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Das Geheimnis Luzifers

und seines menschlichen Engels
von

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Der Abschied

Erst bemerkte Laurence überhaupt nicht, was geschehen war, denn in diesem Moment als er die Fähigkeit erhielt, war er alleine in seinem Zimmer und spielte nur für sich. Dann klopfte es an der Tür, weswegen er sein Spiel unterbrach. „Herein“, rief er und noch während er sprach wurde die Tür aufgerissen. Sein bester Freund André sprang hinein, er war etwas ungestüm des Öfteren, so auch heute, doch als er bemerkte das er Laurence beim spielen unterbrochen hatte, wurde er sichtlich ruhiger. „Verzeih, ich unterbrach dich, spiel ruhig zu Ende“, murmelte er und setzte sich aufs Bett.

Obwohl Laurence gerade mal 17 Winter zählte, konnte er schon wunderschön spielen, er hatte Talent, keine Frage, aber er übte auch so oft wie möglich. André lauschte gerne, wenn Laurence spielte, deswegen auch an diesem Tag.

Laurence grinste und schüttelte kurz den Kopf über die Ungestümheit seines Freundes, aber er war es von ihm nicht anders gewohnt, dann setzte er noch mal zum spielen an. Eigentlich konnte er dieses Stück schon recht gut, doch wenn es um Musik ging, war er ein Perfektionist. Beim spielen schloss er die Augen, um sich auf die Musik konzentrieren zu können, deswegen bemerkte er auch nicht, das seine unfreiwillige neue Fähigkeit, das erste Mal in Aktion trat.

Als er die Augen wieder öffnete wunderte er sich, weil André ganz still auf dem Bett lag und sich keinen Zentimeter rührte, wie er es sonst tat. Sein Gesicht konnte er nicht sehen, weil einer der riesigen Bettpfeiler genau davor war. „Hey André, ist alles in Ordnung?“, fragte er. Als er keine Antwort bekam und André sich immer noch nicht regte, trat er näher ans Bett heran und war mehr als entsetzt.

Andrés Augen und Mund waren stark aufgerissen, wie zu einem stummen Todesschrei und aus seiner Nasen, seinen Augen, seinem Mund und seinen Ohren war eine ganze Menge Blut gelaufen. Dieses hatte sich inzwischen auf Andrés Kleidung und Laurence Bett verteilt. Es war ganz offensichtlich das er tot war. Laurence schaute sich erschrocken nach Demjenigen um, der seinen Freund getötet hatte, sah jedoch niemanden.
 

Das konnte doch nicht sein, oder? Vielleicht handelte es sich ja um Magie? Sicherlich handelte es sich um Magie, wie tötete man sonst einen völlig gesunden Menschen ohne ihm irgendwelche Verletzungen zuzufügen? Vorsichtshalber versuchte Laurence den Puls von André zu spüren, doch da war nix. Er war endgültig und unwiderruflich tot. Laurence bemerkte wie seine Augen langsam feucht wurden und er sank zu Boden. André war wirklich ein sehr guter Freund von ihm gewesen und es fiel ihm nicht leicht, seinen Tod zu verkraften. Er legte seine Stirn auf die angewinkelten Beine und gab sich für ein gute halbe Stunde, der Trauer hin. In dieser Zeit, passierten die gemeinsamen Zeiten mit ihm nochmals Revue. Danach atmete er tief ein und stand auf. Ihm war klar, wie das Aussehen würde, wenn ein Anderer das sah, man würde ihn sofort beschuldigen André getötet zu haben. Einen anderen Schluss konnte es in solch einer merkwürdigen Situation gar nicht geben. Laurence wusste das auf Mord, der Tod als Strafe stand. Er hatte seinen Freund zwar nicht umgebracht, aber das interessierte die Richter kein Stück, hauptsache sie hatten einen Sündenbock, dem sie eine Strafe aufladen konnten. Er musste die Leiche und seine vollgeblutete Decke irgendwie unbemerkt beseitigen, was im Anbetracht das sein Zimmer im zweiten Stock lag, nicht unbedingt einfach war. Was er jetzt brauchte waren zwei große Säcke, Alkohol und Streichhölzer. Er verließ das Zimmer und schloss hinter sich ab, was er normalerweise fast nie tat, doch jetzt war es mehr als angebracht.

Im Haus war es sehr ruhig, scheinbar waren seine Eltern gerade außer Haus, schon mal eine Sache, um die er sich keine Gedanken machen musste. Er lief fast etwas zu eilig durch die Räume, um in die Küche zu gelangen. Er wusste das er dort Streichhölzer und Alkohol finden würde, außerdem konnte man das bekommen ohne das jemand gleich den Verdacht hegte, er wolle irgendwen anzünden. Er überlegte, ob er währendessen einen der Diener zwei große Säcke holen lassen sollte, verwarf diese Idee jedoch, weil das nur unnötige Fragerei nach sich ziehen würde.

Als er alles hatte was er brauchte kehrte er in sein Zimmer zurück und schloss es von innen wieder ab. Dann zog er sich Handschuhe an und versuchte seinen Freund und die Bettdecke irgendwie in die zwei Säcke zu bugsieren. Man sollte vielleicht dazu sagen, das André nicht gerade ein Leichtgewicht war und es somit eine Weile dauerte und er sich seine Klamotten ziemlich einsaute. Nach einer Weile hatte er aber auch das geschafft. Er war verschwitzt und blutverschmiert, weswegen er gleich die Kleider wechselte und sie oben mit in einen der Säcke stopfte. Dann machte er sich etwas frisch um die Anstrengung zu verbergen und band sein Haar nochmals ordentlich zusammen.

Er schmiss die beiden Säcke durchs Fenster nach draußen und eilte nach unten, er wäre so gut wie erledigt, würde ein neugieriger Diener in dieser Zeit einen Blick hinein werfen. Doch zum Glück kam er unten an ohne, das auch nur jemand vorbeigekommen war. Scheinbar hatte er doch noch etwas Glück heute. Er lud die zwei Säcke und zwei kleine Fässer Rum auf ein Pferd und ritt in eine entlegende einsame Gegend.

Als er auf einer Wiese war und sich sicher war, das weit und breit kein anderer Mensch zu entdecken war, stieg er ab und befreite das Pferd von seiner schweren Last. Etwas weiter weg legte er die Säcke übereinander und kippte die kompletten zwei Fässer Rum darüber. Dann kramte er die Streichhölzer aus seiner Manteltasche und zündete eins an und schmiss es auf den leicht entflammbaren Rum. Sofort gingen die zwei Säcke lichterloh in Flammen auf und mit ihnen auch sein toter Freund. „Ruhe in Frieden, mein Freund“, murmelte er und schaute zu wie die Flammen langsam, aber sicher, alles verzerrten, was sie bekommen konnten. Während er so in das Flammenspiel vertieft war, erschien es ihm als würde er Andrés Gesicht ein letztes Mal in den Flammen sehn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-10-22T06:30:56+00:00 22.10.2009 08:30
Wow, das ist wirklich ein toller Anfang!
Sehr schön und flüssig erzählt, die zum Teil alte Sprache finde ich ziemlich beeindruckend! (Ich kann sowas nicht ^^)

lg kim
Von:  Milch_schnitte
2009-05-13T19:12:41+00:00 13.05.2009 21:12
sehr hübsche geschichte, chrüschie ^^
schonmal nen spannender anfang.. dann mach dich mal ans weiterschreiben.
was ich allerdings komisch finde ist, dass er sofort denkt, andre wurde umgebracht, obwohl ja eben niemand anderes im zimmer war. ich denk mal jeder hätte da gedacht er hat irgendeinen anfall oder sowas.
außerdem find ich du ihn schreien lassen sollen, als er bemerkt, dass sein freund tot ist. er kommt viel zu gelassen rüber find ich


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