You're like a Stranger
Zu aller erst:
Danke für die Kommis zum ersten Kapitel x3
Dieses Kapitel ist Yorito gewidmet :3
Kapitel 2: You’re like.. a Stranger?!
~ ~ ”Verunsichere ich dich so sehr? ~ ~
Tamakis Augen weiteten sich etwas, er war verwirrt von dem, was Kyouya gerade gesagt hatte. Was wollte er damit bezwecken? Wenn er damit Herzrasen bei ihm verursachen wollte, hatte er es geschafft.
„Kyouya… hör auf.“, meinte Tamaki, mit leiser, gebrochener Stimme. Verwundert über sich und seine zitterliche Stimme sah der Blonde hoch, direkt in die Augen Kyouya’s. „Natürlich, Tamaki.“, Kyouya grinste wieder so wie vorhin und trat einen Schritt zurück.
Das Herz des Blonden sprang in dessen Brust umehr. Was hatte der Schwarzhaarige bloß vor? Dieser setzt sich auf seinen Platz am Tisch, schob seine Brille wieder perfekt auf die Nase und blickte ruhig zu Tamaki. Der Ootori schloss seine Augen, ging in Gedanken noch einmal durch, was gerade lief. „Was tun wir hier? Was tu ich hier …?“, fragte er leise, sprach seine Gedanken damit aus. Tamaki sah verwirrt aus.
„Es ist ein Spiel. Nur ein Spiel. Wie im Host Club.“
Der King war leise, sehr leise und unsicher. Er musste ernsthaft schlucken.
Wie Kyouya sich seine Brille wieder auf die Nase schob, wie er lächelte – das war ja schon irgendwie … sexy. Aber er – der König des Host Clubs – konnte unmöglich schwul sein. Niemals. Dann wäre er ja im falschen Film?!
„Es ist kein Spiel. Es fühlt sich anders an, als sonst.“
Kyouya meinte das ernst, was dieser Situation eine bis zum Zerreißen gespannte Atmosphäre verlieh.
Aufgrund von Tamaki’s permanenten Schweigen sprach Kyouya weiter: „Was fühlst du gegenüber mir, Tamaki?“ Der Blonde schluckte hart. Wie zum Teufel noch mal kam der Schwarzhaarige jetzt auf so was..?
„Ich…“, begann er, bevor er stockte, um zu überlegen, was er sagen sollte.
„Ich fühle tiefe Zuneigung. Du bist mein bester Freund, was soll ich da groß fühlen?“
Kyouya wusste, dass der Suou so etwas sagen würde, aber er wusste nicht, warum er sich selbst dann so … komisch fühlte. Hatte er etwas anderes erwartet, tief in seinem Inneren? Nein, das war unmöglich. Innerlich schüttelte Kyouya den Kopf und verwarf das gleich wieder. Das war einfach zu irreal.
„Wir müssen los, zur Schule.“ Durch diesen plötzlichen Themenwechsel galt das Thema als beendet, das wusste auch Tamaki.
» Warum fragt er mich so etwas? «
Solche Gedanken spukten dem Blonden nun im Kopf rum, während er zum Themenwechsel von Kyouya nur stumm nickte. und ihm dann wie ein treudoofer Hund hinterher dackelte.
Plötzlich fiel dem Suou noch etwas auf: Er war ziemlich abhängig von dem Ootori! Immer und überall verließ er sich auf die Worte und Taten des Schwarzhaarigen, vertraute ihm blind. Ihm gefiel dieser Gedanke einerseits, aber andererseits auch nicht. Der Blonde wirkte äußerst nachdenklich und angespannt wegen dieser Feststellung, weshalb es auch seinem Gegenüber auffiel.
„Was hast du, Tamaki?“, fragte Kyouya etwas besorgt. Wie ertappt blickte Tamaki ihn an. „Es ist nichts.“, seine Stimme klang wahnsinnig kühl, was eigentlich eher Kyouya’s Art war. „Lass uns gehen, Kyouya.“
So sollte das Gespräch nicht enden, denn so ging man nicht mit einem Ootori um. „Du wirkst anders als sonst. Es ist nicht ‚nichts’. Rede.“
Grob packte der Buchhalter seinem Gegenüber am Handgelenk, verhinderte so dessen Flucht, da er stärker war. Wieder blickte Tamaki ihn nicht an. „Es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte… Da gehört auch das eigene Befinden zu.“
Trotz klang in seiner Stimme mit.
Was hatte Kyouya denn jetzt schon wieder gemacht? Hatte er etwas Falsches getan, oder warum reagierte der King so?
Durch etwas kurz ausgeübten Druck und einem kleinen Zug lag der Blonde in den Armen des Größeren. Mit einer Hand unter dem Kinn des Kleineren zwang er ihn, in sein Gesicht zu gucken. Er mochte diese strahlend blauen Augen, die so vielsagend waren und ihn jetzt verwirrt anguckten.
„Ich sorge mich um dich… als dein bester Freund. Deswegen zählt auch dein Befinden für mich. Klar?“ Sanft lächelte der Schwarzhaarige ihn an, sanfter als gewöhnlich. Er wollte ihm klar machen, dass er es ernst meinte. Das alles tat er nur für Tamaki und er hoffte, dieser merkte das.
„Kyouya..“
Die blauen Augen glänzten, eine einzelne Träne rann über seine Wange. „Danke.“
Nun waren die blauen Augen heller und strahlender denn je, der Glanz schien wunderschön und der Blonde guckte Kyouya aus großen Augen an. Egal, was Tamaki sagen wollte, es schien vergessen.
Die plötzliche und doch warme Nähe des Anderen und dessen Sanftheit führten dazu, dass er sich wohl fühlte und den Ootori lange anblickte. Dessen dunkle Augen waren so liebevoll und sanft, aber nur zu ihm. Genau das mochte Tamaki, weshalb er sich in diesen Augen verlor. Womit hatte er das verdient?
Die Zeit schien stehen zu bleiben und es gab nur sie beide. Alles war jetzt, in diesem Moment, perfekt.
Kyouya legte seine Lippen auf die von Tamaki, zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Der Blonde blickte ihn erst einmal geschockt an, bevor er seine Augen schloss und den Kuss erwiderte. Er ließ sich gegen Kyouya fallen und klammerte sich etwas an seine Arme. Mangels Luft beendete Kyouya dann den Kuss. Er sah Tamaki geschockt an. „Es… es tut mir Leid.“ Er traute sich kaum, dem Suou in die Augen zu sehen. Was hatte er gerade getan? Hatten seine Gefühle nun seinen Körper übernommen oder was?
„Nein, mir tut’s Leid… Ich als King des Host Clubs hätte dem widerstehen müssen.“, er lachte abfällig über sich selbst.
„Hör auf. Ich will das nicht hören.“ Eisig blickte Kyouya zum Blonden. „Es war meine Schuld, meine Unachtsamkeit und wird nicht wieder vorkommen. Gomen Nasai.“ Höflich verbeugte sich Kyouya vor Tamaki.
Nun wechselte sein Gegenüber das Thema, womit es als beendet galt. „Wir kommen zur spät zur Schule. Mein erstes Mal in der High-School, und deins auch, oder?“ Ohne auf Antwort zu warten zog der Blonde seinen Freund mit nach draußen zur Limousine und lachte ihn freundlich an. Auf Befehl des Suou-Erben fuhr der Chaffeur Richtung Schule, wobei sich Tamaki extra für die Verspätung entschuldigte.
Wieder fuhren sie durch die Allee, mit all den blühenden Sakura-Bäumen. Der Kleinere freute sich wie ein kleines Kind über sie, seine Augen glänzten bereits vor Freude. Der Schwarzhaarige blickte auch auf die Kirschbäume. Jetzt, zu Beginn ihrer Blütezeit, waren sie wirklich wunderschön. Ein Flair von rosa-weißlichen Blüten wirbelte durch die Luft, tanzte in und mit dem Wind.
„Magst du Kirschbäume?“
Die plötzliche Frage des Suou unterbrach die angespannte Stille und auch Kyouya in seinen Gedanken. „Ja. Ich mag sie gerne.“, antworte Kyouya lächelnd. Die Erinnerungen an vergangene – gute wie schlechte – Zeiten kamen hoch und tanzten in seinem Kopf, vor seinem geistigen Auge. Er verband viele wunderbare Dinge mit den Sakura-Kirschbäumen, vor allem aber die mit Tamaki.
„Ich mag sie auch. Ich war immer gerne bei dir, aber wenn sie blühten war ich besonders gerne zu Besuch. Ich weiß noch, wie wir damals immer unter den Bäumen bei dir im Garten gelegen haben und rumgealbert haben.“
Der Blonde grinste wie damals auch – ein kindliches Grinsen. Der Ootori mochte jedoch gerade dies und lächelte sehr sanft, wie vorhin auch schon, obwohl er dies sehr selten tat – und auch nur für Tamaki.
Doch jetzt nahm die Atmosphäre wieder die gewohnte Spannung von eben an. „Kyouya..“, begann Tamaki und sah ihm direkt in die dunklen Augen. „Was hast du vorhin bei dem Kuss gefühlt?“
Diese Frage lag dem Blonden jetzt schon seit einiger Zeit auf der Zunge und er wollte es nun endlich wissen.
Ja, was hatte der Schwarzhaarige bei dem Kuss gefühlt? Kyouya musste kurz überlegen, was er sagen sollte. „Ich fand ihn… angenehm.“ Die Stimme des Größeren klang leise und unsicher, ganz anders als sonst. Enttäuschung machte sich in Tamakis Gesicht breit. Er sagte zwar nichts, aber dennoch sah Kyouya es.
„Du hast jetzt bestimmt gehofft, ich sage so etwas wie: ‚Ich habe nichts dabei gefühlt.’ Richtig?“ Das gerade noch so sanfte Lächeln verwandelte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in ein eisiges Lächeln. Sein Blick war durchdringend.
Das Gesicht des Blonden färbte sich leicht rötlich und dieser fühlte sich ziemlich ertappt. „Du hast Recht… Tut mir Leid, ich hab dich damit sicher verletzt…“
Der Schwarzhaarige kicherte erst leise los, begann dann aber laut und herzlich zu lachen. „Mich? Verletzen? Du weißt doch: Mich kann nichts und niemand verletzen.“ Kyouyas Stimme klang abfällig, doch meinte er es vollkommen ernst. „Ich habe in der Hinsicht keine Gefühle. Sowas gibt’s bei mir in der Familie nicht, wie du weißt.“
Ein trauriger Schatten legte sich um die sonst so strahlend blauen Augen des Suou, bedrückt sah er zu Kyouya. „Hör auf… Ich mag es nicht, wenn du so bist. Du hast sehr wohl Gefühle! Du bist nicht wie der Rest deiner Familie.“ Seine Augen fixierten die von Kyouya. Eine für Tamaki ungewohnte Kälte legte sich um Kyouyas Augen und auch um seine Stimme. „Achja? Ich bin ihr Ebenbild, ihr Erzeugnis. Ich darf keine Gefühle in dieser Familie haben, wenn ich nicht zerstört werden will. Ganz einfaches Prinzip. Du weißt das doch.“
Unruhig rutschte der Blonde auf seinem Platz hin- und her, als er Kyouya zuhörte. Er mochte es nicht, wenn Kyouya so selbstabschätzend war, so… anders.
Das war nicht der wahre Kyouya. Tamaki überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Doch dann erschien es ihm klar; er rutschte rüber, überwand schnell die kurze Distanz zu Kyouya und war nun bei ihm.
Der Schwarzhaarige konnte nicht anders, als ihn verwirrt anzusehen. Was hatte er vor? Diese Frage war schnell beantwortet: Tamaki setzte sich rasch auf den Schoß des Größeren und sah ihn scheu an. Dann legte er seine Lippen auf die von Kyouya. Dieser eine Kuss war sanft und beide genossen ihn wirklich. Doch so schnell Tamaki auch da war, genauso schnell war er auch schon wieder auf seinem alten Platz.
„Kyouya, hast du dabei nichts gefühlt?“, fragte er dann leise und schüchtern.
Der Ootori sah ihn erst schweigend an. „Nein. Du wolltest es nicht. Deswegen habe ich jetzt nichts gefühlt. Tamaki.. Ich vertraue dir. Und Vertrauen fassen ist nun mal nicht einfach.“
Leicht schüttelte der Blonde den Kopf. „Ich vertraue dir doch auch… Ich vertraue dir blind. Aber…“ Er stockte kurz. „Aber wenn du so bist… das bist nicht du. Ich mag den echten Kyouya. Der, der mit mir lacht und auch Gefühle zeigt.“
Kyouya lächelte und schob seine Brille wieder richtig auf die Nase. „Danke.“ Mehr brachte er nicht heraus. „Wir sind da. Dort ist Ouran.“
Vor ihnen erhob sich die mächtigen Ouran Highschool mit ihren prächtigen Außenanlagen. Hier gab es nur im inneren Hof einige Sakura-Kirschbäume, überall sonst gab’s Rosenbeete und gewöhnliche Bäume.
Rasch stiegen die Beiden aus der Limousine und standen nun auf dem menschenleeren Hof der Schule. „Du warst beim Arzt und ich bei meinem angeblichen Onkel im Krankenhaus. Klar?“ Schnell verteilte der Buchhalter die Ausreden, Tamaki war mit seiner einverstanden.
Sie gingen, zueinander schweigend, zum Klassenzimmer, klopften und tischten ihrem Mathelehrer die Ausreden auf, der sie natürlich glaubte.
Die Mädchen in ihrer Klasse begannen, über das Duo zu tuscheln, von wegen ‚Sie haben die Nacht miteinander verbracht.’ und so etwas. Tamaki und Kyouya interessierte das nicht, sie versuchten dem Unterricht zu folgen.
Doch jeder von ihnen hing wohl ihren eigenen, verworrenen Gedanken nach.
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Das war's auch schon wieder :3
Beehrt mich wieder =D
Yours~
Kai'chan.