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AGE OF FALLING STARS

von

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Prolog

RUINEN VON ALKARIZEHD, ASGORIAN, 48 STUNDEN NACH DER SI’KAHL-INVASION
 

Kysahs Blick schweifte ein letztes Mal über die brennenden Ruinen von Alkarizehd. Vor nicht einmal achtundvierzig Stunden waren die Si’Kahl über die Hauptstadt Asgorians gekommen und hatten jeden noch so beherzten Widerstand hinwegfegt, ehe sie alles dem Erdboden gleichgemacht hatten. Männer, Frauen und Kinder. Sie alle wurden Opfer der erbarmungslosen Eroberer. Eine Welt nach der anderen fiel vor den scheinbar unbezwingbaren Invasoren, die aus dem Auge des Sinthars, einem Sternenhaufen am asgorianischen Sternenhimmel, gekommen waren.

„Vierzehn Welten…“, flüsterte Kysah entsetzt als sich eine silberne Träne der Trauer ihren Weg über die feinen Züge der Asgorianerin bahnte.

Vierzehn Welten, reich an Leben, Milliarden von Menschen, die ohne die geringsten Zeichen von Skrupel ausgelöscht wurden. Hinweggefegt wie bedeutungsloser Schmutz von einem makellosen Boden. Die Untergangspropheten, die dieser düsteren Tage überall auf den Straßen zu finden waren, verkündeten allgegenwärtig von Zeitalter der fallenden Sterne, dem Urteil von Sinthar, der die Menschen dafür bestrafte, dass sie den alten Glauben abgelegt und sich neuen Göttern zugewandt hatten.

Religiöser Unfug und perverse Propaganda die der Orden des gleißenden Lichts, eine Vereinigung der letzten Anhänger Sinthars - Gott der Schöpfung und der Zerstörung im altasgorianischen Testament – betrieben, um wenigstens in den Zeiten des drohenden Untergangs Anhänger zu gewinnen. Kysah verabscheute diese Fanatiker und hatte sich mehr als einmal ein Wortgefecht mit einem der selbsternannten Propheten geliefert, aus denen sie stets als Sieger hervorgegangen war.

Doch nur, nach dem Fall Alkarizehds, sah die junge Frau die Welt in einem anderen Licht. Zum ersten Mal in ihrem Leben stellte sie sich ernsthaft die Frage, ob es so etwas wie Götter wirklich gab und ob all die heiligen Schriften nicht wie sie seit jeher annahm von irgendeinem fantasiereichen alten Mann sondern wirklich von einem Erleuchteten verfasst wurden. Existierte Sinthar wirklich?

Ehrfürchtig hob die Frau den Blick, fern von dem zerstörten Alkarizehd. Fern von dem durch die Brände rot glühenden Nachthimmel. Zu den Sternen. Sie suchte das Auge des Sinthar, jenes verfluchte Sternenbild, das der Ursprungsort der Si’Kahl zu sein schien. Und da erkannte sie etwas. Ein Aufblitzen, fast wirkte es so als würde ihr das galaktische Auge zu zwinkern. Spotte der Gott der Schöpfung und der Zerstörung über die verunsicherte Asgorianerin?

Ein unnatürliches Donnern lies sie instinktiv in Deckung eines nahen Trümmerhaufens gehen und unterbrach ihre absurden Gedankengänge. Ein Sternenbild kann nicht zwinkern Kysah! Mahnte sie sich selbst und rief sich zur Wachsamkeit. Woher kam das Donnern? Es handelte sich definitiv um kein natürliches Unwetter, den der Himmel war mit Ausnahme der Rauchschwaden, die von der zerstörten Stadt aufstiegen, sternenklar.

Der Überschallknall eines Kampfschiffes? Mutmaßte Kysah. Die Star-Guards versuchen doch nicht wirklich Alkarizehd zurückzuerobern, oder? Das wäre Selbstmord! Die Star-Gurards waren die planetare Armee und hatten bei den Kämpfen im Orbit und bei der Verteidigung der Hauptstadt kläglich versagt. Ihre Verlustzahlen waren katastrophal. Mehr als ein Dutzend zerstörte Kampfschiffe, hunderte Jäger und tausende tote Soldaten allein in den ersten zwei Tagen des Angriffes. Das waren in etwa ein Drittel der Gesamtstreitkräfte des Planeten. Wenn man überhaupt noch eine Chance auf eine Verteidigung hatte, dann durch einen Guerillakrieg aber keine frontalen Auseinandersetzung!

Kysah aktivierte die Infrarot-Sichteinstellung ihrer Gefechtsschutzbrille und suchte den Himmel nach möglichen Hitzequellen am Himmel ab. Zweifelsohne hatten auch die Si’Kahl den Überschallknall des Kampfschiffes bemerkt und schon bald würde der Himmel von ihren Schwärmen bedeckt sein. Wie dunkle Gewitterwolken würden sie den Sternenhimmel bedecken und wie ein apokalyptischer Sturm würden sie über ihre Feinde kommen. Kysah hatte es schon einmal gesehen. Und sie hatte es aus irgendeinem Grund überlebt. Sicher, sie verfügte über eine exzellente Ausbildung in der verschiedensten Waffen- und Kampftechniken und verfügte darüber hinaus über ein beeindruckendes privates Arsenal an diverser Ausrüstung aber viele andere in Alkarizehd auch. Kameraden, von denen sie seit Beginn ihrer Flucht niemanden gesehen hatte. Nur all die Toten…

Kysah fröstelte unmerklich. Ihr ganzer Körper zitterte unter dem plötzlich eintretenden Schock. Sie lehnte sich gegen die kalte Mauer in ihrem Rücken, zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie. Unruhig wippte sie vor und zurück. Hatte sie als einzige die Schlacht – nein das Massaker – überlebt? Waren all ihre Freunde und Verwandten, die in Alkarizehd gelebt hatten tot? Was sollte nun aus ihr werden? Sollte sie fliehen? Sollte sie zurückkehren und für etwas kämpfen, das es nicht mehr gab? Sollte sie ihr Leben hier und jetzt beenden?

Kysah sah zu dem vollautomatischen TCR 91 Starfire, das zu ihren Füßen lag. Das Sturmgewehr war eine Spezialanfertigung, das anatomisch perfekt auf ihren Körper abgestimmt war. Niemand außer ihr konnte die Waffe korrekt anlegen und gezielt damit feuern. Sicher war es einem anderen Schützen möglich, ungezielte Feuerstöße in gegnerische Reihen abzugeben, Kysahs Trefferquote würde damit aber niemand erreichen können. Ein Schuss, Ein Treffer.

Und die Waffe fasste fünfundvierzig panzerbrechende Hochgeschwindigkeitsgeschosse.

Kysah zog die Waffe zu sich und überprüfte das Magazin, lud die Waffe mit einem leisen Klicken durch und entsicherte sie. Der Schock wich langsam aus ihrem Körper, die Waffe gab ihr Sicherheit. Der Bogen der Kitsune. Hatte ihr Vater auf die Schulerstütze des Gewehrs eingravieren lassen. Kitsune, die Göttin der Jagd und des Treffens, nach neuasgorianichen Testament. Eine Waffe der neuen Götter, um gegen die alten Götter Krieg zu führen? Beinahe hätte Kysah in Anbetracht dieser Ironie laut lachen müssen. Doch sie unterdrückte den Impuls. Langsam kämpfte sie sich wieder auf die Beine. Sie hatte die Kontrolle über ihren Körper wieder erlangt und einen Entschluss gefasst. Hier in Alkarizehd gab es nur noch eine Sache, die sie erledigen musste, dann würde sie die Ruinen für immer hinter sich lassen und versuchen sich zum nächsten Raumhafen durchzuschlagen.

Zweifel wurde in ihren Gedanken laut. Konnte sie wirklich schneller laufen, als die Si’Kahl eine Welt zerstörten? Sie musste. Sonst würde sie für immer auf den verbrannten Überresten Asgorians festsitzen, sollte ihr Leben nicht vorher ein grausames Ende finden. Aber sie musste, sollte sie Glück haben, nicht laufen. In der Stadt gab es mehrere geheime unterirdische Stützpunkte der Star-Guards und in jedem befanden sich nicht nur Waffen und Ausrüstung, sondern vor allem auch Transporter jeder Art. Kleine Flugmaschinen, sowie leichte Rad- und Kettenfahrzeuge und einige Schweber. Mit etwas Glück würde sie wenigstens ein intaktes Fahrzeug auftreiben können und mit weitaus mehr Glück würde ihr der Höllenritt zum nächsten Raumhafen gelingen. Doch lange konnte sie nicht mehr zögern. Ein letztes Mal überprüfte sie ihre Ausrüstung und stellte sicher, dass sie das Wakizashi, welches sie unmittelbar über ihrem Becken trug, im Notfall rasch aus der Scheide ziehen konnte, im Nahkampf ein überlebenswichtiger Vorteil. Dann ging sie los, die Gefechtsbrille noch immer auf Infrarot-Sicht eingeschaltet und die Starfire kampfbereit angelegt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sotar
2009-05-30T21:08:43+00:00 30.05.2009 23:08
Achtung Kritik!
"Doch nur, nach dem Fall Alkarizehds, sah die junge Frau die Welt in einem anderen Licht." ich denk ma du meinst nun und nich nur... sont wäre es etwas merkwürdig
ansonsten ganz ok
vor allem schön ma wieder was sifi artiges zu lesen



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