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Fix you

von

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3. Kapitel

Nicht einmal die spannende Geschichte um Clara, Blanca und Alba konnte mich ablenken. Und das wo ich „Das Geisterhaus“ doch so gerne las. Aber die dramatisch verpackte chilenische Geschichte konnte mich nicht ablenken. Im Gegenteil, jedes Mal wenn Blanca einen Gedanken an Pedro verschwendete oder Alba an Miguel dachte, wanderten meine Gedanken zu einem gewissen Slytherin.

Ich verstand mich selbst nicht mehr. Wieso konnten mich diese 2 Küsse so aus der Bahn werfen? Wieso schaffte ich es nicht, ihn mir aus dem Kopf zu schlagen?

Mein größtes Problem war eindeutig, dass ich nicht wusste, warum er mich geküsst hatte. Als rational denkender Mensch suchte ich eine Erklärung, aber mir wollte partout keine einfallen. Aber zumindest hielt mich diese Grübelei davon ab, mich selbst zu fragen, was mir diese Küsse denn bedeutet haben. Die Antwort wollte ich erst gar nicht wissen.

Ich legte das Buch zur Seite und starrte einige Minuten lang ins Feuer. Mittlerweile war es früher Abend und Regen prasselte ans Fenster. Die züngelnden Flammen vermochten es nicht, mich abzulenken, deshalb stand ich auf und setzte mich auf ein Fensterbrett. Mein Blick wanderte über die Ländereien von Hogwarts. Der Regen war sehr stark und man konnte große Pfützen erkennen. Es war unverkennbar, dass der Sommer ging. Schon bald würde der Verbotene Wald sich bunt färben, bevor er seine Blätterpracht verlieren würde.

Der Herbst brachte normalerweise viel neues, aber im Moment war ich zu lustlos um mich auf seine Schönheit einzulassen. Mir fehlten meine Freunde, ohne sie kam ich mir verloren vor. Ich umschlang meine Knie und blickte weiter aus dem Fenster. So saß ich da, bis die Nacht das Gelände eingeholt hatte und man nichts mehr erkennen konnte.

Luna holte mich etwas später zum Essen ab und gemeinsam machten wir uns auf den Weg.

Sie berichtete mir von einer neuen Entdeckung ihres Vaters. Manchmal beneidete ich Luna um ihre Unbeschwertheit. Sie nahm alles so, wie es war, und machte das Beste daraus. Seit einem Jahr war sie mit Neville zusammen und auch die schweren Zeiten, die im Moment vorherrschten, änderten nichts an dieser unerschütterlichen Liebe.

Ja ich beneidete Luna um so einiges. Sie schien nicht eine einzige der Ausgrenzungen wirklich persönlich zu nehmen. Ihre innere Größe zeichnete sie aus.

Wir aßen etwas und beredeten die vergangene Schulwoche. Danach seilte ich mich ab und flüchtete in die Bibliothek.

In meinen Jahren auf Hogwarts war die Bibliothek immer ein Anlaufpunkt gewesen. Nicht nur, dass ich hier am ehesten auf Hermione traf, Bücher hatten einfach etwas Beruhigendes. Außerdem war man dort meist vor den Slytherins sicher.

Selbst in diesen unruhigen Zeiten.

Ich verschwand in die hinteren Reihen, schnappte mir ein paar Muggelkunde Bücher und machte es mir in einem der Lesesessel bequem. Im Moment war Muggelkunde mein bestes Fach, da es eines der wenigen Fächer war, die nicht von Slytherins belegt wurden. Es wunderte mich ja, dass es weiterhin unterrichtet wurde, aber ich nahm diese glückliche Fügung des Schicksals gerne hin.

Ich las mir diverse Seiten durch und schrieb mir die wichtigsten Passagen raus. Zwar war das etwas schwer, da ich immer noch im Sessel weilte, aber ich wollte meine bequeme Position nicht aufgeben.

So verging Stunde um Stunde und ich merkte nicht, dass es mittlerweile schon verdammt spät war.

Ich wurde immer müder und war wohl etwas eingenickt. Eines der Bücher war mir wohl irgendwann vom Schoß gefallen, denn ein lauter Knall weckte mich. Um mich herum war es dunkel und still. Anscheinend hatte niemand bemerkt, dass ich mich noch hier befand. Leise stand ich auf, stellte die Bücher an ihren richtigen Platz und sammelte meine Unterlagen ein. Ich steckte sie in meine Umhängetasche, hängte mir diese über die Schulter und schlich mich langsam durch die Buchreihen. Ich hoffte, dass ich ungesehen in mein Zimmer kommen konnte, denn noch eine Strafarbeit wollte ich nicht erledigen.

An der Tür zum Flur angekommen horchte ich erstmal, aber es war totenstill. So wagte ich mich vor, öffnete die Tür und huschte nach draußen. Der Flur war schnell durchquert, auch das Treppenhaus konnte ich ungesehen nehmen.

Doch kurz vor dem Portrait der Fetten Dame passierte es. Eine dunkle Gestalt stellte sich mir in den Weg.

Niemand anderes als Blaise Zabini war es, der sich zwischen mich und mein Bett stellte. Anscheinend war mal wieder einer dieser Glückstage wo alles schief ging. Breit grinsend versperrte er mir den Weg, sagte aber nichts.

„Zabini, wärst du so gütig, mich durchzulassen?“, ich versuchte ihm ein halbwegs nettes Lächeln zu schenken. Aber mittlerweile wäre ich lieber von Snape erwischt worden, als von ihm. Jede Strafarbeit wäre mir lieber gewesen, als ihm so gegenüber zu stehen.

Er reagierte kaum merklich, nur sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben, so als ob er sich das Lachen verkneifen müsste.

Ich stemmte meine Hände an meine Hüfte und sah ihn auffordernd an. Noch immer rührte er sich nicht vom Fleck. Mittlerweile war mein nettes Lächeln einem grimmigen Lippenzusammenkneifen gewichen.

„Zabini, ja ich weiß, es ist spät, bla bla bla, ich bin noch draußen, bla bla bla. Könnten wir das Prozedere bitte hinter uns bringen, ich wollte irgendwann noch schlafen!“ Ich fixierte ihn.

Er bewegte sich etwas und ein unverschämtes Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

„Hach Weasley, was mach ich nur mit dir? Da bist du einfach nachts heimlich im Schloss unterwegs. Das ziemt sich aber nicht für eine junge Hexe!“ Er grinste mich unverhohlen an.

„Mir doch scheißegal was sich ziemt!“, erwiderte ich mittlerweile leicht gereizt. Ich versuchte, mich an ihm vorbei zu drängeln, aber er hielt mich fest.

„Na, na, na du willst dich doch nicht wegschleichen!“, er hob mahnend den Zeigefinger.

„Steck dir dein Scheißgetue sonst wo hin!“, mittlerweile wurde ich richtig wütend. Wieso konnte er mir nicht einfach eine Verwarnung aussprechen, mir Punkte abziehen und mir meine Strafarbeit mitteilen. Ich war doch nun wirklich schon gestraft genug.

Er ging einen Schritt auf mich zu und sein Mund kam mir viel zu nahe. „Aber Ginny“, hauchte er. „Wir wollen doch nicht, dass dein guter Ruf leidet!“

Ich traute mich kaum, zu atmen. Er war, mal wieder, viel zu präsent und ihm schien das auch noch Spaß zu machen. Ich wich ein wenig nach hinten aus und sah ihm in die Augen.

„Was interessiert eine Schlange wie dich mein Ruf? Ihr seit doch alle am ehesten daran interessiert, diesen zu zerstören!“

Er kam wieder näher. Ich versuchte auszuweichen, spürte aber schon wieder eine Wand in meinem Rücken. Wieso wurde einem hier nicht beigebracht, wie man durch Wände gehen konnte. Das hätte mir in diesem Moment sicher geholfen.

Wieder kam er mir viel zu nah. Und ich hasste meinen Körper dafür, dass er diese Nähe auch noch genoss. Er strich mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mir tief in die Augen.

„Ach weißt du, so ganz unrecht hast du nicht“, er flüsterte mir die nächsten Worte ins Ohr. Sein Atem streifte meinen Hals und ich bekam eine Gänsehaut.

„Ich hätte durchaus Lust, deinen Ruf ein wenig zu ruinieren!“, er grinste süffisant.

Erschrocken blickte ich ihn an. Er erwiderte meinen Blick, dann trafen seine Lippen hart auf meine. Er küsste mich und ich konnte nur mit zittrigen Beinen dastehen und mitmachen. Emotionen überrannten mich.

Ich konnte nicht genau sagen, wie lange wir so dastanden, aber irgendwann lies er von mir ab und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Ich blieb noch einige Minuten wie erstarrt stehen. So ganz konnte ich nicht fassen, was gerade passiert war. Ich drehte mich noch einmal um und eilte dann in mein Zimmer.

Es dauerte noch lange, bis ich endlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Annea
2009-05-14T23:07:19+00:00 15.05.2009 01:07
Hey, nicht verzweifeln!!

Ich bin total begeistert und gefesselt von deiner FF!
Du schreibst echt gut und bringst alles soo glaubhaft rüber!!

Ich bin schon wieder total gespannt wie es denn weitergeht =)
Wäre schade darauf zu verzichten, weil du zu wenig Reviews bekommen hast
Aber ich verstehe dich natürlich nur zu gut, wenn man sich schon die Mühe macht und dann keine Rückmeldungen bekommt, ist das ganz schon frustrierend, daher:

Ich finde deine Story sehr, sehr gut!!!
Und ich hoffe, dass es bald weitergeht!

Lg


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