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Who needs love?

Rose & Scorpius
von

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Was sich liebt das hasst sich

“Mhm, Scorp? Lass uns das besser auf heute Abend verschieben.”, murmelte sie etwas halbherzig.

Scorpius ließ sie augenblicklich los und befreite sich von ihren Beinen.

“Hey. So meinte ich das jetzt auch nicht.” Sie zog eine Schnute und küsste ihn sanft, “So abrupt ist doch gemein, Scorp.” “Tja.” Er löste sich abermals von ihr und schwamm ein paar Züge. Rose seufzte leise, ließ sich ins Wasser gleiten und sah sich im Poolhaus um, während Scorpius einige Bahnen schwamm.

Nach einer Weile wurde es ihr zu langweilig und sie folgte ihm einfach mal, wobei er ihr aber keinerlei Beachtung zu schenken schien. Frustriert setzte Rose sich wieder auf den Rand und trank ihren Cocktail weiter. Nach einiger Zeit kam Scorpius wieder zu ihr um sich seinen Cocktail zu nehmen und einen Schluck zu nehmen.

“Bist du jetzt sauer auf mich?”

“Habe ich einen Grund?”

“Eigentlich nicht. Aber ich hab ein bisschen die Sorge, dass du trotzdem sauer bist, weil ich dich abgewiesen habe.”

“Daran müsste ich mich ja langsam gewöhnt haben bei dir.”

“Das ist gemein.”, murmelte sie niedergeschlagen.

“Tja, aber das ist nun mal die Wahrheit.” Scorp zuckte die Schultern.

“Nur weil ich nicht im Pool mit dir schlafen will? Gut, danke.” Rose stand seufzend auf und strich sich durch die Haare, “Ich geh mich schon mal fürs Abendessen umziehen, ich sollte besser einen halbwegs guten Eindruck machen, damit dein Vater keinen Grund hat, mein Haus noch mal als Schweinestall zu bezeichnen.” Sie drehte sich um und wickelte sich in ihr Handtuch ein.

“Viel Erfolg, Weasley.”

“Hör auf damit. Ich habe einen Namen, Scorpius. Und es ist das Letzte, mich mit Nachnamen anzureden, vor allem weil das einen respektlosen und negativen Nachklang hat.”

Rose drückte sich die Haare aus, sodass sie etwas trockener waren, dann ging sie wieder nach oben und duschte sich das Chlor ab, während Scorpius noch ein wenig im Wasser blieb.

Während er sich dann dazu entschloss, sich ebenfalls für das Essen fertig zu machen und hochging, schminkte Rose sich und zweifelte noch, wie sie sich ihre Haare machen sollte. Lockig oder glatt oder hochgesteckt. Sie wollte doch einen möglichst guten Eindruck hinterlassen, auch wenn ihrer Meinung nach so oder so schon alles verloren war.

Er sah kurz zu ihr und zog sich dann um.

Leise seufzend sah Rose ihm nach, föhnte sich dann ihre Haare und drehte sich mit dem Lockenstab große Locken in die Haare, ehe sie in ihr schlichtes, weißes Kleid schlüpfte und ihre Oberweite noch mal zurecht rückte. Sie betrachtete sich gerade etwas deprimiert im Spiegel, als Scorpius sein Zimmer wieder betrat. Er stellte sich neben sie vor den Spiegel und kämmte seine blonden Haare durch. Rose betrachtete ihn ein paar Momente im Spiegel, sah dann wieder sich selbst an, seufzte lautlos und ließ sich auf sein Bett fallen um auf Scorpius zu warten.

“Gut. Wir sind fertig, aber wir haben noch Zeit.”

“Nicht mehr viel und ich weiß noch nicht ganz, ob ich fertig bin oder nicht.” Rose strich sich seufzend die Beine entlang und legte die Stirn in Falten.

“Ist auch egal. Das passt schon.”

“Ach so.” Er nahm sich die Fernbedienung und begann herum zuzappen.

“Wie viel Zeit haben wir denn noch?”, wollte Rose dann nach einer Weile des Schweigens wissen.

“Mehr als eine Stunde oder nicht? Ist auch eigentlich irrelevant.” sie strich sich die Locken über die Schulter, zupfte ihr Kleid zurecht und ließ sich dann nach hinten aufs Bett fallen, starrte die Decke an.

“Eine halbe Stunde.”, meinte er in einem gelangweilt klingenden Ton und schaltete erneut um.

“Gut, danke.”, nickte sie, stand dann doch wieder auf und betrachtete sich noch einmal im Spiegel.

Jetzt fand sie das Kleid einfach nur fehl am Platz, sie hatte sich mehr Reaktion erhofft, schließlich war es extra kurz, damit man viel von ihren Beinen sah. Extra nur für Scorpius, aber dieser ignorierte sie völlig und sah lieber weiter fern. Und dabei lief nicht ein mal etwas interessantes, was Rose gleich noch mehr frustrierte. Seufzend setzte sie sich wieder neben ihren Freund und lehnte den Kopf gegen seine Schulter in der Hoffnung, ein winzig kleine bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch er schien sie bestrafen zu wollen, denn er ignorierte sie auch dieses mal und sah stur nach vorne.

Irgendwann wurde es ihr dann zu bunt und Rose stand erneut auf, allerdings diesmal, um aus dem Zimmer zu verschwinden. Sie hatte Fluse ja versprochen, sie noch einmal zu besuchen und das war doch die perfekte Gelegenheit.
 

Nach einiger Zeit betrat dann Scorpius den Stall. Er wirkte ziemlich verärgert und steuerte mit großen Schritten die Box an in der Rose bei ihrem Pferd saß.

“Ja, ich weiß Fluse und deine Pferdesabber macht das alles nicht besser, ganz im Gegenteil. Aber ich hab noch eine viertel Stunde Zeit und das reicht locker zum Umziehen, also mach dir da mal keine Gedanken, meine Süße.” Da sie Scorpius nicht bemerkte, redete Rose einfach unbeirrt weiter.

“Sei froh, dass du erst 6 Jahre alt bist, da musst du dir noch keinen Kopf um die Männer machen. Die sind nämlich unfair und viel zu kompliziert. Während die einen deine Familie beleidigen, ignorieren dich die anderen und wieder andere schleimen sich dermaßen bei dir ein, dass du sie einfach nur noch schlagen willst. Aber du bist wenigstens lieb zu mir, nicht?” sie gab ihrer Stute einen Kuss auf die Stirn und seufzte leise. Er hatte sich gegen die Tür gelehnt und hatte gewartet bis sie fertig war, dann meinte er im gereizten Tonfall.

“Ach, jetzt ist es wohl so schlimm mit mir, dass du ein Pferd bemitleidest, was? Übrigens hast du keine Viertelstunde mehr. Die Uhr hier geht falsch und das Abendessen ist vorbei. Du kannst dir etwas zu Essen aus der Küche holen. Hast du wieder super hinbekommen, Rose. Meine Glückwünsche, meine Eltern finden dich gleich sympathischer, wenn du dich nicht zum Essen blicken lässt.”

Scorpius drehte sich wieder um und ging zum Ausgang.

“Na super.” Sie seufzte leise und ließ sich ins Stroh sinken, zog die Knie an den Körper und legte den Kopf darauf. Eine Weile lang blieb sie so sitzen, ehe sie sich aufraffte und wieder ins Haus ging. In Scorpius’ Zimmer angekommen suchte sie sich ihre Sachen zusammen und warf sie in den Koffer, ehe sie selbigen wieder runter trug. Im Flur warf sie sich ihren Mantel über, wickelte sich den Schal um und trat aus der Haustür. Scorpius konnte sie nirgendwo entdecken, aber das war ihr im Moment auch egal. Umso besser, wenn sie ihn nicht sah, so musste sie sich nicht mit ihm auseinander setzen. Rose setzte ihren Weg zu den Stallungen fort, stellte dort ihren Koffer ab und führte Fluse aus der Box, sattelte sie.

“So meine Süße, für uns wird es Zeit nach Hause zu gehen, wir werden hier nicht weiter gebraucht.” Mit einem schwachen Lächeln schwang Rose sich auf ihren Rücken und lehnte sich halb runter, um ihren Koffer aufzuheben und ihn gut festzuhalten.

“Also, mit diesem Kleid zu reiten ist schrecklich.”, nickte sie und vergewisserte sich, dass kein Scorpius in der Nähe war, ehe sie ihre Stute aus dem Stall lenkte.

Einige Stunden später klopfte es bei Scorpius an die Zimmertür.

“Mr. Malfoy?”, erklang die Stimme seines Stallburschen.

“Ja?” Scorpius öffnete die Tür und sah den jungen Mann fragend an. Er sah jünger aus, als er selbst, auch wenn er es wahrscheinlich nicht wahr. Nur sah Scorpius für sein alter sehr reif aus.

“Was ist?”

“Wir haben das Pferd ihrer Freundin gesattelt im Stall gefunden, aber von der jungen Dame fehlt jede Spur. Außerdem kam das Pferd von sich aus wieder in den Stall und schien unterkühlt zu sein.”

“Und wieso stehst du dann hier rum, anstatt sie zu suchen?”, fuhr Scorpius ihn an und ging dann an ihn vorbei aus der Tür. Dicht gefolgt von Thor der den Mann kurz anknurrte.

“Wir dachten, sie wäre vielleicht bei Ihnen..”, verteidigte er sich kleinlaut und folgte Scorpius, “Die Richtung, aus der das Pferd kam, können wir wegen der heftigen Schneefälle auch nicht mehr ausfindig machen und da Ihre Eltern nicht hier sind und ich nicht befugt bin zu zaubern, mussten wir hoffen, dass die junge Dame sich bei Ihnen aufhält.”

Scorpius drehte sich wütend zu ihnen um.

“Wie viele Angestellten die zaubern können hat dieses Haus? Wohl genug! Also beweg deinen Arsch und stell einen Suchtrupp zusammen, anstatt Vermutungen aufzustellen!”

“Natürlich, Sir.”, nickte er schnell und lief an Scorpius vorbei seinem Wunsch nachzukommen und alle Angestellten zusammen zu trommeln. Mit insgesamt 10 Suchtrupps durchkämmten sie das gesamte Gelände, bis aus einer der Ecken rote Funken am Himmel zu sehen waren.

Scorpius Trupp eilte sofort in die Richtung und hatte Rose auch schnell erreicht.

Diese befand sich in etliche Decken gewickelt, etwas blau angelaufen und blutig in den Armen eines Angestellten.

“Sie ist bewusstlos, aber unsere Küchenhilfe kann zumindest die Platzwunde wieder hinbekommen.”, informierte er Scorpius.

“Gut. Bringt sie rein ins Bett und ruft einen Arzt. Außerdem wäre was warmes zu trinken gut.

Vielen Dank.”

Er nickte rasch und brachte Rose ins Wohnzimmer, wo sie mit weiteren Decken, warmer Schokolade und einem Platz nahe dem Kaminfeuer versorgt wurde.

Bei Bewusstsein war sie erst wieder, als der Arzt gerade seine Tasche zusammen packte und sich an Scorpius wand: “Ihr geht es soweit gut, sie sollte jedoch in den nächsten Tagen etwas Rücksicht auf sich nehmen und diese Medizin hier zwei Mal täglich schlucken, dann ist sie in spätestens drei tagen wieder völlig auf dem Damm. Die Schnittwunden sind auch alle vollständig verheilt.”

“Gut.” Er nickte. “Kommen Sie dann noch ein mal zu einer Untersuchung? Zur Sicherheit, meine ich.”

“Wenn Sie das wünschen, dann ja, selbstverständlich. Versuchen Sie nur, Ihre Freundin von möglichst viel Aufregung fern zu halten, dann sollte alles klappen.”

“Als ob das so einfach wäre.”, seufzte er leise, “Aber ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie noch ein mal nach dem Rechten sehen würden.”

“Das ist kein Problem. Wie gesagt, zwei Mal täglich die Pillen, dann sollte sich das bald erledigt haben und ich komme nach den Feiertagen noch einmal vorbei. Ich stell Ihnen die Pillen auf den Tisch.”

Der Arzt drehte sich um und runzelte die Stirn.

“Wo ist Ihre Freundin hin verschwunden?”, wollte er dann wissen, als er auf das leere Sofa vor ihm blickte.

“Ver…” Scorpius rannte an den Mann vorbei und in den Flur und dann durch die offene Haustür.

“Rose!”, schrie er, als er sie über den verschneiten Platz rennen sah. Rasch hatte er sie eingeholt. In ihrem geschwächten Zustand war das nichts schweres und packte sie an den Oberarmen.

“Rose, verdammt! Willst du dich umbringen?! Was soll das denn?!”

“Lass mich in Ruhe, ich will nach Hause.”, antwortete sie ihm leise, “Bitte Scorpius, lass mich los, ich will nach Hause.”

Er sah sie einige Augenblicke lang an. “Bist du dir… sicher?”

“Ja. Ich halte es hier nicht mehr aus. Wann immer ich deinen Vater sehe beleidigt er mich oder meine Familie. Und egal was ich tue, es endet darin, dass du mich entweder ignorierst oder zusammenstauchst. Ich gebe mein Bestes um einen guten Eindruck zu hinterlassen und mehr als mich bemühen und diplomatisch sein kann ich nicht. Aber ich habe keine Kraft, mich ständig niedermachen zu lassen, wenn ich dich nicht an meiner Seite weiß. Ich habe dir gesagt, dass ich Sicherheit brauche, aber ich kann tun und lassen was ich will, du reagierst immer anders und kennst immer wieder neue Methoden um mich zu bestrafen und mich fertig zu machen. Ich habe keine Kraft mehr, ich bin müde und ich würde gerne zu meiner Familie, weil ich da weiß, woran ich bin, auch wenn ich mir jetzt einiges werde anhören müssen, das ist egal. Da weiß ich wenigstens, dass sie zu mir stehen und nicht ständig ihre Launen wechseln, nur weil ich dies oder jenes falsch mache oder rote Haare habe oder mein Vater zufällig Ron Weasley ist. Ich möchte nach hause, weil ich mich da wohl fühle und das ist hier bei dir im Moment in dieser Situation nicht so und egal wie es in ein paar Stunden ist, einige Stunden später kippt es sowieso wieder, nur weil ich meinen eigenen Kopf habe und meine Meinung auch äußere. Das ist mir zu unsicher und zu kräftezehrend.”

Scorpius schwieg einige Augenblicke, dann nickte er.

“Okay. Ich bring dich nach Hause, aber warte kurz, ja? Setz dich nicht wieder aufs Pferd.”

Er ließ sie los, zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern, ehe er zurück zum Haus ging und einen der Männer anwies das Auto und den Anhänger zu holen.

Scorp selbst holte die Tabletten und sagte dem Arzt bescheid, ehe er mit einer Decke und einer Thermoskanne wieder zu ihr kam. Das Auto stand bereits vor den Stallungen und einer der Stallburschen führte Fluse hinein, während zwei andere Sattelzeug und Koffer verstauten. Wortlos öffnete Scorpius Rose die Wagentür und half ihr auf die Rückbank, ehe er ihr die Decke und die Kanne Kakao reichte. Einige Minuten musste sie sich alleine im Wagen aufhalten, während er noch mal nach Fluse sah und dem Fahrer das Ziel nannte. Dann setzte er sich zu ihr auf die Rückbank und das Auto fuhr los. Schweigend blickte der junge Malfoy aus dem Fenster neben sich und betrachtete die vorüber ziehende Landschaft, während Rose mit dem Kopf gegen das andere Fenster knallte. Sie war wieder eingeschlafen, wurde jetzt aber schlagartig wieder wach und betastete ihre Stirn, ehe sie sich seufzend gegen die Scheibe lehnte und erneut die Augen schloss.

Scorp hatte aufgesehen und betrachtete sie einige Augenblicke, dann nahm er die Decke und legte sie über sie, damit sie auch wirklich nicht fror.

“In der Kanne ist Kakao, falls du möchtest…”, erklärte er dann noch, ehe er sich wieder abwandte.

“Nein danke. Du darfst die Kanne behalten, brauche ich nicht. Ich brauch auch die Decken und deine Jacke nicht. Und die Medizin nicht. Ich möchte nur nach Hause, aber da werden wir noch gut eine Stunde fahren, wenn nicht sogar länger. Ich sollte meine Eltern anrufen.”

“Und ich möchte nicht, dass du krank wirst, weil ich mir Sorgen mache. Du hättest erfrieren oder verbluten können, wenn Fluse nicht in den Stall gelaufen wäre und Suchtrupps losgeschickt worden wären. Ich hatte Angst um dich, verdammt viel Angst und du führst dich auf wie eine zweijährige in der Trotzphase. Hier.”

Er warf ihr das Handy in den Schoss. “Und es wird sicherlich noch drei Stunden dauern bis wir da sind.”

“Tut mir leid. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten.”, murmelte sie kleinlaut und wählte dann.

Wartete und legte seufzend auf.

“Ich versuche es später noch einmal.”

Er nickte nur schwach und sah wieder aus dem Fenster. Fuhr sich leise seufzend durchs Haar.

Rose reichte ihm sein Handy wieder und lehnte sich zurück, wickelte sich zitternd in die Decken und versuchte sich so gut es ging zusammen zu rollen.

“Leg dich doch hin.”, meinte Scorpius nach einiger Zeit in der er sie beobachtet hatte.

“So viel Platz ist gar nicht da.”, widersprach sie etwas kraftlos. Schließlich saß Scorpius neben ihr und sie müsste sich dann wohl oder übel entweder mit dem Kopf oder mit den Beinen auf seinem Schoß liegen. “Verätzt deine Haut an den bösen Slytherin-Bakterien, wenn du mich berührst?”

“Scorpius, bitte.”, murmelte Rose müde, “Lass es, ich bitte dich. Ich habe da keine Kraft zu. Nicht schon wieder.”

“Dann leg dich doch einfach hin.”

Sie nickte schwach, schnallte sich dann ab und legte sich mit dem Kopf auf seinen Schoß, rollte sich wieder ein und zog die Decke ein Stück höher, ehe sie wieder die Augen schloss.

Scorpius sah wieder aus dem Fenster und strich ihr über den Kopf und durchs Haar.

Ein schwaches Lächeln schlich sich auf Rose’ Lippen und sie kuschelte sich vorsichtig enger an ihn, mit dem Wissen, dass er sie gleich zwangsläufig wieder vor den Kopf stoßen würde.

Doch er legte den einen Arm um sie und strich ihr weiterhin durch das rote Haar, während draußen Häuser eines Dorfes an ihnen vorbei zogen. Alles war festlich dekoriert und überall brannten Lichter und Kerzen in den Fenstern. Scorpius würde Weihnachten nun alleine vor dem Fernseher verbringen.

Rose griff nach seiner Hand und hielt sie sachte fest, während sie völlig fertig mit der Welt weiter vor sich hin döste und sich innerlich schon damit abfand, dass ihre Familie wochenlang hier und dort immer wieder irgendwelche Sprüche fallen lassen würde. Aber besser als sie Anfeindungen seitens Draco Malfoy war es ein für alle Mal.

“Rose…”, meinte Scorpius irgendwann und strich ihr sachte über die Wange, “Wach auf. Wir sind da…”

“Schon?” Sie sah verwirrt blinzelnd zu ihm auf und gähnte leicht, nickte dann.

“Okay. Meine Eltern bringen mich um, wenn ich da um 3 Uhr nachts anklingel.” Sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln und setzte sich auf.

“Und Fluse muss ja auch noch….”, seufzte sie dann leise und schälte sich aus ihren Decken, reichte sie ihm zurück. Doch er ließ sie nur achtlos neben sich auf den Sitz fallen.

“Fluse ist schon längst im Stall. Wir haben sie unterwegs gleich da gelassen.”

Scorpius folgte ihr aus dem Wagen und hob dann den Koffer aus dem Kofferraum mit dem er ihr zum Hauseingang folgte.

“Achso, okay.”, nickte sie schwach, “Dann konnte ich gar nicht Tschüss sagen…. Naja. Morgen.” Rose gähnte noch mal und klingelte dann an der Haustür, gleich mehrmals.

“Das kann dauern..”

Er nickte und sah sich ein wenig um, während sie warteten.

“Ich weiß, es ist keine Villa, es ist recht bescheiden. Aber es ist bei Merlin kein Schweinestall.”, murmelte Rose leise und klingelte noch mal.

“Du musst auch nicht mit mir warten. Du willst das ja nicht.”

“Habe ich nie behauptet.”

“Du zeigst es.” Sie klingelte noch mal und seufzte dann, “Kann denn nicht endlich mal jemand diese scheiß Tür öffnen?!”, entfuhr es ihr dann wütend.

Scorpius sah sie genervt an. “Darf ich mich nicht ein mal mehr umsehen ohne das du den Teufel an die Wand malst?” Kopfschüttelnd lehnte er sich an die Wand und wartete.

“Tut mir leid.”, seufzte sie leise, “Das war falsch von mir. Entschuldige.” Rose klingelte noch einmal Sturm und trat dann gegen die Tür.

“Das ist doch alles scheiße!”

“Soll ich bescheid geben, damit die Tür aufgezaubert wird?”

“nein, ich kann ja nicht einfach ins Haus platzen. Ich versuch es einfach noch weiter, irgendwann muss ja wer aufmachen.” Sie seufzte schwer und klingelte dann Sturm.

“Und du fährst jetzt wirklich noch drei Stunden zurück?”

“Jap.” Er nickte knapp.

“Hmh.” Rose nickte schwach, “Es tut mir leid. Das ist ja nur meine Schuld. Du hättest mich nicht begleiten müssen. Wenn du möchtest, dann kannst du auch über Nacht bleiben und morgen erst fahren. Das wäre dann sozusagen eine kleine Wiedergutmachung, wenigstens fürs Bringen, den Rest kann ich nicht gut machen.” sie klingelte noch mal Sturm.

“Jetzt macht doch die Tür auf…”, flehte sie frierend und schlang die Arme zitternd um den Körper.

“Ich bezweifle, dass es eine gute Idee ist, wenn ich bleibe, wenn wir hier sind, weil du vor mir fliehst.”

Scorp legte ihr wieder die Jacke um die Schultern.

“Also was ist? Aufzaubern?”

“Ich fliehe nicht vor dir, ich fliehe vor deinen Laune und davor, mir noch weiter weh tun zu lassen, weil es … ach, vergiss es einfach, ist schon okay. Ja, aufzaubern.”

Wortlos ging er zurück zum Wagen und kam kurz darauf mit dem Mann wieder der ohne große Probleme die Tür öffnete. Scorpius wartete bis Rose das Haus betreten hatte und folgte ihr dann mit dem Koffer in der Hand. “Wohin?”

“In mein Zimmer. Die Treppe hoch und ganz hinten, die letzte Tür links. Kann man nicht verfehlen, mein Name steht dran.” Rose setzte sich auf den Boden und zog ihre Schuhe aus.

Die Wand an der Treppe war gesäumt mit unzähligen Fotos der Familie. Babybilder von Rose und Hugo, einfache Alltagsschnappschüsse, dreckige Kinder mit Tieren und anderen Kindern, die ganze Familie, selbst Cousins und Cousinen befanden sich irgendwo an der Wand.

“Okay.”

Scorpius machte sich auf den Weg hoch und fand auch ziemlich schnell das gesuchte Zimmer. Er stieß die Tür auf und sah sich kurz um, ehe er den Koffer neben das Bett stellte.

Rose folgte ihm in ihr helles Zimmer und gähnte abermals.

“Das Angebot steht noch, du kannst ruhig auf dem Sofa oder so schlafen, damit du erst morgen zurück musst.” sie durchquerte rasch ihr Zimmer bis zum Fenster an der knallgelb gestrichenen Wand und ließ die Rollos runter.

“Hugo.”, murrte sie dann, als sie bemerkte, wie er den Gesichtern auf ihren Fotos Schnurbärte verpasst hatte.

“Ich bringe ihn um. Aber erst morgen.”

“Wenn ich hier bleibe, dann tue ich niemanden einen Gefallen. Vor allem nicht meinem Fahrer der so oder so zurück muss. Ich wünsche dir aber frohe Weihnachten.”

Er wandte sich zum gehen.

“Der kann ja auch hier bleiben, wir haben doch ein Gästezimmer. Aber okay.” Sie zuckte die Schultern und ließ sich aufs Bett fallen, sprang dann wieder auf und zog die Jacke aus.

“Warte, deine Jacke, die brauche ich jetzt ja nicht mehr.”

Scorpius nahm sie wortlos entgegen und gab ihr dann noch einen flüchtigen Kuss, ehe er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog, die Rose aber noch einmal öffnete.

“Dir auch frohe Weihnachten und viel Spaß beim Feiern.”, rief sie ihm so leise es ging, aber so laut wie nötig noch zu. Doch Scorpius hörte es gar nicht mehr. So leise wie möglich stieg er die Treppe herunter um niemanden zu wecken und schnell wieder zum Wagen zu gelangen.

“Junger Mann. Wohin, von wo, warum um diese Uhrzeit und ohne jemandem ein Wort zu sagen?” Mit großen Schritten trat Rose’ Vater aus der Nische und mustere Scorpius.

“Also? Und was ist mit Rose?”

Scorpius seufzte leise. Gerade das hatte ihm noch gefehlt.

“Natürlich nach Hause und wir kommen von mir. So spät sind wir da, weil die Fahrt drei Stunden gedauert hat und Rose hat mehrmals versucht anzurufen. Rose ist vom Pferd gefallen und wollte nach Hause. Der Arzt meinte, dass sie die hier.” Er reichte Ron die Packung mit den Tabletten. “Zwei mal am Tag nehmen soll. Sie weigert sich, aber ich bin mir sicher, dass Sie es schaffen werden sie dazu zu bringen. Gute Nacht.”

Dann ging er an ihrem Vater vorbei und zur Tür.

“Hey hey hey, Moment, Stopp! Ich lass um diese Uhrzeit keinen mehr nach Hause fahren, vor allem keine drei Stunde. Ich denke mal, dass dich wer gefahren hat? Der bleibt auch über Nacht hier. Und keine Widerrede, alles andere wäre verantwortungslos. Willst du Tee oder Kaffee oder was essen? Und hol dann mal deinen Fahrer rein, ich mach ihm noch was zu essen. Du kannst… bei Rose im Zimmer schlafen, denke ich und dein Fahrer dann im Gästezimmer, das müsste klappen.”

Scorp hob eine Augenbraue und blieb in der Tür stehen. “Ich bezweifle, dass das eine gute Idee ist. Ich möchte niemanden hier das Weihnachtsfest versauen und deswegen ist es besser, wenn ich jetzt auch wieder gehe. Trotzdem vielen Dank.”

“Wie gesagt, keine Widerrede. Ich schicke niemanden an Heiligabend weg. Außerdem, ich bezweifle dass Maria und Josef irgendwelche bescheuerten Hirten und Schafe bei sich haben wollten, da bist du ja wohl das geringere Übel. Lieber du als Schafe, also stell dich nicht so an.”

“Ehm… Ja.” Scorpius seufzte leise. “Gut. Dann fahr ich eben morgen früh.” Trotzdem verschwand er aus der Tür und kam kurze Zeit später mit dem Fahrer wieder der Ron die Hand reichte.

“Hallo. Colin Rome, nett sie kennen zu lernen, Mr…”

“Weasley. Nett Sie kennen zu lernen.” Er schüttelte dem Fahrer die Hand.

“Ich wecke eben meine Frau, dann kann sie nach Rose sehen und ich das Gästezimmer fertig machen. Will noch jemand was essen oder trinken?”

“Etwas zu trinken wäre nett.”, nickte der Mann.

“Gut, folgen Sie mir einfach. Scorpius? Du weißt, wo Rose’ Zimmer ist? Hermine sollte dir gleich Bettwäsche bringen, ich denke, sie ist eh schon wach geworden und es ist ein wunder, wenn Hugo nicht gleich den Weihnachtsmann sehen will.”

Scorpius nickte schwach und folgte Ron ohne weitere Widerworte. Er war müde und hatte wenig Lust sich nach den Streitereien mit Rose, sich jetzt auch noch mit ihrem Vater herum zuschlagen.

Ron setzte Wasser für Kaffee auf und ging dann seine Frau wecken, was sich allerdings erledigte. Hermine kam gerade aus Rose’ Zimmer und seufzte leise.

“Sie schläft jetzt endlich. Hallo Scorpius. Ich hab das Sofa ausgezogen und fertig gemacht, Bettwäsche liegt auch da. Und Rose habe ich auch ein bisschen beiseite gerückt, sodass du dir aussuchen kannst, ob du bei ihr oder auf dem Sofa schläfst. Was möchtest du morgen frühstücken?” Sie lehnte sich müde lächelnd an ihren Mann und sah Scorp fragend an.

“Danke.”, nickte er, “Und zum Frühstück wäre ich mit einem Becher Kaffee vollkommen zufrieden. Tut mir Leid, dass Sie sich solche Umstände wegen mir machen müssen.”

“Ist schon okay.”, nickte Hermine schwach, “Schlaf gut und frohe Weihnachten.” Sie lächelte Scorpius noch einmal zu und zog ihren Mann etwas unsanft zurück ins Schlafzimmer.

“Ihnen auch…” Scorpius betrat erneut Rose’ Zimmer und begann sich auszuziehen. Dann legte er sich auf das Sofa und starte die Decke an. Zu Rose legen wollte er sich nicht. Eigentlich hatte er sich ja auch schon längst auf dem Weg zurück befinden wollen und nun lag er in ihrem Zimmer im Haus der Weasleys. Sein Vater würde ihn umbringen, wenn er davon Wind bekommen würde und das würde er mit Sicherheit. Scorp seufzte leise. Was hatte er sich da nur wieder eingebrockt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-01-22T01:19:46+00:00 22.01.2010 02:19
Hey
Also ich muss sagen das sich die beiden ziemlich Kindisch verhalten
Das war ein wirklich tolles Kapitel
Mach weiter so
bye abgemeldet


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