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Nachtfalter

[NejiTen]
von

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Teil III: Spuren der Vergangenheit

Schweigen. Seit Stunden schon hatte niemand etwas gesagt und noch immer war Tenten von dem plötzlichen Angriff wie gelähmt. Sie konnte nicht begreifen, was passiert war und vor allem nicht warum sie auf einmal gehandelt hatte. Shisui Uchiha war ohnmächtig gewesen, als Neji es geprüft hatte. Er war nicht tot,… aber Tenten konnte es trotzdem nicht fassen, dass sie es in Kauf genommen hätte. Sie war entsetzt über sich selbst und seit Stunden plagten sie Selbstzweifel und ihr Gewissen. Es war nicht mehr so wie früher, wo sie zusammen mit ihrer Großmutter die kleine Teeplantage bestellt hatte, die jetzt heruntergewirtschaftet und unbrauchbar war. Dies war nicht mehr ihr Leben und auf einmal hatte sie Angst, dass sie sich selbst dabei verlor.
 

Der Kampf hatte ihr gezeigt, dass sowohl Neji als auch Deidara über Fähigkeiten verfügten, die sie nie für möglich gehalten hatte. Ihr kamen die Erzählungen ihrer Großmutter wieder in den Sinn. Geschichten von Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Gaben, die Unmögliches vollbringen konnten. Neji und Deidara mussten diese Gaben besitzen… Doch das war nicht das Entscheidende: Sie beide waren es gewohnt zu kämpfen, zu töten – sie nicht. Und sie wünschte es sich auch nicht jemals wieder in einer solchen Situation zu sein.
 

Die Bäume flogen an ihr vorbei, Krähen flatterten auf und erhoben sich kreischend gen Himmel, niemand sagte ein Wort. Doch sie mussten auch nicht reden um sich über die Ausmaße ihres Handelns klar zu werden. Die Uchihas wussten jetzt, dass sie den Tsuriai hatten und sie wussten, dass Tenten in den Vorfall verstrickt war. Es war wie Deidara gesagt hatte: Sie würden sie jagen. Es gab kein Zurück mehr, nur den Weg, der vorwärts führte. Der Weg, der zu dem Hof der Ausgestoßenen führte…
 

Ein weinrotes Ahornblatt segelte von den Baumkronen über ihnen, wurde schließlich von einer erneuten Windbö erfasst und weggetragen. Sie waren seit dem Angriff die ganze Nacht durchgeritten und Tenten spürte wie sich ihr Körper gegen den Schlafentzug aufbäumte und gegen die Erschöpfung ankämpfte. Würde sie überhaupt noch mal wieder richtig schlafen können?
 

Deidaras Pferd schnaubte und Tenten wurde aus ihren Gedanken gerissen. Nach einiger Zeit waren sie merklich langsamer geworden, da die Pferde stundenlang nicht geruht hatten und sie nur zweimal kurz angehalten hatten um sie zu tränken. Der Weg, dem sie jetzt folgten, war fester geworden und als sie aus dem Schatten der Bäume ritten, war er deutlich sichtbar. Festgetreten, als würde er häufig gebraucht werden, überlegte Tenten. Auf einmal wurde Nejis Pferd langsamer, er zügelte es und stieg schließlich ab. Tentens Augen folgten ihm während er sein Pferd am Halfter aus dem Wald führte.
 

„Wir sind da“, sagte er nach einer halben Ewigkeit. Deidara hatte nun auch abgesessen und half anschließend ihr vom Rücken des Pferdes abzusteigen. Zögerlich schloss sie zu den beiden Männern auf und trat aus dem Schatten der Bäume hervor. Kurz musste sie blinzeln, doch dann gewöhnten sich ihre Augen an das Licht. Der schmale Pfad führte über eine Wiese, dessen Gras bereits rostbraun war, eine kleine Brücke, die über einen Bach führte zu einer Mühle, die zu einem großen Hof zu gehören schien. Seitlich grenzte ein Stall an das Haupthaus. Das Gebäude schien schon alt zu sein, soweit sie es beurteilen konnte, aber noch immer haftete ihm das Gefühl von Sicherheit an. Seine Größe und die Stabilität … verstärkten diesen Eindruck noch. Das gewaltige Mühlrad drehte sich um seine eigene Achse und setzte einen unendlichen Kreislauf fort. Ein paar Hühner liefen laut gackernd über den Hof, verfolgt von einem Hund, der so groß war, dass er ihr bis zur Hüfte reichen müsste.
 

„Das wurde aber auch Zeit, dachte schon, die erwischen uns noch.“ Deidara schien die Sprache schließlich doch nicht verloren gegangen zu sein. Unsicher blickte Tenten von ihm zu Neji. Doch beide gaben ihr kein Zeichen, was als nächstes zu tun war. „Akamaru!“ Ein Mann knallte die Stalltür hinter sich zu und hastete zu dem Hund, der gerade die Hühner anknurrte. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du im Hühnerstall nichts zu suchen hast?“, tönte seine Stimme zu ihnen herüber. Der Hund winselte.
 

„Wir sollten uns langsam bemerkbar machen“, grinste Deidara, packte sein Pferd am Halfter und marschierte Richtung Hof. „Hey, Kiba!“, brüllte er über die Wiese. Der Mann hielt kurz in seiner Schimpftirade inne und warf dann einen Blick auf die Ankömmlinge. „Komm“, sagte Neji leise, als Tenten sich nicht rührte und für einen Moment sah er sie mit einem eigenartigen Blick an, aber Tenten konnte ihn nicht deuten. Nie wusste sie, was er dachte. Aber auf eine merkwürdige Art und Weise sog sie daraus Hoffnung, die ihr ein wenig ihre Angst nahm.
 

Für die Winzigkeit einer Sekunde lang seine Hand auf ihrer Schulter. Tenten erschrak. Wieder war da dieses merkwürdige Gefühl. Angst? Vertrautheit? Verstehen? Sie sah zu ihm auf, suchte eine Regung in seinem Gesicht, aber fand keine. Im Gegensatz zu ihr schien er vollkommen ruhig, fast emotionslos zu sein. Die Berührung war vorbei ehe sie sie auch nur fühlen konnte.
 

„Wo bleibt ihr denn?“ Deidara klang ungeduldig. Er stand neben dem Mann namens Kiba und stierte zu ihnen herüber. Wortlos ging Neji voran und sie selbst folgte ihm unsicher. „Wie kommt es, dass du jetzt gerade wieder zurück kommst, Feuerteufel?“, hörte sie Kiba fragen. „Wir … hatten ein paar Probleme.“, antwortete Deidara vorsichtig. „Wir?“ Kiba zog eine Augenbraue hoch. Im selben Moment kamen Neji und Tenten bei ihnen an. „Hyuga?“ Kiba klang erstaunt. „Du müsstest mich gut genug kennen, dass du weißt, dass ich komme und gehe wann ich will.“ Kiba warf Deidara einen Blick zu, schüttelte unmerklich den Kopf und sah dann sie an. Unsicher betrachtete Tenten den ihr Fremden. Kiba war mittelgroß, hatte kurzes, strubbeliges braunes Haar, rote Farbe in Form von zwei Fangzähnen auf den Wangen und einen etwas wilden Blick. Er trug ein Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt waren und eine robuste Baumwollhose. „Und wer ist sie?“, fragte er langsam, als er Tenten ansah.
 

„Das ist Tenten Sakamoto“, antwortete Deidara an ihrer Stelle. Tenten sah ihn böse an, erst hielt es Kiba nicht nötig sie selbst zu fragen, wer sie war und jetzt setzte ihr Gefährte das Gespräch an ihrer Stelle fort. Wurde sie hier überhaupt beachtet? „Ich habe sie gefunden, als sie sich den Fuß verknackst hatte“, berichtete Deidara, „sah ganz schön hilflos aus, da konnte ich sie nicht liegen lassen und-.“ So, jetzt reichte es! Tenten trat ihm mit voller Kraft auf den Fuß. „Ah! Was soll das?“ Hüpfend hielt sich der Blonde den Fuß und sah sie bestürzt an. Wahrscheinlich hatte er gedacht, sie wäre völlig hilflos. Nun war er hoffentlich eines besseren belehrt.
 

Kiba brüllte vor Lachen, wischte sich nach einer Weile Tränen aus den Augenwinkeln und hielt ihr die Hand hin. „Kiba Inuzuka“, sagte er. In seinen Augen funkelte der Schalk und Tenten kam nicht umhin ihn nicht irgendwie sympathisch zu finden. Das Mädchen ergriff seine Hand. „Ich bin Tenten Sakamoto.“ „Freut mich, Tenten.“ Er grinste, doch dann wurde seine Miene wieder ernst: „Wie kommt es, dass ihr zusammen zurückkehrt, Deidara?“
 

Der Blonde wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ihm jemand zuvor kam: „Kiba Inuzuka! Wo zum Teufel steckst du? Und wenn der Köter auch nur ein Huhn angerührt hat, dann kannst du was erleben!“ Alle wandten die Köpfe um und eine Sekunde später sah Tenten eine blonde Frau aus der Tür kommen, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte, vor Wut schäumte und Kiba mit ihren Blicken erdolchte. „Aber Ino…“, stotterte dieser, „Akamaru würde doch nie eins deiner Hühner anrühren. Er ist gut erzogen.“ „Es ist mir egal, wie gut erzogen er ist. Er kommt nicht in den Hühnerstall und nicht in die Küche“, fauchte Ino. Dann fiel ihr Blick auf die Neuankömmlinge. „Ach, lasst ihr euch auch mal wieder blicken?“, wandte sie sich herablassend an Deidara und Neji, dann stutzte sie, „und wer bist du?“ „Das ist Tenten“, sagte Kiba hilfsbereit. Ino funkelte ihn an: „Habe ich dich gefragt?“ Kiba wurde ein Stück kleiner und schüttelte den Kopf.
 

Ino drehte sich wieder zu ihr um, jetzt deutlich freundlicher. Tenten fiel auf, dass sie noch nie eine schönere Frau gesehen hatte. Ino hatte goldblondes Haar, das ihr bis zu ihrer Taille reichte, schöne ebenmäßige elfenbeinfarbene Haut und so blaue Augen wie der Frühlingshimmel. Mit einem Mal kam Tenten sich seltsam klein vor in ihren abgetragenen Kleidern und den zerzausten Haaren. Sie besaß nicht Inos Lächeln und auch nicht ihre Durchsetzungskraft und auch nicht so schöne Kleider wie sie sie trug. „Tenten Sakamoto“, antwortete Tenten gepresst. „Ich bin Ino Yamanaka“, sagte Ino, „ich hoffe, die beiden Rüpel waren nicht zu unverschämt zu dir.“ „Nein, ich…“ Die Yamanaka warf Deidara einen bösen Blick zu. „Du brauchst mir nichts zu sagen, Tenten, besonders feinfühlig waren sie noch nie. Lass uns erstmal reingehen, dann könnt ihr uns alles erzählen.“ Tenten kam nicht dazu noch etwas zu erwidern, denn Ino packte sie ohne jeden Widerstand zu dulden am Arm und schleifte sie mit sich. Kiba und Akamaru waren längst vergessen.
 

„Sie hat sich gar nicht verändert, hm?“, fragte Deidara. „Nein“, seufzte Kiba. Sein Blick folgte den beiden Frauen, während er gedankenverloren hinzufügte: „Sie ist höchstens noch eine größere Herausforderung geworden.“
 

„Lasst uns reingehen.“ Neji drehte sich auf dem Absatz um. „Können wir die Pferde hier unterstellen?“, erkundigte sich der Blonde. „Natürlich. Ihr könnt schon mal reingehen, ich mache das und dann will ich in allen Einzelheiten erfahren was passiert ist und warum ihr sie mitgebracht habt.“ „Das wird ein lustiges Abendessen, hm“, grinste Deidara. Kiba lachte. „Wir haben keine Zeit für Spaß. Immerhin wissen wir nicht, ob die Uchihas noch immer in der Gegend sind, wir müssen vorsichtig sein.“ Nejis Stimme klang wie immer: analytisch und ein bisschen monoton.
 

„Du machst dir zu viele Sorgen, Neji“, sagte Kiba, nahm die Pferde und schlenderte zum Stall. Deidara ging in die entgegen gesetzte Richtung zum Haupthaus in dessen Eingang Ino mit Tenten verschwunden war, aber Neji blieb stehen und verharrte einen Moment. Er machte sich zu viele Sorgen? Nie hatte ihm jemand etwas Derartiges unterstellt. Sein ganzes Leben war bereits eine verbotene Existenz…
 

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Als Tenten den kleinen Raum betrat, saßen bereits fünf Menschen am Tisch und sie alle starrten sie an, als Ino sie in die Küche zerrte. Der Raum war altmodisch eingerichtet, die wenigen Möbel waren aus schwerem Eichenholz und die Töpfe, die auf dem Herd standen, waren aus Zinn. Auf dem Tisch lag ein Laib Brot, von dem die Menschen sich bereits etwas abgeschnitten hatten. Es war eine vertrauliche Atmosphäre und Tenten fühlte sich, als ob sie gewaltsam in die Gemeinschaft der Ausgestoßenen eindringen würde. Dies hier war nicht richtig, weil sie nicht so war wie diese Leute. Tenten war ihnen vielleicht ähnlich, aber sie war sich bewusst nie so zu sein wie die Ausgestoßenen. Eine bedrückende Stille herrschte in der Küche, als Ino sie hineinzog.
 

„Das ist Tenten Sakamoto“, stellte die Blonde sie vor, „sie wird von nun an mit uns hier leben.“ Für einen Moment lang war sie sprachlos, entsetzt und ängstlich zugleich. Tenten spürte, dass ihr soeben sämtliche Züge entgleist waren, dass die anderen sie überrascht musterten. Deidara und Neji hatten nie gesagt, dass sie… für immer hier bleiben sollte. Das konnte nicht wahr sein! Tenten spürte wie die Panik in ihr aufstieg. Sie hatten entschieden, was passieren sollte und sie hatte man übergangen… wie immer. Neji und Deidara hatten ihr zwar das Leben gerettet, aber jetzt wurde ihr klar, dass sie das nicht nur aus persönlichen Gründen getan hatten. Sie wusste zu viel, hatte den Tsuriai gesehen und die merkwürdigen Fähigkeiten ihrer Weggefährten. Tenten schluckte. Sie war nicht frei, man hatte sie nur wieder in einen weiteren Käfig gesperrt…
 

„Hey, ich bin Lee!“, unterbrach eine der Gestalten ihre Gedankengänge. Er war ungefähr so groß wie sie, als er aufstand und sie begeistert anfunkelte. Er hatte kurze schwarze Haare und eine so überschwängliche Ausstrahlung, dass sie reflexartig einen Schritt zurückwich. „Ich freue mich, dass du von jetzt an bei uns bist!“ Niemals hatte sie jemanden so enthusiastisch sprechen gehört, schon gar nicht einen Ausgestoßenen. Lee schien nichts von ihrer Irritation zu bemerken, ergriff begeistert ihre Hand und schüttelte sie. Seine Hände waren vernarbt…
 

„Du machst ihr Angst, Lee“, stellte Ino ungerührt fest, unterbrach ihre Gedanken und zerrte ihn von ihr weg. „Lass ihn doch mal, Ino, er hat es doch nicht böse gemeint“, sagte da eine junge Frau, die am Tisch saß und eine Scheibe Brot bestrich. „Würdest du es so bezeichnen, wenn du wer weiß was durchgestanden hast und dann auf einmal ihm begegnest?“ „Ich sage lediglich, dass du toleranter sein solltest, Ino“, erwiderte das Mädchen, das jetzt sein Messer neben das Holzbrettchen gelegt hatte. Sie war hübsch, wie Tenten befand, nicht so eine natürliche Schönheit wie Ino, aber doch auf eine exotische Weise schön. „Wie wär’s, wenn du es mir überlassen würdest Tenten alle vorzustellen, Sakura?“ Sakura strich sich eine roséfarbene Strähne aus dem Gesicht und zuckte dann die Schultern.
 

„Das ist Sakura Haruno“, erklärte Ino gepresst mit dem Blick auf Sakura. Tenten nickte nur, aber dann huschte ihr Blick zu den anderen. Neben Sakura saß eine Frau mit weizenfarbenen Haar, dessen ganzer Körper durchtrainiert und sehnig wirkte und neben ihr ein Mann, der flammend rotes Haar hatte und abwesend auf seine Mahlzeit sah. Um die Augen herum hatte er tiefe Ringe, woraus Tenten schloss, dass er nicht viel Schlaf bekam. Seine Bewegungen waren geschickt und er selbst strahlte etwas zwischen Anspannung und Ruhe aus. Noch nie hatte sie einen derartigen Mann gesehen. In ihrem Dorf wäre er vermutlich ein Außenseiter gewesen. Die einfachen Leute mochten niemanden, der anders war, und der Mann am Tisch würde so absolut nicht in ihre Welt passen, dass sie sich bei ihm nicht wunderte, warum er ein Ausgestoßener war.
 

Ihr Blick wanderte zu der letzten Person, eine Frau mit dunklen, schwarzen Haaren, die im Blick leicht bläulich schimmerten. In ihrem Haar steckte eine weiße Rose und ihr Gesicht war so makellos wie sie es noch nie gesehen hatte. Ihr haftete etwas Dunkles an, das gleichzeitig so betörend schön war, dass es Tenten auf der Stelle einschüchterte. Sie hatte Ino für schön gehalten, aber diese Frau war mindestens genauso atemberaubend wie sie. Die Dunkelhaarige zeigte mit keiner Regung, dass sie sie überhaupt bemerkt hatte und auch der rothaarige Mann schien sie zu ignorieren, als Ino sie vorstellte.
 

Von weit her hörte sie Inos Stimme, die auf die Menschen vor ihr deutete und ihr deren Namen nannte. „Das sind Temari und Gaara Sabakuno und die Frau hinter ihnen ist Konan. Wir sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, manchmal vielleicht etwas schwierig, aber du wirst dich schon an uns gewöhnen, Tenten“, sagte Ino. Sie nickte abwesend. „Willst du vielleicht etwas essen?“, fragte die Frau namens Temari freundlich und bot ihr einen Stuhl an, doch Tenten schüttelte nur den Kopf. Was sie jetzt brauchte war Schlaf, sodass sie ihren angespannten Körper endlich etwas Ruhe gönnen konnte.
 

„Du musst mir nachher unbedingt beim Holz hacken helfen“, unterbrach sie Lee, woraufhin Temari ihn mit einem bösen Blick bedachte. „So weit kommt’s noch“, widersprach sie, „sie ist neu… sie wird eine angemessene Zeit haben sich einzugewöhnen.“ Dankbar sah Tenten zu ihr, was Temari mit einem Lächeln quittierte. „Stimmt genau. Nicht jeder ist so ausdauernd wie du, Lee“, bestärkte sie Ino. Lee hatte allerdings keine Chance mehr sich zu rechtfertigen, denn die mysteriöse Frau am Ende des Tisches kam ihm zuvor.
 

„Wo sind Deidara und Neji?“, fragte Konan leise. Sie hatte eine schöne, melodische Stimme, die haargenau zu ihrem Charakter passte und Tenten bewunderte sie dafür. Sie strahlte so viel Gelassenheit aus. Und Eleganz. Niemals würde sie, Tenten, so sein wie eine solche Frau. Aber tief in ihrem Herzen begann Tenten zu ahnen, dass auch sie nicht ohne Grund hier war. Niemand war ohne Grund hier.
 

„Hast du mich vermisst, Konan?“, hörte sie auf einmal eine Stimme hinter ihr und als sie sich umdrehte stand Deidara breit grinsend hinter ihr. „Ich habe mich lediglich gefragt, wann die Ruhe vorbei sein würde“, gab die Dunkelhaarige zurück. Deidara tat gespielt beleidigt, zog eine Grimasse und warf ihr ab und an einen vorwurfsvollen Blick zu. „Seit wann bist du wieder da, Feuerteufel?“, unterbrach Temari seine Vorstellung und musterte ihn abschätzend.
 

„Seit gerade eben, aber wie ich sehe habt ihr Tenten schon kennen gelernt, hm?“ „So kann man es bezeichnen.“, antwortete Temari. „Vielleicht solltet ihr sie erst mal zur Ruhe kommen lassen“, warf Sakura ein, worauf sich eine erneute Diskussion zwischen ihr, Lee und Temari anzubahnen drohte.
 

„Ich bin müde“, sagte Tenten, die zum ersten Mal überhaupt sprach, „könnte ich vielleicht irgendwo schlafen?“ Deidara grinste sie an: „Du gerätst sonst nicht in solche Situationen, nicht wahr? Kein Wunder, dass du so erledigt bist.“ Sie sagte nichts auf seine wiederholte Direktheit, die diesmal ganz offensichtlich ihr mangelndes Durchhaltevermögen ans Licht zerrte. „Ich möchte nur schlafen“, wiederholte sie. Ino legte ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie zur Tür. „Du kannst mein Bett haben, Tenten. Ich bringe dich nach oben.“
 

Tenten zwängte sich an Deidara vorbei, warf ihm noch einen Blick zu und folgte dann Ino aus dem Zimmer. Es kam ihr vor wie eine Flucht, es war ihr irgendwie unangenehm von so vielen Fremden begutachtet zu werden und schließlich gedanklich bewertet zu werden. Zu stark waren ihre Zweifel, ihre Angst und dieses neue Leben, aus dem sie nicht mehr entkommen konnte.
 

Bei jedem Schritt schmerzten ihre Füße und als sie die alte Treppe erreichten, kostete es sie einige Anstrengung bis sie mit Ino gemeinsam die Dachstube erreichte, die von Schrägbalken umrahmt wurde und so nur sehr wenig Platz bot um sich zu bewegen. „Das ist die Schlafkammer der Frauen“, erklärte ihr Ino als sie keuchend das Zimmer betrat, „es ist nicht besonders schön, aber für uns hat es immer gereicht.“ Sie lächelte und Tenten musste sich anstrengen das Lächeln zu erwidern. Gleichzeitig kam sie sich dabei so… so, ja so unscheinbar vor. Ino war so nett und so stark und so schön. Sie war einfach nur ein durchschnittliches Mädchen.

Die Frau tippte sie an den Arm und das Mädchen wandte sich um. Ino zog sie zu einem Bett, das unter dem Fenster stand und schloss die Vorhänge aus Leinen. „Hier kannst du schlafen, Tenten“, lächelte Ino aufmunternd. „Danke.“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern, aber Ino schien sie trotzdem verstanden zu haben.
 

„Hier“, Ino reichte ihr ein Nachthemd aus blauem Stoff, „das gehört mir, aber es müsste dir passen.“ Sie legte das Kleidungsstück auf das Bett und machte sich auf den Weg den Raum zu verlassen. „Schlaf gut, Tenten“, sagte sie noch, dann war sie weg und die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Tenten streifte sich ihr Kleid vom Körper, atmete einmal tief durch und zog dann Inos Nachthemd an. Das Gefühl des Stoffes auf ihrer Haut war ihr keineswegs unbekannt, zuhause hatte sie häufig Kleider aus Leinen getragen. Weil es preisgünstig war. Die Ausgestoßenen mussten nicht viel zum leben haben und sie konnte ihnen ihr Misstrauen somit nicht verübeln. Jetzt mussten sie noch einen weiteren versorgen.
 

Tenten setzte sich auf das schmale Bett, öffnete ihre Knoten und eine Kaskade dunkelbraunen Haars fiel ihr auf die Schultern herab. Es war so lange her, dass sie das gefühlt hatte, so lange, dass ihre Großmutter ihr abends das Haar gekämmt und sich mit ihr ausgemalt hatte, was es doch für ein Leben für sie geben könnte, wenn es irgendwie anders kam. Haruka-san hatte ihr Haar geliebt. ‚So schönes Haar hat niemand sonst, Tenten-chan’, hatte sie immer gesagt, ‚es ist etwas Besonderes.’ Und sie hatte dabei gelächelt. Nie würde sie dieses vollkommen zufriedene Lächeln vergessen…
 

Auf einmal fiel ihr ein Beutel auf, der in einer Ecke des Raumes stand und… und… einen betörenden Geruch aussandte. Es zog sie wie magisch an, zulange hatte sie bei ihrer Großmutter gelernt. Zulange die unterschiedlichsten Gerüche und Geschmacksorten der Tees studiert, als dass es ihr nicht aufgefallen wäre.
 

Tenten stand wieder auf, ging durch den Raum und blieb vor dem Beutel stehen, der ans gegenüberliegende Bett gelehnt war. Sie wusste es noch bevor sie nachsah: Darjeeling. Kein Tee roch so betörend wie dieser, keiner war von solch hoher Qualität, denn es war der letzte Tee, den sich gemeinsam mit ihrer Großmutter gepflückt und getrocknet hatte. Sie öffnete den Beutel und der Geruch von Zuhause durchströmte das Zimmer. Sein blumiges Aroma breitete sich aus und Tenten sah das lächelnde Gesicht ihrer Großmutter wieder vor sich, wie sie ihr die Zubereitung des exquisiten Schwarztees erklärte. Sie roch stärker an den Teeblättern und sie hörte Haruka-sans Lachen wie an jenen Tagen, in denen sie selbst mit einem Hexenschuss auf dem Markt ihren Tee verkaufte. Wie sie die anderen Händler weit übertönte und lächelnd den größtmöglichen Profit einstrich.
 

Sie merkte erst, dass sie weinte, als ihr eine Träne auf die Hand tropfte und dann auf den Tee fiel. Tenten ging zu dem Bett zurück und sackte dort zusammen. Der Duft war ihr so vertraut, tröstlich so weit weg von zuhause und dann wieder so unerreichbar wie die Heimat, die sie verloren hatte. Das Kissen wurde nass, als sie ihren Kopf darauf bettete und nach einer Weile bildete sich darauf ein dunkler Fleck wo ihre Tränen aufgekommen waren. Sie weinte und tat es so still und mit solch einer Sehnsucht, dass es sie beinah zerriss. Sie wollte wieder zurück. Es war nicht richtig, dass sie hier war. Ihr Leben sollte nie eine solche Wendung nehmen, Tenten wollte den Schmerz nicht ertragen, nicht die Verantwortung, die nun auf ihr lastete, übernehmen… Sie wollte… Ja, was wollte sie eigentlich?
 

Plötzlich legte sich ein Arm um sie und als Tenten aufsah, blickte sie in Inos Gesicht, das einen mitfühlenden Ausdruck hatte. „Es ist gut zu weinen, wenn man sich hilflos fühlt“, sagte sie leise, „mir ging es am Anfang genauso.“ Ein Laut zwischen Weinen und nach Luft schnappen entkam ihr und Tenten presste den Beutel mit dem Tee an ihre Brust. Er war alles, was sie von ihrem Leben noch hatte. Eine letzte Erinnerung. Dann schluchzte sie wieder und als wäre das die Antwort auf Inos Aussage, schloss diese sie fester in die Arme und Tenten vergrub den Kopf an ihrer Schulter. Dann weinte sie bis ihr Atem schließlich ruhiger wurde, ihre Tränen trockneten und sie langsam in einen traumlosen Schlaf sank.
 

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Tenten schlief drei volle Tage. Die Erschöpfung und die Anspannung der Flucht hatten sie ausgezehrt und sie an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht. Als sie schließlich erwachte, wusste sie zuerst nicht wo sie war. Der Raum war fremd, roch nicht wie zuhause und ganz offensichtlich lebten hier auch noch andere.
 

Tenten blinzelte ins Sonnenlicht, öffnete leicht die Augen und schloss sie wieder, als das grelle Licht sie blendete. Dann bemerkte sie, dass sie in einem Bett lag, einem schmalen, kleinen Bett – das sie noch nie gesehen hatte. Wo war sie? Tenten richtete sich auf, strich die Decke zurück und hielt sich den Kopf. Was war nur passiert?
 

Plötzlich hörte sie, wie vor der Tür jemand eine Treppe heraufpolterte. Reflexartig zog sie die Decke um sich, denn unter dem dünnen Nachthemd, das sie trug, zeichneten sich nur allzu deutlich alle Konturen ihres Körpers ab. Die Tür wurde aufgerissen. „Ich wünsche dir einen guten Morgen, Tenten! Bist du diesmal wach?!“ Lee stürmte in den Raum, knallte die Tür gegen die Wand und blinzelte überrascht, als er merkte, dass sie tatsächlich wach war.
 

„Tenten!“ Mit einem Satz war Lee neben ihr und umarmte sie stürmisch. Tenten versuchte zu protestieren, aber ihre Stimme war dünn und die Kraft ihres Körpers war noch immer nicht zurückgekehrt. „Lass mich bitte los“, brachte sie mühsam heraus und der Schwarzhaarige ließ von ihr ab. Noch immer war er voller Begeisterung über ihr plötzliches Erwachen. „Ich wusste, dass du in Rekordzeit wieder auf den Beinen sein würdest“, strahlte er, „jetzt gleich wirst du Frühstück essen und dann werde ich dir den Hof und die Mühle zeigen.“ Erneut schoss Schmerz durch ihren Körper. Langsam kam die Erinnerung zurück. Der Tod ihrer Großmutter… das Treffen mit Deidara und Neji und dann die Flucht vor den Uchihas.
 

„Mein Kopf“, stöhnte sie. Lee schlug ihr kameradschaftlich auf die Schulter und grinste sie an. „Das wird schon, Tenten, das wird schon.“ „Nein“, protestierte sie. „Lee!“ Ein durchdringender Ruf erklang von unten, „wo zum Teufel steckst du schon wieder?! Du hast die Rühreier anbrennen lassen!“ „Tenten und ich kommen gleich, Temari!“, brüllte Lee zurück. „Los, Tenten“, forderte er sie auf, aber sie rührte sich keinen Millimeter. „Nein“, flüsterte sie.
 

„Aber du musst kommen“, sagte der junge Mann schließlich. „Ja, ich komme ja auch.“ Verwirrt legte Lee den Kopf schief, brachte ein intelligentes ‚Hä?’ heraus und kratzte sich am Hinterkopf.
 

„Ich würde mich gerne umziehen“, sagte Tenten leicht verlegen. Eine peinliche Stille bereitete sich aus. Für einen Moment sah er sie etwas verplant an, doch dann schien die Nachricht durchgesickert zu sein. „Ähm, ich warte dann unten.“ Ein blasser rosa Schimmer legte sich auf Lees Wangen und er ergriff übereilt die Flucht. Allerdings kam er nicht sehr weit, denn kaum, dass er die Tür zum Dachboden erreichte, stand Temari im Türrahmen und blitzte ihn böse an. „Du hast fünf Minuten um ein anständiges Frühstück auf den Tisch zu kriegen und wehe, wenn du es nicht schaffst“, knurrte sie. Erst dann bemerkte sie, dass Tenten wach war. „Oh“, entfuhr es ihr.
 

Lee nutzte ihre Überraschung und quetschte sich an ihr vorbei. „Bis später, Tenten!“, rief er, dann war er weg. Temari schüttelte demonstrativ den Kopf. „Tut mir leid, dass er dich so überrumpelt hat, Tenten“, sagte Temari, „ich hoffe, du dir geht es jetzt etwas besser. Du hast lange geschlafen und langsam haben wir uns wirklich Sorgen gemacht.“ „Das tut mir leid“, antwortete Tenten, „ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht, aber ich war so müde…“
 

Vorsichtig trat Temari näher und Tenten hatte mehr Zeit sie eingehender zu betrachten, als bei ihrer ersten Begegnung, die sie nur flüchtig in Erinnerung hatte. Temari war etwa einen halben Kopf größer als sie, hatte gebräunte Haut, die bezeugte, dass sie oft draußen war und ihre Haare hatte sie zusammengebunden. Ihre Kleidung war ungewöhnlich, ja seltsam, denn noch nie hatte Tenten eine Frau gesehen, die ein Männerhemd und dazu passende Lederhosen trug, an dessen Gürtel eine Tasche mit Werkzeug hing. Sie kleidete sich nicht wie eine Frau, selbst ihr Körperbau entsprach nicht im Geringsten ihrem eigenen. Temari war durchtrainiert und ihr gesamter Gang sprach von Stärke. Ihre Arme waren muskulös, als ob sie oft körperliche Arbeit verrichtete und ihren Augen waren türkisfarben, ihr Blick so intensiv und kraftvoll, wie sie noch nie einen gesehen hatte.
 

„Ino hat ein Kleid für dich herausgesucht.“ Für einen Moment klang sie unsicher. Ihr Blick begegnete ihrem und Tenten war sich auf einmal unangenehm bewusst, dass Temari wusste, dass sie ihre Kleidung gemustert hatte. Als hätte sie ihre Gedanken gelesen fuhr Temari fort: „Eigentlich kenne ich mich nicht so richtig damit aus. Für die Kleidung sind eher Ino und Sakura verantwortlich. Wenn… wenn etwas kaputt geht, oder wenn wir etwas Neues brauchen.“ Es war ihr unangenehm. Nicht, weil sie sich wie ein Mann kleidete, sondern, weil sie sich einfach nicht mit diesen Dingen auskannte. „Es ist schon okay“, sagte Tenten und ersparte Temari somit ihren nächsten Erklärungsversuch, „ich kenne mich auch nicht so damit aus. Meine Großmutter…“, sie schluckte kaum merklich, „hat mir nur das Nötigste beigebracht.“
 

Temari sagte kein Wort und Tenten war ihr dankbar dafür, denn es kam ihr vor, als hätten sie beide ein wenig zu viel preisgegeben. Das Schweigen war gleichzeitig Verstehen und Respektieren ihrer Grenze. Sie war Temari dankbar dafür, dass sie nicht weiter nachfragte und es hinnahm.
 

Die Blonde schloss schließlich die immer noch offen stehende Tür und holte danach aus der Truhe an der Fußseite ihres Bettes ein Kleid. Es sah seltsam aus, wie diese Frau, die wie ein Mann gekleidet war, ein Kleid in der Hand hielt, aber vielleicht tat sie Temari auch nur Unrecht. Was wusste sie, Tenten, schon über diese Menschen? Schuldbewusst griff sie nach dem dunkelgrünen Stoff, der aus Hanf gewebt war, und streifte sich ihr Nachthemd über den Kopf. Dann schlüpfte sie in das robuste Kleid, das sich sowohl zum Arbeiten als auch zum ständigen warm bleiben eignete. Ohne Zweifel war es praktisch und Ino hatte auch nicht viel Zeit mit eventuellen Verzierungen verschwendet. Als sie es übergezogen hatte, versuchte sie es in Form zu zupfen, aber es gelang ihr nicht.

„Ich helfe dir“, sagte Temari, die bis dahin aus dem Fenster gesehen hatte. Sie trat hinter Tenten, packte zwei Schnüre am Rücken, die Tenten bis dahin nicht bemerkt hatte, zog sie zusammen und verknotete sie. Das Kleid passte sich ihrem Körper an, wenngleich es ihr nur bis zur Mitte ihrer Unterschenkel ging.
 

„Du musst dich noch kämmen und waschen“, fuhr sie fort, als sie Tenten kritisch begutachtete. Das Mädchen sah sie zweifelnd an: „Wenn ich wüsste wo meine Sachen sind, dann…“ Temari schlug sich vor die Stirn. „Ach, das hatte ich beinahe vergessen. Deidara hat dir sicher gesagt, dass er dafür gesorgt hat, dass deine Sachen nachgeschickt werden, nicht?“ „Ja, schon…“ „Aber du hast nicht wirklich dran geglaubt und dachtest, sie wären bis in alle Ewigkeit verloren“, unterbrach sie Temari. Errötend sah Tenten zur Seite, was Temari mit einem Grinsen quittierte. „An deiner Stelle hätte ich auch nichts Geringeres erwartet. Er ist ein verdammter Taugenichts, wenn er auch sehr nützlich ist.“ „Mein Tee ist da“, krächzte sie fast wie zu Deidaras Verteidigung.
 

„Aber das ist auch das Einzige. Den Rest kannst du vergessen, du wirst dir wohl erst mal etwas von uns leihen müssen, Tenten. Später kannst du dir dann selbst etwas nähen.“ Tenten nickte, warf dann einen Blick zu Temari und seufzte. „Aber bis dahin“, fuhr Temari fort, „werden wir mit dir teilen. Unsere Gemeinschaft funktioniert nicht wie jede andere, hier gibt es keine Privilegien. Jeder handelt seinen Fähigkeiten entsprechend für die ganze Gruppe, niemand wird übergangen und, wenn wir hungern müssen, dann hungern wir alle.“ „Das hört sich gerecht an“, sagte Tenten. Temari packte sie an der Schulter und bugsierte sie auf einen Stuhl, der am Fenster stand. Dann nahm sie einen Kamm von einer der Kommoden und begann damit ihr Haar zu kämmen. „Es kann gerecht und grausam zugleich sein“, erklärte sie weiter, als hätte es die Unterbrechung nie gegeben.
 

„Dann hat Ino mir deswegen ihr Bett überlassen, nicht wahr?“, fragte Tenten. Die Blonde nickte: „Ja, wir alle leben hier in völligem Verzicht. Wir haben nichts mehr, das uns an ein weltliches Leben binden würde. Hier ist es ruhig, die Berge und der Wald schützen uns, niemand weiß, dass es uns gibt. Hier leben wir in Freiheit weit weg von den Kriegen der Clans.“
 

„Vermisst ihr nie eure Familie?“ Der Kamm hielt inne. Die Gelassenheit schwand aus Temaris Gesicht und Tenten wurde sich bewusst, dass sie zu übereilt, zu neugierig gewesen war. Ihre Frage wirkte eher so, als habe sie nach ihrer Vergangenheit gefragt. „Alles, was zuvor unser Leben bestimmt hat, ist Vergangenheit“, antwortete Temari nach einem Moment der Stille. Es sollte sich beherrscht anhören und sicher, aber in ihren Ohren klang es bitter. In diesem Moment wusste sie, dass es ein ungeschriebenes Gesetz war nicht nach der Vergangenheit der anderen zu fragen. Aber erst sehr viel später verstand sie es und lernte, dass sie zwar nicht nach der Vergangenheit fragen, aber sehr wohl beobachten konnte. Oder lauschen, sich leise mit den anderen unterhalten, wenn sie etwas getrunken hatten.
 

„Ino sieht sich selbst in dir“, sagte Temari plötzlich, „sie hat etwas Ähnliches erlebt wie du. Ist hineingeraten, obwohl sie aus einer einfachen Kaufmannsfamilie stammt.“ ‚Wieso?’, wollte sie am liebsten fragen, aber Tenten biss sich auf die Lippen und verkniff sich die Frage. Stattdessen fiel ihr eine andere Frag ein: „Wo hat sie denn dann geschlafen?“ Temari steckte ihr Haar auf, sodass es ihr nicht ins Gesicht fallen konnte. Sie hatte sehr geschickte Hände und ihre Bewegungen schienen routiniert. „Auf einem Steppbett“, antwortete Temari, aber für sie sagte das etwas ganz anderes aus. Ino hatte zurückgesteckt, weil sie neu war. Weil jeder hier gewisse Annehmlichkeiten aufgab. Auf einmal zog Temari sie auf die Füße, grinste verschmitzt und deutete ihr ihr zu folgen. „Lass uns gehen, Tenten, sonst hat Lee die zweite Portion Rührei auch noch verkohlen lassen.“ Jetzt klang ihre Stimme wieder heiter und stark, aber Tenten ließ sich nicht täuschen. Jeder hier hatte eine Vergangenheit und jeder versuchte mit allen möglichen Mitteln sie zu vergessen. Sie alle hatten ihre Schwächen und tiefe Narben, die sie zu überdecken versuchten. Auch eine unabhängige Frau, die sich wie ein Mann kleidete.
 

.

.

.
 

Wie an diesem Tag, erwachte Tenten nun jeden Morgen. Nach einer Woche hatte Kiba ein Bett gezimmert, das sie zusätzlich in die Kammer stellten, sodass niemand mehr auf dem Steppbett schlafen musste. Als Tenten das nächste Mal mit Ino gesprochen hatte, hatte sie schließlich darauf bestanden, dass sie sich abwechselten. Und nach und nach verflog auch ihr Status, der sie als Neue von der täglichen Arbeit abgeschirmt hatte.
 

Ihr jetziges Leben könnte keinen größeren Kontrast zu ihrer Vergangenheit bilden. Tenten war es zwar gewohnt hart zu arbeiten, aber nach einigen Tagen war sie bereits so erschöpft, als würde sie jeden Tag alleine einen Acker umpflügen. Aber sie beschwerte sich auch nicht. Deidara und Neji hatten ihr das Leben gerettet und noch immer hatte sie diese Schuld nicht beglichen. Der Kampf gegen Shisui hatte sie zwar auf eine merkwürdige Art und Weise zusammengeschweißt, aber niemand von ihnen verlor je ein Wort darüber.
 

Tenten half bei der Ernte und beim Mahlen des Getreides, das sie den Bauern aus dem nächstgelegenen Dorf abkauften. Die Männer schleppten die Säcke und bedienten die Mühle, wo das Getreide als Mehl schließlich wieder herauskam. Täglich standen sie bei Sonnenaufgang auf, melkten die Kühe, sammelten Eier ein und fütterten die Tiere. Der Oktober war ungewöhnlich rau und trist. Beinahe schafften sie es nicht Vorräte für den Winter anzulegen und die Angst zu verhungern nagte an allen, wenngleich es nie jemand erwähnte.
 

Nach zwei Wochen kannte Tenten die Menschen auf dem Hof besser, verstand sich mit ihnen und verlor langsam ihre anfängliche Scheu vor ihnen. Sie alberte mit Kiba und Lee herum und führte ernste Gespräche mit Ino über die Haushaltsführung. Als jedoch ein Monat vergangen war, verschwanden Neji und Gaara und zum ersten Mal begann Tenten sich Gedanken über den verstoßenen Clanangehörigen zu machen. Warum hatte er den Tsuriai so dringend gebraucht, dass er ein so hohes Risiko in Kauf nahm? Warum hatte er sie nicht ihrem Schicksal überlassen? Warum war er wie er war – undurchschaubar und einsam? Aber sie wagte es niemals danach zu fragen, denn das harte Leben war ihr ungewohnt und sie spürte, dass längst nicht alle sie zu akzeptieren schienen.
 

Sie verstand sich gut mit Kiba, der sehr offen war, und mit Ino, sowie Temari, die sie bewunderte. Die schweigsame Konan hingegen redete fast nie mit ihr und Tenten wusste nicht recht, ob es mit ihr selbst oder Konans Charakter zusammenhing. Sie arbeiteten Seite an Seite, aber mehr verband sie nicht. Sie schien sich gut mit Deidara zu verstehen, aber dieser ließ ihr gegenüber nie eine Bemerkung fallen, dass es da mehr geben könnte als bloße Freundschaft. Und so tat sie den Gedanken ab, nur um noch verwirrter von dem Verhalten der geheimnisvollen Frau zu sein, die zugleich hart arbeiten konnte, aber nie ihre Fassung verlor.
 

Im Vergleich zu ihr war Sakura sehr aufgeweckt, ihr gegenüber freundlich und zuvorkommend, doch trotzdem konnte Tenten den Gedanken nicht abschütteln, dass Sakura sie nicht mochte. Tenten wusste nicht recht, ob dies mit ihrer Person zusammenhing oder mit ihren eigenen Problemen, denn sie war sich sicher, dass Sakura Sorgen hatte und manchmal weinte, wenn sie glaubte, dass die anderen Frauen schliefen. Beim Saubermachen hatte sie schließlich einmal ein Bild bei ihren Sachen gefunden, die ein lächelndes kleines Mädchen zeigte, das prächtige Gewänder trug mit dem Zeichen eines niederen Clans bestickt, an der Hand seines Vater ging und breit lächelte.
 

Es war eine sternenklare Nacht als Lee ihr erzählte, dass man ihre Familie wegen des fruchtbaren Landes an einen der höheren Clans verraten und die Familie der Harunos in einer ebenso sternklaren Nacht wie dieser ausgelöscht hatte. Es gab nur eine einzige Überlebende und das war Sakura Haruno, die mitten im Wald von Kiba aufgegabelt wurde und in die bereits bestehende Gemeinschaft integriert wurde. Es war das erste Mal, dass Tenten Lee so ernst reden hörte, als beide in der Küche saßen und bei dieser Gelegenheit erfuhr sie auch seine eigene Vergangenheit. Lee war der Sohn eines Räubers und einer Prostituierten und war in einem kleinen Bergdorf aufgewachsen, wo man sich widerstrebend seiner angenommen hatte. Er arbeitete hart, härter als alle anderen Jungen in seinem Alter, aber für die Leute blieb er das, was er war: ein Bastard. Und dann, sagte er, dann hatte er sich in die Tochter des Dorfältesten verliebt und man hatte ihn fortgejagt. Zu dieser Zeit war bereits Winter und Neji fand ihn halb erfroren im Schnee, kurz vor dem Hungertod und vollkommen entkräftet. Lee erzählte, dass es ganze zwei Wochen gebraucht hatte, bis er wieder auf den Beinen war und seitdem lebte er hier.
 

In dieser Nacht vertraute auch sie sich ihm an. Tenten wusste, dass Lee nur nach außen hin so fröhlich war und seine Lebensfreude über den verletzten Mann in seinem Inneren hinweg täuschte. Er war vielleicht nicht wie sie, aber mit der Zeit wurde er zu ihrem besten Freund, auch, wenn er zuweilen merkwürdig war und Dinge tat und sagte, die andere nie tun oder sagen würden. Als sie schließlich stockend begann von ihrem alten Leben zu erzählen, hörte er ihr zu ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen und sie war ihm dankbar dafür. Wie Temari war er ein starker Charakter, der trotz seines Leides aufrecht ging und das Leben nahm wie es kam. Vielleicht war er sogar der einzige, dem sie überhaupt von ihrer Großmutter erzählen konnte.
 

Sie erzählte von den Wiesen, von den Feldern auf denen sie Tee anbauten und von den großen Erntefeiern im Herbst. Tenten schwärmte von dem Geruch des Tees, der in ihrem alten Haus so alltäglich war, wie in anderen Häusern der Duft von fauligem Obst. Sie berichtete ihm von dem anderen Leben, von ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hatte wie ihre eigene Tochter und von dem Schmerz, als sie, Tenten, ihr nicht mehr hatte helfen können und sie in einer kalten Nacht schließlich gestorben war. Während sie hier saß, Lee dabei anschaute und manchmal eine Träne wegblinzeln musste, kam es ihr schon fast surreal vor, dass das alles nur drei Monate zurücklag.
 

Als sie schließlich endete, starrten sie beide verlegen in ihre Tassen heißer Milch, die sie sich über dem Feuer aufgewärmt hatten, und wussten nicht so recht was sie sagen sollten. Sie beide spürten Mitleid und Verstehen gegenüber dem Leid des anderen, aber noch immer war da diese unsichtbare Mauer, die sie beide trennte. Nach einer Ewigkeit stand Lee plötzlich auf, schob seinen Stuhl zurück und umarmte sie. Es war nicht wie sonst, er sagte nichts, er war nicht überschwänglich oder bemitleidete sie. Lee war einfach da und seit diesem Moment waren sie Freunde.
 

Die Zeit verging und der Winter wurde für sie zur trostlosesten Zeit, die sie je erlebt hatte. Sie hatten nicht viel zu essen und auch die Tiere: Kühe, Hühner, Schafe und Pferde wurden merklich dünner. Morgens standen sie auf, räumten den Schnee vom Hof und benutzten ihn als Kochwasser, denn der kleine Bach war längst zugefroren und die Mühle stand still. Sie lebten von ihren Vorräten, von unterschiedlichsten Brotsorten, von eingelegten Gemüse und geräucherten Fleisch. Tenten trug nun einen Umhang aus Schafswolle mit einem Kragen aus Kaninchenfell, der warm halten sollte, es aber oft nicht tat und sie manchmal eine ganze Nacht zittern ließ, weil die Kälte durch Ritzen drang und sie so stark fror, dass sie nicht schlafen konnte.
 

Die Stimmung wurde immer gedrückter und bald schlurften auch Lee und Kiba nur noch sehr widerwillig hinaus in die Kälte, wenn es darum ging, das im Sommer geschlagene Brennholz, aus dem Schuppen zu holen.
 

Tentens Tagesablauf bestand aus Boden schrubben, kochen und Kleidung flicken, wenn es nötig war. Nur abends saß sie manchmal mit den anderen beisammen. Deidara zeigte ihr, wie man Tonschalen herstellte und sie brannte und Ino brachte ihr das Sticken bei. Am Feuer erzählten sie sich Geschichten von anderen Zeiten, von lustigen Begebenheiten und manchmal, wenn der Sprechende zu viel von dem selbst gebrauten Weinbrand getrunken hatte, dann erzählte er Geschichten aus dem anderen Leben, dem Grund, warum man hier war. Tenten erfuhr, dass die Magie des Feuers, die Deidara gegen Shisui eingesetzt hatte, seine Gabe war. Eine Gabe, die er von Geburt an besessen hatte, als Waise unter Brandstiftern aufgewachsen. Mit der Zeit war er so immer stärker geworden, konnte das Feuer besser kontrollieren als jeder andere und wurde unter dem Namen ‚Feuerteufel’ bekannt, weil die Menschen ihn für seine Fähigkeiten verachteten und jagten. Sie erfuhr, dass es Menschen gab, wie Deidara und Neji, die diese Gaben wie durch die Götter erlangten und deshalb als Dämonen gejagt wurden. Teils aus Angst und teils aus Habgier, weil die Clans ihre Fähigkeiten schätzten und sie für sich selbst nutzen wollten. In den Kriegen, aus denen kaum jemand lebend zurückkam.
 

Es war an einem Abend Anfang Januar, an dem sie erstmals bemerkte, dass es ihr nichts mehr ausmachte unter Ausgestoßenen zu leben. Auf einmal war es das Natürlichste von der Welt, dass sie morgens aufstand, mit Ino lachte, tagsüber arbeitete und abends mit den anderen am Feuer saß und sich gegenseitig Geschichten erzählten. Es war an jenem Abend, als sie erstmals bemerkte, dass der Kreis nicht vollkommen war. Gaara und Neji waren noch immer nicht zurückgekehrt und langsam begann Tenten darüber nachzudenken. Und sie wurde sich darüber bewusst, dass sie Neji vermisste. Dass ihre Gedanken immer öfter bei ihm weilten und sie sich fragte, warum er ein Ausgestoßener war, wenn er doch einem der mächtigsten Clans angehören könnte. Nie fand sie eine Antwort, doch in all der Zeit, in der sie Teil der Gemeinschaft wurde, vergaß sie nie die Sehnsucht nach diesem anderen Leben und niemals ihren Wunsch nach Flucht.
 


 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Hallo ^-^ Pünktlich (unglaublich, aber wahr) kommt nun der dritte Teil von Nachtfalter. Diesmal ist nicht ganz so viel passiert; Tenten, Deidara und Neji sind nun auf dem Hof der Ausgestoßenen angekommen und wie ihr vielleicht gemerkt habt, lag mir diesmal viel an Freundschaft und an den Vergangenheiten der einzelnen Charaktere. Die übrigen (ich nehme an, ihr wollt was über Neji erfahren - Teil IV) werde ich nach und nach aufarbeiten. Diesmal ist es auch etwas passiv geschrieben, aber ich fand es so besser die Gesamtsituation und die Zeit, die vergangen ist, darzustellen.
 

Wie immer für Arianrhod- und danke an hiatari fürs Korrigieren und auch ein großer Dank an die wenigen (ja, ich bin immer noch deprimiert *grummel*), die das lesen und kommentieren. Ich würde mich wirklich freuen, wenn diesmal ein paar mehr Leute was kurzes schreiben könnten, die die FF auf ihrer Favoritenliste haben.
 

alles Liebe

moony



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  L-San
2014-03-10T18:35:56+00:00 10.03.2014 19:35


Yo moony! ;D


Früher als gedacht, komme ich endlich zum Lesen!
Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber obwohl hier in diesem Kapitel kaum was passiert, hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen.
Und das liegt einfach daran, dass ich mich mit jeder Zeile in alles Mögliche gut hineinversetzen kann.
Kann mir gut vorstellen, dass du dir vorher gut überlegst, was da passieren soll, wie alles genau aussehen soll, wie die Charaktere sich fühlen.
Als Anfang habe ich Kiba.
Am Anfang schien er mir recht seriös, doch als Tenten sich wegen Deidara aufregte und sich selber vorstellte, war er genau so, wie er immer ist.
Fröhlich und so.
Das Beste war noch, als Ino kam und ihn zur Schnecke machte.
Da hab ich mich echt schlapp gelacht.
Später hast du uns Lesern die Ausgestoßenen vorgestellt, und als von einer schönen Schwarzhaarigen erzählt wurde, musste ich sofort an Hinata denken.
Da hab ich anfangs gedacht, wow, moony beschreibt sie ja echt als schön.
Mich hat es überrascht, dass es nicht Hinata, sondern Konan war.
Soweit ich mich erinnere, hat sie doch blaue Haare, oder?
Wie dem auch sei, ich freue mich, dass sie wieder eine Rolle in deiner FF hat.^^
Ich bin gespannt, was für eine 'Gabe' sie hat.
Besonders gefällt mir noch die Entwicklung, die Beziehung von Tenten zu anderen Charakteren.
Dass sie beispielsweise sich immer besser mit bestimmten Leuten versteht, jedoch bei Sakura und anderen das Gefühl hat, als ob diese sie nicht leiden könnten.
Auch finde ich Lee's Tiefgang ein wenig beeindruckend, ja er wird des Öfteren eben nur als fröhlichen, optimistischen Jungen dargestellt, doch hier hat er ja auch einen Grund.
Die Stelle, wo Tenten weinen musste, und Temari sie tröstete, fand ich gelungen.
Hat mich irgendwie doch ein wenig mitgenommen.
Alles in allem mal wieder ein gelungenes Kapitel!
Und ich freue mich doch sehr, dass diese FF schon beendet ist. ;DD


LG
L-San


Von: abgemeldet
2009-12-08T20:04:09+00:00 08.12.2009 21:04
Meine Kommentare werden immer kürzer. =(
Vielleicht sollte ich mir zwischendurch Notizen machen. =/

Von: abgemeldet
2009-12-08T20:00:32+00:00 08.12.2009 21:00
Hartes Leben, was die da führen.
Ich muss zugeben, dass ich sehr gespannt bin, warum die anderen alle dort sind. Kommt Hinata eigentlich auch noch in der Geschichte vor? *-*
Eh ja...

Ich muss zugeben, dass ich ziemlich schockiert war, als die anderen einfach beschossen hatten, dass Tenten nun dort leben musste. Klar ist es nett von ihnen, dass sie sie aufgenommen haben, aber die Beschreibung war schon ziemlich treffend, dass sie nun wieder eine Art Gefangene war.
Allerdings scheinen die meisten der anderen auch nur dort zu leben, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Umso mehr freue ich mich darauf mehr über sie zu erfahren.

Lees Und Tentens Freundschaft ist wirklich schön. Und Lee finde ich sowieso klasse. Immer wieder toll ihn in deinen Geschichten zu erleben.

Tja und am Ende... Tenten beginnt sich in Neji zu verlieben. <3

Bis später dann. =)
Von:  Lysette
2009-08-28T19:38:38+00:00 28.08.2009 21:38
es hat lange gedauert, aber ich habs durch xD

wie du wieder alles beschrieben hast, ist echt der hammer.
man konnte sich alles genau vorstellen.
die charas hast du mit sicherheit sehr gut getroffen.
Ino ist das geilste. wie sie die jungs unter kontrolle hat xD
einfach genial^^

auf jeden fall bin ich mal gespannt was du dir sonst noch ausgedacht hats^^
mal schauen wann ich dazu komme die anderen zu lesen^^
mach weiter so^^



Von: Arianrhod-
2009-08-10T16:46:36+00:00 10.08.2009 18:46
Zuerst einmal muss ich sagen, dass mir diese ganze Gaben-Sache ausnehmend gut gefällt. *___* Das gibt deiner Welt ihren ganz persönlichen Touch und peppt natürlich auch sonst alles auf. (Ganz zu schweigen davon, dass ja v.a. TenTens Gabe ein Kernpunkt der Story ist.)
(BTW, was genau ist eigentlich Nejis Gabe? 'Lebenskrafträuber' hört sich schon toll und sehr vielversprechend an...)

Unter dem 'Hof der Ausgestoßenen' hab ich mir irgendwie was ganz anderes vorgestellt, aber deine Version gefällt mir ausnehmend. *_* Das Ganze hat etwas ... Heimeliges, etwas von Geborgenheit und Abgeschiedenheit, aber auch aufgezwungene Einsamkeit...
Sehr passend.

Was mir auch gefällt, sind natürlich die Bewohner. Wen du genommen hast und dass du sie so wild durcheinandergewürfelt hast und sie doch zu passen scheinen. :3
Die einzelnen Charakteristiken der Charaktere fand ich auch sehr schön gemacht, nur vielleicht an der einen Stelle zu ... gehäuft, weil das einfach zu viel Leute auf einmal waren. Lee ist süß wie immer, Temaris Darstellung fand ich total klasse, wie die Faust auf's Auge, wie man so schön sagt, Ino und Sakura gefielen mir ebenfalls. Konan gefiel mir am besten. ^^" Und Gaara ist halt ... Gaara.
Dein Kiba ist so toll... <3
BTW, was ist mit Kankuro?

Und awww - er wollte sie trösten, irgendwie. XD
Allerdings muss ich sagen, ich weiß noch nicht, ob mir Nejis Darstellung richtig gut gefällt... :/ Sie ist durchaus realistisch, aber ich find ihn doch etwas zu egoistisch und rücksichtslos... Hm. Oder vielleicht nicht. Ganz ehrlich wär ich jetzt über einen Part aus Nejis Sicht froh, weil alles interpretieren doch nciht so gut ist wie sowas.

Die Gemeinschaft der Ausgestoßenen jedoch find ich toll. *nodnod* Einerseits eine Zweckgemeinschaft, andererseits scheinen sie sich doch irgendwie als Freunde zu betrachten. Sonst könnte dies nie auf Dauer funktionieren, weil die einfach zu viel auf engem Raum sind und dann noch zu unterschiedlich. uu"
Interessant fand ich auch, wie fraglos sie TenTen aufgenommen haben, obwohl das nicht ganz so unholprig geklappt hat, wie sich wohl alle gewünscht hätten. Aber das war wohl klar. :/ Jemanden neues in so eine Gemeinschaft einzubringen kann gar nicht leicht sein.

Der Übergang danach zu der Erzählung, die ein paar Wochen (Waren es doch, oder?) einschließt, war passend. Alles andere wäre wohl zu lang geworden. Dein Hof der Ausgestoßenen gefällt mir total gut. *_*

So... Jetzt hab ich sicher was vergessen... ^^"
Sorca~
Von:  kirschrose
2009-07-27T09:20:26+00:00 27.07.2009 11:20
Hallo :)

Wieder ein schönes Kapitel, in dem mir gerade diese Passivität gefallen hat. Sie hat sich einfach gut ins Konzept eingefügt und dir mehr Spielraum gelassen die Charaktere zu beschreiben und wie TenTen beginnt sich auf dem Hof einzuleben.

Lustige Auswahl der Charaktere, die du da zusammengewürfelt hast, wirklich ein sehr bunter und auch amüsanter Haufen, der durch seine starke Gegensätzlichkeit wirklich Lust auf mehr macht, und so dass man alle Vergangenheiten wissen möchte.

Temari gefällt mir persönlich ja am meisten :) Es kommt mir ein bisschen so vor, als würde sie mit ihrer Standfestigtkeit und Beherrschteit ihre eigene Verletzlichket überdecken wollen.

Kommt Kankuro in "Nachtaflter" eigtl. auch vor oder sind Temari und Gaara nur zu zweit?

Und Sakura... Hat ihre Abneigung gegen TenTen vielleicht mit Lee zu tun? Oder weshalb ist sie sonst so kühl gegenüber TenTen?

Bei dem Tsuriai kam mir zum ersten Mal ein Gedanke, der mir schon viel früher mal hätte kommen sollen... Beruht seine rote Farbe vieleicht auf dem Sharingan der Uchihas?

Und zum Schluß Gaara und Nejis Verschwinden... Sie sollten doch zwei der stärksten auf dem Hof der Ausgestoßenen sein, also muss ihre Mission bestimmt mit dem Tsuriai zu tun haben oder müssen sie vielleicht auch einfach nur die Clans auskundschaften?

Freue mich schon auf das nächste Kapitel ^^
in diesem Sinne
lg Kirschrose
Von:  Honoka5
2009-07-25T17:19:48+00:00 25.07.2009 19:19
Hey!
Das war zwar ein ruhiges, aber trotzdem ein sehr schönes Kapi.

Dass Tenten sich erstmal nur unwohl und ängstlich gefühlt hat kann ich verstehen. Sie hat jetzt schon so viele schwere Tage hinter sich und als nächstes muss sie sich dann irgendwie mit ihrem neuen Leben und sämtlichen neuen Leuten arrangieren. Das Beste war aber als sie sich dann bei Deidara mit dem netten Tritt durchgesetzt hat. Das war eindeutig die lustigste Stelle im ganzen Kapitel.

Die Charas, die alle Ausgestoßene sind, finde ich auch sehr gut gewählt. Vor allem Gaara und Konan. Zu den beiden passt das irgendwie.

Toll finde ich es auch, dass sie so eine eingeschweißte Gruppe sind und für den anderen immer auf etwas verzichten. Ein tolles Team, kann man dazu nur sagen.

Ich fands ja schonmal interessant zu erfahren warum die Ausgestoßenenen eigentlich ausgestoßen worden (klingt irgendwie komisch). Obwohl von jedem wissen wir es ja noch nicht. Am Meisten interessiert es mich ja bei Neji, aber auch bei Temari und Gaara.

Und Temari hat ja auch irgendwie etwas maskulines an sich. Trägt Männerkleidung, weil sie sonst keine Ahnung davon hat (obwohl sie ja dafür gut Haare hochstecken kann) und auch ihr Körperbau ist so muskulös. Da ist Ino ja dann zum Beispiel das krasse Gegenteil. Deshalb wüsste ich echt mal gerne ob Temari vielleicht in ihrem alten Leben hart arbeiten musste oder ob sie sich das wohl erst auf dem Hof "antrainiert" hat. Ich warte einfach mal ab und hoffe, dass zu ihr nochmal etwas kommt.

So und jetzt stelle ich mir ja noch die Frage wo Neji und Gaara hin sind. Vielleicht hat ihr Verschwinden ja etwas mit dem Tsuriai zu tun. Wer weiß. Der nächste Teil kommt ja bald.

Ich bin ja sehr gespannt ob Tenten wirklich versuchen wird abzuhauen. Immerhin ist der Gedanke ja nicht aus ihrem Kopf verschwunden.

Oh man ich mag diese FF. Das ist immer alles so spannend.

Bis zum nächsten Mal! Deine Honoka5 ^^


Von: abgemeldet
2009-07-25T16:02:53+00:00 25.07.2009 18:02
hey:D

ich fand das ein wunderschön geschriebenes kapi^^
es war schön, wie du die gemeinschaft beschrieben hast, und die einzelnen charaktere beschrieben hast.

ich freue mich für tenten, dass sie sich dort so schnell eingelebt hat:D
und ich finds schön, dass lee und sie freunde geworden sind^^ der gedanke, dass lee mit seiner fröhlichkeit einfach nur den schmerz verdecken will gefällt mir sehr.

Eigentlich bin ich kein großer ino-fan...aber in diesem kapi ist mir ino richtig sympathisch geworden! wie sie sich um tenten gekümmert hat und auf ihr bett verzichtet hat, war richtig nett von ihr^^

wo sind neji und gaara hin??
das würde mich echt interessieren...
und ich bin auch schon richtig auf nejis vergangenheit gespannt!
ich will endlich wissen, warum er ein ausgestoßener ist!!

ich freue mich schon riesig auf den nächsten teil!!

lg Neji_Ten
Von:  tenten-chan94
2009-07-25T10:14:51+00:00 25.07.2009 12:14
hallo^^
ich bin dritte haha

also ich fand das kappi sehr gut wie die anderen auch^^
ich fand das schön wie du die charaktere erzählt hast
*ein sehr großes lob an dir gib*
woahhh ich freue mich schon auf den 4.teil
nejiiiiiiiii^^
lg
tenten-chan94
Von:  Kerstin-san
2009-07-25T08:37:26+00:00 25.07.2009 10:37
Hey!
Das Kappi war schön, ziemlich ruhig halt, aber es muss ja nicht immer gekämpft werden.
Ich fands gut, dass du jeden Chara der da lebt, kurz beschrieben hast und auch ein paar Infos reingebracht hat, bezüglich ihrer Vergangenheit und so.^^
Es scheint ja so, als hätte Tenten sich an das Leben bei den Ausgestoßenen gewöhnt, aber dass sie trotzdem an ihr altes Leben denkt, ist nur zu verständlich und ob sie dann doch irgendwann mal abhaut, wenn sie gerade Sehnsucht dannach bekommt, ist ja nicht ausgeschlossenen.
lg
Kerstin


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