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Broken

[SasuxSaku] Is it too late?
von

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Starting Over

Seine Stimme hallte durch die Gänge des Krankenhauses und zog die Aufmerksamkeit der umstehenden Patienten auf ihn.

Und wenn schon, dachte er. Im Moment war ihm das egal. Sollten sie doch denken, dass er mittlerweile verrückt geworden war. Was kümmerte ihn das schon? Oder besser gesagt, was kümmerte ihn das noch?

Er war niemand, der sich in Gegenwart anderer schwach fühlte… und schon gar nicht vor ihr. Dafür war er doch bekannt. Eiskalt. Emotionslos. Sasuke Uchiha eben.

Er war stärker als sie… das wusste er. Oder zumindest glaubte er das bisher immer zu wissen. Aber warum dann jetzt die Zweifel?

Vielleicht lag es daran, dass er sie am rechten Arm gepackt hatte, als sie schon im Begriff war zu gehen. Oder an den unschönen Worten, die er soeben lautstark durch den Flur gebrüllt hatte.

„VERDAMMTE SCHEIßE. Es tut mir wirklich leid Sakura!“

Er wollte Stärke vermitteln. Aber stattdessen klang es so, als würde er sie anflehen, und mit jeder Silbe seiner Worte darum bitten, ihm zu verzeihen.
 

„Wie fühlt es sich an?“, flüsterte sie. Sasuke kniff die Augenbrauen zusammen und blickte sie überrascht an.

Langsam, es kam ihm beinahe wie eine kleine Ewigkeit vor, drehte sie sich zur Seite. Ihre Lippen waren zu einem leichten Lächeln geformt und sie hatte den Kopf ein wenig zur Seite geneigt. „Was?“ brachte er gerade noch hervor.

„Wie es sich anfühlt?“, wiederholte sie. „Ich hab noch nie so viele Emotionen aus deinem Gesicht lesen können. Wie fühlt sich das an?“

Sasuke hatte keine Ahnung was die Frage sollte. Ihm fiel nichts Passendes mehr ein, das er darauf erwidern hätte können.

Leises Flüstern verriet ihm, dass sich mittlerweile auch schon das halbe Krankenhaus hinter ihm versammelt hatte.

Aber wer konnte es den Schaulustigen schon groß verübeln? Es war sicher kein alltäglicher Anblick, einen Uchihaerben dabei zu erwischen, wie er um Verzeihung bat. Oder bettelte (Betteln traf es eher, viel eher).

Sasuke holte tief Luft und starrte weiterhin in die prüfend auf ihn gerichteten, jadegrünen Augen seiner früheren Teamkollegin, ehe er antwortete: „Scheiße.“ Denn genauso fühlte er sich. Wieso noch groß leugnen, was ihm mittlerweile schon ins Gesicht geschrieben stand?

„Kannst du dir jetzt vorstellen, wie ich mich gefühlt habe?“

Erst jetzt begriff er. Hatte er nicht genau dasselbe mit ihr gemacht?

All die Jahre lies er sie spüren, was sie ihm die letzten beiden Wochen durchmachen lies. Und die kurze Zeit brachte ihn schon beinahe um den Verstand.

Sakura löste sich langsam aus dem eisernen Griff ihres Gegenübers und zog ihn zu sich. Mit einigen schnellen Schritten führte sie den Uchihaerben durch die eintönigen Korridore des Krankenhauses, vorbei an überraschten Patienten und Krankenschwestern.

Sasuke wusste nicht mehr, was er tun sollte. Es kam ihm beinahe so vor, als würde er alles durch eine Brille beobachten. So, als hätte er keinen Einfluss mehr auf seine Bewegungen.

Sakura bog nach rechts in einen schmalen Gang ab, hielt abrupt vor einer der vielen gleich aussehenden weißen Türen und öffnete diese. Sie warf noch einen raschen Blick über ihre Schulter, ehe sie den willenlosen Schwarzhaarigen neben ihr in das Zimmer schob und dann selbst eintrat.

Der Raum war beinahe völlig leer, nur ein paar alte Stühle zierten das kleine Zimmer und einige billige Kaufhausbilder hingen an sonst kahlen Wänden. Aus einem runden Fenster knapp über der Decke drang kaum Licht, und erst als Sakura nach einem Schalter nahe der Tür tastete, erwachte eine alte 60 Watt Glühbirne zum Leben.

„Ist eigentlich nur noch als Abstellraum gedacht“, erwiderte die Rosahaarige auf das fragende Gesicht des Uchihaerben. Dem Schwarzhaarigen war der Raum im Moment allerdings ziemlich egal. Viel mehr fragte er sich, warum er plötzlich hier stand.

Sakura stieß ein langes Seufzen aus und zog einen der Stühle des Zimmers näher an sich heran. Sasuke tat es ihr gleich, hielt allerdings einen kleinen Sicherabstand zwischen ihm und der Kunoichi ein.

Der Plan ging nach hinten los. Kaum nachdem er Platz genommen hatte, rückte Sakura ihren Stuhl näher an den seinen. Langsam beugte sie sich nach vor und griff nach seinen Händen.

Sasuke beobachtete sie wortlos dabei. Ihm wäre ohnehin nichts eingefallen, was er ihr hätte sagen können.

„Ich möchte, dass du mir ein paar Fragen beantwortest.“ Der Schwarzhaarige nickte kurz als Antwort. Sakuras bohrender Blick verriet, dass er so einfach nicht davonkommen würde.

„Was für Fragen?“, kratze seine Stimme. Obwohl er kaum gesprochen hatte, klangen seine Worte heiser, müde.

„Warum bist du diese beiden Nächte zu mir gekommen? Und ehrlich, Sasuke.“

Vielleicht hätte er die Sache sein lassen sollen.

Dann kämpfe ich. Wie einfach hatten die Worte gestern noch aus seinem Mund geklungen, und jetzt? Irgendwie war dem Uchihaerben noch nie so unwohl in seiner Haut gewesen, wie in jenem Moment. Aber weglaufen ging nicht mehr. Er war ihr bereits zu oft ausgewichen.

Und so wusste Sasuke einerseits, dass er in dieser besseren Besenkammer seine letzte Chance bekommen hatte. Würde er noch einmal Scheiße bauen, dann wäre das das letzte Mal gewesen. Noch so eine seiner erbärmlichen Entschuldigungen würde sie sich nicht mehr anhören. Also hieß es alles oder nichts, nicht wahr?

„Ich wollte mich entschuldigen. Dafür, dass ich die ganze Zeit über…“

„Ist das alles? Bist du damals zu mir gekommen, um dich zu entschuldigen?“, unterbrach sie ihn.

Alles oder nichts, nicht wahr? „Nein.“ Sakuras Augen funkelten für einen Augenblick.

„Das war nur ein Grund.“ Sasuke holte tief Luft, tiefer als er jemals Luft geholt hatte. Ein leichter Hauch von Kirschblüten lag in der Luft, der Duft ihrer Haare. Was soll’s? dachte er.

„Ich…

Nachdem ich… nach Konoha zurückgekommen bin. Da hab ich mich gefragt, wie mir der Gedanke, meinen Bruder zu töten, damals so viel Kraft geben konnte. Ich hab angefangen, diesen blinden Hass abzulegen, den ich auf alles und jeden hatte. Ich hab erkannt, was ich den Menschen in meiner Umgebung angetan hab.

Und ich...“

„Ja?“, ihre Stimme klang wieder so weich wie früher. Dieser kalte Unterton war verschwunden, der noch vor wenigen Minuten jedes ihrer Worte begleitet hatte.

Sasuke lies ein paar Sekunden verstreichen und schloss die Augen.

Alles oder nichts. „Ich… ich denke ich… empfinde etwas für di…“

Sakura stieß ein leises Lachen aus und lehnte sich ein wenig zurück. Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und betrachtete Kopf schüttelnd den Schwarzhaarigen vor ihr. „Mann, du bist wirklich nicht gut in so was, nicht wahr?“

Sasuke stieß ein Seufzen aus und warf ihr einen kalten Blick zu. „Findest du das witzig?“

Die Kunoichi nickte heftig und lehnte den Kopf zur Seite. „Um ehrlich zu sein schon. Ich meine, egal wie stark dein Gegner auch ist, du hast keine Angst, dich mit den besten Ninjas der Welt anzulegen. Aber wen es darum geht, mir ein paar einfache Worte zu sagen, versagst du vollkommen.“

„Hn.“ Sakura musste erneut lächeln und auch Sasuke konnte sich den Hauch eines Grinsens nicht verkneifen.

„Das heißt nicht, dass ich dir verzeihe, oder nicht mehr sauer auf dich bin. Aber ich hab aufgeben, dich einfach zu vergessen. Oder meine Gefühle dir gegenüber zu ignorieren. Als ich mich bei unserer letzten Mission vor dich gestellt und dir das Leben gerettet hab, ist mir klar geworden, dass ich nach wie vor eine Menge für dich empfinde. Aber ich muss erst wieder lernen, dir zu vertrauen, verstanden?“

Sasuke fühlte sich zum ersten Mal seit Wochen erleichtert. Dieser Knoten in seinem Magen, diese Leere war plötzlich verschwunden. Zumindest hatte er jetzt noch eine Chance, und das Wissen, dass sie noch etwas für ihn empfand.

„Ja.

Wenn ich irgendwas machen kann, um dieses Vertrauen zurückzugewinnen, dann…“

„Ich denke das kannst du“, unterbrach ihn die Kunoichi. „Ich war schon seit einer Weile nicht mehr gut essen.“

Sasuke warf ihr einen fragenden Blick zu, ehe er ein “oh“ ausstieß. „Ja, wenn du heute Abend nichts vor hast?“

Sakura war aufgestanden und trug erneut ein Lächeln auf den Lippen. „Nein, hab ich nicht. Hol mich heute Abend um acht ab, bei mir zuhause. Du kennst ja den Weg schon.“

Damit war sie auch schon zurück auf den Korridor getreten. Sasuke viel ein Stein, oder wohl eher ein Felsen vom Herzen. Der Schwarzhaarige hatte soeben seine erste Verabredung geplant. Seine Hände waren schweißnass und sein Herz pochte.

Zuerst brauchte er jetzt einmal einen kräftigen Schluck Sake.



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Kommentare zu diesem Kapitel (22)
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Von: abgemeldet
2010-01-24T19:09:32+00:00 24.01.2010 20:09
ich muss sagen ich bin jetzt schon ein großer fan deiner ff und hoffe natürlich sie findet ein gutes ende. wobei mir das genre ' darkfic' etwas angst macht in dem bezug xD

naja auf jedenfall finde ich sie gut geschrieben, dein schreibstil ist echt super, und ich finde es einfach nur klasse mal zu sehen wie sasuke angst hat oder nervös ist & sein erstes date hat :D
obwohl der letzte satz in diesem kapitel in etwas wie einen alkoholiker auf mich wirken lässt :D:D:D

naja freue mich wenns weiter geht! verschickst du ens? wenn ja würde ich gerne eine bekommen, wenn das möglich ist. wenn nicht, dann warte ich einfach ab, und schaue ab und zu vorbei :D

lg <3
Von: abgemeldet
2010-01-17T18:41:22+00:00 17.01.2010 19:41
uuh da kommt ja langsam das happy end, was?^^
ich finds süß, dass die beiden wieder zueinander finden und hey, einen uchiha mit so vielen gefühlsregungen würd ich auch mal gern sehen :D
tolles kappi!

weiter so~
Von:  MarySae
2010-01-17T13:54:29+00:00 17.01.2010 14:54
Hey. ^^
Die FF ist echt gut.
Die Idee ist toll und dein Schreibstil gefällt mir auch.
Ich mag es, wie du Sasu und Saku darstellst. ^^
Und die Szene im Wald war klasse! *_* Echt süß :3
Alles in allem eine tolle FF!
Ich denke, ich werde öfter hier reinschauen ^^
lg, xLinaChanx :3
Von: abgemeldet
2010-01-16T21:29:41+00:00 16.01.2010 22:29
schon wieder sake
wenn der so weiter macht wird der ja noch ein alkoholiker...
xD
schöne ff ich bekomme immer gänsehaut wenn ichs lese^^

lg

Von:  dannysahne
2010-01-15T11:55:59+00:00 15.01.2010 12:55
Ein Uchiha der sich entschuldigt und dann sein erstes Date bekommt... wie drollig!

Ein wirklich schönes Kapi!
Mir hat sehr gut gefallen, dass Sakura es ihm nicht alzu leicht gemacht hat, der soll ruhig etwas zappeln...

Freu mich schon auf das nächste Kapi!

LG
Von:  inci
2010-01-14T22:23:46+00:00 14.01.2010 23:23
na da hat es die gute sakura es ihm echtt leicht gemacht!
ich hoffe mal das sie das essen für ihn etwas schwieriger gestaltet. er hat schliesslich eine menge gut zu machen und darf nicht so leicht davon kommen.

du könntest die kapitel ruhig etwas länger machen ich hätte nichts dagegen.
;D inci
Von:  Kleines-Engelschen
2010-01-13T14:51:11+00:00 13.01.2010 15:51
wow was für eine hammer story und was für ein klasse kapitel.
ich bin wahnsinnig gespannt wie es zwischen sasu und saku weitergeht und wie die verabredung läuft.
schreib bitte schnell weiter =D

greetz

ps: schickst du mir eine ens wenns weitergeht?? danke ^^
Von: abgemeldet
2010-01-10T14:14:54+00:00 10.01.2010 15:14
Ai *.*

Toooootal schön :)

ich bin total verzaubert.
Mit eins der besten Kapitel :)

<3
gruß
Von:  Taifun-Vash
2010-01-09T10:53:17+00:00 09.01.2010 11:53
ja die ff ist einfach nur genial beschrieben wie nicht anders von dir zuerwarten die story ist super vorallem sasuke im gefühlschaos ist mal eine seltene und sehr nette anschauungsweise und wie er teils todeswünsche hatte wie du es vor der mission mit sakura zusammen naruto zusuchen war
kannst du mir ne ens schicken wenns weitergeht
MfG
Taifun-Vash
Von:  -Free
2010-01-08T21:01:45+00:00 08.01.2010 22:01
ich hab die Geschichte eben noch mal lesen müssen um wieder rein zu kommen... ^^'
aba beim zweiten mal... fand ich die Geschichte noch besser =)
jetzt zum Kapitel...:
du hast die richtigen Wörter gefunden... und die beiden echt gut getroffen ;)
vor allem die Stelle wo Sasuke ihr seine Gefühle gesteht ist echt super geschrieben...
ein dickes, fettes Lob =3
nur weiter so ^^


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