaus! Du weißt doch gar nichts über mich! Wieso verfolgst du mich die ganze Zeit überhaupt, wenn ich dich störe?“, antwortete Auris wütend und setzte sich auf.

„Nein ich laufe dir sicher nicht nach. Man hat dich nur durch den ganzen Wald mit dir selbst sprechen gehört.“, lachte Alex und sie bemerkte, dass die junge Hochelfin verletzt war. Augenblicklich sprang sie von dem hohen Ast von dem sie die Prinzessin aus beobachtet hatte, genau vor Auris.

„Wenn du schon hier herumlungerst, sollte ich mir deine Verletzung ansehen.“, jammerte die Kriegerin und seufzte.

„Musst du nicht.“, erwiderte Auris sofort, doch Alex hob einfach ihren Fuß hoch und begutachtete die tiefe Wunde. Obwohl Auris schmollend am Boden saß, kümmerte sich Alex um ihren Fuß.

„Da, das sollte dir helfen.“, gab sie bekannt und als Auris dachte, dass die Kriegerin doch nett sein konnte, sprach Alex weiter. „Und wo hat sich Ken versteckt mit der weißen Rüstung und dem Schimmel?“ Alex schmunzelte wiederum als sie Auris erbostes Gesicht ansah. Dann trat sie vor und tatschte Auris auf den Kopf.

„Ich bin doch nicht dein Haustier!“, tobte die aufgebrachte Prinzessin und hatte es sich in den Kopf gesetzt, aufzustehen und Alex mit erhobenem Haupt zu verlassen. Doch als sie es versuchte, spürte sie einen stechenden Schmerz und sie fiel direkt in ihre Arme. Als Auris ihren Kopf hob und direkt in die stechend hellblauen Augen von Alex sah, wurde sie rot im Gesicht und damit Alex nichts bemerkte, drehte sie so schnell wie möglich ihren Kopf weg. Als Alex Auris gegen den nächstgelegenen Baum lehnte, wartete sie schon auf der nächsten charakterlosen Spruch von Alex, aber die Kriegerin nahm sie nur hoch.

„Ich schätze, ich kann dich wohl nicht alleine lassen, Barbie.“, erkannte sie und schüttelte den Kopf.

„Lass mich runter! Ich kann alles selber!“, raunzte Auris, doch Alex lachte nur.

„Du kannst dich ja nicht einmal gegen die Monster, die dich angriffen beschützen, wie willst du hier überhaupt überleben.“, sprach die Kriegerin herablassend.

Auris gab auf. Sie wusste jetzt auch nicht mehr, wie sie sich gegen die andere Hochelfe wehren sollte und nahm hin von Alex getragen zu werden.
 

Durchnässt wachte Alaina nach eine Weile wieder auf. Es war noch immer Nacht und der Mond ließ den Wald erhellen.

„Jona?“, fragte sie und rieb sich das rechte Auge. Obwohl sie sich in alle Richtungen umdrehte, konnte sie ihren neuen Begleiter nirgends erblicken und wurde unruhig.

„Vielleicht hatte Jona schon genug von mir.“, dachte sie pessimistisch und blickte traurig zum Boden. Nicht einmal der durch das Laub tropfende Regen weckte ihren tiefen Schlaf auf, so war die nasse Rothaarige gar nicht überrascht, dass sie nicht bemerkt habe, dass Jona schon lange fort war. Plötzlich hörte sie ihren Magen knurren und spürte, wie ihr Hals immer trockener wurde. Durch die ganzen Abenteuer hatte sie total auf Essen und Trinken vergessen und nun musste sie sich aufmachen um ihre Bedürfnisse zu stillen, bevor sie zu schwach war um zu weiter reisen. Müde stand sie nun auf und ihr doch so prunkvolles für den Ball extra ausgesuchtes langes blaues Kleid war nun nicht nur zerrissen, vom Blut und Dreck verschmutzt, sondern auch noch patschnass. Alaina seufzte, sie wusste, dass sie glücklich sein sollte überhaupt alles überlebt zu haben, doch trotzdem war sie ein bisschen traurig, dass ihr Lieblingskleidungstück so verenden musste. Genervt trottete sie im Regen in eine ihrer beliebigen Richtung um ihren Durst stillendes Wasser zu finden. Plötzlich rutschte sie aus und fiel in den Schlamm.

„Na super, das hat mir gerade noch gefehlt.“, motzte sie, als sie sich wieder aufraffte.

„Wie kann mich dieser Engel hier alleine lassen. Inmitten dieses blöden Waldes. Ich bin ja nicht Pocahontas, dass ich Spuren lesen kann und so aus dem Forst heraus komme.“, schimpfte sie und stapfte schneller durch die feuchte Erde. Der unnachgiebige Regensturm schien immer stärker zu werden und Alaina zitterte vor Kälte.

Nach einer Weile suchen, entdeckte sie etwas von weiten glitzern und ihre Hoffnung nun endlich etwas für ihre trockene Kehle gefunden haben, ließ sie ihre Müdigkeit vergessen und sie zwang ihren Körper die letzten Meilen dorthin zu laufen.

Sie hatte Recht. Es war ein sehr kleiner Quelle, der sich inmitten des Waldes gebildet hatte. Das ihr so ersehnte Wasser schien aus dem meterhohem Berg vor ihr zu stammen. Hartnäckig kletterte sie ein kleines Stück an den Steinen hinauf um den kleinen Wasserfall zu erreichen. Zügig begann sie ihre Hände unter das kalte Wasser zu halten und begann genüsslich zu schlürfen.

„Da Essen!“, hörte sie eine dunkle Stimme und als sie sich umdrehen wollte um zu sehen, was sie als seine Mahlzeit beschrieb, rutschte sie aus und fiel in das tiefe Gewässer.

„Gut gemacht du hast!“, schimpfte der linke Kopf des Ogers zu dem Rechten. „Nun du sie rausfischen kannst.“, fuhr er fort.

„Nein ich Angst vor Wasser.“, gab der Andere weinend zurück und als sie streitend kehrtmachten und sich vom See entfernten, hörte man etwas ins eiskaltes Wasser springen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-11T15:52:01+00:00 11.06.2009 17:52
was du willst mir sagen es gab keine märchen und keine barbies in der zeit? :P also das darf cih aber selber entscheiden :P
Von: abgemeldet
2009-06-11T15:51:27+00:00 11.06.2009 17:51
doch das gehört so :p
Von:  uron
2009-06-11T15:46:33+00:00 11.06.2009 17:46
interesant ^^ hab da eine vermutung alex-betreffend, mal sehen ob ich recht habe. xD was ich jedoch an deiner stelle vermeiden würde sind begriffe aus der "realität", wie barbie, ken, dornröschen usw. das macht eine fantasywelt iwie unglaubwürdiger und ich glaube das liegt nicht in deiner absicht. :)


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